Standard Operating Procedure der Intensivstation II, Datum der Version: 24.01.2009 SOP1: STANDARD OPERATING PROCEDURE DER INTENSIVSTATION II SOP NARKOSEEINLEITUNG BEIM NICHT NÜCHTERNEN PATIENTEN © Dr. S. Döltz, Dr. H. Bachmann Definition Endotracheale Intubation erfolgt nach zügiger Narkose-Einleitung ohne zwischengeschaltete Maskenbeatmung. Damit sollen Rate der Aspirationen von Mageninhalt und damit verbundene Folgekomplikationen gesenkt werden. Bei wem ist die Crush-Intubation indiziert? ● ● ● Nicht nüchterner Patient Potentiell nicht nüchterner Patient, zum Beispiel Schutzintubation bei akuter arterieller Blutung des oberen GIT ohne Möglichkeit der Blutstillung während der Endoskopie Patienten mit erhöhtem intraabdominellen Druck (Adipositas, Schwangere) Durchführung ● ● ● Präoxygenierung des Patienten bei erhöhtem Oberkörper mit FiO2 100%, jedoch möglichst ohne Maskenbeatmung mit Beutel Applikation eines Anästhetikum und eines Muskelrelaxans in schneller Abfolge Intubation ohne manuelle Zwischenbeatmung Medikamente Anästhetikum Als Anästhetikum kann jedes gängige Medikament zum Einsatz kommen. Beim normalgewichtigen Erwachsenen beträgt die Standardeinleitungsdosis bei ● Etomidate: 7-10 ml ● Dormicum: 3 ml (15mg) Relaxans Rocuronium (Esmeron ®) Wirkung: Kürzeste Anschlagzeit der nicht depolarisierenden Muskelrelaxanzien mit Wirkeintritt nach 60-90 sek., Wirkung hält für 30-45 min. an. Dosierung: 0,6 mg/kg Körpergewicht, bei normalgewichtigen Erwachsenen entspricht dies etwa 1 Ampulle. Nebenwirkungen: ● ● Tachycardien als sympatomimetischer Effekt verlängerte Wirkdauer bei eingeschränkter Leberfunktion (>50% biliäre Elimination) Bitte nicht (mehr) machen ● ● Die Gabe von Succinylcholin soll nicht mehr erfolgen. Die Magensondenanlage vor Intubation kann einen Würgereiz auslösen und sollte unterlassen werden. 1 Ein SOP hat mehr als einen empfehlenden Charakter, eine Abweichung vom SOP bedarf einer expliziten dokumentierten Begründung.