DBU-Abschlussbericht-AZ-19823

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TU Dresden
Elektrotechnisches Institut
Professur Leistungselektronik
Protronic Innovative
Steuerungselektronik GmbH
Drehzahlvariabler Vakuum­
Pumpenantrieb
gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Abschlußbericht
AZ 19823
Verfasser:
Dr.-lng. Klaus Lehnert; TU Dresden, ETI, Leistungselektronik
DipI.-lng. Holger Müller; TU Dresden, ETI, Leistungselektronik
DipI.-Ing. Dietmar Czekay; TU Dresden, ETI, Leistungselektronik
DipI.-Ing. Thomas Wegner; Protronic Innovative Steuerungselektronik GmbH
DipI.-Ing. Thilo Herrmann; Protronic Innovative Steuerungselektronik GmbH
Bennewitz, den 28.10.2003
11/95
Projektkennblatt
UMWELT
der
STI~
Deutschen Bundesstiftung Umwelt
19823
Az
I
Referat
21/0
I
Fördersumme
Antragstitel
Drehzahlvariabler Vakuumpumpenantrieb
Stichworte
Produkt; Energie; Lärm
r~
J:,
25.000,00 €
Laufzeit
Projektbeginn
Projektende
Projektphase(n)
12 Monate
20.08.2002
19.08.2003
keine
Zwischenberichte:
alle 6 Monate Kurzbericht
Bewilligungsempfänger
PROTRONIC Innovative
Steuerungselektronik GmbH
Eschenring 1
04828 Bennewitz
Tel
03425/813591
Fax
03425/813592
Projektleitung
Herr Wegner
Bearbeiter
Herr Wegner, Herr Dr. Lehnert
Kooperationspartner
TU Dresden, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Professur
Leistungselektronik
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die
•
•
•
•
•
•
technischen und umweltrelevanten Ziele lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Energieeinparungen bis zu 50% durch Arbeitspunktanpassung,
Beseitigung bzw. Minimierung der Schwebungsgeräusche,
Einsatz preiswerter Standard-Asynchronmaschinen (ASM) ohne Anlauf- und Betriebskondensatoren
und damit Wegfall der aufwendigen "Blechabstimmung",
Sicherung des spontanen Leistungsangebotes,
starke Reduzierung von Pumpen- und Motorentemperatur und damit Erhöhung der Lebensdauer und
Verbesserung des Endtotaldrucks der Pumpen durch eine niedrigere Öltemperatur.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
Voruntersuchungen zu Einsparungspotenzialen bei Wechselstrommotoren mit variabler
sinusförmiger Spannung (Stelltransformator)
Voruntersuchungen zu Einsparungspotenzialen bei Drehstromasynchronmaschinen mit
variabler sinusförmiger Spannung (Stelltransformator)
elektrische Messungen bei Vakuum
akustische Messungen bei Vakuum
Frequenzumrichter mit Drehstrom-Asynchronmaschine
Konzeption des Leistungsteils des Frequenzumrichters
Signalverarbeitung
Funktionsaufbau und Messungen
Vergleich mit den Voruntersuchungen
Deutsche Bundesstiftung Umwelt 0 An der Bornau 2 0 490900snabrück 0 Tel 0541/9633-0 0 Fax 0541/9633-190
Ergebnisse und Diskussion
Ein Drehstrom-Asynchronmotor hat gegenüber einem Wechselstrommotor wesentliche Vorteile beim
Einsatz als Antrieb für Vakuumpumpen. Neben den erreichten Ergebnissen der Voruntersuchung mittels
vor allem
auch
darum,
eine 230/400V-Drehstrom­
3-Phasen-Stelltransformator ging es
Asynchronmaschine am 1-Phasen Netz zu betreiben und die dafür notwendigen Mehrkosten zu
minimieren. Dies ist nur durch die Anwendung eines SPM-Frequenzumrichters möglich.
Durch die Verringerung der Amplitude und der Frequenz der am Motor anliegenden Spannung war es
möglich, eine wesentliche Reduzierung der Wirkleistung im Quasi-Leerlauf (bei aufgebautem Vakuum) zu
erreichen. In dem für diese Pumpen-Motor-Kombination ermitteIlten optimalen Punkt bei f=30Hz, konnte
eine Reduzierung der Wirkleistung um 45% gegenüber den Messungen bei f N =50Hz realisiert werden.
Dies entspricht zwar nicht ganz dem Ziel von 50%, betrachtet man jedoch die gemessene Wirkleistung
des Wechselstrom motors bei der Nennspannung UN =230V als Grundlage, so sinkt der Wirkleistungsanteil
sogar um 67%. Obwohl die gemessenen Schalldruckpegel bei Nennspannung und Nennfrequenz beim
Einsatz der Drehstrom-Asynchronmaschine mit Frequenzumrichter durchschnittlich 3,3dB höher lagen als
beim Einsatz des Wechselstrommotors, waren im sie optimalen Punkt bei f=30Hz durchschnittlich 2,2dB
niedriger als die Minimalwerte und sogar durchschnittlich 4,5dB niedriger als die Messwerte im
angegebenen optimalen Bereich von U= 160V... 180V beim Einsatz des Wechselstrommotors.
Wesentlich ungünstiger waren die Oberschwingungen im Motorstrom bei der Übermodulation im
Frequenzbereich von ca. 42,5Hz bis 50Hz. Dieses Problem lässt sich jedoch durch die zusätzliche
Verwendung einer PFC-Schaltung (power-factor-correction-Schaltung) wirkungsvoll reduzieren.
Probleme bereitet der Schweranlauf der Pumpe bei geringen Temperaturen und der damit verbundene
starke Anstieg des Stromes. Durch das Anlaufsverfahren mit niedriger Frequenz und niedriger Spannung
kann der Anlassstrom wesentlich verringert werden. Für den extremen Fall, dass über längeren Zeitraum
ein großer Drehmomentbedarf besteht, kann es sein, dass die Ströme an die vorgegebenen Grenzen des
SPM stoßen. Durch eine entsprechende Dimensionierung des SPM, d.h. durch Überdimensionierung
bezüglich des Nennarbeitspunktes könnte dieses Problem umgangen werden. Dabei ist festzustellen,
dass die Preisunterschiede zwischen dem verwendeten SPM und dem nächst größeren Modell relativ
gering sind.
Auf Grund der störenden Nebengeräusche unterhalb der Frequenz von 30Hz wird der optimale
Arbeitspunkt bei f=30Hz für die untersuchte Anwendung vorgeschlagen.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die Ergebnisse münden in die Produktion eines durch Frequenzumrichter gesteuerten
Vakuumpumpenantriebes.
Fazit
Die Versuche haben gezeigt, dass vor allem eine sehr deutliche Verminderung der Geräuschemission
durch den Einsatz eines Frequenzumrichters mit der untersuchten Motor-Vakuumpumpen-Kombination
möglich ist. Weiterhin ist es gelungen, den Energiebedarf im Leerlauf zu reduzieren.
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung und Zielsetzung
3
2 Möglichkeiten zur Verbesserung derzeitiger Vakuumpumpenantriebe hinsichtlich
Energieeinsparung und Geräuschreduzierung
4
2.1 Voruntersuchungen zu Einsparungspotenzialen bei Wechselstrornmotoren mit
variabler sinusförmiger Spannung (Stelltransformator)
4
2.1.1 Messungen
4
2.1.2 Ergebnisse der elektrischen Messung bei Vakuum
5
2.1.3 Ergebnisse der akustischen Messung bei Vakuum
7
2.1.4 Zusammenfassung
7
2.2 Voruntersuchungen zu Einsparungspotenzialen bei Drehstromasynchronmaschinen
mit variabler sinusförmiger Spannung (Stelltransformator)
7
2.2.1 Messungen
8
2.2.2 Ergebnisse der elektrischen Messungen bei Vakuum
8
2.2.3 Ergebnisse der akustischen Messungen bei Vakuum
9
10
2.2.4 Zusammenfassung
2.3 Frequenzumrichter mit Drehstrom-Asynchronmaschine
10
2.3.1 Leistungsteil
11
2.3.2 Signalverarbeitung
12
2.3.3 Messungen
17
2.3.3.1 Anlaufkennline
18
2.3.3.2 Ergebnisse der elektrischen Messung bei Vakuum
19
2.3.3.3 Ergebnisse der akustischen Messung bei Vakuum
20
21
2.3.4 Zusammenfassung
3 Bewertung der Ergebnisse
21
4 Ausblick
22
5. Anhang
24
6. Literatur .. ,
26
2
1 Einleitung und Zielsetzung
Bei den hier zur Diskussion stehenden Pumpenantrieben werden heute sowohl Wechsel­
als auch Drehstrommaschinen verwendet, die in den meisten Fällen ungeregelt betrieben
werden d.h. direkt an das Netz angeschlossen sind und demzufolge mit konstanter
Drehzahl arbeiten. Ist Druck oder Vakuum aufgebaut und wird nicht abgefordert, werden
diese Pumpen im Quasi-Leerlauf betrieben, was mit einer starken Verringerung des
Wirkungsgrades und somit einem Anstieg der Verluste einhergeht. Weiterhin entstehen bei
diesem Betriebsfall unangenehme Nebengeräusche, die als "Schwebungen" bezeichnet
werden und mit höherer Temperatur noch zunehmen.
Da bei diesem Quasi-Leerlauf nur die elektrischen und mechanischen Verluste gedeckt
werden müssen, würde eine Drehzahlabsenkung zu einer enormen Energieeinsparung
führen. Dadurch wäre auch eine geringere Geräuschemission erreichbar. Bei Verwendung
eines drehzahlvariablen Antriebes (Frequenzumrichter) könnte dann eine U/f­
Kennliniensteuerung der elektrische Maschine lastabhängig immer für den energetisch
optimalen Arbeitspunkt sorgen.
Werden an Stelle der Einphasenwechselstrommotoren Drehstrom-Asynchronmaschinen
eingesetzt, so können bei vergleichbarer Leistung kleinere Motoren eingesetzt werden oder
bei gleicher Baugröße Motoren, die ca. 30% mehr Leistung abgeben. Hinzu kommt ein
größeres Anlaufmoment, so dass die Motoren von vom herein kleiner dimensioniert
werden können, was sich letztendlich in einer Senkung der Kosten und einer Einsparung
von Ressourcen niederschlägt. Weiterhin entfallen durch einen Austausch der Motoren
Anlauf- oder Betriebskondensatoren. Ein derartiges Konzept kann jedoch nur mit der
Entwicklung eines angepassten Frequenzumrichters einhergehen, wodurch -wie oben
bereits erwähnt- über die U/f-Kennliniensteuerung (bzw. -regelung) immer der energetisch
optimale Arbeitspunkt eingestellt werden kann.
Die technischen und umweltrelevanten Ziele lassen sich wie folgt zusammenfassen:
• Energieeinparungen bis zu 50% durch Arbeitspunktanpassung,
• Beseitigung bzw. Minimierung der Schwebungsgeräusche,
• Einsatz preiswerter Standard-Asynchronmaschinen (ASM) ohne Anlauf- und
Betriebskondensatoren und damit Wegfall der aufwendigen "Blechabstimmung",
• Sicherung des spontanen Leistungsangebotes,
• starke Reduzierung von Pumpen- und Motorentemperatur und damit Erhöhung der
Lebensdauer und
• Verbesserung des Endtotaldrucks der Pumpen durch eine niedrigere Öltemperatur.
Ziel der Untersuchung und Entwicklung ist es, einen an unterschiedliche
Einphasenspannungsebenen anschließbaren Frequenzumrichter ftir Standard-ASM bis
600W zu entwickeln, der speziell auf die Belange eines Vakuumpumpenantriebes
abgestimmt ist. Als exemplarisches Untersuchungsobjekt diente eine Vakuumpumpe D25B
(25m 3/h) der Firma Leybold.
3
2 Möglichkeiten zur Verbesserung derzeitiger Vakuumpumpenantriebe
hinsichtlich Energieeinsparung und Geräuschreduzierung
2.1 Voruntersuchungen zu Einsparungspotenzialen bei Wechselstrommotoren
mit variabler sinusförmiger Spannung (Stelltransformator)
Eine herkömmliche Möglichkeit des Antriebs von Val<Uumpumpen besteht in der
Verwendung eines Einphasenwechselstrommotors.
Mit der hier vorliegenden Voruntersuchung soll das maximale Einsparungspotenzial in
Bezug auf die Leistungen sowie die Möglichkeiten der Verbesserung des Leistungsfaktors
cos(tp) und der Verringerung der Geräuschemissionen festgestellt werden.
Bei diesem Versuch kann über einen Stelltransformator die Spannung so eingestellt
werden, dass diese dem aktuell notwendigen Leistungsbedarf der Vakuumpumpe angepasst
ist. Dabei handelt es sich um eine reine Spannungsabsenkung.
In der hier vorliegenden Voruntersuchung wurde der 230V Wechselstrommotor
AMEB90SY4H2 der Firma AEG verwendet. Der Motor hat eine Nennleistung von
0,75kW bei einer Spammng U=230V und einem Nennstrom I=6,3A. Bei 1350min,1 besitzt
dieser einen Leistungsfaktor von cos( tp)=0,90.
Es sei betont, dass eine Realisierung der Drehzahlabsenkung über Stelltransformatoren
nicht das Ziel dieser Untersuchung ist, da eine derartige Umsetzung nicht praxisrelevant
ist. Es soll hier, wie schon erwähnt, lediglich das Potenzial der Einsparung untersucht
werden.
2.1.1 Messungen
Um die Vakuumpumpe mit Antriebsmotor nicht in einer speziellen Anwendung, sondern
unter reproduzierbaren Bedingungen zu untersuchen, wurde sie frei im Raum aufgestellt
und die Schallpegelmesssonden gemäß Abbildung 2-1 angeordnet.
MP· Ein-/Auslassseite
Im
Öl filter
Motor
Pumpe D258
MP· Ein-/Auslassseite
Im
Im
MP- Längsseite
Abbildung 2-1 Geometrische Anordnung des Messaujbaus
Am Luftaustritt der Pumpe war ein Ölfilter montiert, um die Abluft zu reimgen. Das
Vakuum und damit der Quasi-Leerlauf konnte durch das Verschließen des Ansaugstutzens
erreicht werden. Die akustischen Messpunkte (MP) liegen in einer Ebene mit der halben
Maschinenhöhe. Die Messungen wurden bei thermischen Gleichgewicht der Anordnung
4
durchgeftihrt. Mittels eines Stelltransfonnators wurde die Eingangsspannung des Motors
variiert.
Der Schalldruckpegel wurde mit dem Schallpegelmessgerät Brüel & Kjaer, Typ 2231 und
die elektrische Leistung mit dem Leistungsmessgerät PZ4000 der Finna Yokogawa
durchgeftihrt .
Das Schallpegelmessgerät ennöglicht die Bestimmung des Schalldruckpegels LAF Der
Index A steht rur eine Bewertungskurve A gemäß DIN 45634. Dabei wird das
Höhrempfinden des menschlichen Ohres nachempfunden. F verdeutlicht die Bewertung
des zeitlichen Verlaufes des Pegels. Der Schalldruckpegel L AF wird in einem
logarithmischen Verhältnis angegeben. Man bezieht den vorhandenen Schalldruck auf
einen Bezugsschalldruck, nämlich die Hörschwelle des menschlichen Ohrs. Dabei ergibt
sich der Schalldruckpegel aus
L AF =20'lgp/po dB,
wobei p der Effektivwert des Schalldruckes und po die Hörschwelle des menschlichen
Ohres ist, die mit po=20pPa=20pN/m 2 festgelegt ist.
Abbildung 2-2 Versuchsstand mit Vakuumpumpe D25B
2.1.2 Ergebnisse der elektrischen Messung bei Vakuum
Diagramm 2-1 zeigt die Stromaufnahme des Motors und den entsprechenden
Leistungsfaktor als Funktion der speisenden Spannung bei Qusi-Leerlauf des Motors
(aufgebautes Vakuum).
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Diagramm 2-1 Stromaufnahme und Leistungsfaktor als Funktion der Spannung
Es ist zu erkennen, dass der optimale Arbeitspunkt des Motors im Bereich von
160V... 180V liegt. Dies hätte eine Verringerung der Strornaufuahme auf etwa 60%
gegenüber der 230V -Einspeisung zur Folge. In Diagramm 2-2 sind die Wirk-, Blind- und
Scheinleistung ebenfalls als Funktion der Spannung dargestellt. Die Wirkleistung reduziert
sich von 800W auf SOOW bei der oben genannten Spannungsreduzierung. Der
Leistungsfaktor liegt unter 140V bei 0,99, wodurch der Blindleistungsbedarf
vernachlässigt werden kann.
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Diagramm 2-2 Leistungen als Funktion der Spannung
6
2.1.3 Ergebnisse der akustischen Messung bei Vakuum
Die Ergebnisse der akustischen Messung zeigt Diagramm 2-3. Der Schalldruckpegel
verringert sich an der Ein-/Auslassseite um ca. 2dB und um ca. 1dB an der Längs- und
Stirnseite bei der seIben Absenkung der Eingangsspannung wie bei den elektrischen
Messungen.
Der Nachweis von Schwebungsgeräuschen dieser Vakuumpumpe gelang nur bei
wesentlich höherer Temperatur und einer Eingangsspannung von rund 260V. Allerdings
treten diese Geräusche verstärkt bei Pumpen kleinerer Leistung auf. In diesem
Zusammenhang sei vermerkt, dass die von Leybold zur Verfügung gestellte Pumpe
geräuschmäßig eine der Besten ihrer Klasse ist.
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Diagramm 2-3 Schalldruckpegel als Funktion der Spannung
2.1.4 Zusammenfassung
Mit einer reinen Absenkung der speisenden Spannung bei Leerlauf, das heißt bei
aufgebautem Vakuum, konnte an der zur Verfügung stehenden Vakuumpumpe mit
230V/SOHz AC-Motor die Verringerung des Energiebedarfs, die Erhöhung des
Leistungsfaktors und geringere Geräuschemissionen überzeugend nachgewiesen werden.
2.2 Voruntersuchungen zu Einsparungspotenzialen bei
Drehstromasynchronmaschinen mit variabler sinusförmiger Spannung
(Stelltransformator)
Wie bereits in der Einleitung elwähnt, bringt der Einsatz einer Drehstrom­
Asynchronmaschine (ASM) wesentliche Vorteile mit sich. Im Folgenden soll nun analog
zum vorangegangenen Punkt untersucht werden, welches Einsparungspotenzial sich beim
Einsatz einer derartigen ASM zum Antrieb einer Vakuumpumpe ergibt.
7
Bei diesem Versuch wurde über einen 3-Phasen-Stelltransformator die Spannung so
eingestellt, dass diese dem aktuell notwendigen Leistungsbedarf der Vakuumpumpe
angepasst ist. Dabei handelt es sich um eine reine Spannungsabsenkung.
Als exemplarische Antriebsmaschine rur die Vakuumpumpe diente der Drehstrornmotor
AM80NY4 der Firma AEG. Dieser hat eine Nennleistung von O,75kW bei einer
Nennspannung von U=230V und einem Nennstrom von I=3,55A. Bei einer Drehzahl von
1400min'I besitzt der Motor einen Leistungsfaktor von cos(l/»)=O,75.
Es sei hier betont, dass eine Realisierung der Drehzahlabsenkung über Stelltransformatoren
wieder nicht das Ziel ist, da diese ebenfalls nicht praxisrelevant ist. Es soll hier lediglich
das Potenzial der möglichen Einsparungen untersucht werden.
2.2.1 Messungen
Um die Vakuumpumpe mit Antriebsmotor nicht in einer speziellen Anwendung, sondern
unter reproduzierbaren Bedingungen zu untersuchen, wurde sie analog zum Punkt 2.1.1
frei im Raum aufgestellt und die Schallpegelmesssonden gemäß Abbildung 2-1
angeordnet. Am Luftaustritt der Pumpe war ebenfalls ein Ölfilter montiert, um die Abluft
zu reinigen. Ein Vakuum und damit der Zustand des Quasi-Leerlaufes konnte durch das
Verschließen des Ansaugstutzens erreicht werden. Die akustischen Messpunkte (MP)
liegen in einer Ebene mit der halben Maschinenhähe. Die Messungen wurden an der
warmgelaufenen Pumpe (thermisches Gleichgewicht) durchgeführt. Dies entspricht den
Messbedingungen aus Punkt 2.1.1.
2.2.2 Ergebnisse der elektrischen Messungen bei Vakuum
Diagramm 2-4 zeigt die Stromaufnahme und den Leistungsfaktor als Funktion der
Spannung für den Fall, das bereits ein Vakuum aufgebaut ist. Es ist zu erkennen, dass der
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Diagramm 2-4 Stromaufnahme und Leistungsfaktor als Funktion der Spannung
optimale Arbeitspunkt im Bereich von U=90V liegt. Das entspricht einer verketteten
8
Spannung von 156V an der Maschine. Dabei verringert sich die Stromaufnahme von 2,5A
auf ca. 1,9A.
Diagramm 2-5 zeigt die Wirk-, Blind- und Scheinleistung als Funktion der Spannung. Es
ist zu erkennen, das das Minimum der Wirkleistung ebenfalls bei U=90V liegt. Hierbei
sinkt diese auf ca. 82% ihres Spitzenwertes. Die Scheinleistung sinkt dabei auf 51 % des
Spitzenwertes bei U=130V und die Blindleistung auf41,2%.
Der Leistungsfaktor steigt mit sinkender Spannung nahezu linear an und hat bei der
Spannung U=90V einen Wert von ca. 0,7.
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Diagramm 2-5 Leistungen als Funktion der Spannung
2.2.3 Ergebnisse der akustischen Messungen bei Vakuum
Die Ergebnisse der akustischen Messung zeigt Diagramm 2-6. Es ist zu erkennen, dass die
Schalldruckpegel sich an den verschiedenen Seiten unterschiedlich verhalten. Während der
Pegel bei einer Spannungsabsenkung von 130V auf 90V an der Längsseite um 0,8dB
steigt, sinkt der Schalldruckpegel an der Ein-, Auslassseite um 1,3dB. Der Pegel an der
Stirnseite bleibt in diesem Bereich der Spannungsabsenkung nahezu konstant.
Wie bei der Spannungsabsenkung am Wechselstrommotor gibt es bei einer
Spannungsabsenkung von 90V auf 80V einen Anstieg des Schalldruckpegels um 4,6dB,
der sich auch bei wiederholten Messungen bestätigt hat.
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63,0
III
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55,0
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- - ­
_ _'---~_'-'-_-i-_'-------l-_--'-_-+-_.L------+_--L_--<
~---J----
60
70
80
100
90
120
110
130
U/V
l-lllngSSeile - E i n - , Auslassseite --Stirnseite
I
Diagramm 2-6 Schalldruckpegel als Funktion der Spannung
2.2.4 Zusammenfassung
Beim
Einsatz
der
Drehstrom-ASM
mit
3-Phasen-Transformator
(reine
Spannungsabsenkung) ist die Reduktion der Leistungen und des Schalldruckpegels
bezogen auf die Werte bei U=230V nicht so überzeugend, wie beim Einsatz des
Wechselstrommotors mit Stelltransformator. Bezieht man die Wirkleistungswerte jedoch
auf die des Wechselstrommotors, so ist eine deutliche Verminderung festzustellen.
Es zeigt sich auch hier erwartungsgemäß ebenfalls ein großes Einsparungspotential. Der
Leistungsfaktor konnte bei Spannungsabsenkung deutlich erhöht und der Energiebedarf
abgesenkt werden.
2.3 Frequenzumrichter mit Drehstrom-Asynchronmaschine
Eine effektive Lösung für eine Anpassung der einzuspeisenden Spannung in Abhängigkeit
von der Last kann nur mit leistungselektronischen Mitteln erfolgen. Prinzipiell bestehen
dazu die Möglichkeiten des Einsatzes eines WechselspannungssteIlers für den Einsatz
eines Einphasen-Wechselstrommotors sowie die Möglichkeit des Einsatzes eines
Frequenzumrichters zur Ansteuerung einer Drehstrom-Asynchronrnaschine.
Die
wesentlich
kostengünstigere
Möglichkeit
ist
der
Einsatz
eines
Wechselspannungsstellers. Allerdings ist dieser Einsatz problematisch, da durch den
Wechselstrommotor mit Anlauf- oder Betriebskondensator eine kapazitive Last vorliegt,
die nur schwer beherrschbar ist. Außerdem werden im Netzstrom Oberschwingungen
erzeugt, die einen stark erhöhten Filtereinsatz erfordern und damit wiederum höhere
Kosten verursachen.
Die zwei fels frei eleganteste Lösung ist ein dreiphasiger Wechselrichter mit
Eingangsgleichrichter und Spannungszwischenkreis zum Betrieb einer ASM. Allerdings ist
diese Lösung kostenintensiver. Wie jedoch eingangs bereits beschrieben, bringt der Einsatz
10
von Standard-Asynchronmaschinen wesentliche Vorteile mit sich, so dass hier deren
Anwendung untersucht werden soll.
Als exemplarische Antriebsmaschine für die Vakuumpumpe wurde der Drehstrommotor
AM80NY4 der Firma AEG mit einer Nennleistung von O,75kW bei einer Spannung von
U=220V und einem Nennstrom von 3,55A verwendet. Bei einer Drehzahl von 1400min- 1
hat dieser Motor laut Typenschild einen Leistungsfaktor von cos(</J)=O,75.
2.3.1 Leistungsteil
Neue 3-Phasen IGBT Module (Smart Power Moduls) eröffnen die Möglichkeit zur
Entwicklung eines kompakten, kostengünstigen und zuverlässigen Frequenzurnrichters für
den Motorantrieb niedriger Leistung. Im hier vorliegenden Fall wird ein Smart Power
Modul (SPM) benötigt, das für eine Leistung von O,75kW ausgelegt ist, Spannungen von
600V schalten kann, eine ausreichend große Schaltfrequenz besitzt und letztendlich ­
zumindest im Minutenbereich - einen hohen Maximalstrom zuläßt. In der hier
vorliegenden Untersuchung wurde exemplarisch das Test Board mit dem Smart Power
Modul FSAMl5SH60 (siehe Abbildung 2-3) der Firma Fairchild verwendet, dessen
typische Schaltfrequenz 15kHz beträgt.
Abbildung 2-3 Ansicht des SPM FSAM15SH60
Das verwendete Modul FSAM15SH60 ist laut Datenblatt für eine Leistung bis O,8kW bei
einer Spannung von IOOV bis 253V Wechselspannung ausgelegt. Der dauerhaft zulässige
Laststrom beträgt S,OA (Ilms) und der maximal zulässige Laststrom ftir einer Minute ist mit
7,5A (Ilms) angegeben, was 211 % des Motomennstroms von 3,55A entspricht. Das ist
wegen des Schwerlastanlaufes der Pumpe von großer Bedeutung. Sollte ein höherer
Anlassstrom des Motors, zum Beispiel auf Gnmd der Anlaufproblematik nötig werden, so
kann evtl. das nächst größere SPM FSAM20SH60 ausgewählt werden. Dieses ist für eine
Leistung von 1,5kW ausgelegt und der dauerhaft zulässige Laststrom beträgt hier 8A. Für
die Dauer einer Minute kann ein Strom von 12A fließen. Damit wäre der
Frequenzumrichter, zumindest für den normalen Betrieb, stark überdimensioniert. Damit
könnten allerdings die Probleme beim Anlauf besser beherrscht werden. Der Preis für
dieses Modul unterscheidet sich nur unwesentlich vom Preis des verwendeten
FSAMI5SH60.
In Abbildung 2-4 ist das Prinzip der verwendeten Schaltung zu erkennen. Das Relais und
der darüber liegende Widerstand bilden die Anfangsladeschaltung. Würde die
Gesamtschaltung ohne diese Anfangsladeschaltung angeschaltet werden, so würde im
ersten Augenblick ein sehr hoher Strom fließen. Um diesen zu begrenzen und damit eine
11
Zerstörung von Bauelementen zu verhindern, fließt der Strom zuerst durch den
Widerstand. Dies geschieht dadurch, dass das Relais geöffnet ist und der Widerstand damit
in Reihe zur nachfolgenden Schaltung liegt. Nachdem die Kapazitäten aufgeladen sind,
wird das Relais geschlossen und damit der Widerstand kurzgeschlossen.
Relais
T1
AC
220V
'V
C1
C2
C4
C6
C5
Cl
ca
C3
T2
Abbildung 2-4 Prinzipskizze des Frequenzumrichters
Um elektromagnetische Störungen nach außen hin zu verhindern bzw. um entstehende
Störungen abzuschotten, muss eine Filter-Schaltung vorgesehen werden. Dies übernehmen
die Kondensatoren Cl bis C7 sowie die stromkompensierenden Drosseln. Die Schaltung
zur Einhaltung der elektromagnetischen Verträglichkeit ist hier besonders wichtig, da
gerade von Schaltungen, bei denen schnelle Änderungen von Strömen und Spannungen
realisiert werden, große elektromagnetische Abstrahlungen hervorgerufen werden. Da
derartige Änderungen durch das schnelle Ein- und Ausschalten der IGBTs zum Prinzip des
Frequenzumrichters gehören, ist eine derartige EMV-Schaltung unerlässlich. Mit Hilfe der
Diodenbrücke wird aus der Wechselspannung mittels Zweipulsgleichrichtung eine
Gleichspannung erzeugt. Diese Gleichspannung wird dann dem Zwischenkreis, der hier
durch den Kondensator CS realisiert wird, zugeführt.
Die Zwischenkreisspannung wird mittels der IGBTs Tl bis T6, welche im Smart Power
Modul integriert sind, in eine Dreiphasenwechselspannung umgeformt. Das SPM wird
dabei durch den Mikrocontroller angesteuert.
2.3.2 Signalverarbeitung
Um einen konstanten Luftspaltfluss im
Grunddrehzahlbereich zu erhalten, wird
U ---------­ •••••• ---­
---_
"-"---/,-­
ma
der Motor durch das U/f-Kennlinien­
Verfahren gesteuert. Die realisierte U/f­
Kennlinie ist in Diagramm 2-7 zu sehen.
Da
der
Spannungsfall
über
den
Motorwindungen im Bereich niedriger
Frequenz nicht vernachlässigt werden
kann, wird die Klemmenspannung zur
Kompensierung
dieses
größeren
Spannungsabfalls entsprechend erhöht.
"/
/
Im
Feldschwächebereich
wird
die
/
/
Spannung auf Nennspannung konstant
gehalten. Dabei wird nur noch die
'0
IN
Frequenz erhöht.
Diagramm 2-7 Realisierte U/fKennlinie
Die Nennfrequenz beträgt im hier
gezeigten Fall 50Hz bei einer Spannung von etwa 21SV, welche am Motor anliegt.
u
12
OJ
OJ
cu-soll
-soll
- -
1/ \
t
OJ
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V
VAmp
rp = Jeu. dt
rp~
~
~
U,,_all.<;I=Ul\lllp· COS
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OJ
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Ub_",,,,=U,,,,,,,cos<ci>-Z/3 1t)
UC_:lI\,I"I=-U"1Ilj)"cos(tj>+2/3 n:)
~
PW a
PW b
PW c
-----.
SPM
Abbildung 2-5 Prinzipschaltbild der U/fSteuerung des Motors
Abbildung 2-5 zeigt das Prinzipschaltbild "der U/f-Steuerung des Motors. Wird eine neue
Frequenz w vorgegeben, so karul sich diese nicht sprunghaft ändern. Intern kann eine
Beschleunigungsrate festgelegt werden. Diese kann zum Beispiel IHz/s bis 5Hz/s
betragen. Entsprechend dieses Wertes werden die einzelnen Frequenzwerte berechnet,
daraus gemäß Diagramm 2-1 der Amplitudenfaktor der Spannung bestimmt und der
Phasenwinkel berechnet. Aus diesen Werten werden dann die 3-phasigen Ansteuersignale
berechnet und an das SPM weitergeleitet.
Mit dem Unterschwingungsverfahren ohne Übennodulation können dabei jedoch nur
Ausgangsspannungen erzeugt werden, deren Effektivwerte unterhalb der Nennspannung
des Motors liegen. Beträgt die Zwischenkreissparumng U z=300V, so beträgt die maximal
mögliche Amplitude der sinusfönnigen Wechselspannung 300V/2=150V. Der
Effektivwert dieser Wechselspannung beträgt dann 150V/J2 =106V und damit beträgt der
Effektivwert der verketteten Spannung an der Maschine 183,7V. Dieser Wert ist jedoch
niedriger als die Nennspannung.
Um dieses Problem beheben zu können, könnte die Zwischenkreisspannung mittels
Hochsetzsteller (boost converter) angehoben werden, um so auf die erforderliche
Ausgangsspannung zu gelangen. Im hier dargestellten Versuch wird stattdessen das Prinzip
der Übermodulation angewendet. Damit kann auch oberhalb einer Frequenz von f = 45Hz
die Spannung weiter erhöht werden. Allerdings wird damit gleichzeitig die Fonn der
Ausgangsspannung verändert, so dass diese mehr von der gewünschten Sinusfonn
13
abweicht. Damit verbunden sind nichtsinusförmige Motorströme, die zu zusätzlichen
Wärmeverlusten im Motor fUhren.
Zur Ansteuerung wurde exemplarisch der Mikrocontroller MC9S 12DP256B der Firma
Motorola ausgewählt. Dabei handelt es sich um eine 16-Bit CPU mit 256kByte Flash
EEPROM, 4kByte EEPROM und 12kByte RAM. Weiterhin besitzt der Controller unter
Anderem zwei 8-Kanal ND-Wandler sowie 8 PWM-Kanäle. Der Controller kann direkt
über Serienwiderstände an das Test Board mit dem SPM angeschlossen werden.
Die Signalverarbeitung wurde hauptsächlich mit Hilfe des Mikrocontrollers durchgeführt
und ist schematisch in Abbildung 2-6 zu sehen. Mittels der Daten, die am AnaloglDigital­
Wandler (ND) des Mikroprozessors anliegen, können die Temperatur, die
Zwischenkreisspannung sowie die einzelnen Ströme ausgewertet werden. Bei einer
Überschreitung der Temperatur am SPM wird der Frequenzumrichter durch den
Mikrocontroller abgeschaltet.
Ausgänge für Ansleuerung
der IGBTs Im SPM
+SV
Ansleuerung
für Anfangs­
ladeschaltung
4012
+SV
+SV
1/0
Mikrocontroller
MC9S12DP256B
1/0
r<---e:::::J--~
Flip·Flop zur
Auswertung der
Informationen zum _ _
Hardwereschutz
+SV
,-----=--c~---,
}
4044
ND
-
DIP-Schalter zur
Einslellung der
Soll-Frequenz
DIP·Schalter zum
Ein·' Ausschalten
+SV
TemperalurOberwachung
SPM-Fehler
Überwachung der
Zwischenkreisspannung
1
U,
Komparaloren zur
Realisierung des
Hardwareschulzes
+SV --.---~-+-.----1--1
Überwachung der
Ausgangsströme
imSPM
Einstellung der
Referenzspannungen
für Komparaloren
Abbildung 2-6 Signa/verarbeitung
Einer der acht Eingänge des (in der Abbildung 2-6 rechts) dient zum Starten bzw. zum
Ausschalten des Frequenzumrichters. Die anderen sieben Eingänge dienen zur
stufenweisen Vorgabe der Frequenz. Diese Vorgabe erfolgt am Versuchsobjekt in einer
14
Abstufung von 5Hz. Die Eingabe kann in der Versuchsanordnung mittels DIP-Schaltern
realisiert werden.
Der eigentliche Hardwareschutz bezüglich der Ströme und der Zwischenkreisspannung
wird über die Komparatoren und das Flip-Flop gewährleistet. Die erfassten SpaIUmngen
werden mit einem einstellbaren Referenzwert verglichen und mit dem Flip-Flop (4044)
ausgewertet. Überschreitet ein Stromwert oder die Zwischenkreisspannung den
voreingestellten Wert oder kommt ein Fehlersignal vom SPM, so wird am "emergency
PWM-shutdown"-Eingang (PWM 7) das Signal zum Abschalten des Frequenzumrichters
gegeben. Über den Reset-Taster kann diese Fehlermeldung wieder zurückgesetzt werden.
Die Ausgänge PWM 0 bis PWM 5 steuern direkt die lGBTs im SPM an. Mit dem Ausgang
am Mikrocontroller wird das Relais der Anfangsladeschaltung angesteuert.
Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die Schemata des Mikrocontroller-Programms.
Das Hauptschema ist in Abbildung 2-7 zu sehen. Beim Start erfolgt zuerst eine
Initialisierung der einzelnen Mikrocontrollergruppen (PWM-Einheit, Modus Counter,
AJD- Wandler und llO Port), dann werden der notwendigen Interrupts freigeschalten.
Initialisierung PWM,
ADC, MC und I/O Port
Freigabe der
notwendigen Interrupts
nein
PWM-Ansteuersignale
sperren
PWM-Ansteuersignale
ermöglichen
Vorgabe der Frequenz d
der Beschleunigungszeit
ja
nem
Frequenzumrichter
ausschalten
Abbildung 2-7 Blockschema des Hauptprogramms
15
Anschließend wird abgefragt, ob der Frequenzumrichter eingeschaltet werden kann. Ist
dies der Fall, so können die Ansteuersignale für das SPM generiert werden. Weiterhin
werden die Vorgabe fur die Frequenz und die Temperatur des SPM abgefragt. Wird
letztere überschritten, so wird der Frequenzumrichter abgeschalten.
I
Start
~
I
Nächsten Interrupt
ermöglichen
~
A/D-Wandlung starten
[
Start
~
1
Neuen Start der PWM
ermöglichen
~
~
Amplitudenfaktor der
Ansteuerungssignale
errechnen
~
Frequenz und Amplitude
auf Null setzen
Phasenwinkel der
Ansteuerul1gssignale
bestimmen
~
~
Rückkehr des Interrupts
BereitsteHung der
3-phasigen Pulsbreiten
Abbildung 2-8 Blockschema der
P WM-Emergence-Shutdown­
lnterrupt-Service-Routine
~
Übemalune der
Ergebnisse der ND­
WandlUl1g
~
Rückkehr des Interrupts
Abbildung 2-9 Blockschema der
Modus-Counter-Interrupt­
Service-Routine
In den Abbildungen 2-8 und 2-9 werden die Schemata für die PWM-Emergence­
Shutdown-Interrupt-Service-Routine und die der Modus-Counter-Interrupt-Service­
Routine dargestellt. Die Modus-Counter-Interrupt-Service-Routine wird durch den
Interrupt-Request des gesetzten Modus-Counters regelmäßig abgerufen. In der Modus­
Counter-Interrupt-Service-Routine werden 3-phasigen Pulsbreiten für die nächste
Pulsperiode bereitgestellt und an die Duty-Register der PWM-Kanäle übertragen. Die
PWM-Emergence-Shutdown-Interrupt-Service-Routine dient zur Ennöglichung des neuen
Starts nach einem Emergence Shutdown.
16
2.3.3 Messungen
Abbildung 2-10 zeigt den verwendeten Versuchsaufbau des Frequenzumrichters. Deutlich
zu erkennen ist das Evaluation Board mit dem Mikroprozessor. Dieser steuert über
Serienwiderstände direkt das SPM an.
--
Evaluation Board mit
Mikrocontroller
~
Abbildung 2-10 Versuchsaujbau des Frequenzumrichters
Vakuumpumpe mit
Drehstromasynchronmotor
Abbildung 2-11 Versuchsstand mit Vakuumpumpe D25B
17
Das SPM sitzt auf dem Kühlkörper, welcher in diesem Fall zusätzlich über einen Lüfter
gekühlt werden muss. Gut zu erkennen sind ebenfalls der Zwischenkreisspeicher e8, die
Spannungsversorgung für den Frequenzumrichter sowie die EMV-Platine. Der gesamte
Aufbau des Versuches incl. Vakuumpumpe mit Antrieb ist in Abbildung 2-11 zu sehen.
Um die Vakuumpumpe mit Antriebsmotor nicht in einer speziellen Anwendung, sondern
unter reproduzierbaren Bedingungen zu untersuchen, wurde sie analog zum Punkt 2.1.1
frei im Raum aufgestellt und die Schallpegelmesssonden gemäß Abbildung 2-1
angeordnet. Am Luftaustritt der Pumpe war ein Ölfilter montiert, um die Abluft zu
reinigen. Ein Vakuum und damit der Zustand des Leerlaufes konnte durch das
Verschließen des Ansaugstutzens erreicht werden. Die akustischen Messpunkte (MP)
liegen in einer Ebene mit der halben Maschinenhöhe. Die Messungen wurden an der
warmgelaufenen Pumpe (thermisches Gleichgewicht) durchgefiihrt. Dies entspricht den
Messbedingungen aus Punkt 2.1.1. Mittels des Frequenzumrichters wurden die Frequenz
und die Eingangsspannung des Motors variiert.
Der Schalldruckpegel wurde wieder mit dem Schallpegelmessgerät Brüel & Kjaer, Typ
2231 und die elektrische Leistung mit dem Leistungsmessgerät PZ4000 der Firma
Yokogawa durchgeführt.
2.3.3.1 Anlaufkennline
Um den Anlassstrom im zulässigen Strombereich zu begrenzen, werden die Frequenz und
die Spannung des Frequenzumrichterausgangs gemäß der O.g. Vif-Kennlinie mit der
geeigneter Frequenz-Beschleunigungsrate bis zum gewünschten Arbeitspunkt erhöht.
Diagramm 2-8 zeigt einen Ausschnitt aus dem Verhalten eines Strangstromes beim Anlauf
der Pumpe.
10.00
8,00
6,00
4,00
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1,Oe+00 2,Oe+00 3,Oe+00
4,Oe+00 5.0e+00 6.0e+00 7.0e+00
8.0e+00
9.0e+00
Zeit t/s
Diagramm 2-8 Stromverlauf beim Anlmt! in Abhängigkeit von der Zeit
18
Gut zu erkennen ist dabei, dass bei verschlossenem Ansaugstutzen der höchste Strom im
Anlaufsvorgang nicht zum Einschaltzeitpunkt des Frequenzumrichters auftritt. Auf Grund
der Funktionsweise der Pumpe steigt der Strom im Sekundenbereich erst zu einem etwas
späteren Zeitpunkt an. Das Verhalten tritt bei jeder Temperatur auf, ist allerdings bei
niedrigeren Temperaturen ausgeprägter zu beobachten. Aus Stabilitätsgründen sollte die
vorgegebene Frequenz größer als ca. 20Hz sein, damit das ausreichende
elektromagnetische Drehmoment gewährleistet werden kann.
2.3.3.2 Ergebnisse der elektrischen Messung bei Vakuum
Diagramm 2-9 zeigt die Stromaufnahme des Motors und den entsprechenden
Leistungsfaktor als Funktion der Frequenz der speisenden Spannung bei Leerlauf des
Motors (aufgebautes Vakuum). Es ist zu erkennen, dass der Strom über den gesamten
Regelbereich nahezu konstant bleibt. Die niedrigste Stromaufuahrne erfolgt bei einer
Frequenz von f=30Hz. Bei diesem Wert wird gegenüber dem Betrieb bei der Nennfrequenz
fN=50Hz eine Reduzierung von 7,7% der Stromaufuahme erreicht.
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Frequenz in Hz
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Diagramm 2-9 Stromaufnahme und Leistungsfaktor als Funktion der Frequenz
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20
25
30
35
40
45
50
55
60
Frequenz In Hz
Diagramm 2-10 Leistungen als Funktion der Frequenz
Im Diagramm 2-10 sind die Wirk-, Blind- und Scheinleistung ebenfalls als Funktion der
Frequenz der Spannung dargestellt. Hier ist zu erkennen, das der optimale Arbeitspunkt
des Motors im Bereich von f=30Hz liegt. Es ist eine Reduzierung der Wirkleistung um
45% gegenüber der Wirkleistung bei fN =50Hz möglich. Bei einer derartigen Absenkung
reduziert sich der Blindleistungsbedarf um 48,7%.
2.3.3.3 Ergebnisse der akustischen Messung bei Vakuum
Diagramm 2-11 zeigt den Schal1druckpegel L AF in dB in Abhängigkeit von der Frequenz.
Dabei sei an dieser Stel1e nochmals festgestel1t, dass hier nicht nur die Frequenz, sondern
gleichzeitig die Spannung verändert wird. An der Längsseite reduziert sich der Pegel bei
Absenkung der Frequenz auf 30Hz, um 9,4dB und an der Ein-, Auslassseite sogar um
1O,7dB. An der Stirnseite beträgt die Verringerung des Schalldruckpegels 6,6dB.
Wird die Frequenz weiter auf 20Hz reduziert, so kann auch der Schalldruckpegel weiter
abgesenkt werden. Im konlaeten Fall sinkt dann der Pegel an der Längsseite um 12,4dB,
an der Ein- Auslassseite um 14,7dB und an der Stirnseite um 9,7dB. Allerdings waren bei
den niedrigeren Frequenzen auch störende klopfende Geräusche zu hören. Da bei f=30Hz
die Motor-Pumpen-Kombination als am ruhigsten laufend empfunden wurde, ich auch hier
der optimale Punkt bei oben genannter Frequenz festzulegen.
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69
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Freq uenz I n Hz
I-UlngSSeile
-80-, Auslassseile -Stirnseite
I
Diagramm 2-11 Schalldruckpegel als Funktion der Frequenz
2.3.4 Zusammenfassung
Die Versuche haben gezeigt, dass vor allem eine sehr deutliche Verminderung der
Geräuschemission durch den Einsatz eines Frequenzumrichters mit der untersuchten
Motor-Vakuumpumpen-Kombination möglich ist. Weiterhin ist es gelungen, den
Energiebedarf im Leerlauf zu reduzieren.
Auf Grund der störenden Nebengeräusche unterhalb der Frequenz von 30Hz wird der
optimale Arbeitspunkt bei f=30Hz fur die untersuchte Anwendung vorgeschlagen.
3 Bewertung der Ergebnisse
Bereits die Vonmtersuchungen mit dem Wechselstrommotor und einem Stelltransformator
bzw. mit der Drehstrom-Asynchronmaschine und einem 3-Phasen-Stelltransformator
haben das Einsparungspotential von elektrischer Energie sowie die Reduzierung der
Geräuschemission deutlich gezeigt. Ziel der Entwicklung und Anpassung des
Frequenzumrichters war es, diese Ergebnisse, die bei reiner Spannungsabsenkung erzielt
wurden, mit Hilfe leistungselektronischer Mittel noch zu verbessern. Dabei sei an dieser
Stelle noch einmal betont, dass die Anwendung eines Stelltransfonnators aus praktischen
Erwägungen keine Rolle spielt und hier lediglich Anhaltspunkte für die Verbesserung des
Antriebs geben sollte.
Wie bereits mehrfach erwähnt wurde, hat ein Drehstrom-Asynchronmotor gegenüber
einem Wechselstrommotor wesentliche Vorteile beim Einsatz als Antrieb für
Vakuumpumpen. Neben den erreichten Ergebnissen der Voruntersuchung mittels 3­
Phasen-Stelltransformator ging es vor allem auch darum, eine 230/400V-Drehstrom­
Asynchronmaschine am I-Phasen Netz zu betreiben und die dafür notwendigen
Mehrkosten zu minimieren. Dies ist nur durch die Anwendung eines SPM­
Frequenzumrichters möglich.
21
Durch die Verringerung der Amplitude und der Frequenz der am Motor anliegenden
Spannung war es möglich, eine wesentliche Reduzierung der Wirkleistung im Quasi­
Leerlauf (bei aufgebautem Vakuum) zu erreichen. In dem fur diese Pumpen-Motor­
Kombination ennittellten optimalen Punkt bei f=30Hz, konnte eine Reduzierung der
Wirkleistung um 45% gegenüber den Messungen bei fN=50Hz realisiert werden. Dies
entspricht zwar nicht ganz dem Ziel von 50%, betrachtet man jedoch die gemessene
Wirkleistung des Wechselstrommotors bei der Nennspannung UN=230V als Grundlage, so
sinkt der Wirkleistungsanteil sogar um 67%. Obwohl die gemessenen Schalldruckpegel bei
Nennspannung und Nennfrequenz beim Einsatz der Drehstrom-Asynchronmaschine mit
Frequenzumrichter durchschnittlich 3,3dB höher lagen als beim Einsatz des
Wechselstrommotors, waren im sie optimalen Punkt bei f=30Hz durchschnittlich 2,2dB
niedriger als die Minimalwerte und sogar durchschnittlich 4,5dB niedriger als die
Messwerte im angegebenen optimalen Bereich von U=160V ... 180V beim Einsatz des
Wechselstrommotors.
Wesentlich ungünstiger waren die Oberschwingungen im Motorstrom bei der
Übermodulation im Frequenzbereich von ca. 42,5Hz bis 50Hz. Dieses Problem lässt sich
jedoch durch die zusätzliche Verwendung einer PFC-Schaltung (power-factor-correction­
Schaltung) wirkungsvoll reduzieren.
Probleme bereitete der Schweranlauf der Pumpe bei geringen Temperaturen und der damit
verbundene starke Anstieg des Stromes. Durch das Anlaufsverfahren mit niedriger
Frequenz und niedriger Spannung karm der Anlassstrom wesentlich verringert werden. Für
den extremen Fall, dass über längeren Zeitraum ein großer Drehmomentbedarf besteht,
karm es sein, dass die Ströme an die vorgegebenen Grenzen des SPM stoßen. Durch eine
entsprechende Dimensionierung des SPM, d.h. durch Überdimensionierung bezüglich des
Nermbarbeitspunktes körmte dieses Problem umgangen werden. Dabei ist festzustellen,
dass die Preisunterschiede zwischen dem verwendeten SPM und dem nächst größeren
Modell relativ gering sind.
4 Ausblick
Bei weiterftihrenden Arbeiten müssten folgende Punkte untersucht werden:
• Ist eine leistungselektronische Anpassung der Zwischenkreisspannung (z.B. Boost­
Konverter) an unterschiedliche Ebenen der speisenden Wechselspannung in
Verbindung mit Standard-ASM ökonomisch vertretbar? Damit könnte die
Schaltung flexibler eingesetzt und in größeren Stückzahlen produziert werden, was
letztendlich einen positiven Einfluss auf die Kosten ausübt.
• Ist - alternativ zum ersten Punkt - eine spannungsmäßige Anpassung der ASM an
unterschiedliche Ebenen des speisenden Wechselspannung günstiger?
• Sollte bei einer leistungselektronischen Sparmungsanpassung eine PFC-Funktion
integriert werden, um einen Leistungsfaktor cos( CI» des Gesamtsystems von etwa
1 zu erreichen? Allerdings ist zu beachten, dass die Oberschwingungsnorm EN 61
000-3-2 beim Betrieb des Frequenzumrichters in jedem Fall einzuhalten ist. Der
Einsatz von rein passiven Filter-Schaltungen wie Netzdrosseln ist nur im unteren
Leistungsbereich bis ca. 200W sirmvoll möglich, da bei größeren Leistungen die
Netzdrosseln zu übermäßigen Spannungsverlusten fuhren und die Effektivität des
Stromrichters beeinträchtigen. Günstiger erscheint fur diese Anwendung der
Einsatz einer aktiven PFC-Schaltung. Grundprinzip ist die Regelung der
22
Stromaufnahme aus dem Netz so, dass der Stromverlauf sinusförrnig und in Phase
zur Netzspannung ist. Da die aktive PCF-Schaltung einen Hochsetzsteller
beinhaltet, könnte die Zwischenkreisspannung immer auf den erforderlichen
Spannungswert gebracht werden, unabhängig davon, ob der Frequenzumrichter an
230V oder an andere Spannungsebenen angeschlossen wird. Gleichzeitig wäre es
möglich auf die_bereits beschriebene Übermodulation zu verzichten und auch so am
Ausgang des Frequenzumrichters die Nennspannung des Motors zu erreichen. Ein
weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass durch die PFC-Schaltung eine konstante
Zwischenlaeisspannung realisiert werden kann. Momentan ist diese von der Last
abhängig.
Nicht endgültig geklärt werden konnte, inwieweit der bei den Untersuchungen verwendete
Anlauf den Erfordernissen der Praxis entspricht. Hier wurde dieser gemäß Diagramm 2-7
realisiert. Dabei kommt es auf Grund der Funktionsweise der Vakuumpumpe zu
unregelmäßigen Drehbewegungen, bis die Pumpe sicher angelaufen ist. Muss ein anderes
Anlaufkonzept angewendete umgesetzt werden, ist zwangsläufig der Frequenzumrichter
größer zu dimensioniert.
Weiterhin ist zu betonen, dass die hier gemessenen Werte, insbesondere die der
Geräuschrnessung, exemplarisch fUr die verwendete Pumpe und die verwendeten Motoren
aufgenommen worden. Es ist zwar sicherlich nicht zu bezweifeln, dass eine Absenkung der
Drehzahl im Leerlauffall prinzipiell zu einem Absinken der Verlustleistungen und
Geräuschemissionen fUhrt, jedoch ist denkbar, dass die optimalen Betriebswerte fl.ir jede
Pumpenart oder sogar fUr jede Kombination von Motor und Pumpe unterschiedlich sind.
Überlegenswert erscheint die Übertragung der Ergebnisse der Anwendung eines
Frequenzumrichters flir die Vakuumpumpe auf den Antrieb von Hydraulikpumpen. Hier
werden vor allem in mobilen Arbeitsmaschinen momentan hydraulische Antriebe genutzt,
die überwiegend eine vorn Dieselmotor direkt angetriebene Pumpe als zentrale
Druckversorgung besitzen. Die Ansteuerung der einzelnen Verbraucher erfolgt mit einem
Load-Sensing-System. Dabei arbeitet die Pumpe ständig mit der Drehzahl des
Dieselmotors, auch im Leerlauf oder im stand-by Betrieb. Dies fUhrt zu unerwünschten
Energieverlusten. Der Energienutzungsgrad würde sich auch hier durch drehzahlgeregelte
Pumpenantriebe (elektrisch-hydrostatischer Antrieb) wesentlich erhöhen lassen. Für den
mobilen Einsatz sind kostengünstige, integrierte, drehzahlveränderliche Antriebssysteme
im Leistungsbereich bis über 20kW erforderlich, augenblicklich jedoch nicht verfUgbar.
Zur Abdeckung dieses Leistungsbereiches bieten sich Hydraulikpumpen mit konstantem
Volumenstrom (z.B. Innenzahnradpumpen) an, die von einem drehzahlgeregelten
Elektromotor getrieben werden.
23
5. Anhang
Tabelle 5-1 elektrische Messwerte Wechselstrommotor mit Stelltransformator
UN
100
120
140
160
180
200
210
220
230
240
253
IIA
3,5
3,11
2,9
2,9
2,94
3,13
3,4
3,84
4,6
5,4
7
cos«(/J)
0,999
0,99
0,99
0,988
0,98
0,94
0,88
0,82
0,73
0,67
0,59
PIW
351
376
418
465
521
588
632
690
782
868
1059
SNA
353
376
420
469
527
622
711
848
1060
1295
1786
Q/var
15,2
30,7
56,4
70,6
92,5
205
328
490
720
958
1426
t/J
2,41
4,76
7,76
8,6
9,96
19
27,4
35,5
43,11
48,05
53,7
Tabelle 5-2 Schalldruckpegel für Wechselstrommotor mit Stel/transformator
LAF/dB
UN
100
120
140
160
180
200
210
220
230
240
253
Längsseite
56,0
57,2
58,9
57,9
58,6
59,0
58,7
58,9
59,1
59,2
60,0
Ein-,Auslassseite
57,6
58,8
59,4
59,8
59,5
61,0
61,4
60,9
60,9
61,0
61,7
Stirnseite
55,2
56,8
57,9
58,1
58,1
58,8
58,6
59,1
58,9
58,7
59,1
Tabelle 5-3 elektrische Messwerte Drehstrom-ASM mit 3-Phasen-Stelltransformator
UN
60
70
80
90
100
110
120
130
IIA
2,31
1,99
1,91
1,87
1,93
2,04
2,22
2,50
cos( (/J)
0,845
0,809
0,762
0,686
0,614
0,546
0,487
0,430
PIW
355,4
344,5
349,8
346,5
357,7
370,9
393,6
424,5
SNA
420,5
425,7
458,9
505,2
582,4
(,79,3
807,6
987,9
Q/var
224,8
250,1
297,0
367,5
459,1
569,0
705,0
891,9
(/J
32,3
36,0
40,3
46,7
52,1
56,9
60,8
64,6
24
Tabelle 5-4 Schalldruckpegel für Drehstrom-ASM mit 3-Phasen-Stelltransformator
UN
60
70
80
90
100
110
120
130
LAF/dB
Längsseite
63,2
64,1
66,5
61,9
60,9
60,6
61,0
61,1
Ein-,Auslassseite
58,8
59,2
60,3
60,6
60,6
61,5
62,2
61,9
Stirnseite
56,4
57,1
57,8
58,3
57,7
57,3
57,4
58,2
Tabelle 5-5 elektrische Messwerte Drehstrom-Asynchronmaschine mit Frequenzumrichter
flHz
20
25
30
35
40
45
50
55
60
T/A
2,61
2,52
2,15
2,33
2,32
2,43
2,33
2,30
2,22
UN
43,57
56,11
70,48
84,81
98,48
111,42
120,18
120,99
119,66
cos(l/J)
0,849
0,781
0,577
0,569
0,541
0,533
0,549
0,634
0,692
PIW
291,6
331,2
261,8
334,3
372,7
431,4
475,3
522,9
548,5
SNA
343,6
424,3
453,9
587,2
689,2
809,0
865,3
825,4
793,1
Q/var
181,4
265,2
370,8
482,7
579,8
688,8
722,4
638,5
572,7
f/J
31,9
38,6
54,8
55,3
57,2
57,8
56,7
50,7
46,2
Tabelle 5-6 Schalldruckpegel für Drehstrom-Asynchronmaschine mit Frequenzumrichter
LAF/dB
flHz
20
25
30
35
40
45
50
55
60
ILängsseite
51,3
52,5
54,3
1 58 ,5
Gl,4
:12,1
G3,7
162,1
(j4,2
Ein-,Auslassseite
50,7
53,4
54,7
58,3
60,8
64,2
65,4
67,4
68,1
Stirnseite
50,1
51,1
53,2
55,9
57,9
59,2
59,8
61,5
63,1
25
6. Literatur
FAIRCHILD Semiconductor Corporation; Datenblatt FSAM15SH60; FSANIl5SH60.pdf,
2002; http://www.fairchild.com
FAIRCHILD Semiconductor Corporation; Datenblatt FSAM20SH60; FSAM20SH60.pdf,
2002; http://www.fairchild.com
HENKE, Thomas; "Frequenzumrichter mit PFC erfüllte Stromoberschwingungsnorm" in
etz, Heft 10/2003; S.34-37
HITACHI; Datenblatt ECN3067; 3067sp.pdf; http://www.hitachi.co.jp/pse
26
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