Das Klima wartet nicht: Klimawandel im Bodenseeraum – Auswirkungen auf Umwelt, Umwelt Gesellschaft und Wirtschaft Prof. Reto Knutti Prof Institut für Atmosphäre und Klima ETH Zürich, Schweiz [email protected] t k tti@ th d ETH Zurich | Reto Knutti Inhalt Ändert Ä sich das Klima? Ist der Mensch verantwortlich? Was erwartet uns in der Zukunft? Was bedeutet das für die Schweiz? Für den Bodenseeraum? Wir können wir den Trend stoppen? 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich Die beobachtete Erwärmung Die E Di Erwärmung ä d des Klimasystems ist eindeutig. Elf der zwölf wärmsten Jahre global seit 1850 waren in den letzten zwölf Jahren. IPCC, 2007 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich Rhonegletscher 1856 1932 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich 1998 Die Klima Vergangenheit Paläoklimatische Informationen stützen die Interpretation, dass die Wärme des letzten halben Jahrhunderts für mindestens die letzten 1300 Jahre ungewöhnlich ist. 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich Eis- und Warmzeiten IPCC, 2007 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich Klimamodelle Die beobachteten Trends und Muster kö können iin Kli Klimamodellen nur mit menschgemachten Emissionen erklärt werden. IPCC, 2007 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich Temperatur Projektionen IPCC, 2007 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich Temperatur Projektionen für Szenarien Die Erwärmung ist wesentlich höher in hohen nördlichen Breiten Breiten, über Land, und im Gebirge. Wahrscheinlichste Werte für die Erwärmung für SRES A2 A2, gegenüber 1980-1999. 2020-2029 2090-2099 IPCC, 2007 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich Jahresniederschlag über den Alpen Beobachtungen Regionales Klimamodell (RCM) 50km RCM 25km RCM 12km 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich Versicherungen Sowohl in der Schweiz wie weltweit haben die Schadenskosten massiv zugenommen. Der Anteil der Klimaänderung an der Zunahme ist weitgehend unbekannt. Extreme Wetterereignisse dominieren die Statistik. Statistik 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich Dürre oder Flut, oder beides? Sommer 2003 (5 St S Standardd d abweichungen vom Mittel entfernt) Sommer Temperaturen in Zürich 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich (Schär et al. 2004) Auswirkungen auf die Schweiz Mehr Niederschläge im Winter Winter, weniger im Sommer Sommer, mehr extreme Niederschläge, Hochwasser, Murgänge, Trockenperioden, Hitzewellen Kleinerer Brennstoffbedarf, mehr Strombedarf (Kühlung), weniger Stromproduktion Attraktiverer Sommertourismus (Seen (Seen, Alpen) Alpen), Verschwinden von Schnee und Eis (2050 werden die meisten kleineren Gletscher weg sein, für 4°C werden die Hälfte f aller Skigebiete S nicht mehr schneesicher sein) Veränderung des Lanschaftsbildes, Lanschaftsbildes Vegetation Vegetation, Tauen von Permafrost, Felsstürze Die Veränderungen sind in Entwicklungsländern wesentlich negativer, und diese haben nicht die Mittel zur Anpassung. 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich Stabilisierung Um die globale Erwärmung auf 2°C 2 C (gegenüber vorindustriell) zu beschränken, muss die CO2 Konzentration auf höchstens ca. 450 ppm stabilisiert werden. Dazu müssen die Emissionen weltweit bis 2050 um ca 50% ca. 50%, bis 2100 um ca ca. 80% reduziert werden werden. 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich Warten oder handeln? Abwarten ist keine Option. p Nicht weil der Schaden durch die Klimaänderung in zehn Jahren zu hoch ist, sondern weil die angestrebten Ziele unlösbar werden. 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich Zusammenfassung Die Klimaänderung ist Tatsache, Tatsache sie ist aussergewöhnlich aussergewöhnlich, und der Mensch ist sehr wahrscheinlich verantwortlich dafür. Hitzewellen, Trockenperioden, aber auch Starkniederschläge werden in der Schweiz wahrscheinlich zunehmen. Die Auswirkungen sind vielfältig, aber lokal schwer voraus zu sagen. Um die Erwärmung global auf 2°C 2 C zu begrenzen begrenzen, müssen die CO2 Emissionen global bis 2100 um ca. 80% reduziert werden. Abwarten heisst,, dass dieses Ziel unmöglich g oder zumindest unmöglich teuer wird. Unsicherheit rechtfertigt kein Abwarten. Die Kosten für die Verminderung sind langfristig wahrscheinlich d li h kl deutlich kleiner i als l di die S Schäden, häd di die man d damit i verhindert. hi d S Sowohl hl Anpassung als auch Verminderung sind nötig. Die Klimaveränderung ist nicht nur eine wissenschaftliche, wissenschaftliche sondern auch eine moralische und ethische Frage. 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich Literatur Das Klima ändert, auch in der Schweiz, OCCC, 2002, http://www.proclim.ch/Reports/IPCC-CH02/IPCC-CH02D.pdf Klimaänderung und die Schweiz 2050: Erwartete Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft, OCCC, 2007, http://www.occc.ch/products/ch2050/PDF_D/CH2050.pdf p p _ p Intergovernmental Panel on Climate Change, Fourth Assessment Report, 2007, http://www.ipcc.ch/ Ostendorp et al., 2007, Auswirkungen des globalen Klimawandels auf den Bodensee, Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, Bd. 125,199-244 125,199 244 2. Oktober 2007 Reto Knutti / IAC ETH Zurich