Leistung, Reibung Leistung P: Verrichtete Arbeit pro Zeit: P= dW dt Einheit der Leistung: 1 Watt = 1 J/s = 1 kg m2 / s3 x1 W = ∫ r r F ds = x0 dW d = dt dt t1 ∫ r dsr F dt = dt t0 ∫ t1 ∫ 1736 - 1819 r r F ⋅ v dt t0 r r r r F ⋅ v dt = F ⋅ v r r P = F ⋅v 147 Leistung beim Beschleunigen: Beschleunigung mit konstanter Kraft: r d2 x (t ) r m =F dt 2 Differentialgleichung integrieren: r r r d x (t ) r F = v (t ) = t + v 0 dt m r r r F 2 r x( t ) = t + v 0 t + x0 2m ⇒ r r r r F2 P (t ) = F ⋅ v (t ) = t +v0 ⋅F m (Wichtig z.B. bei Reibung!) Die Leistung steigt quadratisch mit der beschleunigenden Kraft, aber linear mit der Zeit an 148 1 Leistung und potentielle Energie: ∆s ∆m h ∆E pot = ∆m g h P= P= ∆Epot ∆t = ∆m g h, ∆t ∆m v g h. ∆s oder (mit v = ∆s ): ∆t (Leistung proportional zur Geschwindigkeit des Bandes) Der Motor muss die Leistung P liefern. 149 Reibung (nur phänomenologische Behandlung): 1. Haftreibung FN r r FR ≤ µ H FN FR FN : Normalkraft FR : Reibungskraft µH : Haftreibungskoeffizient Die Haftreibung hängt nicht von der Auflagefl äche, sondern nur von der Andruckkraft und der Oberflächenbeschaffenheit ab. r FG sin α Der Körper beginnt zu rutschen, wenn FG sinα ≥ µ H FG cos α ⇒ µ H = tan α , α = arctg µ H r FG r FN α 150 2 2. Gleitreibung Wenn der Körper rutscht, wird die Reibungskraft geringer: r r FR = µ G FN FN F R ,v FN : Normalkraft FR : Reibungskraft µG : Gleitreibungskoeffizient µG ≤ µH µH µG Stahl-Stahl 0.7 0.6 Alu-Alu 1.0 1.0 Glas-Glas 0.9 0.4 Teflon-Teflon 0.04 0.04 Gummi-Beton 1.0 0.8 Gummi-Beton (naß) 0.3 0.25 Material 151 3. Rollreibung Analog: r r FR = µ R FN FN : Normalkraft FR : Reibungskraft µR : Rollreibungskoeffizient Material µR Stahl – Stahl 0.001 Gummi-Beton 0.01 µ R << µG , µH 152 3 4. Reibung und Schmierung (Modelle im atomaren Maßstab) Schmiermittel-Moleküle (grün) füllen genügend große Zwischen räume zwischen zwei aufeinander reibenden Flächen aus und verhindern so die unmittelbare Berührung (Adhäsion, d.h. schwache chemische Bindung) beider Flächen. Bei einer Gleitbewegung wandern die Moleküle in benachbarte atomare Lücken geeigneter Größe. Oberfläche im atomaren Maßstab ca. 0,5 nm h Unterste Atomlage ( Grenzschicht) des oberen Mediums v Schmiermittel-Moleküle (mehrere Moleküllagen) Oberste Atomlage ( Grenzschicht) des unteren Mediums V(h) (Geschwindigkeitsgradient) V=0 Beide Grenzflächen haben i. allg. unterschiedliche atomare Abmessungen (Gitterkonstanten). Die Reibung zwischen den beiden Grenzflächen wird ersetzt durch die viskose Reibung in dem flüssigen Schmiermittel, Geschwindigkeitsgradient dv/dh. 153 5. Viskose Reibung (Stokes-Reibung) Kleine Kugel mit Radius r bewegt sich langsam in einer viskosen Flüssigkeit: r r FR = −6π η r v . (Die Reibungskraft ist der Geschwindigkeit v entgegengerichtet) η: Viskosität der Flüssigkeit. Reibungskraft ist proportional zur Geschwindigkeit, also ist die an das reibende Medium abgegebene Leistung P = F • v proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit. Unter dem Einfluß der Gewichtskraft: Nach anfänglicher Beschleunigung r konstante Sinkgeschwindigkeit : v S r r FR = −FG , Für Kugeln aus dem gleichen Material (gleiche Dichte ?) aber verschiedenen r r Radien r ergeben sich unterschiedliche − 6π η r v = −mg, Sinkgeschwindigkeiten vS : r r r 2 r 2 ρ´g r 4π 3 mg vS = . m = r ⋅ ρ´ vS = . 9η 3 6π η r Gleichgewicht: ρ´= ρ − ρ Öl , (Auftrieb) Kugel ρ Öl Öl 154 4 6. Schnelle Bewegung in Gas oder Flüssigkeit (Turbulenz) Reibungskraft ist jetzt proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit v (Wirbelbildung) FR = 12 c w ρ Av 2 c w Widerstandskoeffizient (Kugel: c w ≅ 0,4; Stromlinienform: c w < 0,1) ρ Dichte des Mediums (Gas, Flüssigkeit) A Querschnittsfläche Widerstandsbeiwerte cW : 0,4 ( Stromlinienprofil) (Tragflächenprofil) „ 0,06 0,8 (Kugel) (Halbkugel) 0,1 0,2 1,2 (Scheibe) 1,4 ( Kugelkalotte) 155 Leistung beim Autofahren: Parameter für Auto: m = 1000 kg, A = 3 m2, c w = 0.5, ρ Luft = 1.2 kg/m3 Rollreibung: FR,1 = µ R m g = 100 N Luftwiderstand: FR,2 = 12 cw ρ A v 2 = 0. 9 kg/m ⋅ v 2 Leistung: P = FR ,ges ⋅ v Bei 50 km/h (= 13,88 m/s): Fges = 100 N + 174 N = 274 N P Bei 150 km/h (= 41,66 m/s): = 3800 W ≅ 4 kW Fges = 100 N + 1562 N = 1662 N P = 69240 W ≅ 70 kW Leistung gegen Luftwiderstand ist ungefähr proportional zu v3 156 5