PDF, 13 KB - Paul-Ehrlich

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Paul-Ehrlich-Institut
Minisymposium Xenotransplantation
5. Mai 2000
Bundesamt für Sera und Impfstoffe
Induktion von Toleranz, Microchimerismen
und PERV in Miniaturschweinen
Dr. Clive Patience, BioTransplant, Boston/Charlestown, USA
Weltweit besteht ein Mangel an Organen, die für Transplantationen
zur Verfügung stehen. Xenotransplantation, das Nutzen tierischer Organe und Zellen als Spender für Transplantationen bei Menschen,
kann diesen Mangel verringern. Die Firma BioTransplant Inc. hat eine
Herde Miniaturschweine mit verschiedenen Inzuchtgraden für bestimmte Merkmale entwickelt. Die Tiere sind vollständig inzüchtig bezüglich des Locus Haupt-Histokompatibilitäts-Komplex/Schweine
Leukozyten-Antigen (MHC/SLA) und teilweise inzüchtig in Bezug auf
andere Loci. Sie sollen als Spendertiere genutzt werden. Das Ziel der
Forschungen ist, nach Injektion von Schweineknochenmark in einen
Empfänger, dessen Immunsystem in einen Zustand zu versetzen,
dass es das Organ eines "Inzucht-Miniaturschweins" als körpereigenes Organ des Empfängers ansieht. Damit kann auf die Dauertherapie von Patienten mit immunsuppressiven Medikamenten verzichtet werden. Dadurch wird die Lebensqualität dieser Patienten erhöht, und die Erfolgsaussichten der Behandlung verbessern sich.
Obwohl die Xenotransplantation manches Leid lindern kann, sind mit
diesem Verfahren einige Sicherheitsbelange verbunden. An erster
Stelle steht hier die mögliche Übertragung von Mikroorganismen vom
Xenotransplantat zum Empfänger und die nachfolgende Entstehung
einer neuen Infektion und Krankheit für Menschen. Obwohl durch bestimmte Techniken viele Organismen in den Spendertieren entfernt
oder auch deren Wiederauftreten verhindert werden kann, besteht die
Möglichkeit des Transfers von Organismen, die in asymptomatischer
oder latenter Form im Spenderorgan existieren. Diese problematischen Eigenschaften von endogenen Retroviren von Schweinen
(PERV) und Herpesviren haben die Aufmerksamkeit der Regulationsbehörden geweckt. Es werden Untersuchungsdaten zur Produktion von PERV aus Primärzellen von Miniaturschweinen gezeigt
werden.
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