Page 1 120 Genetik Genetik 121 Streptomycin wirkt auf die kleine

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Molekulargenetische Vorgänge
Bau der DNA und der RNA
Abbildung 3 zeigt die Veränderung der
DNA-Menge, der Konzentration an freien
DNA-Nucleotiden sowie der Aktivität der
DNA-Polymerase in einer Zelle.
Untersuchungen der Basenhäufigkeit
ergaben für ein bestimmtes m-RNAMolekül einer Bakterienzelle, dass 32 %
aller Nucleotide Uracil, 28 % Adenin, 26 %
Guanin und 14 % Cytosin enthalten.
Genetik
Experiment von Hershey und Chase
Nachdem bereits im Jahre 1944 mit
Transformationsversuchen der erste
Nachweis erbracht worden war, dass
die DNA Träger der Erbinformation ist,
bes-tätigten Alfred Hershey und Martha
Chase wenige Jahre später diese Tatsache mithilfe radioaktiv markierter Phagen. Phagen sind Viren, die Bakterien
befallen und diese dazu veranlassen,
vie-le Kopien der Viren herzustellen.
Phagen bestehen aus DNA und einer
Eiweißhül-le. HERSHEY und CHASE
infizierten Bakte-rien mit Phagen, die
nach Anzucht in ei-nem entsprechenden
Medium radioaktive Schwefelatome
(35S) bzw. radioaktive Phosphoratome
(32P) enthielten.
1. Geben Sie an, in welchen Phagenbestandteilen sich jeweils radioaktive 35S- bzw. 32P-Atome finden.
Begrün-den Sie.
2. Beschreiben Sie die Versuchsdurch-führung und das Ergebnis (s.
Abb.1).
3. Erläutern Sie, weshalb dieses Experiment beweist, dass die DNA der
Träger der Erbinformation ist.
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4. Begründen Sie, weshalb der prozentuale Anteil von C nicht genau so
groß ist wie der von G.
5. Welche Aussagen kann man über die
prozentuale Nucleotidzusammensetzung
a) des codogenen DNA-Abschnitts
b) des DNA-Doppelstrang-Abschnitts machen, dessen Abschrift
dieses m-RNA-Molekül ist? Erläutern Sie ausführlich.
6. Begründen Sie, ob solche Aussagen
auch für ein m-RNA-Molekül aus
einer menschlichen Zelle möglich
sind.
Wirkung von Antibiotika
Manche Antibiotika beeinflussen gezielt
bestimmte Teilprozesse der Nucleinsäure- oder Proteinbiosynthese.
− Mitomycin bindet an die DNA und
führt zur Quervernetzung von DNADoppelsträngen.
− Puromycin wird anstelle einer
be-ladenen t-RNA vom Ribosom
ge-bunden. Es enthält eine freie
Ami-nogruppe, aber keine Carboxylgruppe.
7. Erklären Sie, was man unter einem
Antibiotikum versteht.
8. Erläutern Sie die zellteilungs- und
wachstumshemmende Wirkung der
beiden oben genannten Antibiotika.
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Streptomycin wirkt auf die kleine Ribosomenuntereinheit (s. Abb. 2). Genauere
Erkenntnisse über die Wirkungsweise
des Streptomycins brachte der folgende
Versuch:
Einem zellfreien System von E. coliBakterien wurde synthetisch hergestellte m-RNA mit der Sequenz ...UCUCUCUCUCUC... zugefügt. An-schließend
wurde untersucht, welche Aminosäuren
in neu synthetisierte Pepti-de eingebaut
wurden. In einer weiteren Versuchsreihe wurde bei sonst gleicher Anordnung
Streptomycin zugesetzt. Die Versuchsergebnisse zeigt die Tabelle.
ohne Streptomy- mit Streptomycin
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Leucin
Serin
Leucin
Serin
Phenylalanin
Prolin
Histidin
9. Geben Sie an, welche Bestandteile
neben der m-RNA in einem zellfreien
System enthalten sein müssen, damit eine Proteinsynthese erfolgen
kann.
10. Listen Sie die Codons von Leucin
und Serin sowie der drei unter Einfluss von Streptomycin zusätzlich
eingebauten Aminosäuren auf.
11. Werten Sie die Versuchsergebnisse
aus und stellen Sie eine begründete
Hypothese über den Wirkungsmechanismus des Streptomycins auf.
12. Beurteilen Sie, ob die in Abbildung 2
wiedergegebene Modellvorstellung
die Wirkungsweise des Streptomycins hinreichend erklärt.
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13. Benennen Sie den molekulargenetischen Vorgang, der gerade in dieser
Zelle abläuft, und erklären Sie seine
Bedeutung für die Zelle.
14. Beschreiben und erläutern Sie den
Verlauf der drei Kurven.
Translation
Einem zellfreien System, das alle zur
Proteinbiosynthese notwendigen Kompo-nenten enthält, wird die radioaktiv
mar-kierte Aminosäure Serin zugesetzt.
Zu bestimmten Zeitpunkten werden
Proben entnommen. Diese werden im
Dichtegra-dienten zentrifugiert und die
Intensität der radioaktiven Strahlung der
einzelnen Fraktionen gemessen. Das
Ergebnis zeigt Abbildung 4.
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15. Erklären Sie das Auftreten von Radioaktivität in der t-RNA-Fraktion.
16. Bei genauerer Untersuchung findet
man in der Lösung mehrere verschiedene (!) radioaktive t-RNA-Moleküle. Erklären Sie.
17. Wie viele verschiedene t-RNA-Moleküle sind theoretisch zu erwar-ten?
Begründen Sie.
18. Erklären Sie die unterschiedliche
Verteilung der Radioaktivität zu den
verschiedenen Zeitpunkten.
Proteinbiosynthese
Mutatation
Das Hämoglobin-Molekül besteht aus
vier Polypeptidketten, zwei a- und zwei
b-Ketten. Die gesamte Basensequenz
des codogenen Strangs, auf dem das
Gen zur Synthese der a-Kette liegt, ist
bekannt und lautet in den Basentripletts
138 bis 148:
3’ ... TCA TTT ATG GCA ATT CGA CCT
CGG AGC CAT CGT ... 5’
19. Geben Sie die Aminosäuresequenz
des entsprechenden Abschnitts
der a-Kette an. Notieren Sie alle zur
Bearbeitung notwendigen Zwischenschritte.
Die Mutante „Hb Constant Spring“ besitzt aufgrund einer Mutation eine in der
Länge veränderte a-Kette. Die A-minosäuresequenz lautet ab Position 138:
... Ser - Lys - Tyr - Arg - Gln - Ala - Gly Ala - Ser - Val - Ala ...
20. Erklären Sie, wie es zu der veränderten a-Kette der Mutante „Hb
Constant Spring“ gekommen ist.
Bei einer anderen Mutante wurde das
Gen für die a-Kette um ein Nucleotid
verlängert: im Basentriplett 139 wurde
zwischen die ersten beiden Thyminbasen die Base Guanin „eingeschoben“.
21. Erläutern Sie die Auswirkungen auf
die a-Kette dieser Mutante.
Durch Autoradiographie
und elektronen-mikroskopische Betrachtung
lassen sich Vorgänge auf
molekularer Ebene optisch
darstellen (s. S. 28).
Radioaktivmarkierte DNA
oder RNA hinterlässt im
autoradio-graphischen
Bild eine typische Schwarzfärbung. Im Reagenzglas
wird ein Molekül einsträngiger eukaryotischer
DNA mit der dazugehörigen m-RNA zusammengebracht. Abbildung 4
zeigt eine elektronenmikroskopische Aufnahme
eines Au-toradiogramms,
Abbildung 5 eine schematische Darstellung.
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22. Benennen Sie die Strukturen in Abbildung 5. Geben Sie an, an welchen
Stellen ein DNA-RNA-Doppelstrang
entstanden ist.
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23. Erklären Sie dieses Phänomen.
In der Zelle ist das Enzym RNA-Nuclease zu finden. Es zerlegt RNA-Moleküle in ih-re einzelnen Nucleotide.
24. Fertigen Sie eine Skizze eines RNANucleotids an beschriften Sie die
Be-standteile.
25. Geben Sie an, wann und wo dieses
Enzym in der Zelle zum Einsatz kommen könnte.
26. Das Schema zeigt den Weg von der
DNA zum Protein, in diesem Fall
dem Enzym RNA-Nuclease. Benennen Sie die mit Ziffern gekennzeichneten Strukturen.
27. Erläutern Sie, welche Probleme sich
bei der Fertigstellung dieses Enzyms
ergeben.
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Genetik 121
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