Umstellung von Forms auf Oracle ADF Was kann übrig bleiben ?

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Umstellung von Forms auf Oracle ADF
Was kann übrig bleiben ?
Ulrich Gerkmann-Bartels
TEAM GmbH
Paderborn
Schlüsselworte:
Migration, Pilotstudie, Oracle Forms, Oracle ADF, Architektur, Best Practice, Erfahrungsbericht
Einleitung
Viele Entwicklungsteams und IT - Leiter stehen immer noch vor der strategischen Entscheidung, wie
sich ihre Oracle Forms Applikationen und Lösungen in Zukunft weiterentwickeln. Unter den
gegebenen Rahmenbedingungen wie maximale Wiederverwendung, eingespielte Entwicklerteams und
der Notwendigkeit bestehenden Releases einen Upgrade - Pfad zu ermöglichen schildert der Vortrag
welche Erfahrungen innerhalb einer Pilotstudie gewonnen wurden.
Gegenstand
Gegenstand der Pilotstudie ist die Analyse einer Logistiklösung, die seit Jahren auf Basis von Oracle
Forms (seit Forms 4 bis 11g) bei einer Vielzahl von Kunden im täglichen Einsatz ist. Es existieren
mehrere Releases und Varianten des Produktes mit teilweise ausgeprägten Customization
verschiedener Anwendungsfälle.
Abb. 1: Logistiklösung basierend auf Oracle Forms 11g
Vorgehensweise
Die Vorgehensweise und Durchführung der Pilotstudie orientierte sich am Reference Migration
Process – Framework (ReMiP) [Acke05].
Abb. 2: Phasen des ReMiP-Prozessmodells [Acke05]
Die vorliegenden Informationen stellen einen Ausschnitt der Pilotstudie dar und beziehen sich auf die
Prozessphasen Vorstudie und Konzept / Design.
Randbedingungen und Anforderungen
Die wesentliche Frage der Pilotstudie ist: „Welche Möglichkeit gibt es, die zukünftige
Produktentwicklung von der Komponente Oracle Forms zu lösen?“. Dabei unterliegt die
Fragestellung unter anderen Folgenden aufgeführten Prämissen:
1.) Realisierung und Customizing der Business Prozesse durch PL/SQL und SQL innerhalb einer
Oracle Datenbank.
2.) Upgrade – Pfad für bestehende Produkt Releases.
3.) Minimale Auswirkung auf den Application Lifecycle Management insbesondere innerhalb des
Entwicklungszyklus.
4.) Verwendung der bestehenden Metadaten des Produktes.
5.) Nutzung des Produkt Datenbankschemas weiterhin auch mit Oracle Forms.
Analyse und Aufbereitung
Zu Beginn der Projektstudie wurde unter Verwendung von Oracle APEX und dem Forms2XML –
Tool eine Bestandsaufnahme der Forms-Dialoge vollzogen und die wesentlichen Metadaten der
Dialoge extrahiert.
Durch erstellte Views mit Zugriff auf die extrahierten Metadaten wurden Auswertungen erstellt, die es
erlauben eine Bewertung der einzelnen Dialoge bzgl. der folgenden Kriterien durchzuführen:
- Verwendung des eigenen Produkt-Frameworks.
- Namenskonventionen und Namensraum.
- Größenordnung des PL/SQL – Codes im Dialog. (LOC) ?
- Zugriff auf das Produkt Database Schema
- Anzahl der Aufrufe des Produkt-Frameworks
- Anzahl der Aufrufe von Business-Process Funktionen
- Anzahl der Abhängigkeiten zu anderen Objekten
- Generierung von UML-Diagrammen
Wichtige Konzepte in Oracle Forms wie die Verwendung von Object Libraries (OLB) oder PL/SQL
Library (PLL) wurden hinsichtlich Ihres Verwendungsfokus betrachtet mit dem Hintergrund im
Zieldesign eine mögliche Realisierung und Umsetzung gegenüberzustellen. Desweiteren wurde die
Funktionalität des Produkt-Frameworks auf den Prüfstand gestellt. Insbesondere wurden bestehende
Funktionen im Bezug zur Benutzeroberfläche in den Bereichen Kontrollfluss, Layout Management
und Mehrsprachigkeit analysiert. Durch die gegebenen Rahmenbedingungen ist es hier notwendig die
existierenden Metainformationen aus dem bestehenden Produkt-Datenmodell zu nutzen. Ergebnis der
Analyse mit Hinblick auf die Aufbereitung zeigte sich, dass trotz Entwicklungsrichtlinien und
Verwendung eines eigenen Produkt-Frameworks eine Aufbereitung [LiPa08] notwendig wird. Dies
gilt insbesondere für folgende Bereiche:
- Identity Management (Rollen)
- Database Connection Management
- Verwendung von globalen Variablen in PL/SQL Packages und Oracle Forms Dialogen
- Implementierung von Business Logik in Oracle Forms Dialogen
Zieldesign
In der Pilotstudie wurde als Zielplattform für die Migration das Oracle ADF – Framework ausgewählt.
Die Komponentenauswahl der einzelnen Schichten basiert auf dem Oracle Fusion Development
Guide. Hintergründe für diese Entscheidung sind unter anderem folgenden Argumente:
- Zukunftssichere Plattform, da strategische Plattform für Oracle Fusion Application
- Langjährige Projekterfahrung durch verschiedene Individualprojekte
- Verhalten der Persistenz-Framework ADF BC ist Oracle Forms angenähert
Desweiteren wird erhofft, dass durch die Auswahl der Plattform folgende zusätzliche Mehrwerte
erreicht werden können:
- Leichteres „SOA Enabling“ durch Generierung von Services auf Basis der nach der Migration
existierenden Middleware Komponenten.(Realisiert durch Oracle ADF BC.)
- Unterstützung neuerer Plattformen durch die Web-Technologie besonders hinsichtlich mobiler
Endgeräte.
- Durch die gewählte Abbildung „Anwendungsfall <–> „ADF Deployment Artefact“ wird eine
leichte Einbindung in Oracle WebCenter möglich.
Bei der Erarbeitung des Zieldesigns wurde ein Development Guide erstellt und erprobt, der die
Abbildung und Gegenüberstellung einzelner Funktionen und Artefakte auf die neue Zielplattform
definiert. Insbesondere wurden die Punkte betrachtet, die innerhalb der Prozessphase „Aufbereitung“
ermittelt wurden. Ein kleiner Ausschnitt dieser Gegenüberstellung ist der folgenden Tabelle zu
entnehmen.
Gegenstand
Anwendungsfall:
Oracle Forms
Modul: le03.fmb
„Leergutkunden
verwalten“
Rahmendialog
Navigation
Meldungen
Unterdialoge
Oracle ADF
ADF Taskflow > 1
ADF ApplicationModule > 1
MDI – main.fmb
Menu als Baumdarstellung
Deployment: ADF Library
UI-Shell basierend
Menu als Baumdarstellung
Auswahl eines Dialoges UI-Shell basierend
Öffnet einen neuen Dialog
innerhalb
des
MDI- Auswahl eines Dialoges führt zum
Dialoges.
Öffnen eines Dialoges / Taskflow
innerhalb der UI-Shell aus einer ADF
Library.
Alerts
Popup – Window
Popup – Dialoge / modal
Popup – Window
Reiter
Page Fragment innerhalb eines Taskflow
mit In-place Darstellung innerhalb des
aktuellen Reiters in der UI Shell.
Literatur
[Acke05] Ackermann, E.: ReMip – Ein Referenz-Prozess der Software-Migration,
Diplomarbeit, Universität Koblenz-Landau, Koblenz, 2005.
[SnWoHe10] Sneed H.,Wolf E.,Heilmann H.: Softwaremigration in der Praxis,
dpunkt.verlag, Heidelberg, 2010
[LiPa08] Liebhart D., Pakull P.: Modernizierung von PL/SQL und Forms Anwendungen,
Trivadis AG, Glattbrugg, 2008
Kontaktadresse:
Ulrich Gerkmann-Bartels
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