Juli 2013 Ein Herz für Bio Fachzeitschrift für den Lebensmittelhandel S. 14 Bio aus der Region S. 24 Hochwertiges Biogetreide für gutes Mehl Bio zum Mitnehmen Take away, Trends, Innovationen www.ein-herz-fuer-bio.org S. 30 Herkunfts- und VerarbeitungsCheck Inhalt Inhalt Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Bio wohin? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Bio wohin?, S. 4 Bio und Regional . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Bio und Regional . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Wo Bio-Feinkost produziert wird . . . . . . . . . . . . . . 20 Ohne Gutes Getreide kein gutes Mehl . . . . . . . . . . 24 Bio und Regional, S. 10 Biowurst und Biofleisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Innovative Biopioniere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Bio im Aufwind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Spitzenadresse für Bio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Wo Bio-Feinkost produziert wird, S. 20 Ohne Gutes Getreide kein gutes Mehl, S. 24 Innovative Biopioniere, S. 38 Impressum Herausgeber und Verlag: Comshop communication & conseil GmbH Hauptstrasse 38/2, Denzlingen, Tel. 07666 880343 Fax 07666 880342, [email protected] www.ein-herz-fuer-bio.org Geschäftsführung:Dr. Klaus-Jürgen Holstein Redaktion: Verantwortlich im Sinne des Presserechts Dr. Klaus-Jürgen Holstein Anzeigen: Dr. Holstein (Anschrift wie oben) Bio im Aufwind, S. 44 Gestaltung:Christian Simon, Freiburg [email protected] Druck + Versand: Simon Druck GmbH & Co. Riegeler Straße 4b 79111 Freiburg www.simon-druck.de Bestellungen an den Herausgeber. Für unverlangt eingegangene Beiträge wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Rechte der Reproduktion wie Nachdruck oder Aufnahme in OnlineDienste sind nur nach schriftlicher Genehmigung des Herausgebers statthaft. 3 Bio wohin? Bio wohin? Deutscher Biomarkt: Trends und Tendenzen Beginnen wir damit, dass wir einige Fakten ins Gedächtnis rufen: Der Lebensmittelmarkt als Ganzer schrumpft: Aktuell leben in Deutschland laut Volkszählung 2011 80,2 Millionen Menschen, bislang hatte man geglaubt es seien eher 81,8 Millionen, davon sind 6,2 Millionen Ausländer, allerdings besitzen 15 Millionen der in Deutschland lebenden Menschen einen Migrationshintergrund. Sparen wird derzeit in Deutschland von Seiten der Kreditinstitute nicht belohnt. Die Verbraucher verlegen sich neben dem Reisen auf das Genießen. Und da man auch hier das meiste für sein Geld haben will, geht viel Geld in den Einkauf für die heimische Küche. Die Verbraucher sind skeptisch: 62 % empfinden große Missstände beim Angebot von Lebensmitteln laut einer Infas-Studie zum deutschen Verbrauchertag der Verbraucherzentralen. Das wird nur noch getoppt von Finanzprodukten mit 63 % Verbrauchermißtrauen. Gibt es überhaupt einen einheitlichen deutschen Biomarkt? Befürchtungsweise nein. Der deutsche Bioumsatz wird in erster Linie von frischem Obst und Gemüse getrieben. Soweit mag die Tendenz einheitlich sein. Aber im Details gibt es große Unterschiede und die sind keineswegs vor allem durch regionale Geschmacksvorlieben geprägt sondern schlicht durch Lebenssituationen. Überall dort, wo der Anteil berufstätiger Singles hoch ist bzw. wo beidseitig beschäftigte berufstätige Paare leben – also mehr in den Ballungsräumen – ist der Bedarf an Lebensmitteln ein deutlich anderer. 4 Aktuelle Analyse Was gekauft und gegessen wird, hängt wesentlich vom Zeitbudget der Menschen ab. Menschen, bei denen die Arbeit im Vordergrund steht und die vielleicht noch längere Anfahrtswege zum Arbeitsort haben, schauen sehr oft danach, dass sie sich in der Nähe der Arbeitsstätte mit Ernährung für die Arbeitspausen und sogar mit Einkäufen für daheim versorgen. Und dann ergibt sich aus diesen Voraussetzungen natürlich noch ein anderer Faktor: Welche Einkaufsstätte bevorzugen die jeweiligen Zielgruppen? Megatrends, an denen kaum ein Lebensmittel vorbeikommt Weniger Fleisch und mehr Gemüse. Auch wenn der Massenkonsum stark preisgetrieben ist, ging der Fleischkonsum in Deutschland leicht zurück. Bislang war dieser Bereich für Bioprodukte schwer erreichbar, da überall Biofleisch fast immer doppelt so teuer wie konventionelles ist. Im Moment scheint es, dass es auch den Supermarktketten gelingt, erstmals ein ernst zu nehmendes Biofleisch-Angebot im Markt zu etablieren. Weiter setzt sich die Erkenntnis durch, dass eine ungehemmte Fleischproduktion in Europa die Gesundheit und die Umwelt belasten. Ein gewisses Basis-Ernährungsbewußtsein hat das Kaufund Essverhalten in Deutschland in den letzten generell verändert: Weg von zu kalorienreichen süßen Speisen. Auch wenn die Zuckerbomben für den Alltag längst noch umfassend geächtet sind, so hat sich hier auch fundamental der Geschmack verändert. Ein herausragendes Beispiel ist Schokolade. Hier ist es inzwischen durchaus hoffähig geworden, auch dunkle Qualitäten anzubieten. Davon aber Bioanbieter in einem erkennbaren Maße profitiert, weil der Verzicht auf übermäßig viel Zucker auch ihrer Philosophie entspricht. Aktuelle Analyse 5 Anzeige Snackartikeln zum Beispiel von Trockenfrüchten, Nüssen und Riegeln. Ein Angebot, dass inzwischen bis weit in ländliche Flächen gespielt wird und einen umfassenden Nachfragetrend ausdrückt. Da läge es sicher sehr nahe, einen in der Menge deutlich geringeren Biogenuss als Ausweg zu sehen. Aber der wird nur in dem Maße möglich wie Bioqualität bei Fleisch und Wurst für Verbraucher als Mehrwert erlebbar wird. Die aktuellen Bio-Konzepte der Handelsketten sind auf dem Weg dahin. Wesentlich spezifischer zeigt sich die Aufnahme junger trendiger Bioprodukte von Smoothies über interessante Dressings und Saucen bis hin zu neuartigen Portionsartikeln wie neben Fertigmüsli auch Porridge. Sofern die entsprechende Zielgruppe eine solche Einkaufsstätte für sich ausgewählt hat, verkaufen sich derartige Bioartikel der jüngsten Generation auch entsprechend gut. Das ist neu und hatte sich in Deutschland bislang noch nicht so durchgesetzt. Und man sieht auch, dass derartige Trends ziemlich unabhängig von den Vertriebskanälen durch Fachgeschäfte oder durch normale Supermärkte von der Richtung her weitgehend identisch sind. Trends und Veränderungen im BioEinkaufsverhalten Es gibt immer mehr neue Zielgruppen mit einem veränderten Bio-Konsumverhalten Leicht absehbar werden die ersten Trends, wenn man einfach einmal in die Biosortimente der Drogeriemärkte Draisstraße 1 Ansätzen D-77815 Bühl schaut. Neben zur Bio-Nahversorgung bieten die inzwischen ein durchaus beeindruckendes Sortiment an Geschrotete Körnermüslis, geschrotete, vorgeweichte Hülsenfrüchte und lange gegarter Naturreis aus der Zeit der Vollwertküche haben immer nur einen Teil der Verbraucher erreichen können. Die heutigen Verbraucher wollen es einfach und in vielen Fällen einen Biogeschmack, der konventionellen Produkten sehr nahe kommt. Dieser muss sich sicher noch entwickeln, aber wir sehen die Vorboten schon überall. In Frankreich ist dieser Markt schon sehr weit entwickelt: Bio-Kompott aus Quetschtuben und in Portionsbechern, Bio-Fertiggerichte wie gesundes FastFood im Mikrowellenbeutel, vieles davon hat sich im Markt auch schon etabliert. Mag sein, dass am Ende die Verpackungen sich mehr nach kulturellen Vorlieben ausrichten, aber der Trend wird sich auch in Deutschland durchsetzen. Bei Handel mit Verbrauchern sind vor allem nicht-kühlpflichtige Fertiggerichte beliebt, weil man die bequem lagern und transportieren und das für alle eine gute Lösung darstellt. 6 Aktuelle Analyse Bei Teilen der deutschen Bio-Verwender werden Herkunftsund Verpackungsfragen immer rational durchdacht Ein renommiertes Weinbauinstitut rechnete auf einem Seminar den Teilnehmern vor, dass für Wein eine Schlauchbeutelverpackung eigentlich energieeffizienter sei als die gute alte Glasflasche. Zu manchen Zeiten ist der CO2-Fußabdruck lange gelagerter einheimischer Äpfel größer als der von frischer Schiffsfracht aus Südamerika. Und die für Bioprodukte immer noch sehr beliebte Glasverpackung erhöht nun auch jedes Frachtgewicht nicht unerheblich. Fachleute erklären uns, dass es bei der Verpackung in Pappe, Papier, Glas und Plastik heute keineswegs allein auf die Ressourcenschonung ankommt, sondern auch auf das „Wie“ des Recycling. Die Antworten in diesem Bereich sind komplizierter als wohlmeinende Umweltfreunde oft denken. Suche nach Vertrauen in vielen Vertrauenskrisen Nahezu zwei Drittel der Konsumenten vertrauen landläufigen Lebensmitteln nicht. Dazu hat seitens der Hersteller einiges beigetragen: Zuviel Zucker und Fett in angeblich leichten Lebensmitteln, falsch deklarierte Fleischbestandteile in verschiedenen Formen, unerwartet schlechte Massentierhaltung bei Geflügel. Gleichzeitig leben Zeitschriften und Fernsehformate davon, Verbrauchern darzustellen, billige Ware könne sehr gut sein. Umgekehrt wird in vielen Warengruppen wie Bananen, Schokolade oder Gemüse aufgedeckt, dass Billigproduktionen ihren Preis in der Umwelt der Hersteller und bei der Gesundheitsgefährdung bei den Landarbeitern der Produkzenten fordern. Was soll man eigentlich noch glauben? Besonders, wenn es einen wenig interessiert, wie Lebensmittel hergestellt werden. Hilft da die Flucht in Siegel und beruhigende Auslobungen? Auch nur bedingt, da mit jeder zusätzlichen Auslobung die Lage für Verbraucher unübersichtlicher wird. An Bioqualität wird motorisch gezweifelt: Wie kann die von Bioladen bis Discount ähnlich gut sein? Angesichts eines solchen Verständnisniveaus ist jeder Ruf nach zusätzlichen Siegeln verfehlt. Es wäre erst einmal wünschenswert, wenn Verbraucher lernen würden, dass im Normalfall in Deutschland nur qualitativ einwandfreie Lebensmittel für den Verkauf zugelassen sind. Dann könnte man vielleicht noch lernen, dass Qualitätssiegel wie etwa die DLG-Medaillen eine Auslobung vor allem für beste geschmackliche Qualität sind. Und dann gibt es eben noch stoffliche Qualitätszusagen wie genfrei, glutenfrei, laktosefrei und in der Reihe auch Bioqualität, die eben in dem Maße verstanden werden, wie Kunden sich damit beschäftigt haben. Und was ist wertvoll an der „Regionalität“? Grundsätzlich macht sich die deutsche Öffentlichkeit seit einigen Monaten die Erkenntnis zu eigen, dass die Versorgung von frischen Bio-Paprika, von BioGurken und zum Teil selbst von Aktuelle Analyse biologisch handeln H BIo wohIn? Cbet Cbet FrischeService & Handels GmbH Draisstrasse 1 D-77815 Bühl / Baden Kontakt Remo Hesselbarth Tel.: +49 (0) 7223 9 51 28 24 Fax: +49 (0) 7223 9 5128 11 @mail: [email protected] BIo wohIn? Wenn das Thema Regionalität in diesem Sinne aufgegriffen wird, dann bedeutet es natürlich auch Transparenz: Der Endkunde weiß, was er bekommt und das ist dann natürlich für alle sensiblen Produkte wie z.B. die aus dem Fleischbereich interessant. Fleisch und Wurst sind in hohem Maße Vertrauenssache. Der neue Trend zur Verträglichkeit Selbst wenn es für viele Menschen gar nicht zwingend ist: Immer mehr Verbraucher greifen zu glutenfreien Produkten, so wie inzwischen Dinkel, Quinoa und Amaranth durchaus in den Alltag übernommen werden, teils aus gesundheitlicher Notwendigkeit, teils auch, weil es schmeckt und subjektiv besser verträglich ist. Biotomaten derzeit aus eigenem Anbau nicht gesichert ist. Ist diese Lage per se verwerflich? Nein, denn gerade die außergewöhnliche Witterungsentwicklung dieses Jahres führt vor Augen, dass naher Anbau manchmal keine alleinige Lösung sein kann, weil das Wetter nicht mitspielt. Spielt daher Regionalität gar keine Rolle? Das sicher auch nicht. Kurze Lieferwege bei frischem Obst und Gemüse sind gut für den Vitaminerhalt. Es gibt Angebotssegmente, da kann es ohne ein verstärktes regionales Bioangebot keine sinnvolle Weiterentwicklung geben wie etwa bei Beerenobst, aber auch bei frischen Salaten und einer insgesamt breiteren Auswahl vor allem im Feingemüse. Transportempfindliche frische Biogemüseund –Obstsorten machen nur dann ein glaubwürdiges Angebot, wenn sie schnell an ihren Bestimmungsort und zu den Verbrauchern gelangen. Aber genau das verlangt eine andere Art der Logistik als die den Handelszentralen gewohnten zentralistischen Wege und eine direkte Zusammenarbeit mit regionalen Erzeugern. Wenn eine solche Zusammenarbeit sinnvoll sein soll. 8 Das gilt auch für den verstärkten Trend zu Tofu und Soja-Produkten und allen vegetarischen Fleisch-ErsatzAngeboten. Von diesem Trend profitieren vor allem Angebote, die möglichst fertig zubereitet sind. Auch vegetarische Bio-Burger sollten möglichst schon küchenfertig vorbereitet sein. In den neuen Trend haben selbstverständlich auch Fleischähnliche Produkte zum Beispiel als Bio-Weizen ihren Platz gefunden. Moderne Formen und Rezepte bringen auch neue Verwenderschichten auf den Geschmack. Und in manchen Trendküchen ist das Stichwort „Vegan“ zum Codewort für moderne Küche geworden. Sicher wird solch ein Trend niemals die ganz breite Menge der Verbraucher erreichen, aber durchaus einige der kulinarischen Meinungsführer und Geschmacksbildner. Die neuen Veganz-Läden in Frankfurt und Berlin zeigen auf jeden Fall einen Trend. Handel und Verbraucher verlangen nach Innovationen – auch bei Bioprodukten Bio-Innovationen haben vor allem drei Wurzeln, die Idee, das Rezept und die Produktion. Aus dieser Mischung entstehen neue Produkte wie Chips nicht auf Kartoffel, sondern Gemüsebasis, wie neue Formen Geschmacksrichtung von Frühstückscerealien– in Frankreich haben sich innerhalb eines Jahres überall Bio-Schokoballs durchgesetzt - oder Gemüse-Brotaufstriche – demnächst wird Bio-Hefe so kostspielig, dass es wenig Sinn macht die noch dazu kalorienträchtigen Hefe-basierten Produkte anzubieten. Manchmal hilft auch Notwendigkeit und Vernunft bei der Entstehung neuer Produkte nach: weniger Zucker, weniger Fett, weniger Kalorien, kein Palmfett, lieber glutenarm. Internationale DLG-Qualitätsprüfung 2013 Bio-Produkte Anmeldeschluss: 16. September 2013 Das Besondere bei Bio-Innovationen Innovative Bioprodukte sollten in Ernährungsphilosophie, Geschmack und Herkunft zum aktuellen Biogedanken passen: Gut für eine sinnvolle Ernährung, gut für Mensch, Tier und Umwelt. Die Zeiten, wo Bio-Freaks harte Körnerkost und Jutetaschen wollten, sind nicht zwingend, aber ein guter Teil der Vergangenheit. Heute darf Biokost sogar feiner schmecken als aus der Delikatess-Theke, es dürfen ganz normale Genuss-Rezepte sein, aber kein Angriff auf die Gesundheit, keine Zucker- und Fettbomben und keine Sinnlosigkeiten gegenüber der Umwelt – sehr wohl aber durchdacht neue Verpackungen. Die Gewohnheiten haben sich geändert – kleine Verpackungen, direkt zum Verzehr fertig, zum Mitnehmen. Schließlich ist der Einkauf von dem, was ich jetzt essen will, auch ein Beitrag gegen überflüssige Reste und Wegwerfen von Lebensmitteln. Auch in Bioqualität wird in Deutschland gerne die Quadratur des Kreises gesucht Ein Bioprodukt soll toll schmecken, eine sehr eingängige Rezeptur, aber auch gesund sein, soll möglichst regional und authentisch sein, für die Verbraucher transparent und gleichzeitig aber einen absolut attraktiven Preis haben. Dem sind gewisse Grenzen gesetzt – nicht nur beim Preis-Qualitätsverhältnis, sondern auch bei der Tatsache, dass trotz aller Sehnsucht nach dem Massenmarkt von Bioprodukten gewisse Rahmenerwartungen an Bioprodukte gestellt werden müssen, z.B. dass Bio-Kinderprodukte keine Zuckerbomben sein sollen, dass keine faulen Kompromisse in Sachen Bio und Ernährungsqualität sich generell lohnen, weil sie einfach nicht glaubwürdig sind. Aktuelle Analyse t ä t i l a u Q t i M n e t k n pu Aktuelle Analyse Tel.: +49 69 24788-364 [email protected], www.DLG.org/Biotest BIo und regIonal BIo und regIonal erfahren Bioland-Landwirten wie Familie Späth, um ein entsprechendes Qualitätslevel für frisches Bio-Obst und –Gemüse bieten zu können. Gerade in einem Erntejahr wie 2013 ist trotz aller unvermeidlichen witterungsbedingten Verschiebungen und Ausfälle die Partnerschaft zu erfahrenen Landwirten gefragt, wo man die Basistechniken der Biolandwirtschaft beherrscht und entsprechend anwendet. So werden die später reifenden Erdbeeren ebenso wie Radieschen unter Netzen vor Schädlingen geschützt, um trotz widriger Umstände noch eine gewisse Chance auf Reifung zu wahren. Regionale Erzeuger haben für das Bioangebot eine ganze Menge zu bieten Das sieht man am besten an einem konkreten Beispiel. Frank und Katharina Späth führen in Wagshurst einen durchaus überschaubaren Bioland-Hof: Die Zahlen sind klar: 15 ha Fläche, verteilt auf 30 Parzellen rund um den Ort mit insgesamt 60 verschiedenen BioKulturen, die angebaut werden. Schwergewichte im Absatz sind Freiland-Erdbeeren, die in 12 verschiedenen Sorten angebaut werden, Lauch, Salate, Kräuter, Kartoffeln, um einmal die groben Eckdaten zu liefern. Von Bioqualität ist das Paar überzeugt. Bei Bioland ist man, weil Bioland ein guter regionaler Partner ist und weil man für die praktische Arbeit auf dem Hof die Kompetenz der Bioland-Fachberater schätzt. Um die Eigenvermarktung kümmert man sich nur sehr bedingt, weil man allein mit Transport und Logistik in Felder vorstößt, die die eigenen Möglichkeiten überschreiten. Aus diesem Grund arbeitet auf diesem Gebiet stark mit einem regionalen Großhändler zusammen, der Cbet FrischeService & Handels GmbH. Man kennt sich, bei Nachfragespitzen kann man schon einmal auf Zuruf zusammenarbeiten, ansonsten versucht man natürlich, wo immer es geht, eine gemeinsame Planung zu machen. Deutlich später als sonst noch mitten in der Erdbeerernte Ein äußerst flexibler und breit gefächerter Gemüseanbau Wer an den Feldern zwischen Achern und Bühl vorbeifährt, der entdeckt in den einzelnen Reihen jeweils eigentümliche Konstruktionen: Erntewagen für eine Personen, von denen aus man sitzend die Erdbeeren pflücken kann und gleichzeitig die fertigen Kisten stapelt. Ein Baldachin gibt Schutz vor der Sonne. Man erkennt auf den Feldern Lauch, Zucchini, Fenchel, Zwiebeln, Hokaido-Kürbisse, jeweils schon durchaus weit gediehen, Paprika sind noch unter Folien geschützt. In diesem Jahr ist der Kampf gegen das Unkraut besonders stark und für Bio-Landwirte eben auch besonders aufwändig. Der Anbau ist auf die unterschiedlichen Parzellen verteilt. Zur laufenden Bodenverbesserung baut der Landwirt Stickstoff-produzierende Zwischenkulturen an, auf jeder der Parzellen nach Möglichkeit alle zwei Jahre. Wer genauer hinsieht, der erkennt auf den Feldern noch die Reste der Witterungsschäden: ausgefallene Pflanzreihen, die unter Wasser standen, teil reduziertes Wachstum und allein bei den Erdbeeren des Biolandhofs etwa eine Tonne unbrauchbarer Erdbeeren. Auf eine frühe Ernte brauchte man bei der Witterung von 2013 nicht zu setzen, vielleicht wird der spätere Absatz noch halbwegs erträglich. Logisch, dass ein solches Jahr viel mehr Arbeit auf den Feldern macht. Und in dem Moment, in dem man sich ganz konkret mit Erntesituationen wie in diesem Jahr beschäftigt, erkennt man sehr schnell, wie schwer es ist unter derart erschwerten Situationen, Ernte- und Absatzplanung zusammenzubringen. Denn je früher die deutsche Ware zum Beispiel Großhändler Cbet als logistische Plattform für regionale Erzeuger Wer derart authentische Bioqualität anbieten will, der benötigt die Zusammenarbeit mit überzeugten und 10 Bio vor Ort Bio vor Ort 11 BIo und regIonal BIo und regIonal reich zu Verbrauchern zu bringen. Da ist die gemeinsame Fantasie aller Beteiligten Anbau – Vermarkter – und Handelsketten gefragt, um die Idee einer standortnahen Versorgung zu realisieren. Überdeutlich hörte man in den letzten Monaten die Kritik, dass in Deutschland gerade auch bei der frischen Ware wie Obst und Gemüse viel weniger Bioqualität angebaut wird als die deutschen Verbraucher konsumieren und vielleicht noch konsumieren wollen. Diese Tatsachen sind keineswegs in erster Linie der Unwilligkeit von Anbauern oder deren Vermarkter anzukreiden, sondern hängen auch stark damit zusammen, dass Handelsketten die passenden Konzepte und Instrumente finden, mit denen sie das umsetzen, wie etwa Rewe mit den Landmarkt-Konzepten, Edeka-Südwest mit Unsere Heimat Bio und gerade in einem regionale Pilotprojekt Edeka Minden in Ostwestfalen. Vom grünen Tisch aus lässt sich manch ein Verfügbarkeitsmangel an Ware leicht kritisieren, ihn auch logistisch elegant zu beheben ist nicht immer leicht. bei Gemüse verfügbar ist, desto besser die Ertragssituation. Und natürlich kann auch der Handel nur sehr bedingt planen, welche Ware er wann und in welcher Menge benötigt. Die romantische Vorstellung, man könne die Ware ohne weitere Zwischenschritte direkt in die Geschäfte bringen, lässt sich nur durch einen erfahrenen zwischengeschalteten Partner wie Cbet umsetzen. Bio-Frischware wie Obst und Gemüse sind nach wie vor der Deutschen liebstes Kind Für die Nahversorgung besonders wichtig: Frische Salate und Kräuter Wenn man die tollen frischen Bio-Salatqualitäten auf dem Acker sieht, dann wird einem sehr schnell klar, wie wichtig es ist, diese Produkte schnell und noch vitamin- 12 Aus diesem Grund bleibt es eben auch so wichtig, sich mit Anbau- und Liefermöglichkeiten in diesem Bereich zu beschäftigen. Ein Blick auf einen gut gepflegten Bioacker zeigt, dass in diesem Bereich eine beeindruckende Vielfalt, an Erdbeersorten, an Salatsorten verteilt über eine durchaus lange Saison gibt. Das ist oft viel leichter gesagt als umgesetzt: Einfache und effizi- Bio vor Ort Der Landwirt gesteht, dass ein großer Anteil der Gewürze von einem befreundeten Bäcker abgerufen werden, der die Gewürze in einem Gewürzbrot verarbeitet. Keine Frage, BioKräuter und –Frischgewürze in dieser Qualität wären eine Bereicherung für jede Küche. Für Cbet als logistische Plattform bleibt noch genug zu tun ente Wege vom Anbau zum Kunden im Geschäft sind die Grundvoraussetzung, dass die Ware schnell und in gutem Zustand den Endkunden erreicht, dass Verluste und Retouren in Grenzen gehalten werden und dass die Ware zu einem Preis erhältlich ist, die der Kunde bereit ist, auszugeben. Es liegt nicht unbedingt an mangelnder Bereitschaft und Einsatz der Landwirte, dass ein Teil dieser möglichen Frische-Vielfalt im Moment noch nicht bei den Endkunden ankommt. Auch für einen Bioland-Landwirt bleiben noch Wünsche an den Markt offen Für den täglichen Kontakt zum Absatz sorgen Mitarbeiter, die ständig den schnellen Durchfluss der Ware vom Erzeuger zum Abnehmer möglichst genau koordinieren. Gerade bei der regionalen Frischware ist ein Null-Lager das Ideal. Die Ware aus diesem Bereich macht selten wirklich Station im Lager. Selbst durch die eigenen Mitarbeiter zwischenverpackte Ware verlässt das Lager am selben Tag. Die wahren Werte und Qualitäten des Angebots von Cbet kann man eben nur in Ruhe auf dem Acker bewundern. Danach muss alles schnell gehen. Ganz zum Schluss des Rundwegs durch seine Parzellen führte uns Herr Späth an eine Parzelle, die er wie folgt kommentierte „Das ist mein Hobby. Wenn ich einmal aufatmen möchte, dann komme ich hierher.“ Mit diesen Worten zeigte er uns eine Parzelle mit etwa zehn verschiedenen GewürzKulturen. Gängige Dinge wie Petersilie zieht er woanders. Hier gedeiht Salbei, Thymian, Zitronenmelisse, Sauerampfer und so etwas selten gewordenes wie Pimpinelle – einst Grundbestandteil der legendären Frankfurter grünen Sauce. Schon der Geruch von Meter zu Meter bestätigt das Flair dieses besonderen Ackers. Hier gedeihen Aroma und Geschmack und jetzt bei Temperaturen um 27 Grad kommt alles wieder bestens zur Geltung. Was hier gerade gedeiht, wird nur zu sehr kleinen Teilen als Gewürzbund frisch vermarktet. Bio vor Ort 13 BIo und regIonal BIo und regIonal Im Kreislauf wirtschaften Menschen eine lebenswerte Zukunft sichern Eine Kooperation, die nahe liegt Bodenfruchtbarkeit fördern 1 7 2 Natürliche Lebensgrundlagen bewahren Tiere artgerecht halten Illustration: Bioland; Fotos: Bioland, iStock, gettyimages 6 Biologische Vielfalt fördern 3 5 4 Wertvolle Lebensmittel erzeugen Regionalität und BioPremiumqualität miteinander verbinden „Regionalität“ ist heute sicher ein gerne benutztes Schlagwort, weil es bei Lebensmittelkunden geschätzt wird. Aber es ist eben auch ein Schlagwort, mit dem in der Vergangenheit nicht immer verantwortungsbewusst umgegangen wurde. Wenn sich also Partner im Lebensmittelmarkt für den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten verbinden, ist es wichtig, dass sie möglichst klar umrissene gemeinsame Werte haben und genau wissen, wovon sie sprechen. EDEKA Südwest und Bioland verbinden gemeinsame Ziele: den Menschen wertvolle Lebensmittel anzubieten und dabei die natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren. Deshalb haben beide Partner beschlossen, ihre Zusammenarbeit weiter zu vertiefen. Seit Mai 2012 sind EDEKA Südwest und Bioland Kooperationspartner. Der Vorteil für Sie: In Ihrem EDEKAMarkt finden Sie jetzt noch mehr Lebensmittel in bester Bioland-Qualität – von Milch und Joghurt über Obst und Gemüse bis hin zu Säften, Snacks und Fleisch. 14 Bioland mit Edeka Zunächst einmal muss festgestellt werden, dass Bioland als Anbauverband im Südwesten Deutschlands sehr stark ist. Viele der Obstbauern am Bodensee oder entlang der Rheinschiene sind über eine gute Bioland-Beratung vor Ort zum Bioanbau gekommen. Eine regionale Molkerei wie die Schwarzwaldmilch verarbeitet die Rohware ihrer Bioland-Milchbauern zu ausgezeichneten Premium-Produkten und verarbeitet diese selbstredend nach Bioland-Richtlinien. Dabei konnte die Schwarzwaldmilch-Bioland-Range in den letzten Jahren überproportional wachsen. Diese regionale Molkerei könnte auf Dauer nicht sinnvoll ohne eine entsprechende regionale und gute Partnerschaft mit der Edeka Südwest existieren. Die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags durch die verantwortlichen Partner beider Organisationen (Hubert Merz, Vorstand Bioland Baden-Württemberg, Jan Plagge, Präsident Bioland Deutschland, Dr. Detlev Weiler, Geschäftsführer EDEKA Südwest, Harald Rissel, Sprecher der Geschäftsführung EDEKA Südwest, und Dr. Christian Eichert, Geschäftsführer Bioland Baden-Württemberg) war weit mehr als nur die Festschreibung eines bestehenden Zustands. Die Edeka Südwest möchte diese Partnerschaft gezielt nutzen, um den eigenen Kunden ein vertrauenswürdiges und rückverfolgbares Angebot aus der Region in Bio-Premiumqualität zu machen. Damit kann gleichzeitig die Bio-Kompetenz und das regionale Bio-Profil weiter ausgebaut werden. Was Lebensmittel in Bioland-Qualität auszeichnet Ein Anbauverband wie Bioland ist aus der Historie heraus natürlich erst einmal typischen Biokunden und Bioverbrauchern verbunden, wie man sie aus Biofachgeschäften kennt. Nun muss man allerdings feststellen, dass die Edeka Südwest bereits seit etwa acht Jahren intensiv um Bioprodukte kümmern und das Angebot – gerade auch der heimischen BioLebensmittel – immer entsprechend vorangetrieben hat. Und das war nicht immer nur das Ansinnen von Geschäftsleitung oder Einkaufsabteilung, sondern eben auch der Wunsch vor allem vieler selbständiger Kaufleute, deren Bioengagement auch immer wieder auf der BioLeitmesse Biofach ausgezeichnet wurde. Bereits bestehende lokale und regionale Lieferbeziehungen zwischen Edeka-Kaufleuten und Bioland-Erzeugern werden nun durch die Partnerschaft zwischen Bioland und Edeka Südwest ergänzt. So kann das Marktpotenzial regionaler Bio-Premium-Lebensmittel noch weiter ausgeschöpft werden. Bioland mit Edeka 15 Bio und regional Bio und regional 4.Wertvolle Lebensmittel erzeugen: Bioland-Erzeuger wollen mit besten Inhaltsstoffen arbeiten und den natürlichen Geschmack vollwertiger Lebensmittel erhalten. 5.Biologische Vielfalt fördern: Für Bioland ist dies eine der wichtigsten Voraussetzungen, um die Zukunft unseres Planeten zu sichern. Daher sollen möglichst viele Pflanzen- und Tierarten erhalten und eine große Vielzahl gezüchtet werden. 6.Natürliche Grundlagen bewahren: Ohne Luft, Wasser und Boden ist kein menschliches Leben möglich. Natürliche Ressourcen zu schonen und diese nicht zu belasten, ist das zentrale Ziel von Bioland. 7.Menschen eine lebenswerte Zukunft sichern: Bioland engagiert sich für die Zukunft der Landwirtschaft, vielfältige Kultur und Arbeitsplätze auf dem Land. Nur nachvollziehbare Wertschöpfungsketten – vom Erzeuger bis zum Kunden – sichern Lebensmittel von bester Qualität. Bioland-Lebensmittel bieten nicht nur natürlichen unverfälschten Genuss. Sie werden auch im Einklang mit der Natur hergestellt. Bioland-Bäuerinnen und -Bauern setzen sich für eine zukunftsfähige Landwirtschaft ein. Der Schutz des Grundwassers, die Förderung der biologischen Vielfalt sowie der Erhalt und die Pflege unserer Kulturlandschaft sind unter anderem in den BiolandPrinzipien fest verankert. Die sieben Bioland-Prinzipien für die Landwirtschaft der Zukunft 1.Im Kreislauf wirtschaften: Dieses Grundprinzip des organisch-biologischen Landbaus steht bei Bioland an erster Stelle. Das bedeutet: Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger und Rückführung von Nährstoffen. 2.Bodenfruchtbarkeit fördern: Das passiert durch verschiedene Maßnahmen wie Fruchtfolge und organische Düngung, die den Humusgehalt des Bodens erhöhen. 3.Tiere artgerecht halten: Bei Bioland-Bauern werden Tiere und ihr Wohlsein als Mitgeschöpfe hoch geachtet, ihnen wird daher mehr Lebensqualität und Lebensraum geschenkt. Auch zählen Lebewesen wie Insekten als Nützlinge zu den Nutztieren. Viele dieser Vorteile sind an Produkten unmittelbar ablesbar Nehmen wir etwa die Bioland-Milch, die bei der Breisgaumilch verarbeitet wird. Sie stammt überwiegend von kleineren Bioland-Höfen aus Schwarzwaldtälern mit nur 20 bis 30 Milchkühen in oft nur allzu schwer bewirtschaftbaren Hanglagen. Also eine in jeder Hinsicht ehrliche Bioqualität, geprägt von typischen Bioland-Landwirten der Region. Diese wiederum schützen und erhalten durch ihre traditionelle Bewirtschaftungsform, verbunden mit der Einhaltung der Bioland-Richtlinien, die wertvolle Kulturlandschaft und unsere Umwelt. sinnvoll gelingen. Deshalb stehen die Partner im intensiven Dialog und haben auch regelmäßige Mitarbeiterschulungen zu Bioland-Qualitäten für Verkaufspersonal und Ernährungsservice etabliert. Bioprodukten generieren, von BioObst und Bio-Gemüse, die ja in der Rheinebene einen langen Erntekalender haben, von den frühen Erdbeeren bis zu den letzten Zwetschgen und späten Apfelsorten, vom ersten Pflück und Kopf-Salat über die Vielfalt von Kohlsorten und Wurzelgemüse zum letzten Feldsalat und Grünkohl, die ja dafür bekannt sind, dass sie selbst noch den Frost lieben. Erst viele Bausteine führen zum Erfolg Die Verbraucher werden ein breites Bioangebot in diesem Bereich ganz sicher zu schätzen wissen und natürlich kann man dann ein solches Angebot auch auf weitere Produktbereiche ausdehnen wie etwa Bio-Käse oder Bio-Fleisch. Wichtig für den Erfolg ist zum Einen – ganz banal – die Logistik. Wer bereits wie die Edeka Südwest durch die eigene Pioniermarke „Unsere Heimat Bio“ über einschlägige Erfahrung verfügt, besitzt eben auch Systeme und Techniken, ein derartiges regionales Versprechen einzulösen und zum anderen auch über Mechanismen, die beteiligten Geschäfte, das Verkaufspersonal ebenso wie alle Verantwortlichen in den Informationsprozess über die Vorteile der Produkte einzubeziehen. Ohne Transparenz auf allen Seiten, bei Bioland in der Information zu den Anbauern und im Handel bei der Information am Point of Sale kann ein solcher Prozess nicht Keiner behauptet, dass Bioland Premium-Fleisch ein einfacher Selbstläufer ist. Dazu gehört viel Überzeugungsarbeit in der Vermarktungskette, Arbeit an der Qualität des Produkts und eine richtige Positionierung und Information zum Verbraucher und Endkunden. Da liegt eine große gemeinsame Aufgabe vor den Partnern, weil es nicht zuletzt auch darum geht, Verbraucherverhalten in möglichen Grenzen nachhaltig zu beeinflussen, tendenziell zu ändern. Nicht jedes gedacht gute Argument wird verstanden und nicht jeder Qualitätsvorteil wird sofort wahrgenommen. Es wird immer wieder diese Mischung sein aus Aktionen, Verkostungen, Information im Handel und Umwerben der Kunden, mit dem diese besondere Bioherkunft und Wertigkeit verstanden wird. Natürlich naheliegend: Bioland-Qualität aus dem Schwarzwald. Oder man nehme eines der Vorzeigeprodukte der Region, die Bioerdbeeren aus dem Rheintal. Auch hier sind Bioland-Obsthöfe eher klein und kleinteilig. Zwar hat man gelernt, wie mit allerlei Hilfsmitteln wie Netzen und Folien der Ertrag und Zeitpunkt der Ernte verbessert werden kann, aber auch hier ist man weit entfernt von großen Strukturen. Im Gegenteil: beeindruckend ist die Vielfalt der angebauten Produkte und die Bereitschaft, in jeder Hinsicht selbst in umkämpften Märkten ganz wie ein traditioneller Bio-Landwirt zu arbeiten. Dieses Potenzial ist ausbaufähig – das ist ein wichtiger Grund der Kooperation lactosefrei Aus diesen Ressourcen lässt sich für Edeka-Kunden eine wirkliche Vielfalt von 16 Bioland mit Edeka xxxxxx www.schwarzwaldmilch.de BIo und regIonal Christhard Deutscher, EDEKa Südwest zur Zusammenarbeit mit Bioland Das Thema Regionalität spielt in ihrer Edeka-Gesellschaft schon lange eine Rolle, auch schon bevor die Edeka-Südwest ihre heutige Größe und Struktur hatte. Wie verwirklichen Sie heute ein regionales Angebot? Die regionale Herkunft von Lebensmitteln wird für die Kunden immer wichtiger. Unser Angebot an regionalen Produkten vertreiben wir sehr erfolgreich mit unserer Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut“. Über 1000 Erzeuger und Verarbeitungsbetriebe kooperieren dafür mit der EDEKA Südwest. Zur Sortimentspalette zählen rund 200 Produkte aus den Bereichen Obst & Gemüse, Molkerei- und Frischprodukte und Trockensortiment. Pressesprecher Christhard Deutscher Die Umsetzung eines regionalen Kreislaufs steht bei „Unsere Heimat – echt & gut“ im Mittelpunkt. Alle Lebensmittel kommen von Erzeugern aus dem Absatzgebiet der EDEKA Südwest, d.h. aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland. Die Produkte werden hier geerntet, verarbeitet, kontrolliert, verpackt und verkauft. Die Qualitätszeichen der jeweiligen Bundesländer sind für die Produkte von „Unsere Heimat – echt & gut“ Voraussetzung. Das gibt uns und unseren Kunden ein Höchstmaß an Sicherheit. Die Wertschöpfung kommt den Unternehmen und Menschen in der Region zugute. Die Kombination von Regionalität und Bio erhält beim Endverbraucher einen immer höheren Stellenwert. Deshalb 18 werden auch immer mehr Produkte unter der Marke „Unsere Heimat – echt & gut Bio“ ins Sortiment aufgenommen. EDEKA Südwest unterstützt die Erzeuger auf vielfältige Weise. Die Betriebe profitieren von unserer Markterfahrung und der stetig wachsenden Nachfrage der Verbraucher nach Bio-Produkten. Vertrauen in Qualität www.biokorn.eu Warum ist die Zusammenarbeit mit einem Anbauverband wie Bioland für Sie und für das Angebot an die Verbraucher, in ihrem Gebiet so passend? (das wissen Sie besser als ich eben mit den guten Bioland-Anbietern in der Region...) Wir haben unsere Zusammenarbeit mit Bio-Anbauverbänden wie Bioland und Demeter ausgebaut, um weitere Produkte ins Sortiment aufzunehmen, die noch strengeren Anforderungen als den gesetzlich vorgeschriebenen genügen. Damit soll der wachsenden Nachfrage der Verbraucher entsprochen werden und die ökologisch orientierte landwirtschaftliche Produktion gestärkt werden. Im Mai 2012 wurde die Kooperationsvereinbarung mit Bioland geschlossen. Von Milch und Joghurt über Nudeln, Obst und Gemüse bis hin zu Säften und Snacks hat EDEKA Südwest bereits über 90 verschiedene Bioland-Produkte ins Sortiment aufgenommen, Tendenz steigend. Der Verband steht für organischbiologischen Landbau nach strengen Richtlinien. Unser Unternehmen kann sich sehr gut mit den sieben BiolandPrinzipien für die Landwirtschaft der Zukunft identifizieren und möchte diese unterstützen. In welchen Warengruppen sehen Sie in Zukunft Bioland Produkte und warum? Wo sehen Sie in den genannten Warengruppen den Vorteil des Bioangebots? Bio-Obst und -Gemüse, der Kunden wichtigsten Warengruppen wegen der Bioland-Wirtschaftsweise, auch Bio-Fleisch wegen Vertrauen und wenn ich richtig informiert bin auch Bio-Käse. Wir wollen das Bio-Segment mit unserer strategischen Kooperation mit Bioland auf allen Produkt-Ebenen weiterentwickeln, bei Obst und Gemüse, bei Molkereiprodukten und Käse, bei Brot und bei Fleisch. Jüngste Entwicklung beim Fleisch ist ein SB-Sortiment mit Fleisch von zertifizierten Bioland-Höfen. Dabei haben wir zu bedenken, dass eine Ausdehnung der Bioland-Rohwarenbasis immer mit einem zeitlichen Vorlauf verbunden ist. Zur Umstellung auf Bioland-Erzeugung und Einhaltung der damit verbunden Richtlinien sind i.d.R. mindestens 3 Jahre notwendig. Deshalb sehen wir die Partnerschaft als gemeinsame Entwicklungschance – für die heimische Biolandwirtschaft, für uns als Händler und natürlich letztendlich unsere Kunden. Was tun Sie bzw. werden Sie begleitend tun, damit der Hintergrund einer solchen Zusammenarbeit a) bei den Filialen und B) bei den Kunden ankommt? Die Kommunikation für die Märkte erfolgt regelmäßig auf Veranstaltungen und auf Messen. Für die Kunden wird unser Engagement am POS mit unseren Produkten und deren ansprechender Platzierung sowie regelmäßig im wöchentlich erscheinenden Kundenmagazin durch redaktionelle Berichte und Angebote deutlich. Im Gespräch BioKorn Weizenmehl 550 BioKorn Dinkelmehl 630 BioKorn Dinkel-Pizzateig BioKorn Rohrohrzucker Ideal zum Backen von hellem Brot, zartem Gebäck, feinem Kuchen sowie zum Binden von Suppen und Saucen. Ideal zum Backen von Brot, Gebäck und Kuchen. BioKorn Dinkelmehl kann bei allen Rezepten anstelle von Weizenmehl verwendet werden Einfach mit Wasser und Öl anrühren, kurz gehen lassen, nach Belieben belegen und eine leckere Pizza auf Dinkelmehlbasis genießen! Art.-Nr.: 13370500 Art.-Nr.: 20040117 BioKorn Rohrohrzucker ist ein unraffinierter Zucker, der aus Zuckerrohr, einem 4-6 cm dicken Gras, durch Auspressen des Pflanzensaftes gewonnen wird. Rohrohrzucker verleiht Getränken und Speisen eine tropische Süße mit herrlichem Aroma. Art.-Nr.: 20157522 Art.-Nr.: 31391204 BioKorn – das Beste aus 3 Mühlen! Komplettes Sortiment an reinen Bio-Mühlenprodukten für Bäcker und Industrie. Hochwertige Rohstoffe garantieren die Qualität unserer Endprodukte. Innovative und umsatzstarke Bio-Produkte für den LEH. Europaweiter Anbieter für Bioprodukte. xxxxxxxxx BioKorn GmbH & Co. KG | Postfach 3140 | 73413 Aalen | Fon +49 (0) 73 61/91 51 58 | Fax +49 (0) 73 61/91 51 10 | Mail [email protected] wo BIo-FeInKoSt ProduZIert wIrd wo BIo-FeInKoSt ProduZIert wIrd Produkte in handwerklicher Vollendung zubereitet. Ein Blick in die Produktion zeigt, dass hier im Kochbereich die meisten Mitarbeiter beschäftigt sind. Und der würzige Duft, der durch die Produktionsstätte geht, lässt erahnen, wie lecker die hier gekochten Kreationen erst schmecken werden, wenn sie fertig sind. Neben der Handwerkskunst ist auch Hightech gefragt... Ein Roboter sorgt für die vollautomatische Depalettierung der Glaspaletten, die vorgereinigt den Glasabfüllstraßen zugeführt werden. Hier werden dann die Produkte aus den Kochbereich modern und schonend abgefüllt, verschlossen und in Autoklavenkörbe automatisch gestapelt. Anschließend werden die modernen Autoklaven mit diesen Körben befüllt und pasteurisiert bzw. sterilisiert. In der Endverpackung werden die nun haltbaren Produkte dann vollautomatisch etikettiert, in Kartons verpackt, bevor erneut ein Roboter versandfertige Paletten daraus stapelt. Qualitätskontrolle wird groß geschrieben langbein hochwertige Bio-Suppen Besondere Suppen sind in Deutschland nicht nur selbstgemacht, sondern kommen auch aus der Dose. Das hat auch praktische Gründe für die Qualität, denn in der Dose werden hochwertige Suppen einfach besser vor Licht geschützt und Vitamine bewahrt. Bekannt geworden ist die Marke Jürgen Langbein in Kaltenkirchen u.a. durch ihre hochwertigen Fonds und Suppen. Deshalb sind sie auch heute noch fester Bestandteil des Sortimentes. Spezialitätenkoch Jürgen Langbein gründete die Firma 1965, basierend auf einer Familientradition seit 1880. Eines der ersten Produkte war eine 20 Krebssuppenpaste, mit der auch außerhalb der Fangsaison Suppen und Saucen zubereitet werden konnten. Diese Innovation wurde u.a. von der Gastronomie dankbar aufgenommen. „Ein Herz für Bio“ hatte die Möglichkeit, die Produktion vor Ort zu besuchen und den heutigen Suppenköchen bei Langbein in die Töpfe zu schauen. Alle Produkte werden zuvor einen Fremdkörperscan unterzogen, welcher sicherer ist als herkömmliche Metalldetektoren. Für die Suppendosen werden selbst die Metalllaschen vor der Verarbeitung auf den einwandfreien Zustand untersucht. Qualität ist viel mehr als „nur“ raffinierte und hochwertige Rezepte zu verwenden. Damit hochwertige Suppen in der Dose und Fonds in Gläsern auch technisch perfekt sind, bleiben vor allem Sorgfalt und menschliche Kontrollen wichtig. Bio- und IFS-zertifiziert Seitdem die Langbein-Produktion zu Rila-Gruppe gehört, besteht natürlich das Interesse, hier auch möglichst viele der eigenen Markenprodukte herstellen zu können. So hat man sich sehr bald darauf eingestellt, an diesem Standort z.B. auch Bio-Suppen herzustellen, was der bisherigen Qualitätsphilosophie sehr entgegenkam. Der Schritt von einer sorgfältigen handwerksnahen Produktion zur Bioqualität Produktion nach handwerklichem Vorbild Der heutige Chef des Hauses, Bernd Richter, führt das mittelständische Familienunternehmen in 2. Generation und erklärt uns „Eine Suppe soll natürlich schmecken und muss u.a. selbst in guter Qualität noch erschwinglich bleiben. So kommt der Wareneingangskontrolle und Qualitätssicherung eine besonders hohe Bedeutung zu.“ Handwerksnah - wo es den Geschmack besser macht Alle Gewürze werden einzeln und punktgenau entsprechend der jeweiligen Rezeptur abgewogen. Auch die weiteren hochwertigen Zutaten werden sorgfältig abgemessen und hinzugefügt. Bei Langbein werden aus den erlesenen Zutaten von gelernten Köchen in großen Suppentöpfen und Brätern die Bio vor Ort Bio vor Ort 21 Natürlich naheliegend: wo BIo-FeInKoSt ProduZIert wIrd Fruchtige Vielfalt für Genießer. NEU war nur folgerichtig. So ist man heute in der Lage diverse rinaturaBio-Produkte hier selbst zu produzieren. Neben Suppen und Fonds lassen sich auch Saucen, Dips und Pasten in der Produktion bei Langbein herstellen. Das Unternehmen zählt seit 1998 zur RILA Unternehmensgruppe in Stemwede-Levern. Seitdem wurde viel für die Produktqualität aller Sortimente und für die Ausstattung getan, so dass auch heute noch von einer „feinen Küche“ gesprochen werden kann. Nicht nur eine interessante Produktion, sondern auch eine findige Entwicklungsküche RinaturaBioProdukte haben immer den Anspruch einer besonders feinen Qualität. Der direkte Zugriff auf die eigene Produktion vereinfacht den Anspruch der hohen Qualitätsphilosophie. So tüfteln die Verantwortlichen bei Langbein ständig an der Verbesserung der bestehenden Produkte und an interessanten Neuheiten. Heute sind die ca. 60 Suppen der Marke Feine Küche Jürgen Langbein nur ein Teil des gesamten Rila-Portfolios. Viele Produkte gehören auch zu der Marke rinaturaBio mit den 22 derzeit 163 Artikeln. Gerade für solche Bioangebote ist es wichtig, dass sich unter den Biopionieren möglichst viele wirkliche Produzenten befinden. Denn die selbst produzierende Bioanbieter haben auch den vollen Durchgriff zur Qualität ihrer Produkte und Möglichkeit zur ständigen Verbesserung und Innovationen. Für passionierte Köche und Menschen, die gerne kochen, ist es auf jeden Fall eine Freude, einen solchen Betrieb zu sehen, in dem modernste Technik mit der Tradition guter Rezepte zu interessanten Produkten kombiniert werden. Man ahnt freilich auch, dass in einem solch modernen mittelständischen und inhabergeführten Unternehmen immer wieder neu in Ideen und Technik investiert werden muss, damit die Produkte auch morgen noch bei den Kunden Akzeptanz finden. Gerade, wenn man auf die heutigen Biopioniere schaut, erkennt man sehr schnell, dass derartig hochwertig arbeitende Produktionsstätten nur noch im Verbund mit starken Partnerschaften existieren können. Und auch bei Langbein sieht man, dass ein Pionier wie Rila hier wieder so etwas leistet – was eben auch den Bioprodukten von RinaturaBio zugute kommt. Bio vor Ort xxxxxx ohne guteS getreIde KeIn guteS Mehl ohne guteS getreIde KeIn guteS Mehl Biogetreide aus Österreich als Drehscheibe nach Ungarn und Rumänien Bei Bio-Mehl und Getreide zählt allein die Qualität Wenn ein Kunde Mehl kauft, dann will er in erster Linie sicher sein, dass das eigene Backwerk gelingt, wenn Bäcker und Bäckereien in großem Stil einkaufen, dann kommt es ihnen noch weit mehr darauf an. Vor allem die Kleberwerte müssen den Erwartungen der Kunden entsprechen. Darüber weiß Franz Ladenburger von BioKorn ein Lied zu singen. Er hat es mit den leidenschaftlichen Bäckern, von denen er immer ziemlich schnell erfährt, was man von seinem Bio-Mehl zu halten hat. Der kritische Kunde als Benchmark Das ist einer der Gründe, warum man bei BioKorn den engen Kontakt zu Jean Kircher von Pain & Tradition schätzt. Der Luxemburger ist einer der hochqualifizierten Bio- und Slowfoodbäcker und stellt wirklich noch alle Teigansätze und Teige in seinen beiden großen Traditionsmanufakturen in Frankreich und Luxemburg per Hand her. Er schwört auf die natürlichen Kräfte guter Mehle, auf deren Bekömmlichkeit für die Ernährung und vor allem auf den guten und unverfälschten Geschmack. Wer bei Jean Kircher besteht und damit auch bei seiner anspruchsvollen Kundschaft, der hat Jean Kircher quasi einen Ritterschlag für exzellente Mehlqualität in der Tasche. Die eher verschwiegene Kundschaft aus der Top-Gastronomie weiß, was man an Kirchers edlen Broten und Brötchen hat. Kircher ist ein leidenschaftlicher Abnehmer von BioKorn-Mehlen und interessiert sich vor allem für deren hohe Qualität. Um diese zu sichern braucht BioKorn Partner in Europa, auf deren Anbau man sich verlassen kann. Eine derartige Qualitätssicherheit kann man auf keinem Spotmarkt kaufen, sondern sich nur durch den Aufbau eines stabilen Partner-Netzwerks aufbauen und erarbeiten. Die Firma BioKorn verfügt mit Harald Strassner nicht nur über einen exzellenten Kenner der örtlichen Landwirtschaft, sondern auch über einen ambitionierten Experten. Er hat sich vor allem intensiv mit dem Thema der natürlichen Bodenverbesserung beschäftigt, weil er auch dank seiner praktischen Erfahrung in den östlichen Nachbarländern sieht, wie sehr es darauf ankommt, die in der ehemaligen sozialistischen Planwirtschaft ausgelaugten Böden wieder für einen ertragversprechenden Anbau vorzubereiten. Er hat viele gute Erfahrungen mit der Bodenverbesserung aus einer Mischung von Leguminosen und Getreide gemacht, weil er sieht, dass durch diese Mischung selbst die Ernte aus diesem Zwischenanbau noch zu ernten ist und damit für ihn einen doppelten Zweck erfüllt. Gerade hier finden Wissen und Erfahrung von Harald Strassner ihren praktischen Zweck und helfen der BioKorn dabei, die Qualität von wichtigem Biogetreide zu sichern. Aus diesem Grund ist man heute auch längst in einer direkten Partnerschaft, nicht nur mit BioKorn als Verarbeiter, sondern auch mit anspruchsvollen Verwendern wie Jean Kircher mit seinen Traditionsbroten. lich ist. Mit seiner Philosophie und den entsprechenden örtlichen Partnern hat es Harald Strassner inzwischen geschafft aus diesen Projekten in einer europäischen Dimension den Zugriff auf hochwertigen Bio-Dinkel und besten Bio-Weizen zu sichern. Nur in derartigen Partnerschaften, wie sie BioKorn in Zusammenarbeit mit ihm und Naturgold Farms lebt und ausfüllt macht dieser europäische Horizont Sinn. Gerade für künftige Ware aus Rumänien kommt es entscheidend auf die Vorbereitung an Strassner und seine Partner arbeiten auch hier schon seit Jahren an künftigen Anbauprojekten, die sich zum größten Teil noch in der Pionierphase befinden. Von einfachen und Für Ungarn sind normale Flächenerträge in guter Qualität ein Erfolg Wer mit leuchtenden Augen davon ausgeht, man könnte angesichts günstigerer Arbeitskräfte und vielleicht günstigerer Böden Schnäppchen erzielen, der irrt. Der Aufwand an Betreuung vor Ort und durch logistische Schwierigkeiten wiegt andere Einsparungen auf. Außerdem wird man nach Strassners Erfahrungen auch sehr realistisch auf diesen Böden erst einmal um erträgliche Flächenerträge ringen müssen. Und das gelingt hauptsächlich durch eine stetige und angepasste Bodenverbesserung mit kostengünstigen Techniken. Wer glaubt, er könne in dieser Region durch kostspielige Agrotechnik etwas erreichen, der irrt nach Strassners Einschätzung, weil alle erzielbaren Erfolge am Ende auch noch in die Kalkulation passen müssen. Er selbst macht seit Jahren diese Erfahrung in den eigenen Anbauprojekten in Ungarn, wo er selbst regelmäßig vor Ort ist und genau sieht, was hier mögHarald Strassner und Franz Ladenburger 24 Bio vor Ort Bio vor Ort 25 ohne guteS getreIde KeIn guteS Mehl ohne guteS getreIde KeIn guteS Mehl Harald Strassner schnellen Erträgen auch hier keine Rede, das Ziel auch hier, mittelfristig ausgewogene Erträge in hochwertiger Qualität. Für einen Qualitätsproduzenten wie BioKorn ist es entscheidend, dass er seine Rohware nicht aus anonymen Märkten bezieht, sondern von Partner, die man kennt, deren Ausrichtung bekannt ist und mit denen man bereits vor der Ernte die erwartbaren Qualitäten, Mengen und Preisniveaus ermitteln kann. Aus diesem Grund macht sich Franz Ladenburger für praktisch jedes Jahr bereits frühzeitig ein Bild vor Ort, um die nach der dortigen Ernte dann für ihn anstehenden Ver- arbeitungsprozesse frühzeitig einschätzen und planen zu können. Hier wird keine Katze im Sack gekauft und man kennt die aktuelle Entwicklung der Anbaupartner sehr genau. Das hilft allen Seiten. Und insofern ist die Firma Pannonia zwar formell ein Lieferant und Großhändler, aber der Sache nach ein Partner. Gut, wenn man dies bis zu den Anbauern so durchhalten kann. Naturgold Farms – eine deutsche Biopionierin als Partner in Ungarn Naturgold Farms – das ist zunächst Christine Menzel: Geboren in Hamburg, ist sie nach dem Studium der Volkswirtschaft 1988 von Deutschland ins damals noch sozialistische Ungarn ausgewandert. Inspiriert von der Vision einer nachhaltigen und sinnerfüllten Lebensweise begann sie dort mit dem Aufbau einer kleinen Biofarm ihre Lebensträume zu verwirklichen. Noch heute ist der Hof im Nordosten von Ungarn ihr Lebensmittelpunkt. Ihre Begeisterung für Biodinkel und den ökologischen Landbau führte im Jahre 2000 zur Gründung der Naturgold Farms Kft. Heute steht der Name der Firma für Vertragsanbau in Südosteuropa. Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mitmenschen und der Natur, Kontinuität im Handeln und Zuverlässigkeit gegenüber Geschäftspartnern sind die Leitlinien ihrer Lebensund Unternehmensphilosophie. Die Firma verwaltet ausgedehnte Anbauflächen für Bio-Getreide und ist einer der Pioniere für Bio-Dinkel in Ungarn, wo das Getreide getrocknet, entspelzt und gereinigt wird. Zum Angebot des Anbaus von eigenen und oder durch die Firma verwalteten Flächen zählt neben Bio-Dinkel auch weiteres Getreide wie Bio-Weizen sowie ausgewählte Saaten. Zum Verbund zählt auch eine größere Demeter-Farm. Mit dem vollen Angebot an dem begehrten Bio-Dinkel, aber auch Bio-Weizen und Bio-Roggen sind die Naturgold Farms ein wichtiger Partner für BioKorn. Ungarn erwartet für 2013 eine gute Bio-Getreideernte Das klassische Problem in den vergangenen Jahren war eine anhaltende Hitze, die sehr oft die Erntemenge beschränkt hat. In diesem Jahr sorgte die extreme Witterung zum Frühjahr und beginnenden Sommer dafür, dass ausreichend Regen für ein gutes Wachstum sorgte. Da die Ernte in Ungarn etwa drei Wochen vor der deutschen Getreideernte liegt, kann man nach jetzigem Stand der Dinge davon ausgehen, dass die Landwirte eine qualitativ und quantitativ gute Ernte erwarten dürfen. dieser Art der Kooperation lassen sich auf den Feldern entsprechende Ergebnisse, Ernten, Qualitäten und damit letztlich auch Erträge erwirtschaften. Mit der Bewirtschaftung eigener Flächen verfügen die Naturgold Farms über viel Erfahrung im biologischen Landbau in Ungarn. Man bringt den Sorgen der Landwirte Verständnis entgegen und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Durch diese Nähe sowie langfristiges Denken und Handeln hat Naturgold Farms eine Erzeugerbasis von 45 Biobetrieben aufgebaut. Dabei hat sich das Credo „Kontinuität ist besser als Spekulation“ stets ausgezahlt und gezeigt, dass nachhaltiges Wachstum möglich ist. Man bietet Landwirten faire und attraktive Konditionen, die wirtschaftliche Sicherheit durch Abnahmeverträge und finanzielle Flexibilität mit Saatgut- und Anbaufinanzierungen, Liquiditätshilfen. Darüber hinaus gibt es natürlich auch fachliche Beratung zu Anbau und Zertifizierung. Diese Ausrichtung ist natürlich auch für Kunden wie BioKorn wichtig. Man kann sich auch bei dieser großen Anzahl von beteiligten Partnern sicher sein, dass Qualitätskontrolle und Transparenz als Basis hochwertiger Ware Anders als in Rumänien blieben in Ungarn viele der früheren großen landwirtschaftlichen Einheiten auch nach Ende der sozialistischen Planwirtschaft erhalten. Das macht die Situation nicht eben einfacher, da die innere Umstrukturierung dieser Betriebe eine echte Pionieraufgabe darstellt, eben eine Aufgabe für Menschen wie Christine Menzel. Mit einem ungarischen Ehemann und eigenen Kindern, die sie in diesem Land verwurzeln, ist sie eben auch in ihrer Arbeit mit den angeschlossenen Farmen, mit denen sie arbeitet, eng verwoben. Nur Christine Menzel 26 Bio vor Ort Bio vor Ort 27 ohne guteS getreIde KeIn guteS Mehl ohne guteS getreIde KeIn guteS Mehl Und selbstverständlich auch immer wieder innovative BioKornprodukte Mitte: Christine Menzel, rechts: Franz Ladenburger eine Mischung aus Qualitätskontrolle und Beratung für eine gute Produktqualität sorgt. hatten die Unternehmer Heinz Künkele für die Schapfen Mühle, Ulm, der inzwischen verstorbene Max Ladenburger für die Heimatsmühle, Aalen und Willi Frießinger für die Frießinger Mühle, Bad Wimpfen die Kernkompetenzen ihrer drei Traditionsunter nehmen unter der neu gegründeten Gesellschaft BioKorn zusammengeführt und damit den Grundstein für eine innovative Zukunftsentwicklung ge legt. Gerade im Getreidebereich ist Rohware in der natürlichen Schwankungsbreite jährlicher Ernteerträge und ihrer Qualität längst nicht nur eine Frage der Mengenerträge, sondern eben auch der Qualität. Unter diesem Aspekt sind Qualitätslieferanten wie die geschilderten von großer Bedeutung für die Produktsicherheit. Was wäre, wenn der Qualitätsbäcker keine Ware in der anvisierten Kleberqualität bekommen könnte? Was wenn Handelsketten hören, dass die jährlich erhältliche Biomehlqualität unter ihren Anforderungen liegen sollte? Solchen Fragen kann sich niemand entziehen. Da haben Hersteller, Verarbeiter, Handel und Verbraucher die gleichen Qualitätsinteressen. Und auf die ist BioKorn ausgerichtet. Für gute Kornqualität ist BioKorn auch in Zukunft auf die Partner außerhalb Deutschlands angewiesen So schön es für einen Mühlenverbund aus regional verwurzelten Mühlenbetrieben wie BioKorn klingt, sich auch regional mit Rohware zu versorgen. Es reicht eben nicht: 2006 Ein gutes Beispiel ist der BioKorn Landkaffee: Kaffeeersatz aus Getreide ist für viele weit mehr als die zweitbeste Lösung für Herz, Kreislauf und Geschmack. Die 100g-Packung reicht für etwa 65 Tassen Landkaffee-Genuss. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen an Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden, erscheint der Verzicht auf Coffein als etwas derart Besonderes. Aber das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung nimmt eben erkennbar zu. Viel einschneidender ist die Tatsache, dass ein steigender Anteil von Menschen in den zivilisierten Ländern auf die Qualitätsbestandteile des Mehles, ihren Kleber verzichten müssen, weil ihre Verdauungswege darauf mit Ablehnung reagieren. Nicht nur glutenfreie Produkte sondern auch schlicht verträglichere Produkte gewinnen dort an Bedeutung. Zu diesen Produkten zählt eben auch Reismehl, aus dem in Asien Nudeln hergestellt werden, in Japan vor allem Süßspeisen und in Thailand eben auch alle Arten von Teig. Zum Dicken und Backen ist Reismehl wegen seines feinen Geschmacks besonders gut geeignet. Und so bietet BioKorn mit Bio-Reismehl ein wichtiges Produkt für diejenigen Menschen an, die das eigene Kernprodukt Biomehl nicht mehr so gut vertragen und nach einer leichter verträglichen Alternative suchen. Die Spezialisten für Bio-Dinkelkerne Bio-Sonnenblumen und Kontraktanbau in Ungarn Europaweiter Rohwarenlieferant für Ihr Premium Backwerk Besuchen Sie uns! www.naturgoldfarms.com Tel: +36 48/560-525 Fax: +36 48/560-524 28 Bio vor Ort E-mail: [email protected] xxxxxxxxx BIowurSt und BIoFleISCh BIowurSt und BIoFleISCh Beratung und Anbau von heimischen Leguminosen rentiere sich doppelt und dreifach, wenn man die positiven Ökosystemleistungen dieser Alleskönner einrechnet. „Während wir den Anbau der Leguminosen weiter reduzieren, importieren wir immer mehr Sojaschrot aus Argentinien, Brasilien und den USA. Dieser ökonomische wie auch ökologische Wahnsinn muss ein Ende haben“, mahnt Hohenester. Er begrüßt daher Initiativen wie vom bayerischen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, der die heimischen Eiweißfuttermittel stärken will. Gleichzeitig fordert der Landwirt eine bundesweit koordinierte politische Initiative, um die Forschung und den Ausbau der Hülsenfrüchte voran zu treiben. Mit Bio-Schweinen fit für die Zukunft V. l.: Kathrin Kemper REWE Bio, Ehepaar Hohenester Markencheck REWE Bio Seitdem REWE Bio ein derart umfassendes und interessantes Bio-Sortiment bietet, erinnert sich kaum noch einer daran, dass dieses Sortiment einst unter der Marke „Füllhorn“ als Pionier des Bioangebots bei REWE begann. Saftiges Premium-Fleisch, gekühlter Caffè Latte oder Sorbet aus frischem Zitronensaft: REWE Bio, die grüne Eigenmarke von REWE, bietet ein breites Sortiment von rund 400 modernen Bio-Lebensmitteln. Die strikte Einhaltung aller Vorgaben der EU-Bio-Verordnung ist für REWE nur der Anfang. Aus Überzeugung kooperiert das Unternehmen seit 2009 mit dem Ökoverband Naturland und setzt weit strengere Qualitätsmaßstäbe an seine BioProdukte. Im Obstund Gemüsebereich garantiert die langjährige Zusammenarbeit mit REWE BioVertragslandwirten eine hohe BioQualität. Mit diesem Hintergrund müssen die Macher von REWE Bio keinen Herkunftscheck fürchten und haben des- 30 halb auch zu einem exemplarischen Transparenz-Check für viele ihrer Wurst- und Fleisch-Produkte auf den Buchentaler Hof bei Altdorf eingeladen. Hier werden Bio-Schweine zum Beispiel für die beliebte Bio-Lyoner von REWE Bio gemästet. „Bio hautnah erleben“ haben die Macher von REWE Bio den Besuch genannt und natürlich fragt sich jeder, ob man hier nur eine schöne Fassade oder doch mehr zu sehen bekommt. Natürlich ist auch der ausgesuchte Landwirt in diesem Fall kein Unbekannter, aber es zeigt sich sehr schnell, dass dies für den Besuch eher ein Vorteil ist. Gutes Bio-Schweinefleisch beginnt mit exzellentem einheimischem Futter Der Buchentaler Hof wird seit Generationen von der Familie Hohenester geführt. Hans Hohenester ist heute auch Präsidiumsvorsitzender von Naturland, ein engagierter wie auch realistischer Praktiker, der sich zum Beispiel leidenschaftlich für eine gute Fütterung für Bio-Schweine einsetzt. Da der Anteil von Futtererbsen, Ackerbohnen & Co an der Ackerfläche stetig abnimmt, hat der Anbauerverband Naturland eine breite Allianz zur Stärkung von Öko-Eiweißpflanzen gefordert. „Wir brauchen bundesweit dringend einen Masterplan für unsere Hülsenfrüchte“, forderte Hans Hohenester, Öko und Naturland -Bauer. Jede Investition in Züchtung, Forschung, Bio vor Ort Der Hohenester-Hof war ursprünglich für gut vierhundert Schweine ausgelegt, die in vielen separaten Boxen mit Auslauf jeweils mit den Genossen ihrer Altersklasse die Zeit bis zur Schlachtreife in einer artgerechten Umgebung erleben. Wer Schweine beobachtet, der sieht, was das für neugierige und auf ihre Art intelligente Artgenossen sind. Nur weil sie sich auch gerne im Schlamm wälzen, könnte oberflächliche Betrachter sie unterschätzen. Wer ihnen genauer zuschaut, der erkennt schnell die unterschiedlichen Persönlichkeiten hinter den Tieren. Als weltoffene Landwirte haben die Hohenesters bei allem Bioengagement sehr wohl auch den Zug der Zeit erkannt. Bio benötigt für einen wachsenden Bevölkerungsanteil, der nach Bioprodukten fragt, auch größere Einheiten, die diese Wünsche nach guten Bioprodukten erfüllen. Wie man das macht, haben sie auf dem eigenen Hof gerade beispielhaft in Angriff genommen. Eine moderne Stallung als Ausgangspunkt Seitdem in der Familie Hohenester klar war, dass der Sohn den Hof in einigen Jahren übernehmen wird, wurde es sinnvoll, das eigene Zukunftsprojekt auf dem Hof in die Tat umzusetzen. Der Plan wurde unter den beteiligten Generationen in gemeinsamer Diskussion entwickelt. Die neue Stallung wird in der Ausbaustufe einmal Platz für gut achthundert Schweine bieten. Über einen Mittelgang durch den geräumigen Stall erreicht man rechts und links jeweils kuschelige Boxen, die von oben durch eine einstellbare Klappe ganz oder teilweise verschlossen werden können. So bleibt es kuschelig warm und die Schweine können durch Bio vor Ort 31 BIowurSt und BIoFleISCh BIowurSt und BIoFleISCh Transparenz und Rückverfolgbarkeit verbunden mit guten Absichten und Qualität Lamellentüren, die Wärme in der Kuschelecke lassen, in den überdachten Vorraum laufen und von da aus wiederum in den Auslauf ins Freie. Alles sehr durchdacht und überlegt geplant. Wasser und Futter werden durch Leitungssysteme regelmäßig zugeführt. Auf das neue Stallkonzept ist die Familie mit Recht stolz. Es wurde gemeinsam geplant und mit den Vorschriften der staatlichen Aufsichtsbehörden wie den NaturlandRichtlinien sorgfältig abgeglichen. Noch sind längst nicht alle Boxen bewohnt. Aber das wird sich im Laufe von Monaten Zug um Zug ändern. So sind eben Zukunftsprojekte in der Landwirtschaft, sie müssen organisch wachsen. Für eine Handelskette und ihre Kunden kommt es am Ende darauf an, dass man sich auf die Qualität unter der eigenen Marke zu 100% verlassen kann und dass man für den Verbrauchermarkt dennoch über Bioprodukte in ausreichenden Mengen verfügen kann. Das ist einer der Gründe, warum REWE Bio mit Naturland zusammenarbeitet. Alle im Verband zusammengeschlossenen Betriebe werden individuell betreut und sowohl im Ackerbau als auch in der Tierhaltung zu 100 Prozent biologisch bewirtschaftet. Die nachhaltige Landwirtschaft steht im Fokus. „Auch bei Bio-Rohstoffen gibt es qualitative Unterschiede und bei den REWE Bio Produkten machen wir keine Kompromisse. Mit Naturland haben wir einen angesehenen Partner, mit dem wir gemeinsam für biologische und soziale Werte einstehen“, sagt Kathrin Kemper, Produktmanagerin REWE Bio. Aktuell sind über 100 REWE Bio Produkte von Naturland zertifiziert – Tendenz steigend. Zu diesen Lebensmitteln zählen auch einige Wurst- und Fleischwaren von deutschen Bio-Bauernhöfen. Das Wurstangebot umfasst zum Beispiel Salami, Wiener Würstchen oder Kochschinken. Der Bio-Schweine-Check: Mit Bravour bestanden Der Rundblick über den heutigen Hof zeigt: Die Hohenesters machen hier genau das, was sie können. Sie bringen die entsprechende Einstellung dazu mit und setzen das, was man neu über die Bio Schweinemast lernen kann, als landwirtschaftliche Profis um. Und sie legen dabei überwiegend selbst Hand an. Das sind die Landwirte zu denen auch jeder Endverbraucher nur tiefes Vertrauen haben kann und von einer solchen Herkunft profitieren gerade auch Markenprodukte. Dass die Sorge um passendes Biofutter und die richtige Wohlfühlwelt für die Aufzucht letztendlich dann auch noch für den bestmöglichen Bio-Fleisch- und –Wurstgeschmack sorgen ist natürlich auch ein großer Pluspunkt. In dieser Hinsicht ist das Bioangebot bei Fleisch und Wurst inzwischen seinen Kinderschuhen entwachsen und auf dem Weg jetzt auch bei den Verbrauchern den Platz einzunehmen, der den Bioprodukten als Alternative zum Konventionellen schon lange zugestanden hätte. Inzwischen entwickelt sich auch dieser Bereich und das gelingt nur mit Transparenz und Qualität. 32 Bio vor Ort Verarbeitungscheck: Wie werden Bio-Wurst und Bio-Fleisch verarbeitet? Wir wissen, dass heute Markenchecks bereits schon inflationär beliebte reisserische Formen sind, um Lebensmittelthemen unter die Leute zu bringen. Bei so sensiblen Bio-Wurst und Bio-Fleisch ist die Nachfrage hingegen sicherlich mehr als berechtigt. Wo und wie werden Bio-Wurst- und Fleisch-Erzeugnisse für die führenden deutschen Handelsketten hergestellt? Nachdem REWE Bio uns bereits zum Check der Bio-Rohwaren eingeladen hatte, waren wir logischerweise sehr froh, auch die Möglichkeit zu bekommen, die weitere Verarbeitung zu sehen. Was bereits äußerst positiv auffiel: Von den Bio-Schweinen, die noch auf ihre künftige Verarbeitung für REWE Bio warten, bis zur Verarbeitung sind es nur wenige Kilometer, dahin muss man sich auf dem Lande erst einmal zurechtfinden. Inmitten einer bodenständigen Landwirtschaft Wer mit seinem Navigationssystem Altdorf sucht, muss schon sehr genau wissen, dass er dieses mal nach Altdorf kurz vor Landshut will. München und den Flughafen hat man längst hinter sich gelassen, es beginnt eine eher kleinteilige Landwirtschaft und darunter eben auch etliche solide Biohöfe. Familie Kottmayr hat an diesem Standort ein BioFleisch verarbeitendes Unternehmen mit immerhin etwa 100 Mitarbeitern aufgebaut, mit Mitarbeitern überwiegend aus der Region und ohne die häufig kritisierten Leiharbeiter. Man ist ja sowieso deutlich kleiner als die großen konventionellen Betriebe und für Spitzenzeiten greift man auf örtliche Leiharbeiter zurück. Der Firmengründer, Manfred Kottmayr, hat früh erkannt, dass Biofleisch die Umwelt schont und eine ausgezeichnete Qualität mit dem besonderen Feinschmeckeraroma gewährleistet. Dabei haben sich die Bauern von dem Anbauverband Naturland als besonders zuverlässige Partner mit erstklassigem Biofleisch bewährt. Das Biofleisch, das zum Großteil aus der nahen Umgebung direkt angeliefert wird, kann auf kürzestem Weg verarbeitet werden und garantiert somit eine stets gleichbleibend hohe Frische. Die Tiere der Naturland® Bauern wach- Bio vor Ort 33 BIowurSt und BIoFleISCh BIowurSt und BIoFleISCh sen artgerecht in einem adäquaten Umfeld mit natürlichem Licht und Frischluft auf. Es wird gewährleistet, dass den Tieren viel Bewegung mit eingestreuten Liegeflächen zur Verfügung stehen. Rinder und Schweine erhalten heimisches und ökologisch erzeugtes Grünfutter, Getreide, Erbsen und Bohnen. Die Lage ist für die Rohware Ideal. Der Löwenanteil stammt aus der Region, kleinere Anteile aus Baden-Würtemberg, aus Norddeutschland wird nur gelegentlich Ware bezogen. Für die Qualität schwört man auf Naturland zertifizierte Lieferanten. „Das entspricht am ehesten unseren Qualitätsanforderungen.“ Ein sehr Handwerksnahe Arbeitsweise Die Tiere, die im Werk verarbeitet werden haben nur kurze Wege, bis sie schließlich hier ankommen. Das sorgt für entsprechende Frische. Um ihre Bio-Fleischqualität optimal zu erhalten, lässt man sie jeweils in standortnahen Schlachtbetrieben schlachten und bezieht sie dann in Form von kompletten Hälften. So beginnt der Arbeitsprozess bei Altdorfer BioFleisch stets mit der Zerlegung von kompletten Hälften. Wirklich alle Bestandteile werden danach verarbeitet. Man kann förmlich beobachten, wieviel Geschick und Kraft die Zerlegung erfordert. Hier sind Fachleute und Könner am Werk. Nur mit einer solchen Verarbeitungsphilosophie ist es überhaupt möglich, eine entsprechende Menge von regional erzeugtem Biofleisch zu verarbeiten. Kleinere Mastbetriebe für Rinder und Schweine sind in der Regel nicht in der Lage, bereits zerlegte Teile anzubieten, weil auf den Verkauf einzelner Teile nicht eingestellt sind. So schuf die von Kottmayr bei Altdorfer Biofleisch initierte Verarbeitungsweise erst die Voraussetzung dafür, dass regional erzeugtes Biofleisch zur Verarbeitung genutzt werden konnte. 34 Bio vor Ort Ein breites und interessantes Biosortiment Wenn es nicht Anbieter wie Altdorfer BioFleisch gäbe, die Deutschen wären kaum so auf den BioWurst und Fleischgeschmack gekommen, wie sie es jetzt sind. Die Anfänge im Handel waren vor allem Bio-Würstchen und beim Fleisch entfällt der Löwenanteil in Bio auch heute noch auf Bio-Hackfleisch. Da bietet Altdorfer deutlich mehr: an die zehn Würstchensorten von einer exzellenten bayerischen Weißwurst bis hin zu scharfen Grillwürsten, Schinken und vor allem ein breites Bioangebot von Wurst und Aufschnitt in Scheiben. Dieses professionell aufbereitete Angebot in Selbstbedienung ist für den Lebensmitteleinzelhandel besonders wichtig. Und ein breites Sortiment war nötig, um am Ende zu sehen, welche Angebote die Verbraucher der führenden Supermarktketten überzeugen. Nur mit einem flexiblen Angebot und einer dahinter stehenden reichlich flexiblen Produktion ließ sich im Lebensmitteleinzelhandel schließlich ein ständiges Angebot an Bio-Würstchen und Bio-Aufschnitt etablieren. Auf das Fleischangebot kommen wir später. Herstellungsprozesse ähnlich wie in einer Metzgerei Das frische Hackfleisch lässt sich kaum anders herstellen als beim Metzger, nur dass man die anschließende Verpackung etwas vereinfacht, damit alles so schnell und hygienisch wie möglich geht. Ähnlich geht es mit Grillwürsten und Wiener Würstchen. Die Brätmasse wird hier eben direkt und automatisch in den Darm gefüllt und zu Würstchen geformt, was wiederum auch der Hygiene zugute kommt. Aber alle weiteren Prozesse wie das Bio vor Ort 35 BIowurSt und BIoFleISCh BIowurSt und BIoFleISCh Professionelle Aufschnittverpackung Wenn sich hochwertigere Bioprodukte in diesem Bereich durchsetzen sollen, dann vor allem über Selbstbedienungsangebote. Und da helfen automatisierte Prozesse bei lupenreinen und entsprechend schnellen Abpackung. Gekochter Schinken, roher Schinken, Fleischkäse, Bratenaufschnitt, eine breite Palette an Frischwurst, Salami – das Bioangebot lässt heute auch für den Supermarkt keine Wünsche mehr offen. Das lässt sich nur durch eine große Flexibilität in Herstellung und Verpackung verwirklichen: Der Wechsel von einer Verpackung zur nächsten ist relativ schnell bewerkstelligt. So kann man bei extrem sensiblen und frischen Produkten eine optimal gesteuerte Herstellung erreichen. Und nur so lässt sich ein derart breites Angebot an Wurstaufschnitt, Schinken und allen möglichen leckeren Würstchen zum Erhitzen und Braten wirklich realisieren. Räuchern und Kochen in den hauseigenen Kammern werden dann ähnlich wie bei kleineren Betrieben ganz individuell und nach Rezeptur gesteuert. Und gerade der so erzielte feine Würstchengeschmack hat im Laufe der letzten Jahre viele Handelsketten und ihre Kunden überzeugt. Und auch dieser Aspekt war natürlich wichtig: Ein hier verarbeitetes Wiener Würstchen oder eine Weißwurst in Bioqualität sollten bei Kunden am Ende den Eindruck hinterlassen, dass es sich nicht nur wegen irgendwelcher Inhaltstoffe, sondern auch aufgrund des Geschmacks lohnt, zu Bioware zu greifen. Wer hier die fertigen Produkte probiert, der schmeckt, dass es stimmt. Bio nur auf höchstem Niveau mit NaturlandQualität und IFS-Siegel Die Naturland-Richtlinien sind für Biofleisch strenger als die Minimal-Voraussetzungen: Tiere der Naturland Bauern wachsen besonders artgerecht in einem adäquaten Umfeld mit natürlichem Licht und Frischluft auf. Es wird gewährleistet, dass den Tieren viel Bewegung mit eingestreuten Liegeflächen zur Verfügung stehen. Auch hier kam dem Konzept zugute, dass Mastbetriebe wie Verarbeiter bereits ähnliche Werte vertreten. Neben den Voraussetzungen für hochwertige Bioqualität nach den Naturland-Richtlinien kommt es darauf an, dass alle Arbeitsweisen in einem Betrieb wie Altdorfer Biofleisch auch modernsten Erkenntnissen der generellen Lebensmittelsicherheit genügen. Eine derartige Sorgfalt ist gerade für jedes Angebot in großen Handelsketten besonders wichtig. Deshalb wird Lebensmittelsicherheit groß geschrieben. Für ihre Eigenmarken und Lieferanten 36 Bio vor Ort für sensible Produkte verlangen sie heute die Sicherheit nach dem Internationalen Food Standard IFS, eine Kultur von Hygiene und Sorgfalt, die bei Altdorfer Biofleisch durch strenge interne Qualitätsmaßstäbe gelebt wird. In vielen Vertriebsschienen vertreten Die Produkte aus diesem Hause sind inzwischen in vielen der großen deutschen Handelsketten vertreten, teils unter der eigenen Marke „Altdorfer Biofleisch“ teils unter den Bio-Eigenmarken der Handelsketten. Im BioFachhandel beginnt man ebenfalls Produkte unter der Marke „Kathi´s Bio“ zu finden. Man darf Altdorfer Biofleisch zu Recht unter die Biopioniere für Bio-Wurst und Bio-Fleisch aus Deutschland rechnen. Es ist noch gar nicht so lange her, dass Handelsketten erst sehr vorsichtig ihre Fühler nach solchen Bio-Produkten ausstreckten und erst in einer nicht immer einfachen Partnerschaft mit einem Hersteller wie Altdorfer Biofleisch die eigenen Kunden schließlich von Bioangeboten in diesem Bereich überzeugen konnten. Das zeigt sich bis heute in der Schwierigkeit, ein hochwertiges Bio-Fleischangebot für den Lebensmitteleinzelhandel zu realisieren. Der Bereich ist per se kritisch, weil viele Kunden den Preis für Biofleisch als extrem hoch empfinden und weil bei vielen Angeboten der Vergangenheit, der geschmackliche Vorteil von Bioqualität beim Kunden nicht ankam. Eine wichtige Innovation für Biofleisch durch eine neue Verpackunsgtechnik Ein derart hochwertiges Produkt wie Biofleisch lässt sich im Lebensmitteleinzelhandel nicht immer in kürzester Zeit verkaufen, was in der Vergangenheit oft zu entsprechenden erhöhten Abschriften in diesem Bereich führte und viele Kaufleute davon abhielt sich diesem Thema zu stellen. Eine neue Verpackungstechnologie, das sogenannte Skinning, bei dem das Fleisch direkt in eine Folie kommt, ermöglicht nun eine Restlaufzeit von 8-10 Tagen statt bislang nur von 2-3 Tagen, was die Möglichkeiten, Biofleisch in Kühltheken erfolgreicher anzubieten erhöht. Gerade in Sachen Innovation und Eigenengagement ist ein Betrieb wie Altdorfer Biofleisch ständig daran, einen eigenen entsprechenden Beitrag zu leisten. In der populären Sprache gewisser Fernsehsendungen würde man sagen „Check bestanden“, aber viel wichtiger ist es, zu verstehen, wie aus den Rohprodukten engagierter BioLandwirte und –Mäster leckere Produkte werden, die auch die Verbraucher überzeugen. Bio vor Ort 37 InnoVatIVe BIoPIonIere InnoVatIVe BIoPIonIere Mit seinen Produkten will Jardin Bio den Verbrauchern über den ganzen Tag hinweg mit hochwertigen Bio-Produkten begleiten. Im Frühstücksmarkt für Bioprodukte ist Jardin Bio heute bereits die Nummer eins. Hinter einer starken Marke steht eine unternehmerische Pionierleistung Charles Kloboukoff hat als Inhaber und spiritus rector für die Gruppe Lea Nature stets jene geniale Verbindung von wirtschaftlicher Intelligenz und Zukunftsvision in einer richtigen Einheit und Balance verkörpert. lernen Sie einen der engagierten französischen Biopioniere kennen Die Gruppe Lea Nature gehört zu den Biopionieren in Frankreich und ist in den drei klassischen Gebieten französischer Naturkost aktiv: Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetik und eben natürlich auch Lebensmittel. Die Ideale Naturschutz, Gesundheit und ein Leben ohne die Chemiekeulen konventioneller Landwirtschaft haben die Anfänge des Unternehmens geprägt und sind bis heute die leitenden Werte des Unternehmens. Zwanzig Jahre setzt sich Lea Nature für diese Ziele ein und hat auf diesem Weg Beachtliches erreicht. Im französischen Lebensmittelhandel hat die Gruppe Lea Nature mit ihrer Marke Jardin Bio (Bio-Garten) eine sehr bezeichnende Entwicklung durchgemacht. Am Anfang hat man Bioprodukte für den Lebensmitteleinzelhandel wie jeder vergleichbare Bio-Marken-Großhändler angeboten. Doch sehr schnell hat man gelernt, dass eine Marke wie Jardin Bio auf die Dauer nur dann erfolgreich sein kann, wenn sie ers- 38 tens die Bedürfnisse ihrer Kunden sehr gezielt bedienen kann und zweitens – was dafür teilweise die Voraussetzung ist – einen beachtlichen Teil der Produkte selbst herstellt. Charles Klo boukoff Jardin Bio – ein echtes Markenkonzept Ein Premiumkonzept setzt sich durch. Gerade angesichts der Tatsache, dass auch die französischen Handelsketten viele Bioprodukte als Eigenmarken anbieten, ist es nötig, dass eine Marke sich mit intelligenten Mehrwerten positioniert: Gut für die Ernährung, ohne unnötigen Zuckerzusatz und generell eben mit einer geschmacklich wie in den Rohwaren höheren Qualität als normale Ware. Damit bleibt man über mehr Qualität eine echte Alternative zur Bio-Preiseinstiegsmarke des Handels. Bio aus Frankeich In der Entwicklung der Marke hat er stets die nächsten Schritte vorausschauend vorgeplant, so etwa mit der weiteren Entwicklung der eigenen Produktion. Vor zwei Jahren etwa machte er den Schritt in den Bereich der frischen und gekühlten Produkte, weil er sah, dass sich für diesen Bereich künftig eine starke Nachfrage abzeichnet. Auf der anderen Seite ist er dabei stets ein überzeugter Biopionier geblieben. Seit 2007 bezeichnet sich die Marke Jardin Bio mit einem Prozent von allen ihren Umsätzen an der Aktion „1 % für den Planeten“. Seitdem wurden über 2 Millionen Umsatz aus dieser Aktion an Umweltschutzorganisationen zur Verfügung gestellt. Für ein mittelständisches Unternehmen eine gigantische Leistung. Heute ist die Marke Jardin Bio in Frankreich sehr erfolgreich Seit dem Beginn des richtigen Bioaufschwungs im französischen Lebensmitteleinzelhandel ist die Marke JardinBio im französischen Lebensmitteleinzelhandel sehr erfolgreich. Viele der großen Handelsketten haben sich dazu entschlossen, neben ihre – in der Auswahl immer noch beschränkten – BioEigenmarken vor allem Jardin Bio als Teil ihres Bio-Blocks aufzunehmen. Und trotz der Tatsache, dass die konkurrierenden Eigenmarken preislich immer hoch-attraktiv sind, hat Jardin Bio den Platz im Handel gut behauptet. Das ist umso respektabler als die Marke auch in generell sehr umkämpften Bio Feldern des Bioangebots sich exzellent behaupten konnte. In Frankreich kopieren die Handelsketten immer mehr die deutschen Vorbilder in Sachen Bio, indem sie zum Teil äußerst preis-agressive Angebote in den Markt bringen. Trotzdem ist Jardin Bio in Frankreich sogar in Discount-Formaten mit Bio-Gemüsekonserven und Bio-Tee sehr erfolgreich vertreten, allerdings ohne sich damit etwa einem deutschen DiscountImage anzugleichen. In Frankreich sind Discounter sehr daran interessiert, neben Preiseinstiegsprodukten auf Hochwertiges zu bieten. Erfolgsbeispiel Bio-Tee Der Bio-Tee-Markt in Frankreich ist mindestens genauso gut mit Angeboten besetzt wie der deutsche. Trotzdem ist es mit Jardin Bio gelungen, ein sehr erfolgreiches Bio-TeeSortiment in den Markt zu Bio aus Frankeich 39 InnoVatIVe BIoPIonIere InnoVatIVe BIoPIonIere Der große Vorteil des Sortiments ist, dass die Teebeutel in einer nahezu komplett automatisierten eigenen Produktion hergestellt werden. Das bietet neben dem Preisvorteil eine klare Qualitätskontrolle. Alles zusammen sorgt dafür, dass dieses Teeangebot im französischen Markt sehr erfolgreich ist und ein erstaunliches Potential entwickelt. Obst- und Gemüsekonserven als ein weiteres Erfolgsbeispiel setzen. Dafür waren zwei Faktoren entscheidend. Erstens das Angebotskonzept, das auf eine neue Form des Tees ausgerichtet ist und zweitens die eigene Produktion, um das hochwertige Angebot entsprechend marktgerecht platzieren zu können. Das Konzept ist sehr klar: Angeboten werden Kräuter-Mischungen im Teebeutel, deren Zutaten überwiegend aus Frankreich stammen mit funktional klaren Zuordnungen: Hilfe beim Abnehmen, beim Aufwachen, beim zur Ruhe kommen und Einschlafen. Die Tees bieten keine reinen Kräutersorten, sondern Mischungen und heben sich dadurch von vielen bestehenden Angeboten im Markt ab. Ihr Geschmack ist erkennbar und hochwertig, allerdings auch nicht zu komplex. Neue Biokunden lassen sich aber vor allem durch zeitsparende praktische Angebote gewinnen. Beispielhaft auf diesem Gebiet sind die neuen Bio-Fertiggerichte von Jardin Bio, kleine komplett gewürzte Mahlzeiten wie ein Ravioligericht, ein Linsen-Gemüse-Eintopf oder Chili con carne im Mikrowellenbeutel, ungekühlt haltbare Portionen für eine fertige Mahlzeit. Ideal für Biokunden mit einem gestressten Tagesplan, die nach einer hochwertigen schnellen Mahlzeit suchen. Die Realisierung solcher Ideen ist für Lea Nature nur deshalb möglich, weil man nicht nur Biopionier sondern auch Bio-Produzent ist. Mit dem gesteigerten Biokonsum stieg auch in Frankreich die Frage nach Bio-Glas-Konserven. Das ist eines der Kernsortimente für französische Biokonsumenten. Ein interessantes Gemüsesortiment als Glaskonserve findet sich inzwischen breit im Lebensmitteleinzelhandel. In Frankreich sind Fruchtpürees ein fester Bestandteil des Speiseplans und im Süden des Landes sehr oft Teil des Frühstücksangebots. So sind kleine Apfelmarkbecher auch für das Bioangebot ein wichtiger Bestandteil. Sie gehören zum Basissortiment jedes französischen Supermarkts ebenso wie Fruchtmark im Quetschbeutel. Vergleicht man die Püreequalität der Produkte, erkennt man auch hier, dass Jardin Bio eine sehr fruchtige und vollmundige Qualität bietet. Derart praktische Mitnahmeprodukte – die auch als kleine Kinderportionen ideal sind - haben sich auf dem deutschen Markt noch nicht in dem Maße etabliert, wie sie in Frankreich längst Alltag sind. Aber sie werden immer bekannter und beliebter In ähnlicher Weise nutzen französische Konsumenten auf Fruchtsäfte teilweise als praktischen Ersatz für frisches Obst. In diesem Bereich bietet Jardin Bio heute ein attraktives Biosortiment, das zugleich sehr gesundheitsbewußt ausgerichtet ist. Alle Produkte werden ohne Zuckerzusatz angeboten. Was Biokunden besonders anspricht Lea Nature ist mit der Marke Jardin Bio für den Lebensmitteleinzelhandel mit dem Gedanken angetreten ein komplettes Basissortiment zu bieten und dem Handel damit einen vollständigen Bio-Angebotsbaustein zu bieten. Das sind heute rund 450 Artikel, bei denen die eigene Herstellung eine immer wichtigere Rolle spielt. Zum Beispiel, weil man vor allem dadurch in der Lage ist, dem Biomarkt eigenständige Innovationen zu bieten. Regionalität ist auch in Frankreich ein Thema: In Frankreich sind einheimische Bioprodukte die beliebtesten. Der Angebotsschwerpunkt von Jardin Bio liegt auf französischen Produkten und regional erzeugten Rohwaren. Diese Art von Regionalität spielt im französischen Biomarkt eine wichtige Rolle: 75 % des Jardin Bio-Angebots wird in Frankreich hergestellt und rund 70 % der Rohstoffe stammen aus Frankreich. Ein weiterer Grundgedanke für Jardin Bio ist es, möglichst viele wichtige Ernährungsbausteine für die täglichen Mahlzeiten in Bioqualität zu bieten, den Biokunden über Lea Nature hat sich einen Namen als innovativer Anbieter gemacht Das war in der Vergangenheit für Biopioniere immer ein kritischer Punkt, weil viele der Biopioniere den Bedarf ihrer Biokunden automatisch mit einem gewissen Konsumstil verbanden. Auch in Frankreich haben Biokunden eine Vorliebe für bio-typische Zutaten wie zum Beispiel Quinoa. 40 Bio aus Frankeich Bio aus Frankeich 41 InnoVatIVe BIoPIonIere Diese Philosophie spiegelt sich auch in den angebotenen Müslis den Tag mit Bioideen zu begleiten. Der künftige Erfolg von Bioprodukten wird natürlich auch von Qualität und Geschmack der Produkte bestimmt. Dennoch ist nicht zu unterschätzen, dass Bioprodukte immer auch mit einem Ernährungskonzept verbunden sind: Wie sieht Bio-Ernährung aus? Viele der typischen Bio-Pionierprodukte haben sich anfangs an den Gedanken geheftet, dass man für eine gute Bioernährung vor allem selbst kochen müsste. Für Familien, in denen beide Partner arbeiten ebenso wie für beruflich engagierte Singels muss es manchmal auch mit einem gesunden Essen schnell gehen. Alle Müslis sind ernährungsphysiologisch ausgewogen, mit interessanten Zutaten und ohne die sonst üblichen Kompromisse mit gesüßten Zutaten wie bei Crunchies oder mit viel Schokolade. An den Müslis sieht man sehr gut, wie die Ernährungs- und Produktphilosophie sich bis in die Produkte als Leitbild verfolgen lässt. Kompositionen wie verschiedene Fruchtmüslis, klassische Haferflocken, aber eben auch die Kombination mit Superfrüchten oder eine interessante Getreidemischung, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, charakterisieren das Frühstücksangebot von Jardin Bio. Auch die Müslis gibt es unter anderem in einer innovativen Verpackungsform im Zip-Beutel, weil in Frankreich einfache und verbraucherfreundliche Angebotsformen von vielen Verbraucher nicht nur geschätzt, sondern regelrecht verlangt werden. Auf diesem Gebiet ist das Angebot unter der Marke Jardin Bio sicher das modernste. mehr als nur Bio... Alle 120 Artikel unseres Sortiments werden nach den strengen Demeter-Richtlinien erzeugt. Das ist gut für unsere Umwelt und natürlich auch für die Qualität unserer Produkte. Als Benchmark und Vergleich ein hochinteressantes Biosortiment Sich mit Jardin Bio zu beschäftigen ist nicht nur interessant, weil das Sortiment heute in Frankreich so stark ist. Interessant ist eben auch das Produktkonzept, dass zwar auf moderne, aber eben auch ernährungsphysiologisch hochwertige und bewusste in jeder Hinsicht hochwertige Produkte setzt. Da werden praktische und neuartige Verpackungsformen Mittel zum Zweck – sie sind nicht Selbstzweck. Mit manchen dieser Produkte sind die Angebote nicht nur für den französischen Markt interessant, manche der Bausteine könnte man sich auch in Nachbarländern vorstellen. Für Verbraucher wie Handel bietet die Marke Jardin Bio ein attraktives Konzept. Entdecken Sie die drei neuen rein pflanzlichen Brotaufstriche von Campo Verde. Sonnengereifte Tomaten treffen auf aromatischen Basilikum, rote Paprika auf herzhafte Kalamata-Oliven oder nussigen Sesam. Lecker! weitere Infos bei Facebook oder unter: www.campo-verde-gmbh.de 42 Bio aus Frankeich BIo IM auFwInd BIo IM auFwInd Bio legt in Frankreich immer noch zu Schon im Frühjahr erklärte die Direktorin der französischen Bioagentur die neuesten Zahlen aus Frankreich: Der Löwenanteil der Bioprodukte mit 80% wurden im Lebensmitteleinzelhandel gekauft. 2011 waren das gerade einmal 65%, 32% auf den Märkten aller Art, das waren 2011 noch 43%, 26% direkt vom Hof und 25% im Bioladen und 23% in anderen Fachgeschäften. Die Angaben bezogen sich auf die Nutzung mehrerer Einkaufsstätten gleichzeitig und so ergeben sie mehr als 100%. Zugelegt haben die großen Handelsketten in der Sicht der Verbraucher vor allem bei Obst und Gemüse in Bioqualität, was sonst die Stärke der Märkte ist, Milch ist eine typische Stärke der großen Supermärkte sowie alle Arten von Bio-Cerealien. Auch bei Gemüse und Fleisch sind sie vorn. Hier gibt es noch einen erkennbaren Anteil von Direktvertrieb vom Hof, ebenso bei Bio-Eiern. Wichtig für den Lebensmitteleinzelhandel sind Bio-Fruchtsäfte. Bei Bio-Öl und Bio-Feinkostprodukten teilen sie sich einen Teil der Kompetenz mit den Bioläden und im Bereich Brot spielen typische Backvertriebe eine erkennbare Rolle neben dem Lebensmitteleinzelhandel. Selbst in schwierigem Umfeld geht es voran Frankreich ist neben Deutschland der zweitgrößte Biomarkt in Europa Branchenprimus Carrefour macht es vor und hat seine BioHandelsmarke erheblich ausgebaut. Stolze Bioabteilungen schmücken die großen Märkte. Casino zeigt Flagge mit sei- Mit 4,1 Milliarden Jahresumsatz hat sich der Bioabsatz in Frankreich inzwischen gut zugelegt. Das verdankt das Land in erster Linie den großen Handelsketten, die inzwischen alle verstärkt Bioprodukte anbieten und dies längst nicht nur über scharf kalkulierte Bio-Eigenmarken, sondern gerade über hochwertige Markenprodukte. Die Biopreise in Frankreich sind durchweg der Qualität der Produkte angemessen geblieben, nur wenige Eckartikel werden - ähnlich wie in Deutschland extrem günstig angeboten. Der Hauptunterschied zu Deutschland ist die Tatsache, dass das französische Bioangebot sehr breit über möglichen Artikel gefächert ist. Die Natexpo hat sich für ihre Aussteller aus Frankreich und aus dem Ausland zu einem familiären Bio-Businessplatz entwickelt. Die Geschäftskontakte beschränken sich dabei nicht nur auf den Fachhandel, sondern schließen Gastronomie und Lebensmitteleinzelhandel ein, gerne auch etwas mehr als 10.000 Besucher. Auf der anderen Seite kennen natürlich alle Beteiligten auch die Stärke dieser Messe: Ein überschaubarer und effizienter Biotreffpunkt, bei dem schon immer der Kontakt im Vordergrund stand. Und angesichts der Verwässerung des Profils der Riesenmessen hatte die Natexpo bereits in den letzten Jahren viele gute Seiten. 44 Bio in Frankreich ner Biomarke für Frische und bietet damit ein beachtliches Sortiment. Gerade Bio-Obst hat immer noch viel Nachholbedarf. Im Bio-Trockensortiment nutzt Systeme-U die Chance, über die inzwischen übernommenen Schlecker-Märkte noch mehr Bio zu zeigen. Die wirtschaftlichen Ergebnisse des Bio-Engagements bleiben in manchen Fällen hinter den hoch gesteckten Erwartungen zurück, aber diejenigen, die ihr Biokonzept mit Geduld verfolgen sehen, dass Biokäufer unabhängig von der aktuellen Konjunktur treue Kunden sind. Allerdings folgen die meisten der französischen Handelsketten in Sachen Bio längst deutschen Vorbildern: Eckartikel wie in Frankreich z.B. Biomilch werden zu extrem günstigen Preisen angeboten, um Kunden zu überzeugen. Und auch wenn die Handelsketten viel mit Bio aus Frankreich werben, beziehen sie viele Bioartikel aus dem Ausland wie z.B. Gemüse und Obst aus Spanien. Ende Mai hat nun auch der französische Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll seinen Plan zur weiteren Bioentwicklung vorgelegt. Er will Bio-Lebensmittel auf allen Ebenen fördern, musste aber erkennen, dass die auch von der Vorgängerregierung propagierten ehrgeizigen Pläne bislang wenig gegriffen haben. Er setzt nun auch verstärkte Umstellungshilfen, um Bioanbau im eigenen Land zu erhöhen, ein Mittel dessen Wirksamkeit unbestritten ist. Und er setzt auf die Förderung von Bio-Lebensmittel durch öffentliche Kantinen. Das wird nicht ganz leicht, da dies auch in der Vergangenheit nur bedingt funktionierte und man wissen muss, dass in Zeiten schlechter Konjunktur der Außerhausverzehr eher auf dem absteigenden Ast ist. Bio in Frankreich 45 SPItZenadreSSe FÜr BIo Basis-Steckbrief – Spitzenadresse für Bio 2014 7. Anzahl der im Markt angebotenen Bio-Marken . . . . . . . . . . . 1. Größe des Marktes in qm: . . . . . . . . . . 2. Anzahl der Mitarbeiter: . . . . . . . . . . . . 3. Anzahl der ständig angebotenen Artikel im Markt: ............................... Davon „Bio“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Umsatzanteil der Bio-Produkte am Foodumsatz in Prozent: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . % Wir möchten die Guten und die Innovativen kennenlernen und ihr Engagement belohnen Für die deutschen Lebensmittelmärkte schreiben wir zusammen mit der BioFach jährlich den Preis der „Spitzenadresse für Bio“ aus – so auch für 2014. Das Besondere unserer Preise ist, dass sie eben in der jeder Hinsicht individuell vergeben werden. Sie führen ein besonders innovatives Bioangebot? Sie haben besonders interessante Ideen Ihren Kunden vorzustellen? Sie gehen neue Wege, um Mitarbeiter für Bioprodukte zu schulen oder Kunden über Bio-Lebensmittel zu informieren? Schreiben Sie uns, was an ihrem Geschäft – egal welcher Größe – besonders ist. Der Basis-Steckbrief will nur das Nötigste wissen. Alles, was wir sonst noch wissen müssten fragen wir Sie dann auch gerne persönlich. Auf der BioFach treffen sich dann immer besonders inspirierende Bio-Adresse aus ganz Deutschland und dem benachbarten Europa Willkommen bei den Spitzenadressen für Bio! ......................................... 5. Bio-Angebote nach Warengruppen in Stückzahl: Frisch-Obst . . . . . . . . . . . . . . . . . Stück Frisch-Gemüse . . . . . . . . . . . . . . Stück Milch, Butter, SB-Käse, Frischmilchprodukte Käse Thekenware. . . . . . . . . . . . . Stück Wurst/ Fleisch SB-Produkte . . . . . Stück Wurst/ Fleisch-Thekenware . . . . . Stück Eier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stück Brot und Backwaren abgepackt . . Stück Brot und Backwaren frisch . . . . . Stück Gekühlte Fertigoder Halbfertiggerichte . . . . . . . . Stück Trockensortiment/Nährmittel . . . . Stück Konserven inkl. vegetarische Brotaufstriche . . . . . . . . . . . . . . . Stück Schokolade/Süßwaren . . . . . . . . . Stück Kaffee/Tee/Kakaogetränke . . . . . . Stück Saucen, Gewürze . . . . . . . . . . . . . Stück Bio-Snacks, Gebäck, herzhafte Knabberartikel . . . . . . . Stück Tiefkühlprodukte . . . . . . . . . . . . Stück Fruchtsäfte . . . . . . . . . . . . . . . . . Stück Bier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stück Wein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stück Babynahrung. . . . . . . . . . . . . . . . Stück Naturkosmetik. . . . . . . . . . . . . . . Stück Tiernahrung . . . . . . . . . . . . . . . . Stück Hunde- und Katzenfutter . . . . . . Stück Ökologische Waschund Reinigungsmittel . . . . . . . . . Stück 6. Prozentuale Verteilung der Bio-Angebote auf Marken Eigenmarke der eigenen Kette . . . . . . Marken externer Hersteller. . . . . . . . . 8. Anzahl der Biomarken nach Ländern Österreich Deutschland Italien Schweiz Niederlande Frankreich Spanien Belgien Bio-Marken aus anderen Ländern . . . . . . . . . . . . . . . 9. Wieviele Bio-Artikel beziehen Sie aus der Nachbarschaft (Umkreis von ca. 50 km)? . . 10. Anzahl der Mitarbeiter, die Kunden regelmäßig zu Bio-Ware beraten . . . . . . . . . . . . . . . . Was tun Sie für deren Fortbildung? 11. Anzahl der Aktionen pro Jahr, die für BioProdukte durchgeführt werden. . . . . . Nennung in jeweils einem Stichwort pro Aktion 12. Mit welchen Maßnahmen für Bioartikel haben Sie besonders gute Erfahrungen gemacht? 13. Worin besteht das besondere Bio-Engagement des Marktes? 14. Kurze Eigendarstellung des Marktes als PDF 15. Welche Ziele haben Sie sich in 2012 für die BioEntwicklung ihres Marktes gesteckt? 16. Wer steht als Person für das besondere BioEngagement des Marktes? 17. Bitte stellen Sie uns mögl. hochauflösende, aussagekräftige Fotos zu Ihren Bio-Aktionen, Aussehen und zur Bio-Präsentation in Ihrem Markt zur Verfügung. % % Allgemeine Kontaktdaten Name des Marktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inhaber (Vorname/Name) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ansprechpartner (Vorname/Name) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Straße / Nummer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PLZ /Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Telefon . . . . . . . . . . . . . . . . . Telefax . . . . . . . . . . . . . . Email-Adresse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Internet-Präsenz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ausgefüllte Antworten bitte bis 9.12.13 an: Ein Herz für Bio · Hauptstraße 38/2 · 79211 Denzlingen oder per Fax an 07666 880342 Bewerbung 2014 47 TA S T E T H E F U T U R E 10 Fachmessen unter einem Dach Köln, 05.– 09.10.2013 | www.anuga.de Jetzt Eintrittskarte online kaufen und bis zu 42 % sparen ! AnUgA ORgAnic Bio wächst nachhaltig ! Erleben Sie alle Möglichkeiten für dynamisches Wachstum : Die Anuga Organic präsentiert Ihnen das gesamte Spektrum von Bio-Milch über Bio-Fleisch bis Bio-Kaffee. 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