Renaud Capuçon - Kammerorchester Basel

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Renaud Capuçon
«Alliance franco russe»
Projektbeschrieb
Kammerorchester Basel
Renaud Capuçon
Leitung
Renaud Capuçon,
Daniel Bard
Violine
Kurzbeschrieb
Dreimal Russland, drei unterschiedlichste Facetten eines Landes mit grosser
Musiktradition: russisch-melancholisch gefärbte Italianità bei Tschaikowski,
introvertiert verschachtelte Düsternis bei Schostakowitsch, hintergründiges
Spiel mit den Stilen bei Schnittke. «Moz-Art» sind collagierte Mozartsplitter,
inspiriert von Mozarts nie vollendeter Faschings-Pantomime und Haydns
Abschiedssinfonie. Ein einsamer Dirigent bestreitet bei verlöschendem Licht
die letzten Takte.
Die Violinsonate op. 134 von Dmitri Schostakowitsch ist ein bald sprödes, bald
heftig eruptives Spiegelbild der Lebensumstände des Komponisten. Aus ihr
klingen Bedrückung und Angst vor staatlicher Repression, unter der
Schostakowitsch sein Leben lang litt. Und Russland zum dritten: Nostalgie,
Melancholie, Italianità bei Tschaikowski. In Erinnerung an zauberhafte Monate
in der Toskana schrieb er sein einziges Streichsextett. Dreimal Russland –
erkundet mit dem Geiger und Artistic Partner des Kammerorchester Basel: dem
Franzosen Renaud Capuçon.
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– www.kammerorchesterbasel.ch
Konzerte
Di, 7 Feb 2017
Belfort, Maison du Peuple
Mi, 8 Feb 2017
Grenoble, MC2: Auditorium
Fr, 10 Feb 2017
Grünwald, August Everding Saal
Sa, 11 Feb 2017
Basel, Martinskirche
Konzerte
Di, 7 Feb 2017
Belfort, Maison du Peuple
Mi, 8 Feb 2017
Grenoble, MC2: Auditorium
Fr, 10 Feb 2017
Grünwald, August Everding Saal
Sa, 11 Feb 2017
Basel, Martinskirche
Programm
Programm Konzerte Belfort und Grenoble
Alexander Skrjabin (1872 - 1915)
Zwei Stücke für Streichorchester: Andante (1899), Scherzo (1888)
Dmitri Schostakowitsch (1906 - 1975)
Violinsonate op. 134, arrangiert für Violine, Schlagzeug und Streichorchester
Peter Tschajkowski (1840 - 1893)
«Souvenir de Florence» op. 70 für Streichsextett,
arrangiert für Streichorchester
Programm Konzerte Grünwald und Basel
Alfred Schnittke (1934 - 1998)
Moz-Art a la Haydn, Spiel mit Musik für 2 Solo-Violinen, 2 kleine Str.-Orchester,
Kontrabass und Dirigent (1977)
Dmitri Schostakowitsch (1906 - 1975)
Violinsonate op. 134, arrangiert für Violine, Schlagzeug und Streichorchester
Peter Tschajkowski (1840 - 1893)
«Souvenir de Florence» op. 70 für Streichsextett,
arrangiert für Streichorchester
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– www.kammerorchesterbasel.ch
Mit dem französischen Geiger Renaud Capuçon ist das Kammerorchester Basel eine
künstlerische Partnerschaft eingegangen, von der beide Seiten gleichermassen profitieren.
Auskunft darüber geben Renaud Capuçon, sowie zwei Orchestermitglieder, die Geigerin
Irmgard Zavelberg und der Bratschist Bodo Friedrich.
von Benjamin Herzog
Wer den Musikbetrieb beobachtet, kann feststellen, dass
Richard Strauss bis zu Frank Martin sowie des
Dirigenten heute viel stärker auf Kollegialität setzen, mehr
zeitgenössischen Komponisten Stefan Wirth.
auf gegenseitiger Augen- und Ohrenhöhe mit ihren
Musikern kommunizieren. Die Tage herumschreiender
Beim Spielen total nah
Pultdiktatoren à la Toscanini sind definitiv gezählt. Das
«Mit dem Kammerorchester Basel zu spielen, das ist wie
Kammerorchester Basel geht hierbei noch einen Schritt
eine Verlängerung von Kammermusik», sagt Capuçon im
weiter. Seit nunmehr drei Jahren nämlich verbindet die
Gespräch. Und gibt dabei als Beispiel die
Musikerinnen und Musiker des Orchesters eine
«Metamorphosen» von Richard Strauss an. Das Stück für
künstlerische Partnerschaft mit dem vierzigjährigen
23 Solostreicher, wie Strauss es die Besetzung
französischen Geiger Renaud Capuçon. In der laufenden
bezeichnet, wird unter Capuçons Mitwirkung zu einem für
Saison leitet Capuçon in Basel und auf Tournee mehrere
ein 23-köpfiges Kammermusik-Ensemble. «Man ist sich
Konzerte mit dem Kammerorchester Basel. Die
total nah beim Spielen. Alles wirkt dabei organisch,
Programme, die das Kammerorchester Basel mit Capuçon
natürlich, offen – wie immer mit dem Kammerorchester Da
erarbeitet, umfassen Musik von Bach und Mozart über
gibt es keine Härte im Klang und keine Härte im Denken.
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– www.kammerorchesterbasel.ch
Das ist der Geist, aus dem ich arbeiten möchte, und das
Frank Martins Komposition hat Capuçon am Anfang immer
schätze ich sehr», sagt Capuçon.
alles dirigiert. Heute kann er da viel besser loslassen. Er
muss – auch bei anderen Werken – längst nicht mehr alles
Exaktes Zuhören
dirigieren. Sein Vertrauen ins Orchester ist immer grösser
Wie sehen das die Geigerin Irmgard Zavelberg und der
geworden. Und wir fühlen genau, was er will. Renaud hat
Bratschist Bodo Friedrich? Zunächst überrascht über den
eine gute Körpersprache und seine Ideen sind
kammermusikalischen Zugang war Zavelberg: «Weil
nachvollziehbar. Nicht zuletzt, weil er eben auch Impulse
Renaud Capuçon ja auch als Solist viel spielt, da bin ich
von uns aufnimmt.»
nicht unbedingt davon ausgegangen Aber der
kammermusikalische Gedanke ist ja gerade der, im Klang
Duzfreudige Partner
so zu spielen, dass man sich nicht von der Gruppe absetzt,
«Renaud» – ja, man duzt sich untereinander. Das ist bei
sondern einen gemeinsamen gemischten Klang erreicht.»
einer solchen längeren Partnerschaft genauso
Bodo Friedrich pflichtet ihr da bei: «Capuçon hört exakt zu,
selbstverständlich, wie die «sehr angenehme, lockere und
was die Leute im Orchester machen. Übrigens nicht nur,
von feinem Humor geprägte Zusammenarbeit», die
wenn wir solche Werke spielen, sondern auch wenn er
Zavelberg erwähnt. «Wir duzen uns, weil wir alle ja auch
Solist ist. Er ist ein sehr feiner Geiger, der den grossen
fast das gleiche Alter haben», sagt Capuçon und ergänzt:
Ton, nur dann nutzt, wenn es wirklich zu einem Forte
«Es ist auf eine natürliche Weise kollegial mit diesem
kommt.» Begeistert zeigen sich beide über die viele
Orchester. Und dabei immer seriös. Aber eben nicht
Klangfarben, die Capuçon anbietet – vor allem in den
todernst.» Das Verhältnis des weitherum bekannten
leisen Bereichen.
Solisten und des ebenso prominenten Orchesters ist ein
entspanntes. Bodo Friedrich meint: «Renaud ist
Gegenseitiges Lernen
unglaublich umgänglich. Weit weg von jeglichen
Wer leise spricht, hört besser zu. Diese Devise lässt sich
Starallüren. Das ist ein grosses Miteinander. Wenn er uns
eins zu eins auf das Zusammenspiel des
anspricht, dann immer direkt und einladend.» Irmgard
Kammerorchester Basel mit seinem Artistic Partner
Zavelberg schiebt nach: «Ja, er nimmt in den Proben
Renaud Capuçon übertragen. «Mir geht es bei unserer
immer alle mit. Man merkt, Renaud macht das gerne. Da
Arbeit darum, dass wir gegenseitig voneinander lernen»,
kommt auch stets das Französische durch, der Esprit.»
sagt Capuçon. «Nichts wäre mir fremder, als dem
Orchester irgendwelche Ideen aufzusetzen. Im Gegenteil.
Respekt vor dem Dirigentenberuf
Ich schlage musikalische Ideen vor und das Ensemble
Da stimmt die Chemie, das lässt sich wohl sagen,
genauso. So, dass sich dabei jeder gleichermassen stark
zwischen dem Geige spielenden Partner und seinen
ausdrücken kann.»
Kollegen und Kolleginnen im Orchester. Eine Frage bleibt
zum Schluss. Wenn das Vermitteln musikalischer Ideen in
Vertrauen ins Orchester
einem grösseren Kollektiv Capuçon so viel Freude bereitet,
Bezeichnend für die Mischform Dirigat-Solist ist das Werk
kann er sich da vorstellen, eines Tages die Geige vielleicht
«Polyptyque» füs Solovioline und zwei kleine
doch noch mit dem Taktstock zu tauschen? «Ja, ich kann
Streichorchester des Schweizer Komponisten Frank
mir das vorstellen, einmal Dirigent zu werden», gesteht
Martin. Die nur selten gespielte Komposition von 1973 sei
Capuçon im Gespräch. «In ein paar Jahren vielleicht.
«weder Orchesterstück noch Konzert», erklärt Capuçon.
Zurzeit aber ist das noch keine Option für mich. Der Beruf
Sondern etwas dazwischen. «Ein fantastisches Werk, von
verlangt mir noch zu viel Respekt ab.» Ein Respekt, den
dem man das Gefühl hat, es sei für das Kammerorchester
Capuçon als Artistic Partner des Kammerorchester Basel
Basel geschrieben.» Anhand dieses Stückes, das Capuçon
auch so für sein Orchester aufbringt. Und umgekehrt. Bei
und das Kammerorchester schon mehrfach aufgeführt
aller duzfreudigen Kollegialität.
haben, macht Irmgard Zavelberg eine Entwicklung aus. «In
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Biografie
Renaud Capuçon
Als Geigenvirtuose und Kammermusikpartner ist Renaud Capuçon
international hoch geschätzt. 1976 in Chambéry geboren, begann
er seine Ausbildung im Alter von vierzehn Jahren am
Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris bei Gérard
Poulet und Veda Reynolds und vervollkommnete sie in Berlin bei
Thomas Brandis und Isaac Stern. 1997 wurde er von Claudio
Abbado zum Konzertmeister des Gustav Mahler Jugendorchesters
ernannt und wirkte hier drei Jahre lang unter Dirigenten wie Pierre
Boulez, Seiji Ozawa, Daniel Barenboim und Franz Welser-Möst.
Im Jahr 2000 wurde er zum «Rising Star» und zum «New Talent of
the Year» (französische Victoires de la Musique) und gewann
2006 den «Prix Georges Enesco» (Sacem).
Renaud Capuçon ist regelmässig zu Gast bei den wichtigsten
Orchestern, u.a. Berliner und Wiener Philharmoniker,
Staatskapelle Dresden und Berlin, Orchestre Philharmonique und
National de France, London Symphony and Philharmonia
Orchestra, St. Petersburg Philharmonic, Orchestra di Santa Cecilia
Rom, in den USA beim New York und Los Angeles Philharmonic,
Boston und Chicago Symphony und Philadelphia Orchestra sowie
in Asien beim NHK-Symphony Orchestra Tokyo und Seoul
Philharmonic. Auch mit Kammerorchestern spielt Renaud Capuçon
gerne, z.B. mit dem Scottish Chamber Orchestra und dem
Chamber Orchestra of Europe. Am Pult stehen bedeutende Dirigenten wie Semyon Bychkov, Christoph von Dohnányi, MyungWhun Chung, Gustavo Dudamel, Charles Dutoit, Christoph Eschenbach, Daniele Gatti, Bernard Haitink, Daniel Harding,
Vladimir Jurowski, Andris Nelsons, Yannik Nézet-Séguin, Jonathan Nott, Matthias Pintscher, Jukka-Pekka Saraste, Lahav
Shani und Tugan Sokhiev.
Neben allen grossen Violinkonzerten liegt ihm insbesondere die zeitgenössische Literatur am Herzen. Er brachte diverse Werke
zur Uraufführung, darunter Konzerte von Pacal Dusapin, Wolfgang Rihm und Bruno Mantovani, die zu Beginn des Jahres 2017
auf CD erscheinen. Renaud Capuçon ist ein leidenschaftlicher Kammermusiker mit Partnern wie Nicholas Angelich, Martha
Argerich, Yuri Bashmet, Frank Braley, Daniel Barenboim, Yefim Bronfman, Gérard Caussé, Hélène Grimaud, Katia und Marielle
Labèque, Mischa Maisky, Truls Mørk, Maria João Pires, Vadim Repin und Jean-Yves Thibaudet und natürlich mit seinem
Bruder, dem Cellisten Gautier Capuçon.
Bei Warner Classics/Erato nimmt Renaud Capuçon exklusiv auf. Seine jüngste Duo-Einspielung sind Sonaten von Franck,
Grieg und Dvořák mit der Pianistin Khatia Buniatishvili und die Violinkonzerte von Bruch und Lalo mit dem Orchestre de Paris
unter Paavo Järvi. Im Juni 2016 wurde Capuçon in Frankreich zum Ritter der Ehrenlegion ("Chevalier de la Légion d’honneur")
ernannt. Er ist Mitbegründer und Künstlerischer Leiter des Osterfestivals in Aix-en-Provence und seit 2016 künstlerischer Leiter
des Festival Sommets Musicaux in Gstaad. Für den musikalischen Nachwuchs engagiert er sich im Rahmen seiner Professur
am Conservatoire de Lausanne und als Botschafter für das «Zegna & Music Project».
Renaud Capuçon spielt auf einer Guarneri del Gesù «Panette» (1737), die einst Isaac Stern gehörte und ihm von der Banca
Svizzera Italiana zur Verfügung gestellt wird.
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– www.kammerorchesterbasel.ch
In Basel verankert, international erfolgreich
In Basel verankert, international erfolgreich – In den 30
Basler Ensemble mit seinem Principal Guest Conductor
Jahren seines Bestehens hat sich das Kammerorchester
Giovanni Antonini. Höhepunkt der Zusammenarbeit mit
Basel – im Jahr 2015 bereits zum dritten Mal mit dem
Antonini ist der Beethoven-Zyklus, den das Orchester und
ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet – zu einem der
der italienische Barockspezialist über zehn Jahre erarbeitet
führenden Kammerorchester des internationalen
haben. Die nächsten Grossprojekte sind die
Musiklebens entwickelt. Heute gehören Einladungen zu
Gesamteinspielungen aller Haydn- sowie Schubert-
den wichtigsten Konzertorten und Festivals der weltweiten
Sinfonien. Darüber hinaus ist das Orchester eng mit
Klassikszene für das Orchester ebenso in die Agenda wie
Dirigenten wie Trevor Pinnock, Heinz Holliger, Paul
die eigene Konzertreihe in Basel. Diverse, teils
Goodwin oder Mario Venzago verbunden. Renommiert ist
preisgekrönte CD-Einspielungen bei renommierten
die Liste der Solisten, welche gemeinsam mit dem
Klassiklabels wie Sony, Deutsche Harmonia Mundi,
Kammerorchester Basel konzertieren: Emmanuel Pahud,
Warner Classics und OehmsClassics zeugen von der
Sol Gabetta, Andreas Scholl, Kristian Bezuidenhout,
exzellenten Qualität des Basler Klangkörpers. Das
Matthias Goerne, Sabine Meyer, Angela Hewitt, Renaud
Kammerorchester Basel spielt mit Vorliebe unter der
Capuçon, Thomas Zehetmair, Sandrine Piau u.v.m.
musikalischen Leitung der eigenen Konzertmeister, eine
Seit Januar 2013 ist die Clariant International Ltd.
besonders fruchtbare Zusammenarbeit verbindet das
Presenting Sponsor des Kammerorchester Basel.
Marcel Falk - Geschäftsführer, [email protected]
Barbara Tacchini - PR & Marketing, Vermittlung, [email protected]
Nadin Zeisse - Kommunikation, [email protected]
St. Johanns Vorstadt 19/21 — 4056 Basel — T: 0041 61 306 30 40
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