CH-Tax Dokumentation - duss

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CH-TAX
Einschätzungssystem für grosses Schlachtvieh und
Schlachtkälber
Grundsätze:
a) Tiere gerade stellen
b) Tiere aus zwei bis drei Metern Distanz betrachten
c) Tiere anfassen (Metzgergriffe)
Kategorieeinteilung:
Die Schlachttiere werden unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und
Gewicht des Tieres sowie der Verwendungsmöglichkeit der Schlachthälften in
folgende Kategorien eingeteilt:
MA Muni ältere
Rinder/Jungkühe
Kühe bis max. 4 Schaufeln
VK Kühe
OB Ochsen bis max. 4 Schaufeln
JB Jungvieh
RG Rinder bis max. 4 Schaufeln
KV Kälber
MT Muni ungeschaufelte
RV
Begriffe, Definitionen
Schlachtkörperwert
Fleisch-/Fett-/Knochenverhältnis.
Fleischqualität
Sensorische Kriterien und chemisch-physikalische Masse wie Zartheit, Saftigkeit, Farbe, Geschmack, intramuskuläres Fett und Wasserhaltevermögen.
Schlachtgewicht
Festgestelltes Gewicht von Tieren, welche gemäss den Vorschriften der Eidgenössischen Fleischschauverordnung ausgeschlachtet und ganz oder in
Hälften gewogen wurden.
Lebendgewicht
Offiziell festgestelltes Gewicht anlässlich der Beurteilung unter Berücksichtigung eines allfälligen Eingewichtsabzuges.
Eingewicht
In der Regel ist es notwendig, bei der Vermarktung auf Lebendgewicht einen
Eigengewichtsabzug zur Erreichung der Ausbeuteanforderung vorzunehmen.
Die notwendige Korrektur ist unterschiedlich und hängt von folgenden Faktoren
ab: Futtermenge und Art des Futters (Gras/Dürrfutter), Transport, Euter, Verdauungsapparat im Verhältnis zum Gewicht, Haut, Trächtigkeit und Ausmastgrad.
Schlachtausbeute
Verhältnis zwischen Lebend- und Schlachtgewicht.
Übernahmepreis
Die Übernahmepreise werden von der Proviande periodisch festgesetzt und sind
auf überwachten Märkten für die Preis- und Absatzgarantie verbindlich.
Marktpreis
Die Verkaufserlöse, welche die Produzenten je nach Angebot und Nachfrage
für Schlachtvieh erzielen können.
Griffe zur Beurteilung der Qualität
Zur Beurteilung des Ausmastgrades und zum Teil auch der Fleischigkeit am
lebenden Tier dienen die nachstehenden Griffe:
Fleischigkeit und Ausmastgrad
Schulter- und Laffengriff (Spalen)
Beisszangenartige Bewegung; praktisch keine Bedeutung für Muni.
Rippengriff
Mit flacher Hand auf letzter falscher Rippe feststellen, ob dickwandig, dünnwandig oder ungedeckt.
Lendengriff
Dient zur Beurteilung des Nierstücks. Aussagewert für alle Kategorien gut.
Ausmastgrad
Lempen- oder Schlichtgriff
Guter Hinweis auf das in der Bauchhöhle aufgelagerte Fett und dessen Festigkeit.
Hüftgriff
Fettauflagerung auf dem Hüfthöcker. Bei Ausmast entwickelt sich dieser Griff
normalerweise zuletzt. Bei dessen Vorhandensein ist das Tier gedeckt. Neben
Rippengriff der zuverlässigste Griff für den Ausmastgrad.
Schwanzgriff
Fettauflagerung und Festigkeit. Guter Aussagewert bei Muni.
Zapfen- und Hodengriff
Zeigt bei Muni und Ochsen die Fetteinlagerung in und zwischen den Muskeln
an.
Voreutergriff
Vor dem Voreuter ist beim ausgemästeten Tier ein Fettansatz. Hinweis bei
Rindern und zum Teil auch bei Kühen auf Fetteinlagerungen in der Muskulatur.
Brustgriff, Naht- oder Dammgriff
Zusätzliche Information über den Fettansatz.
Handelsklasse Einteilung CH-Tax System
sehr
vollfleischig
vollfleischig
mittelfleischig
leerfleischig
sehr leerfleischig
mittelfleischig
leerfleischig
sehr leerfleischig
Fleischigkeit CH-Tax System
sehr
vollfleischig
vollfleischig
Fleischigkeit
Entwicklung der Bemuskelung der Tiere sowie Profile der Schlachtkörper
FleischigkeitsProfile
klasse
Beschreibung
C
sehr
vollfleischig
sehr konvex
(konvex)
Stotzen: betont breit, tiefe Behosung
Lenden/Rücken: ausgesprochen breit und voll
Schulter: stark ausgeprägt
H
vollfleischig
Stotzen: breit, tiefe Behosung
konvex
Lenden/Rücken: breit und voll
(konvex/geradlinig)
Schulter: ausgeprägt
T
geradlinig
mittelfleischig
Stotzen: gut entwickelt, ziemlich breit
Lenden/Rücken: mittelmässig breit
Schulter: gut entwickelt
A
leerfleischig
Stotzen: mässig entwickelt, schmal
konkav
Lenden/Rücken: mässig entwickelt bis schmal
(geradlinig/konkav)
Schulter: flach
X
sehr
leerfleischig
sehr konkav
(konkav)
Stotzen: schwach entwickelt, sehr schmal, fleischleer
Lenden/Rücken: schmal, dünn, spitzer Widerrist
Schulter: flach, eingefallen
( ) gültig für Schlachtkälber. Damit wird dem unterschiedlichen Muskelbildungsvermögen
von Kälbern und Grossvieh Rechnung getragen.
Fettgewebe
Fettgewebeklasse
Beschreibung
1
ungedeckt
- keine Fettabdeckung
- Griffe nicht ausgebildet
2
teilweise gedeckt
- unbedeutende bis leichte Fettabdeckung
Muskulatur teilweise sichtbar
- einzelne Griffe leicht spürbar ausgebildet
3
gleichmässig gedeckt
- leichte gleichmässige Fettabdeckung
Muskulatur generell abgedeckt
- alle Griffe spürbar ausgebildet, kernig
4
stark gedeckt
- betont ausgeprägte Fettabdeckung
auf einzelnen Partien übermässig
- einzelne Griffe stark ausgebildet
5
überfett
- Fettabdeckung generell übermässig
wulstartige Fettgebilde
- alle Griffe zu stark ausgebildet
Einschätzung und Beurteilung:
1. Identität
2. Gesamteindruck
3. Kategorie
4. Fleischigkeitsklassen
Ohrmarkennummer
Gesundheit und Pflege
Alter und Geschlecht
Profile
Entwicklung der Bemuskelung
Stotzen, Lenden, Rücken, Laffe
5. Fettgewebeklasse
Ausbildung des Ausmastgrades/Griffe
6. Handelsklasse und Preis Gewichtslimiten beachten
7. Eingewicht
Gemäss der mutmasslichen
Ausbeuteanforderung
8. Häuteschäden
Reglement beachten
Eingewicht
Einflüsse
Futtermenge und Art des Futters,
(Gras/Dürrfutter), Transport, Euter,
Verdauungsapparat im Verhältnis zum
Gewicht, Haut.
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