Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 32 Zöliakie/Sprue Treffpunkt gesundes Leben Weitere Ratgeber im Reformhaus: Ältere Menschen Gesund genießen Osteoporose Erhöhte Harnsäurewerte und Gicht Rheumatische Arteriosklerose Erkrankungen Säuglinge und Hauterkrankungen Kinder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen Hyperaktive Kinder Schwangerschaft Bluthochdruck Krebserkrankungen Erhöhte Cholesterin- und Blutfettwerte Lebensmittelallergien Leber- und Gallenerkrankungen Darmerkrankungen Magenerkrankungen Darmträgheit/ Verstopfung Milch-/eifreie Ernährung und Stillzeit Ratgeber Zöliakie und Sprue Sportler Streß Übergewicht Untergewicht Vitamine und Mineralstoffe Diabetes Mykosen Neurodermitis Blutgerinnung Fitness Nierenerkrankungen Wechseljahre Natürlich gesünder leben xx Vitamin K und Fasten und Ernährungskuren Ratgeber bei Zöliakie/Sprue 4244 Die Ratgeber werden vom Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e. V. empfohlen Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 2 Dr. med. Helmut Anemueller (Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e.V.): Herausgeber und verantwortlich für den wissenschaftlichen Inhalt Dieser Ratgeber macht Ein weiterer Teil des Ratgebers Sie mit den wichtigsten informiert Sie über Maßnahmen zur Grundsätzen einer Gesundheitspflege, die ergänzend gesunden Ernährungs- und Lebens- zur Ernährungstherapie ausgeführt weise bei Zöliakie und Sprue be- werden können und ein übriges für kannt. Wie Sie wesentlich zur Ihr persönliches Wohlbefinden tun. Besserung der bei dieser Krankheit Lassen Sie sich bei noch auftreten- vorhandenen Beschwerden beitragen den Fragen im Reformhaus beraten. können, lesen Sie hier. Nach einem allgemeinen Informati- die Autoren onsteil, in dem Sie etwas über die Inhalt Ursachen und BehandlungsmöglichWissenswertes in Kürze Seite 4 sche Empfehlungen zur Ernährung Ernährung bei Zöliakie Seite 5 bei Zöliakie und Sprue. Rezepte und So sieht die Praxis aus Seite 7 keiten erfahren, finden Sie prakti- Doris Eschenauer, DiplomErnährungswissenschaftlerin Andrea Giese-Seip, DiplomErnährungswissenschaftlerin 2 Ratgeber Zöliakie/Sprue - gedruckt auf 100% Altpapier/chlorfrei gebleicht Bernd Küllenberg, DiplomErnährungswissenschaftler, Refo-Naturarzneimittel-Berater Marlis Weber, Geschäftsführerin der ReformhausFachakademie Tips für geeignete, wohlschmecken- Lebensmittel-Auswahltabelle Seite 10 Wann ist Nahrungsergänzung sinnvoll? Seite 12 Ideenreiche Rezepte und Tips Seite 16 Weitere Informationen Seite 29 de Gerichte schließen sich an. © Deutscher Reform-Verlag GmbH Waldstraße 6 61440 Oberursel 2. Auflage 1997 3 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 4 Wissenwertes in Kürze Zöliakie ist die Bezeichnung für eine chronische Erkrankung des Dünndarms. Durch das Klebereiweiß (Gluten) verschiedener Getreidearten werden die Darmzotten angegriffen und letztlich zerstört. Der Mediziner spricht von Zottenatrophie. Tritt die Erkrankung im Kindesalter auf, nennt man sie Zöliakie, beim Erwachsenen dagegen wird sie als Sprue bezeichnet. Anfang dieses Jahrhunderts ist die Zöliakie erstmals als Erkrankung des Dünndarms beschrieben worden. Es gab jedoch zu dieser Zeit noch keine wirksame Behandlung. Nur notdürftig ließen sich die Auswirkungen der Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern mildern, wenn sie als Nahrung vorwiegend Äpfel und Bananen bekamen. Häufig nahmen die Erkrankungen zu der Zeit einen schweren Verlauf. Erst in den 50er Jahren fand man die Ursache der Zöliakie: Bestandteile des Klebereiweißes bzw. Glutens in Weizen, Roggen, Hafer und Gerste. Daraufhin wurde die Therapie mit glutenfreier Ernährung entwickelt, bei deren Einhaltung alle Symptome der Erkrankung verschwinden. 4 Ratgeber Zöliakie/Sprue Die Klebereiweiße, welche die Schädigung des Dünndarms auslösen, sind im einzelnen Gliadin aus Weizen und Roggen, Hordein aus Gerste und Avenin aus Hafer. Warum und auf welchem Wege das Gluten bei Zöliakiekranken die Dünndarmschleimhaut schädigt, ist noch immer nicht ganz aufgeklärt. Wahrscheinlich liegt der Erkrankung ein immunologischer Prozeß zugrunde und es besteht eine vererbte Eigenschaft zu einer übermäßigen Entzündungsreaktion. An der Dünndarmschleimhaut entwickelt sich bei der Zöliakie eine chronische Entzündung. Sie geht mit einem fortschreitenden Schwund der Schleimhaut-Zotten des Dünndarms einher. Diese Zotten haben die Aufgabe, die Oberfläche des Dünndarms zu vergrößern (auf einem Quadratzentimeter stehen etwa 200 Zotten), um die Aufnahme von Nährstoffen in das Blut zu ermöglichen. Ist die Schleimhaut durch Zottenschwund geschädigt, führt dies zwangsläufig zu einer mangelhaften Nährstoffversorgung. Speziell beeinträchtigt sind bei Zöliakie und Sprue die Aufnahme von Fett, Eiweiß, Folsäure, Vitamin C, Vitamin K, Vitamin D, Eisen, Calcium, Kupfer und anderen Mineralstoffen. Die Mediziner sprechen von einem „Malabsorptionssyndrom“. Erste Krankheitszeichen können bei Säuglingen und Kleinkindern auftreten, wenn mit der Nahrung glutenhaltige Getreideprodukte aus der Beikost aufgenommen werden. Symptome sind wiederholte voluminös-breiige, an der Oberfläche mit Fett bedeckte Stühle. Hinzu kommen ein aufgeblähter Bauch, Gewichtsabnahme, Blässe und Müdigkeit. Die Kinder befinden sich oft in einer weinerlichen, mißmutigen, mitunter apathischen Stimmung. Wenn die Krankheit unbehandelt fortschreitet, kann es zu Blutarmut (Mangel an Eisen und Folsäure), zu Störungen des Kalkstoffwechsels mit Neigung zu Knochenbrüchigkeit (Mangel an Vitamin D), Rachitis (Mangel an Calcium und Vitamin D), zu Wasseransammlungen in den Geweben (Mangel an Eiweiß), schwerster Auszehrung und Wachstumsstillstand kommen. In der Regel sprechen Zöliakieund Spruekranke auf glutenfreie Nahrung gut an. Der Allgemeinzustand verbessert sich rasch, die Stuhlbeschaffenheit normalisiert sich und die Blähung des Bauches bildet sich zurück. Unter dem Einfluß glutenfreier Ernährung baut sich der Zottenrasen der Dünndarmschleimhaut wieder auf. In der Regel müssen Zöliakie-Betroffene ein Leben lang glutenfrei essen. Ernährung bei Zöliakie und Sprue Was muß ich tun? Alle Nahrungsmittel, die Eiweißanteile aus Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen, Gerste oder Hafer enthalten, dürfen nicht gegessen werden. Dies ist nicht immer leicht, denn neben Brot, Getreidegerichten, Backwaren etc. ist es wichtig, auf das oft in Soßen, Suppen, Getränken, Süßigkeiten, Fertigprodukten und vielen anderen Lebensmitteln enthaltene Gluten zu achten. Die glutenfreie Ernährung ist das A und O der Behandlung. Eltern und Betreuer zöliakiekranker Kinder müssen gute Kenntnisse haben, um glutenhaltige Lebensmittel wirklich 5 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 6 ganz aus der Nahrung zu verbannen. Um vorsorglich jedes Risiko auszuschalten, sollte auf alle Produkte verzichtet werden, deren Zusammensetzung nicht sicher bekannt ist. Schon kleinste Mengen Gluten können die Dünndarmschleimhaut wieder schädigen. Unter glutenfreier Diät versteht man eine Ernährung ohne die Getreidesorten Weizen (einschließlich Dinkel und Grünkern), Roggen, Gerste und Hafer. Als Ersatz dürfen Reis, Mais, Hirse, Amaranth, Quinoa und Buchweizen verwendet werden. Heute kann man auf eine große Vielfalt glutenfreier Spezialprodukte zurückgreifen, was die Diät stark erleichtert. Auf den Produkten ist als Symbol für Glutenfreiheit eine durchgestrichene Weizenähre zu finden. Die Reformhäuser bieten ein großes Sortiment glutenfreier Produkte an; dort ist auch eine Liste erhältlich, in der alle glutenfreien Produkte aufgelistet sind. Im Rezeptteil dieser Broschüre finden Sie geeignete glutenfreie Grundrezepte, die zum Nachmachen und Abwandeln anregen. 6 Ratgeber Zöliakie/Sprue Was ist glutenfrei? Glutenfrei sind Naturreis, Hirse, Buchweizen, Mais, Amaranth, Quinoa und daraus hergestellte Produkte. Glutenhaltig sind Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Grünkern, Dinkel und daraus hergestellte Produkte. Außerdem muß in besonderer Weise auf den Fettverzehr geachtet werden. Vielfach ist die Fettresorption in der Krankheitsphase so stark beeinträchtigt, daß zeitweilig ein Ersatz normaler Fette durch Spezialfette, sog. mct-Fette notwendig ist, um die Fettausscheidung zu verringern und die Energiebilanz zu verbessern. mct-Fette können ohne fettverdauende Gallensäuren und Enzyme direkt in das Blut aufgenommen werden. Für das Reformhaus wurden mct-Fette entwickelt, die außerdem mit lebenswichtigen Fettsäuren aus Distel- und Leinöl angereichert sind. Beginnen sie mit kleineren Verzehrsmengen. Weiterhin ist der Milch besonderes Augenmerk zu schenken, denn in manchen Fällen ist zeitweise die Verwertung des Milchzuckers stark beeinträchtigt, so daß die Nahrung dann milchzuckerfrei (laktosefrei) So sieht die Praxis aus sein sollte. Achten Sie darauf, daß die Nahrung vorwiegend naturbelassene, jedoch glutenfreie Lebensmittel enthält. Auch hierfür gelten die Grundsätze der Vollwerternährung – mit Ausschaltung von Gluten. Die Nahrung muß verträglich sein. Meiden Sie in der Anfangszeit der Erkrankung schwer verdauliche Gemüsesorten und Hülsenfrüchte. Bereiten Sie alle Speisen so einfach, frisch und wertschonend wie möglich zu. Gluten und Getreide Meiden Sie alle Produkte aus Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen, Hafer und Gerste. Verzichten Sie auf alle Nahrungsmittel, denen glutenhaltige Getreideprodukte (z. B. Mehl zum Andicken) zugesetzt sind oder zugesetzt sein könnten: Fertigsuppen, Fertigsoßen, Ketchup, Fleisch- und Fischkonserven mit gebundenen Soßen, Panaden, Fertigdressings, Fertigdesserts, Fertigcremes, Kaffeeersatzgetränke, Kakaogetränke, Schokolade, allgemein Fertigmenüs (beachten Sie die Deklaration oder erkundigen Sie sich im Reformhaus oder direkt beim Her- steller nach den Inhaltsstoffen). Am besten meiden Sie alle Produkte, deren Zusammensetzung Ihnen nicht genau bekannt ist. Beim Essen im Restaurant oder in der Kantine wählen Sie nur solche Gerichte, von denen Sie sicher sind, daß sie glutenfrei sind. Verwenden Sie nur glutenfreie Getreideprodukte: Maismehl, Maisgrieß, Maisflocken, Maisstärke, Reisflocken, Reisstärke, Hirseflocken, Hirsemehl, Buchweizengrütze, Buchweizenmehl, Buchweizenflocken. Setzen Sie konsequent glutenfreie diätetische Lebensmittel ein: glutenfreies Brot, glutenfreie Teigwaren, glutenfreies Gebäck, evtl. glutenfreie Beikost für Säuglinge. Fragen Sie in Ihrem Reformhaus danach. Sie können glutenfreie Brote oder Gebäcke auch selbst herstellen (siehe Rezepte ab S. 16). Frisches ist Trumpf Bereiten Sie täglich unerhitzte Frischkost zu: Gemüserohkost, Salat, Nüsse etc. Kartoffeln garen Sie am besten als Pellkartoffeln. Beim Kauf von Obst und Gemüse ist 7 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 8 die Frische wesentlich. Hochwertiges Eiweiß Sorgen Sie dafür, daß täglich genug Eiweiß in der Nahrung enthalten ist. Gute Quellen sind frische Milch, Buttermilch, Sauermilch, Molke, Quark, Frischkäsesorten, Sojatrunk, Tofu, Kartoffeln, glutenfreie vegetarische Pasteten, Hülsenfrüchte, Sojabohnen, Gemüse, Eier, evtl. mageres Fleisch und magerer Fisch. Wenn bei Ihnen oder Ihrem Kind eine Milchzuckerunverträglichkeit nachgewiesen wurde, sollten in der ersten Krankheitsphase Milch, Milchprodukte und Milchzucker gemieden werden. Ersetzen Sie Milch durch Sojatrunk oder Zubereitungen aus Nußmus, und achten Sie bei Kindern auf als „milchzuckerfrei“ deklarierte Säuglingsnahrung. Fett ist nicht gleich Fett Wählen Sie vorwiegend kaltgepreßte, nicht raffinierte Pflanzenöle, um damit Rohkostsalate anzurichten, Gemüse zu dünsten oder pikante Quarkspeisen zuzubereiten. 8 Ratgeber Zöliakie/Sprue Verwenden Sie als Aufstrichfett Reformhausmargarine oder Sauerrahmbutter. Zum Braten ist ungehärtetes Kokosfett gut geeignet. Wenn Sie mct-Fette, als Öl oder Margarine verwenden, beginnen Sie langsam mit der Verwendung und steigern Sie allmählich die Menge auf maximal 80 Gramm pro Tag. Zucker und Süßigkeiten Würzen mit Pfiff Verwenden Sie Gewürze und reichlich Gewürzkräuter. Zwiebel, frischer Knoblauch, Zitronensaft, Obst- und Weinessig, Meerrettich, Hefeextrakt und Hefeflocken eignen sich gut zum Abschmecken der Speisen. Wenn Sie salzen, verwenden Sie Meersalz, ggf. jodiertes Salz. Trinken mit Köpfchen Verwenden Sie möglichst wenig Raffinadezucker und damit hergestellte Nahrungsmittel. Nehmen Sie zum Süßen Trockenfrüchte, Honig, Ahornsirup, Vollzucker, Ursüße, Frutilose, Dicksäfte. Als süße Brotaufstriche eignen sich Honig, Konfitüren mit hohem Fruchtanteil sowie Pflaumen- und Hagebuttenmus. Schalten Sie Milchzucker evtl. ganz aus. Besonders in der Phase akuter Durchfälle ist es wichtig, auf Zucker (Rohr- bzw. Rübenzucker, Traubenzucker, Fruchtzucker) ganz zu verzichten. Sorgen Sie für genügend Flüssigkeit. Eineinhalb bis zwei Liter sollten es am Tag sein, v.a. Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees, Fruchtsäfte, Gemüsesäfte und -moste. Bohnenkaffee und alkoholische Getränke sollten Erwachsene nur in geringen Mengen zu sich nehmen, evtl. Arzt fragen. Qualität geht vor Inhaltsstoffe verlorengegangen sind, können Sie verzichten. Meiden Sie weitgehend Lebensmittelzusatzstoffe wie z. B. künstliche Konservierungsmittel und Farbstoffe, Nitritpökelsalz, Phosphate. Wichtig ist, beim Einkauf auf die Kennzeichnung zu achten, z. B. bei Pflanzenölen auf die Bezeichnung „kaltgepreßt, nicht raffiniert“ oder bei Sauermilchprodukten auf einen hohen Anteil an rechtsdrehender L(+)-Milchsäure. Bevorzugen Sie grundsätzlich in Ihrem Haushalt Reformhauslebensmittel, deren Rohstoffe aus ökologischem Anbau stammen. Bei Reformhausprodukten können Sie sicher sein, daß diese keine bestrahlten oder mit Hilfe gentechnologischer Verfahren veränderten Rohstoffe enthalten. Weitere Informationen über die Grundlagen vollwertiger Ernährung können Sie in dem Buch von Dr. med. H. Anemueller „Vollwerternährung – aber richtig“ nachlesen, erschienen im Trias Verlag, Stuttgart, erhältlich im Reformhaus und im Buchhandel. Entscheiden Sie sich grundsätzlich für Lebensmittel von hohem Gesundheitswert. Achten Sie bei der Auswahl von Lebensmitteln auf den Grad der Naturbelassenheit, ziehen Sie Frisches Konserven vor. Auf Nahrungsmittel, bei deren Herstellung wertgebende 9 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 10 Lebensmittel-Auswahltabelle Diese Tabelle will Ihnen eine Orientierungshilfe zur Auswahl der für Ihre Ernährung geeigneten Lebensmittel bieten. Für die Auswahl ist nicht nur die Eignung für die Ernährung bei dieser Diät, sondern auch der Gesundheitswert der Lebensmittel maßgeblich. Darüber hinaus sollten Sie ausschließen, was 10 Sie von Ihren besonderen Gegebenheiten her nicht vertragen. Lesen Sie zur Sicherheit stets die Auflistung der in verpackten Lebensmitteln enthaltenen Zutaten. Im Reformhaus erhalten Sie eine Liste sämtlicher glutenfreier Produkte, die das ReformhausSortiment zu bieten hat. Lebensmittelgruppe günstig Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte frisches Obst und Gemüse, Fruchtnektare, ungefrische Säfte, ungezuckertes süßte Obstkonserven, Tiefkühlobst, Tiefkühlgemüse, Gemüsekonserven Frischkost-Sauerkraut und milchsaure Gemüse, Vollfruchterzeugnisse, ungeschwefelte Trockenfrüchte Nüsse, Saaten mit Wasser emulgierte Nußmuse, Leinsaatschleim Kartoffeln Pellkartoffeln, Backkartoffeln, gedünstete Kartoffeln, Kartoffelpüree und andere Kartoffelgerichte ohne glutenhaltiges Mehl, Kartoffelstärke eingeschränkt günstig günstig Soja, Tofu Sojamehl, Sojaflocken, Soja- Soja-„Fleisch“ drink, Tofu, Tofu-Aufstriche und -Aufschnitte sowie TofuFeinkostsalate, wenn garantiert glutenfrei Soja-Fertigprodukte mit Zusatz von Gluten Milch, Milchprodukte, Eier frische Milch und Sauermilchprodukte, Buttermilch, Quark und Käse, Molke, Eier aus artgerechter Tierhaltung, mct-Diät-Streichecken Milchprodukte mit glutenhaltigem Mehlzusatz, evtl. bei Milchzuckerunverträglichkeit sämtliche milchzuckerhaltigen Milchprodukte (auch Molke) Öle und Fette Butter, Sahne, kaltgepreßte, ungehärtetes Kokosfett nicht raffinierte Pflanzenöle (außer Weizenkeimöl), ungehärtete Margarine mit hohem Anteil an kaltgepreßten, nicht raffinierten Pflanzenölen (s. Deklaration), evtl. ausschließlich mct-Diät-Fette Weizenkeimöl, vollraffinierte Pflanzenöle, gehärtete Fette (s. Deklaration), Gänsefett, Schweineschmalz, Rindertalg Brotaufstriche glutenfreie vegetabile Brotaufstriche, vegetarisches „Schmalz“, Streichfein Fruchtaufstriche, Nuß-Schoko-Aufstrich Konfitüren, Apfel- und mit gehärtetem Fett Birnenkraut, Honig, ungehärtete NußSchoko-Aufstriche, ggf. mct-SchokoAufstrich Getränke Kräuter- und Früchtetee, Mineralwasser, Molke, Molke-Kwass, Frucht- und Gemüsesäfte/-moste Kaffee, schwarzer Tee, alkoholische Getränke (ärztliche Verordnung einholen), Kakao Getreidekaffee, nicht sicher glutenfreie Kakaogetränke, Cola, Limonaden Honig, Ahornsirup, Vollzucker, Ursüße, flüssiger Obstzucker, Birnen- und Apfeldicksaft, Reis-Cracker, Frucht- und Nußriegel ohne Oblaten, glutenfreies Gebäck Raffinadezucker (Küchenzucker, Trauben- und Fruchtzucker), Süßigkeiten mit Raffinadezucker; nicht sicher glutenfreie Fertigdesserts und -cremes nicht erlaubt schwer verdauliche Gemüsesorten und Hülsenfrüchte Nußmuse Kartoffelfertigprodukte (wenn nicht garantiert glutenfrei) Brot, Backwaren, glutenfreie Brote und Getreide, Nudeln Gebäcke, glutenfreie Getreideflocken sowie Nudeln und Müslis, Naturreis, Parboiled Reis, Hirse, Mais, Quinoa, Amaranth und Buchweizen, glutenfreie Brot- und Kuchenmischungen Brote, Mehl, Schrot, Backwaren, Flocken etc. aus Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel und Grünkern, Frischkornmüsli, Paniermehle, Grieß, Graupen, Grütze, nicht sicher glutenfreie Fertigprodukte Fleisch, Fleischwaren, Fisch und Fischwaren Fisch und Fleisch paniert oder mit gebundenen Saucen, Fisch- und Fleischkonserven mit gebundenen Saucen, Leberwurst Fische und mageres Fleisch Diät-Wurst (nur wenn (aus artgerechter Tierhaltung) garantiert glutenfrei) Ratgeber Zöliakie/Sprue Lebensmittelgruppe Süßungsmittel und Süßigkeiten Gewürze eingeschränkt günstig nicht erlaubt Kräuter und Gewürze, Misch- Meersalz, jodiertes nicht sicher glutenfreie gewürze aus dem ReformSalz, traditionell herge- Fertiggewürze und haus, Balsamico- und Obststellte Sojasauce Ketchup essig, Hefeflocken, Gemüsebrüh-Extrakt, Knoblauch, Zitrone, Zwiebeln, Meerrettich 11 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 12 Wann ist Nahrungsergänzung sinnvoll? Infolge der Schädigung der Darmschleimhaut kommt es bei der Zöliakie zu einer mangelhaften Aufnahme wichtiger Nährstoffe. Solange sich die Darmschleimhaut durch die glutenfreie Ernährung noch nicht völlig regeneriert hat, muß auf eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen geachtet werden. Beachten Sie in diesem Zusammenhang auch die Broschüre „Ratgeber Vitamine und Mineralstoffe“! Die Versorgung mit folgenden Nährstoffen kann beeinträchtigt sein: ■ Eiweiß ■ Fettlösliche Vitamine ■ Wasserlösliche Vitamine ■ Mineralstoffe Eiweiß Eiweiß ist vor allem im Kindesalter für Aufbau- und Wachstumsprozesse notwendig. Hauptursache für Wachstumsstörungen, die bei einer unerkannten Zöliakie auftreten, ist Eiweißmangel. Auch Störungen im Hormonhaushalt lassen sich häufig auf Eiweißmangel zurückführen. Nahrungsergänzung aus Präparaten ist nicht notwendig, da zur Versor12 Ratgeber Zöliakie/Sprue gung die Eiweißträger der Nahrung ausreichen, wenn darauf geachtet wird. Fettlösliche Vitamine Begleitet von der verminderten Aufnahmefähigkeit für Fett ist eine geringere Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Es ist an einen Ausgleich durch Vitaminpräparate zu denken. Vitamin A Ein Mangel bewirkt Nachtblindheit sowie Störungen des Hautstoffwechsels und Gewichtsabnahme. Dosierungsbereiche pro Tag: ■ Vitamin A: 1 - 2 mg (= ca. 3000 6000 IE) ■ Beta-Carotin: 6 - 15 mg Vitamin-A- und Carotin-Präparate im Reformhaus enthalten ausschließlich Vitamine aus natürlichen Quellen. Vitamin D Ein gestörter Knochenaufbau mit rachitischen Erscheinungen ist charakteristisch für einen Vitamin-DMangel. Zur Vorbeugung der Rachi- tis beim zöliakiekranken Kind ist der Arzt zu befragen. Ein Mangel kann v.a. in den Wintermonaten auftreten, wenn die körpereigene Vitamin-D-Bildung mangels Licht nicht oder kaum möglich ist. Vitamin E Ein Mangel führt zu einer vermehrten Zerstörung von essentiellen Fettsäuren durch Oxidationsprozesse. Der Körper wird nicht mehr ausreichend vor der Einwirkung von Schadstoffen geschützt. Dosierungsbereich: 12 - 100 mg (= 18 - 150 IE)/Tag. Vitamin E ist besonders reichlich in Weizenkeimen und Weizenkeimölprodukten enthalten. Wer diese Produkte nicht verträgt, erhält natürliches Vitamin E (aus der Sojabohne) auch hochdosiert in Form von Kapseln. Vitamin K Ein Mangel äußert sich in einer verminderten Blutgerinnungsfähigkeit. Vitamin-K-Präparate werden freiverkäuflich nicht angeboten, da eine unkontrollierte Aufnahme die Blutgerinnung beeinflussen und zu einer erheblichen Gefährdung führen kann. Wasserlösliche Vitamine Infolge der häufigen Stuhlentleerungen und aufgrund der geschädigten Darmschleimhaut kann es zu einem Mangel an wasserlöslichen Vitaminen kommen. Vorrangig betroffen sind: ■ Folsäure ■ Vitamin B 6 ■ Vitamin B 12 Folsäure Ein Folsäuremangel kann die für eine Zöliakie typische Anämie (Blutarmut) mitverursachen. Folsäure sorgt auch für eine Rückbildung (Regeneration) der Darmschleimhaut. Empfohlene Tagesdosierung: ca. 300 µg (Mikrogramm); enthalten in zahlreichen Multivitaminpräparaten wie Säften, Kapseln, Tabletten oder Dragees und in einigen Hefeprodukten. Vitamin B6 Gewichtsverlust, Hautentzündungen und Wachstumsstillstand sind charakteristische Vitamin-B6-Mangelerscheinungen. Bei Säuglingen können Krämpfe auftreten. Empfohlene Tagesdosierung: ca. 2 mg; enthalten in zahlreichen Multivitaminpräparaten wie Säften, Kapseln, Tabletten oder Dragees und in Hefeprodukten. 13 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 14 Vitamin B12 Eisen Sehr häufig ist bei Zöliakie und Sprue ein Mangel an Vitamin B12 vorhanden. Die Folgen sind Anämie (Blutarmut), Störungen im Nervensystem und Entzündungen der Mundund Rachenschleimhäute. Empfohlene Tagesdosierung: ca. 3 µg (Mikrogramm); enthalten in zahlreichen Multivitaminpräparaten wie Säften, Kapseln, Tabletten oder Dragees und in einigen Hefeprodukten. Eisenmangelsymptome sind Antriebslosigkeit, Blässe, Blutarmut und Appetitlosigkeit. Sie sind häufig bei Zöliakie bzw. Sprue anzutreffen. Empfohlene Tagesdosierung: ca. 12 mg; enthalten in einigen mit Eisen angereicherten Säften und in speziellen Eisenpräparaten wie Tabletten, Kapseln oder Dragees. Mineralstoffe Häufig besteht bei Zöliakie- und Spruekranken ein Mangel an verschiedenen Mineralstoffen. Vorrangig betroffen sind: ■ Calcium ■ Eisen ■ Kalium ■ Zink Calcium Ein Mangel macht sich in einer vermehrten Entkalkung der Knochen und Zähne sowie in Form von Muskelkrämpfen bemerkbar. Empfohlene Tagesdosierung: 900 mg; enthalten in speziellen Calciumpräparaten wie z. B. Tabletten, Kautabletten, Brausetabletten oder flüssigen Calciumzubereitungen. 14 Ratgeber Zöliakie/Sprue Solange bei einer Zöliakie die Darmschleimhaut durch Verkümmerung der Darmzotten geschädigt ist, sollte versucht werden, die Versorgung mit bestimmten Vitaminen und Mineral- stoffen durch vermehrte Zufuhr aus entsprechenden Präparaten zu sichern. Allerdings sollten gezielte Gaben von Vitaminen und Mineralstoffen mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. ANZEIGEN Kalium Kaliummangel äußert sich in Form von Herz-Rhythmus-Störungen, Muskelschwäche und Darmträgheit. Ein Kaliummangel kann durch reichlichen Verzehr von Obst, Gemüse und Kartoffeln vermieden werden. Zink Zinkmangel bewirkt eine Vielzahl von Störungen wie z. B. eine erhöhte Infektanfälligkeit, verzögerte Wundheilung, Appetitlosigkeit und Störungen im Hormonstoffwechsel. Zudem ist Zink für den Wiederaufbau (Regeneration) der Darmschleimhaut wichtig. Empfohlene Tagesdosierung: ca.12 mg; enthalten in speziellen Zinkpräparaten und in einigen Spurenelementpräparaten wie Tabletten oder Dragees. Möchten Sie regelmäßig und aktuell über Gesundheitsfragen informiert werden? Interessieren Sie sich für Ernährungsthemen? Dann holen Sie sich den ReformhausKURIER. Das Magazin für gesundes Leben mit HintergrundInformationen, Tips, Unterhaltung, Kosmetik und tollen Rezepten. Jeden Monat neu im Reformhaus. 15 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Ideenreiche Rezepte und Tips Seite 16 Hirseflocken-ObstMüsli Möhrenmüsli mit Maisflocken Zutaten: Zutaten: 300 ml Kefir 2 mittelgroße Möhren 2 kleine Birnen oder Pfirsiche 1 EL Honig 2 EL Weinbeeren Saft von 1 Orange Saft von 1/2 Zitrone gewürfeltes Fruchtfleisch von 1 Orange 5 - 6 EL Hirseflocken 2 EL Sonnenblumenkerne, leicht angeröstet Zutaten für zwei Personen 4 - 8 EL Maisflocken (Cornflakes) Zubereitung: Kefir in eine Schüssel geben und kurz durchrühren. Obst hineinschneiden, Weinbeeren, Zitronensaft und Hirseflocken zugeben und alles vermengen. Tip: Das Müsli sollte sofort gegessen werden, weil diese Flocken sehr zart sind und leicht schmelzen. Zubereitung: Möhren schälen und reiben, mit Honig, Orangensaft und Orangenstückchen, Sonnenblumenkernen und Maisflocken vermischen. Für den kleinen Hunger zwischendurch Müsli mit Reisflocken Zutaten: 2 Becher Sauermilch 1/2 Tasse Beeren oder anderes Kleinobst 1 mittelgroßer Apfel Saft von 1 Zitrone 1 TL Honig 20 g gehackte Nüsse 6 - 8 TL Reisflocken Zubereitung: Sauermilch in eine Schüssel geben, Obst hineingeben, -schneiden oder -reiben, mit Zitronensaft, Honig und Nüssen abschmecken und zum Schluß die Reisflocken unterheben. Tip: Müsli schmeckt auch mit leicht angerösteter Buchweizengrütze. Gemüse- oder Obstsaft, glutenfreies Waffelbrot bestrichen mit vegetabiler Pastete, dazu Radieschen ■ Salat aus hartgekochtem Ei, Tomate, Paprika und mit kaltgepreßtem Pflanzenöl zubereitet ■ getoastetes glutenfreies Brot mit Nußmus bestrichen und dazu ungesüßter Früchtetee ■ 16 Ratgeber Zöliakie/Sprue 17 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 18 Buchweizensuppe Süße Maissuppe Mais-Buchweizen-Brot Zutaten: Zutaten: Zutaten: 60 g Buchweizengrütze 1/2 l Wasser 5 EL Quark (20 % Fett) 1/2 l Gemüsebrühe Schale von 1 unbehandelten Zitrone 2 Eier Muskat 50 g Maisgrieß 5 EL kaltgepreßtes Pflanzenöl Meersalz (ggf. jodiertes Salz) 4 EL Rosinen 1/4 l Milch Pfeffer 6 - 8 EL Sahne 2 TL Meersalz (ggf. jodiertes Salz) Kräuter der Provence 1 Prise Meersalz (ggf. jodiertes Salz) 200 g Buchweizenmehl 5 EL saure Sahne 1 EL Honig 250 g Maismehl 2 EL geriebener Käse Saft von 1/2 Zitrone 1 Pck. Weinstein-Backpulver 18 Ratgeber Zöliakie/Sprue Zutaten für die pikante Variante: Saft von 1/2 Zitrone oder 2 EL Weinessig oder Obstessig 1/3 TL Senf 3 - 4 EL kaltgepreßtes Pflanzenöl 2 EL gehackte Salatkräuter evtl. 1 zerdrückte Knoblauchzehe Zutaten für die nussige Variante: 1/2 Becher Sauermilch frischer Schnittlauch Zubereitung: Buchweizengrütze in Wasser ca. eine halbe Stunde einweichen, abgießen. In Gemüsebrühe aufkochen und ca. zehn Minuten ausquellen lassen. Mit Muskat, Meersalz, Kräuter der Provence und Pfeffer abschmecken. Sahne einrühren und mit geriebenem Käse und Schnittlauch bestreuen. Dressings für Frischkostzubereitungen Zubereitung: Wasser mit Zitronenschale zum Kochen bringen. Maisgrieß einstreuen und ca. 15 Minuten bei geringer Energiezufuhr ausquellen. Zwischenzeitlich die Rosinen zugeben und mit Meersalz, Honig, Sahne und Zitronensaft abschmecken. Zubereitung: Quark mit Eiern, Öl und Milch glattrühren. Salz, Buchweizen- und Maismehl und Backpulver unterrühren. Den Teig ausquellen lassen, in eine gefettete Kastenform füllen und im vorgeheizten Backofen ca. 50 Minuten bei 200 Grad backen. Saft von 1/2 Zitrone 1 TL Nußmus 1 EL grob gehackte Nüsse 2 EL Fruchtsaft Zubereitung: Bei beiden Rezepten alle Zutaten miteinander vermischen. 19 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 20 Glutenfreie Nudeln mit Pilz-Sahne-Soße Zutaten: 150 - 200 g glutenfreie Nudeln Salzwasser Gemüsebrühe zugeben und ca. zehn Minuten garen. Sahne und geriebenen Käse unterrühren, Sesamsamen, Sonnenblumen- oder Kürbiskerne zugeben und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Die Nudeln damit vermischen. Mit frischer Petersilie bestreuen. 400 g frische Champignons 1 mittelgroße Zwiebel 20 g Reformhausmargarine oder Butter 1 EL Zitronensaft 1/2 Tasse Gemüsebrühe (aus Extrakt) 5 EL Sahne 2 EL geriebener Käse Muskat Pfeffer Meersalz (ggf. jodiertes Salz) 1 EL leicht angeröstete Sesamsamen, Sonnenblumen- oder Kürbiskerne Petersilie Zubereitung: Nudeln nach Gebrauchsanweisung kochen, Pilze vorbereiten und in Scheiben schneiden, Zwiebel würfeln und beides in heißem Fett andünsten. Zitronensaft und etwas 20 Ratgeber Zöliakie/Sprue Für den kleinen Hunger zwischendurch Müsli mit Flocken oder Grütze aus glutenfreiem Getreide ■ Hirsebrei mit Äpfeln und Rosinen ■ kerniger Frischkäse mit Gurken und Radieschen, dazu glutenfreier Toast ■ Quark mit Radieschen und Paprika, dazu glutenfreies Brot oder glutenfreies Gebäck ■ Reisflocken mit Vollfrucht und Milch übergossen ■ Sanoghurt-Sauermilch mit Konfitüre oder Vollfrucht ■ mit Butter bestrichenes glutenfreies Waffelbrot, dazu Sprossen oder Tomaten und ein Glas Molke ■ Apfelspalten oder anderes geschnittenes Obst mit ZimtVanille-Quark ■ Hirseauflauf pikant Zutaten: Tip: Auch Naturreis, Mais-Polenta, Quinoa und Amaranth eignen sich für Aufläufe. ca. 100 g Hirse 10 g Reformhausmargarine ca. 500 g Gemüse (z. B. Möhren, Lauch, Sellerie) Risotto mit Möhrenstreifen 1 mittelgroße Zwiebel Zutaten: ca. 300 ml Gemüsebrühe aus Extrakt 100 - 120 g Naturreis 2 Eier 20 g Reformhausmargarine 1 Becher saure Sahne 1 mittelgroße Zwiebel oder 1 Stange Lauch wenig Muskat 4 EL geriebener Käse 2 EL Sonnenblumenkerne Zubereitung: Hirse waschen, leicht abtrocknen und in heißem Pflanzenfett zusammen mit dem kleingeschnittenen Gemüse und der Zwiebel andünsten. Mit kochender Gemüsebrühe aufgießen. Bei geringer Energiezufuhr und geschlossenem Deckel ca. 20 Minuten ausquellen lassen. Die Masse in eine gefettete Auflaufform geben und mit verquirlten Eiern, Sahne und Muskat übergießen. Mit Käse und Sonnenblumenkernen überstreuen. Bei ca. 200 Grad 20 bis 30 Minuten überbacken. ca. 300 ml Gemüsebrühe (aus Extrakt) 1 mittelgroße Möhre Zubereitung: Reis in heißem Pflanzenfett kurz andünsten, ebenfalls gewürfelte Zwiebel oder Lauch. Mit Gemüsebrühe angießen und bei geschlossenem Deckel und geringer Energiezufuhr ca. 40 Minuten kochen. Kurz vor Ende der Garzeit die in sehr feine Streifen geschnittene Möhre zugeben. Tip: Statt Reis kann auch Hirse nach diesem Rezept zubereitet werden. Die Flüssigkeit wird dafür etwas verringert und die Garzeit verkürzt sich auf ca. 25 Minuten. 21 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 22 Buchweizen-KäseGratin Zutaten: 350 ml Gemüsebrühe Meersalz (ggf. jodiertes Salz) 100 g ganzer Buchweizen 20 g Reformhausmargarine 1 Zwiebel Hirsedessert Zutaten: ca. 100 g ganze Hirse 400 ml Wasser 100 ml Sahne 1 Prise Meersalz ( ggf. jodiertes Salz) 2 EL Honig oder andere Süßungsmittel Kompott aus Trockenfrüchten 1 kleine Lauchstange Hefe-Streuwürze 4 EL geriebener Käse 2 EL Sonnenblumenkerne Zubereitung: Gemüsebrühe mit Salz zum Kochen bringen, Buchweizen zugeben und ca. 20 Minuten bei geringer Energiezufuhr ausquellen. Pflanzenmargarine erhitzen und die geschnittene Zwiebel und Lauchringe andünsten, zu dem Buchweizenbrei geben und mit Hefe-Streuwürze abschmecken. In eine gefettete Auflaufform füllen und mit Käse und Sonnenblumenkernen bestreuen. Bei 200 Grad ca. 15 Minuten überbacken. 22 Ratgeber Zöliakie/Sprue Buchweizenpfannkuchen Zutaten: 1 Ei 1 EL Honig 80 g Buchweizenmehl Zutaten: 200 ml Wasser 200 ml Milch 80 g Maisgrieß 1/2 TL Meersalz (ggf. jodiertes Salz) 250 ml Milch 1 Messerspitze Weinstein-Backpulver etwas Meersalz (ggf. jodiertes Salz) Zubereitung: Gewaschene Hirse in kochendes Wasser einstreuen und aufkochen lassen. Bei geringer Energiezufuhr mit geschlossenem Deckel 20 bis 25 Minuten garen. Meersalz, die leicht angeschlagene Sahne und Honig unterrühren. Das Dessert in flache Teller geben und mit Kompott aus Trockenfrüchten servieren. Polenta Kokosfett zum Braten Zubereitung: Ei und Honig miteinander verquirlen, Buchweizenmehl zugeben und mit Milch, Meersalz und Backpulver verrühren. Den Teig ca. 30 Minuten quellen lassen, dann von beiden Seiten goldgelb braten. Zubereitung: Flüssigkeit mit Salz zum Kochen bringen und Maisgrieß zugeben. Ca. 20 Minuten bei geringer Energiezufuhr garen (Vorsicht, daß die Polenta nicht anbrennt!). Tip: Polenta kann pikant – mit Gemüsehefewürze, gewürfeltem Gemüse, Pilzen und geriebenem Käse – oder süß – mit Honig, Ahornsirup, Zimt, gerösteten Nüssen, Mandeln oder Kompott – gegessen werden. Für den kleinen Hunger zwischendurch Obstsalat aus frischem Obst, dazu glutenfreie Kekse ■ gestifteltes Gemüse mit Sauermilchdressing – auch praktisch zum Mitnehmen für die Schuloder Arbeitspausen ■ 23 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 24 Pikante Maisschnitten Zutaten: ten Mandeln und 2 bis 3 EL Rosinen ab. Dazu passen Fruchtsoßen, Trockenobst oder Kompott. Zutaten: 400 ml Gemüsebrühe 20 g weiche Butter 100 g Maismehl 2 Eier (getrennt) Kokosfett zum Braten Zubereitung: Maismehl in die kochende Gemüsebrühe einrühren. Bei geringer Energiezufuhr ca. 15 Minuten ausquellen. Eigelb unterrühren, Eiklar steifschlagen und vorsichtig unterheben. Den Brei auf einem Brett fingerdick ausstreichen und erkalten lassen. Quadrate oder Rechtecke schneiden und diese von beiden Seiten in heißem Kokosfett goldgelb braten. Hirse-Klößchen auf Gemüseschaum Grundrezept Quarkspeise 125 g Quark (20 % Fett) Zutaten: 80 g Hirseflocken 200 - 250 g Quark Meersalz (ggf. jodiertes Salz) 1 Tasse Milch oder 1 Tasse Fruchtsaft Pfeffer Saft von 1/2 Zitrone 1/2 Knoblauchzehe 1-2 EL Honig oder Ahornsirup oder Fruchtsaftkonzentrat 40 g Schnittkäse, gerieben 1 Ei, 1 Eigelb Süße Maisschnitten: Zubereitung siehe pikante Maisschnitten. Verwenden Sie statt Gemüsebrühe 200 ml Milch und 200 ml Wasser und schmecken mit 2 bis 3 EL Honig, 2 bis 3 EL gehack24 Ratgeber Zöliakie/Sprue Tip: Statt Paprikaschaum schmeckt auch pürierter Spinat oder Wirsing zu den Klößchen. 1 rote Paprikaschote püriertes oder zerschnittenes Frisch- oder Trockenobst 50 ml Schlagsahne etwas Paprikapulver Tip: Die Maisschnitten können mit angeröstetem Sesam oder Sonnenblumenkernen bestreut werden und passen gut zu Gemüsegerichten. Sie können auch wie eine Pizza belegt werden. zum Kochen bringen. Die QuarkHirse-Masse mit dem geriebenen Käse vermischen. Mit zwei nassen Teelöffeln Klößchen formen und in leicht kochendem Wasser ca. 20 Minuten ziehen lassen, bis alle Klößchen oben schwimmen. Paprika in Stücke schneiden und mit Sahne pürieren, nochmals erhitzen und mit Paprikapulver abschmecken. Die abgetropften Klößchen auf dem Paprikaschaum servieren. Mit Kresse oder Sprossen garnieren. Zubereitung: Quark mit Flüssigkeit cremig rühren und mit den übrigen Zutaten mischen. 1/2 Schälchen Kresse oder Sprossen Fruchtgelee Zutaten: ca. 300 ml Fruchtsaft 1/2 TL Biobin oder Agar-Agar Zubereitung: Butter mit Quark verrühren. Ei und Eigelb zugeben und die Hirseflocken unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und sehr fein geschnittenem Knoblauch abschmecken. Die Masse ca. 30 Minuten quellen lassen. Zwischenzeitlich die Paprikaschote in kochendem Wasser ca. zehn Minuten blanchieren und enthäuten, die Kerne entfernen. Ca. zwei Liter Salzwasser zur Garnitur frische Früchte wenig flüssige Sahne Zubereitung: Fruchtsaft mit Biobin oder Agar-Agar (nach Gebrauchsanweisung) andicken. Frische Früchte und flüssige Sahne zugeben. 25 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 26 Pikante Brokkolitorte Zutaten für 4 Personen für den Teig: 250 g glutenfreie Mehlmischung dunkel (Reformhaus) 150 g Magerquark 6 EL Milch 6 EL kaltgepreßtes Pflanzenöl 1 Ei 1 TL Meersalz (gg. jodiertes Salz) 1/2 Pck. Weinstein-Backpulver Belag: 500 g Brokkoli 1 mittelgroße Möhre 50 g frische Champignons Zubereitung: Quark, Milch, Öl, Ei und Salz verrühren. „Mehlmischung dunkel“ mit Backpulver vermengen. Mischung eßlöffelweise unter die Quarkmasse rühren. Den letzten Teil Mehl mit den Händen unterkneten. Teig in Frischhaltefolie einpacken und ca. eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Zwischenzeitlich Brokkoli, Möhre und Champignons putzen, in Röschen zerteilen bzw. in dünne Scheiben schneiden. Süße und saure Sahne und Eier mit Gewürzen verquirlen. Eine große gefettete Springform oder ein tiefes Backblech mit dem Teig auslegen, einen kleinen Rand formen. Den Boden ca. zehn Minuten im vorgeheizten Backofen backen. Gemüse auf dem vorgebackenen Boden verteilen und mit der Sahnemischung übergießen. Ca. 45 Minuten bei 200 Grad backen. Geriebenen Käse zehn Minuten vor Ende der Backzeit auf der Brokkolitorte verteilen und fertigbacken. Tips für Ihre Küche 1/2 Becher saure Sahne 4 EL süße Sahne 2 Eier Salz, Pfeffer, Muskat, Curry 100 g geriebener Käse, z. B. Gouda 26 Ratgeber Zöliakie/Sprue Verarbeiten Sie Lebensmittel so frisch wie möglich. ■ Lassen Sie frisches Obst und Gemüse nicht in zerkleinertem Zustand stehen oder gar im Wasser liegen und auslaugen. ■ Wählen Sie schonende Garmethoden wie Dämpfen, Dünsten, Grillen. ■ Käsetorte Nußkuchen Zutaten für ca. 12 bis 16 Stücke: Zutaten: 1 kg Schichtkäse 200 g Butter 200 g Reformhausmargarine oder Butter 150 g Vollzucker 3 Pck. Natur-Vanillezucker 5 Eier 200 g Vollzucker 150 g gemahlene Haselnüsse Schale einer unbehandelten Zitrone 250 g glutenfreie Mehlmischung hell (Reformhaus) 7 Eier, getrennt 1/2 Pck. Weinstein-Backpulver 8 - 10 EL Hirseflocken 1 Prise Meersalz (ggf. jodiertes Salz) Fett für die Form 4 EL Sahne Zubereitung: Schichtkäse auf einem Sieb abtropfen lassen. Weiche Margarine oder Butter mit Vanillezucker, Vollzucker und Zitronenschale schaumig rühren. Eigelb nach und nach unterrühren (ein Eigelb zurückhalten). Schichtkäse und Hirseflocken unterrühren. Eiklar mit Meersalz steifschlagen und unter die Käsemasse heben. In einer gefetteten Springform bei 180 Grad ca. 45 Minuten backen. Eigelb und Sahne verrühren und die Torte vorsichtig damit bestreichen und bei ca. 150 Grad 20 Minuten fertigbacken. Zubereitung: Butter und Zucker sehr schaumig rühren. Eier nach und nach unterrühren. Eine große Kastenform fetten. „Mehlmischung hell“, Haselnüsse und Backpulver vermischen. Die Mischung eßlöffelweise unter die Eischaum-Masse rühren. Den Teig in die vorbereitete Form füllen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad ca. 50 Minuten backen. 27 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 28 Süße Maisfladen Hirse-Nuß-Häufchen Zutaten: Zutaten: 125 g Maismehl 150 g Reformhausmargarine 75 ml Milch 2 EL Vollzucker 60 g Quark (20 % Fett) 3 Eier 1 Msp. Weinstein-Backpulver 250 g Hirse, fein gemahlen 2 EL Honig 1/2 Päckchen Weinstein-Backpulver 50 g Weinbeeren 120 g Rosinen 150 g gemahlene Haselnüsse Zubereitung: Maismehl mit Milch glattrühren, etwas quellen lassen. Die restlichen Zutaten einrühren. Aus der weichen Masse mit einem Löffel vier Fladen auf ein gefettetes Backblech drücken. 20 - 25 Minuten bei 180 - 200 Grad im vorgeheizten Ofen backen. 1 Prise Naturvanille abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone evtl. etwas Milch Zubereitung: Margarine mit Vollzucker und Eiern schaumig rühren. Hirsemehl mit Backpulver, Rosinen, Haselnüssen und den Gewürzen mischen. Sollte der Teig zu fest sein, noch etwas Milch zufügen. Mit Hilfe von zwei Teelöffeln kleine Häufchen auf ein gefettetes Backblech setzen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad 15 - 20 Minuten backen. 28 Ratgeber Zöliakie/Sprue Weitere Informationen Bücher Weber, „Im Rohkostparadies“, Bircher-Benner Verlag, Friedrichsdorf Betz, „Zöliakie – na und?“, Trias Verlag, Stuttgart Graf-Sittler, „Vollwertige glutenfreie Ernährung“, Schnitzer Verlag, St. Georgen Werr, „Das große Quinoa-Kochbuch“, Michaels Verlag, Peiting Kirchner, „Milchfrei und glutenfrei leben“, Jopp Verlag, Wiesbaden Anemueller, „Richtig essen“, dtv-Ratgeber, München Fragen Sie in Ihrem Reformhaus nach diesen und weiteren Büchern und glutenfreien Rezepten! In jeder Buchhandlung bekommen Sie Literatur zum Thema. und Lebensmittelqualität in der Ernährungsberatung“, Hippokrates Verlag, Stuttgart Adressen Reformhaus-Fachakademie, Gotische Straße 15, 61440 Oberursel, Seminare für gesundes Leben, nähere Infos unter Tel.: 06172/3009-822 Deutsche Zöliakiegesellschaft DZG e.V., Filderhauptstraße 61, 70599 Stuttgart Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e.V., Alfredstr. 21, 72250 Freudenstadt Gesellschaft zur Förderung der Ganzheitsmedizin e. V., Volkartstr. 70 b, 80636 München Grundlagen des Ratgebers basieren auf folgender medizinischer Fachliteratur von Dr. med. Anemueller: „Das Grunddiät-System, Leitfaden der Ernährungstherapie mit vollwertiger Grunddiät“, Hippokrates Verlag, Stuttgart und „Lebensmittelkunde 29 Zöliakie 31.10.2001 15:41 Uhr Seite 30 In eigener Sache Geben Sie dem Ratgeber Schulnoten. Liebe Leserin, lieber Leser, Ihre Meinung ist für uns entscheidend. Deshalb bitten wir Sie an dieser Stelle um einige Minuten Zeit. Dieser Ratgeber soll Ihnen mit seinen Informationen im Alltag eine nützliche Hilfe sein. Da muß er natürlich übersichtlich, verständlich und gut umsetzbar sein. Um den Ratgeber diesbezüglich Ihren Wünschen und Anforderungen gemäß zu gestalten, liegt uns viel daran, Ihre Meinung kennenzulernen. Deshalb also unsere Bitte: Nehmen Sie sich etwas Zeit und beantworten Sie die Fragen auf der folgenden Seite. Schneiden Sie den eingerahmten Text dann bitte aus und schicken Sie ihn an: Deutscher Reform-Verlag GmbH Postfach 14 44 61284 Bad Homburg v.d.H. Mit ein wenig Glück können Sie auch noch etwas gewinnen. Denn unter den Einsendern verlosen wir als kleines Dankeschön für Ihre Mühe monatlich einen Einkaufsgutschein im Wert von 50,- DM, einzulösen in Ihrem Reformhaus. Ich finde ihn: übersichtlich informativ verständlich umsetzbar (Tips/Rezepte) 1 2 3 4 5 ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ 1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = befriedigend, 4 = ausreichend, 5 = mangelhaft Besonders nützlich für mich sind: __________________________________________ _______________________________________________________________________ Mir fehlen folgende Informationen: ________________________________________ _______________________________________________________________________ Für mich sind überflüssig: ________________________________________________ _______________________________________________________________________ Ich habe den Ratgeber erhalten: Freigestellte Angaben: im Reformhaus ❑ ❑ vom Heilpraktiker ❑ im Krankenhaus ❑ __________________ Alter: vom Arzt weiblich männlich verheiratet allein lebend _____ ❑ ❑ ❑ ❑ Der Verlag möchte sich das Recht vorbehalten, Adressen aus diesen Zuschriften zu speichern und zwecks Kontaktvermittlung an Reformhäuser und ggf. an unsere Schwesterfirmen weiterzugeben. 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