3. transistoren - Berner Fachhochschule

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3. TRANSISTOREN
3.1. EINLEITUNG
Der heute verwendete (Bipolar-) Transistor wurde von Bardeen Brattain und Shockley 1948 in den Bell
Laboratorien auf der Grundlage der Gleichrichtertheorie von Schottky erfunden. Hierbei handelt es sich um
eine Dreischichtenfolge. Als erstes Material wurde anfänglich Germanium verwendet. Später wurde es
durch Silizium, wegen dessen höherer Temperaturbeständigkeit verdrängt, und ist bis heute das Grundmaterial für Halbleiterbauteile schlechthin. Der Transistor ersetzte die damals für Verstärkeranwendungen
üblicherweise verwendete Elektronenröhre. Heute ist der Transistor allgegenwärtig. Die Bezeichnung Transistor setzt sich zusammen aus Transfer und Resistor.
Transistor
Transfer
-
Resistor
3.2. AUFBAU UND WIRKUNGSWEISE DES TRANSISTORS
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Ziel dieses Kapitels:
 Die Wirkungsweise eines Transistors verstehen lernen.
 Aufbau eines Transistors kennen lernen.
 Wichtigste Eigenschaften eines Transistors kennen lernen.
Schlüsselworte:
NPN-, und PNP Transistor.
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3.2.1. PRINZIPIELLER AUFBAU DES TRANSISTORS
Der prinzipielle Aufbau eines (Bipolar-) Transistors sieht folgendermassen aus:
N
P
P
N
N
NPN Transistor
P
PNP Transistor
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Ein Bipolartransistor besteht aus drei Schichtfolgen NPN oder PNP von dotiertem Halbleitermaterial.
Beim heute verwendeten Silizium ist die Schichtfolge NPN am meisten verbreitet. Bei diesem Aufbau handelt es sich um zwei Dioden, die in Serie geschaltet sind. Die mittlere Zone muss dabei besonders dünn
(m- Bereich) sein.
Nachfolgende Tabelle zeigt die Verhältnisse im Überblick.
Tabelle
Transistortyp
Halbleiterschichtfolge
NPN-Transistor
PNP-Transistor
N
Kollektor
P
N
Basis
Emitter
P
Kollektor
N
P
Basis
Emitter
Diodenvergleich
Schaltzeichen
C
B
C
B
E
E
C
C
B
B
E
E
Die drei Elektroden werden Kollektor C, Basis B und Emitter E genannt. Der Name der Basis stammt von
Basis, Grundlage, auf der der Aufbau des Transistors ursprünglich realisiert wurde. Emitter kommt von
„aussenden“ (von Ladungsträgern), Kollektor von „einsammeln“ von Ladungsträgern. Der heutige Aufbau
ist nicht mehr wie zu Beginn und so hat die Basis nicht mehr die Bedeutung von Grundlage, die Bezeichnung Basis ist aber geblieben.
3.2.2. WIRKUNGSWEISE DES TRANSISTORS
Im Normalbetrieb ist die Basis-Emitterdiode in Durchlassrichtung gepolt und die Kollektor-Basisdiode in
Sperrrichtung, so dass eigentlich kein Kollektorstrom fliessen kann. Hier spielt aber die Geometrie des
Aufbaus eine grosse Rolle. Die Dicke der Basisschicht beträgt nämlich nur etwa 1m. Auf diese Weise
sind die beiden Dioden im Transistor nicht unabhängig voneinander, siehe dazu schematischer Aufbau
weiter unten.
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Kollektor
Kollektor
N
Basis
UCE
P
N
Basis
UCE
UBE
UBE
Emitter
Emitter
Betriebsbedingungen eines Transistors (hier NPN).
Die Basis-Emitterdiode ist in Durchlassrichtung gepolt und es fliesst ein Basisstrom. Die KollektorBasisdiode ist in Sperrrichtung gepolt. Da die Basisschicht sehr dünn ist, gelangen Ladungsträger (beim
NPN Transistor die Elektronen, beim PNP Transistor die Löcher), die vom Emitter her in die Basis gelangen, in die ladungsträgerfreie Diffusionsschicht der Kollektor-Basisdiode. Dort werden sie vom Kollektor
„eingesammelt“. So fliesst auch ein Kollektorstrom. Ja, es ist sogar so, dass die meisten dieser Ladungsträger in diese ladungsträgerfreie Zone gelangen und nur sehr wenige aus der Basis heraus fliessen. Das
Verhältnis Kollektorstrom zu Basisstrom IC/IB beträgt bei Kleinsignaltransistoren für allgemeine Anwendungszwecke etwa 100/1. Dieses Stromverhältnis nennt man Stromverstärkung.
Stromverhältnisse beim Transistor
Kollektor
N
IC~99%
Basis
UCE
P
N
IB~1%
UCE
UBE
UBE
IE=100%
Emitter
Fliesst kein Basisstrom, gelangen keine Ladungsträger vom Emitter her in die Basis, (man spricht in diesem Zusammenhang auch von Ladungsträgerinjektion), so fliesst auch kein Kollektorstrom IC. Es gilt also:
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IC = B IB.
Wobei B der Gleichstromverstärkungsfaktor IC/IB bedeutet.
3.2.3. SPANNUNGEN UND STRÖME BEIM TRANSISTOR
Folgende Ströme und Spannungen spielen beim Transistor eine Rolle.
UCB
IB
Es gilt:
IC
C
UCE = UCB + UBE
UCE
und
UBE
E
IE = IB + IC
IE
Konvention:
A
= UAB = -UBA
Spannungspfeil
B
bedeutet: Spannung (od. Potential) gemessen am Punkt A bezüglich Punkt B.
Die Strompfeile geben die konventionelle Stromrichtung an (vom Pluspol zum Minuspol der Speisung.
ausserhalb der Speisung).
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Verständnisfragen:
1. Wie funktioniert ein Transistor und was ist besonders entscheidend fürs Funktionieren?
2. Welche Arten von Transistoren gibt es?
3. Was bedeutet das Verhältnis IC/IB?
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3.3. GRUNDSCHALTUNGEN DES TRANSISTORS
Es gibt verschiedene Grundschaltungen mit Transistoren zur Verstärkung von Signalen. Diese sollen hier
der Reihe nach kurz vorgestellt werden.
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Ziel dieses Kapitels:
 Die Grundverstärkerschaltungen von Transistoren kennen lernen.
Schlüsselworte:
Emitterschaltung, Basisschaltung, Kollektorschaltung.
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3.3.1. DIE EMITTERSCHALTUNG
Die sog. Emitterschaltung ist die in der Technik wichtigste Verstärkerschaltung. Dabei ist der Emitter der
Referenzanschluss. Sowohl die Eingangs- als auch die Ausgangsspannung beziehen sich auf diese. Das
folgende Bild zeigt dies schematisch.
Ausgang
Eingang
Emitterschaltung
Die Emitterschaltung wird zur allgemeinen Verstärkung eines Signals verwendet, ist aber auch für einfache Schalteranwendungen geeignet. Mit dieser Schaltung können die grössten Spannungsverstärkungen
erreicht werden. Über die speziellen Eigenschaften soll später ausführlicher die Rede sein.
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3.3.2. DIE BASISSCHALTUNG
Die sog. Basisschaltung hat die Basis als Referenzanschluss. Die Eingangsspannung liegt am Emitter
gegenüber der Basis an. Diese Schaltung eignet sich besonders für Hochfrequenzanwendungen, da die
Basis mit der Masse verbunden ist, die die Wirkung einer Schirmung hat und einen möglichen Einfluss
vom Aus- auf den Eingang vermindert. Auf diese Grundschaltung soll später nicht näher eingegangen werden, da wir es weniger mit Hochfrequenzanwendungen zu tun haben werden.
Ausgang
Eingang
Basisschaltung
3.3.3. DIE KOLLEKTORSCHALTUNG
Als dritte Schaltungsmöglichkeit ist die Kollektorschaltung zu nennen. Diese hat keine grosse technische
Bedeutung und so soll auch diese später nicht im Detail betrachtet werden. Zu beachten ist, das der Emitter mit dem Kollektor vertauscht sind. Dennoch soll sie kurz vorgestellt werden.
Ausgang
Eingang
Kollektorschaltung
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Verständnisfragen:
1. Wozu dient die Emitterschaltung?
2. Wozu dient die Basisschaltung?
3. Was ist das Besondere an der Basisschaltung?
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3.4. KENNLINIENFELDER UND KENNWERTE EINES TRANSISTORS
Der Transistor lässt sich durch die Grössen IE, IC, IB und UCE, UBE und UCB beschreiben. Man stellt die für
die Beschreibung des Transistors wichtigen Beziehungen unter diesen 6 Grössen grafisch in sog. Kennlinienfeldern und Kennlinien dar.
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Ziel dieses Kapitels:
 Die Funktionsweise eines Transistors mit Hilfe von Kennlinien verstehen lernen.
Schlüsselworte:
Eingangswiderstand, Ausgangswiderstand, Gleichstromverstärkungsfaktor B KleinsignalverstärkungsFaktor , Rückwirkungsfaktor, h-Parameter.
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3.4.1. DAS EINGANGSKENNLINIENFELD
Hierbei wird folgende Messschaltung zugrundegelegt:
IB (A)
IB
UCE const.
I
IB
Speisung
UBE
U
UB
UBE (V)
Messanordnung
Sim
Kennlinie IB =f(UBE); UCE = const.
Die Eingangskennlinie eines Transistors entspricht in etwa der Kennlinie einer gewöhnlichen Siliziumdiode. Die Schwellspannung beträgt ca. 0.7 V. Wie bereits von der Diode her bekannt, ist der differentielle
Widerstand abhängig davon, wo sich der Betriebspunkt auf der Kurve befindet, dh. hier beim Transistor,
bei welchem Arbeitspunkt der Transistor später betrieben wird. Der differentielle oder dynamische Eingangswiderstand rBE entspricht der Tangente an die Kurve im jeweiligen Arbeitspunkt (wird später besprochen).
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rBE =
UBE
IB
wobei für UCE gilt: UCE = const.
rBE wird auch als differentieller Eingangswiderstand und als h-Parameter mit h11e bezeichnet.
Nachstehende Figur zeigt die qualitative Abhängigkeit dieser Eingangskurve von der Kollektorspannung.
UCE1<UCE2<UCE3
IB
UBE
3.4.2. DAS AUSGANGSKENNLINIENFELD
Hierbei wird folgende Messschaltung zugrundegelegt:
IC
I
IB
UBE
U
UCE variabel
IE
Sim
Messanordnung
Ausgangskennlinienfeld IC = f(UCE)
Aus dieser Kennlinienschar lässt sich der sog. differentielle Ausgangswiderstand rCE ermitteln.
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Er lautet:
rCE =
UCE
IC
wobei für IB gilt: IB = const.
Der entsprechende h-Parameters h22e ist der Kehrwert des differentiellen Ausgangswiderstands rCE.
h22e=1/ rCE mit der Dimension [S] für Leitwert.
3.4.3. DAS STROMSTEUERUNGSKENNLINIENFELD
Hierbei wird folgende Messschaltung zugrundegelegt:
IC
I
IB
UCE = const.
I
A
Sim
Messschaltung
IC = f (IB) für UCE = const.
In dieser Kennlinie steckt der Gleichstromverstärkungsfaktor B,
I
B = C für UCE = const.
IB
sowie der Kleinsignalverstärkungsfaktor  auch differentieller Verstärkungsfaktor  genannt.
=
IC
für UCE = const.
IB
Der entsprechende h-Parameter heisst h21e und ist gleich .
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3.4.4. DIE RÜCKWIRKUNGSKENNLINIEN
Hierbei wird folgende Messschaltung zugrundegelegt:
IC
U
IB
UCE = variabel
U
Messanordnung
UBE = f(UCE) für IB = const.
Hierbei handelt es sich um den differentiellen Rückwirkungsfaktor D vom Ausgang auf den Eingang.
D=
UBE
mit IB = const.
UCE
Dieser Faktor D wird auch als h-Parameter h12e bezeichnet.
Diese vier beschriebenen Eigenschaften werden in der Regel in einem sog. Vierquadrantenkennlinienfeld dargestellt. Man erhält so einen Überblick über die Eigenschaften eines Transistors.
Im 1. Quadranten stehen die Ausgangskennlinien,
im 2. Quadranten findet man die Stromverstärkungseigenschaften,
im 3. Quadranten sind die Eingangseigenschaften zu finden und
im 4. Quadranten findet man die Rückwirkungseigenschaften eines Transistors.
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Nachstehend zur Übersicht alle vier Quadranten auf einen Blick:
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Verständnisfragen:
1. Wie bestimmt man den Eingangswiderstand eines Transistors?
2. Wo liest man den Gleichstromverstärkungsfaktor eines Transistors ab?
3. Was ist der Kleinsignalverstärkungsfaktor und wie wird er bezeichnet?
4. Was ist der Ausgangsleitwert?
5. Was versteht man unter Spannungsrückwirkung?
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3.5. DER ARBEITSPUNKT EINER TRANSISTORSCHALTUNG
Damit ein Transistor als Verstärkerelement verwendet werden kann, muss ein sog. Arbeitspunkt festgelegt werden. Dieser entspricht einer statischen Betriebsbedingung und bezieht sich nur auf Gleichstromund Spannungsgrössen. Dieser Arbeitspunkt ist eine Voraussetzung für den Betrieb als Verstärker für
Kleinsignale.
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Ziel dieses Kapitels:
 Verstehen lernen, was ein Arbeitspunkt einer Verstärkerschaltung ist.
 Lernen, wie der Arbeitspunkt gewählt wird.
 Eine Verstärkerschaltung berechnen lernen.
Schlüsselworte:
Arbeitspunkt, Kleinsignalverstärkung, Verstärkerschaltung.
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3.5.1. EINFACHSTE VERSTÄRKERSCHALTUNG
Für die Diskussion wählen wir nachstehende einfachste Verstärkerschaltung:
12V
R1
RC
Ca
+6V
Ce
ue
ua
Re
R2
Ra
10Meg
0V
Damit die Amplitude am Ausgang gleich viel nach oben wie unten schwingen kann, wählen wir für die
Kollektorspannung 6V (=12V/2). Für den Kollektorruhestrom wählen wir willkürlich 3 mA. Dies ist ein Erfahrungswert und lässt sich nicht so schnell erklären. Für Kleinsignaltransistoren ist dieser Wert vernünftiger-
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weise zwischen ca.1mA und 10mA, wenn keine weiteren Anforderungen gestellt werden, wie z.B. höchstmögliche Frequenzübertragung oder kleiner Ausgangswiderstand der Schaltung etc. Damit ergibt sich für
den Widerstand RL ein Wert von 2k.
RC = 6V/3mA = 2k.
Für die beiden Extremfälle wo der Transistor ganz durchgesteuert ist, UCE = 0V, und gar nicht angesteuert UCE = 12V, ist ergeben sich die beiden Extremwerte für die Kollektorströme von:
UCE = 0V; IC = 12V/2k = 6mA und
UCE = 12V; IC = 0V/2k = 0mA.
Mit diesen beiden Werten kann die sog. Arbeitsgerade in das Ausgangskennlinienfeld eingetragen werden.
6mA
6V
12V
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Ausgehend vom Arbeitspunkt im I. Quadranten, könnte jetzt im II. Quadranten der entsprechende Basisstrom auf grafische Weise ermittelt werden. Dieser Weg ist nicht empfehlenswert, da der Verstärkungsfaktor B bis zu einem Faktor 6 variieren kann. Man verlässt sich daher lieber auf die Basisspannung, die weit
genauer ist, nämlich ca. 0,7 Volt. Man wählt den Basisspannungsteiler, bestehend aus R1 und R2 so, dass
ein wesentlich grösserer Querstrom Iq durch R2 fliesst, so dass der Basisstrom für die Berechnung der
Widerstände von untergeordneter Bedeutung ist. Als Anhaltspunkt kann mit einer kleinsten Verstärkung B
von ca. 100 gerechnet werden. Damit werden die Widerstände folgendermassen bestimmt:
R1 =
12 V  0.7 V
 34,2k und
30A  300A
R2 =
0,7 V
 2,33k
300A
Damit ergeben sich folgende Spannungen in der Schaltung:
12V
12V
Iq+IB
IB
IC
R1
RB
RC
11,3V
RC
11,3V
Ca
Ca
Ce
ue
IC
Ce
Re Iq
R2
6V
ua
0,7V
Standardschaltung
Ra
10Meg
Sim
ue
Re
6V
0.7V
Vereinfachte Schaltung
ua
Ra
10Meg
Sim
Für die einfache Schaltung rechts wählt man für R1 (hier mit RB bezeichnet)
RB = 11,3V/30A =376k.
Diese vereinfachte Schaltung ist aber aus besagten Gründen nicht empfehlenswert!
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3.5.2. STEUERUNG EINES TRANSISTORS
Der Arbeitspunkt wird so gewählt, dass Änderungen der Signale in beiden Richtungen möglich sind. Im
Falle eines Verstärkers für Signale soll eine Auslenkung zu kleineren und grösseren Strömen hin möglich
sein. Dies sind die Punkte in der 4 Quadranten-Darstellung der Transistorkennlinien.
Damit gilt für unser Beispiel:
- UCE = 6V,
- IC = 3mA,
- IB = 30A, und
- UBE = 0,7V.
Wird der Basisruhestrom, hier von 30A mit einem Signalstrom von +/- 10A überlagert, so ergibt sich
ein minimaler Basisstrom von 20A und ein maximaler Basisstrom von 40A. Aus der IB -IC Kennlinie des
Transistors (II. Quadrant) lassen sich die entsprechenden Kollektorströme bestimmen. Ebenso können alle
zum Arbeitspunkt gehörenden typischen Grössen mit Hilfe der 4-Quadranten Darstellung bestimmt werden, wie Eingangswiderstand rBE und mit Hilfe der Arbeitsgeraden auch die Signal-Ausgangsspannung.
Wir halten fest:
I. In einem Transistor kann der Strom nur in einer Richtung fliessen.
II. Die Basis-, Kollektor- und Emitterströme können nur in ihrer Intensität variiert werden.
Deshalb gilt:
1. Der gesamte Basisstrom setzt sich aus Ruhestrom IB und Wechselstrom iB zusammen.
2. Der gesamte Kollektorstrom setzt sich aus Ruhestrom I C und Wechselstrom iC zusammen.
3. Die gesamte Basisspannung setzt sich aus Ruhespannung U BE und Wechselspannung
uBE zusammen.
4. Die gesamte Kollektorspannung setzt sich aus Ruhespannung UCE und Wechselspannung
uCE zusammen.
Bemerkung: Für Berechnungen von Verstärkerschaltungen werden sehr kleine Signalen verwendet
damit das Verhalten der Schaltung als linear angenommen werden kann, d.h. keine
Verzerrungen der Signale.
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In unserem Beispiel entspricht eine Stromänderung an der Basis von +/- 10A einer BasisSpannungsänderung von +/-50mV (Vorsicht keine lineare Beziehung zwischen IB und UBE!). Die entsprechende Kollektorstromänderung ist etwa +/- 1mA und damit die Spannung UCE=+/-2V.
Eine Verstärkerstufe kann mit folgenden Grössen gekennzeichnet werden.
Spannungsverstärkung:
vU =
ÛCE
,
ÛBE
wobei vU Spannungsverstärkung, ÛCE Spitzenspannung zwischen Kollektor und Emitter und ÛBE die Spitzenspannung zwischen Basis und Emitter bedeuten.
Stromverstärkung:
vI =
ÎC
,
ÎB
wobei vI Stromverstärkung, ÎC Spitzenkollektorstrom und ÎB Spitzenbasisstrom bedeuten.
In unserem Beispiel also:
vU =
ÛCE
= 2V/50mV = 40,
ÛBE
vI =
ÎC
= 1mA/10A = 100,
ÎB
vP = vU * vI = 100 * 40 = 4000. (Leistungsverstärkung).
Hinweis: die Phase der Ausgangsspannung ist gegenüber der Eingangsspannung um 180° gedreht.
Aus den Kennlinien ist ersichtlich, dass zwischen Eingangsstrom und Ausgangsstrom etwa eine lineare
Beziehung besteht. Zwischen Eingangsspannung und Eingangsstrom jedoch überhaupt nicht wegen der
Kennlinienkrümmung IB - UBE. Deshalb werden solche Schaltungen immer für Kleinsignale (alle Grössen
verhalten sich linear) dimensioniert.
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Soll eine Wechselspannung mit einer solchen Transistorstufe unverzerrt verstärkt werden, muss dafür
gesorgt werden, dass zur Wechselspannung am Eingang ein dazu proportionaler Wechselstrom in die
Basis fliesst. Dies geschieht mittels einer hochohmigen Spannungsquelle am Eingang oder mittels eines
Widerstandes in Serie zur Basis, siehe dazu Beispiel:
UA
R1
RC
Ca
Ce
Ri
Ra
1kHz
R2
ua
Sim
Wenn der Innenwiderstand Ri der Spannungsquelle gross genug ist, so ergibt sich ein annähernd proportionaler Zusammenhang zwischen Eingangsspannung ue und Eingangsstrom ie. Diese Betriebsart nennt
man auch Stromsteuerung und ist die am meisten verwendete Steuerart bei Bipolartransistoren.
Bemerkung zum Verstärkungsfaktor:
Da der Faktor  nicht genau bekannt ist, lässt sich die Verstärkung einer oben beschriebenen Schaltung
auch nicht präzis vorausberechnen. Falls die Verstärkung vu genau sein soll, muss die Schaltung anders
aufgebaut werden (Rückkopplung), dazu später mehr.
3.5.3. TEMPERATURSTABILISIERUNG DES ARBEITSPUNKTES
Eine weitere Unzulänglichkeit soll uns jetzt beschäftigen, nämlich die Beeinflussung des Arbeitspunktes
und der Eigenschaften der Verstärkerschaltung durch die Temperatur. Aus der mathematischen Beschreibung der Diodenkennlinie wissen wir, dass die entsprechende Kennlinie temperaturabhängig ist. Und zwar
leitet sie besser bei höherer und schlechter bei tiefer Temperatur.
IF  IR max (e
UF
mUT
 1)
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mit:
UT 
kT
; (UT = 25mV bei Raumtemp.)
e
k = 1,38E-23 J/K und T = °C+273; e = 1,6E-19C
Die Basis-Emitterdiode eines Transistors hat ein sehr ähnliches Verhalten. Nimmt die Temperatur des
Kristalls des Transistors zu, steigt der Basisstrom IB bei gleichbleibender Basis-Emitterspannung UBE. Die
Gleichstromverstärkung B, bzw. die Kleinsignalverstärkung  sind selbst nicht sehr von der Temperatur
abhängig, so dass mit zunehmendem Basisstrom IB durch eine Temperaturerhöhung auch der Kollektorstrom IC steigt. Dies verschiebt den Arbeitspunkt. Mit Hilfe einer Gegenkopplung im Emitter kann dieser
Einfluss vermindert werden. Man schaltet einen Widerstand RE geeigneter Grösse in Serie zum Emitter,
siehe dazu nachstehende Schaltung.
UA
12V
R1
RC
U1
V1
-10m/10mV
Ca
Ce
IC
Ra
1kHz
IE
R2
U2
RE
URE
CE
Sim
Um den Einfluss des Widerstandes RE zu besser zu verstehen, ein Beispiel:
Annahme:
Ruhestrom im kalten Zustand IC0 = 10mA (durch Wahl von R1 und R2)
UBE = 0,7V
RE = 100.
UE = IE * RE = 10mA * 100 = 1V.
Damit wird UR2 = URE + UBE = 1V + 0,7V = 1,7V und
UR1 = UB - 1,7V = 12V - 1,7V = 10,3V.
Nun können R1 und R2 bestimmt werden. Diese müssen so gewählt werden, dass UR2 = 1,7 V beträgt.
Dabei soll IB vernachlässigbar sein. Dies gilt dann, wenn IR2 = Iq >> IB.
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Zur Wirkung dieses Widerstandes RE. Falls durch Temperaturerhöhung der Kollektorstrom z.B. von
10mA auf 10,5 mA ansteigt, so erhöht sich dadurch die Spannung am Widerstand R E von 1,0V auf 1,05V.
URE = UE = IE * RE = 10,5mA * 100 = 1,05V. (IC = IE)
UR2 wird durch die Temperaturerhöhung nicht verändert, bleibt also 1,7V. Dadurch vermindert sich die
Spannung UBE auf 0,65V.
UBE = 1,7V - 1,05V = 0,65V.
Wie zu sehen ist, wirkt dieser Widerstand RE dem Temperatureinfluss entgegen. Eine weitere Möglichkeit, dem Temperatureinfluss entgegenzuwirken ist der Einsatz eines NTC-Widerstandes in den Basiskreis, wie untenstehendes Beispiel zeigt:
UA
R1
RC
Ca
Ce
NTC
R2
Die Temperatur des NTC muss die gleiche wie diejenige des Transistors sein. Eine Zunahme der Temperatur würde den Kollektorstrom IC erhöhen, gleichzeitig wird aber die Basisspannung UBE verkleinert, da
der Widerstand des NTC abnimmt, so dass der Kollektorstrom I C unabhängig von der Temperatur ist.
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Verständnisfragen:
1. Wozu braucht es einen Arbeitspunkt?
2. Wo beginnt man den Arbeitspunkt zu wählen?
3. Was ist bei der Wahl der Basiswiderstände zu beachten?
4. Wozu ist ein Eingangskondensator nötig?
5. Wie kommt Verstärkung einer Signalspannung zustande?
6. Was kann gegen den Einfluss der Temperatur auf den Arbeitspunkt getan werden?
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3.6. TRANSISTORERSATZSCHALTUNG FÜR KLEINSIGNALE
Nachdem nun die Transistorverstärkerschaltung für einen Arbeitspunkt dimensioniert ist, dass sie in der
Lage ist, ein Signal zu verstärken, beschäftigen wir uns nun damit, wie eine Verstärkerschaltung als sog.
„Blackbox“ verstanden werden kann, die nur lineares Verhalten aufweist und die Berechnung der Verstärkereigenschaften vereinfacht. Arbeitspunktüberlegungen werden hier keine gemacht. Eine solche Verstärkerschaltung wird als Vierpol dargestellt.
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Ziel dieses Kapitels:
 Verstärkerschaltung als „Blackbox“ verstehen.
 Eingangs- und Ausgangseigenschaften einer Verstärkerschaltung verstehen lernen.
 Die Bedeutung der sog. h-Parameter, sowie
 die Vierpoldarstellung einer Verstärkerschaltung und
 die Vierpoldarstellung eines Transistors kennen lernen.
Schlüsselworte:
Kleinsignalersatzschaltbild, h-Parameter, Vierpol,
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3.6.1. EIN BIPOLARTRANSISTOR ALS VIERPOL
Eine Verstärkerschaltung kann vereinfacht als Vierpol dargestellt werden, der zwei Eingangsanschlüsse
und zwei Ausgangsanschlüsse aufweist, wie nachfolgende Figur zeigt:
RG
i2
i1
uG
u1
G
Linearer
Vierpol
Eingang
u2
RL
Ausgang
allgemeiner linearer Vierpol
Eigenschaften des Vierpols:
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Die Verstärkungen sind:
Spannung: vu = u2 / u1
Strom: vi = i2 / i1
Der Eingangswiderstand:
re = 1 / ye = u1 / i1
Der Ausgangswiderstand:
ra = 1 / ya = u2 / i2 |UG = 0V,
Für die Berechnung der Eigenschaften für Kleinsignale eines Vierpols mit Bipolartransistoren kann ein
Gleichungssystem mit Hybridmatrixelementen (Hybrid = Mischling) verwendet werden.
u1 = h11 i1 + h12 u2
i2 = h21 i1 + h22 u2
wobei den Matrixelemente folgende Bedeutung zukommt:
h11 der Kleinsignaleingangswiderstand (u2 = 0V; Ausgang kurzgeschlossen)
h12 die Kleinsignalspannungsrückwirkung (i1=0A; Eingang offen)
h21 die Kleinsignalstromverstärkung (u2 = 0V; Ausgang kurzgeschlossen)
h22 der Kleinsignalausgangsleitwert (i1 = 0A; Eingang offen)
In Vektorschreibweise:
h
 u1 
i 
   H 1  wobei H   11
i
u
 h 21
 2
 2
h 12 
 bedeutet.
h 22 
Zum Vergleich andere Vierpolgleichungen:
Leitwertform:
i1 = y11 u1 + y12 u2
i2 = y21 u1 + y22 u2
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In Vektorschreibweise:
y
 i1 
u 
   Y 1  wobei Y   11
i
u
 y 21
 2
 2
y 12 
 bedeutet.
y 22 
Widerstandsform:
u1 = r11 i1 + r12 i2
u2 = r21 i1 + r22 i2
in Vektorschreibweise:
1 
 u1 
r
   R 1  wobei R   11
i2 
u2 
 r21
r12 
 bedeutet.
r22 
Anmerkung: alle Grössen sind in der Regel komplexe Grössen. Bei niedrigen Frequenzen können aber,
wie hier, die Beträge verwendet werden.
Alle oben erwähnten Vierpolparameter lassen sich durch Messungen der vier Grössen u1, u2, i1 und i2
bestimmen. Dabei sind die Leerlauf und Kurzschlussbedingungen zu beachten. Folgende vier Fälle sind
dafür also nützlich:
1)
i1
1
u1
i2
2
u2
Vierpol
bestimmen von r11, r21
2’
1’
’
i2 = 0A; Ausgangsleerlauf
2)
i1
1
u1
1’
’
i2
Vierpol
2
u2
bestimmen von y11, y21, h11 und h21
2’
u2 = 0V; Kurzschluss am Ausgang
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3)
i1
1
u1
i2
2
u2
Vierpol
bestimmen von r12, r22, h12 und h22
2’
1’
’
i1 = 0A; Leerlauf an den Eingangsklemmen
4)
i1
1
u1
i2
2
u2
Vierpol
bestimmen von y12, und y22
2’
1’
’
u1 = 0V; Kurzschluss an den Eingangsklemmen
Experimentell können die Leitwertparameter und andere folgendermassen bestimmt werden:
Nehmen wir z. B. Fall 2), dann gilt:
u2 = 0V; => i1 = y11 u1
=> y11 =
i1
u1
u 2 0
i2 = y21 u1
=> y21 =
i2
u1
u 2 0
u1 = 0V; => i1 = y12 u2
=> y12 =
i1
u2
u1  0
i2 = y22 u2
=> y22 =
i2
u2
u1  0
Für Fall 4) gilt dann:
Auf ähnliche Weise erhält man die Hybridparameter:
h11 =
u1
i1
u 2 0
(Kurzschluss-) Eingangswiderstand
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h12 =
u1
u2
i1 0
h21 =
i2
i1
u2  0
h22 =
i2
u2
i1 0
(Leerlauf-) Spannungsrückwirkung
(Kurzschluss-) Stromverstärkung
(Leerlauf-) Ausgangsleitwert
Für einen Bipolartransistor ergibt sich daraus folgendes Kleinsignalersatzschaltbild, in dem alle genannten h-Parameter enthalten sind:
i1
i2
2
1
h21e i1
h11e
u1
h22e
~
~
u2
h12e u2
1’
2’
Spannungsquelle
Stromquelle
Dieses Ersatzschaltbild ist aus den Hybridparametern konstruiert.
3.6.2. ERSATZSCHALTBILDER DER DREI GRUNDSCHALTUNGEN
Nachstehend die Kleinsignalersatzschaltbilder für Bipolartransistoren in vereinfachter Form. Die Parameter h12 und h22 werden vernachlässigt. Die Arbeitspunkte spielen hier keine Rolle.
a) Emitterschaltung
iC
IB
iB
C
uCE
uBE
IC
C
B
uBE
h11e
~
h21e iB
uCE
B
E
E
E
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b) Basisschaltung
E iE
iC
IE
B
C
~
uBE
uCB
uEB
IE
E
C
h11b
h21b iE
uCB
B
B
c) Kollektorschaltung
iE
IB
h11c
iE
E
B
iB
uEC
uBC
~
h21c iB
uBC
C
uEC
C
Die Spannungsrückwirkung h12e kann in den allermeisten Fällen vernachlässigt werden. Manchmal wird
aber der Ausgangsleitwert h22 berücksichtigt. Dann wird das folgende Modell für Emitterschaltung verwendet:
IB
ic
C
B
h11e
uBE
~
h22e
uCE
h21e iB
E
E
Bemerkung: Der Ausgangsleitwert h22e ist wie alle anderen Parameter vom Arbeitspunkt abhängig.
Mit diesem Transistorersatzschaltbild für Kleinsignale kann nun ein Ersatzschaltbild der gesamten Verstärkerschaltung erstellt werden. Damit lassen sich die Eigenschaften der Verstärkerstufe, wie Eingangswiderstand, Verstärkung etc. bestimmen. Als Beispiel dient folgend einfache Verstärkerstufe:
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UA
R1
R1 = 376k
R2 = 12k
RC
RC = 2k
Ca
Ri = 1k
Ce
Ri
h21e = 100
Ra
RL
1kHz
R2
h11e = 2,7k
h22e = 18S
Das entsprechende Kleinsignalersatzschaltbild sieht wie folgt aus:
R5
1.0k
R1
1.0k
VG1
R2
1.0k
R3
1.0k
R4
1.0k
VG2
R7
1.0k
R6
1.0k
Ri
R1
h11e
R2
h22e
RC
RL
h21e iB
G
Zu bestimmen sei der Eingangs- sowie der Ausgangswiderstand der gesamten Verstärkerschaltung für
Kleinsignale, ohne RL.
re = R1 // R2 // h11e = 2,2 k
ra = (h22e + 1 / RC)
-1
= (18S + 500S)
-1
=1,95k.
3.6.3. ZWEISTUFIGE VERSTÄRKERSCHALTUNG
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Um die Signalverstärkung zu erhöhen, können mehrere Verstärkerstufen hintereinandergeschaltet werden. Nachstehend ist eine zweistufige Verstärkerschaltung gezeigt, sowie deren Kleinsignalersatzschaltbild. Die Gesamtverstärkung ist dabei das Produkt der Verstärkungsfaktoren der einzelnen Stufen.
Schaltungsbeispiel:
UA
12V
R21
V1
-1m/1mV
R22
RC1
RC2
Ck
Ri
Ce
Ca
T1
T2
RL
1kHz
R11
R12
Sim
Beide Verstärkerstufen müssen bezüglich des Arbeitspunktes separat dimensioniert werden.
VG2
R6 1.0k
R5 1.0k
R1 1.0k
VG1
R81.0k
1.0k
R4
R3
R12
1.0k
1.0k
VG3
R2
R111.0k
1.0k
R10
1.0k
R7
R9 1.0k
Das entsprechende Kleinsignalersatzschaltbild dazu sieht wie folgt aus:
C3 1.0u
C2 1.0u C1 1.0u
CK
Ce
T2
T1
Ca
Ri
RL
R11
R21
h11e
h22e RC1 R22
R12
h11e
h22e RC2
G
Die Berechnung erfolgt wie bereits gesehen mit den Maschen und Knotengleichungen für u und i.
u1 = h11e i1 + h12e u2 Maschengleichung am Eingang
i2 = h21e i1 + h22e u2 Knotengleichung am Ausgang
Zum Schluss dieses Kapitels soll noch die Verstärkung im Detail einer Transistorschaltung mit Hilfe der
h-Parameter bestimmt werden. Ausgehend von den bekannten Vierpolgleichungen:
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u1 = h11e i1 + h12e u2 Maschengleichung am Eingang
i2 = h21e i1 + h22e u2 Knotengleichung am Ausgang
und
h
H   11
 h 21
h 12 
 mit: det H = h11 h22 - h12 h21
h 22 
sowie dem Kleinsignalersatzschaltbild des Transistors
i1
1
Transistor
2
ih22
h21e i1
h11e
e
u1
Masche
i2
Knoten
u2
~
R1
R2
~
h22e
h12e u2
1’
RC
2’
Bem. zu u2: die Richtung ergibt sich durch die Richtung von i2!
Knotenanalyse:
h21e i1 + ih22e + i2 = 0
h21e i1 + u2 h22e + u2
wobei:
1 =0
RC
ih22e = u2 h22e; und i2 = u2
1
RC
somit erhält man:
h21e i1 = -u2 (h22e + 1
RC
)
=>
u2 
h 21e i1
1
h 22e 
RC
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Bem: u2 entgegengesetzt zu h21e i1, da Quelle.
Damit kann die Spannungsverstärkung vu berechnet werden zu:

h 21e i1
1
h 22 e 
RC
u
vu  2 

u1 h11e i1  h12e u 2
h 21ei1

h 22 e 
h11e i1  h12 e
1
RC
h 21e i1
h 22e 
1
RC
1
h 22e 

h11e

h 21e
1
RC
h12e
h 22e 
1
RC
Verstärkung einer Stufe ohne Berücksichtigung von RL!
vu 
h12 e 
h11e
h 21e
1

1 
 h 22 e 



R
C 

In Lehrbüchern trifft man oft auf die Gleichung:
vu 
h12 e
1
1  h 22e R C h11e


h 21e
RC
oder auch:
vu 
h11e
h 21e R C
 h11e h 22e  h12e h 21e R C
wobei h11eh22e - h12eh21e = det 
-1
Wie bereits mehrfach erwähnt, können h12e und h22e (falls h22e<<RC ) oftmals vernachlässigt werden.
Dann gilt näherungsweise:
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vu ~
h 21eR C
h11e
Für zweifache Verstärkerstufen gilt:
vu = vuI vuII
Die Phasenlage des Signals am Ausgang der zweiten Stufe ist 0°.
3.6.4. ÜBERTRAGUNGSGRÖSSEN EINES VIERPOLS
Die Übertragungsgrössen G(p) eines Vierpols sind im allgemeinen komplexe Grössen. Es kann sich
dabei um eine Spannung einen Strom oder eine Leistung handelt. Zur Berechnung der Vierpoleigenschaften wird der Vierpol nochmals vereinfacht. Man verwendet den sog. Signalflussplan, siehe folgendes Bild:
x1(p)
x2(p)
G(p)
p = j
Hierbei sind x1(p) und x2(p) die Signalgrössen und G(p) beschreibt die Eigenschaft des Vierpols.
Dabei gilt:
G(p) = x2(p) / x1(p) oder einfacher G = x2 / x1
Die vier wichtigsten Grössen sind
a) Stromübertragungsfunktion Gi, auch oft mit Vi bezeichnet
Gi = Vi = x2 / x1
b) Spannungsübertragungsfunktion Gu, auch oft mit Vu bezeichnet
Gu = Vu = x2 / x1
c) Leistungsübertragungsfunktion Gp, auch oft mit Vp bezeichnet
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Gp = Vp = x2 / x1
d) Logarithmische Übertragungsgrössen
In einem System, das viele Verstärkerstufen aufweist, war es früher umständlich, die Gesamtverstärkung
durch Multiplikation zu berechnen. Man führte daher eine logarithmische Grösse ein, so dass die Systemeigenschaften durch Addition der Logarithmen leicht zu berechnen waren. Hier sind das Neper, das Bel
(oder Dezibel dB) zu erwähnen. Diese Berechnungen waren für Leistungseigenschaften der Verstärkerschaltung ausgelegt.
Definition des Neper (Np):
G = 1/2 (ln p1 / p2) = a + jb; mit ln = natürlicher Logarithmus
Darin bedeuten:
a, das Dämpfungsmass in Neper (Np)
b, das Phasenmass in rad
p1, p2 die Eingangs- bzw. die Ausgangsleistung
Definition des Dezibel (dB):
G = 10 log(p1 / p2) = a + jb; mit log = 10er- od. Briggscher Logarithmus
Darin bedeuten:
a, das Dämpfungsmass in Dezibel (dB)
b, das Phasenmass in rad
p1, p2 die Eingangs- bzw. die Ausgangsleistung
Davon abgeleitet die gebräuchlichen Grössen für Spannungsübertragung; Dämpfung oder Verstärkung:
aus
p1
p2

u1i1
u2 i2
i1=u1/z1 und i2 = u2/z2
eingesetzt:
u1
2
z1 u1 z1

= 2
u
p2
u 2 2 u2 z 2
z2
p1
u1
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In der Hochfrequenztechnik arbeitet man oftmals mit definierten Impedanzen, z. B. mit 50 75 120
oder 240 etc. so dass das Verhältnis z2 / z1 = 1 ist. Wenn weiter keine Phasenverschiebung zwischen
Ausgangs- und Eingangssignal zu erwarten ist, kann auf die komplexe Schreibweise verzichtet werden.
Dann ergibt sich für G die meistens verwendete Beziehung:
G = 10 log
u12
u 22
(dB); G = 10 (log (u12 )  log(u 2
2 ) )= 10 (2 (log( u1)  2(log(u 2 )) ))
oder
G = 2 10 log
u1
u
= 20 log 1 für Dämpfung (d.h. wenn u1>u2)
u2
u2
oder für Verstärkung
G = 20 log
u2
u1
_____________________________________________________________________________________
Verständnisfragen:
1. Wozu ist das Vierpolmodell nützlich?
2. Was bedeuten die h Parameter h11e bis h22e?
3. Wie lassen sie sich bestimmen?
4. Wie sieht das Kleinsignalersatzschaltbild für den Transistor aus?
5. Wie jenes eines einfachen Verstärkers?
6. Wie lautet die Formel für die Verstärkung in vereinfachter Form?
7. Was bedeutet Dezibel?
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