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Standpunkte
2. Deutscher Human Resources Summit
Familienpolitik als nachhaltige Wachstumspolitik
von Dr. Martin Sonnenschein,
Managing Director Central Europe, A.T. Kearney
Trotz Zuwanderung: über kurz oder lang überaltert Deutschland. Dies belastet die Wirtschaft
durch steigende Sozialabgaben, rückläufiges Fachkräftepotential und verminderte
Innovationskraft. Hinzu kommt: Die Bereitschaft zu Veränderungen in der Gesellschaft schwindet
zusehends. Nirgendwo sonst in Europa müssen sich junge Menschen so eindeutig zwischen
Karriere und Kindern entscheiden. Den meisten fehlen Zeit sowie finanzielle und berufliche
Sicherheit, auf deren Basis sie bereit wären, eine eigene Familie zu gründen.
Wenn Familienpolitik auch nachhaltige Wachstumspolitik für die Wirtschaft sein soll, dann muss
jungen Menschen auch die Zeit für die Gründung eigener Familien gegeben werden – ohne dass
daraus Nachteile für sie entwachsen. Außerdem sollten Unternehmen ihren Mitarbeitern die
Möglichkeit geben, nach der Elternzeit wieder in eine attraktive Position einzusteigen und den
abwesenheitsbedingten Karrierenachteil auszugleichen. Elternzeit muss zur Karrierechance werden, indem Eltern während oder im unmittelbaren Anschluss an die Elternzeit die Möglichkeit zur
beruflichen Weiterbildung haben.
Darin liegt nicht nur für Deutschland eine einmalige Chance – sondern auch für jedes einzelne
Unternehmen: Sie können Talente an sich binden und Qualifikationslücken schließen.
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2. Deutscher Human Resources Summit
Höhere Wettbewerbsfähigkeit durch modernes Arbeitszeitmanagement
von Dr. Alexius Leuchten, Partner, BEITEN BURKHARDT Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Die Arbeitskraft der Mitarbeiter ist das kostbarste Gut in jedem Unternehmen.

Die Verteilung der verfügbaren Arbeitszeit erfolgt zunehmend nicht mehr schematisch,
sondern angepasst an die wirtschaftlichen Bedürfnisse des Unternehmens.

Gleichzeitig muss die Arbeitszeit den individuellen Bedürfnissen der Arbeitnehmer nach
einem geordneten Familienleben und angemessener Freizeitgestaltung gerecht werden.

Modernes Arbeitszeitmanagement versucht den Spagat zwischen wirtschaftlicher Optimierung
des vorhandenen Arbeitszeitvolumens und den individuellen Wünschen der Arbeitnehmer.

Mittel zur Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle sind (u.a.) Lebens- und
Jahresarbeitszeitkonten, Vertrauensarbeitszeit, breite Mitarbeiterqualifikation, geteilte
Schichtdienste und nicht zuletzt der Einsatz von Zeitarbeit.

Zeitarbeit bietet zwar maximale Flexibilität, sie lädt aber gleichzeitig auch zum
Missbrauch ein.

Möglicher Missbrauch der Zeitarbeit wird vermieden durch Kooperation mit seriösen
Verleihunternehmen, durch faire Arbeitsbedingungen und damit vor allem durch eine
vernünftige Bezahlung.

Das neue Recht der Zeitarbeit stärkt die Stellung der Zeitarbeitnehmer im
Entleihunternehmen und führt damit zu einer Aufwertung der Zeitarbeit allgemein.

Rechtliche Schranken für die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle einschließlich der
Zeitarbeit bestehen zwar, sie sind aber ohne größeren Aufwand überwindbar.
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2. Deutscher Human Resources Summit
Anforderungen an Führungskräfte der Zukunft
von Astrid E. Habeder-Preuß, Geschäftsführende Gesellschafterin,
Dr. Heimeier & Partner Frankfurt
Zwei Phänomene beeinflussen im besonderen Maße die Anforderungen an die
Führungskräfte der Zukunft:
Gerade im Bereich der Technologie ändert und verschärft sich die Wettbewerbssituation
vieler Unternehmen, u. a. durch die erfolgreiche Aufholjagd asiatischer Anbieter.
In der letzten Zeit wurde der berühmte Wirtschafts-Schweinezyklus von sieben Jahren
„Up and Down“ in der Wirtschaft durch eine hohe Volatilität abgelöst.
Hieraus ergeben sich besondere Anforderungen mit Blick auf die Kompetenzen,
die heute von Führungskräften gefordert werden:

das Treiben und Managen von Veränderungsprozessen

die Identifikation und das Entwickeln künftiger Talente

das Fördern von Kreativität und Innovation

das Coaching als Führungsphilosophie

das Handeln vor dem Hintergrund einer globalen Perspektive

das Ausbalancieren von Arbeit und Privatleben
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2. Deutscher Human Resources Summit
Employer Branding – Anforderungen, Gestaltung und Bedeutung
in Boom- und Krisenzeiten
von Dr. Roland Schäfer, Direktor Betriebliche Altersversorgung,
ERGO Versicherungsgruppe AG
1. Der Arbeitsmarkt hat sich vom Anbieter- zum Nachfragermarkt gewandelt. Für eine effiziente
Positionierung des Unternehmens ist die Pflege der Arbeitgebermarke von großer Bedeutung.
2. Die Arbeitgebermarke kann nur dann erfolgreich sein, wenn mit ihr positive Assoziationen verbunden sind. Eine funktionierende Marke löst Emotionen und Einstellungen aus. Im Idealfall
sind das solche Assoziationen und gefühlte Werte, die das Unternehmen in seiner eigenen
Markenidentität definiert und kommuniziert.
3. Employer Branding umfasst einen ganzheitlichen Ansatz, der das Unternehmen in der externen Betrachtung als wertvolle Arbeitgebermarke erscheinen lässt und in der internen Wirkung
die damit assoziierten Werte erlebbar macht.
4. Die Positionierung der Arbeitgebermarke ist eng mit den Entwicklungen des demographischen
Wandels und damit mit der erfolgreichen Rekrutierung und Bindung von Fach- und
Führungskräften verbunden.
5. Die attraktive Darstellung der Arbeitgebermarke in Erfolgs- wie auch in Krisenzeiten bietet
nicht nur die Option, offene Stellen zu besetzen, sondern auch die Möglichkeit, einen externen Talentpool aufzubauen. Dabei sind zunehmend „Social Media“ von Interesse.
Eine ganzheitliche inhaltliche Ausgestaltung von Employer-Branding-Konzepten umfasst die positive Darstellung sämtlicher Arbeitgeberleistungen. Hierbei rücken neben der Personalentwicklung
zunehmend innovative Konzepte zur Flexibilisierung der Arbeitszeit bzw. zur Gestaltung von
Vergütungsmodellen in den Fokus.
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2. Deutscher Human Resources Summit
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit werden auch künftig die
Organisation von Arbeit bewegen. Nur so kann das nach wie vor hohe
Markttempo strukturell adäquat abgebildet werden.
von Frank Schabel, Head of Marketing, Hays AG
1. Dies beinhaltet eine lebensphasenorientierte Personalpolitik. Sie verbindet die Belange der
Organisation nach effizienten und professionellen Abläufen mit der spezifischen
Lebenssituation der Mitarbeiter und den daraus resultierenden Bedürfnissen.
2. Die Organisation öffnet sich noch weiter, um die Erfahrung und die Kompetenz externer
Mitarbeiter in anstehende Projekte zielgerichtet einzubinden. Hier gilt es, die entsprechenden
Vorkehrungen zu treffen, um dieses externe Wissen für die Organisation nachhaltig nutzbar zu
machen. Durch die demographische Entwicklung nimmt dieser Trend weiter zu.
3. Nicht nur deshalb geraten konventionelle Organisationsformen an Grenzen. Künftig wird – vor
allem innovative und wissensorientierte – Arbeit noch stärker in intensiv vernetzten Projekten
organisiert. Diese zeichnen sich durch klare Zielvorgaben und definierte Zeithorizonte aus.
4. Der eigentliche Arbeitsplatz verliert durch die zunehmende digitale Vernetzung und Mobilität
an Bedeutung. Aber Organisationen werden in dieser Entwicklung erkennen, dass die persönliche Kommunikation an einem Ort für den Erfolg anstehender Projekte unerlässlich ist und
hierfür Raum schaffen.
5. Denn bei aller Beweglichkeit in Richtung Markt und Kunden bedarf es nach wie vor einer
hohen Stabilität in der Statik der Arbeitsorganisation. Diese wird in allererster Linie durch
eine offene und vielschichtige Unternehmenskultur getragen.
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2. Deutscher Human Resources Summit
Neue Anforderungen an die Führungskraft der Zukunft
von Dr. Dagmar Wilbs, Leiterin des Geschäftsbereichs Human Capital Central Europe,
Mercer Deutschland GmbH
Führungskräfte müssen sich heute in einem Unternehmensumfeld behaupten, das immer
komplexer und multikultureller wird. Die Instabilität der Märkte, die damit verbundenen
Unsicherheiten, aber auch die größer werdenden Konflikte im Zusammenhang mit den
Mehrgenerationenbelegschaften sind nur ein kleiner Ausschnitt der Themen, mit denen
Führungskräfte heute umgehen müssen.
Vor diesem Hintergrund müssen die etablierten Führungsprofile in den Unternehmen grundlegend
hinterfragt und neu ausgerichtet werden. Gefragt sind Führungskräfte, die verschiedene Szenarien
im Blick haben, unterschiedliche Perspektiven einnehmen und auf Veränderungen schnell und
flexibel reagieren können. Es gilt, das eigene Handeln immer wieder neu auf sich verändernde
Marktbedingungen und Unternehmensziele auszurichten und dabei die langfristigen Ziele stets im
Auge zu behalten.
Darüber hinaus verlangt der sich weltweit zuspitzende Fachkräftemangel nach Führungskräften,
die als Talentmanager agieren und die Potentiale ihrer Mitarbeiter erkennen und fördern.
Innovationen sind ein wichtiger Schlüssel zum Unternehmenserfolg, und sie können nur da entstehen, wo Führungskräfte in der Lage sind, ihren Mitarbeitern Gestaltungsräume zu schaffen.
Damit einhergehend wachsen die Anforderungen an die kommunikative Kompetenz. Wer
Mitarbeiter langfristig binden will, muss in der Lage sein, sie kommunikativ zu erreichen, zu motivieren, zu inspirieren und Visionen zu teilen.
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