Schützen Sie sich vor Lebensmittelinfektionen in der

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Schützen Sie sich
vor Lebensmittelinfektionen
in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft sollten Sie sich
besonders gut vor Lebensmittelinfektionen
schützen, denn bestimmte Erkrankungen
können dem ungeborenen Kind schaden.
Die wichtigste Empfehlung lautet: Essen
Sie keine rohen Lebensmittel vom Tier, vor
allem keine Produkte aus Rohmilch, keine
unerhitzten Eier sowie kein rohes Fleisch
oder rohen Fisch! Auch Küchen- und
Händehygiene sind wichtig.
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Welche Lebensmittelinfektionen sind
für Schwangere problematisch?
Es handelt sich um Toxoplasmose und Listeriose. Toxoplasmose wird durch Parasiten hervorgerufen, Listeriose durch
Bakterien, die so genannten Listerien. Beide Infektionen
treten zwar selten auf, die Folgen für das Kind können jedoch
schwerwiegend sein. Bei rund 700.000 Geburten pro Jahr in
Deutschland registriert das Robert Koch-Institut (RKI) insgesamt rund 50 Fälle mit Komplikationen durch Toxoplasmose
und Listeriose. Da wahrscheinlich nicht alle Erkrankungen
gemeldet werden, ist nicht genau bekannt, wie hoch die
tatsächliche Fallzahl ist.
Wie werden Listerien und Toxoplasmen
übertragen?
Listerien können in zahlreichen Lebensmitteln, wie Rohmilch,
Räucherfisch, bestimmten Fleisch- und Wurstwaren, Weichkäse oder vorgefertigten Salaten vorkommen. Sie können sich
auch bei Kühlschranktemperatur noch vermehren. Zu den
bekannten Übertragungswegen für Toxoplasmoseerreger
gehören rohes Fleisch und Erzeugnisse daraus sowie ungewaschenes Obst oder Gemüse, an dem noch Erde haftet.
Das bedeutet nicht, dass diese Krankheitserreger in jedem
Lebensmittel vorhanden sind.
In diesen Produkten finden sich aber vergleichsweise häufiger
Toxoplasmen oder Listerien in höheren Konzentrationen.
Schwangere sollten deshalb vorsichtshalber darauf verzichten.
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Milch, Milchprodukte, Käse
Milch und Milchprodukte aus pasteurisierter beziehungsweise
wärmebehandelter Milch sind die richtige Wahl! Nach dem
Öffnen sollten sie innerhalb von 2–3 Tagen verbraucht werden.
Bevorzugen Sie harte/feste Käsesorten und schneiden Sie die
Rinde immer sorgfältig ab.
Kaufen Sie Käse möglichst am Stück oder lassen Sie sich
kleine Mengen frisch aufschneiden. Wenn Sie geriebenen Käse
verwenden möchten, dann am besten direkt vor dem Verzehr
selber raspeln. Kaufen Sie fertig verpackten Käseaufschnitt
nur in kleinen Mengen und weit vor Ablauf der Mindesthaltbarkeit. Lagern Sie Käseaufschnitt bei 4–6 °C im Kühlschrank
und verbrauchen Sie diesen in 2–3 Tagen.
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Zum Schutz vor Listeriose wird Schwangeren
empfohlen:
Verzichten Sie auf Rohmilch und alles, was daraus hergestellt
wurde, mit Ausnahme von lang gereiftem Hartkäse.
Sie erkennen Rohmilchprodukte daran, dass auf dem Etikett
der Hinweis „mit Rohmilch hergestellt“ steht. Wenn dieser
Hinweis nicht auf der Verpackung steht, dann wurde die
Milch wärmebehandelt. Fragen Sie bei unverpackten Käsesorten vorsichtshalber nach.
Außerdem sollten Sie folgende Käsesorten aus
pasteurisierter Milch nicht essen:
•Weichkäse wie Camembert,
•Käse mit Oberflächenschmiere, z. B. Limburger, Münster, Handkäse, Harzer Roller, Korbkäse, Tilsiter, Esrom,
•eingelegten Käse oder Frischkäse aus offenen Gefäßen wie Feta, Schafskäse, Kräuterquark, Mozzarella, auch als Salat zutat in der Gastronomie oder in der Gemeinschafts-
verpflegung,
•vorgefertigten Reibekäse.
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Fleisch und Fleischerzeugnisse
Essen Sie Fleisch und Geflügel immer gut durchgegart. Bei den
Wurstwaren sind Konserven und Gläser, die ohne Kühlung
haltbar sind, am sichersten.
Essen Sie ansonsten nur Wurst- und Fleischwaren, die bei der
Herstellung erhitzt wurden, z. B. Brühwürste wie Fleischwurst
oder Kochwürste wie Leberwurst. Kaufen Sie diese möglichst
am Stück oder lassen Sie sich kleine Mengen frisch aufschneiden.
Kaufen Sie verpackten Aufschnitt von Fleisch- und Wurstwaren
nur in kleinen Mengen und weit vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums. Lagern Sie Aufschnitt von Fleisch- und Wurstwaren bei 4–6 °C im Kühlschrank und verbrauchen Sie diesen
in 2–3 Tagen.
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Zum Schutz vor Toxoplasmose und Listeriose sollten
Schwangere diese Lebensmittel meiden:
•rohes und nicht durchgebratenes Fleisch, dazu gehören unter anderem Steaks, Hackepeter, Mett, Tatar, Carpaccio,
•Rohwürste wie Salami, Teewurst, Cervelatwurst, Caba nossi, Mettwurst, Plockwurst und rohe Pökelfleisch erzeugnisse wie Rohschinken
oder Bündnerfleisch.
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Fisch, Fischereierzeugnisse
und Meerestiere
Essen Sie Fisch und Meerestiere immer gut durchgegart.
Erhitzen Sie Garnelen und Krebstiere immer direkt vor dem
Verzehr, auch wenn sie schon vorgegart sind.
Auch Fisch in Vollkonserven ist unproblematisch, also Produkte, die ohne Kühlung lange haltbar sind. Der Inhalt der
Konserven sollte nach dem Öffnen im Kühlschrank gelagert
und spätestens am Folgetag verbraucht werden.
Ein Sonderfall sind industriell hergestellte, pasteurisierte
Fischmarinaden. Das sind Fischereierzeugnisse wie Bismarckheringe, Rollmöpse oder Heringsröllchen in stark saurem
Aufguss. Sie gehören zu den Halbkonserven und sind nur mit
Kühlung haltbar. Sie sind unbedenklich, wenn die Hersteller-
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packung original verschlossen ist und die Fischteile darin
vollständig mit der Essigaufgussflüssigkeit bedeckt sind. Die
Produkte sollten weit vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums gekauft, nach Herstellerangaben in der Aufgussflüssigkeit
gelagert und innerhalb von zwei Tagen nach dem Kauf verbraucht werden.
Zum Schutz vor Listeriose sollten Schwangere diese
Lebensmittel meiden:
•rohen Fisch und rohe Meerestiere wie Sushi, Fisch-
Carpaccio, Sashimi, Austern,
•geräucherte oder gebeizte Fischereierzeugnisse wie Räucherlachs, geräuchertes Forellenfilet, geräucherte Makrele, Graved Lachs,
•alle anderen Fischereierzeugnisse, die gekühlt werden müssen, wie Matjes, mit Ausnahme der
oben genannten Fischmarinaden.
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Gemüse, Blattsalate und Obst
Mit gegartem Gemüse und Obst sind Sie auf der ganz sicheren
Seite. Frische Salate und unerhitztes Gemüse und Obst können Sie ebenfalls ohne Bedenken essen, wenn Sie diese vorher
gründlich mit kaltem Wasser waschen und bei Bedarf schälen.
Bereiten Sie die Salate aus frischen Zutaten unmittelbar vor
dem Verzehr zu. Das Gleiche gilt für frisch gepresste Säfte.
Unbedenklich sind auch alle durch Pasteurisation oder Sterilisation längerfristig haltbar gemachten Säfte und Smoothies.
Tiefkühlobst und -gemüse sowie Sprossen und Keimlinge
sollten Sie vor dem Verzehr auf über 70 °C erhitzen.
Zum Schutz vor Toxoplasmose und Listeriose sollten
Schwangere diese Lebensmittel meiden:
•ungewaschenes Obst und Gemüse sowie ungewaschene frische Kräuter und Salate,
•vorgefertigte Salate wie Mischsalate, Schnittsalate, Krautsalate,
•Salate aus Salattheken, in der Gemeinschaftsverpflegung
und in der Gastronomie, da nicht erkennbar ist, wie lange die Zutaten bereits gelagert wurden,
•unerhitzte Frucht- und Gemüsesäfte bzw. Smoothies an Saftständen oder in der Gastronomie.
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Feinkost,
Vorspeisen
und Antipasti
Antipasti, Oliven, Salatdressings und
Mayonnaise sind am sichersten, wenn sie sterilisiert, also ohne
Kühlung lange haltbar sind. Nach dem Öffnen sollten Sie diese
Produkte im Kühlschrank lagern und innerhalb von 2–3 Tagen
verbrauchen.
Feinkostartikel, die gekühlt werden müssen, sollten weit vor
Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums gekauft und innerhalb
von 2–3 Tagen nach dem Kauf verbraucht werden.
Bereiten Sie Feinkostsalate am besten unmittelbar vor dem
Verzehr zu. Verwenden Sie frische Zutaten und gegebenenfalls
industriell hergestellte Mayonnaise. Essen Sie keine selbst
zubereitete Mayonnaise aus rohen Eiern.
Zum Schutz vor Toxoplasmose und Listeriose sollten
Schwangere diese Lebensmittel meiden:
•Feinkostsalate und Antipasti aus offenen Gefäßen, in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung,
•Feinkostsalate mit Zutaten, die Schwangere meiden sollten, wie Matjes oder Weichkäse.
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Backwaren, Desserts
und Eiscreme
Bevorzugen Sie Kuchen, der vollständig durchgebacken
wurde. Essen Sie Backwaren mit Sahne, Creme oder Pudding
sowie mit unerhitzten Früchten nur aus eigener Herstellung
oder wenn Sie sicher sind, dass sie frisch hergestellt und
ausreichend gekühlt wurden.
Auch Tiefkühlbackwaren sind unbedenklich, wenn diese im
Kühlschrank aufgetaut werden. Lagern Sie selbst hergestellte
oder aufgetaute Backwaren mit nicht durchgebackener Füllung
wie Cremes oder Sahnefüllung im Kühlschrank bei 4–6 °C und
verbrauchen Sie die Produkte innerhalb von zwei Tagen.
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Zum Schutz vor Listeriose sollten Schwangere diese
Lebensmittel meiden:
•vorgefertigte Sandwiches und belegte Brötchen,
•Kuchen und Teilchen mit nicht durchgebackener
Füllung aus Verkaufstheken.
Zum Schutz vor weiteren Lebensmittelinfektionen wird
empfohlen, Schlagsahne vor dem Verzehr frisch aufzuschlagen
sowie auf Softeis und Süßspeisen mit rohen Eiern wie
Tiramisu, Mousse au Chocolat oder Zabaione zu verzichten.
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Rundum sauber –
5
praktische Hygienetipps
1 Händewaschen nicht vergessen
Händewaschen ist die wichtigste Hygieneregel. Waschen Sie die Hände bevor Sie
Speisen zubereiten und nachdem Sie rohe
Lebensmittel verarbeitet haben, natürlich auch
vor dem Essen, nach jedem Toilettengang, nach
dem Wickeln und dem Kontakt mit Tieren.
2 Achten Sie auf Sauberkeit in der Küche
Halten Sie die Arbeitsflächen in der Küche sauber und reinigen
Sie das Spülbecken nach Abschluss der Küchenarbeiten.
Tauschen Sie Spülbürsten, Schwämme, Lappen und Handtücher regelmäßig aus, vor allem, nachdem Sie rohe
Lebensmittel zubereitet haben. Waschen Sie
regelmäßig Spüllappen und Küchenhandtücher in der Waschmaschine und Spülbürsten in der Spülmaschine bei mindestens
60 °C. Ersetzen Sie von Zeit zu Zeit zerkratzte
Schneidbretter gegen neue.
3 Lebensmittel richtig reinigen
Waschen Sie Gemüse, Blattsalate, frische Kräuter und Obst vor
der Zubereitung gründlich mit kaltem Wasser. Lebensmittel,
an denen noch Erde haftet, zum
Beispiel Karotten oder Kartoffeln,
sollten Sie erst waschen, dann
schälen und nochmals
waschen.
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4 Rohe Lebensmittel getrennt
lagern und verarbeiten
Rohe Lebensmittel können Krankheitserreger mit in die Küche bringen. Damit
andere Lebensmittel nicht verunreinigt werden, müssen rohe,
unverarbeitete Produkte getrennt gelagert und zubereitet
werden. Das gilt sowohl für Blattsalate, Kräuter und Gemüse,
an denen noch Erde haften kann, als auch für rohe Eier, rohes
Fleisch und Geflügel sowie rohen Fisch. Reinigen Sie alle
Gegenstände, die mit diesen Lebensmitteln in Berührung
gekommen sind, mit heißem Wasser und Spülmittel.
5 Richtig kühlen und erhitzen
Die meisten Krankheitserreger vermehren sich bei Temperaturen zwischen 10 und 60 °C. Dieser kritische
Temperaturbereich sollte möglichst vermieden oder rasch
durchlaufen werden. Richtig kühlen heißt: Stellen Sie den
Kühlschrank auf 4–6 Grad ein. Kaufen Sie Lebensmittel, die
gekühlt werden müssen, weit vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums und nur in kleinen Mengen. Verbrauchen Sie die
Produkte möglichst innerhalb von 2–3 Tagen, insbesondere
nach dem Öffnen. Auch Reste von zubereiteten Gerichten
sollten Sie abgedeckt im Kühlschrank lagern und rasch verbrauchen.
Richtig garen bedeutet:
Lebensmittel müssen auch im Inneren für
mindestens zwei Minuten auf 70 °C oder
darüber erhitzt werden, damit die Listerien
und Toxoplasmoseerreger absterben.
Kontrollieren Sie dicke Fleischstücke mit einem
Bratenthermometer, das für einen geringen Betrag im
Fachhandel erhältlich ist. Als Faustregel gilt: Durcherhitztes
Fleisch ist auch im Inneren grau und nicht mehr rosa. Fleischsaft, der beim Schneiden austritt, ist dann farblos und klar.
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