PW 6-9 Fallbeispiel Toxisches Megacolon durch Koprostase Fuchsberger M., Geier N., Geier A., Ruef P. Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, SLK Kliniken Heilbronn Hintergrund: Das toxische Megacolon ist eine seltene, jedoch lebensbedrohliche Komplikation einer Colitis die zu einer akuten Dilatation des Colons führt und systemisch septisch-toxische Auswirkungen hat. Zugrunde liegen kann ein akuter Schub einer Colitis ulcerosa oder einer pseudomembranösen Colitis, eines Morbus Crohn (1) oder auch die Chagas Krankheit. Infektiöse Ursachen sind eine Infektion durch enterotoxische E.-coli Stämme (2) und durch Clostridium difficile (3). Anamnese: Übernahme auf die pädiatrische Intensivstation bei akuter Verschlechterung des Allgemeinzustandes mit Bauchschmerzen und metabolischer Azidose. Anamnestisch bestand seit 2 Tagen Durchfall und Erbrechen. Die bisherige Therapie erfolgte lediglich medikamentös mit Immodium. Eine Enkopresis seit dem 13. Lebensjahr wurde verheimlicht und bisher nicht behandelt. Klinik: Akutes Abdomen, Koprostase, Sepsis mit DIC, Lungenödem, ARDS, Peritonitis Therapie: Diskontinuitätsresektion nach Hartmann mit Deszendostomie und Rektumblindverschluss am 17.02.2012 , Revision mit Stuhlausräumung und Spülung des Rektumblindsack; Rektumvollwand-PE ohne enzymhistochemische Hinweise auf eine Innervationsstörung im Sinne eines Morbus Hirschsprung am 03.04.2012 Diskussion: Unser Fallbeispiel zeigt eindrücklich, dass es auch aufgrund einer Koprostase zu einer fulminanten Entwicklung eines toxischen Megacolons mit Sepsis und ARDS kommen kann. Zitate: 1.Autenrieth DM, Baumgart DC, Inflamm Bowel Dis. 2012; 18(3): 584-91 Toxic megacolon 2.Nayar DM, Vetrivel S, Mc Elroy J et al, J Infect. 2006; 52 (4): S103-6 Toxic megacolon complicating Escherichia coli infection 3.Mc Farland LV, J Med Microbiol. 2005; 52 (2): 101-11 Alternative treatments for clostridium difficile disease: what really works?