3. Mikrotubuli

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Zellbiologie – Zelle und Zellorganellen
Lebende Materie besteht aus Zellen – vom Bakterium bis zum Blauwal
Alle auf der Erde existierenden biologischen Systeme setzen sich aus denselben Arten
biochemischer Moleküle zusammen und verwenden auf zellularer Ebene ähnliche
Organisationsprinzipien.
Die Zelle ist die kleinste autonome Einheit des Lebens. Nur einer Zelle oder einem
Zellverbund kann das Prädikat „Leben“ zugeordnet werden.
Wie Zellen auf der Grundlage der sie bildenden Moleküle funktionieren, erforscht
das interdisziplinäre Forschungsgebiet der
Molekularen Zellbiologie
Zellbiologie ist
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Molekularbiologie der Zelle
Molekulargenetik / Genomik
Zellmorphologie / Ultrastruktur
Biochemie / Physiologie
Biophysik / Bioenergetik
Bioinformatik
Entwicklungsbiologie
Evolutionsbiologie
Biomedizin
Alle Lebewesen auf der
Erde lassen sich auf einen
gemeinsamen Vorfahren,
einer „Urzelle“, zurückführen.
Die Evolution hat sich im
Genom der Lebewesen
niedergeschlagen. Deshalb
lassen sich durch Genanalysen
verwandschaftliche Beziehungen zwischen verschiedenen Lebewesen aufdecken
(insbes. ribosomale RNA)

Phylogenetische
Stammbäume
Sind Viren Lebewesen?
Viren bestehen aus einer Eiweißhülle und
einem Informationsmolekül (DNA oder RNA),
welches den Aufbau der Eiweißhülle (dessen
Proteom) codiert.
Viren sind nicht in der Lage, selbständig die
DNA/RNA zu transkripieren und die Eiweißbiosynthese auszuführen. Sie benötigen
dazu die Dienste einer lebenden Zelle:
 Viren existieren parasitär
 Viren fehlen wesentliche Merkmale des
Lebens
Viren sind keine Lebewesen!
Beispiel: Bakteriophage
Es existieren zwei Arten von Zellen mit unterschiedlichem
Organisationsgrad – Prokaryonten und Eukaryonten
Prokaryonten
Eukaryonten
Kein Zellkern
Komplexer Zellkern
Nur Einzeller (Bakterien, Archaen)
Ein- und mehrzellige Organismen
Ein ringförmiges DNA-Molekül
Mehrere lineare DNA-Moleküle in
Chromosomen organisiert
Vorwiegend codierende DNA-Abschnitte
Vorwiegend nichtcodierende Regionen
Extrachromosomale DNA (Mitochondrien,
Chloroplasten)
Keine Zellorganellen
Komplexe Zellorganellen (z.B.
Mitochondrien, Lysosome, Golgi-Apparat)
Kein Cytoskelett
Sehr komplexes Cytoskelett
Zellteilung durch einfache Zweiteilung
Zellteilung mit vorausgehender Kernteilung
(Mitose, Meiose)
Zellorganellen entwickelten sich durch
Endosymbiose
Zellen schirmen sich durch eine Zellwand von der Außenwelt ab
„tierische“ Zellen – Phosphorlipid-Membranen
„pflanzliche“ Zellen – Kohlenhydrat (Zellulose)-Zellwände
negativ geladen
Ein durch eine Doppellipidschicht (Membran) abgegrenztes Volumen nennt man Vesikel.
 Innenraum / Außenraum (nur in wässrigem Miljö)
Die prokaryontische Zelle
Bakterien
Archaea
Modellorganismus
Escherichia coli
- doppelte Zellmembran / 1x DNA, n x Nucleoide (Ringmoleküle)
- transmembrane Proteine
- Adhäsine zur Anlagerung an andere Zellen
Die eukaryontische Zelle
DNA im Zellkern
konzentriert
Gegenüber prokaryontischen Zellen bedeutend größere Komplexität
Besitzt mit Membranen umgebende Zellorganellen
Zellkompartimente oder Organellen einer eukaryotischen Zelle
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Plasmamembran
Zytoplasma
Zellkern
Endoplasmatisches Retikulum
Golgi-Apparat
Vesikel (sekretorisch)
Peroxysom
Lysosom
Mitochondrien
Schutz und Abschluß vor der Außenwelt - Zellmembranen
Doppelmembran aus
Phospholipiden
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definiert räumliche Begrenzung
Schutzfunktion
Barriere für wasserlösliche Stoffe
Bestehen aus Phospholipiden
hydrophobe Moleküle können die
Plasmamembran durchdringen
Umhüllung von Zellkompartimenten
elektrische Spannungsbarriere
Positionierung von Transmembran-Proteine
Energiespeicher
(1) Kanalprotein (2) Globularprotein (3) Glycoprotein (4) Kohlenhydratkette (5) hydrophyle Köpfe (6) Phospholipide
(7) Phospholipid-Molekül (8) hydrophober Schwanz (9) Alpha-Helix (10) Oberflächenprotein (11) Zytoskelettfilament
(12) Integrales Protein (13) Periphäres Protein (14) Glycolipid (15) Cholesterin
Zytoplasma
Das wäßrige Milljöh innerhalb einer Zelle wird als Zytoplasma bezeichnet
• Reaktionsmedium biochemischer Prozesse
• Transportmedium von Molekülen zwischen den Zellorganellen
• besteht aus dem flüssigen Cytosol und dem festeren Cytoskelett
Die Stabilität einer Zelle wird durch einen leicht erhöhten Innendruck sowie durch
Zytoskelettstrukturen aufrechterhalten
Es gibt drei verschiedene Typen von Zytoskelettstrukturen
1. Mikrofilamente - dynamisches formgebendes Gerüst aus Aktinfasern
2. Intermediärfilamente – bilden „Drahtseile“ in der Zelle, an denen sich bestimmte
Zellorganellen entlanghangeln; bestehen aus Ceratin
3. Mikrotubuli – bilden ein „Schienensystem aus Alpha- und Beta-Tubulin in der Zelle
Fluoreszenzaufnahme
Ephithelzellen unter dem
Mikroskop. Die Mikrotubuli
sind in grün, Aktinfilamente
sind in rot markiert worden.
Die Zellkerne sind blau
markiert.
Cytoskelett - Aktin-Mikrofilamente
Amöbe
Netzwerk von Aktin-Filamenten im Zytoplasma
Cytoskelett – Intermediär-Filamente
Geflecht aus Intermediärfilamenten
• füllen gesamten Zellraum aus
• Kernlamina
Die Intermediärfilamente sind biegsam, aber sehr zugfest. Sie scheinen vor allem als
Zugfasern zu wirken, sind aber nicht in der Lage, Kraft zu erzeugen. Beispielsweise sind
die Keratinfasern in unserer Haut aus solchen Filamenten aufgebaut.
Cytoskelett – Mikrotubuli
sind steife Fasern, die an einem Ende aufgebaut (+) und am anderen Ende (-) abgebaut
werden – „Tretmühlenmechanismus“ läßt das Mikrotubuli wie eine Raupenkette durch
die Zelle wandern.
Die Mikrotubuli sind für die Zellteilung zuständig und
bewegen, ebenfalls mithilfe von molekularen
Motoren, die Chromosomen der sich teilenden Zelle
in die jeweiligen Tochterzellen.
Mitosespindel
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