Kräftigungsübungen - Mit 60 Jahren besitzt der Mensch nur noch 80% seiner Muskelkraft Ohne viel Bewegung verliert er durchschnittlich 10-15% jährlich Mit zunehmenden Alter nimmt der Muskelschwund zu Spezielle Übungen gegen den Kräfteverfall gewinnen immer mehr an Bedeutung Die Muskulatur wird durch diese Übungen besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt dadurch wird die Zellerneuerung und der Stoffwechsel im Muskel gefördert Die vorhandene Muskelkraft kann durch dynamische und statische Übungen verbessert werden - man spricht von isotonischer und isometrischer Muskelanspannung Isotonisch - Dynamische Muskeltätigkeit = Bewegen (Heben/Senken des Beines) Isometrisch - Statische Muskelanspannung = Halten (Kaffeetasse halten) Dynamischen Übungen wird der größere Wert beigemessen. Diese Bewegung bewirkt harmonisches Wachstum von Muskeln und Kapillaren, Aufbau von Knochen, Gelenken und Bändern, Stabilisierung von Herz, Kreislauf und Atmung. Statische Übungen kommen ausschließlich nur den Muskeln zu Gute. Für die Muskeln des Rumpfes, um das Hüftgelenk und Beine sind isometrische Übungen wichtig. Lernziele bei Kräftigungsübungen (isotonisch) - Der PE führt Kräftigungsübungen bis zur individuellen Belastbarkeit selbst oder unter Mithilfe durch Der PE kann seine vorhandene Muskelkraft richtig einschätzen und erkennt seine eigene Leistungsgrenze Der PE beobachtet dass er durch regelmäßiges Üben seine Kräfte erhalten oder sogar verbessern kann Methodische Hinweise (isotonisch): - Niemals eine Körperregion über einen längeren Zeitraum stark beanspruchen Nach jeder Kräftigung folgt eine Lockerung Andere Muskelgruppen mit berücksichtigen Reihenfolge der übenden Regionen ist Bedeutungslos Auf gleichmäßiges Weiteratmen achten – Pressatmungen sollen vermieden werden Lernziele bei Kräftigungsübungen/Muskeltraining (isometrisch) - Bei vorübergehender Bettlägerigkeit erhält es die Kraft Der Übende soll den Sinn des Trainings erkennen Er muss die Technik beherrschen lernen Die Technik (nach Möglichkeit) selbstständig anwenden Regeln: - täglich 3-5 Übungen durchführen Dauer der Muskelanspannung 3-5sek Auf die Atmung achten, Pressatmung vermeiden Methodische Hinweise: - Übungen auswählen die viele Muskelgruppen ansprechen Für jede Muskelgruppe genügt eine Übung im Trainingsprogramm Unter Anleitung so lange üben bis Übungen allein durchgeführt werden können Bei Partnerübungen den Gegendruck den Kräften des Übenden anpassen. Vorsicht bei isometrischen Übungen: - Einige Übungen belasten die Gelenke Bei Empfindlichkeit auf andere Übungen ausweichen Bei Bluthochdruck maximal 2sek anspannen Bei Muskelerkrankungen keine Übungen ohne Anweisung des Arztes durchführen Nicht anwenden bei Parkinson, MS und bei allen spastischen Lähmungserscheinungen Übungsbeispiele (siehe Arbeitsblatt) - Flache Hand auf Tisch, andere Hand von unten auf die Tischkante legen – zusammenpressen (dagegendrücken), Hand wechseln (Oberarmmuskulatur, Hand) Hände auf Armlehne lehnen, mit Hände Armlehne greifen und zusammenpressen, (Stuhllehne zusammendrücken) Unterarme sind auf Lehne abgelegt (Hand) Armlehnen fassen und von hinten rausziehen (Oberarm, Hand) Handtuch zusammenrollen und fassen vor dem Oberkörper in Brusthöhe, ziehen – Spannung Hand fest zur Faust pressen – Spannung halten, Daumen liegt draußen Handgelenke umfassen und versuchen auseinander zu ziehen Hände falten und gegen den Kopf drücken und Hinterkopf Bauch/Gesäß/Schließmuskel anspannen und wieder lösen Hände zwischen die Knie, Füße auf dem Fußboden, Hände auseinanderdrücken und die Beine zusammendrücken Hände außen, versuchen mit Hände Knie zusammendrücken und versuchen die Beine nach außen zu drücken Geh-, und Gleichgewichtsübungen Gehen ist eine Bewegungsform, die zur Erhaltung der Beweglichkeit, des ganzen Körpers und zur Anregung von Herz und Kreislauf beiträgt Lernziele - Beweglichkeit erhalten und fördern - Selbstständigkeit/Soziale Kontakte erhalten und fördern - Hilfsmittel bereitstellen und Anleitung zum sachgemäßen Umgang - Sturzgefahr minimieren Methodische Hinweise - Unter Mithilfe der Anamnese einen Trainingsplan erstellen - Der Trainingsplan richtet sich nach: - Anzahl der Stürze in der vergangenen Zeit - Einnahme von Beruhigungsmitteln - Ganganalyse wird erstellt (funktioneller Bereich, anatomischer Bereich, Koordinationsstörungen, psychogene Verhaltensweisen) - Wie steht der Patient auf? (Kraft im Oberschenkel, Schwindelgefühle, Gleichgewicht) - Gangart (Schrittlänge, Schlürfen, Spurbreite flüssiger Bewegungsablauf) - Beobachtungen bei Drehbewegung - Treppensteigen - Überprüfung des Gleichgewichts-, und Hörapparates Treppensteigen Wer auf einer Strecke normal geradeaus gehen kann und dessen Knie bis zum rechten Winkel beugbar sind, ist theoretisch in der Lage Treffen auf und ab zu steigen. Sind die Beine im Knie-, und Hüftgelenk nicht mehr so beweglich, gilt folgende Regel: - Auswärts: erst den Fuß des gesunden Beines eine Stufe höher stellen und dann das kranke Bein nachziehen - Abwärts: erst das kranke Bein eine Stufe absetzen und danach das gesunde Bein Gehhilfen In welchen Fällen ist das Benutzen einer Gehhilfe notwendig und wann reicht eine Stütze. Dazu gibt es einen Test: - der PE liegt auf dem Rücken im Bett - wie weit kann jedes Bein im Hüftgelenk gebeugt werden - wie weit kann jedes Bein seitlich abgespreizt werden - kann die Kniekehle fest auf die Unterlage gedrückt werden - können beine Füße im Sprunggelenk hochgehoben werden - kann jedes Knie gestreckt und mit dem Bein gehoben werden - kann er auf jeden Bein etwa 6-8 Sekunden frei stehen Treten Schmerzen auf, unterscheiden sich die Leistungen, wenn ja genau beschreiben woran liegt es und ob es sich ändern. Liegen Vorerkrankungen vor.