Markenpositionierung Bedeutung für den Erfolg einer Marke in

Werbung
Empirische Studie
Markenpositionierung
Bedeutung für den Erfolg einer Marke
in dynamischen Märkten
Zusammenfassung
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
INHALT
Seite
Management Summary
2
Hintergrund
3
Studiendesign und Stichprobe
4
Ergebnisse
1. Nutzung Markenpositionierungsmodelle
7
2. Erstellung der Markenpositionierung
12
3. Anwendung der Markenpositionierung
16
4. Erfolgsbeitrag der Markenpositionierung
19
Fazit und Ausblick
22
1
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
MANAGEMENT
SUMMARY
Ausgangspunkt der Studie ist das Spannungsfeld zwischen der für Positionierungsmodelle charakteristischen Stabilität und Kontinuität einerseits und der stark steigenden Volatilität der Marktumwelt andererseits.
Vor diesem Hintergrund analysiert die Studie den Status-Quo des Positionierungskonzeptes in Deutschland.
Fast zwei Drittel der befragten Unternehmen nutzen ein Positionierungsmodell zur Dokumentation ihrer Markenpositionierung, welches in 50 % der Fälle in einem Abstand von mehreren Jahren überarbeitet wird. Mehrheitlich basiert die Positionierung auf einem durch das Unternehmen selbst entwickelten Modell, das
inhaltlich in einem Prozess mit einem externen Partner erarbeitet wird. Der häufigste Grund für ein Fehlen
der Markenpositionierung ist ein außerhalb der Marketingabteilung im Unternehmen gering ausgeprägtes
Markenbewusstsein. Entscheidungen zur Markenführung werden stattdessen häufig direkt von der Geschäftsführung oder basierend auf Erfahrung und Bauchgefühl der Marketingentscheider getroffen.
Die Erstellung einer Markenpositionierung erfolgt bei der großen Mehrheit der befragten Unternehmen unter
Beteiligung weniger Fachbereiche. Häufig übernehmen Marketing und Geschäftsführung isoliert diese Aufgabe. Jedes zweite Unternehmen verzichtet auf die Beteiligung des Vertriebs, der engsten Verbindung eines
Unternehmens zum Kunden.
Die befragten Unternehmen zeigen sich zufrieden mit den eingesetzten Positionierungsmodellen. Sie werden als konsistent, leicht verständlich und wenig komplex bewertet. Die Stärke des Einflusses der Markenpositionierung variiert je nach Unternehmensbereich. Starken Einfluss wird ihr in Marketing-nahen
Bereichen und in der Unternehmensstrategie beigemessen, während sie für Marketing-ferne Bereiche – die
auch sehr selten am Erstellungsprozess beteiligt sind – nur sehr geringe Bedeutung hat. Auch im MarketingMix ist keine durchgehend hohe Bedeutung der Positionierung festzustellen. Auf Markenführung und Kommunikation ist der Einfluss zwar sehr hoch, er nimmt aber in Produkt-, Preis- und Distributionspolitik teilweise
stark ab.
Die Marke und die Positionierung werden von der großen Mehrheit der befragten Entscheider als ein wichtiger Erfolgsfaktor eingestuft. Die Studienteilnehmer fühlen sich mit ihrer Markenpositionierung auf Basis ihres
genutzten Modells weitgehend gut gerüstet, um auch in Zukunft eine relevante Differenzierung im Markt zu
erreichen. Als größter Schwachpunkt wird der relativ geringe Nutzen der Markenpositionierung als Entscheidungshilfe bei grundlegenden Marktveränderungen gesehen.
2
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
HINTERGRUND
Im Marketing hat sich in den letzten Jahren ein sehr relevantes Spannungsfeld entwickelt: Auf der einen Seite
steht die Markenpositionierung, eines der fundamentalen Konzepte der Markenführung. Ausgehend vom
durch Jack Trout und Al Ries Ende der 1970er Jahre geprägten Differenzierungsgedanken hat es sich seitdem im Marketing fest etabliert. Unter der Prämisse, eine differenzierende und kundenorientierte Position im
Wettbewerb zu identifizieren, zu besetzten und langfristig zu halten, steht die Positionierung für Stabilität und
Kontinuität in der Markenführung, indem sie die Grundsätze und Leitlinien einer Marke definiert.
Dr. Annette Bruce
Geschäftsführerin
Christoph Jeromin
Senior Consultant
Auf der anderen Seite des Spannungsfeldes steht die zunehmende Geschwindigkeit, mit der sich Märkte
und das Kundenverhalten heute verändern. Führende Experten auf dem Gebiet der Unternehmensstrategie
und -führung, wie u. a. Rita McGrath von der Columbia Business School, sehen angesichts dieser hohen
Volatilität eine Steigerung der Anpassungsfähigkeit und die Beschleunigung der Entscheidungsfindung als
zukünftig unverzichtbare Unternehmenskompetenzen an.
In der Wissenschaft, aber besonders in der Praxis, ist in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Positionierungsmodellen entstanden. Viele dieser Modelle ähneln sich stark und fokussieren sich auf die traditionelle
Stabilitäts- und Kontinuitätsfunktion der Markenpositionierung. Doch in welchem Maße können sie in der
volatilen Marktumgebung von heute zu nachhaltigem Unternehmenserfolg beitragen?
Auf diese und viele weitere Fragen hat die vorliegende Studie Antworten ermittelt und den Status-Quo des
Positionierungskonzeptes in deutschen Unternehmen untersucht. Die Ergebnisse sind dabei in die Bereiche
Nutzung von Positionierungsmodellen sowie Erstellung, Anwendung und Erfolgsbeitrag von Markenpositionierungen gegliedert.
Wir wünschen eine inspirierende Lektüre!
Hamburg, Februar 2015
3
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Studiendesign und Stichprobe
Zielpersonen
Position der Studienteilnehmer im Unternehmen
Geschäftsführer/ Vorstände, Marketingleiter, Mitarbeiter aus den Bereichen
Marketing und Strategie deutscher Unternehmen
n = 150 (Summe ungleich 100 durch Rundung)
3% 3%
Stichprobe
5%
236 Unternehmensentscheider haben den Fragebogen bearbeitet
33%
Methodik
25%
Online-Befragung
Erhebungszeitraum
Juli-August 2014
29%
Marketing-Leitung
Mitarbeiter Marketing
Geschäftsführung, Vorstand
Business Development
Vertrieb
Andere
Die Studienteilnehmer stellen einen relativ gleichmäßig verteilten Querschnitt
aus den verschiedenen Zielpersonen dar, bei dem Marketing- und Unternehmensverantwortliche verschiedener Hierarchieebenen vertreten sind. Hervorzuheben ist der hohe Anteil an Marketing-Führungskräften und Teilnehmern
auf Geschäftsführungs- bzw. Vorstandsebene.
4
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Anzahl der pro Unternehmen geführten Marken
Branchenzugehörigkeit der Studienteilnehmer
n = 236 (Summe ungleich 100 durch Rundung)
n = 150 (Summe ungleich 100 durch Rundung)
Konsumgüter
28%
Dienstleistungen
25%
26%
Chemie
9%
Tourismus / Gastronomie
9%
Handel
9%
Technologie
15%
24%
9%
1
2
3
4 bis 10
Knapp die Hälfte der Teilnehmer ist bei Unternehmen tätig, die ein Markenportfolio von vier oder mehr Marken führen. Etwas mehr als ein Viertel der vertretenen Unternehmen arbeitet mit einer Einzelmarkenstrategie.
6%
Medien
5%
Finanzen / Versicherungen
4%
Automobil
3%
Logistik
3%
Maschinenbau
3%
Gesundheit
3%
Andere
mehr als 10
11%
9%
Insgesamt konnte eine Stichprobe mit einem vielfältigen Branchenmix rekrutiert werden. Ein Schwerpunkt liegt im Konsumgüterbereich, der ein breites
Spektrum verschiedener Produkte abdeckt und außerdem als im Bereich Markenpositionierung führend angesehen werden kann.
5
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Zielgruppen der befragten Unternehmen
Jahresumsatzbereich der befragten Unternehmen
n = 150 (Summe ungleich 100 durch Rundung)
n = 150
über 500 Mio. €
Endverbraucher
und
Geschäftskunden
19%
Überwiegend
Endverbraucher
43%
29%
250-500 Mio. €
9%
100-250 Mio. €
8%
50-100 Mio. €
5%
10-50 Mio. €
Überwiegend
Geschäftskunden
37%
2-10 Mio. €
unter 2 Mio. €
keine Angabe
Die Verteilung der Unternehmen nach Kundentyp ist relativ ausgeglichen mit
ähnlichen Anteilen von Endverbraucher- bzw. Geschäftskunden-Zielgruppen.
13%
5%
12%
19%
Die Stichprobe repräsentiert ein breites Spektrum an Unternehmen verschiedener Umsatzklassen vom Start-Up bis zum globalen Konzern.
6
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
ERGEBNISSE
1. Nutzung Markenpositionierungsmodelle
Vorliegen einer dokumentierten Markenpositionierung
Vorliegen einer dokumentierten Markenpositionierung nach Kundentyp
n = 236
n = 150
78%
Markenpositionierungen im B2C-Bereich am stärksten verbreitet
Ja
65 %
62,5%
59%
37,5%
41%
22%
Nein
35 %
überwiegend Endverbraucher überwiegend Geschäftskunden
Markenpositionierung vorhanden
Die Nutzung des Markenpositionierungskonzeptes auf Basis eines Modells ist
wie erwartet weit verbreitet: Bei 65 % der befragten Unternehmen liegt eine dokumentierte Markenpositionierung vor.
Endverbraucher und
Geschäftskunden
keine Markenpositionierung vorhanden
Bei Unternehmen mit Endverbraucher-Zielgruppen liegt eine Markenpositionierung am häufigsten vor. Nur jedes fünfte Unternehmen agiert ohne eine dokumentierte Positionierung. Im B2B-Bereich gibt es hingegen noch ein großes
Potential zur Nutzung einer Markenpositionierung als strategisches Werkzeug
der Markenführung, da in knapp 40 % der Unternehmen keine existiert.
7
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Art des verwendeten Positionierungsmodells
Arten der Dokumentation der Markenpositionierung
n = 120 (Summe ungleich 100 durch Rundung)
n = 120, Mehrfachnennungen möglich
Schriftliches Positionierungsmodell
Selbst entwickeltes Modell
81%
49%
Markenhandbuch
Modell eines externen Partners
59%
33%
Digitale Dokumentation (z. B. im Intranet)
Offen zugängliches Modell
Mood-Board
13%
Selbst entwickelte Positionierungsmodelle in der Mehrheit
Unbekannt
43%
21%
Mood-Film
19%
6%
Weitere
Mit deutlicher Mehrheit handelt es sich bei den Markenpositionierungen entweder um ein selbst entwickeltes Modell (49 %) oder um ein Modell eines externen
Partners (33 %).
Schriftliche Dokumentationsformen der Markenpositionierung dominieren
6%
Die häufigsten Dokumentationsformen der Markenpositionierung sind schriftlich. Bei 81 % der Unternehmen wird die Positionierung über das entwickelte
Modell dokumentiert. Ein Markenhandbuch existiert in 59 % der Fälle. Deutlich
seltener liegen visuelle Dokumentationen vor. Ein Mood-Board oder ein MoodFilm existiert nur bei 21 % bzw. 19 % der Unternehmen.
8
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Überarbeitungsfrequenz der Positionierung
n = 120 (Summe ungleich 100 durch Rundung)
unregelmäßig (mehrere Jahre)
alle 1-2 Jahre
29%
jedes Jahr
8%
mehrmals pro Jahr
2%
nie
1%
unbekannt
Mehrheitlich setzen die befragten Unternehmen auf Kontinuität in der Markenführung. In 50 % der Fälle hat eine Positionierung eine Gültigkeit von mehreren
Jahren. Entsprechend hat andererseits die Hälfte der Unternehmen einen
schnelleren Überarbeitungsrhythmus. Die häufigste Frequenz beträgt dabei
ein bis zwei Jahre.
50%
Unternehmen setzen bei der
Markenpositionierung auf Kontinuität
11%
9
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Existenz einer verbindlichen Markenpositionierung in der Vergangenheit
Gründe für das Nicht-Vorliegen einer Markenpositionierung
n = 47, Unternehmen ohne aktuell verbindliche Markenpositionierung
n = 47, Unternehmen ohne aktuell verbindliche Markenpositionierung, ausgewählte Freitext-Antworten
Keine Ressourcen, bisher wurde die
Notwendigkeit aus fehlendem Markenverständnis heraus nicht gesehen
Unbekannt
30%
Wird von unserer Konzernmutter als
nicht relevant angesehen bzw. man
ruht sich auf dem „guten Namen“ aus
Ja
23%
Marke nicht so ausschlaggebend wie die
Dienstleistung selbst
Nein, noch nie
47%
Gelebte, dynamische
Markenphilosophie in einem kleinen Unternehmen, Dokumentation
daher nicht nötig.
Geringes
Markenbewusstsein
Erhöhte
Flexibilität
Da wir im B2B-Kontext agieren, wird der Markenpositionierung keine hohe Relevanz
beigemessen.
Eine schriftliche Fixierung
kann die Flexibilität im
Handeln auf internationalen Märkten einschränken.
Verlust der Verbindlichkeit der Positionierung bei knapp einem Viertel der Unternehmen
Weil wir in heutiger Zeit flexibel auf alle Geschehnisse bei den Konsumenten und dem Handel reagieren möchten. (…) Eine Markenpositionierung
liegt aber inhaltlich natürlich bei der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen vor (nur nicht schriftlich fixiert).
In Bezug auf Unternehmen, bei denen keine dokumentierte Markenpositionierung vorliegt, ist festzustellen, dass dies bei knapp der Hälfte dieser Unternehmen auch noch nie der Fall war. Knapp ein Viertel der Befragten dieser
Stichprobe gibt an, dass in ihrem Unternehmen in der Vergangenheit eine Markenpositionierung vorlag, die mittlerweile aber nicht mehr gültig bzw.
verbindlich ist.
Die Gründe, warum keine Markenpositionierung existiert, sind vielfältig. Häufig
wird die Markenpositionierung – außer innerhalb der Marketingabteilung –
schlicht als nicht notwendig erachtet. Eine im Kontext des Studienhintergrundes interessante – wenn auch sehr kleine – Untergruppe verzichtet bewusst auf
eine verbindlich dokumentierte und somit fixierte Markenpositionierung, um die
eigene Entscheidungs- und Handlungsgeschwindigkeit zu erhöhen.
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Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Grundlagen der Markenführung (anstelle einer Markenpositionierung)
Zusammenfassung
n = 47, Unternehmen ohne aktuell verbindliche Markenpositionierung, ausgewählte Freitext-Antworten
Nutzung Markenpositionierungsmodelle
Erfolgt durch Geschäftsleitungsentscheid
Auf Basis des Verständnisses der Markenpositionierung im Management
Direkter
Management-Entscheid
Fast zwei Drittel der befragten Unternehmen nutzen ein Positionierungsmodell zur Dokumentation ihrer Markenpositionierung, welches in den meisten
Fällen höchstens in einem Abstand von mehreren Jahren überarbeitet wird.
Im B2C-Bereich liegen häufiger Markenpositionierungsmodelle vor als im
B2B-Bereich. Mehrheitlich basiert die Positionierung auf einem durch das
Unternehmen selbst entwickelten Modell. Schriftliche Dokumentationsformen sind wesentlich weiter verbreitet als visuelle.
Wird von der Geschäftsführung vorgegeben
Unternehmerische Entscheidung des Inhabers
Bei den Unternehmen, die keine dokumentierte Markenpositionierung besitzen, ist dies mehrheitlich schon immer der Fall gewesen. Ein häufiger
Grund für ein Fehlen der Positionierung ist geringes Markenbewusstsein. In
diesen Fällen ist davon auszugehen, dass Marketing nur als Spezialaufgabe
der Fachabteilung gesehen wird und nicht als ein unternehmensweites
Handlungsleitbild. Entscheidungen, die das Marketing bzw. die Markenführung betreffen, werden stattdessen häufig direkt von der Geschäftsführung
oder basierend auf Erfahrung und Bauchgefühl getroffen.
Persönliches Gefühl, Erfahrung
Aus Erfahrungswerten
und Trendgespür!
Erfahrung
und Bauchgefühl
Intuitiv und aus den
Meinungen aus sozialen Netzwerken
Spontan, aus dem Bauch heraus
Ebenfalls vielfältig sind die anstelle einer Markenpositionierung angewendeten
Methoden und Instrumente zur Markenführung. Relativ häufig werden in diesen
Fällen entsprechende Entscheidungen auf Vorstands- bzw. Geschäftsführungsebene direkt getroffen oder es wird sich auf Erfahrung oder
Bauchgefühl gestützt.
11
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
ERGEBNISSE
2. Erstellung der Markenpositionierung
Am Positionierungsprozess beteiligte Unternehmensbereiche
Die inhaltliche Entwicklung einer Markenpositionierung ist bei der Mehrheit der
befragten Unternehmen eine Spezialaufgabe der Marketingabteilung. Ist die
Geschäftsführung immerhin noch in 84 % der Fälle am Prozess der Positionierungsentwicklung beteiligt, ist der Vertrieb nur bei knapp der Hälfte der Unternehmen involviert. Jedes zweite Unternehmen verzichtet also bei der
Entwicklung der Markenpositionierung auf den Beitrag der engsten Schnittstelle zum Kunden. Weitere Fachbereiche wie Forschung und Entwicklung, Personal oder Produktion partizipieren nur in Ausnahmefällen. Dies ist ein
bemerkenswertes Ergebnis, da eine starke Marke im Idealfall als unternehmensweites Handlungsleitbild fungieren sollte. Außerdem maximiert eine Beteiligung möglichst vieler Unternehmensbereiche am Entwicklungsprozess die
einfließende Expertise und kann als förderlich für die interne Akzeptanz
angesehen werden.
n = 111, Mehrfachnennungen möglich
Marketing
95%
Geschäftsführung
84%
Vertrieb
48%
Marktforschung
42%
Strategie/ Business Development
38%
Forschung und Entwicklung
9%
Personal
9%
Produktion
8%
Controlling
Einkauf
6%
5%
IT
3%
Supply Chain
3%
Corporate Communications
3%
Weitere
Entwicklung einer Markenpositionierung erfolgt nur unter Beteiligung sehr
weniger Unternehmensbereiche
5%
12
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Themenbereiche zur inhaltlichen Entwicklung der Markenpositionierung
n = 111, Mehrfachnennungen möglich
Unternehmensinternes (Stärken/Schwächen,
Assets, Kompetenzen etc.)
Kunden (Bedürfnisse, Einstellungen etc.)
84%
Wettbewerb
77%
Marktdaten (Marktpotential, Marktanteil etc.)
72%
Umweltfaktoren (Gesellschaft, Technologie etc.)
Weitere
Die inhaltliche Ausgestaltung der Markenpositionierungen steht auf einem breiten Fundament. Jeweils mehr als 70 % der Unternehmen haben Erkenntnisse
aus den Bereichen „Unternehmensinternes“, „Kunden“, „Wettbewerb“ sowie
Marktdaten in die Positionierungsentwicklung einfließen lassen. Im Vergleich
dazu wird der Bereich „Umweltfaktoren“ mit einer Einsatzquote von 44 % deutlich seltener berücksichtigt. Einerseits können externe Einflüsse auch implizit
z. B. bei der Erfassung von Kundenbedürfnissen berücksichtigt worden sein.
Andererseits bringen sich Unternehmen durch die Vernachlässigung der Umfeldanalyse um die Chance, die möglichen Auswirkungen tiefgreifender gesellschaftlicher oder technologischer Veränderungen auf das Kundenverhalten zu
antizipieren und sich so einen Wettbewerbsvorteil zu erarbeiten.
89%
44%
5%
Breite inhaltliche Basis bei der Entwicklung der Markenpositionierung
13
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Input-Quellen zur inhaltlichen Gestaltung der Positionierung
Verantwortliche für die inhaltliche Entwicklung der Markenpositionierung
n = 111, Mehrfachnennungen möglich
n = 111 (Summe ungleich 100 durch Rundung)
Aus internen Workshops
73%
Marktforschung
In Zusammenarbeit mit externem Partner
71%
66%
Ausschließlich durch Mitarbeiter
Aus Workshops mit externen Moderatoren
44%
Desk Research
Weitere
23%
Hauptsächlich/ komplett durch externen Partner
4%
Unbekannt
3%
35%
8%
Erarbeitung der Positionierung
hauptsächlich über interne Workshops und Marktforschung
Erarbeitet wird der Input zur Entwicklung der Positionierung größtenteils in internen Workshops (73 %), zwei Drittel der Unternehmen nutzen Marktforschungsergebnisse.
Zusammenarbeit mit externem
Partner bevorzugter Prozess
Der am weitesten verbreitete Prozess zur Entwicklung einer Markenpositionierung erfolgt in Zusammenarbeit mit einem externen Partner (71 %). Es ist hierbei
von einer Kooperation von Marketingabteilung und Kommunikationsagentur
bzw. Unternehmensberatung auszugehen.
14
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Dauer des Erstellungsprozesses der aktuellen Markenpositionierung
Zusammenfassung
n = 111 (Summe ungleich 100 durch Rundung)
Erstellung der Markenpositionierung
weniger als 4 Wochen
4-8 Wochen
5%
12%
3-6 Monate
37%
6-12 Monate
mehr als 12 Monate
Unbekannt
Die Erstellung einer Markenpositionierung erfolgt bei der großen Mehrheit
der befragten Unternehmen unter Beteiligung weniger Fachbereiche. Häufig übernehmen Marketing und Geschäftsführung isoliert diese Aufgabe.
Jedes zweite Unternehmen verzichtet sogar auf die Beteiligung des Vertriebs, der Hauptschnittstelle zum Kunden. Der bevorzugte Prozess besteht
in der Zusammenarbeit mit einem externen Partner, wie z. B. einer Kommunikationsagentur oder einer Unternehmensberatung.
21%
11%
Inhaltlich steht die Markenpositionierung auf einer breiten Basis: Unternehmens- und marktbezogene Daten, Kunden- und Wettbewerberanalysen
fließen häufig ein. Erkenntnisse aus Beobachtungen der externen Marktumwelt (z. B. Gesellschaft oder Technologie) werden allerdings von über der
Hälfte der Unternehmen nicht genutzt.
Mehrheit der Entwicklungsprozesse
länger als drei Monate
15%
Erarbeitet wird die Positionierung hauptsächlich über interne Workshops
und durch die Nutzung von Marktforschung. Die Mehrheit der Entwicklungsprozesse ist insgesamt länger als drei Monate.
In Folge des häufigen Vorliegens eines Prozesses mit einem externen Partner
und der breiten Input-Basis stellt die Entwicklung einer Markenpositionierung
in der Regel einen längeren Prozess dar. In knapp 70 % der Fälle nahm er einen
Zeitraum von mehr als drei Monaten ein, bei 11 % der Befragten sogar von mehr
als zwölf Monaten.
15
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
ERGEBNISSE
3. Anwendung der Markenpositionierung
Anwendungsfreundlichkeit des genutzten Markenpositionierungsmodells
Die befragten Unternehmensentscheider stehen den von ihnen genutzten Positionierungsmodellen insgesamt sehr positiv gegenüber. Nahezu alle Teilnehmer schätzen sie als in sich sehr konsistent und logisch nachvollziehbar ein.
Auch in Sachen Verständlichkeit schneiden die Modelle gut ab. Allerdings lehnt
fast ein Viertel der Befragten die Aussage ab, dass das Modell für alle Mitarbeiter leicht verständlich ist. Dies kann eine wesentliche Hürde für die unternehmensweite Implementierung sein. Als möglicher Grund für diese Bewertung
kommt die seltene Beteiligung von Unternehmensbereichen neben dem Marketing und der Geschäftsführung am Erstellungsprozess in Betracht.
n = 120
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Das Modell ist in sich konsistent und logisch nachvollziehbar.
Zustimmung (Top-2-Boxes): 95 %
Die Verständlichkeit des Modells erleichtert die Nutzung der Markenpositionierung.
Zustimmung (Top-2-Boxes): 82 %
Das Modell ist für alle Mitarbeiter des Unternehmens leicht verständlich.
Zustimmung (Top-2-Boxes): 77 %
Stimme überhaupt nicht zu
Stimme eher nicht zu
Stimme eher zu
Stimme völlig zu
Hohe Zufriedenheit mit eingesetzten Positionierungsmodellen
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Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Bedeutung der Markenpositionierung für Unternehmensbereiche
Bedeutung der Markenpositionierung für Teilbereiche des Marketings
n = 104
n = 104
100%
76 %*
17 %
74 %
100%
90%
90%
80%
80%
70%
70%
60%
60%
50%
50%
40%
40%
30%
30%
20%
10%
keine
gering
mittelmäßig
hoch
58 %
37 %
Markenpositionierung im Bereich Distributionspolitik nur mit geringer Bedeutung
0%
Marketing-ferne Funktionen wie
Controlling oder Einkauf
sehr hoch
67 %
10%
0%
Unternehmensstrategie/ Business
Development
88 %
20%
Hohe Bedeutung der Positionierung für Marketingnahe Bereiche und Unternehmensstrategie
Marketing-nahe Funktionen wie Vertrieb
oder Produktion
94 %*
Markenkommunikation
Markenführung und
Produktentwicklung/
und Promotion
Markenportfolio-Planung Innovationsmanagement
*kumulierter Anteil Top-2-Boxes
Bei der Bewertung der Bedeutung der Markenpositionierung für verschiedene
Teilbereiche des Unternehmens zeigt sich ein Bild ähnlich den Ergebnissen
zum Erstellungsprozess. Die Bedeutung für die Unternehmensstrategie ist
hoch, entsprechend der überdurchschnittlich häufigen Beteiligung der Geschäftsführung an der Erstellung der Positionierung. Analog ihrem seltenen
Mitwirken wird der Einfluss der Markenpositionierung auf die Arbeit von Marketing-fernen Bereichen wie Controlling oder Einkauf als sehr niedrig eingestuft.
Auffällig ist die hohe Bedeutung für Bereiche wie den Vertrieb, obwohl dieser
nur bei jedem zweiten Prozess involviert ist. Somit wird diesen Abteilungen häufig etwas „vorgesetzt“, an dessen Entwicklung sie nicht aktiv beteiligt waren.
keine
gering
mittelmäßig
hoch
Preispolitik
Distributionspolitik
sehr hoch
Auch im Marketing selbst ist eine durchgehend hohe Bedeutung der Markenpositionierung nicht zu erkennen. Für die Felder Markenkommunikation/ Promotion sowie Markenführung und Markenportfolio-Planung ist die
Positionierung von sehr hoher Bedeutung. Für die Bereiche Produktentwicklung, Preispolitik und Distributionspolitik ist die Bedeutung hingegen deutlich
geringer. Im Bereich der Distribution messen sogar nur 37 % der Befragten der
Markenpositionierung eine hohe oder sehr hohe Bedeutung bei.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass Markenpositionierungen trotz scheinbar guter Voraussetzungen – hohe Konsistenz und leichte Verständlichkeit der
eingesetzten Modelle – in der Mehrheit der befragten Unternehmen keine bereichs- und aufgabenübergreifend hohe Bedeutung besitzen.
17
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Zusammenfassung
Anwendung der Markenpositionierung
Die befragten Unternehmen zeigen sich sehr zufrieden mit den eingesetzten
Positionierungsmodellen. Sie werden als konsistent, leicht verständlich und
wenig komplex bewertet. Der einzige Ansatzpunkt zur Verbesserung in diesem Bereich besteht in der Erhöhung der Verständlichkeit der Modelle für
Mitarbeiter außerhalb der Marketingabteilung.
Allerdings ist festzustellen, dass die Markenpositionierung keine bereichsund aufgabenübergreifend hohe Bedeutung besitzt. Starken Einfluss wird
ihr in Marketing-nahen Bereichen und in der Unternehmensstrategie beigemessen, während sie für Marketing-ferne Bereiche – die auch sehr selten
am Erstellungsprozess beteiligt sind – nur sehr geringe Bedeutung hat.
Auch im Marketing-Mix selbst ist keine durchgehend hohe Bedeutung der
Positionierung vorhanden. Auf Markenführung und Kommunikation ist der
Einfluss zwar sehr hoch, er nimmt aber in Produkt-, Preis- und Distributionspolitik teilweise stark ab.
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Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
ERGEBNISSE
4. Erfolgsbeitrag der Markenpositionierung
Bewertung des aktuellen Erfolgsbeitrages der Markenpositionierung
Die Marke und die dahinter stehende Positionierung genießt bei den befragten
Unternehmensentscheidern eine hohe Wertschätzung, in interner wie externer
Perspektive. Über 80 % (jeweils Top-2-Boxes auf einer 4-Punkte-Skala) stimmen zu, dass die Marke auf Basis des eingesetzten Positionierungsmodells ein
wichtiger Werttreiber im Unternehmen ist, sowohl für Mitarbeiter als auch für
Kunden starkes Identifikationspotential bietet und für eine eindeutige Differenzierung im Markt sorgt. Relativ gesehen am schwächsten bewertet wird die Fähigkeit der Markenpositionierung zur Herstellung einer starken Kundenbindung, rund jeder Fünfte spricht der Positionierung diese Fähigkeit ab.
n = 104
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Ist ein wichtiger Wert- und Profittreiber für das Unternehmen
Zustimmung (Top-2-Boxes): 88 %
Erzielt eine eindeutige Differenzierung der Marke im Wettbewerb
Zustimmung (Top-2-Boxes): 88 %
Ist ein wichtiger Teil der Unternehmenskultur, sorgt bei Mitarbeitern für hohe Identifikation
Zustimmung (Top-2-Boxes): 85 %
Bietet starkes Identifikationspotential für Kunden und stellt eine hohe Markenbindung her
Zustimmung (Top-2-Boxes): 81 %
stimme überhaupt nicht zu
stimme eher nicht zu
stimme eher zu
stimme völlig zu
Aktueller Erfolgsbeitrag wird als hoch bewertet
19
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Einschätzung des zukünftigen Erfolgsbeitrages der Markenpositionierung
Generell schätzt mit über 60 % die Mehrheit der Teilnehmer die mittel- bis langfristige Intensität der Veränderungen ihres jeweiligen Marktumfeldes als hoch
bis sehr hoch ein. Besonders häufig werden neue Wettbewerbsherausforderungen und technologische Entwicklungen wie die Digitalisierung als Gründe für
die Veränderungen des Marktumfeldes angeführt. Vor diesem Hintergrund sind
die Studienteilnehmer hinsichtlich des zukünftigen Erfolgsbeitrags von Markenpositionierungen ebenfalls überwiegend positiv eingestellt, wenn auch nicht
in dem hohen Maße wie bei der eben dargelegten Bewertung des Status-Quo.
n = 104
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Wird in Zukunft eine relevante Differenzierung der Marke im Wettbewerb sicherstellen
Zustimmung (Top-2-Boxes): 83 %
Gibt Leitlinien zur Erschließung neuer Märkte, Segmente und Zielgruppen vor
Zustimmung (Top-2-Boxes): 77 %
Besonders optimistisch sind die Befragten in Bezug auf die zukünftige Fähigkeit
des Markenpositionierungsmodells, eine relevante Differenzierung im Wettbewerb herzustellen. Dieser Aussage stimmen rund 83 % der Teilnehmer zu.
Ebenfalls mit deutlicher Mehrheit sind die Teilnehmer der Meinung, dass die
Positionierung auf Basis des eingesetzten Modells eine Entscheidungshilfe zur
zukünftigen Erschließung neuer Märkte, Segmente oder Zielgruppen ist sowie
eine flexible und zeitnahe Ausrichtung der Marke an sich verändernde Kundenbedürfnisse gewährleistet. Im Gegensatz zu den Bewertungen des aktuellen Erfolgsbeitrages stimmen allerdings mit jeweils rund einem Viertel deutlich mehr
der Befragten diesen beiden Aussagen nicht zu, sehen also die Markenpositionierung nicht als Entscheidungshilfe zur Anpassung an Kundenbedürfnisse
oder zur Identifikation von Marktchancen.
Gewährleistet flexible und zeitnahe Ausrichtung an sich verändernde Kundenbedürfnisse
Zustimmung (Top-2-Boxes): 72 %
Gibt Leitlinien beim Umgang mit grundlegenden Veränderungen der Marktsituation vor
Zustimmung (Top-2-Boxes): 58 %
stimme überhaupt nicht zu
stimme eher nicht zu
stimme eher zu
stimme völlig zu
Nutzen der Markenpositionierung als Entscheidungshilfe bei
grundlegenden Marktveränderungen ausbaufähig
Am wenigsten gut gerüstet fühlen sich die Markenverantwortlichen mit ihrer
Positionierung bezüglich grundlegender Veränderungen der Marktsituation.
Über 40 % finden, dass die Positionierung auf Basis ihres Modells nicht als Entscheidungshilfe geeignet ist, um auf derartige Veränderungen adäquat
zu reagieren.
Einschätzung der Intensität der Veränderungen des Marktumfeldes
n = 104 (Summe ungleich 100 durch Rundung)
Keine
Gering
Mittelmäßig
Hoch
Sehr hoch
0%
6%
31 %
52 %
12 %
20
Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
Zusammenhang Markenpositionierung und Markenwachstum
Zusammenfassung
n = 150
Erfolgsbeitrag der Markenpositionierung
27%
35%
Die Marke und die Positionierung werden von der großen Mehrheit der befragten Entscheider als ein wichtiger Erfolgsfaktor eingestuft, der sowohl intern bei Mitarbeitern für Identifikation als auch in Bezug auf den Markt für
eine differenzierende Position im Wettbewerb sorgt. In Bezug auf das Marken- bzw. Unternehmenswachstum lässt sich ein leicht positiver Effekt des
Vorliegens einer Markenpositionierung feststellen.
keine Markenpositionierung
Markenpositionierung liegt vor
73%
Die Studienteilnehmer schätzen die Intensität der Veränderungen des
Marktumfeldes in Zukunft überwiegend als hoch bis sehr hoch ein und fühlen sich mit ihrer Markenpositionierung auf Basis ihres genutzten Modells
weitgehend gut gerüstet. Als größter Schwachpunkt wird der relativ geringe
Nutzen der Markenpositionierung als Entscheidungshilfe bei grundlegenden Marktveränderungen gesehen.
65%
Leicht positiver Effekt der
Markenpositionierung auf
das Wachstum
überdurchschnittlich
unterdurchschnittlich/ auf
Marktniveau
Beurteilung des Markenwachstums der letzten drei Jahre
Beim Zusammenhang zwischen der Existenz einer Markenpositionierung und
dem Marken- bzw. Unternehmenserfolg zeigt sich ein leicht positiver Zusammenhang. Liegt eine Markenpositionierung vor, so bewerten die Befragten das
Wachstum (gesehen auf die letzten drei Jahre) in 73 % der Fälle als überdurchschnittlich im Vergleich zum Marktniveau, in Unternehmen ohne Markenpositionierung sind es mit 65 % etwas weniger.
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Markenpositionierung – Bedeutung für den Erfolg einer Marke in dynamischen Märkten
FAZIT UND
AUSBLICK
Die Studie kann eindeutig bestätigen, dass das Konzept der Markenpositionierung bei der deutlichen Mehrheit der deutschen Unternehmen, sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich, fest etabliert ist und bei den
befragten Unternehmens- und Marketingentscheidern auch einen hohen Stellenwert als Erfolgsfaktor genießt. Sowohl bei der individuellen Entwicklung als auch bei der Anwendung der Markenpositionierung zeigt
sich aber, dass in vielen Fällen eine unternehmensweit hohe Bedeutung der Markenpositionierung auf die
praktische Arbeit nicht gegeben ist.
Vielmehr zeichnet sich das Bild einer silo-artigen Nutzung der Markenpositionierung. Die Fachabteilung
Marketing dominiert den Erstellungsprozess – meist in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Dienstleister. Auch der Einflussbereich der Markenpositionierung bleibt mehrheitlich auf das Marketing und angrenzende Unternehmensbereiche beschränkt. Sogar im Marketing-Mix selbst ist die Bedeutung der
Positionierung nicht durchgängig hoch. Zwar sind die Geschäftsstrategie und das Business Development oft
eng mit der Markenpositionierung verzahnt, eine abteilungsübergreifend markenorientierte Führung scheint
allerdings selten gegeben zu sein. Dies stellt einen wesentlichen Anknüpfungspunkt zur Weiterentwicklung
des Markenpositionierungskonzeptes dar. Die Positionierung muss für alle Mitarbeiter sowohl Zugang als
auch Relevanz für die eigene praktische Arbeit besitzen, damit für den Kunden ein differenzierendes Markenerlebnis über alle Touchpoints hinweg entsteht. Überspitzt formuliert darf eine Markenpositionierung
nicht bloß ein Bestandteil von Agentur-Briefings sein.
Der zweite durch die Studie identifizierte konzeptionelle Anknüpfungspunkt zur Weiterentwicklung liegt in der
eingangs erwähnten Notwendigkeit zur Steigerung der Anpassungsfähigkeit und der Beschleunigung der
Entscheidungsfindung von Unternehmen. Die oft statische Konstruktion bestehender Positionierungsmodelle steht diesen Zielen aus Sicht eines großen Anteils der Befragten entgegen. Hier besteht dringender
Handlungsbedarf, damit das Konzept der Markenpositionierung auch in Zukunft seiner wichtigen Rolle in der
Markenführung und als unternehmerischer Erfolgsfaktor gerecht werden kann. Es gilt, die bewährte Stabilitäts- und Kontinuitätsfunktion der Positionierung mit einem kontinuierlichen Monitoringprozess zu verbinden, um rechtzeitig die nötigen Anpassungen vornehmen zu können.
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Herausgeber
Die Creative Advantage GmbH ist eine Top-Management Beratung für
marktorientierte Unternehmensführung. Das Berater-Team entwickelt
Unternehmens-, Marketing- und Vertriebsstrategien, die konsequent auf
die Bedürfnisse und Anforderungen der Märkte ausgerichtet sind.
Das Unternehmen wurde 2001 von Geschäftsführerin Dr. Annette Bruce
in Hamburg gegründet. Sie verfügt über langjährige nationale und internationale Führungserfahrung bei Unilever und McKinsey & Company.
Besondere Expertise besitzt Creative Advantage im Bereich der Markenpositionierung, die das Unternehmen über zahlreiche Projekte im Bereich der Markenführung für Kunden wie z. B. Tchibo, Imperial Tobacco,
Yogi Tea oder A-ROSA kontinuierlich weiter ausbaut.
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