Typ 4

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Farbdoppleruntersuchung der
Schilddrüse
Prof. Dr. Roland Gärtner
Universität München
Medizinische Klinik - Innenstadt
Technische Überlegungen
•
Schallkopf: 7.5 – 10 MH
•
Duplex- Einrichtung ist sinnvoll
•
Patienten müssen immer gleich gelagert werden, mit leicht
nach hinten gebeugtem Kopf
•
Nur in Ausnahmefällen (Herzinsuff. oder starker
Rundrücken) ist auch eine Untersuchung in sitzender
Position möglich
Technische Überlegungen
•
•
•
•
•
Die Grenzflächen zwischen Kolloid und Zellverbänden
verursachen das normale Binnenecho der Schilddrüse
Niedrige Echogenität bedeutet niedrigen Koloidgehalt der
Follikel und hohe Zellzahl ( z.B. lymphozytäre Infiltration
bei AIT, oder hohe TSH-(TSI-) Stimlation )
Hohe Echogenität bedeutet koloidreichesGewebe
Zystische Läsionen sind echofrei mit Schallverstärkung
hinter der Zyste
Kalkeinlagerungen verursachen Schallauslöschung
Technische Überlegungen
Sonographie + CFDS
• Geräteeinstellung muss so gewählt werden, dass
die Halsmuskulatur nahezu schwarz und echofrei
erscheint
• Die Verstärkung des Duplex-Signales muss so
gewählt werden, dass eine normale Schilddrüse
nur wenig intrathyreoidale Gefäßstrukturen zeigt
• Die Geräteeinstellung sollte immer beibehalten
werden, Ausnahme: extrem große Strumen
Technische Überlegungen
Sonographie + CFDS
Die Morphologie der Schilddrüse, das umgebende Gewebe
einschließlich Lymphknoten und Nebenschilddrüse kann beurteilt
werden
Die „color-flow-duplex-sonography“ (CFDS) zeigt den Grad der
Perfusion des Gewebes an
Pathologische Gefäßstrukturen (a-v-shunts) können dargestellt
werden
Kombination Sonographie + CFDS liefert meht Informationen
über die funktionelle Aktivität eines Gewebes
>> Jedoch:
beides erfordert sehr viel Erfahrung von Seiten des
Untersuchers !
Normale Schilddrüse
Vordere / hintere Halsmuskulatur
45 mm
15 mmm
trachea
a. carotis
transversal
longitudinal
Klassifikation der Perfusion
(CFDS) in Schilddrüsenknoten
• Wichtig ist eine einheitliche, standardisierte
Beschreibung des Perfusionsmusters
• Grundsätzlich sollte man sich an die folgende
Einteilung in der Beschreiung der CFDS halten
• Die Frage ist,
– ob die CFDS eine zusätzliche Information liefert, um zwischen
eine benignen und malignen szintigraphisch kalten Knoten
unterscheiden zu können.
– Kann die CFDS bei diffusen Schilddrüsenveränderung
Informationen zur Diagnostik beitragen
Klassifikation der Perfusion
(CFDS) in Schilddrüsenknoten
• Typ 0
– Kein sichbarer Blutfluß
• Typ 1
– Geringer intranodulärer Blutfluß
• Typ 2
– Ausgeprägter zirkulärer Blutfluß (> 25% der Zirkumferenz)
• Typ 3
– Wie Typ 2 + wenig intranodulärer Blutfluß
• Typ 4
– Ausgeprägter intranodulärer Blutfluß mit oder ohne a-vFisteln
Was besagt die Information des
CFDS
• Knoten ohne Perfusion (Typ 0) sind immer
funktionell inaktiv
• Hoher Blutfluß häufiger bei autonomen
Adenomen mit hoher Aktivität, aber auch häufiger
bei Karzinomen
• Cave:
– CFDS ersetzt nicht die Szintigraphie
– Hilfreich in der Differenzierung von kalten Knoten ?
Typ 0
Typ 2
Typ 1
Typ 3
Typ 4
Papilläres Schilddrüsenkarzinom
CFDS bei AIT
• Bei immunogener Hyperthyreose immer
gesteigerte Perfusion (Typ 4)
• Bei AIT mit Euthyreose normale bis leicht
gesteigerte Perfusion, je nach Aktivität (Typ
1-3)
• Bei subakuter Thyreoiditis de Quervain:
kein Blutfluß! Typ 0
mit
ohne Duplex
„Thyroid inferno“
Dx: activer M. Basedow mit hoher Aktivität
Septiertes Schilddrüsengewebe, echoarm, deutlich
gesteigerte Perfusion.
AIT mit TSH basal 25 µU/ml
Fokal echoarme
Infiltrate mit deutlich
gesteigerter Perfusion
(Typ 4) der echoarmen
Bezirke
M. Basedow mit fokaler
lymphozytärer Infiltration
Homogen echoarme, kleine Schilddrüse (Vol 6 ml)
Diagn.: AIT mit noch Euthyreose (TSH 3,5 µU/ml)
Echoarme
Schilddrüse mit
multiplen, kleinen,
echodichten
Knötchen, letztere
nicht perfundiert
Diagnose:
M. Basedow mit
multiplen kalten
Knötchen
ohne Duplex
Typisch für:
Amiodarone induzierte mit Duplex
Thyroiditis Type II
Echoarme, kleine
Schilddrüse
Keine Perfusion!
Unregelmäßig begrenzte, echoarme Infiltrate, Type 0 CFDS
innerhalb der Infiltrate
Typisch und charakteristisch für:
Diagnose: Subakute Thyroiditis de Quervain
Schilddrüsenknoten
Was sollte beschrieben werden?
Echomuster
Halophänomen
Mikroverkalkungen
Vaskularisation
-Typ 0-4
-arterio-venous shunts
Lymph nodes
Zystischer Knoten: ohne Vaskularisation mit
multiplen kleinen Zysten
vor
nach
Aspiration einer
hämorrhagischen Flüssigkeit
Typ 1 CFDS
Homogen choarme Knoten, rechts mit angedeutetem
Halo, mit unterschiedlicher Perfusion
Diagnose: - autonomes Adenom rechts,
- kalter Knoten links, FNP benigne,
Typ 0 CFDS
Typ 1 CFDS
Homogen echoarmer Knoten, CFDS Typ 3
Szintigraphie: kalter Knoten
Diagnose: follikuläres Adenom
Autonomes Adenom / kalter Knoten, benigne
right
left
Echoarmer Knoten mit CFDS Typ 3
Innerhalb eines echonormalen Knotens
Histologie: onkozytäres Adenom innerhalb eines
Kolloidknotens
Echoarme Knoten in beiden Schilddrüsenlappen,
Mikro-Kalk-Einlagerungen und Hyperperfusion !!
Type 4 CFDS
Diagnose: Multilokuläres papilläres Karzinom
Echokomplexer Knoten, mit Kalkeinlagerung, CFDS Typ 4
Diagnose: medulläres Schilddrüsenkarzinom
Characteristika:
• unregelmäßig echoarme
Infiltrate
• Knoten nicht sicher abgrenzbar
• massive Hyperperfusion mit a-vshunts
Diagnose:
Folliculäres Karzinom pT4
Lymphknoten
•
normale Lymphknoten sind 1 x 3 mm, elliptisch, echoarm
•
vergrößerte, benigne Lymphknoten: oval, homogen,
nicht vaskularisiert
•
Lymphknoten-Metastasen: rundlich, CFDS Typ1-3,
echodichte Infiltrate oder echoarme, hilusnahe, Infiltrationen
•
Sensitivität, metastatische LK zu erkennen liegt bei 92% !!
Spezifität etwa 95% !!
Drei Lymphknoten dorsal der Schilddrüse,
rundlich und teils hyperperfundiert
anterior muscles
a. carotis
Lymphknotenmetastasen bei okultem
papillärem Karzinom
Klinische Studien
Frates et al J Ultrasound Med 22; 2003
Charakteristika
Solide
Zystisch
zu
100%
75-99%
50-74%
25-49%
1-24%
Benigne (177) Malignant (32)
84
24
93
8
0
17
13
16
47
0
1
1
0
6
Klinische Studien
Frates et al J Ultrasound Med 22; 2003
CFDS Typ
0
1
2
3
4
Benigne (177)
4
66
31
50
26
p= 0.004 Typ 4 vs < Type 4
Maligne (32)
2
7
3
6
14
Klinische Studien
Frates et al J Ultrasound Med 22; 2003
Solid nodules only
CFDS Type
0/1
2/3
4
Benigne
37
29
18
Malignant
6 (14%)
5 (14,5%)
13 (41,9%)
Total
84
24
P= 0.004 (4 vs < 4)
Kriterien der Malignität
•
•
•
•
Hypodenses Echomuster (87%)
Unregelmäßiger Randsaum (77,4%)
Mikroverkalkungen (29%)
Hyperperfusion Typ IV (80%)
» Papini et al. J Clin Endo Metab 2002
Medulläres Karzinom
Saller et al 2002
• 17/19 MTC
– Echoarm
– Intranoduläre Verkalkungen
– Kein Halo s
• 11/14 MTC
– Intranodulärer Blutfluß (nicht näher charakterisiert
• 7/14
– Perinodulärer blutfluß
Folliculäres Schildrüsenkarzinom
Fukunari Biomed Pharamacother 56, 2002
• 212 follicular carcinomas
– Type 4 CFDS
• Accurancy 81%
• Sensitivity 88.9%
• Specificity 74.2%
(74,2 %)
(80,8 %) (Papini 2002)
CFDS in cold nodules
Berni et al Chir Ital 2002
• 108 patients with cold nodules
– 10 false positive
– 6 false negative
– 92 correct diagnoses
•
•
•
•
Sensitivity 88.8%
Specificity 81,5 %
Positive predictive value 82.7%
Negative predictive value 88 %
CFDS in kalten knoten
eigene, nicht publizierte Studie
•
•
•
•
Mikrokalzifizierung
Kein Halozeichen
Echoarm
Typ 4 CFDS
–
–
–
–
8/18 papilläres Karzinom
4/18 folliculäres Karzinom
2/18 medulläres Karzinom
4/18 folliculäres Adenom
CFDS und Malignität
• Die meisten Studien zeigen eine gute Korrelation
zwischen CFDS und Wahrscheinlichkeit einer
Malignität
• Kombination CFDS Typ 4 und sonographische
Zeichen (echoarm, kein Halo, Mikroverkalkung)
erhöht die prädiktive Wahrscheinlichkeit auf >
80% für das Vorliegen einer Malignität bei
szintigraphisch kalten Knoten
Microvasular density (MVD) and
thyroid tumors
Endocr Rev 24, 2003
• Increased MVD (x3) in papillary
carcinomas
• Increased MVD in malignant follicular
tumors
• Increased MVD in well differentiated
tumors
• Lower MVD in less differentiated tumors
– Anaplastic / follicular
CFDS und Malignität
• Weitere prospektive Studien sind notwendig, um Spezifität
und Sensitivität zu belegen
• Standardisierte Untersuchung ist Voraussetzung
• Wichtig wäre zu klären, welche benigne Knoten auf
welche Therapie (Jodid vs. TSH – Suppression)
ansprechen in Bezug auf Größenreduktion und
verhinderung einer malignen Entartung (FNP negativ).
– CFDS Type 0-2
– CFDS Type 3-4
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