Feindfahrt mit U-978 - Ubootkameradschaft München 1926

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U-978 (Pulst) - Schnorchelfahrten
Bericht mit Beilagen zu ozeanographischen und technischen Einsatzbedingungen
von Prof. Dr. Hans-Günter GIERLOFF-EMDEN, em. Universitätsprofessor
der Universität München - Crew 1/1941 - II WO auf U-978 von 1943 - 1945
Feindfahrt mit U-978 (Pulst, OBLT. Z.S. u. Kommandant) vom 09.10.1944 – 16.12.1944
69 Tage unter Wasser im Schnorchelbetrieb von Bergen / Norwegen westlich Irland zum Operationsgebiet Ärmelkanal. Bericht mit Beilagen zu ozeanographischen und technischen Einsatzbedingungen.
INHALT
1. Besatzung und Boot U 978
2. Berichte zur Feindfahrt nach Fahrtabschnitten
a.
Anmarsch - Shetland - Faröer - Passage - Schnorchelroutine im Kanal - im OP-Gebiet vor
Cherbourg - Rückmarsch.
b.
Mit Wegekarten, neu gezeichnet von Planquadrat, auf Unterlage von bathymetrischer Karte
mit geographischem Netz: General Bathymetric Chart of the Ocean (GEBCO) und neue französische Seekarte vom Kanal.
c.
KTB-Auszüge (Kriegstagebuch)
3. Militärische Einsatzbedingungen im Kanal
4. Einsatz von U-978 im Kanal, bedingt durch:
Tageszeit, Strömungen, Wassertiefe, Über- und Unterwasserortung
5. Ozeanographische Bedingungen:
a.
Flachwassergebiet und Manövrierraum im Kanal
b.
Gezeiten (Tidenhub, Strömungen)
6. Wasserkörper im Anmarschgebiet
betreffend Seewasserdichte (nach Satellitenaufnahmen)
7. Dokumentation von U-978 in Büchern
8. Feindfahrt Februar bis April 1945
9. Kriegsende und die letzten Fotos von Boot und Besatzung
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Bericht mit Beilagen zu ozeanographischen und technischen Einsatzbedingungen
von Prof. Dr. Hans-Günter GIERLOFF-EMDEN, em. Universitätsprofessor
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1. Besatzung und Boot
Vorname - Name
Dienstposten Dienstgrad
Heimatort 1944
Günther Pulst
Kmdt.
Oblt.z.S.
Flensburg
Johann Rehwinkel
LI
Lt-Ing.
Hamburg
Waldemar Triebel
I WO
Lt.z.S.
Essen-Steele
H. G. Gierloff-Emden
II WO
Lt.z.S.
Pinneberg, Holstein
Dieter Ebbecke
III WO
ObFähnr.z.S.
Nordheim b. Hannover
Wilhelm Meißner
Obersteuermann
Wuschewir b. Potsdam
Georg Burckhardt
Obermaschinist
Kiel-Friedrichsort
Richard Hauf
Obermaschinist
Chemnitz
Werner Lips
Maat
Seemännische Nr. 1
Stettin
Hans Lippenkötter
Maat
Seemänn.
Paderborn
Joseph Stark
Maat
Seemänn.
Regensburg
Willi Eversberg
Maat
Maschine
Opladen b. Köln
Alfred Janneck
Maat
Maschine
Ostseebad Leba
Roland Neuwirth
Maat
Maschine
Chemnitz
Hans Nowicky
Maat
Maschine
Velbert/RhId.
Hartmut Rühling
Maat
Maschine
Rudolstadt/Thür.
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Helmut Klingenberg
Maat
Torpedo
Barbis/Harz
Werner Hermann
Maat
Funk
Jessnitz/Anhalt
Anton Müller
Maat
Funk
Ankam b. Hannover
Max Schnappka
Maat
Sonar
Oberhausen
Karl Mändle
Seemänn.
Kleinbeuren
Franz Werner Müller
Seemänn.
Kamen/Westf.
Joseph Spellerberg
Seemänn.
Essen-Bergeborbeck
Otto Gebert
Seemänn.
Darmstadt
Hugo Kunter
Seemänn.
Essen-Bredeney
Alfred Winkler
Seemänn.
Kunzendorf/Ndrschl.
Bernhard. Schmidt
Seemänn.
Sedlitz/Ndr.Laus.
Johann Palm
Seemänn.
Köln
K.H. Beeken
Seemänn.
Hittfeld b. Hamburg
Siegfried Dünnbier
Seemänn.
Freiwalden/Ndrschl.
Willi Hofsommer
Torpedo
Gevelsberg/Westf.
Werner Henkel
Torpedo
Remscheid/RhId.
Kurt Biedermann
Seemänn.
Ludwigsburg-Hoheneck
Martin Daschner
Funker
München
Ernst Jakob
Funker
Neunkirchen/Saar
Alois Schäfer
Funker
Herne/Westf.
Hans Rungas
Maschine
Villingen
Gerhard Hölzel
Maschine
Sohland a.d. Spree
Werner Seifert
Maschine
Chemnitz
Günther Klärsch
Maschine
Wanne-Eikel
Gerhard Zadow
Maschine
Berlin-Britz
Georg Hagenauer
Maschine
Zirndorf
Otto Pinkernell
Maschine
Kreiensen
Walter Samorai
Maschine
Gelsenkirchen
Joseph Seidel
Maschine
Maria Fels/Sudetengau
Heinrich Soika
Maschine
Königshütte/O.Schl.
Erich Wolf
Maschine
Masten
Adalbert Pfeil
Seemänn.
Dortmund-Sölde
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Bauwerft :
Blohm & Voss, Hamburg
Typ:
VII C
Stapellauf:
01. April 1943
Indienststellung:
12.Mai 1943
Flottillen:
5. und 11. U-Boot Flottille.
Anzahl der Feindfahrten:
Zwei
Schnorcheleinbau:
1944
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Turm- und Mützenabzeichen:
Karikierter Vogel auf U-Boot-Turm
Kommandant:
Oblt. Günther Pulst, geb. am 26.5.1918 in Braunschweig,
Kdt. 1943 – 1945, Ritterkreuz 28.12.1944
BRT versenkt:
14.343 BRT ( 2 Schiffe )
Feindl. Seefahrzeuge versenkt:
Keine
Erste Fahrt:
vom 22. Aug. bis 24. Aug. 1944 - Von Kiel nach Horten
Am 02. Sept. 1944 der Polarflottille zugeteilt, jedoch am 02. Oktober 1944
zu Operationen im Atlantik abgestellt.
1. Feindfahrt:
04. Okt. bis 16. Dez. 1944: Bergen - Engl. Kanal - Bergen
2. Feindfahrt:
25. Febr. bis 21. April 1945: Bergen - Westl. der Orkneys – Drontheim
Einzelheiten über Verbleib:
Übergeben in Drontheim / Norwegen; bei Kriegsende in Europa unter Bewachung nach Großbritannien überführt; dort eingetroffen am 29. Mai 1945, wurde später in tiefem Wasser nahe der
Hebriden im Rahmen der Operation 'Deadlight' versenkt
Nähere Angaben über versenkte Handelsschiffe:
S/S Empire Cutlass, 7.177 BRT, von Le Havre kommend am 21.11.1942 beschädigt und als Totalverlust gemeldet. Im Eigentum des britischen Ministeriums für Kriegstransporte, unter Top und
Takel gechartert von der USA Kriegsschiffverwaltung, geführt von der kanadischen Pazifik
Dampfschiff Co.
S/S William B. Burnham, USA, 7.176 BRT, Eigentümer USA Kriegsschiffverwaltung, am
23.11.1944 aus Konvoy TMC 44 auf 49 46 N - 01 15 W als Totalverlust gemeldet, 12 Tote.
U 978 feuerte einen Torpedo und erzielte einen Treffer an einem Fahrzeug, welches auf Grund
gelaufen war, möglicherweise auf Wrack gelaufen. Das Fahrzeug hatte etwa 7000 BRT, Name jedoch unbekannt.
Andere Aufgaben:
Ursprünglich diente dieses Boot der Offiziersausbildung, bevor es zum Einsatz kam. Es wurde vor
Einsatz im Operationsgebiet mit Schnorchel ausgerüstet. Hatte verschiedentlich Schwierigkeiten
mit dem Schnorchel und mehrere Besatzungsmitglieder litten unter Dieselabgasen. Das
Schiffsemblem wurde am Aufbau geführt und wurde nicht tatsächlich am Kommandoturm aufgemalt. Der Vogel war ein Spatz. Auf der zweiten Feindfahrt bei den Orkneys feuerte das Boot
Torpedos auf einen kleineren Geleitzug bestehend aus Flugzeugträger, Kreuzern und Zerstörern,
keine Treffer. Der Geleitzug drehte genau über das U-Boot und sie wurden nicht entdeckt. Hinterher erfolgte eine einzelne größere Detonation ohne Einwirkung, verursachte jedoch auf dem
U-Boot den Ausfall der Elektrik, die Sehrohre wurden beschädigt und das U-Boot kehrte zum Einsatzhafen zurück.
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U-978 (Pulst) - Schnorchelfahrten
Bericht mit Beilagen zu ozeanographischen und technischen Einsatzbedingungen
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2. Berichte zur Feindfahrt nach Fahrtabschnitten
2. a. Anmarsch
1. Feindfahrt von U-978. Kommandant: Oblt. z. S. G. Pulst
Unternehmung vom 09.10. - 16.12.1944 (69 Tage)
Zusammengestellt in Form von Fahrtabschnitten:
 Unternehmung 69 Tage, über Wasser 107 sm, unter Wasser 3543 sm
 Anmarsch von Bergen / Norwegen - Shetland / Faröer Passage
 Westlich um Irland herum zum Kanal
 Unterwasserfahrt mit Schnorchelbetrieb (Diesel) nachts, in 13,5 m Tiefe
 Unterwasserfahrt mit E-Maschine, tags, Marschfahrt in 60 - 90 m Tiefe
 Etmal bei An- und Rückmarsch durchschnittlich 60 - 70 sm
 Einsatzgebiet (OP) Kanal vor Cherbourg zur Störung des Nachschubs der Invasion, vom
03.11. - 23.11.1944
 Rückmarsch.
Nach verschiedenen Unterlagen zusammengestellt von Prof. Dr. H. G. Gierloff-Emden (Einsicht
KTB, 49 S.)
Besondere Ereignisse (siehe auch 2 c. KTB):
BE 1: 22.10.1944 - 20.00 Uhr:
Südl. Rockall Bank fast auf den Rockall Island (Felsen) aufgelaufen. Heutige Seekarten sind in
dem Gebiet genauer als die damaligen.
Siehe hellblaue Markierung in nachfolgender Karte.
BE 2: 25.10.1944 - 01.20 Uhr:
Schnorchel macht stark Wasser, aufgetaucht fehlende Gummidichtung am Kappflansch des
Schnorchels durch eine selbstgefertigte Dichtung aus getalgtem Hanf ersetzt.
Siehe hellgrüne Markierung in nachfolgender Karte.
BE 3 31.10.1944 - 06.30 Uhr:
Starker Wassereinbruch durch Schnorchelmast. Weiterschnorcheln unmöglich.
Unser Bericht:
'Boot mußte bei Schnorchelausfall mit Unterdruck und Dieselabgasen tauchen. Verstärkter Einsatz von Kalipatronen, trotzdem leichte CO-Vergiftungserscheinungen. Tagsüber laufend Schraubengeräusche Lautstärke 0-4 und Wabos zu hören.'
Kommentar nach Erinnerung:
Wir hatten 400 mm Unterdruck, dazu das Boot voller Dieselabgase. Zum Glück hatte Maat Janneck das Dieselzuluftventil geschlossen; von der Zentrale waren schon einige umgeklappt. Wir
hatten gelinde 'Kopfweh' und hängten die Köpfe in Spinde, um Luft zu schöpfen. Endlich, drei
Stunden nach Sonnenuntergang 'oben', 'auftauchen'!
Siehe hellrote Markierung in nachfolgender Karte.
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2. b. WEGEKARTE U-978 - UNTERNEHMUNG: 09.10. - 16.12.1944 - KMDT: OBLT.Z.SEE G. PULST
Wegekarte - nach KTB (Bundesarchiv) von Planquadrat auf bathymetrischer Karte nautisch und
ozeanographisch korrigiert
'General Bathymetric Chart of the Oceans' (GEBCO), sheet 5.01 and 5.04, published by the Canadian Hydrographic Service, Ottawa, 5th edit., 1978
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Hydrographisches Profil zur vorherigen Karte
Allgemeine Probleme im Einsatz:
Die Fahrt mit dem Schnorchel brachte außerdem ein großes Problem der Abfallbeseitigung mit sich. Vierzig bis fünfzig Mann verursachten eine große Menge Abfall. Alleine
Kartoffelschalen und Gemüseabfälle fielen
haufenweise an. Die Feuchtigkeit im Bootsinnern ließ gewöhnlich andere Lebensmittel
wie Brot schimmelig werden, die dann auf
den Abfallhaufen geworfen werden mußten.
Normalerweise war die Luft in einem U-Boot
schon widerlich genug, aber der zusätzliche
Gestank der Abfälle erschwerte das Leben
für die Besatzung noch mehr.
Ausstoß durch die Torpedorohre war eins
der Mittel, das angewandt wurde; das mußte
jedoch mit großer Vorsicht geschehen, damit
nicht irgendwelcher Abfall die Ausstoßvorrichtung verstopfte.
2. c. KTB-Auszüge U-978 - UNTERNEHMUNG: 09.10. - 16.12.1944 - KMDT: OBLT.Z.SEE G. PULST
Spätere Anmerkungen im KTB: Blaue Schrift – Hintergrund gelb hinterlegt
Datum (1944)
Position, Etmal
Ereignis, Wetter
Anmarschroutine ins OP-Gebiet
10.10. - 12.00
Etmal:
ü.W. 41,0 sm
u.W 29,8 sm
gesamt 70,8 sm
20.40
S 4, Seeg. 2, bedeckt, Sicht 8 sm.
Beginn Schnorcheln.
11.10. - 05.00
13.10.
Ende Schnorcheln
Zwischen Färöer und Shetlands.
21.00
Beginn Schnorcheln.
21.28
SSW 3, Seeg. 2, bewölkt, Sicht 10 sm. Aufgetaucht. Infolge Verstopfung Rohr VI beim Aus-
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stoß von Abfällen stärkerer Wassereinbruch.
Äußere Verschlußklappe läßt sich nicht ganz
schließen. Über Wasser Störung behoben.
22.44
Getaucht, weitergeschnorchelt.
In der Shetland - Färöer-Passage
15.10. - 22.24
FT Eingang. Neue Ansteuerungen: 1.) 'Hain'
Qu grün Jota Sophie 85, Lage folgt. 2.) 'Rabe',
'Mangels', 'Pulst','Voigt' Qu grün Fritz Xant 08.
16.10. - 01.54
Ende Schnorcheln, SSW 3, Seeg. 2, leicht bedeckt, gute Sicht, aufgetaucht zum Besteck,
getaucht.
16.10. - 20.20
Beginn Schnorcheln
20.25
rw 30° - 40° Leuchtbomben, E 10-15 sm,
Waboserien (4-5).
Sehrohrwache hatte II WO, beobachtete dieses und zahlreiche Waboserien.
Betrifft U-1006, Vogt. Besatzung z.T. gerettet.
Während, des Schnorchelbetriebes gingen die WOs Sehrohrwache, der LI steuerte das Boot auf
Schnorcheltiefe.Am 16.10.1944 wurde U-Voigt in der Shetland-Färöer-Passage versenkt. Am 5.
11. wurde noch von F.d.U. ein Einsatz-FT an Voigt ausgegeben! (Gierloff-Emden)
17.10. - 03.00
NW-Schottland
Ende Schnorcheln.
04.00
rw 210° Schraubengeräusch, wird. schnell lauter, wandert achteraus. Schleichfahrt.
04.20
Schleichfahrt beendet.
12.00
Etmal u.W. 65,0 sm.
13.00
rw 50° 10 - 15 Waboserien zu je 5.
22.10. - 20.00
Südl. Rockall-Bank.
20.15
25.10.
Auf Rockall Island (ein Felsen) wären wir beinahe 'abgeschrammt', vgl. Wegekarte; heutige bathymetrische Karten zeigen das genauer. (G.-E.)
Beginn Schnorcheln.
Westl. Irland, Purcupine-Bank.
01.20
W 3, Seeg. 2-3, Regen, schlechte Sicht, aufgetaucht (vgl. Wegekarte). Schnorchel macht
stark Wasser. Gummiring der Dichtung am
Klappflansch fehlt.
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01.40
Getaucht, weitergeschnorchelt. Wassereinbruch jedoch zu stark. Schnorcheln ohne
Dichtungsring unmöglich.
06.00
Ende Schnorcheln.
20.00
Beginn Schnorcheln. Zum Auftauchen günstigen Himmel abgewartet für Sternbesteck.
21.55
W 3, Seeg. 2-3, leicht bedeckt, Sicht 10 sm.
Aufgetaucht. Neue Dichtung aus getalgtem
Hanf angebracht. Besteck genommen.
22.15
Getaucht, weitergeschnorchelt. Dichtung hält,
Schnorchel wieder klar.
31.10.
Westeingang Kanal, südl. Scilly
06.20
Beginn Schnorcheln.
06.30
Starker Wassereinbruch durch Schnorchelmast. Weiterschnorcheln unmöglich. Boot
schneidet laufend unter, zu schwer, da Lenzpumpen nicht Lenz halten können.
07.25 Westeingang Kanal
Boot liegt auf Grund, 115 m Wt.
20.00
Boot von Grund gelöst. Nach Westen zur Reparatur abgesetzt.
20.45
W 3, Seeg. 0, ölige See, klarer Himmel, sehr
gute Sicht, Vollmond, taghell. Aufgetaucht. Alle Fla-Waffen besetzt, Rohre bewässert.
Bemerkung: Die Frischluft traf uns wie ein
Hammer.
Klappflansch wird von Zuluftmast abgeschraubt, Boot gut durchgelüftet; danach baldige Besserung der erkrankten Soldaten.
Nach 50 Min. Arbeit ist Klappflansch im Boot.
21.30
Getaucht. Auf 20 m weiter nach Westen abgesetzt.
1.11. - 00.00
Westeingang Kanal, südl. Scilly
05.00
BF 1693. Boot liegt auf Grund, 122 m Wt. zur
Reparatur Klappflansch.
W 3, Seeg. 0, ölige See, klarer Himmel, sehr
gute Sicht, Vollmond, taghell. Aufgetaucht.
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Mit Kurs 95° OP-Gebiet wieder angesteuert.
Flansch wird angeschraubt, Arbeit ohne Störung und Ortung möglich. Gleichzeitig Besteck
genommen. BV 306° 12 sm.
05.55
Getaucht. Schnorcheln einwandfrei. Boot
wieder einsatzklar.
Im Kanal und OP-Gebiet vor Cherbourg
2.11. - 21.30
Westeingang Kanal
3.11.
100-m-Linie nach Osten passiert. Von jetzt ab
Gezeiten wirksam. Bei Gegenstrom um Batterie zu schonen Grund angesteuert. Zwischen
200- und 100-m-Linie verstärkte Abwehr, da
laufend Wabos, Flibos und Horchpeilungen.
Boot wurde von Suchgruppen nie erfaßt,
konnte ohne Schwierigkeiten und Kursänderungen OP-Gebiet ansteuern.
OP-Gebiet erreicht.
Karten Operationsgebiet siehe auf den folgenden zwei Seiten
8.11.
Kanal; 20 Tage im OP-Gebiet vor Cherbourg
(vgl. Tageskarten). Tags auf Grund, bei Horchpeilung auf Sehrohrtiefe, nachts geschnorchelt. Oft: Asdic-Ortungen, Suchgruppen mit
Geräuschbojen, 'Kettenklirren', und Aufenthalt in Minengebieten' (vgl. Nebenkarte).
FT Eingang. Lage Cherbourg: 1 ) Täglich etwa
8 'Liberty' und 8-10 Kampfwagenlandungsboote einlaufend, gleiche Anzahl auslaufend.
Kanalüberquerung in Tagesstrecke …
10.11., 12.00
nach Schraubengeräusch auf Sehrohrtiefe Geleit von drei Dampfern gesichtet. Bei Seegang
4 Angriff unter Wasser, Torpedo. Zweierfächer, 2 Treffer (nach 7 und 9 min
Laufzeit, E 5 sm und 3 sm). Ein Dampfer gesunken.
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Nebenkarte Cherbourg siehe Folgeseite
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Nebenkarte Cherbourg
Im Kanal, auf Grund und im Gezeitenstrom: 'Einsatzroutine'
14.11. - 09.50
Kanal, OP-Gebiet.
rw 300° Horchpeilung.
10.00
Boot von Grund gelöst. Auf Gefechtsstation,
rw 300° , 0° eine Fregatte, drei Dampfer auslaufend 'Cherbourg'. Nicht ranzukommen,
Strom auch bei großer Fahrt zu stark. Boot
kommt nach Landpeilung kaum von der Stelle.
12.00
Etmal u.W. 07,0 sm.
13.00
Flugzeug (Lerwick) rw 180° E 500 m. Nicht
bemerkt.
13.45
Boot liegt auf Grund.
16.00
Boot liegt mit 3 1/2 t Untertrieb auf Grund,
trotzdem wird das Boot durch den starken
Strom hin- und hergedreht. Dadurch Horchen
sehr erschwert, teilweise unmöglich. Boot
wurde z.B. bei Kentern Strom innerhalb von 2
min auf Gegenkurs gedreht (vgl. Stromkarten).
18.11. - 08.55
Leuchtturm Barfleur (Höhe 78) m rw 188° Barfleur Abstand 2-5 sm. Trotz westli-
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gepeilt!
chen Kursen ist Boot nicht nach Westen vorwärts gekommen, da Gegenstrom zu stark in
Richtung SO bis zu 6 sm.
11.20
rw 270°, E 3000 m. Flugzeug, Typ nicht erkannt, nicht bemerkt.
11.30
Boot liegt auf Grund, 42 m Wt. Gezeitenstrom!
12.00
Etmal u.W. 3,7 sm. Boot von Grund gelöst, da
Strom zu stark. Boot wurde mit 3 1/2 t Untertrieb über Grund vertrieben. Tieferes Wasser
angesteuert.
13.15
Boot liegt auf Grund.
Am 19.11. Versenkung von Dampfer aus Geleit, Liberty Typ.
Am 23.11. Versenkung von Dampfer, Liberty Typ, nördlich Barfleur mit Rohr V, Sprengsäule beobachtet, Fangschuß T-1-FAT aus Rohr I, Treffer nach 30 sec ('etwas laut bei uns'), E wohl 400 m.
Vgl. Wegekarte: danach haben wir am 20.11. das Wrack (auf 45 m) nahezu überlaufen.
Rückmarsch
Es geht heimwärts. Der entscheidende Funkspruch hieß am 23.11.44, um 16.10: 'Trete Rückmarsch an nach Aufbrauch Kampfkraft Boot und Besatzung, 1 T-5, 90 cbm.' Dann 'Schnorcheln
heimwärts'. (Vgl. Wegekarte).
2.12. - 13.33
Westlich Irland.
20.00
FT aus und Bestätigung: Versenkt: 3 Dampfer
22.000. Fehlt: 883 vom 15.11., 857 vom
19.11. Alles Marqu.
Bruno Fritz.
'Pulst' Gut gemacht. Ihr Ob. der Mar. und
B.d.U.
WNW 6, Seeg. 7, bedeckt, mittl. Sicht. Beginn
Schnorcheln. Schnorcheln quer zur See. Annehme, daß das herrschende Wetter Grenze
für Schnorchelfahrt ist. Boot wurde stark hinund hergeworfen. Wechselnde Tiefen von 16
bis 9 m.
10.12.
Wieder in der Shetland-Färöer- Lotreihen zur Standort Verbesserung.
Passage.
15.12.
Vor Küstenschelf Norwegen.
FT: Geleitaufnahme am 16.12., Hellisoe.
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16.12. - 11.00
Aufgetaucht. Funktionsschießen Flakwaffen
durchgeführt. Bei 2 cm Zwilling (Bb. äußeres
Rohr) 1. Schuß Rohrkrepierer. Keine Verletzungen. Rohraufbauchung. 3,7 cm unklar.
12.00 Hellisoe.
SO 3, Seeg. 2, bedeckt, sehr gute Sicht. Vom
Geleit aufgenommen.
12.15
Sechs Flugzeuge, davon fünf Moskitos, E 6000
m im Vorbeiflug.
15.00 Bergen.
Festgemacht. Empfang.
Das war es: Während der Unternehmung zurückgelegt:
üW.
107,3 sm
u.W.
3.543,4 sm
Gesamtstrecke:
3.650,7 sm
Während der Unternehmung auf Grund gelegen: 270 Stunden
Anschließend:
Zeit in Bergen, Urlaub zur Weihnachtszeit für Einige im zerstörten Deutschland und dann im Januar/Februar 1945 Wartezeit in Haugesund.
('Hau - gesund') und nach Bergen;
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
Zu Schnorchelbetrieb:

Bei Schnorchelfahrt gingen die Wachoffiziere Sehrohrwache im Turm
(2-Stunden-Wechsel),

bei Schnorchelfahrt steuerte der LI das Boot von der Zentrale aus auf Sehrohrtiefe,


bei E-Maschine-Marschfahrt auf 60-90 m Tiefe gingen die Wachoffiziere in der
Zentrale Tiefensteuerwache.
Zu Sehrohrtiefe:

Im OP-Gebiet ging der Kommandant Sehrohrwache zum Rundblick im Turm,

im OP-Gebiet gingen die WOs in der Zentrale Wache bei Boot auf Grund,

im OP-Gebiet steuerte der LI das Boot auf Sehrohr- und Schnorcheltiefe,


im OP-Gebiet steuerte der LI das Boot bei auf Grund legen/ vom Grund lösen.
Funkverkehr:


Zur Programmzeit jeweils auf 15 m Tiefe zwecks Empfang auf Längstwellen.
Toilettenbenutzung:

Im OP-Gebiet ging der Kommandant Sehrohrwache zum Rundblick im Turm,

von Hand auf 13 - 15 m (1 Atü) auszupumpen.

Wegen der Pumpgeräusche und Wassertiefe nur nachts während 4 Stunden
nutzbar (Pumpgeräusche durch den Motorenlärm beim Schnorcheln überdeckt).
3. Militärische Einsatzbedingungen im Kanal
Ereignisse des Jahres 1944:
06. Juni 1944
08. September 1944:
Herbst 1944:
Dezember 1944:
D-Day: Invasion der Alliierten über die Halbinsel Cotentin
V-2 Einsatz
Bombenangriff auf München
Westfront bei Colmar am Rhein
Einsatz U-978 zur Nachschubbekämpfung im Ärmelkanal vor Cherbourg:
siehe Minenfelder und U-Jagd
Bemerkungen zur verwendeten Karte:
Nach Potter, Niemitz, Rohwer: Seemacht, eine Seekriegsgeschichte. Pawleck, Hersching 1982
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Militärische Einsatzbedingungen für U-978 – 1944
Kriegslage 1944 zum Einsatz im Ärmelkanal - Übersicht
Detailkarte
Westlicher Kanal
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Detailkarte
Invasionsgebiet
4. Einsatz von U-978 im Kanal, bedingt durch:
Tageszeit, Strömungen, Wassertiefe, Über- und Unterwasserortung.
Im folgenden Abschnitt werden Einflußfaktoren auf den Einsatz von U-978 im Ärmelkanal dargestellt und mit Hilfe einer Grafik verdeutlicht. Die Einflußfaktoren werden unterteilt in Atmosphärische und hydrographische Bedingungen, Möglichkeiten der Ortung beim Fahren auf Sehrohrtiefe und Möglichkeiten der Unterwasserortung
1. Einfluß der Atmosphäre und der Hydrosphäre auf





Eigene Aufklärung mit Sehrohr (Wellen)
Schnorcheln (Dünung und Seegang)
Wasserschichtung (Tiefensteuern)
Seegrund (auf Grund liegen). Es gab keine Seegrundkarten.
Gezeiten
Gezeitenstrom: starker Versatz
Tidenhub: Änderung des Manövrierspielraumes im Flachwassergebiet bis zu 10 m.
Vergleiche untenstehende Grafik Die Einflüsse auf Operationen von Unterseebooten im Ärmelkanal (1944) , linke Spalte.
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2. Einfluß der Möglichkeiten der Überwasserortung bzw. Ortung auf Sehrohrtiefe
 Bei Abgabe von Funksignalen:
Funkortung, automatische Sichtfunkpeilung für Kurzwellen
(HF/DF) - HUFF-DUFF = High Frequency Direction Finder
(Bodenwelle auf 30 sm von Zerstörer geortet!)
 Funkentzifferung Ultra von OIC (Operational Intelligence Centre)
 RADAR
Radio Detection and Range (Mikrowellen)
Eigenes Funkmeß-DeTe 'Dezimeter Tele' ausgebaut,
FUMB = Funkmeßbeobachtungsgerät Schnorchelaufsatz z.T. in Betrieb
Vergleiche obenstehende Grafik, Die Einflüsse auf Operationen von Unterseebooten im Ärmelkanal (1944), mittlere Spalte.
3. Einfluß der Möglichkeiten der Unterwasserortung
 Minengefahr durch Zünder der Minen, die auf folgende physikalische Größen reagieren:
Schallwellen,
Druckfeld,
Magnetfeld
 Aktive Ortung durch ASDIC ='Allied Submarine Detection Investigation Committee'
Aktives Schallsuchgerät, in USA später SONAR-Gerät = 'Sound Navigation and Range'
Passive Ortung durch Horchgeräte auf Schiffen und in U-Jagd-Bojen.
Abwehr: deutsches 'BOLD' aus 'Rohr VI' (Schaumwand gegen Schall)
Vergleiche obenstehende Grafik, Die Einflüsse auf Operationen von Unterseebooten im Ärmelkanal (1944) rechte Spalte.
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4. Besonderheiten der Radarortung im Einsatzgebiet
Besonderheiten der Radarortung im Kanal westlich der Inseln Yearsey und Guernsey:
 Vor Steilküsten vor Radarortung aus dem Westen relativ sicher.
 Durch den 'Corner Reflection Effect' war das Boot mit dem Radar schwer ortbar.
5.
Ozeanographische Bedingungen
a. Flachwassergebiet und Manövrierraum im Kanal
Ozeanographische Einsatzbedingungen für U-978 im Operationsgebiet Ärmelkanal,
Flachwassergebiet
sowie An- und Rückmarsch über Schelf und Tiefwassergebiet.
Die obenstehende Grafik verdeutlicht den Manövrierraum des Bootes in Abhängigkeit von der
Wassertiefe. Bootslänge 67 m, Rumpfhöhe 7,5 m, Sehrohrtiefe und Schnorchelfahrt auf 15 m.
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Die Bodenbeschaffenheit im Einsatzgebiet
Die untenstehende Grafik verdeutlicht die Bodenbeschaffenheit im Einsatzgebiet. Sie zeigt die
Ausdehnung verschiedener Sandböden und ihre angedeuteten Bewegungsrichtungen.
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Gezeiten (Tidenhub, Strömungen)
1. Darstellung der Gezeitenströmungen
2. Darstellung des Tidenhubs
1. Darstellung der Gezeitenströmungen
 Gezeitenströmungen 6 Stunden vor Hochwasser und
 2 Stunden vor Hochwasser CHERBOURG an der Meeresoberfläche.
 Geschwindigkeiten in 1/10 kn = nm x 10 -¹ sec (kn = Knoten, nm = nautische Meile).
 Die Stromrichtungen in den Tiefen der Wassersäule sind zu denen der Oberfläche unterschiedlich, z.T. um 180° verschieden.
 Marschgeschwindigkeit von U-978 (Typ VII C) unter Wasser = 2 kn,
 Gezeitenströmungen bis zu 7 kn!
Karten nach: Gezeitenatlas des 'Service Hydrographique', Brest - Paris.
Grafiken auf den Folgeseiten:
 Gezeitenströmungen 2 Stunden vor HochwasserCherbourg an der Meeresoberfläche
 Detailkarte zu 6 Stunden vor HochwasserCherbourg
 Detailkarte zu 2 Stunden vor HochwasserCherbourg
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2. Darstellung des Tidenhubs
Gezeitenverhältnisse: Tidenhub Hoch- und Niedrigwasser
Linien gleichen mittleren Springtidenhubes in Metern nach DHI 2115 (1983) Karte 6 (Ausschnitt)
Beachten Sie bitte: Guernsey 7 m und Yearsey 9 m Tidenhub!
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Linien gleichen mittleren Hochwasserzeitunterschiedes gegen den Durchgang des Mondes durch
den Nullmeridian nach DHI 2115 (1983), Karte 5 (Ausschnitt)
Der große Tidenhub im Operationsgebiet erschwerte die Manövrierfähigkeit im Flachwassergebiet vor Cherbourg.
6. Wasserkörper im Anmarschgebiet
betreffend Seewasserdichte (nach Satellitenaufnahmen)
Wasserkörper verschiedener Seewasserdichte, bedingt durch Temperatur und Salzgehalt, erfordert die Anpassung des Bootsgewichtes durch Fluten und Lenzen.
Wasserkörper verschiedener Seewasserdichte bedingen Schallreflexion und Schallfraktion - sowohl für die eigene Aufklärung durch passives Sonar (Horchgerät) als auch für die Fremdortung
mittels ASDIC bzw. Sonar und passive Horchgeräte.
Das Satellitenbild auf der Folgeseite zeigt Wasserkörper vor der norwegischen Küste. Das warme Atlantikwasser (6°) ist dunkel dargestellt, das kalte Küstenwasser (1 - 2°) ist hell abgebildet.
Aufnahme:
Satellit TIROS, meteorologischer Satellit der USA, Polarbahn.
Bildauswertung:
IBM, Oslo, 1983.
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7. Dokumentation von U-978 in Büchern
Auszug aus:
J. Rohwer und G. Hümmelchen
Chronik des Seekrieges 1939-1945
Herausgegeben vom Arbeitskreis für Wehrforschung und von der Bibliothek für Zeitgeschichte
Manfred Pawlak
Verlagsgesellschaft mbH
Herrsching
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„... Im Kanal versenkt bzw. torpediert U 978 |(Kptlt. Pulst) je 1 Liberty-Schiff (7.176 BRT, 7.177
BRT) und vernichtet das Wrack eines vorher auf eine Mine gelaufenen dritten Liberty-Schiffes. U
773 und U 722 führen Transportunternehmen nach St. Nazaire durch. ...
U-978 führte unter Kapitänleutnant Pulst mit 73 Tagen Ende 1944 die bis dahin längste Schnorchelfrontunternehmung durch.
I WO:
Oberleutnant zur See Triebel
II WO:
Leutnant zur See Gierloff-Emden
III WO:
Leutnant zur See Ebbecke
Obersteuermann:
Meißner
LI: Leutnant (Ing.)
Rehwinkel
Dieselmaschinist
Burchardt
E-Maschinist:
Hauff.
Das Boot verließ am 4. Oktober 1944 Bergen in Richtung Einsatzgebiet Kanal, geschnorchelt
wurde ab Ausgang Hellisoe bis Eingang Hellisoe, der nördlichen Ansteuerung von Bergen.
U-978 tauchte während dieser erfolgreichen Unternehmung zur Abgabe von Abfall je einmal auf
dem An-und Rückmarsch nördlich der Porcupine-Bank sowie vor dem Bristol-Kanal zur Reparatur
des Schnorchelanschlußventils auf.
Am 19. November torpedierte der Kommandant im Marinequadrat BF-3561 einen auf 7.000 BRT
geschätzten Dampfer, sah nach fünf Minuten und 55 Sekunden - nach einer Detonation - das
Fahrzeug brennend sinken. Westlich der Halbinsel Cotentin griff U-978 in BF-3562 BF-3667 zwei
weitere Schiffe an: der britische Dampfer EMPIRE CUTLASS (7.177 BRT) wurde torpediert sowie
ein Wrack - das zuvor auf eine Mine gelaufene amerikanische Liberty-Schiff LEE S. OVERMAN
(7.176 BRT) - beseitigt. Am 23. November vernichtete Kapitänleutnant Pulst auf ca. 49° 46' N 01° 15' W (BF-3617) das US-Liberty-Schiff WILLIAM D. BURNHAM (7.176 BRT).
Am 16. Dezember kehrt das U-Boot nach Bergen zurück.“
Zum Vergleich:
Jürgen Rohwer: 66 Tage unter Wasser, Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg und Hamburg
16.02.1960 – 25.04.1960: Erdumrundung der USS TRITON – 35.979 Seemeilen unter Wasser
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Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 18 kn umrundete das Atomuboot USS Triton 1960
den Erdball unter Wasser. Als am 5. März vor Montevideo ein lebensgefährlich Erkrankter an den
Kreuzer Macon abgegeben werden mußte, kam die Triton nur mit dem 'Segel' aus dem Wasser,
so daß der Verschlußzustand erhalten blieb.
U-978 machte 1944 mit E-Maschine 2- 4 kn Fahrt unter Wasser und war 69 Tage unter Wasser.
8. Feindfahrt Februar bis April 1945




Auslaufen Bergen am 26.02.1945
Operationsgebiet westl. Zugänge Pentland Firth
Einlaufen Drondheim 20.04.1945
Das KTB dieser Operation ist verschollen.
Detailkarte siehe Folgeseite
Während des Einsatzes wurden zweimal Flugzeugträger mit Verband gesichtet. Der zweite Träger hat uns überlaufen und bekam Nachschuß. Wirkung nur akustisch bestätigt.
Anschließend ca. 2 Stunden schwerer Wasserbombenangriff gezielt gegen U-978, das auf Grund
lag und beschädigt wurde.
Danach Boot klargemacht, Rückmarsch nach Drontheim.
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Detailkarte Pentland Firth
Speiseplan U-978 vom 02. bis 08. April 1945
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9. Kriegsende und die letzten Fotos von Boot und Besatzung
Interrogation Report by Lt. R.H. Wade RNVR dated 24.6.45.
Second Last Patrol, 9th October 1944 to 16th December 1944.
Left Bergen and proceeded submerged via the passage between Shetlands and Faroes, south
through the Atlantic and then into the English Channel. Their patrol area was in the approaches
to Cherbourg, and through-out the time they were there, they lay somewhat to the east of the
search channel into the port, and at a distance of from two to five miles off the coast. On the
10th November they attacked and sank a troopship with a LUT torpedo. (No ship torpedoed in
this area on this date). On the 17th November they attacked and sank by day a heavily laden
merchant ship, which was unescorted. This was about five miles from Cherbourg and a LUT torpedo was used. On the 22nd November they attacked another merchant ship by day. This ship
too was unescorted. The first torpedo used was a Gnat. This hit aft and disabled the ship but did
not sink her. It was decided to use a LUT torpedo to finish her off, but there was such a strong
tide running, that it took the U-Boat an hours running at full speed (submerged) to get into position to fire. The ship was then sunk. The U-Boat then returned via the Atlantic to Bergen where
the Captain, KL Pulst, was awarded the Ritterkreuz.
U 978 Einlaufen in Drontheim am 20. April 1945 von der 2. Schnorchelunternehmung im Seegebiet
westlich der Orkney Inseln und Pentland Firth vom 26. Februar bis 20. April 1945.
Auf der Brücke Kommandant Pulst, LI und WO
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Das letzte Foto der Besatzung von U 978 (Pulst) in Norwegen, Drontheim, Stützpunkt Lofjord vor der
Ablieferung des Bootes an England.
Kriegsende am 7./8. Mai 1945. U-978 im
Drontheim Fjord
Überfahrt nach England am 30/31. Mai
1945.
An Bord: Kommandant, LI, I WO, III WO,
Obermaschinisten, Steuermann und Großteil
der Besatzung.
In Norwegen blieben II WO und einige Besatzungsangehörige.
Ein britischer Zerstörer lief in den Lofjord ein
und übergab Anweisungen zum Verhalten
im Lagerbereich, der die Halbinsel mit viel
Freigelände umfaßte. Es wurde viel Sport getrieben und Verpflegung vom Werkstattschiff beschafft.
Die U-Boote wurden mit Kommandant und
LI und halber Besatzung am 30./31. Mai
nach England überführt.
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II WO Gierloff -Emden blieb mit Restbesatzungsteil in Norwegen, Lofjord.
Die Rückführung nach Deutschland erfolgte zonenweise:
 zuerst Angehörige der Britischen Zone.
 Als Hamburger konnte ich also in der ersten Woche im August mit dem Transport via
Drontheim (Kontroll-Lager),
mit dem Güterzugtransport durch Schweden
über Trelleborg - Travemünde nach Deutschland kommen,
 dort für 8 Tage im Entlassungslager (Wald bei Kücknitz-Lübeck)
(also nahe Flender Werft, wo ich Februar 1942 auf U-88 - Bohmann eingestiegen war.)
Dann wurden wir über Entlassungskontrolle Segeberg (2 Tage) mit LKW vom Engländer in die jeweiligen Kreisstädte gefahren, wo die Bescheinigung der Entlassung im Kreisamt ausgestellt
wurde.
Dann ging es 1/2 Stunde zu Fuß in die Kreisstadt Pinneberg, wo meine Eltern nun wohnten
(Hamburger Wohnung war ausgebombt): also nach Hause.
Mein 'Zuzug' als Zivilist zu der Kleinstwohnung zu meinen Eltern wurde mit dem 25. August 1945
ausgestellt: Brahmsallee 20.
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