Lichtwellenleiter aus Silikon - Arbeitsgebiet Mikrostrukturtechnik

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SONDERDRUCK
nternet-Knotenpunkte und Hochleistungsrechner der nächsten Generation sollen in naher Zukunft
mittlere Datenraten in der Größenordnung von Tbit/s verarbeiten. Als Folge
davon werden die einzelnen Verbindungen zwischen den Prozesseinheiten Datenraten von 10 Gbit/s bis
40 Gbit/s zu bewältigen haben. Es ist
wohlbekannt, dass elektrische Leitungen durch grundlegende physikalische
Gesetze bei solch hohen Datenraten
hohe Übertragungsverluste und ernsthafte Probleme bei der Signalintegrität
aufweisen [1]. Um diesen offenkundigen Hochgeschwindigkeits-Flaschenhals zu überwinden, werden bevorzugt
optische Verbindungen als Alternative
angesehen. In Gbit/s-schnellen „Rackzu-Rack“-Verbindungen mit einer Verbindungslänge von einigen Metern sind
optische Faserbündel mit Hochgeschwindigkeits-Opto/Elektrischen-Modulen (OE-Module) weit verbreitet. Bei
kürzeren Verbindungslängen von ca.
einem Meter, z.B. in der Rückwandplatine (Backplane), werden integrierte
optische Wellenleiter wesentlich ökonomischer [2].
Die Integration optischer Wellenleiter, sowohl in Modul-Leiterplatten als
auch in Backplanes, stellt strenge Anforderungen an das Material und die
Prozesstechnik. Einige davon sind:
● hohe Transparenz des WellenleiterMaterials (< 0,1 dB/cm) im Bereich
der standardisierten Wellenlänge von
850 nm,
● hohe thermische Stabilität, um den
Standard-Laminationsprozess für mehrlagige Leiterplatten (Multilayer) bei
Temperaturen von 180 °C und insbe-
I
Lichtwellenleiter
aus Silikon
Herstellung einer elektrisch-optischen Leiterplatte unter
Verwendung einer optischen Lage aus Polysiloxan
Transparente Polysiloxane (Silikon) sind ein kostengünstiges, dämpfungsarmes
und hoch temperaturstabiles Material, mit dem sich auch optische Lagen in
elektrisch-optischen Leiterplatten herstellen lassen. Die Produktion der Wellenleiter-Lagen nutzt Gießformen und die Rakeltechnik. Das Herstellungsverfahren
eignet sich für große Leiterplattenflächen; die optischen Lagen lassen sich wie
elektrische Innenlagen zu Leiterplatten laminieren.
Von Prof. Dr.-Ing. Andreas Neyer, Stefan Kopetz und Erik Rabe
sondere den bleifreien Lötprozess mit
Spitzentemperaturen von 260 °C zu
überstehen,
● zuverlässiger Herstellungsprozess
für große Leiterplattenflächen (> 0,5 m
× 0,5 m) und
● die Möglichkeit einer kosteneffizienten Massenproduktion.
Unter den weltweit untersuchten
Technologien zur Herstellung elektrisch-optischer Leiterplatten ist die
gängigste Methode zur Erzeugung der
vielmodigen Wellenleiterkerne die Fotolithografie. Dabei werden sowohl das
direkte Laserschreiben [3] als auch die
Masken-Belichtungstechnik [4] angewendet. Eine bemerkenswerte Bandbreite von temperaturstabilen Polymeren wurde für diese Technologie ent-
Systemtechnik ■ Leiterplatten
großformatigen elektrisch-optischen
Leiterplatten.
◗ Materialeigenschaften
von transparentem Silikon
wickelt, z.B. modifizierte Acrylate [4,
5], Polysiloxane [6, 7, 8] und Epoxide
[9, 10, 11]. Die Daten der mit diesen
Techniken hergestellten Wellenleiter
sind in der Tabelle zusammengestellt.
Obwohl die in der Tabelle vorgestellten Fotopolymer-Wellenleiter eine exzellente Leistung zeigen, scheitert ihre
Integration in großformatige Leiterplatten an ihren hohen Materialkosten.
Des Weiteren wurde das Heißprägen als praktikable Technologie zur
Herstellung von Multimode-Polymerlichtwellenleitern untersucht [12, 13].
Allerdings können hier durch eine nicht
hinreichend hohe Temperaturstabilität
der optischen Thermoplaste bei Temperaturen über 200 °C, wie auch bezüglich der hohen geforderten Präzision auf großen Flächen, Probleme entstehen. Eine neue Wellenleiter-Technologie – basierend auf dem Gießen
thermisch härtender Polysiloxane – erfüllt alle nötigen Voraussetzungen für
eine preiswerte Massenproduktion von
Materialdämpfung
Hochtransparente Polysiloxane sind in
der Elektronikindustrie weit verbreitet.
So werden sie z.B. zum Vergießen von
Leuchtdioden
(LED) eingesetzt.
0,6
Zusätzlich zu der
dB/cm
geringen opti0,5
schen Dämpfung
0,4
sind die Vorteile
des Polysiloxans
0,3
bei der Herstel0,03 dB/cm @ 850 nm
lung optischer
0,2
Wellenleiter zur
0,1
Integration in Leiterplatten die ho0
300
800
1300
1800 nm
he thermische
Wellenlänge
Stabilität,
die
äußerst präziBild 2. Die optische Transmission des Polydimethylsiloxans
se Abformtreue
(PDMS) ist abhängig von der Wellenlänge des Lichts. Bei der für
(Bild 1), die großelektro-optische Leiterplatten vorgesehenen Wellenlänge von
formatige Prozes850 nm hat dieses Material eine Dämpfung von 0,03 dB/cm.
(Quelle: Wacker Chemie GmbH)
sierbarkeit und
insbesondere die
geringen Kosten.
10
Die TransmisdB/cm
sionsverluste von
8
Polysiloxan-Pro7
ben
optischer
6
Qualität
ver5
schiedener Her4
20˚C
steller wurden
3
180˚C
250˚C
bei 850 nm zu
2
0,02 dB/cm bis
1
0
0,04 dB/cm ge200
700
nm
1200
1700
messen.
Wellenlänge
Für die hier
beschriebene
Bild 3. Die Transparenz des Polydimethylsiloxan nimmt durch hoelektro-optische
he Temperaturen nur im kurzwelligen Bereich (unterhalb 400 nm)
ab.
Leiterplatte wurMaterialdämpfung
Bild 1. Die hohe Abformtreue in Silikon
wird in vielen Branchen wie z.B. in der
Schmuckindustrie oder im Modellbau bereits seit Jahren für Gussformen genutzt.
Dieses Beispiel zeigt einen in Polydimethylsiloxan (PDMS) gegossenen optischen
Y-Verzweiger.
den zweikomponentige, bei Raumtemperatur vernetzende Polysiloxane von
der Wacker Chemie GmbH, Burghausen, verwendet. Die Mantelmaterialien
sind kommerziell verfügbare Standardmaterialien, während es sich bei dem
Kernpolymer um eine Spezialentwicklung von Wacker in enger Kooperation
mit der Universität Dortmund handelt.
Firma
Material
Thermische
Stabilität [°C]
Luvantix [9]
KIST [10]
NTT [11]
Zen Photonics [5]
IBM [4]
DaimlerChrysler [3]
RPO [6]
Dow Corning [7]
Shipley [8]
Epoxid
Epoxid
Epoxid
Acrylat
Acrylat
unbekannt
Siloxan
Siloxan
Siloxan
>250
220
>200
>250
>250
>250
>250
>200
>250
Optische Verluste
bei 850 nm [dB/cm]
0,04
0,36
0,1
0,05
0,04
0,04
0,1
0,06
< 0,1
Die Leistungsdaten von fotolithographisch hergestellten Multimode-Wellenleitern für die
Integration in Leiterplatten im Vergleich
Die Transmissionsspektren von Kernund Mantelmaterial sind weitestgehend identisch (Bild 2).
Die thermische Stabilität des Polysiloxans wurde durch einen Vergleich
der Transmissionsspektren des reinen
Materials nach der Härtung bei Raumtemperatur, nach einer Temperung bis
180 °C über zwei Stunden und einer
kurzzeitigen Temperung bis 250 °C
über fünf Minuten, untersucht (Bild 3).
Diese thermische Behandlung simuliert
die realen Prozessbedingungen bei
Leiterplatten ■ Systemtechnik
Bild 4. Die fotolithografisch aus dem
Fotolack SU-8 hergestellte „Master“-Form
mit geraden Wellenleiterkernen.
der Lamination von Multilayerplatinen
und beim Reflow-Lötprozess. Mit
Ausnahme des ultravioletten Bereichs
(200 nm bis 400 nm) wird keine Veränderung der optischen Transmission
beobachtet. Erst bei Temperaturen über
270 °C gibt es erste leichte Erhöhungen der optischen Dämpfung. Damit ist
das Material auch für den bleifreien
Lötprozess geeignet.
Verfahrens ist, dass in einem Arbeitsgang gleichzeitig mit den Wellenleitern auch integrierte Mikrospiegel zur
effizienten Kopplung an elektrisch-optische Module erzeugt werden können. Des Weiteren ist ein Gießverfahren kombiniert mit einer Rakeltechnik
kompatibel zur Produktionstechnologie großformatiger Leiterplatten.
Zunächst wird eine Gießform für
die Wellenleiter-Kerne erstellt. Bei den
hier vorgestellten Experimenten kam
eine Standard-150-mm-PhotoresistTechnologie zum Einsatz – zurzeit
wird an einer Übertragung auf große
Formate (300 mm × 400 mm) gearbeitet. In diesem Fall wird anstelle des
mit dem Kernpolymer (n = 1,43) hergestellt. Dieser Arbeitsschritt wird
durch eine Rakeltechnik realisiert, die
auch bei großen Formaten eingesetzt
werden kann. Danach wird das Kernpolymer ausgehärtet. Der nächste
Schritt ist die Vorbereitung des Substrat-Trägers. Eine Funktion dieses Trägers ist die mechanische Stabilisierung
der dünnen optischen Lage während
der folgenden Produktionsschritte. Zugleich fungiert er als Anbindung zu den
benachbarten Lagen der Leiterplatte.
Hier liegt es nahe, konventionelle Leiterplatten-Basismaterialien wie FR4
oder Polyimid (Kapton) zu verwenden.
Dabei ist kupferkaschiertes Material
Bild 6. Der Querschnitt einer optischen
Lage aus Polydimethylsiloxan (PDMS) zwischen zwei FR4-Laminaten zeigt die Wellenleiterkerne, umgeben von Substrat und
Superstrat.
Bild 7. Für flexible Leiterplatten oder
für höhere Temperaturen kann die optische Innenlage aus PDMS auch zwischen
Polyimid-Lagen (Kapton) eingebettet
werden.
◗ Herstellung der optischen
Lage und LeiterplattenIntegration
Wie Lichtwellenleiter aus Polysiloxan
durch reaktives Ionenätzen und UVBelichtung hergestellt werden, wurde
bereits in [14, 15] beschrieben. Als
kostengünstige Alternative wurde eine
kombinierte Gieß- und Rakeltechnik
zur Herstellung der Wellenleiter neu
entwickelt. Einer der Vorzüge dieses
Aufschleuderns eine Rakeltechnik zum
Auftragen des Fotolacks verwendet, da
diese eine bessere Homogenität der
Schichtdicke auf rechteckigen Substraten ermöglicht. Der Fotolack
Kernpolymer
(SU-8) wird getrocknet
Auftragen
Kernpolymer
Vorform
und über eine fotolithografische Maske
WL-Kerne
belichtet. Nach der
Rakeln,
Entwicklung des Lacks
Vorform
aushärten
ist die „Master“-Form
Cu
Substratfertiggestellt (Bild 4).
Träger
Substrat
Um eine mechanisch
verpressen,
Substrataushärten
Polymer
stabile Gussform für
Vorform
die Massenproduktion
WL-Kerne SubstratCu
Polymer
zu erhalten, wird eine
Entformen
Substratgalvanische Kopie des
Träger
Superstrat-Träger
Masters erstellt.
WL-Kerne
SuperstratSuperstrat
Den gesamten ProPolymer
verpressen,
duktionsprozess
der
Substrataushärten
Polymer
optischen Lage zeigt
Bild 5. Zunächst werden die WellenleiterBild 5. In mehreren Fertigungsschritten werden zuerst die
Kerne durch Füllen der
Wellenleiterkerne, dann das Substrat und zum Schluss das
Superstrat als komplette optische Innenlage hergestellt.
Gruben in der Vorform
vorteilhaft, da die Kupferschicht die
Dicke des Substrats (z.B. 35 µm) definieren kann, wenn die Bereiche der
späteren Lichtwellenleiter freigeätzt
werden. Eine weitere Funktion dieser
Kupferstrukturen rings um das Wellenleiter-Substrat ist die Druckaufnahme
während des Laminierens der Leiterplatten. Auf diese Weise werden die
Wellenleiter vor den hohen Drücken
beim Pressen geschützt.
Zur Herstellung des WellenleiterSubstrats wird das flüssige Mantelpolymer (n = 1,41) auf die Form aufgetragen, die noch die gehärteten Kerne
enthält. Anschließend wird der Substratträger aufgepresst – FR4 oder Polyimid-Innenlage. Auf diese Weise definieren die Kupferstrukturen exakt die
Dicke des Wellenleiter-Substrats. Nach
erfolgtem Aushärten wird die komplette Lage, bestehend aus Kernen, Substrat und Substrat-Träger, entformt. Eine hinreichende Haftung des Substrats
zum Träger wird durch spezielle Haftvermittler erzielt.
Systemtechnik ■ Leiterplatten
(Gradientenindexprozess ansonsten aber nicht wesentFaser) in die Wellich zu verändern.
dB/c
lenleiter eingeUm die Mikrospiegel herzustellen,
koppelt. Am andewerden die Stege aus gehärtetem Foto0,10
ren Ende des Wellack (SU-8) der Master-Form mit einer
0,08
lenleiters wird das
Mikrofräse unter einem Winkel von
0,06
Licht mit einer
45° angefräst. Dabei lässt sich der
200-µm-SI-Faser
gehärtete
Fotolack SU-8 durch Fräsen
0,04
(Stufenindex-Fasehr gut bearbeiten (Bild 9). Um opti0,02
ser) eingefangen.
male Ergebnisse bezüglich der Ober0
Die gemessenen
flächenrauheit zu erzielen, wird mit ei1 2
3
4
5
6
7
8
9
10
typischen
Dämpnem speziell entwickelten DiamantWellenleiter Nr.
fungswerte bei eiFräswerkzeug gearbeitet. Die Rauheit
ner
Wellenlän(Ra) der Spiegeloberfläche wird mit eiBild 8. Bei PDMS-Wellenleitern, die zwischen zwei Polyimid-Träge
von
850
nm
nem Weißlichtinterferometer gemesgern eingebettet sind, nimmt die Dämpfung nach der Temperaturbehandlung deutlich ab.
liegen im Bereich
sen und liegt typisch bei akzeptablen
0,05 dB/cm.
Ra = 70 nm bis 80 nm. Ein Nachteil
Das Wellenleiter-Superstrat (n =
Die thermische Stabilität der Lichtder Technologie integrierter Spiegel ist,
1,41) wird nebst Superstrat-Träger in
wellenleiter wurde auch nachgewiedass jedes Substrat lokal metallisiert
der gleichen Weise wie das Wellenleisen, und zwar bei der Laminationstemwerden muss. Ebenso muss eine Öffter-Substrat hergestellt. Auch hier defiperatur von 180 °C
nieren Kupferstrukturen auf dem Träüber zwei Stunden
ger die Schichtdicke. Bild 6 zeigt den
und einer fünfminüQuerschnitt einer realisierten elektigen Temperung bei
trisch-optischen Leiterplatte mit FR4
230 °C, um die Beals Trägermaterial. Die Wellenleiterdingungen des Rekerne haben Abmessungen von 70 µm
flow-Lötprozesses zu
× 70 µm und eine numerische Apertur
simulieren – eine
von 0,26.
höhere Temperatur
Ein alternatives Träger-Material, insließ das verwendete
besondere wenn an flexible LeiterplatFR4 nicht zu. Wenn
ten oder an eine sehr hohe thermische
die optischen WellenStabilität gedacht wird, ist die Polyleiter zwischen zwei
imid-Folie Kapton von Dupont. In
Polyimid-TrägerfoBild 7 ist der Querschnitt durch solch
lien eingebettet sind,
ein flexibles Laminat gezeigt.
können sie einer TemBild 10. Damit das Licht ein- und ausgekoppelt werden kann,
peratur von 260 °C
sind die Lagen über den Mikrospiegeln ausgespart. MT-Stifte
ausgesetzt werden,
(Mass Termination) fixieren die optisch-elektrischen Module
◗ Dämpfung und thermische
(OE-Module) genau über den Mikrospiegeln.
ohne
dass
sich
die
opStabilität
tische Dämpfung erUm die Dämpfung der Wellenleiter aus
nung, ein Fenster für den Lichtein- und
höht (Bild 8). Es besteht sogar eine
Polysiloxan zu messen, wird an einem
-austritt, in der Außenlage der LeiterTendenz zur Verbesserung der optiEnde Licht mit einer 50-µm-GI-Faser
platte ausgespart werden (Bild 10).
schen Transmission.
Einfügedämpfung
0,14
Bild 9. Die im Winkel von 45° gefrästen
Stirnflächen der Wellenleiterkerne unter
dem Raster-Elektronen-Mikroskop.
Vor der Temperung
Nach 2 h 180˚C
Nach 5 min 220˚C
Nach 5 min 260˚C
◗ Ankopplung
von OE-Modulen
◗ HochgeschwindigkeitsDatenübertragung
Neben der Integration optischer Lagen
in die Leiterplatte ist die Kopplung des
Lichts in die Leiterplatte hinein und
heraus von großer Bedeutung für den
Erfolg eines Konzeptes von optischen
Verbindungen im Innern der Leiterplatte. Hier wird eine MikrospiegelTechnologie präsentiert (siehe auch
[16]), die sehr gut zur vorgestellten Replikationstechnik passt. Die Grundidee
ist dabei, die Spiegel bereits in der Vorform zu realisieren, den Herstellungs-
Um die Eignung der hergestellten elektrisch-optischen Platine für eine Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung zu
testen, wurden am Institut von Prof.
Ebeling an der Universität Ulm ein
VCSEL (Vertical Cavity Surface Emitting Laser), der mit einer Wellenlänge
von 850 nm betrieben wird, und eine
PIN-Fotodiode (Positive Intrinsic Negative) mit einer 12 cm langen Platine
mit Lichtwellenleitern stoßgekoppelt
(Bild 11). Mit dieser Anordnung konn-
Leiterplatten ■ Systemtechnik
Bild 11. Der Versuchsaufbau mit der stoßgekoppelten elektro-optischen Leiterplatte für
den Datenübertragungstest. Die Laserdiode (VCSEL) links erzeugt das optische Signal, das
die PIN-Fotodiode am Ende des Lichtwellenleiters (rechts) in ein elektrisches Signal
umwandelt.
ten Daten mit einer Übertragungsrate
von 10 Gbit/s bei einer Bitfehlerrate
von weniger als 10–12 übertragen werden. Die Übertragungsgeschwindigkeit
wurde hierbei durch die Fotodiode begrenzt.
◗ Auf dem Weg zur
industriellen Fertigung
Das typische Format in der Leiterplattenfertigung beträgt 457,2 mm ×
609,6 mm (18 × 24 Zoll). Daher wird
dieses Format auch für elektrisch-optische Leiterplatten angestrebt. Die dargestellte Herstellungstechnologie der
Wellenleiter aus Polydimethylsiloxan
(PDMS) lässt sich mit industriellen
Technologien wie der Rakeltechnik
einfach auf diese großen Formate übertragen. Die Entwicklung einer kommerziellen Produktionslinie für elektrisch-optische Schaltungsträger auf der
Basis von Polysiloxan-Wellenleitern ist
daher auch das Ziel eines neuen deutschen Forschungsprojektes namens
„Prozesssichere Stückzahl-Produktion elektro-optischer Schaltungsträger,
ProSPeoS“ [18].
Die Autoren danken Wacker Chemie, Burghausen, für die enge und
fruchtbare Zusammenarbeit auf dem
Gebiet der Materialentwicklung. Teile
dieser Arbeit wurden gefördert vom
BMBF im Rahmen des Programms
„Forschung für die Produktion von
Morgen“, Projekt OptiCon (Nr. 02 PP
2033).
hs
Prof. Dr.-Ing. Andreas Neyer
Dipl.-Phys. Stefan Kopetz
Dipl.-Phys. Erik Rabe
stammt aus Ibbenbüren und leitet seit zehn Jahren das Arbeitsgebiet Mikrostrukturtechnik an
der Fakultät für Elektrotechnik
und Informationstechnik der
Universität Dortmund. Schwerpunkt seiner Forschungsarbeiten
ist die Mikrostrukturierung von
Kunststoffen mit Hilfe von Abformverfahren für Anwendungen in den Bereichen Lichtleitertechnik und Mikrofluidik.
◗ E-Mail: andreas.neyer@
uni-dortmund.de
ist gebürtiger Hagener und
studierte Physik an der Universität Dortmund. Nach abgeschlossener Diplomarbeit im
Arbeitsgebiet Mikrostrukturtechnik ist er dort seit März
2001 als wissenschaftlicher
Angestellter tätig. Schwerpunkt
seiner Arbeit ist die Entwicklung
von Wellenleiter-Technologien
auf der Basis von
Polysiloxanen für elektrischoptische Leiterplatten.
◗ E-Mail:
[email protected]
wurde in Otterndorf bei
Cuxhaven geboren und studierte
Physik an der Universität Dortmund. Als wissenschaftlicher
Angestellter ist er seit März
2001 mit der Integration von
polymeren Lichtwellenleitern in
konventionelle Multilayer-Platinen befasst. Schwerpunkt
seiner Arbeit ist die UVLithographie in SU-8 sowie
die Formherstellung mittels
Mikrogalvanik.
◗ E-Mail: [email protected]
Systemtechnik ■ Leiterplatten
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Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Andreas Neyer
Universität Dortmund
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Otto-Hahn-Straße 6
44227 Dortmund
Tel.: 02 31-7 55-37 28
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