20-27 Fischotter - Natuerlich online

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NATUR Tiere
Tiere NATUR
Der Fischotter ist in Europa
Rückkehr
in Raten
nach einer wilden Zeit der
Verfolgung wieder auf dem
Vormarsch. Auch in der
Schweiz entdeckten Naturfreunde ein erstes Tier.
Wirklich bereit für den
Fischotter ist die Schweiz
aber noch nicht.
Text: Hansjakob Baumgartner
D
er Abschiedsgruss war eine Portion Fischottergelee, die der
Wildbiologe Darius Weber am
frühen Morgen des 25. Januar
1989 unterhalb von Champmartin VD auf
einem Steinblock am Ufer des Neuenburgersees fand. Das so bezeichnete Sekret
der Analdrüse, das aussieht wie Gallerich
und etwas streng riecht, war in der Nacht
zuvor da deponiert worden. Otter pflegen
damit ihren Kot zu parfümieren und so
ihr Revier zu markieren. Es war das letzte
Lebenszeichen des Fischotters in der
Schweizer Gewässerlandschaft.
Foto: Gerhard Schulz
Rückkehr nach 15 Jahren
Bis zum 25. Mai 2004: Zwei Naturfreunde
hatten im Vogelschutzgebiet Fanel am
Neuenburgersee im Beobachtungsturm
Position bezogen, in der Hoffnung, Biber
zu sichten. Doch das Tier, dass sie kurz
vor Einnachten in knapp vier Meter Entfernung durch die Lagune schwimmen
sahen, war kein Biber. Ihre Beschreibung
war präzis, eine Verwechslung schwer
möglich. Dennoch stiess die Meldung auf
Skepsis. Ein Fischotter in einem hiesigen
Gewässer, 15 Jahre nach dem letzten
Nachweis der Art in der Schweiz?
Ein nachträgliches Absuchen des
Geländes nach handfesten Nachweisen
blieb ergebnislos, und mehrere Wildtierbiologen verbrachten halbe Nächte auf
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NATUR Tiere
Steckbrief
Name: Eurasischer Fischotter (Lutra lutra)
Verbreitung: Europa (ausser Island), Nordafrika, weite Teile Asiens bis Japan und Indonesien
Lebensraum: Flüsse, Bäche, Seen und Meeresufer mit reichlich deckender Vegetation
Grösse, Gewicht: Männchen werden bis 80
Zentimeter und zwölf Kilogramm; Weibchen
bis 70 Zentimeter und acht Kilogramm
Ernährung: Tierische Nahrung, von Fischen
über Muscheln bis zu kleinen Nagetieren
Sozialverhalten: Einzelgänger
Besonderes: Kann bis zu sieben Minuten
tauchen und hat auf einem Quadratzenti-
Ansitz, ohne das Tier wieder zu Gesicht
zu bekommen. Als man bereits dazu
neigte, das Ganze als Täuschung abzutun, wurde ein zweites Mal am selben Ort
erneut ein Fischotter gesichtet, auch diesmal von einem erfahrenen Beobachter.
Im April 2005 dann die Bestätigung:
Im Auftrag des damaligen Bundesamtes
für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) hatte eine Equipe von Wildtierbiologen die Region nochmals systematisch
nach Hinweisen abgesucht. Sie wurde
fündig: An einem Brückenpfeiler an
einem Seitengewässer des Zihlkanals
zwischen dem Neuenburger- und dem
Bielersee lagen drei Portionen mehrere
Wochen alter Fischotterkot.
meter Haut rund 50 000 Haare, die ein Luftpolster bilden und den Otter vor Wärmeverlusten beim Tauchen schützen
Gefährdung: Lebensraumzerstörung,
Gewässerverschmutzung, Fluss- und Bachverbauungen, geringe Fischbestände,
Fotos: Michael Roggo
Störung durch Freizeitaktivitäten
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Illegal ausgesetzt
Seither erfolgte keine Beobachtung mehr.
Der Otter, der aus der Kälte kam, hat sich
wieder verflüchtigt. Ob er noch lebt, ist
fraglich.
Doch woher stammte er? Dass er ein
letzter Mohikaner des ursprünglichen
Schweizer Bestandes war, ist nahezu
ausgeschlossen: Auch heimlich lebende
Tiere wie der Fischotter bleiben nicht
während mehr als zehn Jahren unbemerkt. Als höchst unwahrscheinlich erscheint auch eine natürliche Einwanderung. Die nächsten Vorkommen im Elsass
und an der Rhone in Frankreich sind
dafür zu weit entfernt. Vermutlich wurde
das Tier illegal ausgesetzt. An entsprechenden Gerüchten fehlt es nicht.
Wie dem auch sei – es könnte ein Vorbote sein. In der Tat sind für den Otter,
der vor noch nicht allzu langer Zeit in
weiten Teilen Europas als akut vom Aussterben bedroht galt, wieder bessere Zeiten angebrochen. Manche Populationen
nehmen zu und breiten sich aus, namentlich in den osteuropäischen Ländern, in
Grossbritannien, aber auch in der Nachbarschaft der Schweiz:
In Bayern war der Otter vor 30 Jahren
praktisch nicht mehr präsent. Jetzt
kommt er im Gebiet des Nationalparks
Bayerischer Wald wieder an fast allen
Fliessgewässern vor. Das bayerische Vor-
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kommen ist Teil der Böhmerwaldpopulation, die sich weit nach Tschechien und
Österreich hinein erstreckt.
Eiserner Vorhang verhinderte
Otterexpansion
Auch in Österreich war die Art zeitweise
ausgestorben. In den 1980er-Jahren wanderten dann die ersten Tiere ein. Sie kamen aus Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Slowenien. Heute ist wieder ein
Fünftel des Landes besiedelt, der Bestand
nimmt zu und breitet sich aus. Auch die
Population im französischen Massif Central expandiert.
Der positive Trend hat verschiedene
Ursachen: Teils beginnt sich der strikte
Schutz, der in einzelnen Ländern vor
noch nicht allzu langer Zeit verfügt
wurde, jetzt richtig auszuwirken. Der
Umbruch in Osteuropa ermöglichte die
Ausbreitung der östlichen Otterpopulationen westwärts, was der Eiserne Vorhang zuvor verhindert hatte. In Niedersachsen haben sich grossräumige Renatu-
rierungsmassnahmen an einem Fluss –
der Ise – positiv ausgewirkt.
Nachhilfe durch Ansiedelung
Gebietsweise wird mit Aussetzungen
nachgeholfen. So zum Beispiel im Elsass.
Hier wurden zwischen 1998 und 2001
sechs Otter ausgesetzt. Sie stammten aus
einem Zuchtgehege. Die Tiere waren zum
Teil mit einem Halsbandsender markiert
und deshalb mittels Peilgerät jederzeit im
Gelände lokalisierbar. Es zeigte sich, dass
die zoogeborenen Otter sich in der freien
Wildbahn bestens zurechtfanden.
In den Ticino-Auen des Piemonts
wurden in den späten 1990er-Jahren
ebenfalls zwei Paare ausgewildert. Bisher
liegt hier aber noch kein Fortpflanzungsnachweis vor.
Aus diesen beiden Gebieten wäre eine
natürliche Einwanderung in die Schweiz
am ehesten möglich, sollten sich da dereinst ausbreitungsfähige Bestände etablieren. Die Elsass-Otter haben sich auch
in der Ill fortgepflanzt, einem Flüsschen,
das wenige Kilometer von der Grenze
zur Ajoie JU entfernt entspringt. Das
Aussetzungsgebiet am Ticino liegt etwa
40 Kilometer südlich des Lago Maggiore.
Von dessen Auslauf bis zur Mündung
in den Po fliesst der Ticino durch eine
für westeuropäische Verhältnisse sehr
naturnahe Flusslandschaft, tragfähig für
eine Otterpopulation von schätzungsweise 60 Tieren.
Umweltgifte
standen Otter im Weg
Die Frage stellt sich, ob zuwandernde
Tiere bei uns noch geeignete Lebensräume fänden? Oder wäre es gar sinnvoll,
auch in der Schweiz ein Wiederansiedlungsprojekt zu lancieren? Ende der
1980er-Jahre wurde diese Frage schon
einmal gestellt und von den Fachleuten
einhellig verneint. Begründung: Die
Fische der hiesigen Gewässerlandschaft
seien zu stark mit Umweltgiften aus der
Klasse der Polychlorierten Kohlenwasserstoffe (PCB) verseucht.
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Im Winter verhungert
Foto: Gerhard Schulz
Heute wackelt diese Theorie. Denn:
Die durchschnittlichen PCB-Gehalte im
Leberfett der Fischotter Shetlands sind
rekordverdächtig hoch, doch die Tiere
vermehren sich wacker. Schottische
Otterweibchen, die dem Verkehr zum
Opfer gefallen waren, wiesen teils extrem
hohe Gehalte auf – und dennoch hatten
sie sich vor ihrem gewaltsamen Tod fortgepflanzt.
Offenbar können die Otter durchaus
auch mit PCB-belastetem Fisch leben,
wenn sie genug davon kriegen. Täglich
ein Kilo sollte es sein. Otter haben keine
isolierende Fettschicht unter der Haut
und verfügen auch sonst über wenig
Körperfett. Das macht sie schlank und
flink bei der Fischjagd unter Wasser.
Der Nachteil ist, dass im Winter viel
Energie für die Körperheizung draufgeht,
und dann auch keine Reserven verfügbar sind. Ist das Nahrungsangebot
während weniger Wochen mit kalten
Wassertemperaturen knapp, wird es eng.
100 Kilogramm Fischbiomasse pro
Hektar Gewässerfläche gelten als Mini-
Magere Kost: Vor allem im Winter geben die Schweizer Gewässer
zu wenig Nahrung für den Otter her – er verhungert
PCB wurden einst als Werkstoffe vielseitig verwendet – als Kühlmittel, Isolatoren, Schmiermittel, Weichmacher. Die
Gifte verflüchtigen sich aus diffusen
Quellen und gelangen über die Niederschläge in die Gewässer. Sie sind sehr
langlebig und reichern sich in Organismen entlang der Nahrungskette an. In
Fischen ist der Gehalt schon um das
Hunderttausendfache höher als im Wasser, im Fischotter hat es nochmals
tausendmal mehr.
Anti-Baby-Pille
aus der Nahrung
Chemisch gleichen diese Substanzen Geschlechtshormonen. Sie wirken wie AntiBaby-Pillen. Versuche mit amerikanischen Nerzen, die dem Fischotter nahe
verwandt sind, zeigten denn auch, dass
PCB im Körperfett die Fortpflanzungsfähigkeit der Weibchen massiv verringerte. Man nahm an, dass es den Fischotterweibchen gleich erging und die –
seit 1953 geschützte – Population in
der Schweiz deshalb an fehlendem Nachwuchs eingegangen sei.
Untersuchungen Ende der 1980erJahre ergaben, dass der Schweizer Fisch
verhältnismässig stark PCB-verseucht
war. Europaweit zeigte sich auch ein
Zusammenhang zwischen hohen PCBGehalten im Fisch und dem Wohl und
Wehe der Otterpopulationen: Nahezu
giftfrei war die Nahrung entlang der
Atlantikküste, wo der Meerwind für
sauberen Regen sorgt und dann wieder
weiter im Osten. Im stärker belasteten
Gebiet dazwischen klafft tatsächlich auch
die Verbreitungslücke des europäischen
Fischotters (siehe Karte Seite 27).
Aus Buwal und BWG
wird Bafu
Bundesamt für Umwelt (Bafu): So heisst
das Amt, das am 1. Januar 2006 aus dem
Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) und grossen Teilen des Bundesamts für Wasser und Geologie (BWG)
entstanden ist. Das neue Bundesamt hat
seinen Standort in Ittigen bei Bern. Bereits
Ende August 2005 hatte der Bundesrat entschieden, die Ressourcen in den Bereichen
Umwelt, Wasser und Naturgefahren zu
bündeln und hierzu das Buwal und grosse
Teile des BWG zu fusionieren. Der Begriff
«Umwelt» wird dabei umfassend verstanden: Dazu gehören Wald, Landschaft und
Wasser ebenso wie Artenvielfalt, Luftreinhaltung, Lärmbekämpfung oder Naturgefahren. Der Name «Bundesamt für Umwelt» signalisiere, dass es nicht einseitig
um Umweltschutz gehe, sondern um die
Nutzung der natürlichen Lebensgrundlagen
im umfassenden Sinn einer nachhaltigen
Bewirtschaftung sowie Schutz vor Gefahren
der Umwelt.
thv
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NATUR Tiere
Foto: Gerhard Schulz
Lebensraum: Die Lebensräume
in der Schweiz sind noch nicht
für den Fischotter vorbereitet,
so dass eine dauerhafte
Besiedlung schwer möglich wäre
Infobox
Fischotter im Internet
• www.prolutra.ch
• www.kora.ch
• www.nationalpark.ch/download/dwn/
Fischotter%202002.pdf
• www.fischotter-schleswig-holstein.de
• www.awl.ch/fischen/aktuell/fischotter
• www.waldwissen.net/themen/wald_wild/
wildbiologie/lwf_fischotter_bayerwald_
2004_DE
• www.otterzentrum.de
• www.akyaka.org/otter/index.htm
Literatur zum Fischotter
• Dr. Hans Schmid: Artikelserie Wildbiologie
Nummer 1/38a-2005, Fr. 10.–, exkl. Porto,
zu bestellen unter: Wildtier Schweiz, Strickhofstr. 39, 8057 Zürich, Telefon 044 635 61 31,
Fax 044 635 68 19, [email protected]
• Christian Speich: «Der Wassermarder
kommt», Zürcher Tierschutz, für Fr. 7.–, inkl.
Porto zu bestellen unter: Zürcher Tierschutz,
Zürichbergstrasse 263, 8044 Zürich, Telefon
044 261 97 14, [email protected]
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mum für einen tragfähigen Otterlebensraum. Dieses Angebot muss zudem in
Fliessgewässern verfügbar sein. Denn in
Seen verziehen sich die Fische im Winter
in die Tiefe, wo selbst virtuos tauchende
Otter nicht mehr hinkommen.
Weniger Fische
als vor 20 Jahren
Diesbezüglich hat sich die Situation seit
dem Verschwinden der Art aus der
Schweizer Gewässerlandschaft deutlich
verschlechtert. Die Forellenfänge in den
hiesigen Bächen und Flüssen sind seit
1980 um 60 Prozent gesunken. Auch
wenn Fangertrag und Bestand zwei Paar
Stiefel sind und die Forelle nur eine von
rund 50 einheimischen Fischarten ist, bestehen doch wenig Zweifel, dass die
Fischbestände in den hiesigen Fliessgewässern in letzter Zeit spürbar geschrumpft sind.
Der Fischrückgang hat gemäss dem
Forschungsprogramm «Fischnetz» viele
Ursachen. Mikroverunreinigungen wie
zum Beispiel Rückstände von Pestiziden
und Arzneimitteln, die – wie PCB – teilweise auch hormonähnliche Wirkung
haben; steigende Wassertemperaturen
infolge des Klimawandels sowie allgemeiner Umbau der Gewässerlandschaft
in ein strukturarmes System von Kanälen
und Staustufen mit künstlichem Wasserregime, der zwar zum Teil schon vor
Jahrzehnten passiert ist, aber immer
noch nachwirkt.
1997 machte der Biologe Jean-Marc
Weber im Auftrag des WWF eine grobe
Evaluation der hiesigen Gewässerlandschaft als potenzieller Otterlebensraum.
Er fand im besten Fall suboptimale Gebiete. Den Ansprüchen am nächsten
käme das Seeland: Neuenburger-, Murten- und Bielersee mit Zuflüssen und den
Kanälen im Grossen Moos. Doch dass
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Gescheiterter Versuch
Einmal hat man es schon versucht: Naturschützer hatten sich 1975 vierFischotterpaare aus Bulgarien beschafft, um sie in der Schweiz anzusiedeln. Die Tiere setzten sie im Schwarzwasser BE oberhalb der Einmündung in die Sense aus. Im Auftrag des WWF hatten drei Wildbiologen
zuvor die Schweizer Gewässerlandschaft nach geeigneten Lebensräumen abgesucht und noch deren drei gefunden: das NeuenburgerseeSüdufer, wo damals noch die letzten ursprünglichen Otter der Schweiz
lebten, die Orbe im Jura sowie das Schwarzwasser-Sense-Gebiet.
Der Schwarzwassergraben ist eine der schönsten Auen der Schweiz:
der Bach ist auf der ganzen Strecke unkorrigiert und klar. Es hat dichte
Auenwälder, Tümpel und Seitengräben. Schwarzwasser und Sense sind
gute Forellengewässer.
Foto: Michael Roggo
Bis 1982 wurden im Gebiet regelmässig Otter gespürt. Man fand Kot-
sich in der Schweiz eine lebensfähige
Population halten könnte, sei unwahrscheinlich, befand Weber.
Defizite abklären
und benennen
Das kann sich aber ändern. «Wir dürfen
den Fischotter in der Schweiz nicht
aufgeben», sagt Hans Schmid, Leiter Tierpflege im Zoo Zürich und Geschäftsführer der Stiftung «Pro Lutra». Zumal
unser Land eine Brücke zwischen den
getrennten Populationen im Westen – im
Rhoneraum – und den Vorkommen im
Osten – im Donaugebiet – bilden könnte.
Alles zu unternehmen, um dem Otter
den Weg zurück in die Schweiz zu ebnen,
ist der Zweck der Stiftung.
Als Erstes will die Stiftung nun die
Lebensraumbedingungen in der Schweiz
wissenschaftlich abklären lassen. Geplant
ist eine vergleichende Untersuchung
mit Gebieten in Osteuropa, die gesunde
Otterbestände beherbergen. So hofft man,
die Defizite genauer zu erkennen und
gezielte Abhilfemassnahmen ergreifen zu
können.
haufen, Trittsiegel, einmal ein totes Tier und 1982 erstmals auch Spuren
eines Jungotters. Im Winter 1985/86 sah der Wildhüter letztmals Otterfährten im Schnee. Eine systematische Nachsuche im Sommer 1987 und
im darauf folgenden Winter erbrachte dann keinen Hinweis mehr.
schutz: «Mehr Raum für die Flüsse und
Bäche» ist die neue Devise des Bundesamtes für Umwelt Bafu (siehe Kasten Seite
25). Wo das Dammkorsett gelockert wird
und der Fluss in die Breite gehen darf,
kann er extreme Wassermengen besser
schadlos ableiten. Natürliche Fliessgewässerdynamik kommt wieder zum Zug,
strukturiert den Lebensraum und ermöglicht so auch höhere Fischbestände.
Daran sind auch die Angler interessiert, die den Otter einst zum Teufel
hjb
wünschten und auch massgeblich an
seinem Verschwinden beteiligt waren.
Bereits wurde die neue Philosophie im
Gewässerschutz punktuell umgesetzt,
das Vorzeigebeispiel ist die Thur. «Die
Anstrengungen des Bundes und der
Hobbyfischer, natürliche Gewässersysteme zu fördern, lassen die Hoffnung
aufkommen, den Fischotter in den nächsten Jahrzehnten in der Schweiz wieder
begrüssen zu dürfen», glaubt Hans
Schmid.
■
verbreitet
selten
verschwunden
keine Informationen
Renaturierungen
sind angesagt
Sicher nicht schaden kann, was ohnehin
Not tut, nicht zuletzt für den HochwasserNatürlich | 1-2006 27
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