Hautläsionen beim Reiserückkehrer Fall 1

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Hautläsionen beim Reiserückkehrer
Fall 1
Out of Africa
PD Dr. med. S. Zimmerli
37 jähriger Mann
14 Tage in Mosambik/Südafrika
(walking safari im Krüger Park)
Keine Malariaprophylaxe
Seit 8 Tagen zurück
Symptome seit 6 Tagen
• schmerzhafte, dann eitrige Stelle in der rechten Leiste
• Fieber bis 39°C
• Gliederschmerzen
• schmerzhafte Lymphadenopathie
(inguinal rechts, nuchal, cervical, axillär)
Verdachtsdiagnose: Rickettsiose
Serologie negativ
Die Lösung:
Afrikanisches Zeckenstichfieber
Rickettsia africae
Zögerliche Serokonversion
Promptes Ansprechen auf Doxycyclin (in <48h)
Therapiebeginn aufgrund der Anamnese und Klinik
Malaria sollte trotzdem ausgeschlossen werden
Afrikanisches Zeckenstichfieber - Rickettsia africae
Teaching Points
•
Nach der Malaria 2. häufigste systemische Fiebererkrankung bei
Rückkehrern aus Afrika
•
Von Zecken übertragene Infektion; Zecken bei >50% nicht entdeckt
•
Inkubationszeit 5 - 7 Tage (bis 10 Tage)
•
Klinik: Fieber, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Eschar (einzige
Rickettsiose mit gelegentlich mehr als einem Eschar), 50% Exanthem
(gelegentlich wie Vasculitis), lokale Lymphadenitis
•
Labor: Leuko- und Thrombozytopenie
Hautläsionen beim Reiserückkehrer
Fall 2
Dr. med. B. Kessler
30 jähriger Mann
- bisher gesund
- Geologenkongress Mitte Juni 2012
- Eine Woche nach Rückkehr Auftreten von
Juckreiz und Brennen
- Auftreten eines Exanthems an den
Extremitäten, später Blasenbildung
Bettwanzen - Epidemiologie
– Weltweit vorkommend
– London 1930: 30% der Bevölkerung betroffen
– Verstecken sich tagsüber
– Blutmahlzeit nachts (5-10 Min.)
Bettwanzen - Klinik
• Bisse an exponierter Haut
(Gesicht, Nacken, Arme) mit Juckreiz
• Bisse als symptomatische Macula (linear
feeding)
• … oder mit allergischer Umgebungsreaktion
(mit Bullae)
Therapie
– Antihistaminika
– Topische Steroide
Elimination der Bettwanzen
– DDT – verboten
– Pyrethroide (Resistenzentwicklung )
– Kälte – Methode
– Wärme – Methode
Hautläsionen beim Reiserückkehrer
Fall 3
Fieber nach Indienreise
Dr. C. Stähelin / Dr. U. Führer
60 jähriger Mann
Persönliche Anamnese: St. n. Composite Graft Aorta
ascendens mit Aortenklappenersatz (Kunstklappe)
vor Jahren, orale Antikoagulation
1 Monat Reise Nordindien
4 Tage nach Rückkehr:
• AZ-Minderung, subfebrile Temperaturen, Myalgien
• Keine Insektenstiche, kein Genuss von Milch, Käse
• Status:
• guter AZ, kreislaufstabil, T 37.6°, Exanthem
Teaching Points – Dengue Fieber
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Mückenstiche auch unterhalb des Gebirge!
Inkubationszeit 3 – 14 Tage.
Epidemiologie – Internet-Travelsites
Breite klinische Präsentation
(selbstlimitierend bis hämorrhagisches Fieber)
Typische Symptome:
Kopf- und retro-orbitale Schmerzen,
Myalgien und Arthralgien ("break-bone fever")
Maculär oder maculopapulärer Ausschlag (50%)
Labor:
CRP nicht hilfreich, Thrombobenie, Lymphopenie (50%),
atyp. Lymphozyten möglich!, Hepatitis
Dengue Fieber – Wann kritisch ?
World Health Organization. Dengue Guidelines for Diagnosis, Treatment, Prevention and Control – New Edition 2009. WHO: Geneva; 2009
Hautläsionen beim Reiserückkehrer
Fall 4
Die Rötung auf Wanderschaft
Dr. C. Staehelin
40 jährige Frau
Persönliche Anamnese:
HCV positiv, Physiotherapeutin, sonst gesund
2009-2011
Reisen in Tanzania, inkl. Zanzibar, Uganda, Kenia
o vollständig geimpft
o Aktivitäten: Volontärarbeit in Spital, Safari,
Baden im Viktoriasee und Flüssen, «alles
gegessen»
o Malariaprophylaxe eingenommen (Mefloquin)
Seit ein paar Monaten 2 verschiedene Arten
Schwellungen
1. Schnelle Schwellungen, Dauer Minuten
«kann zusehen wie sie kommen und gehen»
2. Wandernde Rötung und Schwellung
2-5cm, Dauer Tage
starker Juckreiz
Spannungsschmerz wenn über Gelenken
Bisheriger Verlauf:
Schwellungen Handgelenk
Therapie mit Steroiden (HCV-Kryoglobuline?)
–komplette Regredienz der Schwellungen
Promptes Rezidiv nach Stopp der Steroide
aktuell: retroaurikuläre Schwellung
Labor:
Eosinophilie:
IgE total:
5.6 G/l (tot Leuk 11 G/l)
4875 kIU/l (Ref <114)
Was ist Ihre
Verdachtsdiagnose ?
1.
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6.
7.
Allergie
Larva migrans
Kryoglobulinämie
Strongyloides
Loa Loa
Sie hat 2 Sachen, aber ich weiss nicht was
Sie hat 2 Sachen, und ich weiss was es ist.
Bitte stimmen Sie ab!
Diagnose: Klinik + Serologie
Schnelle Schwellungen
«Larva currens«
Strongyloides stercoralis
Langsame Schwellungen
Calabar Schwellungen
Loa loa
Adulte Lebensdauer: bis 17 J
Larven (Mikrofilarien) max. 1 J
Therapie
1) Ausschluss lymphat. Filariose (Wu. bancrofti Ag neg.)
2) Ausschluss einer hohen Mikrofilariämie Loa Loa (Mittagsblut)
Diethylcarbamazin 28d aufsteigende Dosis, Ziel 6mg/kg
Comment: DEC wiederholen bei erneuten Symptomen, Eradikation zu nur 30‐50% in 1 Zyklus
Ivermectin (für S. stercoralis) 2x im Abstand von 14 d
Teaching Points
• Eosinophilie bei Tropenrückkehrern (Diff!)
• Juckreiz nach Rückkehr aus West-/ Central Afrika:
Strongyloides / Onchocercose / Loa loa / lymphat.
Filariose
• Nach «Augenwurm» fragen bei Pat. aus W. Afrika
• Wandernde Schwellungen
– Schnell: Larva currens  S. stercoralis
– Langsam, über Tage: Calabar Schwellung  Loa loa
– «mit Wurmkonturen» tagelang: Larva migrans (Larve
von Hunde- oder Katzen-Hakenwurm. Mensch =
Fehlwirt)
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