Erdläufer - PH Karlsruhe

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Erdläufer
Geophilus longicornis
Familie: Hundertfüßer (Chilopoda)
Merkmale:
Der Körper des Erdläufers ist
gelblich- braun gefärbt, der Kopf
hingegen ist rötlich.
Erdläufer besitzen einen langen,
wurmformigen, abgeflachten Körper,
der aus vielen nahezu gleichen
Körpersegmenten besteht. An jedem
Körpersegment (mit Ausnahme der
beiden Letzten) befindet sich ein
Beinpaar. Der gemeine Erdläufer
besitzt 49-57 Beinpaare, wobei das
letzte Beinpaar größer ist und als
Tastorgan
dient.
Das
erste
Laufbeinpaar hat sich zu kräftigen
Giftklauen entwickelt, mit denen die
Erdläufer ihre Beute festhalten und
betäuben. Ein weiteres Merkmal des
Erdläufers ist die ungerade Anzahl
der Beinpaare (aus dem ersten
Segment geht nur ein Beinpaar
hervor). Der Erdläufer erreicht eine
Größe von ca. 20-60 mm.
Bei
Gefahr rollt sich der Erdläufer mit
der
Bauchseite
nach
außen
zusammen und scheidet eine giftige
Flüssigkeit ab. Der Erdläufer ist sehr
lichtscheu.
Systematik:
Der Erdläufer gehört wie 80% aller Tierarten zum Stamm der Gliederfüßer
(Arthropoda). Hundertfüße bilden erdgeschichtlich eine sehr alte Klasse im
Stamm der Gliederfüße.
Der Erdläufer gehört zum Unterstamm der
Tracheentiere. Der Gasaustausch erfolgt bei diesen durch dünne, luftgefüllte
röhren- und sackartigen Einstülpungen der Körperhaut.
Erdläufer
(Geophilidae) gehören zur Klasse der Hundertfüße (Chilopoda), diese
wiederum zur Überklasse der Tausendfüße (Myriapoda). Weltweit gibt es
etwa 1700 Hunderfüße- Arten, in Deutschland kommen etwa 50 vor.
Erdläufer
Geophilus longicornis
Familie: Hundertfüßer (Chilopoda)
Fortpflanzung:
Die Spermienübertragung findet bei
den Erdläufern über Spermapakete
(Spermatophoren) statt. Die Geschlechter treten in Kontakt. Danach
begibt sich das Männchen in einen
Gang und legt das Spermapaket
auf ein netzartiges Fadengebilde.
Später werden diese vom Weibchen
aufgenommen.
Nahrung: Der Erdläufer ernährt sich
räuberisch von kleinen Regenwürmern, anderen Gliederfüßen,
Insekten und Spinnen.
Lebensraum:
Erdläufer
lieben
schattige und feuchte Orte. Man
findet sie an der Bodenoberfläche, in
der Laubschicht, unter Steinen und
Baumstämmen
von
Wäldern,
Wiesen
und
Feldern.
Auch
Komposthäufen
dienen
als
Zufluchtsort. Im Sommer graben sie
sich auch in tieferen Bodenschichten, bis zu einer Tiefe von 40
cm ein.
Die Weibchen legen einen Eiballen ab
und rollen sich auf dem Rücken um
den Ballen. Die Eier werden nun
regelmäßig beleckt und von Pilzen
befreit. Die Jungtiere schlüpfen mit
voller Segmentzahl. Bis zur dritten
Häutung sind sie von der Fütterung
durch die Mutter abhängig und erst
dann verlassen sie das Gelege.
Ökologie: Die Erdläufer gehören zu
den wichtigsten Zersetzern, da sie
pflanzliches Material zerlegen und
für die weitere Humusbildung
vorbereiten. Dadurch, dass der
Erdläufer räuberisch lebt, trägt er
einen
aktiven
Beitrag
zum
ökologischen Gleichgewicht.
Ökologischer Lehrgarten
Pädagogische Hochschule Karlsruhe
www.ph-karlsruhe.de/org/natwiss/GARTEN/
Autorin: Annette Munz
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