Rheuma - Dermapharm GmbH

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Dermapharm – UMWELTSCHUTZ
Hauterkrankungen und Allergien sind häufig Reaktionen auf veränderte
Umweltbedingungen.
Die Dermapharm als Spezialist für dermatologische und allergologische Arzneimittel sieht es daher als ihr Prinzip an, einen
Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. So werden für
Materialien, die ausschließlich praktischen N utzen
haben sollen, wie beispielsweise Werbemittel,
grundsätzlich umweltfreundliche Papiere verwendet.
Dermapharm wird diese Praxis weiter ausbauen in der Hoffnung, Anstöße geben
zu können für einen vernünftigen
Umgang mit unseren Ressourcen –
unserer Umwelt zuliebe.
Der Umwelt zuliebe –
Palais Schlick
Türkenstr. 25/12
A - 1090 Wien
Telefon: 01/3 19 30 01- 0
Telefax: 01/3 19 30 01- 40
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Recycling-Papier – spart Energie und Rohstoffe. Ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz.
Stand 2/2006
Dermapharm GmbH
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Rheuma
Ratgeber für Patienten
Dermapharm GmbH
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Inhaltsverzeichnis
Rheuma – eine Volkskrankheit?............... ..3
Rheuma – mehr als Gelenkschmerzen ..... ..4
Rheuma – wie es entsteht....................... ..5
Rheuma – woran man es erkennt ............ ..7
Rheuma – wie es behandelt wird ............ ..9
Rheuma – die medikamentöse Therapie... 10
Cortison in der Rheumatherapie .............. 12
Was ist dran an der Rheumadiät? ............ 13
Wichtige Regeln...................................... 17
Kochrezepte für Rheumapatienten ........... 18
Was können Sie selbst tun?..................... 21
Wo können Sie sich informieren?............. 22
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Sehr geehrte Patientin,
sehr geehrter Patient,
Rheumatische Erkrankungen stellen für die
Betroffenen immer eine erhebliche Belastung
dar. Neben den bestehenden Beschwerden
und Einschränkungen in der Beweglichkeit
beeinträchtigt vor allem die Angst vor einer
Verschlimmerung der Erkrankung die Lebensqualität. Und dabei existieren heute bereits
erfolgreiche Therapien, um rheumatische
Beschwerden zu lindern. Einen wesentlichen
Beitrag zum Behandlungserfolg trägt jedoch
der Patient. Dieser Ratgeber soll über Hintergründe der Erkrankung, Therapie- und Verhaltensmöglichkeiten informieren.
Rheuma – eine Volkskrankheit?
Fast 2 Millionen Österreicher
leiden an rheumatischen Erkrankungen. Frauen sind darüber hinaus dreimal so häufig
von Gelenkrheumatismus betroffen wie Männer. Ohne
Zweifel lässt sich Rheuma als so genannte
„Volkskrankheit“ bezeichnen, die auch vor
jungen Menschen nicht mehr Halt macht.
Bereits jeder 2. Betroffene ist jünger als
35 Jahre, d.h. Rheuma ist keine Erkrankung
des Alters, wie fälschlicherweise oft angenommen wird. 20–25% aller Fälle von
vorzeitiger Berufsunfähigkeit sind nach
Schätzungen auf Rheuma zurückzuführen.
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Rheuma –
mehr als Gelenkschmerzen
Der Begriff Rheumatismus stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet das
Fließen, das nach der Vorstellung der antiken
Medizin von im Körper vom Gehirn herabfließenden Säften als Ursache herrührt. Die
Kurzbezeichnung Rheuma stellt eine Sammel-Bezeichnung für schmerzhafte, die Funktion beeinträchtigende oder behindernde
Störungen des Stütz- und Bewegungsapparates dar.
Rheuma kann in verschiedenen Geweben
auftreten. Daher spricht man besser vom
rheumatischen Formenkreis, der aus hunderten einzelner Krankheiten besteht, denen
wiederum entzündlich-rheumatische Symptome und eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit zugrunde liegen. Im wesentlichen
wird dieser Formenkreis in 3 Hauptgruppen
gegliedert: den entzündlichen, den degenerativen und den Weichteilrheumatismus.
Rheumatische Erkrankungen sind aber nicht
nur auf den Bewegungsapparat beschränkt.
Auch Organe enthalten Bindegewebsstrukturen und können bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen mit betroffen sein. So
kennt man beispielsweise rheumatische
Rippenfellentzündungen, Herzentzündungen,
Darmentzündungen usw.
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Ein klassischer Vertreter des entzündlichen
Rheumatismus ist das rheumatische Fieber,
das meist bei Kindern auftritt. Häufig geht
dem rheumatischen Fieber eine Mandelentzündung oder Angina voraus. Im Verlauf der
Erkrankung kann dann neben den großen
Gelenken auch die Herzinnenhaut betroffen
sein mit schwerwiegenden Folgen für die
Herzklappen.
Die rheumatische Erkrankung mit Organbeteiligung darf daher auf keinen Fall unterschätzt werden, da sie zum Teil lebensgefährlich verlaufen kann. Die rechtzeitige Behandlung durch einen erfahrenen Rheumatologen verhindert Organkomplikationen.
Rheuma – wie es entsteht
Wissenschaftliche Untersuchungen haben
gezeigt, dass Rheuma durch eine Entgleisung des körpereigenen Abwehrsystems verursacht wird. Das Immunsystem ist nicht
mehr in der Lage, fremde Stoffe wie Bakterien oder Viren von körpereigenen Stoffen zu
unterscheiden und produziert ungezielt Abwehrstoffe. Diese greifen dann auch Strukturen des eigenen Organismus an. Der Rheumatologe spricht in diesem Fall von einer
Autoimmunreaktion. Daneben können aber
auch Verschleißprozesse durch Übergewicht,
sowie Fehl- und Überbelastungen der Gelenke, Infekte, Stoffwechselstörungen und Ernährungseinflüsse rheumatische Erkrankungen auslösen.
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Unter den entzündlichen Gelenkerkrankungen ist die rheumatoide Arthritis die häufigste Erkrankungsform. Meist sind mehrere Gelenke betroffen (Polyarthritis), z.T. können
aber auch die angrenzenden Gewebe entzündet sein. Eine allmähliche Zerstörung der
Gelenke, Funktionsstörungen und Fehlstellungen können bei unzureichender Behandlung die Folge sein.
Der degenerative Rheumatismus ist auf eine
sukzessive Abnützung der Gelenke und der
Wirbelsäule zurückzuführen und ist unter
dem Begriff „Verschleißrheumatismus“ bekannt. Immer häufiger sind von dieser Form
des Rheumas auch junge Menschen betroffen, da monotone Bewegungsabläufe z.B.
am Arbeitsplatz zur Materialermüdung der
Gelenke führen.
Gelenksinnenhaut
Gelenksflüssigkeit
Knorpel
Die Knochen eines Gelenkes
sind an ihren Enden mit glattem Gelenkknorpel, der ein
reibungsloses Gleiten ermöglicht, überzogen. Die Gelenkflüssigkeit, die von der Gelenksinnenhaut gebildet wird,
trägt zur Belastbarkeit und
Versorgung des Knorpels bei. Diese Gelenksinnenhaut ist z.B. bei der rheumatoiden
Arthritis entzündet. In der Folge verändert
sich die Oberfläche des Gelenkknorpels so,
dass mehr Reibung im Gelenk entsteht.
Die Ursachen für den Weichteilrheumatismus, der Muskeln, Sehnen und Bänder betrifft, sind vielschichtig. Unterkühlung, eine
unbedachte ruckartige Bewegung oder zu in6
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tensive und einseitige körperliche Belastung
lösen diese rheumatischen Beschwerden aus.
Übergewicht verschlimmert die Symptomatik
erheblich. Darüber hinaus wird auch immer
häufiger diskutiert, dass auch psychische
Probleme zu Muskelverspannungen führen
können. Auffällig ist eine Temperatur- und
Witterungsabhängigkeit. Die Schmerzen werden meist durch Wärme gebessert und durch
Kälte deutlich verschlechtert.
Rheuma – woran man es erkennt
Die Symptome für eine Rheuma-Erkrankung
zeigen sich zunächst nur sehr unspezifisch:
Zu Beginn der Erkrankung stehen ganz allgemeine Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder leichtes Fieber im Vordergrund. Gerade deshalb ist es so
schwierig, eine exakte Diagnose in dieser
Phase zu stellen. Erst allmählich verstärken
sich die Symptome und es kommt zu Beschwerden an den Gelenken.
Der Schmerz stellt eines der wichtigsten
Symptome rheumatischer Erkrankungen dar
und ist immer mit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität verbunden.
Der Schmerz wird meist durch eine akute
oder chronische Reizung von Nervenendigungen im Gewebe, in den Gelenken, Sehnen oder der Muskulatur ausgelöst. Er gibt
Auskunft über die Art der rheumatischen Erkrankung. Ist er beispielsweise morgens stärker und begleitet von einer erhöhten Steif7
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heit der betroffenen Gelenke, dann liegt
meist eine entzündliche rheumatische Erkrankung vor. Für abnutzungsbedingte Gelenkschmerzen ist hingegen der so genannte
Anlaufschmerz typisch, d.h. es treten Schmerzen zu Beginn der Bewegung auf, die sich
zunächst kurzfristig bessern, um dann unter
Belastung wieder stärker zu werden.
Rheumatische Erkrankungen verlaufen bei
jedem Patienten unterschiedlich. Permanente
Beschwerden – ob leicht oder stark – kommen ebenso vor wie jahrelange Pausen mit
fast völliger Beschwerdefreiheit. Nehmen die
Beschwerden über mehrere Monate zu, sprechen Fachleute von einem „Schub“. Im fortgeschrittenen Verlauf der Krankheit können
sich die folgenden typischen Veränderungen
der Gelenke entwickeln:
– Ulnardeviation = Abrutschen der
Finger nach außen
– Schwanenhalsdeformität =
Abknicken des letzten Fingerglieds
nach unten
– Knopflochdeformität = Nachobentreten des Fingerknöchels
– Rheumaknoten = Wachsen von gummiartigen Knoten an den Streckseiten der
Gelenke
Bei rheumatischen Erkrankungen im Bereich
der Wirbelsäule kommt es häufig zu Verspannungen der Rückenmuskulatur.
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Rheuma – wie es behandelt wird
Wird Rheuma früh genug erkannt, lässt sich
der Verlauf der Erkrankung mit den heutigen
Behandlungsmethoden bei der Mehrzahl der
Patienten bremsen. Beschwerden wie Entzündungen und Schmerzen sind über lange
Zeit gut kontrollierbar. Das Engagement des
Patienten bestimmt den Erfolg der Behandlung maßgeblich mit.
In der Rheumatherapie gibt es keine allgemein gültigen Konzepte. Vielmehr wählt der
Rheumatologe entsprechend der Symptomatik und des Krankheitsbildes eine individuelle
Therapie aus. Moderne Konzepte der Rheuma-Therapie zeichnen sich dadurch aus, dass
verschiedene Methoden miteinander kombiniert werden. Die wichtigsten Bestandteile
der Rheumabehandlung sind:
– Arzneimittel
– Krankengymnastik
– Physikalische Therapie (Wärme, Kälte,
Massagen, Elektrotherapie)
– Ergotherapie (Gelenkschutztraining, funktionelle Therapien, etc.)
– Psychologische Maßnahmen (Entspannungstraining, etc.)
– Operationen (Korrekturoperationen bei
Gelenkfehlstellungen oder Funktionseinschränkung, Gelenkersatz)
– Rehabilitation
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Rheuma – die medikamentöse
Therapie
Um den Gelenk zerstörenden Verlauf der
rheumatoiden Arthritis aufzuhalten, muss
eine konsequente und ausreichende medikamentöse Therapie durchgeführt werden. Das
Ziel ist hierbei, die Entzündung der Gelenke
so weit wie möglich zu kontrollieren. Anders
als früher werden heute in hochentzündlichen progredienten Fällen sofort Glucocorticoide (cortisonhaltige Medikamente) gegeben und früh eine Basistherapie eingeleitet.
Die wirksamen Medikamente zur Behandlung des rheumatischen Formenkreises lassen
sich in folgende Gruppen einteilen:
– Nichtsteroidale Antirheumatika (cortisonfrei) hemmen die Bildung körpereigener
Schmerz- und Entzündungsmediatoren und
wirken so entzündlichen Prozessen entgegen. Diesen Substanzen gemeinsam
ist allerdings, dass sie die Magenschleimhaut schädigen und Bronchospasmen
(Krämpfe der Bronchialmuskulatur) auslösen können.
– Cortisonpräparate, sog. Glucocorticoide,
gehören zu den Arzneimitteln der Rheumatherapie, die am schnellsten wirken und
am stärksten die Entzündung reduzieren
können. Corticoide sind in der Lage die
Autoimmunreaktion, die die Entzündung
erhält, zu unterdrücken. Selbst bei sehr
niedriger Dosierung verlangsamen Corticoide die Gelenksdestruktion und ermöglichen dem Patienten mehr Bewegungsfreiheit. Eine Kombination mit nicht-stero10
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idalen Antirheumatika ist nicht empfehlenswert.
– Sobald die Diagnose gesichert ist, werden
so genannte „Basistherapeutika“ eingesetzt. Sie greifen direkt in den Krankheitsverlauf ein. Zu ihnen zählen unter anderem Arzneimittel mit den Wirkstoffen
Methotrexat, Sulfasalazin und Chloroquin.
Die Wirkung der Basistherapeutika tritt
nicht sofort, sondern je nach Substanz
erst nach einigen Wochen bis zu mehreren Monaten, ein. Mit den Basistherapeutika gelingt es jedoch, entzündliche Schübe zu verhindern und die Progression der
Krankheit zu verlangsamen.
– „Biologika“, biotechnologisch hergestellte Wirkstoffe, stellen eine neue viel versprechende Entwicklung dar, da sie in die
Kommunikation zwischen Immunzellen
eingreifen, die den Entzündungsprozess
bei der rheumatoiden Arthritis vorantreiben. Von zentraler Bedeutung ist dabei
der Botenstoff TNF-α, mit dem an Entzündungen beteiligte weiße Blutkörperchen
andere Immunzellen zur Mitwirkung auffordern.
– Stark wirksame Schmerzmittel
Cortison in der Rheumatherapie
Corticoide sind die stärksten Entzündungshemmer, die derzeit bekannt sind. Bereits der
erste therapeutische Einsatz von Glucocorticoiden durch Hench im Jahre 1948 bei der
rheumatoiden Arthritis zeigte die hervorra11
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gende entzündungshemmende Wirkung an
Gelenken mit Rückgang von Schwellung,
Erguss und Schmerzen. Glucocorticoide bringen dem Patienten eine rasche Linderung
seiner Beschwerden. Bei länger dauernder
niedrig dosierter Therapie zeigt sich auch
eine Verlangsamung des Fortschreitens der
Gelenkzerstörung.
In keinem anderen medizinischen Bereich
haben sich so viele verschiedene Therapiestrategien mit Corticoiden entwickelt wie in
der Rheumatologie. Glucocorticoide, wie z.B.
Triamcinolon und Triamcinolonacetonid,
werden im akuten Schub oder zu Beginn
einer Basistherapie, bis zu deren Wirkungseintritt, eingesetzt, da sie rasch Schmerzen
und Entzündungen hemmen. Sie sind aber
auch immer dann angezeigt, wenn andere
Therapeutika alleine nur unzureichend
wirken. In bestimmten Fällen (z.B. Organmanifestation) bzw. im akuten Schub sind
hohe Corticoiddosen erforderlich. Eine rasche
Dosisreduktion ist in den meisten Fällen
möglich. Corticoide werden je nach Situation
als „Brückentherapie“, d.h. bis zum Wirkungseintritt der Basistherapie oder von
vornherein langfristig eingesetzt.
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Was ist dran an der Rheumadiät?
Der Effekt bestimmter Ernährungsformen auf
den Verlauf rheumatischer Erkrankungen
wurde bisher vorwiegend für die chronische
Polyarthritis untersucht. Um den Zusammenhang zwischen Rheuma und Ernährung zu
erforschen, wurden dabei vor allem die folgenden Ernährungsformen untersucht:
– Verzicht auf mögliche Allergene in der
Nahrung
– Vegetarische Ernährung
– Arachidonsäurearme Ernährung und vermehrte Zufuhr ungesättigter Fettsäuren
– Vermeidung der Übersäuerung des Körpers
– Antioxidantien (Vitamin E, Selen)
Zu den häufigsten Nahrungsmittelallergenen in Mitteleuropa gehören Kuhmilch,
Hühnerei, Nüsse, Gewürze, Gemüse, Getreide, Fisch und Fleisch sowie Obst. Allergien
gegen Nahrungsmittel äußern sich am häufigsten an der Haut (z.B. juckender Hautauschlag), am Magendarm-Trakt (z.B. Durchfall) und an den Atemwegen (z.B. Asthma).
Sie können seltener, aber auch, zu Gelenkbeschwerden führen. Dabei lässt sich aber in
der Regel ein zeitlicher Zusammenhang mit
der Aufnahme des Nahrungsallergens nachweisen. Außerdem sind diese Gelenkbeschwerden anders als bei der „typischen“
chronischen Polyarthritis.
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Dennoch hat der bei Nahrungsmitteln beobachtete Zusammenhang in der Vergangenheit wiederholt die Frage aufkommen
lassen, ob rheumatische Erkrankungen möglicherweise auch
auf einer allergischen Reaktion gegen Nahrungsbestandteile beruhen (z.B. gegen Milcheiweiß oder Lebensmittel-Zusatzstoffe).
Die dazu durchgeführten Untersuchungen
haben einen solchen Zusammenhang nicht
mit Sicherheit nachweisen können. Es fanden sich allerdings Hinweise darauf, dass es
eine Untergruppe von Patienten gibt, bei
denen die Krankheitsaktivität möglicherweise durch Allergene aus der Umwelt beeinflusst wird. Eine generelle Empfehlung, z.B.
auf Milcheiweiß in der Ernährung zu verzichten, kann man daraus aber nicht herleiten.
Günstige Effekte werden auch für vegetarische Ernährung (lacto-vegetarische und
veganische Diät) beschrieben. Eine Heilung
rheumatischer Erkrankungen ist aber auch
dadurch nicht zu erreichen. Nachweisbar war
bisher nur eine graduelle Besserung rheumatischer Beschwerden. Letztlich wird deshalb
die Entscheidung, ob man sich zu einer solchen Umstellung der Ernährung entschließt,
mehr eine Frage persönlicher Einstellungen
(Vertrauen auf medikamentöse oder nichtmedikamentöse Therapieverfahren) sein.
Ein möglicher Grund für die Effektivität vegetarischer Ernährung bei Rheuma-Erkrankungen ist ihr relativer Mangel an Arachidonsäure. Arachidonsäure ist der natürliche Vorläufer verschiedener Stoffe, die der Körper im
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Rahmen von Entzündungen freisetzt, die so
genannten Prostaglandine. Arachidonsäure
findet sich vor allem in Nahrungsmitteln tierischer Herkunft. Man konnte zeigen, dass man
durch Verzicht auf Nahrungsmittel, die Arachidonsäure enthalten, dem Körper gezielt
diesen Baustoff für die Produktion der Prostaglandine entziehen und dadurch das Ausmaß entzündlicher Reaktionen mindern kann.
Auch durch die vermehrte Zufuhr ungesättigter Fette (entscheidend ist das
Verhältnis Omega-3 zu Omega-6) lässt sich
nachweislich die Produktion der Prostaglandine senken. Solche Fettsäuren sind z.B. in
vielen Fischsorten (vor allem Lachs, Hering,
Makrele, Thunfisch) vorhanden, aber auch in
hochwertigen Pflanzenfetten (z.B. Walnussöl).
Von den dargestellten Möglichkeiten einer
Ernährungstherapie der chronischen Polyarthritis ist die letztgenannte Möglichkeit,
also die Beeinflussung der Prostaglandinsynthese durch Verzicht auf Arachidonsäurereiche Nahrungsmittel und vermehrte Zufuhr
ungesättigter Fettsäuren, sicher die attraktivste. Bei konsequenter und langfristiger
Anwendung dieser Ernährung lassen sich
Schmerzmittel, insbesondere die so genannten nichtsteroidalen Antirheumatika, welche
die Prostaglandinsynthese im Körper hemmen, in ihrer Dosierung einsparen. Eine
solche Ernährung ersetzt allerdings nicht
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eine Arzneimitteltherapie und ganz sicher
keine regelmäßige Bewegungstherapie
(Krankengymnastik).
Achten Sie auf eine ausgeglichene Säure/
Basen-Bilanz der Nahrungsmittel. Eine Übersäuerung des Organismus sollte bei rheumatischen Erkrankungen vermieden werden. Zu
den Säurespendern gehören Fleisch und
Fleischprodukte, während Kartoffeln, Milch,
Gemüse und Obst zu den basenreichen Nahrungsmitteln gehören.
Bei Gelenkentzündungen werden neben
Prostaglandinen und anderen Entzündungsstoffen (Mediatoren) in großer Zahl auch
Sauerstoffradikale freigesetzt. Diese führen
zu einer Zerstörung verschiedener Gelenkstrukturen (z.B. Knorpel). Diese Sauerstoffradikale werden im Körper normalerweise
durch Antioxidantien neutralisiert. Zu diesen
Antioxidantien gehören Vitamin E und
Vitamin C sowie Selen-Glutathion.
Aufgrund dieser Zusammenhänge wird empfohlen, für eine ausreichende Versorgung des
Körpers mit den genannten Vitaminen sowie
dem Spurenelement Selen zu sorgen. Dabei
besteht bei einer ausgewogenen und gesunden Ernährung üblicherweise keine Notwendigkeit für einen künstlichen Ersatz von Vitamin C und Selen, während ein Vitamin E
nicht in allen Fällen ausreichend zur Verfügung gestellt wird. Aus diesem Grunde kann
es manchmal sinnvoll sein, Vitamin E in Form
von Tabletten zusätzlich zuzuführen. Auch
hier handelt es sich um eine komplementäre
Therapie, die die „übliche“ Rheuma-Behandlung nicht ersetzt, sondern sinnvoll ergänzt.
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Wichtige Regeln zum Thema
Rheuma & Ernährung:
– Fleischkonsum reduzieren auf maximal
2mal pro Woche (Fleisch und Wurst enthalten viel Arachidonsäure)
– Fisch mindestens 2 mal pro Woche (hoher
Anteil an Omega-3-Fettsäuren)
– Vorzugsweise Gemüse, Sojagerichte, Obst
und Milchprodukte (enthalten wenig
Arachidonsäure und sorgen für ausreichende Zufuhr von Vitaminen, Calcium
und Spurenelementen)
– Verwendung hochwertiger Pflanzenöle
wie Walnussöl, Weizenkeimöl, Rapsöl,
Sojaöl (diese enthalten keine Arachidonsäure und haben eine hohen Anteil an
Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E)
– 1⁄2 l Milch pro Tag oder entsprechende
Milchprodukte (ausreichende CalciumZufuhr)
– Wenig Alkohol (Alkohol fördert die Bildung von Oxidantien)
– Eventuell zusätzliche Gabe von Vitamin E
(400 I.E. α-Tocopherol täglich)
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Kochrezepte für Rheumapatienten
Eine Heilung rheumatischer Erkrankungen
durch eine Umstellung der Ernährung ist in
der Regel nicht möglich. Durch eine Umstellung der Ernährung können jedoch in bestimmten Fällen die Schmerzen reduziert werden. Wie zuvor dargestellt, ist dies für die
chronische Polyarthritis zum Teil belegt.
Eine Ernährungsumstellung sollte immer
Hand in Hand gehen mit einer regelmäßigen
Bewegungstherapie. Sie ist eine wichtige Voraussetzung, um die Funktion und Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten und kann
darin durch keine andere Behandlungsmethode ersetzt werden.
Frau Dr. Gabriela Eichbauer-Sturm, Fachärztin
für Innere Medizin mit Schwerpunkt Rheumatologie in Linz, empfiehlt Rheumapatienten u.a. folgende Kochrezepte für eine sinnvolle Ernährungsumstellung:
Lachsschnitzel in Schnittlauchsauce
Zutaten für 4 Personen:
600 g Lachsfilet
100 ml Olivenöl
1⁄ Zwiebel
2
2 Bund Schnittlauch
Saft einer Zitrone
1⁄ l Hühnersuppe
4
weißer Pfeffer, Salz, Zucker
Olivenöl in einem kleinen Topf erhitzen, die
fein geschnittene Zwiebel darin anschwitzen,
mit Suppe ablöschen und auf die Hälfte einkochen lassen. Fein geschnittenen Schnitt18
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lauch in die Sauce geben und mit Salz, Zitrone und (wenn gewünscht) mit Zucker abschmecken.
4 feuerfeste Teller oder eine feuerfeste Kasserolle mit Olivenöl einstreichen und das
Lachsfilet in dünn geschnittenen Scheiben
(ca. 3mm dick) darauf verteilen. Mit Salz,
Pfeffer und Zitronensaft würzen.
Bei 180° im vorgeheizten Backrohr ca. 3 min
garen.
Die Schnittlauchsauce über die Lachsschnitzel verteilen.
Als Beilage eigen sich: Kartoffeln, Reis, gedünstetes Gemüse
Wels mit Roten Rüben
Zutaten für 4 Personen:
400gr Welsfilet
1 kleine rote Rübe
200ml Fischfond
50ml Schlagobers
1 EL Zitronensaft
1 EL Pflanzenöl
1 TL Kren
Welsfilet in 4 Stücke schneiden. Die rote
Rübe in kleine Würfel schneiden. Fischfond
mit Schlagobers und den roten Rüben verrühren und etwa eine Minute kochen lassen.
Danach mit dem Mixstab fein pürieren.
Fischfilets mit Salz, Pfeffer aus der Mühle
und Zitronensaft würzen und mit der Hautseite nach unten im heißen Öl scharf anbraten, wenden und bei reduzierter Hitze ca.
drei Minuten fertig braten. Die Sauce leicht
erwärmen, den Kren hinzufügen und den
Fisch anrichten.
Dazu reicht man Kartoffeln oder Reis.
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Kalbskoteletts mit Steinpilzsauce
Zutaten für 4 Personen:
4 Kalbskoteletts (je ca. 15 dag)
30 dag Steinpilze
1⁄ l Rindsuppe
4
1 kleine Zwiebel
4 EL Öl
2 EL Butter
Salz, Pfeffer, Mehl
frische Petersilie
4 EL Öl in einer Pfanne erhitzen. Kalbskoteletts platinieren, in Mehl wenden, salzen,
pfeffern und auf beiden Seiten scharf anbraten, Fleisch aus der Pfanne nehmen, Butter in
die Pfanne geben und schmelzen lassen.
Grob gehackte Zwiebel glasig andünsten,
Steinpilze zugeben und leicht anrösten, mit
Rindsuppe aufgießen und aufkochen lassen.
Gemeinsam mit den Koteletts ca. 5 min bei
geringer Hitze dünsten lassen (nicht kochen),
Koteletts umdrehen, Pfanne vom Herd nehmen und weitere 4 min. ziehen lassen. Grob
gehackte Petersilie zugeben.
Als Beilage eignen sich Reis und Blattsalate
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Was können Sie selbst tun?
Die richtige Auseinandersetzung mit der Erkrankung beginnt mit dem Entschluss, selbst
aktiv zu werden. Bewegungstherapien, Gymnastik, Bäder und Massagen helfen die Muskulatur zu stärken und zu kräftigen und die
Gelenkigkeit zu erhalten, denn „wer rastet,
der rostet“. Beachten Sie aber, dass eine
starke Entzündung nur zurückhaltend physikalisch therapiert werden sollte. Während
eine chronische Entzündung auf Wärme anspricht, wird Kälte die Schmerzen eines akuten Rheumaschubes lindern.
Auch die richtige Körperhaltung kann viel zur
Vorbeugung und zur Unterstützung der Behandlung von Gelenkerkrankungen beitragen. Dies gilt insbesondere, wenn der Stützund Bewegungsapparat durch zusätzliche
Gewichte belastet wird. Beachten Sie daher
folgende Regeln:
– Gehen Sie beim Bücken in die Knie, und
verteilen Sie die Last beim Aufheben
gleichmäßig auf beide Arme.
– Ziehen Sie beim Anheben die Lasten so
weit wie möglich an den Körper heran.
Versuchen Sie darüber hinaus starkes Übergewicht zu reduzieren, denn die Gelenke
werden durch das überflüssige Gewicht noch
stärker beansprucht! Eine ausgewogene
Ernährung schafft dafür eine gute Voraussetzung.
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Wo können Sie sich informieren?
Aktuelle Informationen zum Thema Rheuma,
Veranstaltungen, Selbsthilfegruppen und Ansprechpartner erhalten Sie vom Bundesverband der Rheuma-Liga:
Österreichische Rheumaliga
Frau Daniela Loisl
Mahlerstraße 3/2/7
1010 Wien
Tel.: 01-203 62 02
e-mail: [email protected]
RHEUMA-HOTLINE 06 99-15 54 16 79
SHG Polyarthritis
Frau Helga Kritsch oder Frau Elisabeth Neyder
Rosenauerstraße 17 b
4040 Linz
Tel.: 07 32-70 17 63 oder 07 32-37 8311
Elterngemeinschaft rheumakranker
Kinder
Frau Margit Walch
Am Josefsgrund 50
8043 Graz
Tel.: 0316-37 73 37
SHG Rheumakinder und Jungrheumatiker
Frau Jutta Sturn
6830 Rankweil
Tel.: 06 64-630 29 78
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12:01 Uhr
Dr. Gabriela Eichbauer-Sturm
Freistädter Straße 16/2/21
4040 Linz
Tel.: 07 32-71 60 60
www.rheumaschule.at
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