„Prospektive randomisierte Vergleichsstudie zur präoperativen Kurzzeit-Radiotherapie versus Langzeit-Radiochemotherapie beim uT2-3 Rektumkarzinom“ Pathologisch-anatomische Diagnostik und Dokumentation Thomas Knösel1, Jörg Linke2, Iver Petersen1, Volker Loy2, Manfred Dietel1 1 Institut 2 für Pathologie, Charité Campus Mitte, 10098 Berlin Fachbereich Pathologie, Klinikum Am Urban, 10967 Berlin Fragen: 1. Was ist eine TME und wie soll sie vom Pathologen bewertet werden? 2. Zuschnitt/Aufarbeitung und Fotodokumentation 3. Regressionsgrading TME (Totale mesorektale Exzision): Chirurgisches Verfahren bei Karzinomen des mittleren und unteren Rektumdrittels mit Entfernung des Mesorektums bis zum Beckenboden einschliesslich der Hüllfaszie. Stelzner et al., Chirurg Bonn Heald et al., Chirurg, Basingstoke, England erkannten die Bedeutung der Hüllfazie in der Rektumchirurgie. Heald et al. Lancet 1986 Abbildung 2 1 = Rektum; 2 = Dorsal gelegener Tumor mit Satellitenmetastasen im Mesorektum (= 3, schraffiert). Die unterbrochene Linie entspricht dem Resektionsausmass und umfasst dorsal das gesamte Mesorektum. Ventrale Begrenzung: Denovillier´sche Faszie Dorsale Begrenzung: Waldeyer´sche Faszie Mit Hilfe der TME konnte die Lokalrezidivrate beim Rektumkarzinomn von 30 % auf 5% reduziert werden. Ziel des chirurgischen Vorgehens: „Coning down“ vermeiden! Totale mesorektale Excision Grad 3 (optimal) posterior anterior Totale mesorektale Excision Grad 2 (suboptimal) posterior anterior musc. propria Totale mesorektale Excision Grad 1 (poor) Posterior, feine Strähnen der Faszie Totale mesorektale Excision Grad 3 (optimal) Qualitätsbeurteilung der TME erfolgt nach dem britischen Medical Research Council (Quirke 1998, siehe Hermanek, Junginger, Klimpfinger; „Klassifikation maligner Tumoren des Gastrointestinaltrakts I“): Qualitätsgrad 1 (poor) = Mesorektum irregulär, mit bis max. 1 cm2 großen Defekten oder Inzision bis zur Muscularis propria; unregelmäßiger zirkumferentieller Resektionsrand mit geringer Menge von Mesorektum und wenig Sicherheitsabstand an der Vorderseite. Qualitätsgrad 2 (suboptimal) = mäßige Menge des Mesorektums mit einiger Unregelmäßigkeit; mäßiges distales Coning kann vorhanden sein. Qualitätsgrad 3 (optimal) = gute Menge des Mesorektums, glatte Oberfläche, guter Sicherheitsabstand an der Vorderseite, keine Defekte im Mesorektum. 2. Zuschnitt und Fotodokumentation Freigelegte Muskularis propria, Grad 1 (poor) Positiver zirkumferentieller Resektionsrand 0-1mm Wichtige Punkte Zuschnitt 1. Qualität der TME prüfen Grad 1-3 -Grad 3 der Beste(Fotodokumentation!!!, 1. Bild anterior, 2. Bild posterior), 2. dann die Abtragungsebene des mesorektalen Fettgewebes anmalen, Präparat aufschneiden bis kurz vor den Tumor (möglichst auch Fotodokumentation) 3. Transversalschnitte durchführen (Fotodokumentation!!! Transversalschnitte). Mindestens vier ganze Tumorscheiben entnehmen, wenn peritoneale Oberfläche involviert, mindestens 2 Blöcke zur Histologie, empfohlen werden Großschnitte, zwei Tumorblöcke für Forschung asservieren. 3. Regressionsgrad: Die Bestimmung des Regressionsgrad erfolgt nach Dworak 1997 (Siebeck et al.) Grad 0 = keine Regression Grad 1 = Prädominanz der Tumorzellen über die peritumorale Fibrose und Strahlenvaskulopathie Grad 2 = Prädominanz der Fibrose über die Tumorzellnester, diese sind jedoch in der Übersichtsvergrößerung mühelos erkennbar Grad 3 = Fibrose mit wenigen, nur in stärkerer Vergrößerung erkennbaren Tumorzellnestern Grad 4 = Absenz von Tumorzellen Markierung in schwarz Literatur: Quirke Phil. Training and quality assurance for rectal cancer: 20 years of data is enough. THE LANCET Oncology, Vol 4 November 2003 Internetseiten: http://www.ualberta.ca/~rmclean/crdiss.htm http://news.bbc.co.uk/1/hi/health/279722.stm Æ Zwei Tumorblöcke einbetten für Forschung und molekularpathologische Untersuchungen. ÆAngebot auch alle Operationspräparate der Studie in die Charité Campus Mitte zu schicken (Ansprechpartner Dr. Th. Knösel, Tel. 450-536155, email: [email protected])