"Motivationen zur Vermeidung oder Bindungssuche nach sozialem

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"Motivationen zur Vermeidung oder Bindungssuche
nach sozialem Ausschluss: Abgewiesen-Werden im
Gegensatz zu Ignoriert-Werden"
„Motivations for Prevention or Promotion Following Social Exclusion: Being Rejected
Versus Being Ignored“ (Molden, Lucas, Gardner, Dean, & Knowles, 2009)
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Erste Studie
a.
Einführung
b.
Methoden
c.
Resultate
3. Zweite Studie
a.
Einführung
b.
Methoden
c.
Resultate
d.
Analyse
e.
Diskussion
4. Dritte Studie
a.
Einführung
b.
Resultate
c.
Analyse
d.
Diskussion
5. Vierte Studie
a.
Einführung
b.
Methoden
c.
Resultate
d.
Emotionsanalyse
e.
Diskussion
6. Allgemeine Diskussion
a.
Allgemeines
b.
Alternative Mechanismen
c.
Dynamik
d.
Effekte in früheren Studien
7. Zusätzliche Studien
8. Literaturverzeichnis
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Seite 2
Seite 5
Seite 8
Seite 11
Seite 15
Seite 18
Seite 24
Gabriela Jank, Andres Mendoza und Anna Pircher
Proseminar „Soziale Konflikte, Dilemmata und Konfliktlösungen“
Mag. Dr. Andreas Olbrich-Baumann, SS2011
1 Einleitung
Menschen sind wahrlich soziale Wesen. Wir entwickeln nicht nur selbst in minimal
sozialen Umständen Beziehungen, nein wir setzen diese Beziehung sogar in
Abwesenheit bewussten Gewahrseins oder bewusster Intention.
Unsere sozialen Tendenzen sind so weitverbreitet, dass Viele soziale Verbindung
oder Zugehörigkeit als eines der fundamentalsten menschlichen Bedürfnisse
identifiziert haben (z.B. Baumeister & Leary, 1995; Bowlby, 1969; Maslow, 1955).
Wenn Menschen ihre Zugehörigkeit bedroht sehen, dass löst das konsistent mit dem
Status von Zugehörigkeit als fundamentales Bedürfnis mächtige Motivationen und
Emotionen aus.
Die Erwartung oder das Auftreten von sozialem Ausschluss löst eine Reihe negativer
Emotionen aus, zum Beispiel Wut, Traurigkeit und Angst (Williams, 2001). Auf viele
Weisen zeigen diese Emotionen auch sowohl die Phänomenologie als auch die
physische Erregung, die für physischen Schmerz typisch sind (Eisenberger,
Lieberman, & Williams, 2003; MacDonald & Leary, 2005).
Menschen mobilisieren ein diverses Arsenal von Strategien um mit solchem
Ausschluss umzugehen (Williams, 2007), unter anderem (a) schnelle Vergeltung
gegen die Verantwortlichen oder manchmal erhöhte Wut, Feindlichkeit und
Agression gegen andere Menschen im Allgemeinen (Buckley, Winkel, & Leary, 2004;
Twenge, Baumeister, Tice, & Stucke, 2001; siehe auch Leary, Twenge, & Quinlivan,
2006), (b) Rückzug von sozialem Kontakt oder Flucht vor dem eigenen
Selbstbewusstsein ( Twenge, Baumeister, DeWall, Ciarocco, & Bartels, 2007;
Twenge, Catanese, & Baumeister, 2003); und sogar (c) erhöhte soziale Feinfühligkeit
und erneute Bemühungen zu sozialer Verbindung (Gardner, Pickett, & Brewer, 2000;
Gardner, Pickett, Jeffries, & Knowles, 2005; Maner, DeWall, Baumeister, & Schaller,
2007; Williams, Cheung, & Choi, 2000).
Diese Breite an Verhalten und Emotionen, die auftritt wenn Zugehörigkeit generell
bedroht ist, illustriert die große Bedeutung solcher Bedrohungen.
In dem vorliegenden Artikel wurde ein motivationaler Unterschied zwischen
Erfahrungen sozialen Ausschlusses untersucht, der der Hypothese nach mit der
Direktheit, mit der Ausschluss kommuniziert wird verknüpft ist. In manchen
Situationen erhalten Menschen explizites Feedback über ihren schlechten Stand in
einer Beziehung oder Gruppe und werden aktiv zurückgewiesen. In anderen
Situationen erhalten Menschen implizitere Signale ihres Mangels an sozialer Bindung
zu den aussendenden Personen und werden passiv ignoriert. Obwohl beide
Situationen eine beträchtliche Bedrohung ihrer Zugehörigkeit darstellen (siehe auch
Leary, 2005; Williams, 2001, 2007), wurde von Molden et al. untersucht, wie
Erfahrungen des Zurückgewiesen-Werdens im Gegensatz zu Erfahrungen des
Ignoriert-Werden auch in einem breiteren Sinne Motivationen in Bezug auf Sicherheit
versus Vorankommen auslösen könnten und wurden von ihnen Betrachtungen
erstellt, die weiteren Einblick darin geben sollten, wann und wie verschiedene
Instanzen von Ausschluss verschiedene Arten von Reaktionen auslösen.
Über alle Studien hinweg ist unsere Hypothese, dass Erfahrungen des
Zurückgewiesen-Werden (a) für Vermeidungs-orientierte Individuen zugänglicher
sein würden, und (b) dass diese Erfahrungen selbst stärker Vermeidungs-orientierte
Verhaltensweisen (z.B. Zurückziehen) Gedanken /z.B. Bereuen falscher
2 Handlungen) und Gefühle (z.B. Ängstlichkeit) Im Gegensatz dazu war die Hypothese
der Autoren für Erfahrungen des Ignoriert-Werdens, dass diese (a) zugänglicher für
Bindungssuche-orientierte Individuen sein würden und (b) dass sie selbst stärker
Bindungssuche-orientierte Verhaltensweisen (z.B. erneutes Versuchen) Gedanken
(z.B. Bereuen von falschen Handlungen) und Gefühle (z.B. Niedergeschlagenheit)
auslösen würden.
Erste Studie
a) Einführung
Frühere Forschung hat gezeigt, dass bei Personen, die eine Neigung zu entweder
vermeidendem oder Bindungs-suchendem Verhalten zeigen, jeweils die Abrufbarkeit
von Erinnerungen an Ereignisse, die für diese emotionale Ausrichtung relevant sind,
steigt.
Daraus folgernd wurde in Studie 1 versucht herauszufinden, wie sich die Ereignisse,
an die sich Vermeidungs- oder Bindungssuche-fokussierte Individuen jeweils am
einfachsten erinnern, in Hinblick auf bestimmte Aspekte unterscheiden.
Studienteilnehmer, deren Fokus auf Vermeidungs- oder Bindungs-suchendes
Verhalten zuvor festgestellt worden war, wurden gebeten ein Ereignis zu
beschreiben, bei dem sie sich sozial ausgeschlossen gefühlt hatten.
Den Erwartungen gemäß sollten bei Menschen, die Vermeidungsverhalten zeigen,
die Ereignisse die höchste motivationale Relevanz und daher höchste Zugänglichkeit
haben, bei denen Sie ein Gefühl Verlusts sozialer Bindung erlebt hatten. Die
Hypothese der Paper-Autoren war, dass solche Erlebnisse sozialer
Verlustwahrnehmung Ergebnis aktiver und expliziter sozialer Zurückweisung
gewesen sein mussten. Im Gegensatz dazu ist bei Menschen mit strenger
Orientierung hin zur Bindungssuche zu erwarten, dass die für sie motivational
relevanten Ereignisse im Erleben des Misslingens soziale Bindung aufzubauen
bestanden haben mussten. Diese Wahrnehmungen sollten der Hypothese der
Autoren nach aus dem Erleben passiven und impliziten Ignorierens entstanden sein.
b) Methoden
Die Teilnehmer waren 51 Studenten der Northwestern University in Illinois in den
USA. Von ihnen waren 19 männlich, 31 weiblich und 1 Person deren Geschlecht
nicht festgestellt wurde. Sie waren zwischen 17 und 22 Jahren alt und konnten sich
die Teilnahme an der Studie für ihr Studium anrechnen lassen.
In einer ersten großen Test-Session absolvierten alle Teilnehmer eine Messung ihrer
chronischen Vermeidungs- oder Bindungssuche-Orientierung (nach Higgins et al.,
2001) sowie Messungen einer Reihe von anderen motivationalen Variablen wie
Selbstbewusstsein (Rosenberg, 1965), Einsamkeit (Russell, Peplau, & Cutrona,
1980) und das Bedürfnis der Zugehörigkeit(Leary, Kelly, & Schreinforfer, 2001).
Zwei bis sechs Wochen später erschien dann jeder Teilnehmer zu einer EinzelSitzung und wurde gebeten, drei bis fünf Minuten damit zu verbringen, über ein
Ereignis nachzudenken, als "Sie einmal das Gefühl gehabt haben nicht dazu zu
3 gehören". Zwei unabhängige Codierer, die unwissend sowohl gegenüber den
chronischen motivationalen Orientierungen der Teilnehmer als auch den
hypothetisierten Resultaten waren, bewerteten diese Antworten nach dem Ausmaß,
in dem die Teilnehmer aktiv zurückgewiesen (z.B. ihnen explizit gesagt wurde, dass
sie nicht gewollt oder gemocht waren) oder aber passiv ignoriert wurden (z.B. sie klar
ausgeschlossen waren, ihnen aber nie explizit gesagt wurde, dass sie nicht
erwünscht waren).
Die Bewertungen wurden mit Hilfe einer relativen Skala durchgeführt, die Erlebnisse
erlaubte, bei denen die Teilnehmer sich im Laufe des Geschehens sowohl
zurückgewiesen als auch ignoriert gefühlt hatten. Die Skala hatte die folgenden
Abstufungen: "Der Teilnehmer fühlte sich komplett zurückgewiesen (1),
hauptsächlich zurückgewiesen aber auch teilweise ignoriert (2), gleich starkt
zurückgewiesen wie ignoriert (3), hauptsächlich ignoriert aber auch teilweise
zurückgewiesen (4) oder komplett ignoriert (5).
Die Codierer bewerteten die Antworten der Teilnehmer auch entlang einiger anderer
Merkmalsdimensionen. Diese Dismensionen waren: Wie schmerzhaft die Erfahrung
des Ausgeschlossen-Werdens für die Teilnehmer war (auf einer Skala von 1 [extrem
negative Erfahrung; es war sehr schmerzhaft und der Teilnehmer drückte stark
negative Emotionen aus, vielleicht sogar Weinen] bis 7 [extrem positive Erfahrung;
es war sehr angenehm und der Teilnehmer drückte stark positive Emotionen aus]),
ob der Ausschluss durch jemanden, den die Teilnehmer davor schon gekannt hatten
erfolgt war (1 = vorherige Beziehung, -1 = keine vorherige Beziehung), und ob er
durch einem romantischen Partner erfolgt war (1 = romantische Beziehung, -1 =
nicht-romantische Beziehung). Alle diese Bewertungen erzielten akzeptable
Reliabilität (κs = .76-1.0) und Nichtübereinstimmungen wurden durch Diskussion
aufgelöst.
c) Resultate
Vorbereitende Analysen: Das Geschlecht hatte keine signifikanten Effekte einfacher
oder höherer Ordnung auf irgendwelche der diskutierten Messungen und wurde
deshalb aus allen Analysen entfernt. Ein anfängliches Set von simplen Korrelationen
wurde durchgeführt um zu untersuchen, ob das Ausmaß in dem die Berichte der
Teilnehmer Abweisung im Gegensatz zu Ignorieren enthielten zu irgendeiner
anderen Dimension in Beziehung stand, entlang der diese Berichte codiert wurden.
Signifikante (oder nah-signifikante) Korrelationen wurden zwischen Berichten des
Zurückgewiesen-Werdens Versus Ignoriert-Werdens und (a) der zunehmenden
Negativität dieser Erfahrung (r = .30, p = .03), (b) Ausschluss durch jemanden, den
die Teilnehmer vorher gekannt hatten (r = -.25, p = .06), und (c) Ausschluss durch
einen romantischen Partner (r = -.58, p < .001).
Um für diese Assoziationen zur kontrollieren und um die einzigartige Beziehung
zwischen Motivationen der Teilnehmer zur Vermeidung oder Bindungssuche und
deren zugängliche Erfahrungen des Zurückgewiesen- oder Ignoriert-Werdens zu
untersuchen, führten die Forscher standardisierte Bewertungen der Negativität der in
Erinnerung gerufenen Erfahrung und codierte Variablen, die für vorherige
Bekanntschaft oder romantische Beziehung standen, als Kovariate in alle Analysen
ein.
4 Zweite Studie
a) Einführung
Studie 2 beschäftigt sich mit verschiedenen Verhaltensweisen von Leuten die soziale
Zurückweisung erlitten oder ignoriert wurden. Die Teilnehmer sollten kurz über eine
Erfahrung berichten, in der sie aktiv von anderen Zurückgewiesen-Werden oder
passiv ignoriert wurden. In Folge beschrieben sie ihre Reaktion auf dieses
Ereignis. Für Leute die zurückgewiesen wurden, war eine typische Reaktion
vorsichtiges Verhalten, um weitere Verlust zu vermeiden (Ayduk et al., 2003; Förster
et al., 2003; Higgins et al., 2001; Shah & Higgins, 1997). Hingegen Leute die ignoriert
worden sind, neigen eher zu riskanten Verhaltensweisen um wieder soziale Kontakte
zu bekommen (Förster et al., 2003; Higgens et al., 2001; Shah & Higgins, 1997).
b) Methoden
Die Teilnehmer waren 104 Studenten und wie in Studie 1 auch von der Northwestern
University. Von ihnen waren 37 Männer, 58 Frauen und 9 Personen deren
Geschlecht nicht bekannt war. Sie waren, gleich wie in Studie 1, zwischen 17 und 22
Jahre alt und konnten sich die Teilnahme an der Studie für ihr Studium anrechnen
lassen.
Im ersten Teil der Studie wurden die Teilnehmer gebeten, sich an eine Zeit zurück
zu erinnern, in der sie aktiv Zurückgewiesen oder passiv ignoriert worden sind und
dies dann in einigen Sätzen festhalten.
Die Teilnehmer aus der Gruppe die aktiv Zurückgewiesen wurden, sollten sich
explizit an eine Zeit erinnern, in der sie sich stark zurückgewiesen fühlten. Ihnen
sollte explizit mitgeteilt worden sein, dass sie nicht akzeptiert und gemocht wurden.
Die Teilnehmer aus der Gruppe derer die ignoriert wurden, sollten sich an eine Zeit
zurück erinnern in der sie zwar eindeutig ignoriert, dies ihnen jedoch nie explizit
mitgeteilt wurde. Anschließend sollten sie angeben wer schuld an ihrem sozialen
Ausschluss hatte und wie viele Leute daran beteiligt waren. Schlussendlich sollten
sie kurz beschreiben wie sie darauf reagierten.
Zwei unabhängige Codierer klassifizierten die Beschreibungen der Probanden wie
sie auf ihren sozialen Ausschluss reagierten. Die erste Dimension konzentrierte sich
darauf, ob die Teilnehmer versuchten den sozialen Kontakt wiederherzustellen
(soziale Reaktion) oder ob sie sich zurückzogen (nicht soziale Reaktion). Die zweite
Dimension beschäftigte sich damit, wie der Kontakt wiederhergestellt wurde
beziehungsweise wie der soziale Rückzug vollzogen wurde. In dieser Dimension
wurde untersucht ob sich die Teilnehmer direkt an die Person richteten die für ihren
Ausschluss verantwortlich war (direkte Reaktion) oder an eine andere Person
(indirekte Reaktion). Durch die Kombination dieser zwei Dimensionen, können vier
mögliche Reaktionen klassifiziert werden:
5 a) Direkte Reaktion: die Teilnehmer versuchen die Person/Personen die für ihren
Ausschluss verantwortlich waren damit zu konfrontieren
b) Indirekte Reaktion: die Betroffenen suchen den Kontakt zu anderen Personen
die nichts mit ihrem Ausschluss zu tun hatten
c) Direkte nicht soziale Reaktion: die Teilnehmer ziehen sich zurück, aber hören
nicht auf über ihren Ausschluss und über deren verantwortlichen Personen
nachzudenken
d) Indirekt nicht soziale Reaktion: die Teilnehmer ziehen sich zurück und verbringen
ihre Zeit nicht mit Nachsinnen, sondern mit Aktivitäten wo sie den Kontakt mit
anderen vermeiden konnten sowie lesen, Fernseher schauen, etc.
In Studie 2 wurde untersucht ob die Teilnehmer zu den Personen von denen sie
abgewiesen wurden eine romantische oder eine andere Art von Beziehung geführt
haben. Anders wie in Studie 1 gaben die Teilnehmer nur eine kurze Beschreibung
über ihren sozialen Ausschluss und es war daher nicht möglich, eine sichere
Beurteilung darüber zu geben, wie schmerzhaft dieses Erlebnis empfunden wurde.
Jedoch wurden Unklarheiten anschließend in einer Diskussion geklärt.
c) Resultate
Voruntersuchung:
Das Geschlecht hatte keine signifikanten Auswirkungen auf das Ergebnis. Als erstes
wurde ein chi-square Test durchgeführt, in welchem untersucht wurde, von wem
man Zurückgewiesen-Wurde beziehungsweise ignoriert wurde:
a)
einzelne Person versus eine ganze Gruppe
b)
ob die Versuchsperson eine frühere Beziehung mit der schuldigen Person hatte
c) ob eine Person beteiligt war mit der die Versuchsperson eine romantische
Beziehung hatte
Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen Personen die ignoriert oder
zurückgewiesen worden sind hinsichtlich der Punkte a und c. Jedoch zeigten
Personen die ignoriert wurden einen signifikanten Unterschied hinsichtlich Punkt b im
Gegensatz zu Personen die ausgeschlossen worden sind.
d) Analyse
Es wurde angenommen, dass Personen die ausgeschlossen wurden mit größerer
Wahrscheinlichkeit vorsichtige Verhaltensweisen ergreifen, wie zum Beispiel
Rückzug von sozialen Kontakten. Hingegen Personen die ignoriert wurden eher
wieder sozialen Kontakt zu suchen.
Des Weiteren wurde eine Log-Linear Analyse eingesetzt. Es wurden folgende
nominalskalierten Daten untersucht:
6 ·
Art der Exklusion (zurückgewiesen versus ignoriert)
·
Soziale Reaktion versus nicht soziale Reaktion
·
Direkt versus indirekte Reaktion
·
Die Art der früheren Beziehung
Untersuchungen zeigten, dass die Versuchspersonen die abgewiesen wurden ein
wenig mehr zu nicht sozialen Reaktionen neigten (62%), sie neigten also eher zu
einem sozialen Rückzug. Eine Wiederaufnahme in soziale Kontakte strebte
hingegen nur 38% an.
Hingegen, wie zu erwarten, diejenigen die ignoriert wurden, mehr soziale Reaktion
(65%) zeigten als nicht soziale (35%). Es gab keinen signifikanten Zusammenhang
zwischen sozialen versus nicht sozialen Reaktionen und direkte versus indirekte
Reaktion. Des Weiteren fand man keinen signifikanten Zusammenhand zwischen der
Art der Exklusion und der Häufigkeit in der direkten und indirekten Reaktionen
gezeigt wurde.
Soziale Reaktionen sind meistens direkt (76%), hingegen sind nicht soziale
Reaktionen fast gleich oft direkt (52%) wie indirekt (48%). Dies machte jedoch keinen
Unterschied, ob die Probanden abgewiesen oder ignoriert wurden. Die Teilnehmer
neigten eher dazu, Personen die für ihre Exklusion verantwortlich waren, direkt zu
konfrontieren, wenn sie früher eine Beziehung mit ihnen gehabt hatten(76%). Jedoch
wurden keine weiteren Belege für den Zusammenhang zwischen früheren
Beziehung und der Art der Exklusion gefunden.
Außerdem fand man keinen signifikanten Effekt, ob die Personen von einer
einzelnen Person oder einer ganzen Gruppe exkludiert worden sind und ob sie früher
eine romantische Beziehung zu dieser Person hatten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es keinen eindeutigen Kontext oder Typ
von Beziehungen gibt, wann Leute am ehesten ignoriert oder ausgeschlossen
werden.
Zusätzliche Analyse:
Es wurde eine weitere Analyse gemacht, wo nur ein Teil der Versuchspersonen
herangezogen wurde. Diese wurden danach klassifiziert, wie freundlich oder
feindselig sie auf die Personen trafen von denen sie ignoriert wurden. Das Ergebnis
zeigte, dass 82% ein prosoziales Verhalten zeigten.
e) Diskussion
Studie 2 fand heraus, dass Leute die von anderen ausgeschlossen wurden in ihren
Beschreibungen eine größere Tendenz zum sozialen Rückzug zeigten. Durch diesen
Rückzug wollen sie sich selber vor weiteren solchen Ereignissen schützen. Hingegen
7 diejenigen Personen die ignoriert wurden, sind stärker motiviert, wieder neue soziale
Kontakte zu knüpfen.
Studie 2 weist darauf hin, dass ein sozialer Rückzug, nachdem man soziale
Ausgrenzung erlebet hat, nicht primär zur Ablenkung dient, sondern vielmehr um
über das Erlebte nachzudenken. In ähnlicher Weise dient der Versuch der sozialen
Wiedereingliederung nachdem man von anderen ignoriert wurde, nicht unbedingt
dazu von anderen Trost zu bekommt, sondern vielmehr um Anerkennung jener die
einen ausgeschlossen haben wieder zu erlangen.
Die Studie will betonen, dass Personen die ausgeschlossen wurden eher auf
Präventionen zurückgreifen und Leute die ignoriert wurden, mehr motiviert sind sich
wieder in der sozialen Gesellschaft zu integrieren. Verschiedene Arten von Exklusion
führen zu verschiedenen Arten von Motivationen (Ayduk et al. 2003; Förster et al.,
2003; Higgins et al., 2001; Shah&Higgins, 1997)
Dritte Studie
a) Einführung
Das Hauptaugenmerk von Studie 3 lag auf der genauen Erforschung von
Unterschieden in der psychologischen Erfahrung von Leuten die zurückgewiesen
oder ignoriert wurden.
Die Teilnehmer sollten sich an eine Situation erinnern in der sie aktiv
zurückgewiesen oder passiv ignoriert wurden und dann erläutern wie sich dieser
Vorfall in eine angenehmere Richtung entwickeln hätte können.
Vorangegangene Studien zeigten, dass zur Vermeidung motivierte Personen eher
dazu neigen über bereits geschehene Handlungen, die ihrer Meinung nach schädlich
waren, nachzudenken und diese zu bereuen. Wohingegen Leute motiviert zur
Werbung und Gewinnung über Möglichkeiten des Handelns grübeln die sie glauben
verpasst zu haben.
Weiters, denken Vermeidungs-fokussierte Individuen mehr darüber nach welche
Umstände für die negative Erfahrung verantwortlich zu machen sind um sich vor
diesen in Zukunft abzusichern. Bindungsssuche-motivierte Menschen jedoch
konzentrieren sich mehr darauf was nötig gewesen wäre die negative Erfahrung zu
vermeiden um sicher zu gehen, dass solche Chancen zukünftig nicht mehr verpasst
werden.
Daher sollten zurückgewiesene Personen vor allem darüber nachdenken was sie
taten das zwangsläufig zur Ausstoßung führte und ignorierte Personen darüber, was
sie nicht taten um ihren jetzigen gesellschaftlichen Zustand zu vermeiden.
b) Methoden
Teilnehmer waren 55 Studenten der Northwestern University(32 Frauen, 17 Männer
und 6 unbekannt, im Alter von 17 – 22) die Kurspunkte für die Teilnahme bekamen.
8 Bei allen Teilnehmern wurden Werte zu Selbstvertrauen, Einsamkeit und das
Bedürfnis dazuzugehören gemessen, wie in Studie 1. Nach 2 bis 6 Wochen schrieb
jeder Teilnehmer in einer Einzelsitzung 5 Minuten lang über ein Ereignis in dem er
entweder aktiv zurückgewiesen oder passiv ignoriert wurde.
Die Instruktionen dazu waren ident mit jenen von Studie 2.
Nach dieser Übung gaben die Teilnehmer an wie diese Erfahrungen sich auf die
fundamentalen Bedürfnisse des Dazugehörens(z.B. „Ich fühlte mich schlecht
akzeptiert“), Selbstwerts(z:B. „Ich fühlte mich irgendwie unzureichend“),
Kontrolle(z.B. „Ich hatte Kontrolle über die Situation“ [umgekehrte Auswertung]) und
einer sinnvollen Existenz(z.B. „Ich fühlte mich nichtexistent in der Situation“)
auswirkten.
Jedes Bedürfnis wurde mithilfe von drei Items(α = .61-.63) gemessen die von Zadro,
Williams und Richardson übernommen wurden und von 1( überhaupt nicht) bis
9(sehr) reichten.
Die Teilnehmer schätzten auch ab wie wichtig die Person(en) war(en), die für den
Ausschluss verantwortlich war(en) zur Zeit als dieser auftrat auf einer Skala von 1
(überhaupt nicht wichtig) bis 7 (sehr wichtig). Ein Manipulationstest wurde auch
durchgeführt bei dem sie mittels Skalen von 1(überhaupt nicht) bis 7(sehr) angeben
mussten wie zurückgewiesen und wie ignoriert sie sich zu diesem Zeitpunkt gefühlt
haben.
Danach wurden die Versuchspersonen aufgefordert sich vorzustellen wie es bei dem
erinnerten Vorfall besser hätte laufen können und drei „Wenn doch…“ Sätze dazu
aufzuschreiben.
Schließlich wurde ein Verfahren von Roese et al. (1999) angewendet und die
Teilnehmer angewiesen noch mal ihre „Wenn doch..“ Sätze durchzulesen und
anzugeben welcher davon etwas Wichtiges(z.B, Das war der „einzige Weg“) oder
etwas Hinlängliches(z.B., Das war „einer von vielen Wegen“) bezüglich
Ausschlussvermeidung war.
Wie in Studie 1, werteten 2 neutrale Codierer die Beschreibungen der Teilnehmer
über die Schmerzhaftigkeit der Erfahrung von zurückgewiesen und Ignoriert-Werden(
von 1 [sehr negative Erfahrung] bis 7 [sehr positive Erfahrung]) aus. Sowie ob die
Ausgrenzung von jemandem ausging den die Versuchspersonen kannten(1 =
vorherige Beziehung, -1 = keine vorherige Beziehung) und ob es von einem
romantischen Partner ausging(1 = romantische Beziehung, -1 = keine romantische
Beziehung).
In dieser Studie wurde auch gemessen ob der Ausschluss von Einem(-1) oder
Mehreren(1) ausging und wie lange dieser dauerte(von 1 [sehr lurz: wenige Minuten]
bis 6 [sehr lange: ein Jahr oder mehr]).
Danach wurden die „Wenn doch…“ Gedanken gewertet, ob diese Aktionen
beinhalteten die sie nicht durchgeführt oder durchführen hätten sollen.
Die Wertungen erzielten akzeptable Verlässlichkeit(KS = .73-1.0) und Uneinigkeiten
wurden durch Diskussion gelöst.
c) Resultate
9 Voruntersuchung:
Das Geschlecht hatte keine signifikanten Auswirkungen auf das Ergebnis.
Gemischte Analysen der Varianzen(ANOVA) wurden durchgeführt mit dem Resultat,
dass die Effektivität der Manipulation der Test Items bestätigt wurde und
herausgefunden wurde, dass keine signifikante Verbindung zwischen der
Beschreibung zurückgewiesen oder ignoriert zu werden und
a)
wie schmerzhaft die Erfahrung war,
b)
wie wichtig der/die Täter zu dieser Zeit war/en,
c)
ob der/die Täter vorher schon bekannt war,
d)
ob die Ausgrenzung von einem romantischen Partner erfolgte,
e)
ob die Ausgrenzung von einem oder mehreren ausging,
f)
wie lang die Ausgrenzung dauerte
besteht.
Für diejenigen Teilnehmer die angaben, zurückgewiesen worden zu sein, war der
Vorfall wichtiger als denjenigen die ignoriert wurden. Dies wurde in der
nachfolgenden Analyse beachtet.
Voruntersuchungen zeigten auch, dass direkte und aktive Ausgrenzung einen
größeren Einfluss auf den Selbstwert hat. Indirekte, passive Ausgrenzung jedoch hat
einen größeren Einfluss auf die Gefühle von Sinnhaftigkeit der Existenz.
d) Analyse:
Das Hauptaugenmerk dieser Studie war der Anteil der “Wenn doch…“ Gedanken
der Teilnehmer die
a)
Aktionen die unterlassen versus Aktionen die durchgeführt werden hätten
sollen
b)
Etwas Wichtiges versus etwas Hinlängliches
beinhalteten um Ausgrenzung zu vermeiden.
Die Hypothese besagt, dass Ablehnung einen größeren Anteil an Vermeidungsfokussierten Gedanken über falsche Aktionen hervorruft wohingegen IgnoriertWerden einen größeren Anteil an Werbungs- fokussierten Gedanken über versäumte
Aktionen hervorbringt.
Die Auswertung mittels einer analysis of covariance(ANCOVA) bestätigte die erste
Voraussage, dass Teilnehmer, die zurückgewiesen wurden, mehr darüber
nachdachten was sie nicht hätten tun sollen, als wenn sie ignoriert wurden.
Multiple regression zeigte, dass keine signifikante Verbindung zwischen der
Wichtigkeit die Teilnehmer einem Vorfall gaben und dem Bedürfnis nach Selbstwert
und Sinnhaftigkeit besteht.
Zusätzliche Analyse:
Weitere Analysen erforschten zusätzliche Einflüsse auf die Gedanken der
Teilnehmer über Selbstwert, Einsamkeit, das Bedürfnis Dazuzugehören und die
sozialen Faktoren während des Vorfalls.
10 ANCOVAs über den Anteil der Gedanken der Versuchspersonen über falsche
Aktionen und die nötigen Mittel um Exklusion zu vermeiden, zeigten, dass diese
Variablen weder alleine noch in Zusammenhang mit den bedrohten Ratings der
Teilnehmer, die Resultate in signifikanter Art änderten.
Nachfolgende multiple regression Analysen zeigten eine signifikante Interaktion
zwischen der Erfahrung zurückgewiesen oder ignoriert zu werden und chronischer
Einsamkeit und den Gedanken der Teilnehmer über falsche Aktionen oder
Versäumnisse zu handeln auf (t(42) = 3.40, p = .001).
Chronische Einsamkeit scheint die ausgeprägten Reaktionen auf die verschiedenen
sozialen Bedrohungen bei jeder Exklusionssituation zu intensivieren, was sich deckt
mit vorherigen Arbeiten von Gardner und Kollegen(2005), und zeigt, dass solche
Einsamkeit generell soziale Belang und Motivation fördert.
e) Diskussion
Die Resultate von Studie 3 erweitern die von Studie 2 indem sie zeigen, dass
Ausgrenzung nicht nur eine höhere Tendenz zum Rückzug verursacht, sondern auch
die Darstellung der Erfahrung mehr Vermeidungs-fokussiert ausfällt bei Ablehnung.
Bei Ignoriert-Werden jedoch fällt diese mehr Bindungsssuche-fokussiert aus.
Weiters konnten noch Variablen, darunter Beziehungen zwischen den Typen der
Exklusion und der persönlichen Relevanz, Wichtigkeit oder Schmerzlichkeit der
Erfahrung, die Dauer der Erfahrung und die speziellen Bedürfnisse die betroffen
waren, als Einfluss auf das Verhalten der Versuchspersonen eliminiert werden.
Studie 2 und 3 liefern somit klare Beweise dafür, dass Zurückgewiesen-Werden
Motivation für Vermeidung und Ignoriert-Werden Motivation zur Werbung aktiviert.
Vierte Studie
a) Einführung
Ziel der 4. Studie war es die bisherigen Ergebnisse über Personen die
ausgeschlossen oder ignoriert wurden unter mehr kontrollierten Umständen zu
replizieren und auszubauen. In dieser Studie wurden die Versuchspersonen im
Glauben gelassen, dass sie mit zwei Studenten über ein Computerprogramm
kommunizieren. Stattdessen erhielten sie lediglich eine Reihe von vorgefertigten
Antworten (cf. Gardner et al., 2000).
In der 1. Bedingung wurde versucht den Teilnehmer das Gefühl ZurückgewiesenWerden zu vermitteln. Diesen wurde mittels Computer Nachrichten zugesandt, dass
sie das Gefühl bekamen, sie werden von den anderen „Studenten“ nicht gemocht
und akzeptiert.
In der 2. Bedingungen sollte den Versuchspersonen ein Gefühl vermittelt werden,
dass sie von den anderen ignoriert werden. Auch mit ihnen wurde mit Hilfe des
11 Computerprogrammes kommuniziert, doch keine ihrer Aussagen wurde gewürdigt
oder anerkannt.
Die 3. war eine Kontrollbedingung. Die Teilnehmer wurden alle in ihrem Gespräch
von den angeblichen Studenten bekräftigt und bekamen das Gefühl vermittelt sie
werden akzeptiert.
Gleich wie in Studie 3 wurde auch in Studie 4 angenommen, dass Personen die
zurückgewiesen wurden Vermeidungsverhalten ausüben.
b) Methoden:
Die Teilnehmer waren 134 Studenten der Northwestern University. Unter ihnen
waren 74 Frauen und 60 Männer zwischen 17 und 22 Jahre und konnten sich die
Teilnahme an der Studie für ihr Studium anrechnen lassen.
Die Teilnehmer wurden in vier abgetrennte Räume aufgeteilt. Ihnen wurde mitgeteilt,
dass sie an einer Studie teilnahmen, wo es darum ginge, wie Menschen
Freundschaften über das Internet schließen. In Folge sollten sie sich in einer Skale
einstufen die von 1 (sie fühlen sich nicht so) bis 7 (sie fühlen sich so) reichte. Die
Skala inkludierte 4 Items von Niedergeschlagenheit (enttäuscht, entmutigt, schwach,
traurig). Diese Skala wurde in früheren Studien herangezogen um Vermeidungsorientiert Emotionen und die Bindungssuche-orientiert Emotionen zu unterscheiden
(e.g., Higgens et al., 1997; Shah & Higgens, 2001). Anschließend begannen die
Versuchsteilnehmer ihre angebliche Kommunikation über den Computer mit
Studenten die sich laut Instruktion in der Kabine neben ihnen befanden. Allerdings
war die Kommunikation komplett vorgefertigt und enthielt keine reale Interaktion.
Stattdessen wurde versucht die Teilnehmer auf verschiedene Arten zu exkludieren.
Nach dem „Gespräch“ sollten die Teilnehmer darüber nachdenken wie die Interaktion
hätte besser verlaufen könne und listeten drei „wenn doch … „ Gedanken auf. Zwei
unabhängige Codierer, die nicht in den Versuch eingeweiht waren, beurteilten die
Gedanken der Teilnehmer, ob sie hätten durchgeführt werden sollen oder nicht. Wie
in Studie 3 sollten auch hier die Versuchspersonen ihre „Wenn dann …“ Sätze
hinsichtlich ihrer Wichtigkeit beurteilen. Schlussendlich sollten sie auf der gleichen
Skale wie zu Beginn der Studie ihre aktuellen Gefühle hinsichtlich
Niedergeschlagenheit und Beunruhigung beurteilen.
Letzte Manipulation:
Den Teilnehmer wurde mitgeteilt, dass beim „Gespräch“ ihre Nachrichten an allen
Mitgliedern gesendet wurde, welche an der Diskussion beteiligt waren. Der
eingeweihte Teilnehmer begannen die 1. Frage auf der Liste zu stellen: Findest du
Rauchen sollte in Bars in Illinois verboten werden? Diese Frage wurde von den
Forschern aus folgenden 3 Gründen ausgewählt:
a) Es war ein Thema das kürzlich erst in den Nachrichten war
b) Informelle Befragung weist darauf hin, dass sie sich in diesem Thema sicher
fühlten
c) Die Anzahl der Personen die in diesem Thema übereinstimmten und nicht war
ausgeglichen
12 Die Meinung der Teilnehmer aus der Gruppe der zurückgewiesenen, wurde sofort
von den „anderen“ Teilnehmern herabgesetzt (Meinst du das wirklich ernst?), in
Folge bekam er wieder Statements zuhören die ihm zeigen sollten, dass er nicht
geachtet und gemocht wurde (Ich verstehe Leute wie dich nicht).
In der Gruppe der ignorierten Personen, wurde deren Meinung nicht beachtet. Die
zwei angeblich anderen Studenten begannen sofort mit ihrer eigenen privaten
Konversation über ihre angrenzenden Appartements. Fragen und Antworten
richteten sich während der ganzen Diskussion ausschließlich an einander. Da diese
Kommentare schon vorher komplett vorgefertigt worden sind und lediglich vom
Computer verschickt wurden. Dieser Ausschluss war mehr implizit und indirekt.
In der letzten Gruppe wurden die Teilnehmer akzeptiert und bekräftigt (Ich finde das
gleich wie du). Diese Gruppe galt als Basis mit der die anderen beiden verglichen
werden sollten.
Zum Schluss wurde mit jedem Teilnehmer ein Abschlussgespräch durchgeführt.
Anfangs wurden generelle Fragen gestellt, wie, was sie glauben um was es im
Experiment gegangen ist. Am Ende wurden spezifische Fragen gestellt, zum Beispiel
ob sie je daran gedacht hatten, dass die Interaktion nicht echt war. Schlussendlich
wurden alle vollständig über das Experiment aufgeklärt (vgl. Molden et al., 2004,
425).
c) Resultate
Das Geschlecht hatte keine Auswirkungen auf das Ergebnis. 11 Teilnehmer äußerten
einen Verdacht über das Ziel der Studie, diese wurden aus der Studie genommen.
Wie in Studie 3 galt das Hauptaugenmerk den Antworten der „wenn doch …“
Aussagen, die beinhalteten:
a)
Aktionen die unterlassen versus Aktionen die durchgeführt werden hätten
sollen
b)
Etwas Wichtiges versus etwas Hinlängliches
Auch in diesem Versuch wurde angenommen, dass Leute die zurückgewiesen
wurden Bindungssuche-orientiert Gedanken hegten und mehr über misslungene
Interaktionen nachdenken.
Personen die Zurückgewiesen-Werden denken viel darüber nach, was sie hätten
vermeiden sollen, was sie in Interaktionen falsch gemacht hatten. Zwischen Leute
die ignoriert wurden und jenen die akzeptiert wurden zeigte sich hinsichtlich ihrer
Gedanken was sie hätten anders machen sollen kein signifikanter Unterschied. Der
Grund für den kaum merklichen Unterschied ist wahrscheinlich, weil Menschen
sowieso die Tendenz haben solche Gedanken zu hegen.
d) Emotionsanalyse:
Ein weiteres Augenmerk wurde auf die Emotionen der Teilnehmer gerichtet. Man
nahm an, dass Leute die zurückgewiesen wurden mehr Vermeidungs-orientiert
Gedanken hatten, die überwiegend aus Beunruhigung bestanden. Hingegen Leute
die ignoriert eher Bindungssuche-orientiert Emotionen hatten, vor allem fühlten sie
sich niedergeschlagen.
13 Es wurde eine durchschnittliche Beurteilung von Beunruhigung (a = .87) und
Niedergeschlagenheit (a=.87) bezüglich der Netzwerk Diskussion bemessen. Diese
Maße wurden mit Maßen verglichen die vor der Diskussion erhoben wurden,
Beunruhigung a = .84 und Niedergeschlagenheit, a= .88. Beunruhigung und
Niedergeschlagenheit korrelieren positiv miteinander, vor der Diskussion zeigten sie
ein Korrelation von r = .73 und nach der Diskussion r = .58.
Die Studie zeigt, dass Person die abgewiesen werden signifikant mehr Gefühle
Beunruhigung erleben, als jene die ignoriert wurden. Kein signifikanter Unterschied,
sondern lediglich eine Tendenz, gab es zwischen jenen die zurückgewiesen wurden
und jenen die akzeptiert wurden hinsichtlich ihrer Beunruhigung. Es gab keinen
Unterschied zwischen jenen die akzeptiert wurden und jenen die ignoriert wurden
hinsichtlich ihrer Beunruhigung. Im Gegensatz dazu, gab es einen signifikanten
Unterschied hinsichtlich ihrer Niedergeschlagenheit in den unterschiedlichen
Konditionen. So zeigte sich, dass, wie erwartet, jene die ignoriert wurden signifikant
mehr das Gefühl von Niedergeschlagenheit erlebten, als jene die zurückgewiesen
oder akzeptiert wurden. Doch die letzten beiden Gruppen unterschieden sich nicht
voneinander. Das Resultat hinsichtlich Vermeidungs-orientiert oder Bindungssucheorientiertes Verhalten stimmte mit den Resultaten aus Studie 2 und 3 überein (vgl.
Molden et al., 2004, 426).
e) Diskussion
Studie 4 zeigt, dass Personen die Zurückgewiesen-Werden, mehr dazu neigen über
Ereignisse nachzudenken die sie nicht hätten tun sollen. Sie konzentrieren sich mehr
darauf einen weiteren solchen Ausschluss zu vermeiden und sind Vermeidungsorientiert. Im Gegensatz dazu denken Leute die ignoriert wurden eher darüber nach
was sie hätten anders machen können und wollten ihre sozialen Kontakte wieder
zurück gewinnen.
Studie 4 zeigt, dass jede Art der Exklusion Leid und negative Emotionen produziert.
Leute die Zurückgewiesen-Werden fühlen sich eher beunruhigt und wollen sich
schützen und jene die ignoriert fühlen sich eher niedergeschlagen und versuchen
wieder in die soziale Gesellschaft integriert zu werden. Es scheint, als ob Leute die
ausgeschlossen wurden, stärker auf ihr Vermeidungsverhalten fixiert sind, als Leute
die ignoriert wurden auf ihre Wiedereingliederung. Jedoch benötigt es hierzu noch
weitere Untersuchungen (vgl. Molden et al., 2004, 427).
14 Allgemeine Diskussion
a) Allgemeines
b) Alternative Mechanismen zur Unterscheidung von Zurückgewiesen- und IgnoriertWerden
Natürlich gibt es andere mögliche psychologische Unterscheidungen zwischen
Zurückgewiesen- und Ignoriert-Werden, die nichts mit Vermeidungs-fokussierter oder
Bindungsssuche-fokussierter Motivation zu tun haben und die, theoretisch für die
beobachteten Effekte verantwortlich sein könnten.
Über alle vier Studien blieben die Resultate gleich, auch wenn diese auf eine Reihe
anderer Unterscheidungen getestet wurden.
Obwohl einige Studien Unterschiede zwischen Zurückgewiesen- und IgnoriertWerden bei den Variablen(Wichtigkeit des Vorfalls, wie schmerzhaft dieser war, wie
lang dieser dauerte, welche Bedürfnisse dieser bedrohten und welche Art von
Personen involviert waren) aufzeigten, so blieben diese Unterschiede über alle vier
nicht konsistent und führten niemals die unterschiedlichen Effekte die die
verschiedenen Typen der Exklusion auf die Gedanken und das Verhalten der
Teilnehmer hatten, herbei.
Weiterer Beweis für den speziellen Motivationsmechanismus ist das Fehlen von
alternativen Mechanismen die eine schlüssige Erklärung für den ganzen Bereich
dieser Unterschiede bieten können. Wenn einzeln betrachtet, findet man
möglicherweise eine plausible Erklärung weitab vom Motivationsmechanismus für ein
bestimmtes Resultat.
Um ein Beispiel zu nennen, könnte man argumentieren, dass ZurückgewiesenWerden und der Erhalt von explizitem negativen Feedback generell weniger
vorkommt und man deswegen zum Ergebnis kommt, durch eigene Taten dafür
verantwortlich zu sein. Dieser Glauben würde dann erklären warum Personen mehr
darüber nachdenken was sie falsch gemacht haben versus unterlassen haben beim
Ignoriert-Werden.
Allerdings können solche alternative Mechanismen, falls sie beteiligt sind, nur eine
Teilmenge der gefunden Resultate erklären.
Wenn man annimmt, dass direkte Aktionen nötig sind für explizites Feedback, lässt
sich dies vielleicht anrechnen für unterschiedliche Gedanken der Menschen über die
Quelle der Exklusion, jedoch könnte so ein Glauben auch einfach Bemühungen
gegen soziales Engagement initiieren, was wiederum sozialen Rückzug verursachen
würde. In gleicher Weise könnte die Endgültigkeit des Zurückgewiesen-Werdens
Gedanken über Beides produzieren, was man falsch gemacht und was man
versäumt hat zu tun. Schließlich sollte die größere Ungewissheit des IgnoriertWerdens anrechenbar sein für Unterschiede in Gedanken und Verhalten bei
Exklusion, jedoch sollten Gefühle der Ungewissheit mehr Ängstlichkeit und
Beunruhigung produzieren als Traurigkeit und Depression(e.g., C.A. Smith
Ellsworth, 1985).
Daher ist die schlüssigste und konsistenteste Erklärung für all diese Resultate, dass
15 (a) die Erfahrung zurückgewiesen zu werden ein Gefühl des sozialen
Kontaktverlusts hervorruft, welches dann Vermeidungs-fokussierte Motivation
aktiviert, und
(b) die Erfahrung ignoriert zu werden ein Gefühl Chancen für sozialen Kontakt
verpasst zu haben hervorruft, welches dann Bindungsssuche-fokussierte Motivation
aktiviert.
c) Die Dynamik des Zurückgewiesen- und Ignoriert-Werdens
Durch die ganze Arbeit hindurch wurden Zurückgewiesen- und Ignoriert-Werden als
zwei von einander abgesonderte Vorgänge behandelt. Obwohl diese
Charakterisierung die Identifikation erleichtert hat, vereinfacht sie diese Vorgänge zu
sehr. Viele Fälle von Exklusion enthalten Aspekte von Beidem. Daneben gibt es auch
die Möglichkeit von Schichten zwischen den Beiden die sich über die Zeit entwickeln.
Wird ein Individuum aktiv zurückgewiesen, zieht sich dieses veranlasst durch
Vermeidungs-fokussierte Motivation zurück, was dann nach einiger Zeit im passiven
Ignoriert-Werden mündet. Dies könnte das Individuum dazu motivieren wieder
vermehrt Werbung zu betreiben. Sollten diese Versuche unreif sein, folgt wieder eine
Phase der Ablehnung und der Vermeidungs-fokussierten Motivation, womit sich der
Kreis schließt.
Diese Möglichkeit der dynamischen Oszillation könnte noch eine interessante
Richtung für zukünftige Nachforschungen darstellen.
d) Effekte von aktiver und passiver Exklusion in früheren Studien
In der hier behandelten Studie wurde zwischen aktiver und passiver sozialer
Exklusion unterschieden. Auch in einigen früheren Studien taucht diese Klassifikation
bereits in breiterer Form auf.
Beispielsweise haben Williams und Kollegen viele Studien durchgeführt, in denen
sich die Teilnehmer einen Ball zuwarfen und einige dabei passiv ausgeschlossen
wurden(e.g., Warburton et al., 2006; Williams et al., 2000).
Leary, Twenge und Andere ließen in einer Gruppe Leute zusammenarbeiten und
setzten diese dann passiver Exklusion aus, indem sie sie alle informierten, dass alle
Gruppenmitglieder jemand anderen, mit dem sie am Liebsten zusammenarbeiten
würden, gewählt hatten.
In einer älteren Studie von Snock(1962) und jüngeren Studien von Buckley et al.
(2004) und Maner et al. (2007) wurden die Leute aktiv ausgegrenzt indem sie
explizites Feedback erhielten, dass niemand ihrer Interaktionspartner sie in der
Gruppe haben wollte.
Direkter Vergleich zwischen vergangenen Studien und der hier behandelten ist
schwer, da sie nicht beinhalten wie sich die Leute nach der Exklusion verhalten, sie
sich darauf konzentrieren wann und wie der Selbstwert der Menschen bedroht wird
und es weiters viele methodologischen Unterschiede gibt.
16 Die Erforschung der Effekte des Verhaltens von passiver Exklusion ergaben mehr
Versuche den sozialen Kontakt wieder herzustellen. Beispielsweise zeigten A. Smith
und Williams (2004), dass Leute, die passiv ausgeschlossen wurden von jemanden
der nicht auf Kurznachrichten antwortete, mehr darauf folgende Versuche starteten
eine Antwort zu erhalten.
Selbst bei Studien in denen die Teilnehmer mit antisozialem Verhalten auf passive
Exklusion reagierten, taten sie dies in direkter Art und Weise. Van Beest und
Williams (2006) demonstrierten, dass Personen, die passiv bei einem Ballspiel
ausgeschlossen wurden, ein größeres Verlangen nach Rache und Bestrafung der
anderen Spieler verspürten.
Darüber hinaus war dieses Verlangen in der passiven Kondition größer als in der
aktiven.
Dazu im Kontrast stehen die Effekte von aktiver Exklusion, die eine Tendenz
Richtung Reduzierung des eigenen sozialen Profils zeigt. Weiters, tendiert
antisoziale Verhalten danach dazu, weniger direkt und konfrontierend zu sein. In
einer Studie von Maner et al. (2007) reagierten die Leute, die negatives Feedback
von anderen Teilnehmern erhielten, mit Vorenthaltung von Belohnungen. Buckley et
al. (2004) zeigten, dass jene die ausgeschlossen wurden, den Personen, die sie
exkludierten, eher eine neutrale Aufgabe als eine positive und sogar eine negative
gaben.
Abermals, jeder Vergleich zwischen den Resultaten der vorherigen Studien und den
der hier behandelten ist bestenfalls suggestiv, die Gesamtstruktur jedoch ist
weitgehend konsistent mit der Unterscheidung von Zurückgewiesen- und IgnoriertWerden.
Aktive Exklusion scheint mehr vorsichtige, gehemmte und Vermeidungs- orientierte
Antworten hervorzurufen. Wohingegen passive Exklusion mehr gewagte,
ungehemmte und Werbungs- orientierte Antworten produziert.
Studien die sich mit direktem und indirektem prosozialen oder antisozialen Verhalten
unter den Bedingungen der aktiven oder passiven Exklusion beschäftigen, könnten
noch schlüssigere Beweise für diese Effekte liefern und wären eine interessante
Richtung für zukünftige Forschungen.
e) Schlussfolgerungen
In Folge der gefundenen Konsequenzen die soziale Exklusion verursacht, tauchen
wichtige Fragen auf wann und warum einige diese Folgen gerade dann auftauchen
und nicht andere. Die hier behandelte Studie bildet einen neuen Rahmen um solche
Fragen zu beantworten.
Obwohl die Resultate dieser Studie grundlegende Beweise für die wichtigen
unterschiedlichen Motivationen liefern, müssen noch viele zusätzliche Auswirkungen
erforscht werden. Zurückgewiesen oder ignoriert zu werden könnte sich auch auf die
sozialen Urteile der Exkludierten auswirken(cf. Evans & Petty, 2003; Higgins et al.,
1994; Higgins & Tykocinski, 1992). Die Wahl der Strategie und der Ziele die Leute
nach so einer Erfahrung annehmen, könnte auch beeinflusst werden( cf. Higgins et
17 al., 2001; Liberman et al., 2001; Molden & Higgins, 2004; Molden et al., 2008; Shah
& Higgins, 1997).
Daher könnten zukünftige Arbeiten die sich mit der unterschiedlichen Motivation bei
Zurückgewiesen- oder Ignoriert-Werden beschäftigen, mehr Einblicke in die
speziellen Wege geben, mit welchen Leute versuchen ihren fundamentalen
Bedürfnisse nach sozialem Kontakt nachzugehen.
Zusätzliche Studien zum Thema:
Social antecedents and consequences of interpersonal rejection sensitivity
J.Corey Butler, Melissa S.Doherty und Rachael M. Potter, 2007
Das Bedürfnis von Anderen akzeptiert zu werden ist eine der grundlegendsten
menschlichen Motivation(Baumeister & Leary, 1995; Maslow, 1954). Nach Aristoteles
ist der Mensch ein soziales Tier, dessen natürliche Lebensform es ist in der
Gemeinschaft zu leben.
Aber was passiert wenn ein Idividuum von anderen zurückgewiesen oder
ausgegrenzt wird?
Nicht nur ist die Exklusion scmerzhaft, es besteht auch die Möglichkeit, dass frühe
Ausgrenzung die Fähigkeit mit zukünftigen sozialen Interaktionen umzugehen
vermindert.
Ein breiter Begriff für dieses Merkmal ist „interpersonelle Ablehnungsempfindlichkeit“
(Harb, Heimberg, Fresco, Schneier, & Leibowitz, 2002). Definiert wurde dies als
überhöhtes Bewusstsein gerichtet auf das Verhalten und die Gefühle anderer(Boyce
& Parker, 1989).
Spezieller ausgedrückt, handelt es sich um eine Tendenz Ablehnung ängstlich zu
erwarten, leicht zu entdecken und darauf überzureagieren(Downey & Fieldman,
2001).
Nach dem Ablehungsempfindlichkeitsmodell (Levy, Ayduk & Downey, 2001),
hinterlässt die Erfahrung von Ablehnung das Individuum in einem Zustand von
Hyperwachsamkeit, welche mit ängstlichen oder feindlichen Erwartungen auf
Ablehnung assoziert ist. Diese Aussichten wiederum können die Wahrnehmung von
Verhalten anderer Leute entstellen. Die Verteidigungshaltung darauf kann dann
Beziehungen unterminieren. Die tragische Ironie dabei ist, dass dies einen Kreis von
selbsterfüllenden Prophezeiungen und zusätzlicher Ablehnung hervorrufen kann.
Das Ablehungsempfindlichkeitsmodell (Levy et al., 2001) besagt, dass besonders
empfindliche Menschen ängstlich Ablehnung von anderen erwarten und ihre niedrige
interpersonelle Selbstwirksamkeit ein zusätzlich erschwerender Faktor ist. Die hier
behandelte Studie besagt, dass sobald die Ablehnungsempfindlichkeit steigt, das
Vertrauen und die Fähigkeit in sozialen Interaktionen fällt.
Diese Studie nimmt an, dass Erfahrungen in der Kindheit den
Persönlichkeitseigenschaften des Erwachsenen vorrausgehen und dass diese
wiederum soziales Verhalten beeinflussen. Es wurden drei retrospektive
Kindheitsvariablen (Peerakzeptanz, Peerunterstützung und Sticheleien ) und zwei
übereinstimmende Erwachsenenaltervariablen(Ablehungsempfindlichkeit und
interpersonelle Kompetenzen) examiniert.
18 Die Hypothesen besagen, dass
(1) Hänseleien in der Kindheit negativ korrelieren mit Ablehungsempfindlichkeit,
(2) Peerakzeptanz negativ korreliert mit Ablehnungsempfindlichkeit,
(3) hoher Grad an Sticheleien und niedrige Akzeptanz den höchsten Grad an
Ablehnungsempfindlichkeit hervorrufen,
(4) interpersonelle Komeptenz negativ korreliert mit Ablehnungsempfindlichkeit und
(5) unter den Domänen der interpersonellen Kompetenzen, die Fähigkeit neue
Beziehungen zu intitiieren die höchste negative Korrelation mit
Ablehnungsempfindlichkeit hat.
Teilnehmer an der Studie waren 104 Studenten von Einführungskursen in
Psychologie und Soziologie an einer kleinen Universität im mittleren Westen der
Vereinigeten Staaten. Darunter 42 männliche und 62 weibliche Probanden.
Die Versuchspersonen füllten einen Fragebogen zu Bedenken und Sorgen über
soziale Ablehungserfahrungen, Erinnerungen an Hänseleien während der Kindheit,
Peerakzeptanz, soziale Unterstützung in der Kindheit und emotionalen und
behavorialen Fähigkeiten in sozialer Interaktion aus.
Zur Konstruktion des Fragebogens wurden IPSM, TQ-R, MSPSS und ICQ
verwendet.
Die Ergebnisse unterstützen die erste Theorie. Theorie zwei sowie drei wurden nicht
bestätigt. Nichtsdestrotz zeigen die Resultate, dass Wiederaufrufung von
Hänseleierfahrung, nicht soziale Unterstützung, der Schlüssel zur Vorhersage von
Ablehnungsempfindlichkeit ist. Offensichtlich wiegt das Negative das Positive.
Daraus lässt sich ableiten, dass Kinder die immer wieder gehänselt werden später
eine größere Ablehnungsempfindlichkeit entwickeln.
Die vierte und die fünfte Hypothese wurden auch bestätigt. Interpersonelle
Kompetenzen sind signifikant verbunden mit Ablehnungsempfindlichkeit und unter
den speziellen Kompetenzen dieser Domäne, korrelierte die Fähigkeit neue
Beziehungen zu initiieren am höchsten mit dem IPMS.
Motivations for promotion and prevention and the role of trust and commitment
in interpersonal forgiveness
Daniel C. Molden und Eli J. Finkel, 2010
Verrat kann sehr schmerzhaft sein. Die Gedanken von Menschen, die sich von
anderen betrogen fühlen, laufen über von Feindlichkeit, Rachegelüsten und
Vergeltungsplänen. Mahatma Gandhi sagte einmal „Die Schwachen können nie
vergeben. Vergebung ist eine Eigenschaft der Starken.“ Und so verlangt das
Überwinden von Racheimpulsen und Vergebung gegenüber denen, die uns verraten
haben, große Willenskraft oder wie es in manchen Sprichwörtern sogar heißt
„göttliche“ Willenskraft.
19 Gleichwohl sprechen psychologische Herangehensweisen zu Vergebung einen
starken Schwerpunkt auf die Rolle von Willenskraft und Selbstregulation (siehe
Exline, Worthington, Hill, & McCullough, 2003). Selbst für kleinere Vergehen verlangt
Vergebung nach derzeitigen Definitionen eine motivationale Transformation, in der
Wünsche nach Vergeltung unterdrückt und dann durch ein Verlangen nach
Versöhnung ersetzt werden (Fincham, Hall, & Beach, 2005; McCullough,
Worthington, & Rachal, 1997; siehe McCullough, 2008; Worthington, 2005). Weiter
noch zeigt die Forschung zu Vorentwicklungen und Anzeichen von Vorgebung, dass
Umstände die dieser motivationalen Transformation förderlich oder hinderlich sind
(z.B. Persönlichkeitsmerkmale wie Verträglichkeit versus negative Emotionalität,
soziale Umstände wie starkes Mitgefühl oder starke Gefühle der Nähe oder der
Hingabe im Gegensatz zu einer Abwesenheit von echter Reue) auch gleichzeitig die
Vergebung erleichtern oder behindern (Exline & Baumeister, 2000; Finkel, Rusbult,
Kumashiro, & Hannon, 2002; McCullough & Hoyt, 2002; McCullough et al., 1997;
McCullough et al., 1998). Abschließend haben auch sowohl kurze experimentelle
Manipulationen als auch langfristige Interventionen, die direkt auf die Veränderung
der Fähigkeit zur Selbstregulierung von Individuen abzielen gezeigt, dass die
Erhöhung dieser Fähigkeit (z.B. durch das Lehren und Fördern spezifischer
Strategien der Selbstregulation) die Vergebungshäufigkeit erhöht während die
Verringerung der Möglichkeit zur Selbstregulation (z.B. durch das Verknappen der
Möglichkeit zur Selbstregulation mit dem Zwang, schnell auf Verrat reagieren zu
müssen) Vergebung unterbindet (Finkel & Campbell, 2001; Wade, Worthington, &
Meyer, 2005).
Das hier zusammengefasste Paper erkundet die Möglichkeit, mit der Variation in den
Motiven, die Selbstregulierung leiten, Variationen im Wann und Warum der
Vergebung erzeugen könnte. Die Autoren haben untersucht, wie große Unterschiede
in den selbstregulatorischen Prioritäten von Individuen, Wachstum zu erlangen
(Vorankommen) sich im Gegensatz zur Priorität ihre Sicherheit aufrechtzuerhalten
(Vermeidung) deren Bereitschaft, Bekannten, Freunden oder romantischen Partnern
zu vergeben beinflussen könnte.
Die Kernhypothese der Forscher war, dass Vorankommen als motivationale Priorität
eine stärkere Verbindung zwischen dem Vertrauen in den Verräter und deren
Vergebungswahrscheinlichkeit bedingen sollte, während Vermeidung als
motivationale Priorität eine stärkere Verbindung zwischen der Hingabe zum Verräter
und der Wahrscheinlichkeit, dass ihm vergeben wird bedingen sollte.
In Studie 1 wurden nach den von Higgins (1997) und Molden et al. (2008) entdeckten
Prinzipien die teilnehmenden 104 Northwestern University Studenten zuerst durch
einen Fragenbogen auf jeweils entweder Vorankommen oder Vermeidung geprimt.
Dann durchliefen sie einen Fragebogen, der „Reaktion auf hypothetische Ereignisse“
betitelt war. Hierbei mussten die Studienteilnehmer zuerst an eine bestimmte Person
denken, zu der sie ein soziale Beziehung hatten. Sie wurden gebeten, sich diese
Person lebendig auszumalen und dann kurz ihre Beziehung zu dieser Person zu
beschreiben. Dann stellten sie sich sieben verschieden Ereignisse vor, die in der
Interaktion mit dieser Person auftreten könnten, bei dem jedes eine milde bis mittlere
Verletzung zwischenmenschlicher Normen (Finkel et al., 2002) darstellte. Dann
wurden sie gebeten, auf einer Skala von 0 (sehr unwahrscheinlich) bis 8 (sehr
wahrscheinlich) zu bewerten, wie wahrscheinlich sie dieser Person vergeben würden.
20 Aus diesen Wertungen der Durchschnitt erstellt, der dann als primäre Messung der
Versöhnlichkeit gegenüber dieser Person herangezogen wurde.
Nachdem sich die Teilnehmer alle 7 Vorfälle vorgestellt hatten, wurden sie gebeten,
auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 8 (äußerst stark) auf zwei Fragen zu antworten:
(a) „Wie sehr vertrauen Sie dieser Person?“ und (b) „Wie stark fühlen sie sich der
Beziehung zu dieser Person verpflichtet?“. Außerdem wurde, um eine Varianz in den
Messungen zu Versöhnlichkeit, Vertrauen und Verpflichtung zu erzielen, die Hälfte
der Teilnehmer gebeten, sich eine Bekanntschaft (eine Person, die man mag)
gleichen Geschlechts vorzustellen, während die andere Hälfte gebeten wurde, sich
ihren besten Freund oder ihre beste Freundin vorzustellen. Dies sollte bei der einen
Hälfte gemäßigte und bei der anderen Hälfte hohe Wertungen bei Versöhnlichkeit,
Vertrauen und Verpflichtung erzielen. Außer diesen einfachen Effekten wurde jedoch
nicht erwartet, dass diese Unterscheidung zusätzlichen Einfluss auf die Reaktionen
der Teilnehmer haben würde.
Die Ergebnisse von Studie 1 unterstützten die primären Vertrauens- und
Verpflichtungshypothesen der Autoren. Ein induzierter (geprimter) Fokus auf
Vorankommens-Motivationen erhöhte die Korrelationen zwischen dem Vertrauen in
die beschriebene Person, nicht aber die Verpflichtung, während ein induzierter Fokus
auf Vermeidungs-Motivationen die Korrelationen zwischen der Verpflichtung zur
Beziehung mit der beschriebene Person erhöhte, nicht aber in das Vertrauen zu ihr.
Um die Verstöße gegen zwischenmenschliche Normen auch in einem nichthypothetischen Zusammenhang zu untersuchen, kam es dann zu Studie 2.
In der zweiten Studie wurde in einer 6-monatigen Langstudie 69 Northwestern
University Studenten im ersten Jahr, die in einer romantischen Beziehung lebten, alle
zwei Wochen auf ihre Vorankommens- versus Vermeidungs-Motivationen sowie auf
ihre Vertrauen in ihren Partner und ihre Verpflichtung zur Beziehung mit ihm
untersucht. Von einem Paar durfte immer nur ein Partner teilnehmen, das heißt es
wurden keine Paare gemeinsam untersucht. Kern der Studie war, dass außerdem in
jedem Bewertungszeitraum nach Ereignissen gefragt, bei denen der Partner etwas
getan hatte, was den Studienteilnehmer verärgert hatte und wie sehr es sie verärgert
hatte. Dann wurde für jedes Vergebung-erfordernde Ereignis am Tag des ersten 2wöchentlichen Beurteilungstreffens an dem es berichtet wurde gefragt, ob dem
Partner schon vergeben wurde. Wenn nicht, wurde bei jedem weiteren
Beurteilungstermin nachgefragt wie sehr sie dem Partner schon vergeben hatten. Um
für einige individuelle Unterschiede im Maße, wie sehr die Studienteilnehmer
allgemein glücklich, sich-sicher-fühlend, selbstbewusst und versöhnlich waren zu
kontrollieren wurden in der anfänglichen Testsession Messungen der insgesamten
Lebenszufriedenheit (Pavot & Diener, 1993), eine vielerorts verwendete 36-ItemMessung des Bindungsstils (Brennan, Clar, & Shaver, 1998), die 10-ItemSelbstbewusstseinsmessung nach Rosenberg (1965) und eine vorher valdierte 4Item-beinhaltende Messung der Disposition zur Vergebung (Brown, 2003).
Die Ergebnisse von Studie 2 lieferten weitere Unterstützung für die Vertrauens- und
Verpflichtungshypthesen von Molden und Finkel. Für tatsächliche Übertretungen, die
von romantischen Partnern begangen wurden, sagten starke VorankommensMotivationen eine stärker positive Beziehung zwischen den Gefühlen des Vertrauens
gegenüber diesen Partnern und der Bereitschaft der Studienteilnehmer diesen zu
vergeben, während starke Vermeidungs-Motivationen eine stärker positive
21 Korrelation zwischen den Gefühlen der Verpflichtung oder Hingabe zur Beziehung
mit einem romantischen Partner und der Bereitschaft ihm zu vergeben voraussagten.
Insgesamt replizieren diese Resultate die Ergebnisse von Studie 1 in der Domäne
echter Übertretungen durch romantische Partner. Interessanterweise wurden die
beschriebenen Effekte nicht nur bei der Vergebung direkt nach der Übertretung
gemessen, sondern treten bei verzögerter Vergebung sogar noch intensiver auf, was
auf eine erhöhte Bedeutung der Motivation zur Vermeidung oder Verpflichtung nach
einiger Zeit hinweisen könnte.
Schließlich fassen die Autoren zusammen, dass obwohl Vergebung normalerweise
durch Akte der Selbst-Regulation generell erst möglich gemacht wird, dass
verschiedene motivational beeinflusste Modi der Selbstregulation, namentlich solche,
die Vorankommen und Bindungssuche versus Vermeidung und Sicherheit als Ziel
haben, die Relevanz, die Gefühle des Vertrauens in oder der Verpflichtung
gegenüber dem Bindungspartner auf die Entscheidung ihm zu vergeben haben,
erhöhen. So bringt diese Studie eine nuanciertes Verständnis darauf, wann, wie und
wem wir vergeben.
Social Exclusion Decreases Prosocial Behavior
Jean M. Twenge, Roy F. Baumeister, C. Nathan DeWall, Natalie J. Ciarocco und J.
Michael Bartels, 2007
Prosoziales Verhalten bedeutet, dass man nicht nur sich hilft, sondern seine
Ressourcen in andere Personen investiert. Doch dies ist keineswegs ein irrationales
oder selbstzerstörerisches Verhalten, sondern auf lange Sicht gesehen kommt es
einem selber zugute. Jeder hat das Bedürfnis einer Gruppe anzugehören, der man
vertrauen kann und in der man dann auch selbstloses Verhalten zeigt. Es gibt kaum
Menschen, die nicht das Bedürfnis haben, in sozialen und kulturellen
Gemeinschaften zu leben. Die meisten Kulturen bestärken prosoziales Verhalten, da
es lebenswichtig für eine Gemeinschaft ist.
Prosoziales Verhalten baut darauf auf, dass Leute sich von einer Gemeinschaft
unterstützt und geliebt fühlen. Doch, wenn sie ausgeschlossen werden, wird der
Drang anderen zu helfen reduziert. Studien zeigen, dass soziale Ausgrenzung und
prosoziales Verhalten miteinander korrelieren, jedoch ist unklar welches das andere
bedingt.
Studien zeigen, dass Kinder, die von ihren Mitschülern ausgeschlossen werden
weniger prosoziale Verhaltensweisen zeigen als andere (e.g., Asher & Coie, 1990;
Gest, Graham-Bermann, & Hartup, 2001; Wentzel & McNamara, 1990). Menschen
die in ihrem Leben mindestens eine stabile Beziehung haben, neigen mehr zu
prosozialen Verhaltensweisen. Verheiratete Leute zeigen mehr Bereitschaft in ihrer
Freizeit anderen zu helfen als Singles (Dyer, 1980; Wright &Hyman, 1958) (vgl.
Twenge et al., 2007, 56).
22 Untersuchungen zufolge haben Menschen, die exkludiert wurden eine niedrigere
Schmerzempfindlichkeit und können weniger gut ihre Gefühle zeigen (DeWall &
Baumeister, 2006). Emotionen sind jedoch wichtig um andere zu verstehen, doch
kann prosoziales Verhalten nach einer Exklusion beeinträchtigt sein. Empathie ist
wichtig für hilfreiche und prosoziale Verhaltensweisen (Batson, 1991). Aber Empathie
ist auf prosoziale Verhaltensweisen angewiesen, da der einfühlsame Mensch die
Gefühle anderer stimulieren. Wenn die Person ausgeschlossen wurde und deren
Emotionsausdruck reduziert wurde, ist er weniger gut in der Lage anderen
gegenüber einfühlsam zu sein und dies wiederum reduziert prosoziales Verhalten.
(vgl. Twenge et al., 2007, 57)
Twenge J. et al. (2007) wollten in sieben Versuchen zeigen, dass soziale Exklusion,
die in Labors erzeugt wurden, zu einer signifikanten Reduzierung von prosozialem
Verhalten führt. Ein solches Verhalten ist jedoch wichtig um in einer Gesellschaft
Harmonie zu bewahren und Freundschaften zu pflegen. In den sieben Experimenten
wurde dies an vier verschiedene Verhaltensweisen gemessen (wie viel Geld man
spenden würde, freiwillige Arbeit leisten, aufräumen helfen nach einer Panne, in
einem Spiel zusammenarbeiten). Es wurden zwei verschiedenen Arten von Exklusion
herangezogen, einerseits wurden den Leuten eingeredet, dass sie später allein sein
werden und andererseits wurden sie von den anderen ihrer Gruppe ausgeschlossen.
Die darauf folgenden (prosoziale) Verhaltensweisen wurde von vier verschieden
Gruppen von Leuten beurteilt. Diese setzten sich zusammen aus unbekannte
Studenten, die Hilfe benötigten, aus Studienabgängern, dem Experimentator und
Studienkollegen. Die Abnahme an prosozialem Verhalten wurde nicht durch
Selbstwertgefühl und Geschlecht beeinflusst.
Der Zusammenhang zwischen Exklusion und prosoziale Verhaltensweisen erwies
sich in allen Experimenten als sehr stark. Der Großteil der Personen aus der
Kontrollbedingung waren bereit anderen zu helfen, hingegen jene die sozial
exkludiert wurden dazu nicht bereit waren.
Exklusion führt zu emotionaler Verzweiflung und dies wiederum verändert das
Verhalten des Individuums. Es kommt zu einer Reduktion von
Emotionsempfindungen und zu einer niedrigeren physischen und emotionalen
Schmerzempfindung. Versuch sieben zeigte, einen signifikanten Zusammenhang
zwischen Schmerzunempfindlichkeit und sozialer Ausgeschlossenheit. Leute die
exkludiert wurden, versuchen oft das Gefühle des sich schlecht Fühlens zu
vermeiden. Doch Leute, die ihre Emotionen ständig unterdrücken, verlieren die
Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen, andere Leute zu verstehen. Es kommt zu
einer Reduktion von Empathie und sie können nicht mehr gut prosoziales Verhalten
zeigen.
Den bisherigen Studien zufolge scheint es so, als ob sozial ausgeschlossene Leute
schlecht gelaunte, rücksichtslose Menschenfeinde sind. Doch, wenn man genauer
hinschaut, kann man dieses Bild revidieren. Eine Studie, die dies besser zeigt
stammt von Maner, DeWall, Baumeister und Schaller (2007). Sie fanden heraus,
dass ausgeschlossene Personen sich neue soziale Bindungen wünschen, was auf
ein Interesse an anderen Personen schließt. Auch in Studie fünf ist zu sehen, dass
23 exkludierte Personen mit den anderen kooperierten, solange die anderen Interesse
an ihnen zeigte (vgl. Twenge et al., 2007, 63).
Generell zeigen Menschen prosoziales Verhalten, wenn sie darauf vertrauen, dass
sie auch die Vorteile genießen können, die entstehen wenn man zu einer Gruppe
dazu gehört. Das Ideal wäre natürlich, in einer Gesellschaft zu leben, wo jeder auf
den anderen Rücksicht nimmt. Doch um dieses Verhalten von anderen zu erlangen,
muss jemand damit beginnen sich prosoziale zu verhalten.
Prosoziale Verhaltensweisen benötigen Aufwand und man muss Opfer bringen, dies
möchte man anerkannt bekommen. Personen, die exkludiert wurden, wollen zuerst
eine Sicherheit haben, dass ihr Verhalten anerkannt wird, bevor sie ein solches
Risiko eingehen. Maner et al. (2007) zeigten, dass exkludierte Personen den Kontakt
mit anderen suchen, jedoch nicht zu viel riskieren wollen, da soziale Interaktion
Risiken und Opfer mit sich bringen und sie Angst haben wieder verletzt zu werden.
Oft warten sie darauf, dass andere den ersten Schritt machen.
Wie in Experiment 5 gezeigt wurde, verhalten sich exkludierte Personen eigentlich
gleich kooperativ wie die anderen. Jedoch ändert sich dies, sobald ihr Gegenüber
feindseliger wird. Hingegen jene Leute, denen eingeredet wurde, dass sie später
einmal alleine sein werden, waren das ganze Experiment hinweg sehr kooperativ
und geduldig. Dies zeigt, dass Leute die ausgeschlossen werden, sich auf einem
schmalen Grad zwischen der Suche selbstschützender Verhaltensweisen bewegen
(vgl. Twenge et al., 2007, 64).
Literaturverzeichnis
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coping with rejection sensitivity: The role of prevention pride. Personality and Social
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Effects of level and sequence of relational evaluation. Journal of Experimental Social
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increasing message processing to ideal levels. Personality and Social Psychology
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24 Gardner, W. L., Pickett, C. L., & Brewer, M. B. (2000). Social exclusion and selective
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