9. Jahrgang, 4. Ausgabe 2015, 142-155 - - - Rubrik Neue Arzneimittel - - - Riociguat bei pulmonaler Hypertonie Teil II: Pharmakologie und klinische Wirkung von Riociguat Wirkungsmechanismus Klinische Effektivität Pharmakokinetik Nebenwirkungen Pharmakodynamik Wechselwirkungen Riociguat bei pulmonaler Hypertonie - 143 - Riociguat bei pulmonaler Hypertonie Teil II: Pharmakologie und klinische Wirkung von Riociguat Kathrin Wieczorek Fachhochschule Köln, Cologne University of Applied Science Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften * Korrespondenzadresse Kathrin Wieczorek Fachhochschule Köln CHEMPARK E39, Kaiser-Wilhelm-Allee 51368 Leverkusen [email protected] Lektorat Prof. Dr. Georg Kojda, Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmakologie Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf N.N. Den Fortbildungsfragebogen zur Erlangung eines Fortbildungspunktes zum Fortbildungstelegramm Pharmazie finden Sie hier: http://www.uni-duesseldorf.de/kojda-pharmalehrbuch/FortbildungstelegrammPharmazie/Kurzportraet.html Fortbildungstelegramm Pharmazie 2015;9(4):142-155 Riociguat bei pulmonaler Hypertonie Abstract Pulmonary arterial hypertension (PAH) is a progressive disease characterised by remodelling of small pulmonary arteries leading to increased pulmonary vascular resistance, right ventricular failure and death. The pathophysiology of PAH and chronic thromboembolic pulmonary hypertension is complex and in part attributed to alterations in the nitric oxide (NO)-soluble guanylate cyclase (sGC)cyclic guanosine monophosphate (cGMP) pathway. Riociguat, a novel sGC stimulator, acts on this pathway through a dual mechanism of action, by directly stimulating sGC in a NO-independent manner and by increasing the sensitivity of sGC to NO. Based on benefits from clinical trials riociguat was approved as the first medical therapy for patients with CTEPH who are deemed inoperable or have residu-al/recurrent PH after pulmonary endarterectomy (PEA), and as a novel treatment option for patients with PAH. This article reviews the key findings from the phase III trials for riociguat that led to these approvals and the implications that the approval has for the treatment of patients with PAH and CTEPH. Abstrakt Pulmonal arterielle Hypertonie (PAH) ist eine fortschreitende Erkrankung, die charakterisiert wird durch die Umgestaltung der kleinen Lungenarterien, die zu einem erhöhten pulmonalen Gefäßwiderstand, Rechtsherzversagen bis hin zum Tod führt. Die Pathophysiologie der PAH und der chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH) ist teilweise auf Veränderungen im vaskulären Stickstoffmonoxid (NO)-lösliche Guanylatzyklase (sGC)-zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP) Signalsystem zurückzuführen. Riociguat, ist ein neuartiger sGC Stimulator und wirkt auf diesem Weg durch einen dualen Wirkmechanismus durch direkte Stimulation der sGC in einer NO-unabhängigen Art und Weise und erhöht ebenfalls die Empfindlichkeit der sGC zu NO zu. Basierend auf Ergebnissen aus klinischen Studien für die PAH und CTEPH wurde Riociguat als erste medizinische Therapie für Patienten mit CTEPH zugelassen, die als technisch - 144 - inoperabel gelten, oder bei Patienten mit persistierender oder wiederkehrender PH nach pulmonaler Endarteriektomie (PEA) und gilt auch als neue Behandlungsoption für Patienten mit PAH. Dieser Artikel bespricht die wichtigsten Ergebnisse aus den Phase-III-Studien für Riociguat, die zur Zulassung führten und beleuchtet die Auswirkungen für die Behandlung von Patienten mit PAH und CTEPH. Einleitung Riociguat ist der erste Vertreter einer neuartigen Klasse von Arzneistoffen und zählt zur Gruppe der Orphan Drugs. Entdeckt und entwickelt wurde Riociguat von Bayer Pharma AG als orale Behandlung einer pulmonalen Hypertonie (PH). Riociguat ist zugelassen zur Behandlung der pulmonal arteriellen Hypertonie (PAH) und der chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH) (59, 60). Forschungsergebnissen zufolge ist ein Mangel an Stickstoffmonoxid (NO) als Folge der Entwicklung einer endothelialen Dysfunktion an der Pathophysiologie der PH beteiligt (Weblink 1) (siehe auch erster Teil dieser Übersicht) und somit verbunden mit dem Fortschreiten der Krankheit und vorzeitigem Tod (61, 62). Wirkungsmechanismus Die lösliche Guanylatcyclase (sGC) ist ein Schlüsselenzym des NO-Signalweges und wird auch als NO-Rezeptor bezeichnet. Bindet NO an die sGC katalysiert das Enzym die Synthese von cGMP. Dieser Botenstoff dilatiert die Gefäße und wirkt u.a. antiproliferativ, antioxidativ sowie antiaggregatorisch. Riociguat sensibilisiert zum einem die sGC für das körpereigene NO und führt zum anderen durch Bindung an die α-Untereinheit der sGC zu einer direkten und NO unabhängigen Stimulation dieses Enzyms (Abb. 1) (63). Über diesen dualen Wirkmechanismus verbessert Riociguat die Effektivität des NO-sGC-cGMP-Signalweges und bewirkt eine Steigerung der vaskulären cGMP-Produktion. Die sGC ist ein wichtiger Regulator des kardiovaskulären Systems und findet sich in vielen unterschiedlichen Körperzellen einschließlich Fortbildungstelegramm Pharmazie 2015;9(4):142-155 Pulmonale Hypertonie - 145 - vaskulärer Endothelzellen, der glatten Muskelzellen der Blutgefäße sowie in den Thrombozyten (64, 65). Das endogene NO wird durch verschiedene NOSynthasen aus L-Arginin synthetisiert. Hierzu zählen die endothelialer NOSynthase (eNOS), die neuronale NOSynthase (nNOS) und die induzierbaren Isoform (iNOS). Im kardiovaskulären System wird NO hauptsächlich durch die eNOS in den Endothelzellen produziert. Es diffundiert schnell zu den tiefer liegenden glatte Muskelzellen, wo es die sGC stimuliert. Dies führt zu einem intrazellulären Anstieg des Botenstoffs cGMP (Abb. 1), der Auslöser einer Vielzahl von physiologischen Reaktionen, einschließlich Erweiterung der Blutgefäße ist (führt zu Blutdrucksenkung). Die Pathogenese von verschiedenen Erkrankungen des kardiovaskulären Systems wird mit einer Fehlfunktion des NO-sGCcGMP Signalweges in Verbindung gebracht (66-72). Die sGC ist ein α, β-heterodimeres Hämoprotein, wobei die prosthetische HämGruppe in der β-Untereinheit lokalisiert ist (Häm-bindende Domäne) (73-79). Dabei fungiert das zentrale Häm-Eisen als intrazellulärer Rezeptor für den endogenen Stimulator NO. NO stimuliert sGC-Aktivität durch Bindung an die Fe2+ der Häm-Gruppe. Dies induziert die Spaltung einer Fe2+-Histidin (His105) Bindung, und führt zur einer Änderungen der Konformation einschließlich einer Umstrukturierungen der katalytische Untereinheit und bewirkt eine Verstärkung der katalytischen Aktivität der sGC und eine Steigerung der cGMP Produktion. cGMP bindet an cGMP-abhängigen Proteinkinasen (PKGs) und reguliert verschiedene Effektorsysteme wie Ionenkanäle, die sarkoendoplasmatische Retikulum-ATPase (Serca) und Phosphodiesterasen (PDEs) durch Phosphorylierung. Diese Effektorsysteme vermitteln u.a. durch Verminderung des intrazellulären Ca2+-Spiegels verschiedene physiologische und gewebeschützende Wirkungen, einschließlich Vasorelaxation, Inhibition der Proliferation der glatten Muskulatur und der Rekrutierung von Leukozyten sowie Hemmung der Aggregation von Thrombozyten (80, 81). Die sGC kann in zwei verschiedenen Formen bestehen. Die native Häm- haltige oder reduzierte Form der sGC, stellt den endogenen Rezeptor für NO dar. Unter dem Einfluss von oxidativem Stress, der zur der Entwicklung vieler kardiovaskulärer Erkrankungen beiträgt, werden eine reaktive Sauerstoffspezies (ROS) gebildet (82). ROS sind in der Lage das Häm-Eisen der sGC (Fe2+ zu Fe3+) zu oxidieren, was schließlich zu einem Verlust der Häm-Gruppe führt (83). Die Häm-freie Form der sGC ist nicht mehr empfänglich für NO und wird damit als dysfunktional bezeichnet. Ferner wird die Häm-freie sGC nach Ubiquitinylierung im Proteasom rasch abgebaut (84, 85). Riociguat zählt zu den direkten sGCStimulatoren. Diese werden in der Literatur auch als NO-unabhängige, aber Häm-abhängige Stimulatoren bezeichnet. Für die Stimulation der sGC muss nicht zwingend NO vorhanden sein, sie wirken auch NO-unabhängig (Abb. 1). Ist NO jedoch vorhanden, so kommt es zu einem synergistischen Effekt zwischen sGC-Stimulator und NO. Die Sensitivität der sGC gegenüber endogenem NO wird durch Riociguat erhöht, indem die Bindung zwischen NO und dem Häm-Eisen stabilisiert wird. sGC-Stimulatoren wie Riociguat stimulieren dabei ausschließlich die reduzierte Fe2+-Form der Hämprosthetischen Gruppe und nicht die oxidierte Fe3+-Form. Pharmakokinetik Die orale Bioverfügbarkeit von Riociguat ist hoch. Sie liegt bei etwa 94% im Menschen, wobei die Cmax innerhalb von 1-1,5 Stunden nach der Einnahme erreicht und somit ein rascher Wirkungseintritt erzielt wird. Es gibt keinen Nahrungsmittel-Effekt auf das Ausmaß der Exposition von Riociguat, jedoch gibt es eine Nahrungsmittelwirkung auf die Geschwindigkeit der Absorption. Die gleichzeitige Einnahme mit Nahrungsmitteln verringerte die AUC von Riociguat leicht, während die Cmax wird um 35 % reduziert wird. Der Arzneistoff bindet zu etwa 95% an menschliche Plasmaproteine und zeigt eine hohe Gewebeverteilung. Serumalbumin und saures Alpha-1Glykoprotein sind die wichtigsten Bindungspartner. Die Enzyme CYP2C8, CYP2J2, CYP3A4 und CYP1A1 spielen Fortbildungstelegramm Pharmazie 2015;9(4):142-155 Pulmonale Hypertonie - 146 - eine wichtige Rolle bei der Bildung des Hauptmetaboliten M-1. Dies ist der wichtigste Weg der Metabolisierung von Riociguat. M-1 wird weiter zum inaktiven NGlucuronid metabolisiert. Das Enzym CYP1A1 katalysiert die Bildung des Hauptmetaboliten und ist somit von besonderer Bedeutung, Rauchen erhöht die Expression dieses Enzyms, und es wird eine zwei- bis dreifach höhere Riociguat Clearance bei Rauchern beobachtet. Aufgrund dessen wird den Patienten empfohlen, wenn eine Behandlung bevor steht mit dem Rauchen aufzuhören, da das Risiko einer geringeren Wirkung besteht. Riociguat wird unverändert über die Nieren eliminiert (4-19%) und etwa 9-44% der gegebenen Dosis werden über die Faeces ausgeschieden (Weblinks 1, 2). Insgesamt werden die Sub- stanz und deren Metabolite zu 33-45 % renal und zu 48-59 % biliär bzw. über die Faeces ausgeschieden. Pharmakodynamik Die Aktivierung des NO-sGC-cGMPWeges durch Riociguat führt zu einer signifikanten Verbesserung der pulmonal-vaskulären Hämodynamik und einer Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Plasmakonzentration von Riociguat und hämodynamischen Parametern wie systemischem und pulmonalem Gefäßwiderstand, systolischem Blutdruck und Herzminutenvolumen (Weblinks 1, 2). Abb. 1: Die pulmonale Hypertonie ist mit endothelialer Dysfunktion, eingeschränkter NOSynthese und ungenügender Stimulation des NO-sGC-cGMP-Weges assoziiert. Riociguat ist ein Stimulator der löslichen Guanylatcyclase (sGC) und ein wichtiges Enzym im Stickstoffmonoxid (NO) Signalweg. Wenn NO an die prosthetische Häm-Gruppe in der ßUntereinheit sGC bindet, katalysiert das Enzym die Synthese des Signalmoleküls zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP). Durch Stabilisierung der NO-sGC-Bindung erhöht Riociguat die Empfindlichkeit der sGC gegenüber endogenem NO. Darüber hinaus stimuliert Riociguat die sGC aber auch direkt und unabhängig von NO durch Bindung an die αUntereinheit (63). Riociguat führt somit zu einer erhöhten cGMP-Produktion und verbessert die NO-sGC-cGMP-Signalgebung. Auch Sildenafil, welches ebenfalls zur Behandlung der PAH zugelassen ist, erhöht die zellulären Spiegel von cGMP. Es hemmt die nahezu cGMP spezifische Phosphodieserase V (PDE V), die für dessen Abbau zu Guanosinmonophosphat (GMP) verantwortlich ist. Dagegen sind organische Nitrate, Molsidomin oder Nicorandil nicht für die PAH zugelassen. Fortbildungstelegramm Pharmazie 2015;9(4):142-155 Riociguat bei pulmonaler Hypertonie Klinische Effektivität Die klinische Effektivität von Riociguat zur Behandlung der PAH und der CTEPH wurde in verschiedenen Phase III Studien geprüft. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Studien wurde der Arzneistoff durch die European Medicinal Agency (EMA) zugelassen (Weblink 1). Bei der PATENT-1 Studie handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, multinationale, placebokontrollierte Phase III Studie mit 443 erwachsenen PAHPatienten aus 124 Zentren in insgesamt 30 Ländern. Die Dosis von Riociguat wurde individuell bis zu 2,5 mg dreimal täglich titriert. Die Randomisierung erfolgte in einem 2:4:1 Verhältnis, wobei 126 Patienten Placebo, 254 Patienten Riociguat mit einer Dosisbegrenzung auf bis zu 2,5 mg dreimal täglich und 63 Patienten Riociguat mit einer Dosisbegrenzung auf bis zu 1,5 mg dreimal täglich („capped titration“ (CT) erhielten. Letzterer war ein exploratorischer Dosierungsarm und die Ergebnisse wurden nicht in die statistische Auswertung einbezogen. Die Patienten waren entweder zuvor Therapie-naiv (50 %) oder hatten einen Endothelin Rezeptorantagonisten (ERA; 43 %) oder Prostacyclin-Analoga (inhalativ (Iloprost), oral (Beraprost) oder subkutan (Treprostinil); 7 %) erhalten und es lagen bei ihnen folgende Diagnosen vor: idiopathische oder familiäre PAH (63,4 %), PAH in Assoziation mit Bindegewebserkrankungen (25,1 %) und angeborenen Herzfehlern (7,9 %) sowie PAH in Assoziation mit portaler Hypertonie oder Arzneimitteln (4 %). Während der ersten 8 Wochen wurde Riociguat entsprechend des systolischen Blutdrucks des Patienten sowie Anzeichen und Symptomen einer Hypotonie auf die individuell optimale Dosis titriert (Bereich 0,5 mg bis 2,5 mg dreimal täglich). Im Fall des nicht statistisch ausgewerteten Studienarms wurde die Dosis bis zur Maximaldosis von 1,5 mg dreimal täglich angepasst. Die jeweilige individuelle Dosierung wurde dann weitere 4 Wochen beibehalten. Der primäre Endpunkt der Studie war die Placebo-korrigierte Veränderung der 6Minuten-Gehstrecke (6MWD) bei der letzten Kontrolle (Woche 12) gegenüber dem Ausgangswert. Bei der letzten Kon- - 147 - trolle betrug der Anstieg der 6MWD bei der individuellen Riociguat-Dosistitration im Vergleich zu Placebo 36 m (95 % Konfidenzintervall (KI): 20 m bis 52 m; P<0,0001). Therapie-naive Patienten (n=189) verbesserten sich um 38 m, vorbehandelte Patienten (n=191) um 36 m (Abb. 2). Eine exploratorische Subgruppenanalyse ergab einen Behandlungseffekt von 26 m (95 % KI: 5 m bis 46 m) bei mit ERA vorbehandelten Patienten (n=167) und einen Behandlungseffekt von 101 m (95 % KI: 27 m bis 176 m) bei mit Prostacyclin Analoga vorbehandelten Patienten (n=27) (Weblink 1). Eine weitere randomisierte, doppelblinde, multinationale, Placebo-kontrollierte Phase III Studie (CHEST-1) wurde mit 261 Erwachsenen Patienten (66 % Frauen) mit entweder inoperabler CTEPH (72 %) oder persistierender oder rezidivierender CTEPH nach pulmonaler Endarteriektomie (PEA; 28 %) durchgeführt. In dieser Studie erfolgte die Randomisierung in einem 2:1 Verhältnis. 173 Patienten erhielten Riociguat oral als Filmtablette bis zu 2,5 mg dreimal täglich und 88 Patienten erhielten Placebo. Die Behandlungsdauer betrug 16 Wochen. Die Dosierungen lagen zwischen 0,5 mg und 2,5 mg dreimal täglich und beruhten auf einer individuellen Einzeldosis-Titration. In den ersten 8 Wochen wurde alle 2 Wochen die Startdosis von Riociguat (1 mg dreimal täglich) entsprechend dem systolischen Blutdruck sowie Anzeichen und Symptomen einer Hypotonie individuell angepasst. Bei einem systolischen Blutdruck > 95 mmHg wurde die Dosis um 0,5 mg dreimal täglich erhöht und bei einem systolischen Blutdruck < 90 mmHg wurde die Dosis um 0,5 mg dreimal täglich vermindert. Lagen zusätzlich klinische Zeichen einer Hypotonie vor, wurde Riociguat temporär abgesetzt. Die nach 8 Wochen individuell angepasste Dosis wurde dann für weitere 8 Wochen beibehalten. Der primäre Endpunkt der Studie war ebenfalls die Placebo-korrigierte Veränderung der 6MWD bei der letzten Kontrolle nach Woche 16 gegenüber dem Ausgangswert (Abb. 3). Hier betrug der Unterschied der 6MWD zwischen Riociguat und Placebo 46 m (95 % KI: 25 m bis 67 m; P<0,0001). Fortbildungstelegramm Pharmazie 2015;9(4):142-155 Riociguat bei pulmonaler Hypertonie - 148 - Abb. 2: Verlauf der mittleren Änderung der 6 Minuten Gehstrecke in den beiden statistisch ausgewerteten Behandlungsgruppen der PATENT-1 Studie in der modifizierten „Intention-to-treat“ Population. Die Zahlen über den Datenpunkten geben die jeweilige Anzahl der Patienten an. Wurden die Daten von allen randomisierten Patienten auf der Basis der jeweils letzten verfügbaren Messwerte kalkuliert, ergab sich eine signifikante Zunahme der Gehstrecke von insgesamt 36 m (95 % Konfidenzintervall: 20 m bis 52 m; P<0,0001, Abb. modifiziert nach (91)). Abb. 3: Verlauf der mittleren Änderung der 6 Minuten Gehstrecke in den beiden Behandlungsgruppen der CHEST-1 Studie in der modifizierten „Intention-to-treat“ Population. Die Zahlen über den Datenpunkten geben die jeweilige Anzahl der Patienten an. Wurden die Daten von allen randomisierten Patienten auf der Basis der jeweils letzten verfügbaren Messwerte kalkuliert, ergab sich eine signifikante Zunahme der Gehstrecke von insgesamt 46 m (95 % Konfidenzintervall: 25 m bis 67 m; P<0,0001, Abb. modifiziert nach (93)). Fortbildungstelegramm Pharmazie 2015;9(4):142-155 Riociguat bei pulmonaler Hypertonie - 149 - Dieses Ergebnis ging mit einer signifikanten Verminderung des pulmonalarteriellem Drucks, des Drucks im rechten Atrium und des pulmonal kapillären Verschlussdrucks, aber auch mit einer Senkung des mittleren arteriellen Blutdrucks einher. Gleichzeitig wurde bei unveränderter Herzfrequenz auch eine Steigerung des Herzminutenvolumens beobachtet. Im Vergleich zu Placebo (15 %) zeigten mehr als doppelt so viele Patienten im Riociguat-Arm (33 %) Reduktion der WHO-Funktionsklasse und damit eine Verbesserung der Belastungstoleranz (Weblink 1). Die Verlängerung der 6 min Gehstrecke von 36 m (kalkuliert) in PATENT-1 ist im indirekten Vergleich eher gering (86). So beträgt die Verlängerung von Sildenafil (Revatio®) in der SUPER Studie 50 m bei 80 mg/Tag (87). In der PHIRST Studie von Tadalafil (Adcirca®) beträgt die Verlängerung 33 m bei 40 mg/Tag (88), bei Bosentan (Tracleer®) in der BREATHE-1 Studie 35 m bei 40 mg/Tag (89) und bei Macitentan (Opsumit®) in der SERAPHIN Studie sind es 22 m bei 10 mg/Tag (90). Die Verlängerung der 6 min Gehstrecke bei weiterer offener Therapie (PATENT-2Studie) stieg nach einer Interimsanalyse von 36 m (kalkuliert) auf 56 m an (91). Allerdings ist ein indirekter Vergleich zwischen verschiedenen klinischen Studien allein wegen der unterschiedlichen Patientenpopulationen nur begrenzt aussagekräftig und muss daher mit Vorsicht betrachtet werden. Bei der PATENT-2 Studie handelt es sich um eine fortlaufende, offene und längerfristige Erweiterungsstudie (92). Nahezu alle Patienten (98 %, n=396), die die PATENT-1 Studie abgeschlossen hatten, wurden in die Studie PATENT-2 aufgenommen: • 231 Patienten aus der RiociguatGruppe mit individueller Dosistitration bis 7,5 mg pro Tag, • 56 Patienten aus der RiociguatGruppe mit reduzierter Maximaldosierung von 4,5 mg pro Tag und • 109 Patienten bogruppe aus der Place- Insgesamt 72 Patienten brachen die Studie vorzeitig ab, so dass zum Zeitpunkt der Auswertung die Daten von insgesamt 324 Patienten vorlagen. In PATENT 2 zeigte sich bei PAH Patienten, die in PATENT-1 mit Riociguat behandelt worden waren eine Aufrechterhaltung des therapeutischen Effektes, während bei Patienten der ehemaligen Placebogruppe eine durchschnittliche Verbesserung der 6MWD von 47±76 m beobachtet wurde (Abb. 4). Im Mittel betrug die Zunahme der 6MWD bei allen Patienten der PATENT-2 Studie 51±74 m. Die Behandlung mit Riociguat führte bei 93 % der Patienten ebenfalls zu einer Verbesserung oder Stabilisierung der WHO Funktionsklasse: • • • 33 % verbessert 58 % stabilisiert 7 % verschlechtert. Anhaltende Vorteile der 6MWD und der Funktionsklasse wurden auch in der Zwischenzeit von einem Jahr, in unveröffentlichten Analysen dieser Studie vermerkt (92). Nebenwirkungen Die Informationen über die Nebenwirkungen von Riociguat sind auf die kurze Phase 3 der klinischen Studien beschränkt. Es sind Patienten der PAH und CTEPH involviert. Die sehr häufig vorkommenden unerwünschten Ereignisse in PATENT-1 und CHEST-1 waren Kopfschmerzen, Schwindel, Dyspepsie, peripheres Ödem, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Nasopharyngitis (Tab. 1, Weblink 2). Hypotonie wurde auch häufig berichtet und trat bei Riociguat behandelten Patienten deutlich häufiger auf. Dies liegt an der vasodilatorischen Wirkung dieses Medikaments. Bemerkenswert ist, dass eine erhöhte Inzidenz von Synkopen nicht beobachtet wurde. Von einer Synkope wurde häufiger bei den mit Placebo behandelten Patienten berichtet sowohl in PATENT-1 und CHEST-1 (jeweils 4% und 3%), als bei Patienten die mit Riociguat behandelt wurden (jeweils 1% und 2%) (91, 93). Es ist ebenso erwähnenswert, dass häufiger verschiedene Blutungsereignisse bei Riociguat behandelten Patienten gemeldet wurden als in der Placebo-Gruppe der PATENT-1 und CHEST-1 (Weblink 3). Fortbildungstelegramm Pharmazie 2015;9(4):142-155 Riociguat bei pulmonaler Hypertonie - 150 - Abb. 4: Die mittlere Veränderung vom Ausgangswert der 6MWD (Start) der ersten 12 Wochen in der PATENT-1 Studie (91) und der sich daran anschließenden PATENT-2 Studie (92). Die mittlere Veränderung vom Ausgangswert der PATENT 1 Studie der Gesamtgruppe (PATENT-2) (n=363) betrug 51,2 m nach 6 Monaten (n=289), 53,7 m nach 9 Monaten (n=247), 48,4 m nach 12 Monaten (n=214) und 47,3 m nach 18 Monaten (n=151) (Abb. modifiziert nach (92)). Die in der PATENT-1-Studie mit der Behandlung auftretenden Blutungen bei Patienten in der Riociguat 2,5 mg Gruppe beträgt 11% gegenüber der Placebo Gruppe 9,5%. In der CHEST-1-Studie beträgt das Auftreten von Blutungen 13,3% in der Riociguat 2,5 mg Gruppe und 11,4% in der Placebo Gruppe. Die häufigsten Blutungen waren Nasenbluten und Hämoptyse (Bluthusten). Das häufige Auftreten von schwerwiegenden Blutungen während der Phase III Studien (bis zu 3,6 %) (Weblink 3) gegenüber Placebo (0%) führte zur Aufnahme einer Warnung in die Fachinformation (Weblink 2). sche PDE-Inhibitoren (z.B. Dipyridamol, Theophyllin) (Weblink 3) ist aufgrund der additiven hämodynamischen Effekte, die zur Hypotension führen, ebenfalls kontraindiziert. Weitere Kontraindikationen sind Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder sonstige Bestandteile des Arzneimittels, schwere Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh C) und ein systolischer Blutdruck von <95 mmHg zu Behandlungsbeginn (Weblink 2). Da Riociguat in die Muttermilch übergeht, darf der Arzneistoff wegen der Gefahr schwerwiegender Nebenwirkungen beim Säugling auch während der Stillzeit nicht angewendet werden. Kontraindikationen Wechselwirkungen Riociguat ist während der Schwangerschaft kontraindiziert, denn tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität und Plazenta-Gängigkeit gezeigt. Daher sollte bei Frauen im gebärfähigen Alter vor Therapiebeginn, während der Therapie und bis zu einen Monat nach der Behandlung, eine Schwangerschaft ausgeschlossen sein. Dementsprechend muss während der Behandlung eine sichere Kontrazeption gewährleistet sein. Die gleichzeitige Gabe von Riociguat und organischen Nitraten (z.B. Isosorbiddinitrat) oder NODonatoren (z.B. Molsidomin) sowie PDE V- (z.B. Sildenafil) oder unspezifi- Sowohl Riociguat als auch organische Nitrate und NO-Donatoren einschließlich Amylnitrit-haltige Drogen (Poppers) aktivieren die sGC und erhöhen die Bildung von cGMP (Abb. 1). Dieselbe Wirkung lösen PDE V Inhibitoren durch Hemmung des Abbaus von cGMP aus. Aufgrund dieser Wirkung auf den NO/sGC/cGMPSignalweg, ist eine additive blutdrucksenkende Wirkung zu erwarten. Dies wurde unter gleichzeitiger Gabe von Riociguat und organischen Nitraten, NODonatoren oder PDE-5 Inhibitoren beschrieben (Weblink 3). Infolgedessen ist die gleichzeitige Anwendung kontraindiziert (s.o.). Fortbildungstelegramm Pharmazie 2015;9(4):142-155 Riociguat bei pulmonaler Hypertonie - 151 - PATENT-1 Nebenwirkungen Placebo (n=126) Riociguat 3x2,5 mg (n=254) CHEST-1 Riociguat 3x1,5 mg (n=63) Placebo (n=88) Riociguat (n=173) 12 (14) 43 (25) 7 (8) 31 (18) 18 (20) 27 (16) Kopfschmerzen 25 (20) 69 (27) 20 (32) Dyspepsie 10 (8) 48 (19) 8 (13) Periphere Ödeme 14 (11) 44 (17) 14 (22) Übelkeit 16 (13) 40 (16) 10 (16) 7 (8) 19 (11) Schwindel 15 (12) 40 (16) 15 (24) 11 (12) 39 (23) Diarrhoe 13 (10) 35 (14) 6 (10) 4 (5) 17 (10) Erbrechen 11 (9) 26 (10) 7 (11) 3 (3) 17 (10) Nasopharyngitis 14 (11) 26 (10) 6 (10) 8 (9) 26 (15) 3 (3) 16 (9)** Hypotonie 3 (2) 25 (10)* 2 (3) Anämie 3 (2) 21 (8) 1 (2) Herzklopfen 6 (5) 20 (8) 5 (8) Schmerzen in der Brust 11 (9) 18 (7) 4 (6) 4 (5) 7 (4) Kurzatmigkeit 14 (11) 16 (6) 4 (6) 12 (14) 8 (5) 4 (3) 14 (6) 4 (6) 13 (10) 12 (5) 3 (5) 16 (18) 9 (5) 3 (2) 11 (4) 4 (6) gastroösophageale Refluxkrankheit Husten verstopfte Nase Tachykardie 7 (6) 9 (4) 0 (0) Fieber 4 (3) 8 (3) 6 (10) Müdigkeit 8 (6) 7 (3) 0 (0) 11 (9) 6 (2) 4 (6) Spülung 7 (6) 5 (2) 2 (3) Gastritis 0 (0) 4 (2) 4 (6) Synkope 5 (4) 3 (1) 0 (0) Beschwerden in der Brust Infektion der oberen Atemweg 4 (5) 10 (6) Erhöhung des INR 4 (5) 10 (6) Verstopfung 1 (1) 10 (6) verlängerte aktivierte partielle Thromboplastinzeit 2 (2) 8 (5) Rückenschmerzen 5 (6) 7 (4) Erhöhung des Serum-KreatininSpiegels 5 (6) 3 (2) Schmerzen in den Extremitäten 5 (6) 3 (2) Schlaflosigkeit 3 (3) 4 (2) Tab. 1: Nebenwirkungen und deren Häufigkeit bei der Behandlung mit Riociguat. Dargestellt sind jeweils die Anzahl der betroffenen Patienten und in Klammern der Prozentsatz bezogen auf die Anzahl der Patienten im jeweiligen Studienarm, *=von den 25 Fällen der berichteten Hypotonie in dieser Gruppe, waren 16 moderat, 8 mittelschwer und eine schwer; **=von den 16 Fällen der berichteten Hypotonie in dieser Gruppe, waren 8 moderat und 8 mittelschwer, aufgeführt sind jeweils die maximalen Dosierungen (91, 93). Fortbildungstelegramm Pharmazie 2015;9(4):142-155 Riociguat bei pulmonaler Hypertonie In Bezug auf die pharmakokinetischen Wechselwirkungen, lassen in vitro und in vivo-Studien vermuten, dass Riociguat unwahrscheinlich CYP-Enzyme und Arzneistofftransporter hemmt oder induziert (94, 95) (Weblink 2). Wie zuvor schon erwähnt, ist die Plasmakonzentration von Riociguat bei Rauchern um 50% bis 60% reduziert, da die polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe des Rauches zur Induktion des CYP1A1 Enzyms führen (Weblink 3). Im Gegensatz zum CYP1A2, welches nur in der Leber vorkommt, wird CYP1A1 hauptsächlich in der Lunge, der Brust und dem Gastrointestinaltrakt exprimiert. Starke CYP3A Induktoren (z. B. Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital, Johanniskraut) können die Bioverfügbarkeit von Riociguat deutlich verringern, auch wenn die Daten zu Dosisanpassung fehlen (Weblink 3). Die gleichzeitige Verabreichung von Ketoconazol, einem starke CYP und P-gp/BCRPInhibitor, führt zu einem Anstieg der AUC von Riociguat um 150 % bis 370 %. Von einer ähnlichen Erhöhung der Riociguat Exposition wird ausgegangen bei HIV-Protease-Inhibitoren. Eine gleichzeitige Verabreichung mit Antazida wie Aluminiumhydroxid/Magnesiumhydroxid führte dagegen zu einer Erniedrigung der Bioverfügbarkeit von Riociguat (mittlere Cmax Rückgang von 56 % und mittlerer AUC Rückgang von 34 %). Daher müssen Antazida mit einem Mindestabstand von 1 Stunde eingenommen werden. Diese Wirkung wurde auch bei gleichzeitiger Gabe Protonenpumpen-Inhibitoren beobachtet (Abnahme des mittleren Cmax um 35% und die mittleren AUC um 26%) (Weblink 3) gesehen wurde, wenn auch in einem geringerem Maße. Wichtig ist auch, dass Riociguat keine klinisch relevanten Wechselwirkungen mit Warfarin und Aspirin zeigt, denn dies - 152 - sind Arzneistoffe, die typischerweise bei Patienten mit PAH verwendet werden (96). Fazit Die pulmonal arterielle Hypertonie (PAH) ist eine fortschreitende Erkrankung, die charakterisiert wird durch die Umgestaltung der kleinen Lungenarterien, die zu einem erhöhten pulmonalen Gefäßwiderstand, Rechtsherzversagen und letztlich zum Tod führt. Riociguat bewirkt über eine duale Stimulation der löslichen Guanylylzyklase eine Verbesserung des NO/cGMP Signalwegs und stellt daher ein neues Wirkprinzip dar. Riociguat verstärkt die Aktivierung der lös-lichen Guanylylzyklase durch NO und aktiviert das Enzym zusätzlich über die Bindung an die α-Untereinheit. Riociguat bewirkt eine Vasodilatation mit Senkung des pulmonalen Drucks und des Blutdrucks. Hauptsächlich wegen der Senkung des Blutdrucks wurde Riociguat in den Zulassungsstudien einschleichend dosiert. Bei Patienten mit PAH oder CTEPH verlängert Riociguat die 6 min Gehstrecke, ein Patienten-relevantes Maß für die körperliche Belastbarkeit. Gleichfalls konnte jeweils ein Teil der Patienten in eine geringere WHO-Funktionsklasse eingestuft werden. Sehr häufige Nebenwirkungen sind Kopfschmerz, Schwindel, Dyspepsie, periphere Ödeme, Übelkeit, Diarrhoe und Erbrechen. Ein systolischer Blutdruck von <95 mmHg zu Behandlungsbeginn stellt eine Kontraindikation dar. Riociguat darf u.a. nicht gleichzeitig mit PDE V Hemmern wie Sildenafil angewendet werden, was den therapeutischen Wert als Kombinationsarzneistoff bei PAH einschränken kann. Allerdings ist die Kombination mit Endothelin-Rezeptor-Antagonisten möglich und zugelassen (siehe Fachinfo). Insgesamt erweitert Riociguat die Möglichkeiten der Pharmakotherapie der PAH und ist der erste zugelassene Arzneistoff bei CTEPH (Weblink 4). Fortbildungstelegramm Pharmazie 2015;9(4):142-155 Pulmonale Hypertonie - 153 - Kathrin Wieczorek Kathrin Wieczorek wurde am 04.12.1988 in Düsseldorf geboren. Sie absolvierte 2010 ihre Ausbildung zur Pharmazeutisch-kaufmännischenAngestellten und studiert seither Pharmazeutische Chemie an der Fachhochschule Köln. Sie absolvierte ihr Bachelor-Praktikum am Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmakologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf. Erklärung zu Interessenkonflikten Die Autorin hat keine Interessenkonflikte. Hinweis: Nach der Fertigstellung dieses Beitrages sind am 29.08.2015 neue Leitlinien zur Pulmonalen Hypertonie auf den Webseiten der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) publiziert worden: http://eurheartj.oxfordjournals.org/content/early/2015/08/28/eurheartj.ehv317 Weblinks 1) European Medicines Agency, European Public Assessment Report Adempas International non-proprietary name: riociguat http://www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=/pages/medicines/landing/epar_search.jsp&murl=menus/medicines/medicines.jsp&mid=WC0b01ac058001d124 2) Fachinformation Adempas (für Zugang Registrierung erforderlich) http://www.fachinfo.de/ 3) Food and Drug Administration, Center for Drug Evaluation and Research. Application number: 204819Orig1s000: Medical review(s), April 26, 2013, accessed April 29th, 2014 http://www.accessdata.fda.gov/drugsatfda_docs/nda/2013/204819Orig1s000TOC.cfm 4) Kojda G. Was gab es Neues auf dem Arzneimittelmarkt 2014: Hepatitis C, Diabetes, pulmonal arterielle Hypertonie, Mammakarzinom. Fortbildungstelegramm Pharmazie 2015;9(2):37-68 http://www2.hhu.de/kojda-pharmalehrbuch/FortbildungstelegrammPharmazie/SerieNeueArzneimittel.html Literatur (Fortsetzung von Teil 1 der Übersicht) 59. Ghofrani HA, Voswinckel R, Gall H et al. Riociguat for pulmonary hypertension. Future Cardiol 2010;62:155-166. 60. Grimminger F, Weimann G, Frey R et al. First acute haemodynamic study of Soluble guanylate cyclase stimulator riociguat in pulmonary hypertension. Eur Respir J 2009;334:785-792. 61. Kielstein JT, Bode-Boger SM, Hesse G. Asymmetric dimethylarginine in Idiopathic pulmonary hypertension. Arterioscler Thromb Vasc Biol 2013;257:1414-1418. 62. Skoro-Sajer N, Mittermayer F, Panzenboeck A et al. Asymmetric dimethylarginine is increased in chronic thromboembolic pulmonary hypertension. Am J Respir Crit Care Med 2007;17611:1154-1160. 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