Einleitung Grundlagen Einordnung Normen Thomas Gerstner Institut für Mathematik Goethe-Universität Frankfurt am Main Einführungsvortrag Proseminar Normen“ ” 25. Januar 2013 Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Outline 1 Einleitung Motivation Anwendungsbereiche 2 Grundlagen Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln 3 Einordnung Einordnung Wichtige Normen Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Motivation Anwendungsbereiche Outline 1 Einleitung Motivation Anwendungsbereiche 2 Grundlagen Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln 3 Einordnung Einordnung Wichtige Normen Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Motivation Anwendungsbereiche Motivation Norm: Beschreibung der Größe“ eines ” mathematischen Objekts Beispiel: Die euklidische Norm p kv k2 = x 2 + y 2 entspricht der anschaulichen Länge eines Vektors in der euklidischen Ebene c Wikimedia Commons Mathematische Objekte (Elemente eines Vektorraums): Zahlen Matrizen Funktionen Zahlentupel Folgen Operatoren Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Motivation Anwendungsbereiche Anwendungsbereiche Anwendungsbereiche: Geometrie (Länge, Abstand) Analysis (Metrik, Funktionenräume) Lineare Algebra (Matrixnormen) Numerik (Fehlerabschätzungen) Approximationstheorie (Bestapproximation) Funktionalanalysis (Banachräume) Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln Outline 1 Einleitung Motivation Anwendungsbereiche 2 Grundlagen Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln 3 Einordnung Einordnung Wichtige Normen Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln Definition Definition: Eine Norm ist eine Abbildung k · k : V → R+ , x 7→ kxk c Wikimedia Commons von einem Vektorraum V über dem Körper K der reellen oder komplexen Zahlen nach R+ mit den drei Eigenschaften (Axiomen) • kxk = 0 ⇒ x = 0 • kα · xk = |α| · kxk • kx + y k ≤ kxk + ky k (Definitheit) (absolute Homogenität) (Dreiecksungleichung) für alle Vektoren x, y ∈ V und alle Skalare α ∈ K. Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln Beispiel (Euklidische Norm) Definitheit: kxk = 0 ⇒ x = 0 Hat ein Vektor die Länge null, so ist er der Nullvektor. Absolute Homogenität: kα · xk = |α| · kxk Wird ein Vektor mit einer Zahl multipliziert, so ändert sich seine Länge mit dem Betrag dieser Zahl. Dreiecksungleichung: kx + y k ≤ kxk + ky k c Wikimedia Commons Die Länge der Summe zweier Vektoren ist höchstens so groß wie die Summe der beiden Längen. Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln Grundlegende Eigenschaften Umgekehrte Richtung der Definitheit: Setze in der absoluten Homogenität α = 0: kα · xk = |α| · kxk k0 · xk = |0| · kxk k0k = 0 Der Nullvektor hat damit die Länge null: x = 0 ⇒ kxk = 0 Zusammen mit der Definitheit gilt dann: kxk = 0 ⇔ x = 0 Ein Vektor hat genau dann die Norm null, wenn er der Nullvektor ist. Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln Grundlegende Eigenschaften Symmetrie: Setze in der absoluten Homogenität α = −1: kα · xk = |α| · kxk k(−1) · xk = |−1| · kxk k − xk = kxk Der inverse Vektor hat die gleiche Norm wie der Ausgangsvektor. Damit gilt auch für die Differenz zweier Vektoren: ky − xk = k − (x − y )k = | − 1| · kx − y k = kx − y k Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln Grundlegende Eigenschaften Nichtnegativität: Setze in der Dreiecksungleichung y = −x: kx + y k ≤ kxk + ky k kx − xk ≤ kxk + k−xk k0k ≤ 2 · kxk 0 ≤ kxk Jede Norm ist also nichtnegativ. ⇒ Jeder vom Nullvektor verschiedene Vektor hat eine positive Norm. Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln Grundlegende Eigenschaften Umgekehrte Dreiecksungleichung: Wende die Dreiecksungleichung auf x − y + y an: kx − y + y k ≤ kx − y k + ky k kxk ≤ kx − y k + ky k kxk − ky k ≤ kx − y k Analoge Anwendung auf y − x + x: ky − x + xk ≤ ky − xk + kxk ky k ≤ ky − xk + kxk ky k − kxk ≤ kx − y k Insgesamt gilt damit: | kxk − ky k | ≤ kx − y k Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln Grundlegende Eigenschaften Konvexität: Eine reellwertige Funktion f : V → R heißt konvex, falls f (tx + (1 − t)y ) ≤ tf (x) + (1 − t)f (y ) für alle x, y ∈ V und 0 ≤ t ≤ 1 gilt. c Wikimedia Commons Jede Norm ist konvex, denn es gilt ktx + (1 − t)y k ≤ ktxk + k(1 − t)y k = tkxk + (1 − t)ky k Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln Normkugeln Offene Normkugel um x0 ∈ V : {x ∈ V : kx − x0 k < r } Abgeschlossene Normkugel um x0 : {x ∈ V : kx − x0 k ≤ r } Normsphäre um x0 : {x ∈ V : kx − x0 k = r } c Wikimedia Commons Einheitskugel und Einheitssphäre: Wähle x0 = 0 und r = 1 Jede Normkugel entsteht aus der Einheitskugel durch Skalierung mit dem Faktor r und Verschiebung um den Vektor x0 . Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln Normkugeln Konvexe Menge: Menge M ⊂ V heißt konvex, wenn tx + (1 − t)y ∈ M für alle x, y ∈ M und alle 0 ≤ t ≤ 1 gilt. c Wikimedia Commons Die Einheitskugel einer Norm ist konvex, denn ktx + (1 − t)y k ≤ t kxk +(1 − t) ky k ≤ t + (1 − t) = 1 |{z} |{z} ≤1 ≤1 Die Einheitskugel einer Norm ist punktsymmetrisch bzgl. des Nullpunkts, denn kxk ≤ 1 ⇔ k − xk ≤ 1 c Wikimedia Commons Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Einordnung Wichtige Normen Outline 1 Einleitung Motivation Anwendungsbereiche 2 Grundlagen Definition Grundlegende Eigenschaften Normkugeln 3 Einordnung Einordnung Wichtige Normen Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Einordnung Wichtige Normen Einordnung Jedes Skalarprodukt induziert eine Norm: p kxk = hx, xi Jede Norm induziert eine Metrik: d(x, y ) = kx − y k Jede Metrik induziert eine Topologie: c Wikimedia Commons Uε (x) = { y ∈ V , d (x, y ) < ε} T = {M ⊂ V | ∀ x ∈ M ∃ ε > 0 : Uε (x) ⊂ M} Bezüglich dieser Topologie ist jede Norm eine stetige Abbildung. Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Einordnung Wichtige Normen Begriffe Skalarprodukträume (V , h·, ·i) Topologische Räume (X , T ) Winkel Offene Mengen Orthogonalität Stetigkeit Normierte Räume (V , k · k) Länge, Größe Grenzwert Inneres und Äußeres Metrische Räume (X , d) Rand Abstand Beschränktheit V : Vektorraum Cauchy-Folge X : beliebige Menge Vollständigkeit Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Einordnung Wichtige Normen Wichtige Normen Zeilensummennorm Zahlnormen Betragsnorm Spaltensummennorm Vektornormen Folgennormen Maximumsnorm bv -Norm Euklidische Norm `p -Normen Summennorm Funktionennormen p-Normen Supremumsnorm Matrixnormen BV -Norm Gesamtnorm Lp -Normen Frobeniusnorm Cs -Normen Spektralnorm Sobolev-Normen Thomas Gerstner Normen Einleitung Grundlagen Einordnung Einordnung Wichtige Normen Quellen Quellen: Wikipedia: Norm (Mathematik) Wikipedia: Konvexe und konkave Funktionen Wikipedia: Konvexe Menge Wikipedia: Normierter Raum Wikipedia: Raum (Mathematik) Thomas Gerstner Normen