HNO kurz Lukas Frenzel HNO kurz 1 Lukas Frenzel 1. Tubenkatarrh, Mukotympanon, Otitis media acuta Seromukotympanon: - - häufigste Schallleitungsstörung im Kindesalter Bei Down-Syndrom und Gaumenspalten Inzidenz noch höher Folge einer Tubenfunktionsstörung als Folge von zB Flüssigkeitsansammlung es entsteht ein sezernierendes Epithel Leimohr Ätiologie der Verlegung: Katarrhalische Sachen, eingeschränkte Nasenatmung durch Adenoide Symptomatik: Druck, bis 40dB Schwerhörigkeit, Schmerzen im Ohr, Tympanogramm zeigt eingeschränkte Beweglichkeit des Trommelfells Therapie: konservativ Tubenfunktionsstörung (Antibiotika etc), gegebenenfalls Adenotomie + Parazentese im unteren vorderen Quadranten + Paukendrainage, Paukenröhrchen Belüftung Komplikationen: Rezidive, Narben am Trommelfell, Infekte, Adhäsivprozesse, Tympanosklerose, Otitis media, wenn Unterdruck bestehen bleibt Retraktions Cholesteatom Otitis media acuta: - Pneumokokken und Hämophilus über tube meist aufsteigend Ergussbildung in der Paukenhöhle Spannung des Trommelfells Klinik: pulsierender Ohrenschmerz, Fieber, Tachykardie, Otorrhö, Trommelfellruptur, blut-secret Therapie: Bettruhe, Analgetika, Mittelohrbelüftung, Antibiotika, wen Therapieversagen Parazentese, Hörminderung in ersten Monaten, rezidivierende OMA > 6/a 2. Mastoiditis, Cholesteatom, Otosklerose Mastoiditis: - häufigste Folge einer OMA Zellen des Mastoids entzündet Begleitmastoiditis wenn nur die Schleimhaut betroffen ist Wenn Knochen betroffen Mstoiditis im engeren Sinne Symptome wie bei OMA (Schwerhörigkeit, Schmerzen, Klopfen) Ödematöse Schwellung des Mastoids (Ohr steht ab), Druckschmerz, Otorrhö Therapie: Mastoidektomie + iv Antibiotika Komplikationen intrakraniell möglich! Cholesteatom: - bei Tubenfunktionstörungen Unterdruck im Ohr Retraktions-Cholesteatom Prädilektionsstelle: oberer hinterer Quadrant des Trommelfells Keratinozyten schliffern ab bilden Pfropf umgeben von Granulationsgewebe Osteoklasten bauen Knochen ab Schallleitungsstörung Otorrhö ist bröckelig, ohne Schmerzen Therapie: OP da destruktiver Prozess Komplikationen: Zerstörung der Knöchelchen, Ohrengangsfistel, Einbrüche in den Fazialiskanal oder das Mastoid HNO kurz 2 Lukas Frenzel - Myringoplastik beseitigt den Trommelfelldefekt (Ersatz es Trommelfells durch etwas Knorpel) Otosklerose: - pathologische Umbauprozesse im Bereich der Labyrinthkapsel F>M Hormonelle Genese vermutet Osteoklasten bauengesunden Knochen ab und wird durch geflechtartigen Stapesfixation ist die Folge Schallleitungsschwerhörigkeit Progredienter Hörverlust, mit Tinnitus ohne Schmerzen Krankheit meist beidseits Paradox: Paracusis Willisii: hören in lauter Umgebung besser als bei leiser Therapie: ab 25 dB Minderung Stapesplastik 3. BPLS, Neuropathia vestibularis, Hörsturz, periphere Fazialisparese Gleichgewichtsstörungen BPLS Ä: - - der BPLS gehört zu den systemischen (peripheren verstibulären Funktionsstörungen) Drehschwindel, Liftschwindel Andere Ursachen für systemische Störungen: Mittelohentzündungen( Cholesteatom mit Perilymphfistel); akuter einseitiger Vestibularisausfall/ Neuronitis vestibularis (häufig nach Infekten, wie bei Hörsturz keine klaren Ursachen); BPLS; M, Meniere( endolymphatischer Hydrops cochleae Vermischung von Endolymphe(neurotox) mit Perilymphe Trias: Schwindelatacken, einseit Hörverlust, einseit Tinnitus immer gleichzeitig) Kalzitpartikel haben sich von Makula gelöst und schwimmen im hinteren vertikalen Bogaegang gegen Cupula Klinik: - Patient leidet an lagebedingten Drehschwindelanfällen - Dauern immer ca 1 Minute - Nach Liegen und Rhe meist stärker - Rotierender Nystagmus Therapie: - physiotherapeutische Manöver stehen im Vordergrund - durch Provokation soll Intensität abnehmen Neuronitis vestibularis (Akuter einseitiger Vestbularisausfall) Ä: - nach Infekt ohne gesicherte Ursache Klinik: HNO kurz 3 Lukas Frenzel - straker Dauerschwindel, deutlicher spontannystagmus zur gesunden Seite - Nystagmus kann seine Seite ändern - Fallneigung zur kranken Seite - Hörverlust und Ohrschmerz fehlen Therapie: - Bettruhe und Flüssigkeitszufuhr - vestibuläres Training für Kompensation Hörsturz - plötzlicher (idiopathischer) Hörsturz ist immer einseitig Ä: - man vermutet: Mikrozirkulationsstörungen, Virusinfekte, Innenohrembolien, Stress - prinzipiell ist die Ursache unklar Therapie: - HAES - Vasodilatatorische Pharmaka - Bei jüngeren Patienten: Stellatumblockade Periphere Fazialisparese - Funktionen (einziger Hirnnerv mit 4 Qualitäten): o Motorische Innervation: Mimische Muskulatur, M. stapedius, M. stylohyoideus, hinterer Bauch des M. digastricus, Platysma o Sekretorische Innervation: Tränen- und Nasenschleimhautdrüsen, Gll submandibularis und sublingualis o Sensorische Innervation: Geschmacksknospen der vorderen 2/3 der Zunge über die Chroda tympani o Sensible Innervation: hintere Gehörgangswand Klinik und Diagnostik: - „K rokodilstränen“ gustatorisch ausgelöste Tränensekretion - Zentrale Lähmung rechts: nukläre Schädigung links (kontralateral), Stirnrunzeln möglich - Periphere Lähmung rechts: supranukläre Schädigung rechts (ipsilateral), Stirnrunzeln nicht möglich - Schirmer-Test: Filterpapierstreifen misst Tränensekretion, Abweichung >30% mögliche Schädigung im Bereich des Abgangs des N. petrosus major (Ggl. geniculi) - Geschmacksprüfung: bei gustatorischen Ausfällen liegt die Schädigung oberhalb des Abgangs der Chorda tympani - Sialometrie: kann auch die Funktionsfähigkeit der Chorda tympani prüfen, über die Messung der Speichelsekretion der Gll. Submandibulares sehr mühsam - Elektromyographie (EMG) Aktionspotentiale der mimischen Muskulatur - Elektroneuronographie (ENoG) Summenaktionspotential der mim Muskeln Idiopathische Parese (Bell-Parese) - häufigste Form - Ausschlußdiagnose HNO kurz 4 Lukas Frenzel - Ätiologie unklar (Infekte, DM, Schwangerschaft?) Klinik: - akut - einseitige, komplette periphere Fazialisparese - Mimische Parese, Geschmacksverlust, eingeschränkte Tränensekretion, manchmal auch Hyperakusis - Melkers-Rosenthal-Syndrom: immer wieder rezidivierende idiopathische Paresen z.T. auch mit Gesichtsödem und Lingua plicata Therapie: - Auge vor Austrocknung schützen (da der Lidschluß inkomplett ist) - Uhrglasverbände, Tropfen, selten Corticoide Traumatische Fazialisparese: - bei direkter Schädigung der Nervenfaser treten sofort Lähmungserscheinungen auf meist sofort operieren - bei Kompressionen verläuft der Prozess langsamer erst Abschwellung abwarten, gegebenenfalls Corticoide Infektiöse Ursachen - z.B Herpes-Zoster Infekt (Ramsay-Hunt-Syndrom) - oder an Borreliose denken Tumoren - Fazialisneurinom - Acusticusneurinom - Parotistumoren - Meningeome 4. Stunde (Sinusitis maxillaris acuta, Ch polypöse Sinusitis, Epistaxis nasi, Orbitabodenfraktur) Sinustis maxillaris Ä: - - als Folge einer Entzündung der Nasenschleimhaut nach viralen Rhinitiden, Verlegung der Ostien, Schwächen der Immunlage, Haupterreger auch Pneumokokken und Hämophilus influenzae meistens mehr als eine NNH betroffen: Polysinusitis wenn alle betroffen sind: Pansinusitis dentogen bedingt Klinik: - akute Rhinitis & Kopfschmerzen Komplikationen: - Orbitaödem - Periostistis - Subeperiostaler Abszess - Orbitalphlegmone (Orbita-Spitzen-Syndrom Kompl des N. opticus Nn III-VI) HNO kurz 5 Lukas Frenzel - Osteomyelitis Endokranielle Komplkationen Diagnostik: - Rhinoskopie: Schleimhautschwellung, Ostienverlegung, Eiter-Straßen - Röntgen - CT nur vor OPs - Sono sehr selten, meist bei Kids Therapie: - abschwellende Nasentropfen - oder W atte m it S ym p athom im etika „ hohe E inlage“ - Antibiotika - Nach 14d Punktion der NNH - Sinus frontalis Beck Bohrung Chronische Sinusitis Ä: - Sinusitis die länger als 3 Monate besteht langandauernder Verschluß der NNHöffnungen Sekretstau führt zu einer reflektorischen Schwellung der Mukosa Klinik: - seröse polypöse Form - eitrige Form mit Empyembildung - mit eitrigen „post-nasal-d rip“ Diagnostik: - Rhinoskopie - CT Therapie: - abschwellende Nasenmittel (konservativ) - meist ist OP nötig (Endoskopisch) - Caldwell-Luc-OP: nur noch selten, da hohes Risiko Strukturen in der Nachbarschaft zu reizen (Orbita, N.Trigeminus) Epistaxis nasi Ä: - häufigster HNO-Notfall lokale Ursachen: idiopathisch, Infekte, Trauma, Fremdkörper, Neoplasien systemische: Gefäß-Kreislauf-Erkrankungen, Hämorrhagische Diathesen, Infektionskrankheiten (Masern, Influenza..), Vasopathien (M.Osler +Telangiektasie) 90% aus Locus Kisselbachi Diagnostik: - Nasenendoskopie (Blutung oberhalb der mittlren Choane A carotis interna; unterhalb A.carotis externa) HNO kurz 6 Lukas Frenzel Therapie: - Kompression der Blutung wenn möglich - Eispack im Nacken Vagusreiz Vasokonstriktion - Ätzung und Koagulation - Tamponaden: salbengetränkte Gazestreifen, 2-kammerige Ballonkatheter, BellocqTamponade - Tampoanden max 2-3 Tage belassen um Infekt zu vermeiden - Ultima ratio: versorgende Gefäße unterbinden - Rezidivprophylaxe: möglich ist eine Septumplastik Isolierte Orbitabodenfraktur Ä: - blow-out Fraktur genannt nach frontaler Gewalteinwirkung auf den Bulbus Augenhöhleninhalt rutscht in die Kieferhöhle Diagnostik und Klinik: - M. rectus inferior Einschränkung der Augenbewegung nach oben - Einschränkungen der Augenbewegung, Doppelbilder - Selten Enophthalums - Sensibilitätsausfälle (N. infraorbitalis) - Monokelhämatom - Rö: Spiegelbildung in der Kieferhöhle - R ö: „hängender T ropfen “ Therapie: - Platte einschieben über Konjunktival- und Subziliarschnitt 5. Hyperplasie von Rachen und Gaumenmandeln, Akut eitrige Gaumenmandelentzündung, Parotistumor, DD Stimmlippenparese Hyperplasie von Rachen- und Gaumenmandeln - Waldeyer-Rachenring: Rachenmandel (Adenoide), Gaumenmandeln (Tonsillen), Zungenmandel, Seitenstränge, vereinzelte Lymphfollikel an der Rachenhinterwand - Bis zum ca 8 Lebensjahr ist die Hyperplasie der Mandeln meist physiologisch Gaumenmandelhyperplasie: - Artikulationsbeschwerden, Schluckbeschwerden, kissing-tonsils, Schlafapniesyndrom Adenoide hyperplasie: - Behinderung der Nasenatmung, Schnarchen, Appetitlosigkeit, Belüftungsstörungen des Mittelohrs, Mittelohrentzündungen, chronische Rhinitiden und Sinusitiden, näselnde Stimmlage des Kindes (Rhinophonia clausa) Therapie: - OP „-ektom ie“ Indikationen: - Tonsillektomie: o Chronischen Entzündungen (> 3x Antibiotika/ Jahr) o Auf Wunsch des Patienten o Bei einseitigem Wachstum ( Neoplasie ausschließen) o Entwicklung eines rheumatischen Fiebers nach Streptokokkeninfektion HNO kurz 7 Lukas Frenzel o Peritonsillarabszeß Adenektomie: o Wenn eine strake Behinderung der Luftzirkulation vorliegt o Ohrsymptome, Schlafapnoesyndrom Kontraindikationen: - Tonsillektomie: o Niemals vor dem 4 Lebensjahr o Wenn Gewicht unter 15kg gefährlich wenn zu großer Blutverlust o Infektion des Rachens (3-4 Wochen abwarten) o Absolute KI: Leukämie, Agranulozytose - Adenektomie: o Bei submukösen Gaumenspalten o Einem at´rteriellen Gefäß in der Mandel o Verkürztes Gaumensegel Komplikationen: - Nachblutungen: direkt post-OP, und ca nach 7 d - Akut eitrige Gaumenmandelentzündung: - meist bakterielle Superinfektion einer viralen Entzündung - meistens durch ß-hämolysierende Streptokokken Sero A (selten Staphylokokken, Haemophilus oder Pneumokokken) Klink: - starke Schmerzen bis ins Ohr strahlend - Fieber, Schluckbeschwerden, Verlegung der Atemwege - Tonsillen mit weißlichen Belägen überzogen - Stadien o Angina catarrhalis o Angina follicularis: Stippchenbildung o Angina lacunaris: konfluierende Beläge der Krypten Therapie: - Penicillin (alternativ Cephalosporine, Makrolide) Folgeerkrankungen: - rheumatisches Fieber - Endokarditis - Glomerulonephritis - Sepsis Komplikationen: - Peritonsillarabszeß: Abszessdrainage, Tonsillektomie Infektiöse Mononukleose (Pfeiffer`sches Drüsenfieber) - EBV (Herpesviren) Infekt Klinik und Diagnostik: - Schluckbeschwerden, Hals und Gliederschmerzen - Weißliche Fibrinbläge auf den Tonsillen - BB: zu Beginn Leukopenie, später Lymphozytose mit atypischen Lymphozyten (Pfeiffer-Zellen) - Hepatosplenomegalie - Myokarditis möglich HNO kurz 8 Lukas Frenzel Therapie: - symptomatisch - Antibiotika bei Superinfektion (CAVE: kein Amoxicillin oder Ampicillin wegen pseudoallergischen Exanthem) - Tonsillektomie (schwere Verläufe) Angina Plaut-Vincent (Stomatitis ulceromembranacea) - Angina folgt einer Entzündung des Zanhfleischs nach Infektion mit fusiformen Bakterien und Spirillen (Bedingt durch schlechte Mundhygiene, Ernährungszustand, geschwächte Abwehrlage) Klinik: - ulzeröse Defekte, Fieber, Schpeichelfluß, Foetor ex ore - Ulcera mit Pseudomembranen bedeckt - Meistens auch einseitige Beteiligung der Tonsillen Therapie: - Mundhygiene - DD: Tumor Chronische Tonsillitis - länger als 3 Monte - Tonsille teilweise als Entzündungsherd ( Glomerulonephritis, Endokarditis, Psoriasis Herdinfektionen) Therapie: - Tonsilektomie Parotistumor Benigne Tumoren: - 70% aller Tumoren - Langsames Wachstum, keine Schmerzen, Verschieblichkeit, keine Infiltration der Umgebung, keine Lymphknotenschwellungen Pleomorphes Adenom: - 80% aller benignen Tumoren - F>M - Umgeben von einer Pseudokapsel - Feinnadelbiopsie - Kann maligne Entarten (5%) erst dann wird er schmerzhaft - Wichtig ist die totale Resektion, da sonst Rezidive drohen Zystadenolymphom (Warthin-Tumor) - meist bei älteren Männern - 2 häufigste Neubildung der Parotis - Zysten Feinnadelbiopsie sinnlos - Komplikation: Infektion der Zyste - Keine maligne Entartung - Therapie: vollständige Resektion HNO kurz 9 Lukas Frenzel Maligne Tumoren: - 30% - Schnelles Wachstum, Knoten schmerzhaft, Infiltration in die Umgebung, Lymphknotenschwellungen - Tumorentfernung unter Schnellschnittkontrolle - Komplikationen: N.facialis Läsion während OP, Frey-Syndrom (post-OP fehlerhafte Reiinervation der parasympathischen Fasern der Parotis führt zum gustatorischem Schwitzen) - Fazialisparese nicht obligat Mukoepidermoidkarzinom - häufigste maligne Tumor der Speicheldrüsen - 75% mit geringer Malignität 5JÜR 90% - 25% kaum differenziert 5JÜR 25% - Therapie: Resektion, dann Bestrahlung Azinuszellkarzinom - langsames Wachstum - selten Metastasen - Hochdifferenzierter Tumor - F>M; 4-6 Dekade Adenoid-zystisches Karzinom - hochdifferenziert, langsam wachsend - aber großes Metastasierungsrisiko - Therapie: kurativ nicht möglich - Nervenausfallerscheinungen Stimmlippenparesen - neurogene, myogene oder arthrogene Ursachen - einseitige Stmmlippenlähmung Heiserkeit - beidseitige Lähmung Dyspnoische Symptome - wichtig auch: o seit wann? o Plötzliches Auftreten? Neurogene Störungen: Zentrale N.vagus Schäden: - angeboren - vaskuläre - Tumor - Infektiös (Herpes zoster) - Bulbär und Pseudobulbärparese Periphere N.vagus Paresen: - Symptomatik wie nach einem N.laryngeus inferior (recurrens) + superior Ausfall ipsilaterale Stimmlippe in Intermediärstellung (zwischen Phonation und Respiration) - Atemnot meist nur bei beidseitiger Lähmung - Häufig ausgeprägte Heiserkeit HNO kurz 10 Lukas Frenzel Parese N.laryngeus superior: - selten, meist nach Neck dissection - Ausfall des M.cricothyroideus anterior (Antikus) symptomarm, nur Heiserkeit - Einseitig schlaffe Stimmlippe - Beidseitige Parese: beide Stimmlippenerschlaffen, lautes Reden und Singen nicht möglich Parese N.laryngeus recurrens: - häufigste Lähmung der Stimmlippen überhaupt - anatom isch bedin gt trifft es m eistens den linken „recurrens“ - meistens sind Tumoren/ Metastasen verantwortlich - einseitige Parese Heiserkeit; selten Atemnot - Lähmung aller inneren Muskeln Median- und Paramedianstellung - Nach länger bestehender einseitiger Lähmung kommt es zur Atrophie der Stimmlippe und zum Vorfall des Aryknorpels Kadaverstellung - Beidseitige Parese: Atemnot steht im Vordergrund, keine Heiserkeit Stimmlippen nahezu ganz verschlossen Tracheotomie - Wenn sich nach 9 Monaten die Situation nicht bessert bleibender Funktionsausfall OP Erweiterung der Stimmritze Myogene Störungen: - Myasthenia gravis - Schäden nach Langzeitintubationen 6.Larynx-Ca, Tracheostomie/ Knülen, Starre Tracheo/ Ösophagoskopie, Neck Dissection Larynxkarzinom - häufigster maligner Tumor im HNO-Bereich (40%) - 9M>1F - Risikofaktoren: Alkohol, Tabakkonsum, HPV 6+11, chronische Laryngitis - 90% Plattenepithelkarzinome, meist über Dysplasien und Cis - Prädilektionsbereich: linea arcuata 65% Grenze zwischen Plattenepithel und respiratorischem Epithel Heiserkeit im Frühstadium - 30% Befall der Supraglottis prognostisch sehr ungünstig Heiserkeit im Spätstadium Glottis-Ca: - häufigste Kehlkopfkarzinome - gehen aus linea arcuata hervor - T1 sehr selten Metastasen Symptomatik aller Tumoren: - Heiserkeit - Manchmal Dyspnoe - Dysphagische Beschwerden (supraglottische-Ca) Therapie: - OP - Neck Dissection - Strahlentherapie HNO kurz 11 Lukas Frenzel Tracheostomie/ Kanülen: Koniotomie: - zwischen schildknorpel und Ringknorpel durch Lig. Cricothyroideum Tracheotomie: - obere: unter Ringknorpel über Schilddrüse - mittlere (häufigste): auf der Schilddrüse - untere: unterhalb der Schilddrüse Starre Tracheo- Ösophagoskopie: - indiziert bei : Fremdkörpern (klassische Erdnuss beim Kind) Neck dissection: - Entfernung von Metastasen, meistens eines Primärtumors des oberen Aerodigestivtraktes (insbesondere Mundhöhle, Pharynx, Larynx, Schildrüse, Speicheldrüsen) - Lymphknotentopographie I-VI nach Robbins - Verfahren: o Radikale Neck Dissection (Crile 1906) o Modifiziert Radikale Neck Dissection (Suarez 1962/ Bocca et al. 1984) o Selektive Neck Dissection o Extended Radikale Neck Dissection - Radikale Neck Dissection Entfernung der: o Halslymphknoten I-V o M. sternocleidomastoideus o V. jugularis interna o N. accessories - modifiziert radikale Neck Dissection: o Halslymphknoten I-V o Erhalt mindestens einer nicht-lymphatischen Struktur - selektive Neck Dissection o mindesten 2 Halslymphknoten entfernen aber weniger als 5 o Erhalt mindestens einer nicht-lymphatischen Struktur - extended radikale Neck Dissection o wie radikale o + andere Lymphknotenstationen o + andere nicht-lymphatische Gewebe (Schilddrüse, Parotis) - N0 Tumoren (keine Lymphknotenmetastasen) selektive Neck Dissection 5-15% der Fälle in denen ein Primärtumor nicht identifiziert werden kann 10mm ist die Malignitätsgrenze für Lymphknotenmetastasen Diagnostik: Sono höchste Sensitivität (95%) Komplikationen: Fistelbildung, Blutung, Chylus Fistel, Gesichts- Hirnödeme durch venöse Abflussstörung, Arterienruptur nach Oropharynxfistel Komplikationen neuronal: N. trigeminus, N. facialis, N. vagus, N. accessorius, N. hypoglossus, Truncus sympathicus, N. phrenicus Komplikation N.accessorius: Parese des M. Trapezius HNO kurz 12 Lukas Frenzel Zusätzlich ( häufiges Klausurthema) Allergische Rhinitis - hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer Volkskrankheit entwickelt - Ursache: saisonale und perenniale Allegene Pathophysiologie und Klinik: - Typ-I-Sofortreaktion des Immunsystems ( Allergen bindet an IgE auf Mastzellen diese degranulieren setzen Histamin, PG, Leukotrines aus Gefäßpermeabilität erhöh, Ödeme, Anlocken von Eosinophilen - Symptomkomplex: o Behinderte Nasenatmung durch Schleimhautschwellung o Juckreiz und Niesattacken o Begleitende Konjunktivitis - bei vielen treten auch noch andere atopische Krankheitsbilder auf : Asthma bronchiale, Ekzembildung, allergische Dermatitis Diagnostik: - Pricktest nicht unbedingt eweisend - Spezifische Serumtestung - Nasale Provokationstests Therapie: - Allergenkarenz - Hyposensibilisierung (intrakutane Applikation abgeschwächter Allergene) - Antihistaminika, Steroide, Cromoglicinsäure HNO kurz 13 Lukas Frenzel