Peter Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64

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Peter Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64
Außerdem auf dem Programm:
Harrison Birtwistle - Night’s Black Bird
Benjamin Britten - Sinfonie für Violoncello und
Orchester
04.07.2015 20.00 Uhr
Konzerthaus Freiburg, Rolf-Böhme-Saal
Konzerteinführung 19.00 Uhr
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg
Solist: Gautier Capuçon, Violoncello
Dirigent: David Afkham
Empfohlen ab Kl. 8 / Sekundarstufe 1
Erstellt von Carmen Guth
Handreichung zu SWR Sinfoniekonzert 04.07.2015 / Vorschläge für
den Unterricht
P. Tschaikowsky – Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64
von Carmen Guth
in Zusammenarbeit mit Georg Brunner und Studierenden der PH Freiburg
Inhalt
Vorbemerkung ........................................................................................................................... 3
Informationen ............................................................................................................................ 3
Materialinformation.................................................................................................. 3
Informationen über den Komponisten ..................................................................... 3
Informationen über die 5. Sinfonie .......................................................................... 5
Unterrichts- und Lösungshinweise............................................................................................ 6
Baustein 1a: Einstieg - Traumreise ......................................................................... 6
Baustein 1b: Einstieg - Warm-up ............................................................................ 7
Baustein 2: Höraufgabe .......................................................................................... 8
Baustein 3: Steckbrief ............................................................................................. 8
Baustein 4: Interview ............................................................................................... 8
Baustein 5: WAV-Datei ........................................................................................... 9
Baustein 6: Mitspielsatz ........................................................................................ 10
Baustein 7: Analyseaufgabe ................................................................................. 10
Materialien............................................................................................................................... 12
M 1a: Traumreise .................................................................................................. 12
M 2a: Höraufgabe ................................................................................................. 13
M 2b: Hörpanorama .............................................................................................. 14
M 3: Steckbrief ...................................................................................................... 15
M 4: Interview ........................................................................................................ 16
M 5: WAV-Datei .................................................................................................... 19
M 6: Mitspielsatz ................................................................................................... 20
M 7: Analyseaufgabe ............................................................................................ 22
Literatur ................................................................................................................................... 23
Autoren und Autorinnen der Handreichung .......................................................................... 23
S. 2
Vorbemerkung
Die Handreichung richtet sich an Lehrkräfte und ist für Schulklassen ab Klasse 8 der
Sekundarstufe 1 und 2 die sich mit dem Thema Tschaikowskys 5. Sinfonie auseinander
setzen. Ziel ist es, den Schüler und Schülerinnen (SuS) einen Einblick in die Lebensweise
Tschaikowskys zu geben und sie mit seiner 5. Sinfonie vertraut zu machen. Die folgenden
Materialien sind Unterrichtsbausteine, die im Unterricht auch vereinzelt durchgeführt
werden können. Wir empfehlen allerdings die von uns vorgegebene Struktur der
Materialien, da sie teilweise aufeinander aufbauen.
Informationen
Materialinformation
Folgende Materialien werden benötigt:

CD Tschaikowsky 5. Sinfonie (Tschaikovsky Symphonies Nos. 4, 5 & 6 “Pathetique“ –
Berliner Philharmoniker Herbert von Karajan)

Zur Bearbeitung des Baustein 6 wird eine Software zum Abspielen der Wave-Dateien
benötigt, z.B. „Audacitiy“ (Freeware)

Partitur Tschaikowskys 5 Sinfonie: Erhältlich unter
http://imslp.org/wiki/Symphony_No.5,_Op.64_%28Tchaikovsky,_Pyotr%29
Informationen über den Komponisten
Peter Iljitsch Tschaikowsky wurde am 25. April (07. Mai greg.)
1840 in Wotkinsk, ca. 1300 Km östlich von St. Petersburg
geboren. P. Tschaikowsky hatte sechs Geschwister und einen
engen Bezug zu seiner Mutter Alexandra Andrejewna, von der
er auch seine ersten Klavierstunden erhielt. Es wurde sehr
schnell bemerkt, dass Tschaikowsky ein gewisses musikalisches
Talent besaß. Daher beschloss man damals, eine Klavierlehrerin
für ihn kommen zu lassen. Doch obwohl er sein großes Talent
am Klavier auch umsetzte, konnten sich seine Eltern für ihn
Abbildung 1: Porträt von 1888
für Frau Grieg (vermutlich von
Leonard Berlin, Atelier E. Bieber)
keine
Zukunft
als
Musiker
vorstellen.
Somit
wurde
S. 3
P. Tschaikowsky 1852 auf die Justizakademie in St. Petersburg geschickt, um dort eine
juristische Ausbildung zu machen. Der Tod seiner Mutter am 13. Juni 1854 traf Tschaikowsky
unerwartet und bereitete ihm auch im weiteren Verlauf seines Lebens großen Kummer. Er
nahm während der Ausbildung weiterhin Klavierunterricht bei dem deutschen Pianisten
Rudolf Kündinger. Dieser teilte allerdings nicht die Meinung des Vaters, dass P. Tschaikowsky
eine außerordentliche Begabung am Klavier hätte. Im Mai 1859 absolvierte er seinen
Abschluss an der Justizakademie und erhielt bald darauf eine Anstellung im
Justizministerium. Er merkte recht rasch, dass ihn die Arbeit im Ministerium nicht erfüllte.
Aus Interesse belegte er neben seiner Arbeit Kurse für Musiktheorie in der Musikschule von
Anton Rubinstein.
1863 kündigte er nach Absprache mit seinem Vater seine Stelle beim Ministerium und
schrieb sich für ein Studium am Petersburger Konservatorium ein. Schon die ersten Wochen
zeigten eine enorme Veränderung Tschaikowskys. Statt einem faulen, ambitionslosen Dasein
widmete sich Peter ernsthaft seinem Studium, welches er schnell mit einem sehr guten
Abschluss bewältigte. Schon 1866 wurde er von Nikolaj Rubinstein als Professor für
Musiktheorie am Moskauer Konservatorium angestellt. Er arbeitete dort 12 Jahre als
Theorielehrer für Harmonielehre, Instrumentation, freie Improvisation und Komposition.
Im Laufe der Jahre bemerkte Tschaikowsky immer mehr, dass seine Zuneigung eher dem
männlichen statt dem weiblichen Geschlecht galt. Aufgrund des damals hohen
gesellschaftlichen Drucks und um für den ebenfalls Homosexuellen Bruder Modest ein
„Vorbild“ zu sein, heiratete er im Juli 1877 Antonia Iwanowna. Allerdings merkte
Tschaikowsky sehr rasch, dass die Eheschließung ein Fehler war, denn die Frau, die er
heiratete wurde ihm zuwider. Dies äußerte er auch im Briefwechsel mit seiner Brieffreundin
und Gönnerin Nadeschda von Meck. Der Nervenzusammenbruch ließ nicht lange auf sich
warten, da er mit der Situation überfordert war. Die Trennung von Antonia folgte bald. Die
Scheidung wurde allerdings erst 1881 rechtsgültig. In diesem Zeitraum beendete er seine
Lehrtätigkeit am Moskauer Konservatorium, um sich voll und ganz auf seine Musik und
Kompositionen zu konzentrieren. Finanziert wurde dies durch seine Gönnerin Nadeschda
von Meck, die seine Musik vergötterte. Erst 1887 traute sich der doch sehr zurückhaltende
Tschaikowsky, seine selbst komponierten Werke selbst zu dirigieren. Am 28. Oktober
S. 4
(06. November greg.) 1893 verstarb der Komponist. Es wird vermutet, dass er sich bewusst
an der Cholera-Krankheit durch ungekochtes Wasser infiziert hat.
Tschaikowsky
komponierte
10
Opern,
die
bekanntesten
Ballette:
Schwanensee,
Dornröschen, der Nussknacker, verschiedene Schauspiele, 6 Sinfonien, andere Sinfonien und
Orchesterwerke, Klavierwerke, Vokalinstrumentale Werke und Werke für Kammermusik.
Informationen über die 5. Sinfonie
Die 5. Sinfonie ist die derzeit bekannteste Sinfonie. Tschaikowsky komponierte sie nach einer
langen Schaffenspause und äußerte mehrmals seine Bedenken. Er war der Meinung, dass er
nichts Neues komponieren könnte und dass sein Genie aufgebraucht wäre. Tschaikowsky
war anfangs gegenüber seiner 5. Sinfonie sehr skeptisch, doch im Laufe der Fertigstellung
der Sinfonie gewann er an Euphorie. Erst als seine Uraufführung sehr kritisch beurteilt
wurde, verlor er an Selbstbewusstsein und war plötzlich der Meinung, dass die Sinfonie nicht
gut war. Nach einer weiteren Aufführung und dem positiven Zuspruch der Zuschauer, war
sich Tschaikowsky wieder sicher, dass er ein Meisterwerk komponiert hatte. In der
5. Sinfonie greift Tschaikowsky Satzstrukturen der 4. Sinfonie und thematische
Zyklusbildungen aus der Manfred-Sinfonie auf. Das zyklische Thema, auch Schicksalsmelodie
genannt, zieht sich durch alle 4 Sätze der 5. Sinfonie. Im ersten Satz erhält das Thema eine
ausschließlich einleitende Funktion, welche durch die Klarinette umgesetzt wird. Dieses
Thema besteht nicht aus einer markanten kurzen Fanfare, sondern aus einer langestreckten
und metrischen Kantilene in e-Moll. Wie schon zuvor beschrieben, taucht anders als in der
4. Sinfonie das Thema nicht im Kopfsatz auf, sondern ist lediglich als Einleitungsthema
verarbeitet. Allerdings wird das Thema dafür in den drei anderen Sätzen verwendet. Im
zweiten Satz dient das Thema zweimal als Ziel eines fortissimo Höhepunktes. Das erste Mal
an der Wende zur Satzreprise (T. 99 ff) und im Coda (T. 158 ff). Im dritten Satz, dem Walzer
stellt das Thema die „wehmütige Erinnerung“ in der Pianissimo-Stelle dar, welches dann im
kraftvollen Schlussakkord (T. 241 ff) endet. Der vierte Satz (Finale), beginnt wieder mit dem
langgestreckten Thema. Die Besonderheit hierbei ist, dass das Thema nicht wie im ersten
Satz in Moll, sondern in Dur vorgestellt wird. Außerdem wird es als Gliederungsthema zu
Beginn von Durchführung und Coda verwendet und endet am Schluss der Reprise nach
mehrfacher Wiederholung im fortissimo.
S. 5
Unterrichts- und Lösungshinweise
Lernziele

Die SuS lernen den Musiker und Komponisten Peter Tschaikowsky kennen.

Die SuS lernen durch verschiedene Aufgabentypen die 5. Sinfonie von Peter
Tschaikowsky kennen.

Die SuS lernen mit Instrumenten einen Ausschnitt der 5. Sinfonie zu muszieren.

Die SuS lernen verschiedene Aspekte der Musik hörend zu erkennen.

Die SuS lernen den Computer bei einfachen Aufgaben einzusetzen.

Die SuS lernen durch Partner- und Gruppenarbeiten soziale Kompetenzen
Informationen zur Einteilung der Unterrichtsstunde/n

Baustein 1a ist als 15-minütiger Einstieg in die Schulstunde gedacht.

Baustein 1b kann wahlweise auch als Einstieg gewählt werden. Die Voraussetzung für
diesen Einstieg ist, dass die SuS nicht wissen, um welchen Komponisten bzw. welches
Thema es sich handelt. Es ist als 15-minütiger Einstieg in die Schulstunde gedacht.

Baustein 1 und Baustein 2 sind für eine 1-stündige Schulstunde geeignet

Baustein 1, 3 und 4 sind für eine 2-stündige Schulstunde geeignet. Baustein 3 und 4
bauen aufeinander auf.

Baustein 1 und 5 sind für eine zweistündige Schulstunde geeignet.

Baustein 1, 3, 4 und 6 sind für zwei Doppelstunden geeignet.

Baustein 7 ist für eine einstündige Schulstunde geeignet.
Baustein 1a: Einstieg - Traumreise
Materialien

M1a: Traumreise

CD 5. Sinfonie 1 Satz; Anfang bis 2:00
Aufgabe
Die Traumreise soll die SuS als Einstieg in das Thema einführen. Sie sollen eine entspannte
Sitzhaltung einnehmen und die Augen schließen. Die Lehrkraft führt die SuS in eine
Traumreise, bei der sie schon erste Höreindrücke zu Tschaikowskys 5. Sinfonie bekommen.
S. 6
Baustein 1b: Einstieg - Warm-up
Aufgabe
Die SuS sollen sich frei im Raum zu Ausschnitten aus den einzelnen Sätzen (s. u.) bewegen
und so versuchen, die Stimmung der Musik einzufangen und zu transportieren. Dabei
können die SuS versuchen, ihre Gefühle auch mit Tüchern oder anderen kleinen Requisiten
auszudrücken. Nachdem die ersten Minuten der einzelnen Sätze angehört wurden, kann das
Warm-Up erweitert werden. Es besteht die Möglichkeit, nach den Musikbeispielen oder
schon während der Musikbeispiele die Musik vorzeitig, etwa an markanten Einschnitten, zu
unterbrechen. Die SuS sollen dann in „Freeze“ („eingefrorenes“ Standbild) verharren. Die
Lehrkraft weist die SuS am Anfang der Stunde darauf hin, dass bei den Standbildern auf
Mimik, Gestik, Ausdruck zu achten ist.
Nach jeder „Sequenz“, in der die Musik gestoppt wurde, geht die Lehrkraft zu den
unterschiedlichen SuS, die immer noch in Standbildern den zuletzt gehörten Eindruck, die
zuletzt gehörte Sequenz, darstellen. Die Lehrkraft gibt nun die Aufgabe, dass die SuS den von
ihm/ihr ausgewählten Schüler/Schülerinnen beschreiben sollen. Was könnte er/sie damit
ausdrücken wollen? Wie fühlt er/sie sich?
Danach wird der/die Schüler/Schülerin gebeten, sein/ihr Standbild zu begründen. Es wird
verglichen, ob die Eindrücke der SuS mit dem des Mitschülers übereinstimmen.
„Sequenzen“
1. Satz: Andante – Scherzo (Anfang bis 1:30 min)
2. Satz: Andante cantabile (7:00 min bis 8:30 min)
3. Satz: Walzer (Anfang bis 1:30 min)
4. Satz: Finale (11:30 min bis Ende)
Im Anschluss sollte nochmals reflektiert werden. Als Grundlage der Reflexion könnte die
Lehrperson die einzelnen Standbilder fotografieren , um im Plenum nochmals darüber zu
sprechen, was die SuS beim Hören aller vier Sätze empfunden haben und wie sie versucht
haben, diese unterschiedlich darzustellen. Nach Möglichkeit sollen die SuS angeregt werden,
ihre Empfindungen bezugnehmend auf musikalische Aspekte der einzelnen Abschnitte zu
begründen.
S. 7
Baustein 2: Höraufgabe
Materialien

M2a/b: Höraufgabe/Hörpanorma

CD 5. Sinfonie 1., 2., 3. u. 4 Satz (jeweils ca. 1 Minute lang)
Aufgabe
Die SuS sollen sich die verschiedenen Sätze zweimal anhören.
Bei der Höraufgabe M2a sollen die SuS die Sätze in der richtigen Reihenfolge anhören und
danach die Adjektive den Hörbeispielen aus dem Wörterpool zuordnen.
Danach sollen sie bei dem Hörpanorama M2b die Reihenfolge willkürlich anhören und die
Überschriften der Sätze den Hörbeispielen zuordnen.
Baustein 3: Steckbrief
Materialien

M3: Steckbrief

Computerraum/Internet
Aufgabe
Die SuS sollen den Steckbrief mithilfe des Internets bearbeiten.
Lösungshinweise für die Lehrkraft
Siehe unter Informationen über den Komponisten und sein Werk
Baustein 4: Interview
Materialien

M4: Interview
Aufgabe
Die SuS lesen in Partnerarbeit den Interviewtext durch. Danach bearbeiten sie das
Arbeitsblatt, indem sie Fragen beantworten sollen, die sich auf das Interview beziehen.
Lösungshinweise für die Lehrkraft
1. Die SuS sollen erkennen, dass Tschaikowsky seine persönliche Zufriedenheit mit einer
Sinfonie stark von dem Feedback des Publikums abhängig machte.
S. 8
2. Die SuS sollen anhand Tschaikowskys Beschreibung der Manfred-Sinfonie im Interview
den
Begriff
Programmmusik
definieren:
Vertonung
eines
außermusikalischen
Programms.
Tipp: Unter der Internetadresse http://www.e-hausaufgaben.de/Referate/D3880-Musikder-Romantik-Musik-im-19-Jahrhundert-Referat.php wird der Begriff der Programmmusik jugendfreundlich beschrieben.
3. Hier wird vorerst nur erwartet, dass die Aussagen Tschaikowskys aufgegriffen werden.
D.h. Die SuS sollen anhand des Interviews erkennen, dass diese Frage nicht so einfach zu
beantworten ist. Es bietet sich an, diese Frage evtl. zu einem späteren Zeitpunkt noch
analytisch zu bearbeiten.
Pro: Für Tschaikowsky ist alles Programmmusik, außer bloßer Tonspielerei
Pro: Seine vorherige Sinfonie war eine auf Programm basierende Sinfonie.
Pro: Außerdem fließen viele Stilmittel der Manfred- Sinfonie mit in die 5. Sinfonie ein.
Contra: Er äußert sich nicht direkt dazu, dass die 5. Sinfonie ein Programm hat.
Contra: Es gibt kein Programm Titel/Namen.
4. Die SuS beschreiben die Lebenskrise Tschaikowskys vor 1888.
5. Die SuS setzen die Lebenskrise, evtl. auch die richtungsweisende Bedeutung der
5. Sinfonie in Bezug zur Komposition.
Baustein 5: WAV-Datei
Materialien

Software zum Abspielen der WAV-Datei z.B. Audacity (Freeware)

CD 5. Sinfonie 1 Satz; Anfang bis 5:00

M5: WAV-Datei
Aufgabe
Die SuS sollen sich zunächst 5 Minuten des 1. Satzes der 5. Sinfonie anhören, um einen
ersten Höreindruck zu bekommen. Danach soll das unten aufgezeigte Schaubild als
Musikdatei (5 Minuten des 1 Satzes der 5. Sinfonie) über den Lehrercomputer gezeigt
werden, damit die SuS die Musik bildlich verfolgen können. Danach sollen die SuS wie unten
beschrieben das Arbeitsblatt vervollständigen. Am Schluss sollte das Arbeitsblatt besprochen
werden.
S. 9
Lösungshinweise für die Lehrkraft
Solo-Klarinette ca. 0:00 - 2:40
schwer/langsam ca. 0:00 - 2:40
leise (piano) ca. 2:40
Fagott ca. 2:50 - 3:15
Flöte ca. 3:00 - 3:15
Streichinstrumente ca. 3:15, 4:40
laut (forte) ca. 3:37
stürmisch/chaotisch ca. 3:55
das ganze Orchester spielt ca. 4:15
sehr laut (fortissimo) ca. 04:00
Baustein 6: Mitspielsatz
Materialien

M6: Mitspielsatz
Aufgabe
Hier können die SuS einen Teil des 1. Satzes der 5. Sinfonie selbst musikalisch nachspielen.
Der Mitspielsatz ist für alle musikalischen Niveaus geeignet. Allerdings benötigt er einen
„Dirigenten“, denn die meisten Aufnahmen der 5. Sinfonie sind nicht in einem gleichmäßigen
Metrum aufgenommen. Der Musikausschnitt kann andernfalls auch angehört werden, um
ihn im Anschluss nachzuspielen.
Baustein 7: Analyseaufgabe
Materialien
M7: Analyseaufgabe
Aufgabe
Diese Aufgabe ist nur für SuS geeignet, die bereits in der Sekundarstufe II sind oder die
bereits musikalische Erfahrungen gesammelt haben. Sie dient zur Differenzierung.
S. 10
Lösungshinweise für die Lehrkraft
1. Gliederung T. 1 - 37:
Abschnitt 1: T. 1 - 10 , Abschnitt 2: T. 11 - 20, Abschnitt 3: T. 21 - 37
Bei den Überschriften und Abschnitten gibt es keine Musterlösung. Wichtig ist die
Begründung, welche die SuS geben.
2. Besetzung:

Von T. 1 - 38 wird das Motiv wird von Klarinette gespielt

Streicher begleitende Funktion

ab T. 21 Fagott mit Klarinette
Tempo:

Andante (Viertel = 80)
Dynamik:

Die SuS können aus der Partitur die pp-f Stellen in die Zeitleiste eintragen.
Satztechnik:

Homophon, bis auf die Melodie
Rhythmus:

Z.B. T. 1 - 4 Klarinette im Fanfarenmotiv überwiegend punktierter Rhythmus.

Z.B. T. 5 - 8 Streicher haben Kantilenenmotiv + Begleitung überwiegend
Viertelbewegungen
Ambitus:

Melodiestimme: g - h'
Melodieführung:

Thema = Schicksalsmotiv, T. 1 - 8

4 Takte Fanfarenmotiv (markant, kurz, punktiert), T. 1 - 4, T. 11 - 14, T. 21 - 26

Kantilene (e-Moll, metrisch: paarig gegliedert), T. 5 - 8, T. 15 - 20, T. 27 bis Ende
3. Bsp.: Ergänze die folgende Zeitleiste: (Es können die Parameter der Aufgabe 2 verwendet
werden)
T.1
T.5
T.10
T.15
T.20
T.25
T.30
T.35
T.40
S. 11
Materialien
M 1a: Traumreise
Stell dir vor, dass du gerade von der Schule nach Hause gekommen bist.
Du gehst in dein Zimmer und legst dich auf dein Bett.
Du nimmst eine für dich bequeme Stellung ein und versuchst, dich zu entspannen.
Da es in deinem Zimmer ganz ruhig ist, kannst du hören wie dein Atem ganz tief wird, so
dass sich dein Bauch beim Einatmen hebt und beim Ausatmen wieder senkt.
Du bemerkst, dass du mit jedem Einatmen immer mehr Ruhe aufnehmen kannst und dass
dich mit jedem Ausatmen alles loslässt, was du im Moment nicht brauchst.
Und falls du es nicht schon getan hast, schließt du langsam deine Augen und lässt deinen
Körper zur Ruhe kommen.
Du bist so entspannt, dass du vor dich hinträumst.
Du träumst davon, dass du in eine andere Zeit und in ein anderes Land gekommen bist.
Außerdem bemerkst du, dass die Menschen um dich herum eine andere Sprache sprechen.
Es ist ziemlich kühl, daher knöpfst du deine Winterjacke etwas enger zu.
Du siehst einen Zeitungsjungen am Straßenrand stehen und erfährst durch ihn, dass du in St.
Petersburg in Russland bist und es der 5. November ist.
Du kaufst dir eine Zeitung und liest dir die Neuigkeiten auf Seite 1 durch.
Heute soll eine große Premiere von einem sehr bekannten Musiker stattfinden, der Peter
Tschaikowsky heißt.
Du bemerkst plötzlich, dass Musik aus einem großen Gebäude vor dir kommt. Da dich diese
Klänge magisch anziehen gehst du in das Gebäude hinein. (Hörbeispiel: 5. Sinfonie 1. Satz)
Du setzt dich in die letzte Reihe und bemerkst, dass die Menschen die neben dir sitzen
gespannt zuhören.
Du schaust nun auf die Bühne und siehst die vielen Musiker.
Du bleibst noch ein paar Minuten sitzen und hörst gespannt der Musik zu, bis du bemerkst,
dass du wieder auf deinem Bett liegst.
Du kannst nun langsam deine Beine und Arme wieder bewegen und merkst wie sich deine
Muskeln anspannen. Atme tief ein und aus und öffne deine Augen.
M 2a: Höraufgabe
Arbeitsblatt 1
Höre dir die Beispiele an und ordne die Adjektive aus dem unten stehenden Wörterpool
deinem Höreindruck zu:
Hörbeispiel 1:
Hörbeispiel 2:
Hörbeispiel 3:
Hörbeispiel 4:
Wörterpool
dramatisch
sehnsüchtig/wehmütig
hektisch
depressiv
fröhlich
traurig
abwechslungsreich
suchend
flüchtend
träumerisch
düster
schwer
dynamisch
leicht/zart
wiegend
tänzerisch
ruhig
fließend
getragen
majestätisch
feierlich
M 2b: Hörpanorama
Arbeitsblatt 2
Höre dir die Beispiele noch einmal an und ordne jedem Hörbeispiel eine der unten
stehenden Überschriften zu:
Hörbeispiel 1:
Hörbeispiel 2:
Hörbeispiel 3:
Hörbeispiel 4:
Überschriften
1. Satz: Andante – Allegro con anima
2. Satz: Andante cantabile – con alcuna licenza
3. Satz: Walzer – Allegro Moderato
4. Satz: Finale – Andante maestoso – Allegro viva
Infobox
Allegro: schnell, heiter
con alcuna licenza: frei, offen
viva: lebendig
Moderato: mäßig bewegt
con anima: lebendig
maestoso: majestätisch
Andante: gehend, ruhig
cantabile: sanglich
M 3: Steckbrief
Bearbeite diesen Steckbrief mit Hilfe des Internets. Z.B. http://www.tschaikowski-peter.de/
oder http://portraits.klassik.com/people/template.cfm?KID=318 oder
http://de.wikipedia.org/wiki/Pjotr_Iljitsch_Tschaikowski
1. Wann ist Peter Tschaikowsky geboren?
2. Wie viele Geschwister hatte Peter Tschaikowsky?
3. Welchen Beruf übte er vor seiner Musikkarriere aus?
4. Warum und wann schrieb er sich in das Petersburger
Konservatorium ein?
5. In welchen Fächern lehrte er als Dozent am Moskauer Konservatorium?
6. Wann und wen heiratete er?
7. Welche Rolle spielte Nadeschda von Meck in Tschaikowskys Leben?
8. Welche wichtigen musikalischen Werke entstanden?
9. Wann starb Peter Tschaikowsky?
10. Nachdem du so viel über Peter Tschaikowsky recherchiert hast. Beschreibe kurz, welchen
Eindruck seine Persönlichkeit auf dich macht.
M 4: Interview
Lest euch in Partnerarbeit das Interview durch und bearbeitet
anschließend die Fragen dazu.
Interview eines Journalisten mit Peter Tschaikowsky
Journalist:
Guten Tag Herr Tschaikowsky. Letzte Woche wurde Ihre 5. Sinfonie in
Hamburg aufgeführt. Die Musiker und das Publikum waren begeistert. Wie
geht es Ihnen nach diesem Erfolg?
Tschaikowsky: Ich fühle mich natürlich großartig. Nach der Uraufführung in St. Petersburg
war ich noch ziemlich unglücklich. Aber jetzt merke ich, dass meine Sinfonie
gar nicht so misslungen ist, wie ich anfangs dachte. Sie fängt sogar an, mir
richtig gut zu gefallen.
Journalist:
Was war denn bei der Uraufführung geschehen?
Tschaikowsky: Das Publikum war einfach nicht zufrieden. Dabei habe ich mich ganz unwohl
gefühlt. Vorher hatte ich ein super Gefühl, dass ich nach der Manfred-Sinfonie
wieder eine gute und vor allem eine richtige Sinfonie geschrieben habe. Doch
nach der negativen Rückmeldung des Publikums fand ich meine Sinfonie gar
nicht mehr gut.
Journalist:
Was hatte es denn mit der Manfred-Sinfonie auf sich?
Tschaikowsky: Bei der Manfred-Sinfonie handelt es sich um eine Programm-Sinfonie. Das
bedeutet, dass es ein außermusikalisches Programm gibt. In diesem Fall habe
ich versucht eine dramatische Dichtung namens „Manfred“ von dem Dichter
Byron zu vertonen. Hierzu habe ich Themen entwickelt, die in der Sinfonie
immer wiederkehren. Beispielsweise gibt es das Manfred-Thema, das immer
wieder erklingt. Man erkennt also an der Musik, wann Manfred auftritt. Auf
diese Weise habe ich die Handlung der Dichtung versucht musikalisch
darzustellen. Leider habe ich dabei die sinfonische Struktur zu sehr
vernachlässigt. Deshalb kann man auch nicht wirklich von einer Sinfonie
sprechen. Ich meine, dass es auch das war, was dem Publikum missfiel.
Journalist:
Und was haben Sie bei der 5. Sinfonie anders
gemacht?
Tschaikowsky: Zunächst muss ich sagen, dass ich mich anfangs
sehr schwer getan habe, diese Sinfonie zu
komponieren. Mein Leben befand sich in einer schwierigen Phase. Als ich
anfing die 5. Sinfonie zu komponieren, war ich sehr unglücklich. Nach und
nach gefiel sie mir jedoch immer besser und ich habe es geschafft, die Fehler,
die ich bei der Manfred-Sinfonie gemacht habe, zu beheben. Die Sinfonie ist
wieder wie eine echte Sinfonie strukturiert. Daher fand ich auch die Idee gut,
wieder ein Leitthema – nämlich das Schicksalsmotiv - und ein Programm zu
verarbeiten. Ein bisschen Manfred-Sinfonie steckt also auch noch in meiner
5. Sinfonie.
Journalist:
Wie genau sieht das Programm denn aus?
Tschaikowsky: Das ist nicht so einfach zu sagen. Die Sinfonie hat ein Programm. Es lässt sich
allerdings nicht beschreiben. Ich kann es jedenfalls nicht. Ich kann nur sagen,
dass sich das Schicksal durch das ganze Programm zieht. Alles Weitere muss
der Zuhörer entdecken. Aber ich bin auch der Meinung, dass man jede Musik,
die keine „bloße Tonspielerei“ ist, als Programmmusik bezeichnen kann.
Journalist:
Spiegelt die Sinfonie ein Stück weit auch Ihr eigenes Leben und Schicksal
wieder?
Tschaikowsky: In so einem Stück spielt das eigene Leben und eigene Emotionen immer eine
Rolle. Aber auch hier lässt sich nicht eins zu eins sagen, wie genau sich mein
Leben in der Sinfonie darstellt. Ich kann es Ihnen nicht beschreiben.
Journalist:
Dann hoffen wir, dass wir noch viele tolle Werke von Ihnen zu hören
bekommen. Vielen Dank, dass sie sich die Zeit für uns genommen haben.
Tschaikowsky: Danke auch für Ihr Interesse. Sie werden noch von mir hören. Auf
Wiedersehen.
M4: Fragen zum Interview
1. Was ist für Tschaikowsky allem Anschein nach das Wichtigste
bei der Schaffung seiner Werke? Wovon macht er es abhängig,
ob er ein Werk als gelungen bezeichnet?
2. Schreibe eine kurze, eigene Definition des Begriffes „Programmmusik“. Tipp:
recherchiere nochmals im Internet unter:
http://www.e-hausaufgaben.de/Referate/D3880-Musik-der-Romantik-Musik-im-19Jahrhundert-Referat.php
3. Handelt es sich bei der 5. Sinfonie um Programmmusik? Was spricht dafür, was dagegen?
Erörtere kurz!
4. Tschaikowsky spricht im Interview davon, dass sich sein Leben in einer schweren Phase
befand. Recherchiere anhand Tschaikowskys Lebenslaufs, inwiefern er sich zu dieser Zeit
in einer schweren Phase befand.
5. Was könnte der Titel Schicksalssinfonie mit Tschaikowskys Leben zu tun haben?
M 5: WAV-Datei
1. Höre dir die ersten 5 Minuten des 1.Satzes zur 5. Sinfonie an und notiere dir deinen ersten Höreindruck.
 Zum Beispiel: Dynamik (laut, leise), Instrumente, Stimmung der Musik,…
2. Höre dir das Hörbeispiel nochmals an und versuche, die Musik im Schaubild zu verfolgen. Du kannst deine bereits aufgeschriebenen
Höreindrücke in das Schaubild einzeichnen.
3. Unterteile nun in dir sinnvoll erscheinende Abschnitte ein. Was fällt dir auf?
4. Höre dir das Hörbeispiel ein letztes Mal an und trage noch fehlende Eindrücke ein. Hast du schon alle Begriffe die im roten Kasten stehen?
Solo-Klarinette
laut (forte)
Flöte
stürmisch/chaotisch schwer/langsam
leicht/tänzerisch
leise (piano)
Streichinstrumente
das ganze Orchester spielt
sehr laut (fortissimo)
Fagott
M 6: Mitspielsatz
M 7: Analyseaufgabe
Sek. Ⅱ
Bearbeite die folgenden Aufgaben mit Hilfe des Hörbeispiels und
der Partitur.
Benötigtes Material:

Partitur 1. Satz ( Takt 1 - 37 )

Hörbeispiel (Gleicher Ausschnitt)
1. Gliedere Takt 1-37 in Abschnitte. Gib den einzelnen Abschnitten eine Überschrift.
2. Beschreibe das Schicksalsmotiv am Anfang des ersten Satzes der 5. Sinfonie von
Tschaikowsky.
Achte auf folgende Parameter: Besetzung, Tempo, Dynamik, Melodieführung, Ambitus, Rhythmus,
Satztechnik
3. Stelle die verschiedenen Abschnitte grafisch dar.
T.1
T.5
T.10
T.15
T.20
T.25
T.30
T.35
T.40
Literatur
•
Edition Eulenburg (Hg.): Tschaikowsky Symphonie No.5. Ernst Eulenburg
•
Floros, Constantine (2006): Peter Tschaikowsky. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag
•
Helm, Everett (1976): Tschaikowsky. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag
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Steinbeck, Wolfram/ von Blumröder, Christoph: Die Symphonie im 19. und 20.
Jahrhundert: Laaber
Autoren und Autorinnen der Handreichung
Carmen Guth, Georg Brunner, Studierende der Pädagogischen Hochschule Freiburg:
Manuela Görtz, Mario Hamann, Marco Hollaender, Catrin Liehr, Hannah Löffler, Sarah
Niggel, Marie-Luise Österlein, Konstatin Scharfen, Simon Schärfer und
Seniorenstudierenden.
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