Infoblatt: BayernNetz Natur-Projekt "Heiden im Münchner Norden" Hrsg.: Landratsamt München - Naturschutz, Forstrecht und Landwirtschaftsrecht Stand: Oktober 2011 BESCHREIBUNG UND LAGE Eingerahmt von den Siedlungsgebieten von Eching-Neufahrn (Landkreis Freising) im Norden und GarchingHochbrück (Landkreis München) im Süden sowie der B 13 im Westen und der B 11 im Osten, liegt das rund 11,5 Quadratkilometer große Gebiet der "Heiden im Münchner Norden". Die hier achtspurige A 9 durchschneidet von München kommend das Gebiet von Süden nach Norden und bildet dabei eine für die meisten Tier- und Pflanzenarten unüberwindliche Barriere. Großflächige Reste an Halbtrockenund Trockenrasen, Wärme liebenden Säumen und Gebüschen sowie lichten Kiefern- und Eichenwäldern prägen noch immer das Gesicht der weiten Münchner Schotterebene, deren rauer Charme sich dem Betrachter erst auf den zweiten Blick offenbart. Geobasisdaten © Bayerische Vermessungsverwaltung 2010 Mallertshofer Holz © Wagner Mariahilfplatz 17 81541 München Telefon 089 6221-0 -2- NATURSCHUTZFACHLICHE BEDEUTUNG Die vielarmigen Schmelzwasserströme der sich zurückziehenden Gletscher der letzten Eiszeiten hinterließen ungeheure Mengen kalkhaltiger Schotter in der Münchner Ebene. Auf den flachgründigen Böden, die während der Vergletscherung eisfrei geblieben waren, siedelten sich Arten der kontinentalen Kältesteppen und des Alpenraumes an. Zu ihnen gesellten sich nach der Eiszeit Arten des Mittelmeerraums, die entlang der Isar nach Norden vordrangen. In der Folge entstanden schon früh vom Menschen genutzte, mit lichten Kiefern- und Lohwäldern durchsetzte Grasheiden, die noch Mitte des 19. Jahrhunderts 15.000 Hektar einnahmen. Heute sind zwar nur noch Relikte dieser Heidelandschaft erhalten, ihre ungewöhnlich vielfältige Pflanzen- und Tierwelt und die einmalige Kombination an Arten verschiedenster Ursprungsgebiete verleihen ihnen aber europaweite Bedeutung. So findet man hier beispielsweise fast 60 Tagfalterarten, darunter den Gelbringfalter (Lopinga achine) und den Zweibrütigen Würfeldickkopf (Pyrgus armoricanus). Gewöhnlicher Fransenenzian © Wagner Heidegrashüpfer © Wagner DAS PROJEKT Zentrales Anliegen des zwei Jahre nach der Gründung des Heideflächenvereins im Jahr 1990 begonnenen Projekts ist es, die einmaligen Heidereste dauferhaft zu bewahren, wieder auszudehnen sowie durch die Nutzungsextensivierung oder -umwidmung angrenzender Flächen einen Biotopverbund zwischen den verbliebenen Kerngebieten (z. B. Mallertshofer Holz, Garchinger Heide, Dietersheimer Brenne) zu etablieren. Eine besondere Rolle für die Erhaltung der Grasheiden kommt der Sicherung und Förderung der Hüteschafthaltung zu. Zur Erreichung der Projektziele arbeiten im Heideflächenverein Münchner Norden e. V. die Stadt München, die Gemeinden im Norden der Landeshauptstadt und die Landkreise Freising und München mit zahlreichen Partnern wie der Staats- und Bundesforstverwaltung und der Wehrbereichsleitung Süd der Bundeswehr zusammen. ANSPRECHPARTNER Herr Wagner Telefon: 089 / 6221-2367 Fax: 089 / 6221 44-2367 Zimmer: A 3.31 Fachbereich: 6.3 E-Mail: [email protected] Weitere Auskünfte erhalten Sie beim Heideflächeverein Münchener Norden e. V. (Internet: http://www.heideflaechenverein.de/index.html; E-Mail: [email protected]).