7.6 Uneigennütziges Verhalten bei Nichtverwandten — ein Argument gegen den „Egoismus der Gene“? 7.6 Uneigennütziges Verhalten bei Nichtverwandten — ein Argument gegen den „Egoismus der Gene“? M1 Information zum Verhalten von Vampirfledermäusen Die gemeinen Vampire (Desmodus rotundus) leben in den amerikanischen Tropen innerhalb größerer Verbände in Gruppen von acht bis zwölf erwachsenen Weibchen und deren Nachwuchs. Die Weibchen sind teilweise miteinander verwandt, weil sie im Gegensatz zu den Männchen in ihrer Geburtsgruppe verbleiben. Vampirfledermäuse ernähren sich von Blut, das sie bei ihren nächtlichen Ausflügen aus Rindern und Pferden saugen. Ein Teil der Vampire kehrt häufig erfolglos von der Jagd zurück. Dies ist für die betroffenen Tiere eine dramatische Situation, da sie ohne Nahrung innerhalb von drei Tagen verhungern. Die erfolglosen Heimkehrer „betteln“ in diesem Fall gesättigte Artgenossen an und bekommen tatsächlich eine Spende von hervorgewürgtem Beuteblut. Dadurch wird das Überleben der erfolglosen Blutsauger gesichert. M2 Gewichtsveränderung bei Vampirfledermäusen Das Diagramm zeigt allgemein die Gewichtsveränderung bei Vampirfledermäusen nach dem Fressen und folgendem Hungern. Ohne neue Nahrungsaufnahme tritt nach ca. 60 Stunden der Hungertod ein. Daneben wurde das Gewicht des Spenders einer Blutmahlzeit vor und nach der Spende (A und B) angegeben sowie die entsprechenden Daten für den Empfänger der Mahlzeit (C und D). Die Buchstaben f und h stehen für die Veränderungen der Lebensdauer beim Spender bzw. Empfänger der Blutmahlzeit. relatives Gewicht höchstes Gewicht nach dem Fressen A e B f C g D Hungertod h Gewichtsveränderung bei Vampirfledermäusen in Abhängigkeit von der Zeit Zeit 123