6.2 Stoffwechsel Name: __________________________________________________ Kurs: ______________________ Klausur: Pflanzen betreiben Assimilation und Dissimilation Aufgaben Die Dissimilation und die Assimilation sind zwei Prozesse, die sich gegenseitig bedingen. Sie bilden den Stoffkreislauf auf unserer Erde, angetrieben vom Energiefluss der Sonne. Pflanzen speichern die aufgenommene Sonnenenergie, indem sie energiereiche Kohlenhydrate aufbauen. Aber auch Pflanzen benötigen Energie, genau wie Tiere. Sie müssen also ebenso atmen wie die Tiere. Sie bauen die Kohlenhydrate wieder ab und gespeicherte Sonnenenergie wird frei. 1 Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Ruderboot, das auf einem gleichmäßig dahin fließenden Fluß treibt (Material 1). Sie können sich entweder den Fluß hinabtreiben lassen oder gegen die Strömung rudern. Übertragen Sie nun diese Vorstellung auf den CO2-Haushalt der Pflanze. a Erläutern Sie anhand dieses Bildes, dass eine Pflanze sowohl die exergonische Dissimilation als auch, je nach Belichtung, die endergonische Assimilation durchführt. b Vergleichen Sie den Aufbau eines Sonnen- und Schattenblattes (Material 2) und erklären Sie anhand des Materials 3 den Lichtkompensationspunkt und den Lichtsättigungspunkt eines Sonnen- und eines Schattenblattes. c Früher wurden im Krankenhaus abends die Blumen aus dem Krankenzimmern entfernt mit der Begründung, die Pflanzen würden „die Luft verbrauchen“. Beurteilen Sie diese Aussage. 2 Sowohl die Assilimation als auch die Dissimilation laufen in den Pflanzen ab. Obwohl die beiden Stoffwechselwege unterschiedliche Richtungen aufweisen, sind sie miteinander vergleichbar. a Skizzieren Sie ein Mitochondrium und einen Chloroplasten und vergleichen Sie die chemiosmotischen Vorgänge miteinander. b Werten Sie die Informationen in Material 4 über Rotenon aus und erklären Sie die Ergebnisse. c FCCP ist eine Substanz, die den passiven Protonentransport durch die innere Mitochondrienmembran entlang dem Konzentrationsgefälle ermöglicht. Erklären Sie die Folgen. 3 An besonders heißen und trockenen Orten schließen Pflanzen in den Mittagsstunden ihre Stomata fast vollständig (Mittagsdepression). a Stellen Sie die Vor- und Nachteile dieses fast vollständigen Schließens der Stomata dar. b Das Enzym, das bei vielen Pflanzen die CO2-Fixierung katalysiert, ist Rubisco. Bei anderen Pflanzen ist das CO2-fixierende Enzym PEP-Carboxylase. In Material 5 werden beide Enzyme verglichen. Erläutern Sie den Begriff CO2-Kompensationspunkt. Beurteilen Sie die beiden Enzyme bezüglich ihrer Funktionalität bei Pflanzen an heißen und trockenen Standorten. c Werten Sie den Versuch in Material 6 aus. Beschreiben Sie den Verlauf der CO2-Konzentration in dem Glasgefäß und erklären Sie Ihre Angaben. d Erstellen Sie eine Hypothese über den CO2-Konzentrationsverlauf im Glas, wenn eine der beiden Pflanzen abgestorben ist. © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2010 99 Name: __________________________________________________ Kurs: ______________________ Material 1 Material 2 Sonnenblatt Schattenblatt Sonnen - und Schattenblatt 100 © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2010 Name: __________________________________________________ Material 3 Material 4 Sonnenblatt O2 Produktion Schattenblatt 0 10 O2 Verbrauch Kurs: ______________________ Beleuchtungsstärke an einem Sommertag im Schatten unter Bäumen 20 Beleuchtungsstärke (10 3 lux) Rotenon ist ein Zellgift und blockiert den Elektronentransport bestimmter Proteine in der Atmungskette. Gibt man Rotenon in einem Versuchaufbau zu Zellen, die ihren ATP-Bedarf durch NADH+H+ decken, sterben die Zellen ab. Zellen, die ihren Energiebedarf durch FADH2 decken, bleiben durch die Zugabe von Rotenon unbeeinflusst. unter freiem Himmel an einem bewölkten Sommertag O2 Produktion bzw. Verbrauch von Sonnen- bzw. Schattenblatt unterschiedlicher Beleuchtungsstärke Information über Rotenon Material 5 Luft CO2-Fixierung mit Rubisco* CO2-Fixierung mit PEP-Carboxylase* *CO2-Kompensationspunkt 50 ppm *CO2-Kompensationspunkt 5 ppm Knolliger Hahnenfuß Mais Versuch: Die Pflanzen werden in einem luftdichtem Glasgefäß zusammen eingepflanzt und bei optimalen Licht-, Wasser- und Temperaturbedingungen gehalten. © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2010 101 6 / 7 / 8 Thema: Stoffwechsel Dauer: 3 – 4 Stunden Die Pflanzen betreiben Dissimilation und Assimilation Erwartung 6.4 / 8.1 1 a b c I Treiben im Fluss steht für CO2-Abgabe /Dissimilation, exergonisch; Rudern gegen die Strömung entspricht CO2-Aufnahme/Assimilation, endergonisch. Wenn durch Rudern gegen den Strom die Fließbewegung kompensiert wird, das Boot quasi am selben Ort bleibt, ist der Lichtkompensationspunkt erreicht. II III 2 5 7 Sonnenblatt: klein und dick, mehrschichtiges Palisadenparenchym, an äußerer Baumkrone. Schattenblatt dünn; größere Blattspreite, einschichtiges Palisadenparenchym, wächst an beschatteten Bereichen. 8 Lichtkompensationspunkt: O2-Produktion = O2-Verbrauch; wird vom Schattenblatt eher erreicht (weniger O2-Verbrauch). Lichtsättigungspunkt: keine weitere Steigerung der Fotosyntheserate durch mehr Licht; liegt beim Sonnenblatt höher und später (Angepasstheiten an Lichtausnutzung s. o.). 8 Im Dunkeln kann O2-Verbauch der Pflanze durch Atmung nicht durch Fotosynthese kompensiert werden, deshalb ist das Wegräumen prinzipiell richtig. 2 20 2 2 5 max. Punktzahl 6.4 / 8.1 / 8.3 7 34 2 a Skizze Mitochendrium, Skizze Chloroplast Mitochondrium: aktiver Tranport von Protonen von innen nach außen, Energie durch Oxidation von NADH+H+ und FADH2, ATP-Synthase sorgt für ATPBildung. Chloroplast: Protonentranport von außen nach innen, angetrieben durch Lichtenergie, Fotolyse des Wassers lässt Protonengradienten steigen. b Rotenon muss den Elektronentransport im Komplex I oder den Transport vom Komplex I zu Komplex II blockieren. Komplex I wird nicht für Übertragung der Elektronen von FADH2 benötigt. Elektronen von FADH2 im Komplex II können unbeeinflusst durch Redoxkette wandern. Bei Aufnahme der Elektronen vom NADH+H+ schleust Komplex I die Elektronen in die Atmungskette ein. Fällt die Aufnahme bzw. Weiterleitung aus, sterben die Zellen an ATP- Mangel. 5 4 9 FCCP baut durch den passiven Protonentransport durch die innere Mitochondrienmembran den Protonengradienten ab. Die Atmungskette und die Endoxidation werden ungestört ablaufen, die Energiegewinnung mittels der ATP-Synthase kann jedoch mangels Protonenantriebs nicht erfolgen. 5 4 9 c 8 12 4 max. Punktzahl 7.4 / 8.5 Punkte 30 3 a Vorteil:Reduzierung der Transpiration, Nachteil: Absenken des CO2-Partialdrucks im Blatt, Fotosynthese wird reduziert oder gestoppt. b CO2-Kompensationspunkt: CO2-Konzentration, bei der keine Netto-CO2-Assimilation mehr stattfindet. Rubisco hat höheren CO2-Kompensationspunkt, benötigt ca. 10 mal höheren CO2-Partialdruck als PEP-Carboxylase, PEP-Carboxylase kann trotz niedrigen CO2-Partialdrucks mittags CO2 fixieren. 8 4 Beide Pflanzen wachsen bis 50 ppm CO2 weil sie CO2 fixieren können, PEPCarboxylasepflanze fixiert weiter CO2 bis 5ppm; während Rubisco-Pflanze abstirbt. Bei 5ppm ist CO2 Aufnahme und Abgabe gleich, PEP-Pflanze wächst nicht, stirbt aber auch nicht. 8 4 Abgestorbene Rubiscopflanze wird zersetzt, dadurch steigt die CO2-Konzentration im Gefäß, Kohlenstoff wird von der PEP-Pflanze aufgenommen. 2 4 c d 2 6 4 max. Punktzahl Summen 30 102 12 36 40 30 100