Die Verordnung elektromagnetische Felder – VEMF

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Die Verordnung
elektromagnetische Felder - VEMF
EMF am Arbeitsplatz
Anwendungsbereich
WANN?
 Umsetzung der EMF-Richtlinie am 1. August 2016
WO?
 Arbeitsstätten, Baustellen, auswärtige Arbeitsstellen
WAS?
 0 Hz - 300 GHz (Nieder- und Hochfrequenzbereich)
 Statische und zeitvariable elektrische und
magnetische Felder, elektromagnetische Felder
 Nicht für Langzeitwirkungen!
• Magnetfeld durchdringt
Körper ungeschwächt
• Wechselndes Magnetfeld
induziert Wirbelströme im
Körper
• Ebene der Wirbelströme
normal auf Feldrichtung
• Feld dringt kaum in Körper
ein
• Ladungsverschiebung,
dadurch Aufladung der
Körperoberfläche
(„Influenz“)
• Körperinneres leitfähig
(Ionenleitung) → Stromfluss
Direkte Wirkung
• Nichtthermische Wirkung:
Stimulation von Nerven, Muskeln,
Sinnesorganen (niedrige Frequenz)
• Thermische Wirkung: Erwärmung
des Gewebes (hohe Frequenz)
• Kontaktströme durch Entladung
gegen Erde
Indirekte Wirkung
• Störung von aktiven Implantaten
• Erwärmung von Metallimplantaten
• Projektilwirkung auf
ferromagnetische Stoffe
• Auslösung von elektrischen
Zündvorrichtungen
• Brand und Explosion durch
Funkenentladung
Projektilwirkung
Biologische Effekte
• 0 Hz bis 10 MHz: Reizung des peripheren
Nervensystems: Muskelstimulation, Zittern,
Schmerzen, Herzrhythmusstörungen
• 0 Hz bis 400 Hz, wenn Kopf exponiert: Reizung des
sensorischen Nervensystems (Auge, Hörnerv):
Schwindel, Übelkeit, Magnetophosphene
(Augenflimmern), Wahrnehmungsstörungen
• 100 kHz bis 6 GHz: Gewebserwärmung
(Mikrowelleneffekt)
• über 6 GHz: Erwärmung der Körperoberfläche
(Haut)
Grenzwerte
• Expositionsgrenzwerte: elektrisches Feld
im Gewebe bzw. absorbierte
Leistung/Energie, nicht messbar, nur
berechenbar
• Auslösewerte: messbares Feld (elektr. und
magnet.) am Arbeitsplatz; wenn
eingehalten, dann sind auch
Expositionsgrenzwerte eingehalten.
Im NF-Bereich (bis 10 MHz) verschiedene
ALW für Kopf, Rumpf, Gliedmaßen
EMF-Risikobereiche
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Bereiche mit hohen Stromstärken/Spannungen
Induktionsherde, -öfen
Kraftwerke, Umspannwerke
Elektr. Schweißarbeiten
Elektrolyseanlagen
Magnetisierungs-, Entmagnetisierunsprozesse
Magnetresonanztomografen, Diathermie
Nahbereich von Sendeanlagen (z. B. Rundfunk,
Mobilfunk)
Evaluierung
ERMITTLUNG u. BEURTEILUNG
durch Arbeitgeber auf Basis einer
Bewertung. Dazu können z. B. herangezogen
werden:
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•
•
Herstellerangaben,
Normen, wissenschaftliche Erkenntnisse,
Datenbanken (EMES d. AUVA),
Leitfäden der Europäischen Kommission,
Messungen/Berechnungen.
Überexposition
bei möglicher Überschreitung von
Expositionsgrenzwerten:
 Maßnahmenprogramm
 Information u. Unterweisung der AN
 Gesundheitsüberwachung: für
Arbeitnehmer freiwillig (alle 5 Jahre
oder bei Symptomen, in VGÜ)
Maßnahmenprogramm





Alternative Arbeitsverfahren
Arbeitsmittel mit geringeren Emissionen
technische Maßnahmen (Abschirmung)
Abstandsvergrößerung zur Quelle
Kennzeichnung und Abgrenzung (ab
Auslösewert)
 Persönlicher Schutz (PSA)
Maßnahmen gegen Kontaktströme
Gegen Funkenentladungen und Kontaktströme:
• Persönliche Schutzausrüstung (Handschuhe)
• Erdung von Arbeitsmitteln
• Potentialausgleich
Kennzeichnung von EMF
Warnung vor nichtionisierender Strahlung
Warnung vor starkem
magnetischen Feld
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Info und Unterweisung
 Getroffene Maßnahmen
 Ergebnisse der Evaluierung und potenzielle
Gefahren
 Erkennen und Melden der Anzeichen von
sensorischen Symptomen und gesundheitlichen
Auswirkungen
 Anspruch auf Gesundheitsüberwachung
 sichere Arbeitsverfahren zur Minimierung der
Exposition
 Richtige Verwendung von PSA
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Besondere Personengruppen
• Jugendliche:
Auslösewerte gelten als ExpGW (KJBG-VO),
ausgenommen nach 18 Monaten Ausbildung und unter
Aufsicht.
• Werdende Mütter:
Grenzwerte aus der Empfehlung des
europäischen Rats von 1999 (= Grenzwerte für die
Allgemeinbevölkerung nach ICNIRP 1998)
• Implantatträger:
Grenzwert für aktive Implantate in VEMF nur für
statisches Magnetfeld (0,5 mT), Evaluierung nach Stand
der Technik und ärztlicher Beurteilung
Implantate
Personen mit Implantaten:
 Fachinformation des Österreichischen
elektrotechnischen Komitees (OEK): „Personen mit
aktiven Implantaten in elektrischen, magnetischen
und elektromagnetischen Feldern“
 Forschungsbericht 451 des deutschen
Sozialministeriums (BMAS)
 DIN VDE 0848-3-1:2002 „Schutz von Personen mit
aktiven Körperhilfsmitteln…“
Ausnahme von Expositionsgrenzwerten
• Magnetresonanztomographie (MRT) in Medizin
• Widerstandsschweißen in engen Räumen
• In Anlagen zur Erzeugung, Übertragung und
Verteilung elektr. Energie bei Wartung, im Fehlerfall
und ≥ 220 kV.
ExpGW darf vorübergehend überschritten werden,
wenn:
• Gefahrenbeurteilung durchgeführt
• alle möglichen Maßnahmen zur Verringerung der
Exposition ergriffen
• Nachweis, dass trotzdem Sicherheit gegeben und
Gesundheit geschützt
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