Früchte und Gemüse 2013

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Eine Sonderbeilage der Hotellerie et Gastronomie Zeitung, April 2013
www.hotellerie-et-gastronomie.ch
Berichte | Fakten | Hintergründe | Produkte | Rezepte
republica
ZÜRI FRITES
Die beliebteste Beilage der Schweizer jetzt neu aus 100 % in Zürich angebauten Kartoffeln
und 100 % hochwertigem Schweizer Sonnenblumenöl. Frei von allergenen Zutaten und Konservierungsstoffen.
Wie hausgemacht – dank Schale und unverwechselbarem Schnitt.
«Züri Härdöpfel für Züri Frites –
das liegt nahe»
«Meine Kartoffeln kommen in meiner
Heimat auf den Tisch. Diese Idee gefällt mir.»
Patrick Meier
Landwirt,
Alten ZH
Daniel Peter
Landwirt,
Rickenbach ZH
Mehr Infos unter: www.kaditerroir.ch
Impressum
Editorial
Herausgeberin
Hotel & Gastro Union
Adligenswilerstrasse 22
6002 Luzern
Tel. 041 418 22 22 (Geschäftsstelle Luzern)
Tel. 021 616 27 07 (Geschäftsstelle Lausanne)
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www.hotelgastrounion.ch
Verlag
Hotellerie et Gastronomie Verlag
Adligenswilerstrasse 29/27
6006 Luzern
Tel. 041 418 24 40
Fax 041 418 24 71
jö[email protected]
www.hotellerie-et-gastronomie.ch
Verlagsleitung
Philipp Bitzer, Michael Gollong (stv. Verlagsleitung)
Chefredaktion
Jörg Ruppelt, Ruth Marending (stv.),
Christian Greder (Chefredaktion Hotellerie et
Gastronomie Zeitung)
Redaktion Luzern
Bernadette Bissig, Riccarda Frei, Mario Gsell,
Sarah Sidler, Rosaria Pasquariello (online),
Giuseppe Pennisi (italienische Seite)
Redaktion Lausanne
Patrick Claudet, Blaise Guignard (Redaktionsleitung
Hotellerie et Gastronomie Hebdo), Laurent Schlittler
Verkauf
Jörg Greder (Leitung), Gabriel Tinguely, Josef Wolf
Korrektorat
Heiner Fierz
Übersetzung
Bertrand Denzler
Schweizerinnen und Schweizer stehen immer mehr
auf Vegi-Kost. Laut einer neuen, von Coop in Auftrag gegebenen Umfrage, an der sich 800 Personen
aus der Deutsch- und Westschweiz beteiligten, geben 44 Prozent der Befragten an, häufiger fleischlos
zu essen als noch vor fünf Jahren. Die meisten bezeichnen sich als Teilzeit-Vegetarier oder Flexitarier
und verzichten heute bei jeder dritten Hauptmahlzeit gänzlich auf Fleisch. Nun gut, werden Sie sich,
verehrte Leserinnen und Leser fragen, was tischt man Flexitariern also auf ? Wie wäre
es mit exotischen Früchten und Gemüsen! Etwa einem Salat aus Mangostane, einer
süss-säuerlich schmeckenden Frucht aus den tropischen Regenwäldern Malaysias.
Oder einer kleinen Vorspeise aus gegarten Taro-Knollen. Taro, die süss-scharfe
Wasserbrotwurzel, wird heute in der Karibik angebaut und erinnert optisch an
Sellerieknollen. Mangostane und Taro sind zwei von insgesamt zehn Spezialitäten,
die wir in dieser Ausgabe unter dem Titel «Exotische Exoten» vorstellen.
Und wenn wir schon beim Thema sind: Wie wärs einmal mit Grünfutter aus dem
Meer? Die Rede ist von Speisealgen, die frisch oder getrocknet, als Salat oder Tee
nicht nur in Japan, sondern auch in unseren Breitengraden für Furore sorgen. Wer es
mehr regional mag, dem lege ich die Geschichte über Gemüsebauer Gerald Holliger
und dessen 25 Tomatensorten mit unterschiedlichsten Düften und Geschmäcken
ans Herz. Oder unsere grosse Story über alte Gemüsesorten, die dank Pro Specie Rara
wiederentdeckt werden. Des Weiteren möchten wir Sie über die neusten Schweizer
Biosäfte und Vegi-Convenienceprodukte informieren.
Wer weiss, vielleicht sind die einen oder anderen exotischen Früchte, die fast vergessenen Gemüsesorten genau das Richtige für Ihre Küche.
Jörg Ruppelt
Chefredakteur Zeitschriften
Gestaltungskonzept, Layout
Spot Werbung, St. Moritz
Druck
AVD Goldach, Goldach
Inhalt
Wochenzeitung Hotellerie et Gastronomie Zeitung
Die Hotellerie et Gastronomie Zeitung ist ein Print-
2 What’s new?
produkt des Hotellerie et Gastronomie Verlags mit
Sitz in Luzern und die meistgelesene Wochenzeitung
6 Exotische Exoten
im Schweizer Gastgewerbe. Mit einer von der Werbemedienforschung (WEMF) beglaubigten Auflage von
12 Fleischlos schmeckt!
über 25.000 Leserinnen und Lesern erreicht die Hotellerie et Gastronomie Zeitung dank Mehrfachlesern
16 Essiggurken aus der Schweiz, Tante Anita sei Dank
wöchentlich über 100.000 Leserinnen und Leser.
Sonderbeilagenserie «Booklet»
Der Hotellerie et Gastronomie Zeitung wird in loser Folge
die Fachbeilagenserie «Booklet» beigelegt. Die vorliegende Ausgabe ist dem Thema Früchte & Gemüse gewidmet
und erscheint unter dem gleichen Namen «früchte &
gemüse». Booklets zu weiteren Themen folgen.
Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwendung der redaktionellen Inhalte bedarf der schriftlichen Zustimmung
durch die Redaktion. Die in dieser Zeitung publizierten
Inserate dürfen von Dritten weder ganz noch teilweise
kopiert, bearbeitet oder sonst wie verwertet werden.
20 Saft der Säfte
22 Gemüse aus dem Meer
26 Belieferung- und Abholgrosshandel auf Frische-Kurs
28 Alte Sorten neu entdeckt 32 Die erste Konservendose
34 Tomaten sind seine Leidenschaft
38 Erdbeerig & schäumend
40 Wettbewerb / Vorschau
F R Ü C H TE & G E M Ü S E // E d i t o r i a l & I n h a l t
1
What’s new?
02
Feinste Mostarda Purées
Die geschmackliche Entwicklung der Mostarda Purées reicht zurück in die
Renaissance, wo an feierlich gedeckten Tafeln am Hofe von Fürsten und Päpsten
Senffrüchte gereicht wurden. Sandro Vanini entwickelte daraus die überraschenden,
süss-scharfen Mostarda Purées. Für die Herstellung wählt Sandro Vanini erlesene
Früchte aus, deren Fruchtfleisch bei der Ernte reif, aber noch fest ist. Die erfahrenen
Kandiermeister bearbeiten die Früchte mehrere Tage in einem Zuckersirup. Die
kandierten Früchte werden fein püriert und mit ausgewählten Zutaten veredelt. So
entsteht der einmalige Geschmack der Mostarda Purées. Je nach Sorte passen die
Mostarda Purées zu Käse, Fleisch, Geflügel, Fisch oder Wurstwaren. Sie harmonieren
zudem mit typisch schweizerischen Gerichten wie Gschwellti, Fondue und Raclette.
Erhältlich bei Prodega, CCA, Top CC, Aligro.
Kokos
01
05
Mit Hut und Stiel
100 Prozent frisch, 100 Prozent authentischer Geschmack und 100 Prozent vegetarisch. Das sind die Pilze von Champignons Suisses. Heutige Feinschmecker lieben
die Vielfalt kulinarischer Spitzenqualität: Champignons de Paris, Shiitake, Austernpilze, Kräuterseitlinge, Shimeji, Pom Pom in kreativen Variationen zubereitet.
Paniert, gedünstet, gefüllt, grilliert, gekocht, roh. Würzig, dezent, zart, nussig, fruchtig, umami. Pilze sind köstlich als Vorspeise, lecker als Beilage und einzigartig für den
kleinen Hunger zwischendurch. Und plötzlich ist alles andere Beilage. Zuchtpilze
von Champignons Suisses können das ganze Jahr über bezogen werden und machen
erlesene Gaumenfreuden besonders begehrenswert.
www.pilzrezepte.ch
www.sandrovanini.ch
Die beeindruckende Feinheit und Cremigkeit
von Fruchtmark «les vergers boiron» verfeinert
die Rezepte von Profis. Zum Beispiel Kokosnuss
& Kokosflocken. Die sämige und gehaltvolle
Textur bringt die zarte Kokoscreme und die
warmen Vanille- und Karamellakzente der subtil
gerösteten Kokosraspeln zur Geltung. Pâtissiers
werden die geschmeidige und homogene
Mischung zu schätzen wissen. Passend für
leckere Süssspeisen mit Mango, Kokosnuss und
Passionsfrucht und für Sorbets mit intensivem
Geschmack und einem Hauch von Exotik.
06
Jetzt im April beginnt die Radieschensaison. Radieschen sind ein klassisches
Frischgemüse und bestehen zu 94 % aus Wasser. Deshalb haben sie nur
14 Kalorien pro 100 Gramm. Gesund sind sie aber: Radieschen enthalten
Vitamin C, Eisen, Kalzium und Magnesium. In der Schweiz werden auf
104 Hektar circa 2.000 Tonnen angebaut. Der Pro-Kopf-Konsum in der
Schweiz beträgt 0,3 kg pro Jahr. Unser Rezepttipp für die Frühlingsküche:
Radieschensalat an Eiervinaigrette
Für 6–8 Personen. Dazu passt getoastetes Brot.
Vinaigrette
www.laibense.ch
03
Vitaminbox
Wer regelmässig Früchte isst, wird weniger krank, hat mehr Energie am Arbeitsplatz
und in seiner Freizeit. Aber wer hat schon Zeit, sich mit frischen Früchten direkt vom
Bauernhof oder vom Markt einzudecken? Genau das übernimmt das LieferserviceUnternehmen Freshbox, das dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feiert. Eine Freshbox
enthält marktfrische Früchte und/oder Gemüse sowie Trockenfrüchte. Der FreshboxKurier liefert die Vitaminboxen direkt zu den Kunden ins Büro oder nach Hause:
natürlich, marktfrisch, saisonal und innert 24 Stunden in der ganzen Schweiz.
www.freshbox.ch
04
Knackig und gesund
Perfekte Präsentation
Frische Früchte, farbenfrohe Desserts und leckere Süssigkeiten sind nicht nur
ein Gaumenschmaus, sondern auch etwas Besonderes für das Auge des Betrachters. Eine ansprechende Präsentation, egal ob draussen auf dem sommerlichen
Buffet oder drinnen im Restaurant, darf nicht fehlen. Die schlichten Tortenplatten und Clochen «Insieme» von Luigi Bormioli wirken fein und leicht und
lassen in ihrer Unkompliziertheit dem Inhalt den Vortritt. Ganz nach italienischer Handwerkskunst von Hand gefertigt, bestechen sie durch filigran
gearbeitete Details und kluges Design. Alle Teile sind aus klarem Glas,
spülmaschinenfest und in gewohnt bruchsicherer Qualität von Luigi Bormioli.
(Sauer-)Kraut
07
Denkt man an Sauerkraut, hat man meist eine ganz
bestimmte Vorstellung vom Geschmack. Sauer, fein
oder gluschtig. Manche mögen Sauerkraut aufgrund
seines Eigengeschmacks, andere lehnen es genau
deshalb ab. Sauerkraut teilt also die Konsumenten
in Sauerkraut-Fans und Sauerkraut-Ablehner. Die
Firma Schöni Swissfresh wird künftig zeigen, dass
Sauerkraut mehr ist als nur sauer. So werden gezielt
interessante Neurezepturen auf der Basis von Kabis
entwickelt. Der Schlüssel für den Erfolg liegt in der
Kreation interessanter Rezepte, die unerwartete
Geschmackserlebnisse generieren können und
gleichzeitig die dominante Säure harmonisieren.
½
TL
1 ½ TL
3
EL
4–5
EL
2
Senf
Honig
Weissweinessig
Rapsöl
Eier, hart gekocht, gewürfelt
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Salat
1–2
3–4
Schweizer Rüebli, geschnitten
Radieschen, in Streifen geschnitten
Frühlingssalate, z.B. Eichblatt, Kopfsalat,
Nüsslisalat, Chicorée und Cicorino Rosso
Zubereitung
Für die Vinaigrette alle Zutaten verrühren. Eier daruntermischen, würzen.
Für den Salat Rüebli, Radieschen und Frühlingssalate mit der Vinaigrette
mischen. Salat auf Tellern anrichten.
Vielversprechende Neuentwicklungen sind:
• Rahm-Sauerkraut (mild, rahmig)
• Riesling-Sauerkraut (fein, herb)
• Wasabi-Sauerkraut (asiatisch, fein-scharf )
• Bayrischkraut (leicht süsslich)
• Sauerkrautsalat (knackig frisch und mild)
www.schoeni.ch
www.victor-meyer.ch
www.gemuese.ch
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2
3
What’s new?
08
Optimierte Trockendressings
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Unilever Food Solutions hat sein Trockendressing-Portfolio optimiert und weiterentwickelt. An der Entwicklung waren interne sowie externe Köche beteiligt. Für
Knorr-Herbmix-Produkte werden zum Teil statt luftgetrockneter Kräuter nun gefriergetrockneter Schnittlauch und Basilikum aus dem Unilever-Nachhaltigkeitsprogramm
«Anbau für die Zukunft» verwendet. Die Kräuter sorgen für einen authentischen
Geschmack, eine frische Farbe und bleiben in den Dressings in der Schwebe. Somit
kommt es zu keiner Öl-Dressing-Separation. Neben der klassischen Anwendung eignen
sich die neuen Trockendressings hervorragend als Marinade für Fisch oder als Basis für
feine Kräuterbaguettes und cremige Kräuterdips. Das Knorr-Herbmix-Portfolio ist
zusätzlich um eine Geschmacksvariante erweitert worden: Knorr Herbmix Balsamico.
100% Schweizer Qualität
Sorbet Williamsbirne
09
Mövenpick Ice Cream Pear ist eines der cremigsten
Sorbets, in denen die ganze geschmackliche Fülle und
der herrliche Saft von Williamsbirnen eingefangen
wurde. Das Püree der naturbelassenen Frucht verleiht
dem Sorbet ein Aroma von besonderer Art. Die kleinen
Birnenstückchen runden das geschmackliche Erlebnis
noch ab. Ein köstliches Sorbet, das vollkommen ohne
künstliche Zusatz- oder Farbstoffe auskommt.
Was mit saisonalen einheimischen Produkten gekocht wird, schmeckt frischer.
Früchte, ob frisch oder verarbeitet, mit dem
Zeichen «Suisse Garantie» werden vollumfänglich in der Schweiz hergestellt und
verarbeitet. Dies gilt sowohl für die landwirtschaftliche Produktion wie auch für die
gesamte nachfolgende Verarbeitung. Zwar
tragen viele Nahrungsmittel immer noch
das Schweizer Kreuz, und dies, obwohl ein
Grossteil der Rohstoffe aus dem Ausland
stammt. Denn das geltende Gesetz verlangt
nur, dass ein Produkt in der Schweiz
genügend bearbeitet wird, damit von einem
einheimischen Produkt gesprochen werden
kann. Nicht so bei «Suisse Garantie», der
Marke der Schweizer Landwirtschaft:
Hier erfolgt der ganze Produktions- und
Verarbeitungsprozess in der Schweiz.
www.suissegarantie.ch
www.moevenpick-icecream.com
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Rezepttipp: Knoblauch-Soufflé
Für 4 Personen. Zubereitung ca. 30 Minuten.
Backzeit ca. 25 Minuten. 4 Förmchen mit je 2 dl Inhalt.
Zutaten
30 g
30
g
1 ½
dl
4–5
1
TL
¼
TL
2
2
1
Prise
1
Msp.
Butter für die Förmchen
Butter
Mehl
Milch
Knoblauchzehen, gepresst
Majoran, fein gehackt
Salz
Pfeffer aus der Mühle
Eigelb
Eiweiss
Salz
Backpulver
Majoran zum Garnieren
Nüsslisalat, Chicorée und Cicorino Rosso
www.unileverfoodsolutions.ch
Rösti Nuggets
12
Mit den Rösti Nuggets lanciert Kadi ein neues
innovatives Produkt in den Sorten Gemüse
und Käse. Die attraktiven Formen sind einfach
portionierbar und für den Gastronomen gut
kalkulierbar. Serviert auf einem Arrangement
aus Salat oder Gemüse sind die Rösti Nuggets
eine einfache und schnell zuzubereitende
Köstlichkeit für noch mehr Abwechslung bei der
fleischlosen Ernährung. Das Produkt eignet sich
auch hervorragend für den Einsatz bei Apéros,
Stehlunchs und im Free-Flow-Bereich. Dank
seines einzigartigen Knuspermantels bleibt es
lange warm und ist zugleich ein knuspriges
Genussvergnügen. Zubereitet werden Rösti
Nuggets gelingsicher und effizient in der
Fritteuse oder im Combi-Steamer. Besonders
schnell geht es in der Fritteuse: in zwei bis drei
Minuten bei 175 °C. Als leichtere Alternative
können die Rösti Nuggets mit Käse bei 200 °C im
Combi-Steamer in neun bis zwölf Minuten, die
Rösti Nuggets mit Gemüse in elf bis 14 Minuten
gegart werden. Erhältlich sind die Kadi Rösti
Nuggets im praktischen 2x1,5 kg-Karton.
13
Gemüseschnitzer
Um Obst oder Gemüse effektvoll in Szene zu setzen,
gibt es jetzt mit dem Triangle Schnitzset Basic die
perfekte Einstiegsmöglichkeit, um kleine Kunstwerke
zu zaubern. Das Schnitzset Basic beinhaltet die drei
Schnitzmesser M, A2 und E2, mit denen die Basistechniken des Schnitzens erlernt werden können. Die
Messer sind aus gehärtetem, rostfreiem Stahl gefertigt
und geschärft. Die Griffe aus rutschfestem Material
gewährleisten ein sicheres Arbeiten.
Preis: 39 Franken.
www.welt-der-messer.ch
www.kadi.ch
Zubereitung
Süsse Wähen
14
Den Boden der Förmchen buttern. Butter in einer Pfanne schmelzen
lassen. Mehl beifügen, unter Rühren dünsten. Mit Milch ablöschen,
unter Rühren mit dem Schwingbesen aufkochen. Knoblauch und
Majoran dazugeben, würzen. Die Sauce bei kleiner Hitze 2–3 Minuten
köcheln lassen, auskühlen lassen. Eigelb darunterrühren. Eiweiss mit
Salz und Backpulver steif schlagen. Eischnee portionenweise sorgfältig
mit dem Gummischaber unter die Knoblauchmasse ziehen. Masse in
die Förmchen verteilen, sofort in der Mitte des auf 180 °C vorgeheizten
Ofens 25 bis 30 Minuten backen. Sofort heiss servieren.
Hug hat sein Sortiment für die Gastronomie mit je drei süssen
und salzigen Wähen in der Grösse von je zwölf Zentimetern ergänzt:
Käse, Ratatouille, Lauch-Speck, Apfel, Aprikose und Zwetschge.
Alle Wähen sind vorgebacken und nach 15 bis 20 Minuten im Ofen
servierfertig. Mit den Hug-Wähen lässt sich eine gute Rendite
erwirtschaften, besonders dann, wenn man die Wähen halbiert oder
auf dem Dessertteller ein Viertelstück als Komponente anbietet.
www.swissmilk.ch/rezepte
www.hug-luzern.ch
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Exotische
EXOTEN
gegessen wird, schmeckt leicht süss-säuerlich. Sie eignet sich
für süsse Salate und Dekorationen.
Dazu die Frucht aufschneiden und die Stielhälfte vom Fruchtfleisch lösen. Ganze Frucht im unteren Schalenteil servieren.
Tipp von Oliver Berri
Mangostanen sieht man die Qualität nur schwer an. Beim
Aufschneiden ist Vorsicht geboten, da der Saft der Schale hartnäckige rote Flecken hinterlässt.
Kiwano
Kiwanos werden heutzutage von Juli bis Oktober aus Israel,
von Oktober bis Februar aus Neuseeland importiert.
Nur das Fruchtfleisch und die Samen sind essbar, die Schale
ist ungeniessbar. Kiwanos schmecken leicht säuerlich und
erfrischend, ähnlich einer zerdrückten Banane mit Orangensaft vermischt. Das Fruchtfleisch ist dunkelgrün und geleeartig, ähnlich wie Götterspeise, mit Samen wie eine Gurke.
Die
Frucht kann roh gegessen werden. Sie eignet sich aber auch für
süsse Salate, als Sauce zu Fleisch, Fisch oder Desserts und als
Salatdressing.
Tipp von Oliver Berri
Das Ursprungsgebiet der Kiwano ist die Kalahariwüste. Es
sind die grössten wild wachsenden Gurken, die im tropischen
Afrika vorkommen. Die Kiwanopflanze gehört der Familie
der Cucurbitaceae (Kürbisgewächse) an und sieht ähnlich
aus wie ihre nächsten Verwandten, die Gurken und Melonen.
Die schon länger bei uns bekannten Kiwanos sollten nie im
Kühlschrank gelagert werden. Die Früchte brauchen etwas
Zucker und harmonieren gut mit Zitrussaft, Weinbrand, Whisky
oder Anisschnaps.
Mangostane
TEXT Ruth Marending BILDER Filipa Peixeiro BERATUNG Oliver Berri, Berri AG
Banane, Ananas und Avocado kennt jeder. Doch wie steht es mit Kiwano, Nashi und Yam?
Neun unbekannte Früchte und Gemüse im Fokus.
Mangostane
Die aus den tropischen Regenwäldern Malaysias stammende Pflanze wird vorwiegend in Malaysia, Vietnam, Thailand, auf Sri Lanka, in Burma, Mittelamerika
und Brasilien angebaut. Importiert werden Mangostane das ganze Jahr über aus
Brasilien, von Mai bis November auch aus Thailand und Malaysia.
Essbar sind das Fruchtfleisch und die flachen Samen.
Die Schale und die grossen
Samen sind ungeniessbar.
Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Pfirsich, Aprikose, Mango und Ananas.
Grösse und Gewicht der Frucht sind vergleichbar mit einer
kleinen Orange. Das Fruchtfleisch besteht aus vier bis sieben Segmenten wie bei
Mandarinen und hat eine ähnliche Konsistenz wie ein Pfirsich. Die Frucht, die nur roh
Kiwano
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Taro (Wasserbrotwurzel)
Die aus Südostasien stammende Pflanze gelangte bereits
in der Antike nach China, Japan und westwärts in den Mittelmeerraum. Taros waren als kohlenhydratreiches Grundnahrungsmittel so wichtig, dass man sie bei Eroberungsfeldzügen
oder Umsiedlung mitnahm. Für den kommerziellen Export
werden sie in Ägypten, Costa Rica, der Karibik, Brasilien und
Indien angebaut.
Essbar sind die Blätter und Knollen.
Taros sind rund oder
länglich und erinnern an Sellerieknollen.
Die Schale ist weiss,
grau oder violett.
Das Fruchtfleisch ist je nach Sorte weiss oder
weiss-rot marmoriert. Der Geschmack ist süsslich bis scharf.
Sie schmecken gegart am besten.
Tipp von Oliver Berri
Nashi
Sharonfrucht
Die Nashis sind mit unseren heimischen Birnen und
Äpfeln verwandt und sind schon länger bei uns erhältlich.
Nashis stammen vermutlich aus einer Region, die von Japan
über Korea bis nach Nordchina reicht. Botaniker vermuten, dass der Birnen-Nashi aus China und der Apfel-Nashi
aus Japan stammt. Wie unser heimisches Kernobst wachsen Nashis in allen
gemässigten Zonen mit kalten Wintern und heissen Sommern. In Japan, Korea, Neuseeland, Australien, in den USA,
Chile und Europa werden Nashis angebaut. Nur die ApfelNashis werden für den Export kultiviert.
Essbar ist die ganze Frucht.
Nur der Stiel ist ungeniessbar.
Die Schale und der Kern sind besser zu entfernen.
Der
Geruch ist vergleichbar mit dem einer Birne.
Geschmacklich erinnern die Nashis an Apfel oder Birne. Die Früchte
werden roh als Obst gegessen und für Desserts, süsse Salate
und Kompott verwendet.
Aus einer israelischen Weiterzüchtung der Kaki entstand die Sharonfrucht. Erntefreundlich wachsen sie an
niedrigen Sträuchern.
Ursprung und Verbreitung teilen die
nach der Küstenebene Israels benannten Sharonfrüchte mit
der Kaki.
Ausser in Israel wird die Pflanze auch in Kolumbien, Brasilien und Spanien angebaut.
Essbar ist die ganze Frucht mit der Schale.
Der Geruch
ist neutral, und der Geschmack erinnert an Quitte oder
Pfirsich.
Das Fruchtfleisch ist in Fächer unterteilt, meist
kernlos und knackig. Die Früchte werden roh als Obst
oder für süsse Gerichte und Desserts verwendet.
Nicht im Kühlschrank lagern, sondern an einem dunklen
und kühlen Ort. So sind die Knollen bis zu sechs Monate haltbar.
Das Kochwasser von Taro darf nicht verwendet werden,
da es Kalziumoxalat enthält und somit die Schleimhäute
reizt.
Taros werden wie Pellkartoffeln gekocht oder schmecken
als Gratin.
Yam (Brotwurzel)
Der Yam ist eigentlich eine Kletterpflanze.
Yams verfügen
über Rhizome wie mächtige Ingwerknollen. Es gibt bis zu
600 Yam-Arten, welche unabhängig voneinander bereits in
prähistorischer Zeit als kohlenhydratreiches Grundnahrungsmittel in Afrika, Südasien, Südamerika und in der Karibik
angebaut wurden.
Yams werden vor allem in Afrika angebaut.
Dort ist der grösste Produzent Nigeria. In Südamerika ist
Brasilien das Hauptanbauland.
Essbar sind die Knollen, die je nach Sorte länglich wie ein
Rettich oder wie eine Süsskartoffel ist.
Die Schale ist mittel- bis rötlich braun.
Die Knolle ist mit borstigen Härchen
besetzt.
Ihr Fleisch ist je nach Sorte weiss, gelblich oder rötlich. Der Geschmack ist neutral bis angenehm süss und bindet
sich gut mit Aromen.
Tipp von Oliver Berri
Sharonfrüchte werden von Oktober bis März aus den
Anbauländern importiert. Die besten Früchte erhält man
ab November.
Tipp von Oliver Berri
Früchte, die ein paar Tage liegen bleiben und fast schon
überreif sind, schmecken am besten. Nicht zu lange dünsten, da sonst das Aroma verloren geht.
Tipp von Oliver Berri
Die Knollen wie eine Kartoffel schälen, waschen und schneiden.
Passt als Püree zu Fleisch oder Fisch, kann aber auch wie
Pommes frites gebacken oder in Eintöpfen und in der Suppe
mit Bohnen kombiniert werden. Der Cush-Cush-Yam aus
Brasilien und der Karibik gehört zu den besten Sorten.
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Mungobohne
Die aus Indien stammende Bohne hat sich im Laufe der
Jahrhunderte über Mittel- und Ostasien verbreitet. Mungobohnen werden heute vor allem in Südostasien, Indien und im
Süden der USA angebaut. Unreife Schoten sowie getrocknete
und frische Samen sind essbar. Die Bohnen zählen zu den
eiweissreichsten Lebensmitteln und sind fester Bestandteil
vegetarischer und alternativer Küchen. Getrocknete Samen
werden das ganze Jahr über importiert.
Angewendet werden
sie warm oder kalt.
Dazu die Bohnen sechs Stunden in kaltem
Wasser einweichen, dann circa 25 Minuten vorkochen und
circa 50 Minuten garen.
Geschälte Samen sind ohne Einweichen in etwa 10 Minuten gar.
Tipp von Oliver Berri
Werden die Bohnen 24 Stunden eingeweicht, verkürzt sich
die Garzeit auf rund 20 Minuten.
Über Oliver Berri
Oliver Berri trat 1997 in das Familienunternehmen ein und ist
Mitglied der Geschäftsleitung der auf Früchte- und Gemüsehandel spezialisierten Berri AG. Seit über 60 Jahren beliefert
das Unternehmen täglich Gastronomiebetriebe in und um
Zürich bis in die Region Zug mit frischer und qualitativ hochstehender Ware aus in- und ausländischen Märkten. Der Fami-
Daikonkresse
Cima di rapa
Das Blattgemüse stammt von derselben Wildpflanze ab
wie Senfspinat, Chinakohl oder Rübstiel und kommt aus dem
Mittelmeerraum. In Italien wird Cima di rapa vor allem in den
süditalienischen Provinzen Kampanien und Apulien gewerbemässig angebaut. Dort gilt er als typisches Wintergemüse und
wird vor dem Aufblühen der Knospen geerntet, da der Kohlgeschmack dann noch nicht so intensiv ist. Die Blütenknospen des Cima di rapa sind sehr schmackhaft,
auch die Blätter und Stiele sind geniessbar. Die Pflanze hat
fleischige Stiele und kleine Knospen, die an Broccoli erinnern.
Solange die Blütenknospen noch geschlossen sind, schmeckt
Cima di rapa sanft nach Kohl. Der Kohlgeschmack nimmt mit
dem Aufblühen der Knospen zu.
Daikonkresse erinnert mit ihren feinen Sprossen an eine
Mischung aus Garten- und Brunnenkresse. Mit ihr können
Salate, Suppen und Saucen angereichert werden. Wie andere
Sprossen sind die gekeimten Samen als Naturkostlebensmittel und Salatergänzung auf dem Markt. Die Kresse wird
in Holland produziert und wird das ganze Jahr importiert.
Daikonkresse gibt es beim Gemüsehändler gewöhnlich nur
auf Vorbestellung. Essbar ist die ganze Sprosse mit den restlichen Samenhüllen. Im Geschmack erinnert sie an Rettich
und Kresse.
Daikonkresse von guter Qualität muss saftig wie
Kräuter sein.
lienbetrieb legt zudem grossen Wert auf persönliche Kontakte
und individuellen Service.
Anzeige
Schweizer Früchte
kommen immer an.
Tipp von Oliver Berri
Mit regelmässigem Besprühen ist die Daikonkresse während einer Woche im Kühlschrank haltbar. Kochen Sie die
Daikonkresse nie mit, sondern geben Sie sie unmittelbar vor
dem Servieren in die fertige Suppe oder Sauce.
Tipp von Oliver Berri
www.swissfruit.ch
unikat
Garen Sie Cima di rapa nicht länger als kleine Broccoliröschen, der Kohl bleibt dann bissfest. Das Gemüse eignet sich
bestens für den Wok. Oder blanchieren Sie den Cima di rapa, mischen ihn mit Rahm, geriebenem Käse und Semmelbröseln und
backen ihn als Gratin.
«Gueti Gaschtronome …»
RZ_Anz_Booklet_F_G_175x131_de.indd 1
«… achted uf d Saison.»
28.03.13 15:52
Fleischlos
schmeckt!
TEXT Jörg Ruppelt BILDER Fredag
Die neue Vegi-Welt von Fredag:
Convenience-Produkte, die mehr sind als nur Fleischersatz.
Im Uhrzeigersinn Gemüsekartoffeln, Quornschnitzel, Tofu-Piccata, Weizensoja-Nuggets mit Avocado
Über das wachsende Angebot und die Bedeutung von Vegi sprachen wir mit dem Marketingleiter Foodservice Simon Löpfe.
Herr Löpfe, der Name Fredag steht traditionell
für hervorragende Geflügelfleischprodukte. Seit
einigen Jahren setzen Sie nun auch auf Vegi-Kost.
Welche Rolle spielen vegetarische Convenienceprodukte heute für Fredag?
Vegetarische Produkte liegen immer mehr im Trend. Einerseits, da sie gesünder sind, und andererseits gibt es immer mehr
Konsumenten, welche bewusst weniger Fleisch konsumieren
möchten. Hier bieten wir mit unseren Produkten abwechslungsreiche Alternativen zu herkömmlichen Beilagen oder zu Fleisch.
Vegetarisches Cordon bleu mit Schnittlauch
Futtermittelskandale und Deklarationstäuschungen in der Fleischbranche sorgen
immer wieder dafür, dass mehr und mehr Konsumenten sich einer vegetarischen Lebensweise zuwenden. In der Schweiz sind zwar laut neusten Umfragen nur zwei Prozent der
Bevölkerung Vegetarier, 40 Prozent geben aber an, regelmässig bewusst kein Fleisch zu
essen. Diese Teilzeit-Vegetarier verzichten bei etwa jeder dritten Hauptmahlzeit auf
Fleisch, so eine Umfrage von Coop im vergangenen Jahr.
Die wachsende Zahl von so genannten Flexitariern führt dazu, dass sich auch traditionelle Fleischproduzenten wie Fredag im luzernischen Root verstärkt auf VegiConvenience konzentrierten. Das Angebot von Fredag in diesem Bereich wächst von
Jahr zu Jahr und reicht mittlerweile vom Bio-Gemüseburger über Quornschnitzel bis
zu Linsen-Quinoa-Bällchen mit Joghurtfüllung.
Und wie hoch ist der Anteil von Vegi-Convenience
am Fredag-Gesamtumsatz?
Der Anteil beträgt circa 30 Prozent mit steigender Tendenz.
Wie viele Vegi-Produkte sind eigentlich im Foodservice-Angebot aufgelistet?
Im Foodservice bietet die Fredag rund 30 verschiedene
Produkte an.
Welche sind derzeit die absoluten Verkaufsrenner?
Bio-Gemüseburger, Vegi-Nuggets, Tofu-Kräuterpiccatas und
natürlich diverse Quornprodukte.
Apropos Quorn. Das Pilzprodukt steht derzeit bei
vielen hoch im Kurs. Wie sieht die Produktpalette
in diesem Fleischersatz-Bereich aus?
Wir bieten Quornschnitzel nature und paniert, Geschnetzeltes und Gehacktes, Stäbchen paniert, Burger und ein SpinatCreamy-Schnitzel an.
Stellen Sie eigentlich Quorn selber her?
Nein, die Quornprodukte werden in England hergestellt.
Die Fredag ist der Generalimporteur für die Schweiz.
Welche Zielgruppe peilen Sie mit Quornprodukten an?
Die Quornprodukte sind hinsichtlich Geschmack und
Konsistenz sehr nahe am Fleisch. Somit sprechen wir hier
Konsumenten an, welche auf Fleisch, aber nicht auf den
Geschmack verzichten möchten.
Wird es in den nächsten Monaten Neuheiten geben?
Geplant ist, dass wir in der zweiten Jahreshälfte etwa drei
neue Produkte einführen werden.
Lassen sich aus Ihren Vegi-Produkten spannende
Menüs kreieren?
Aus den Vegi-Produkten lassen sich viele abwechslungsreiche
Menüs komponieren. Die Kreativität des Koches spielt natürlich
eine grosse Rolle. Die Produkte mit verschiedenen Formen,
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Grössen, Geschmacksrichtungen etc. sind bestens für eine trendige Küche geeignet. Wie bei allen Convenienceprodukten ist
auch bei diesen entscheidend, was der Verwender mit diesen
macht beziehungsweise, was er für Gerichte daraus zaubert. Die
Produkte können einfach zubereitet werden. Jeder Koch kann
zusätzlich natürlich seine eigene Note in der Zubereitung und
Präsentation auf dem Teller einfliessen lassen, um dem Gericht
seinen persönlichen Touch zu geben.
Die meisten Ihrer Vegi-Produkte werden auf Basis
von Soja und Weizen hergestellt. Wie bekommen Sie es
hin, dass die Textur der Masse so fleischähnlich ist?
Die Textur dieser Produkte ist sehr wichtig. Diese darf nicht
zu gummig sein und muss trotzdem einen guten Biss haben. Die
Fredag verfügt über ausgeklügelte Produktionsverfahren, die
durch jahrelanges Know-how und ständige Entwicklung der
Produkte weiterentwickelt wurde. Dadurch sind wir in der
Lage, die Konsistenz der Produkte den Bedürfnissen der Konsumenten anzupassen.
Welchen Einsatzbereich sehen Sie für die panierten
Bällchen der Vegi-Star-Linie?
Auch hier wieder als Ersatz zu bestehenden Fleischbällchen, als Beilage oder auf einem Salatteller.
bereich sehr interessant. Auch andere, unter anderem Molkereiprodukte, werden nicht tiefgefroren angeboten und sind
dennoch wichtige Convenienceprodukte.
Spielt Swissness für Sie eine Rolle? Und wenn ja,
auch bei der Auswahl von Rohprodukten?
Wenn immer möglich verwenden wir Schweizer Rohprodukte. Die Nähe, die Qualität der Rohstoffe aus der Schweiz
sowie das Vertrauen in die Schweizer Landwirtschaft sind für
uns wichtige Kriterien. Es gibt allerdings noch nicht genügend
Rohstoffe aus der Schweiz, um die gesamte Produktion abzudecken. Aus diesem Grund bezieht die Fredag zum Beispiel für
die Herstellung der Tofu-Blöcke biologisch angebaute Sojabohnen aus Österreich. Mit der Schweizer Landwirtschaft sind
wir im stetigen Kontakt, um die Mengen an Rohstoffen kontinuierlich auszubauen.
Hand aufs Herz, was mögen Sie persönlich lieber:
ein feines Schweinsschnitzel oder ein paniertes
Quornschnitzel?
Ich esse heute vermehrt vegetarische Produkte und wenn
ich Fleisch konsumiere, dann dieses bewusst. Mir ist es wichtig,
dass das ganze Gericht schmeckt und nicht, ob es Fleisch oder
vegetarisch ist.
www.
Ist Tofu für Sie ein Thema?
Ja, Tofu ist für uns ein sehr wichtiges Thema. Mit der Übernahme der Firma Bernatur konnten wir unser Know-how
markant ausbauen. Die Fredag ist ein wichtiger Hersteller
von Tofu-Produkten. Momentan noch vermehrt in diversen
Retail-Kanälen. In der Gastronomie nimmt der Bedarf an
Tofu-Produkten laufend zu.
.
hetgz
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für smarte Phones
Tofu eignet sich nicht für die Tiefkühlung, ist das
Soja-Produkt für Sie dennoch ein interessantes
Zukunftsprodukt für den Conveniencebereich?
Auch hier können wir feststellen, dass Tofu immer mehr
Anhänger gewinnt. In der Gastronomie werden hauptsächlich
Tofu-Blöcke eingesetzt. Der Koch kann mit diesen Blöcken,
ob nature, geräucht oder mit Kräutern, diverse spannende
Gerichte herstellen. Obwohl die Tofu-Blöcke nicht tiefgefroren angeboten werden können, sind sie im ConvenienceMini-Grünkern
Über Simon Löpfe
Fredag in Zahlen
Simon Löpfe (42), ist Leiter Marketing Foodservice bei der
Gründung: 1986
Fredag AG in Root (LU). Ursprünglich absolvierte er eine
Tochter der Orior AG seit 2000
Metzger- und eine KV-Lehre. Anschliessend arbeitete er auf
Umsatz: 60 Prozent Gastronomie, 40 Prozent Retail
beiden Berufen. Simon Löpfe absolvierte Weiterbildungen
Mitarbeiter: 180
als Prozessorganisator, Key Account Manager und eidg. Marwww.fredag.ch
ketingleiter. Er sammelte Erfahrungen in diversen Nahrungsmittelbereichen wie Fleisch, Charcuterie, TK-Gemüse und
Früchte, TK-Convenienceprodukte und Teigwaren.
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Der Hotellerie et Gastronomie Verlag ist seinen
Mitbewerbern stets einen Schritt voraus.
So auch bei der Lancierung der neuen Zeitungs-App,
die auf allen gängigen Betriebssystemen funktioniert.
TEXT Bernadette Bissig BILDER zVg
Hand aufs Herz: Die Herkunft von Essiggurken ist selten ein Thema. Doch auch bei den unverzichtbaren
Begleitern zu Fondue und Raclette kann man auf Swissness setzen. Früher stammte fast der ganze Bedarf
an sauren Gurken aus Schweizer Produktion. Heute ist es jedoch nur noch ein Bruchteil.
Essiggurken
aus der Schweiz,
Tante
ANITA sei Dank
Der Firma Reitzel in Aigle ist es zu verdanken, dass heute in
der Schweiz noch Essiggurken produziert werden. Mit der
Linie Tante Anita rettete sie 2007 den Fortbestand des hiesigen Anbaus. Doch schön der Reihe nach. Eingelegte Gurken
haben in der Schweiz eine lange Tradition. Erstmals erwähnt
wurde das saure Gemüse in der «Encyclopédie d’Yverdon» um
1770. Schon damals legte man die kleinen Gurken in Essig ein
und reichte diese als Begleitung zu Speisen. Ob sie seinerzeit
schon zu Raclette und Fondue serviert wurden, entzieht sich
der Kenntnis der Autorin. Nach 1850 entstanden dann erste
Betriebe, wo Essiggurken und andere Essigkonserven verarbeitet wurden. Ab 1950 stellte man die sauren Gurken in grossem Stil her. Bis in die Siebzigerjahre deckte die inländische
Produktion die Nachfrage. Damals gab es rund 200 Gurkenproduzenten. Gemäss einer Abmachung nahmen die sechs
Hersteller von Essigkonserven den Bauern ihre gesamte Ernte
ab. Doch dann ging die Anzahl der Gurkenproduzenten nach
und nach zurück. In den frühen Neunzigern waren es noch
knapp 30 Produzenten, die 2.500 Tonnen Essiggurken pro
Jahr produzierten.
Einziger Verwerter der Ernte
Mit dem Rückgang der Gurkenbauern verschwanden auch
die Verarbeiter vom Markt. 2006 stellte Chirat die Verarbeitung von Schweizer Essiggurken ein. Auch viele Unternehmen
in der Ostschweiz, die bis anhin einen Teil der Essiggurken
aufgekauft hatten, waren gezwungen, ihren Betrieb einzustellen. Irgendwann war das 1909 in Aigle gegründete Unternehmen Reitzel der einzige Abnehmer der Gurken. Da stellte
sich für Reitzel die Frage, wie es weitergehen solle. Bis zu
diesem Zeitpunkt wurden die Schweizer Gurken mit den importierten Gurken gemischt und nicht speziell deklariert.
Reitzel machte die Not zur Tugend. Das Unternehmen übernahm 2007 die gesamte Ernte der Thurgauer und Emmentaler
Essiggurkenproduzenten. Zudem setzte Reitzel alles daran,
weitere Gurkenproduzenten zu finden. Die Gurken aus
Schweizer Produktion sind seither unter der Linie Tante
Anita’s Gurken auf dem Markt. «Die Gurken Tante Anita
stammen zu 100 Prozent aus Schweizer Produktion», bestätigt
der CEO von Reitzel Suisse, Philippe Michiels. Das Unternehmen sei nach wie vor auf der Suche nach Schweizer
Gurkenproduzenten, damit die Nachfrage gedeckt werden
könne, sagt Philippe Michiels. «Doch das ist gar nicht so einfach. Die Produktion von Essigurken ist schwierig und arbeitsintensiv. Auch vor der Ernte fällt viel Arbeit an», führt der
CEO aus. Nach Angaben von Ferdinand Vogel, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft (IG) Essiggurken Schweiz
konnte für dieses Jahr jedoch ein weiterer Gurkenproduzent
gewonnen werden. Heute produzieren noch sechs Bauern
Essiggurken. Vier Essiggurkenproduzenten sind im Thurgau
angesiedelt und zwei in der Region Burgdorf. Zusammen
liefern sie knapp 300 Tonnen Essiggurken pro Jahr. Diese
Menge deckt ungefähr acht Prozent des Essiggurkenbedarfs
der Schweiz ab.
Faire Verhandlungen und harte Arbeit
Als Geschäftsführer der IG Essiggurkenproduzenten
handelt Ferdinand Vogel zusammen mit der Fachstelle für
Gemüse- und Beerenbau (TG/SH) jährlich die Verträge über
die Mengen und Preise mit der Firma Reitzel aus. «Manchmal
ringen wir sehr hart um die Preise. Es zählt jeder Rappen.
Doch wir haben eine sehr gutes Einvernehmen mit der
Fabrik.» Reitzel wisse, dass die Schweizer Essiggurkenproduzenten sehr gute Qualität liefern würden, so der überzeugte Landwirt. «Wir müssen Reitzel die Ernte direkt nach
Aigle liefern», sagt der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft. Er koordiniert den Transport der Gurken unter den
Produzenten. Zwei- bis dreimal pro Woche fährt ein Transporter nach Aigle und liefert die Gurken ab. Seit letztem Jahr ist
der Transporter mit einem Kühlsystem ausgestattet, was die
Logistik erheblich erleichtert.
Ferdinand Vogel kann auf eine lange Erfahrung bei der Bewirtschaftung von Essiggurken zurückblicken. Er baut die kleinen Sauren seit 28 Jahren an. Zu Beginn war es nur eine kleine
Fläche von zehn Aren, die er mit Gurken bewirtschaftete.
Daneben betrieb er Viehwirtschaft und kultivierte Erdbeeren
und Kirschen. Im letzten Jahr erhöhte er die Anbaufläche der
Gurken auf vier Hektaren und stellte den Viehbetrieb ein. Sein
Hof liegt im thurgauischen Kesswil, ein paar Kilometer von
Romanshorn entfernt. Die Nähe zum Bodensee bietet ein optimales Klima für den Gemüse- und Obstbau. Dank dem See
gibt es selten Früh- und Spätfrost. Und genau dies sei entscheidend für die Gurkenproduktion, sagt der Thurgauer. Denn bereits wenn die Temperaturen unter sechs Grad Celsius fallen,
bedeutet dies das Aus für die Gurken. Die Gurkenpflanze ist
In der Schweiz werden nur stachelige Sorten angebaut. Die glattschaligen
Essiggurken sind ertragreicher, aber weniger aromatisch. Sie dürfen nicht
länger als 12 Zentimeter sein. Sonst passen sie nicht mehr ins Gurkenglas.
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Die Essiggurke
In der Schweiz werden nur stachelige Sorten angebaut. Die
glattschaligen sind ertragreicher, aber weniger aromatisch.
Meistens werden parthenokarpe Sorten eingesetzt, da sich
diese selber befruchten. Im Gegensatz zu den Salatgurken
weisen die Essiggurken keine Bitterstoffe auf. Die Essiggurke ist reich an Vitaminen, Kohlenhydraten und Proteinen. Sie besteht zu über 95 Prozent aus Wasser und ist sehr
kalorienarm. Essiggurken können auch roh oder als Salat
verzehrt werden.
Gurken von Tante Anita
Tante Anita’s Gurken aus dem Hause Reitzel werden seit mehreren Jahrzehnten produziert. Die Linie verdankt ihren Namen
einer geschätzten Verwandten der Familie Reitzel. Seit 2007
stammen alle Gurken aus Schweizer Anbau. Die Essiggurken
werden nach einem speziellen Rezept zubereitet. Dadurch
schmecken sie leicht süss-sauer. Die Gurken sind bei Cash &
Carry, Prodega und bei regionalen Grossisten erhältlich.
Essiggurken sind wärmeliebend. Bereits Temperaturen unter sechs Grad Celsius bedeuten das Aus. Der nahe Bodensee bietet daher ein ideales Klima. Hier sind
Früh- und Spätfrost selten. Die Produktion von Essiggurken ist sehr arbeitsintensiv. Insbesondere während der Erntephase geht es hoch zu und her. Ferdinand
Vogel erntet mit einem sogenannten Flieger. Dies ist ein Traktor, der beidseitig mit Pritschen versehen ist und mehreren Erntehelfern Platz bietet.
sehr wärmeliebend und reagiert empfindlich auf nasse und
schlechte Böden. Zudem entzieht das Gemüse aus der Familie
der Kürbisgewächse dem Boden viele Nährstoffe. Aus diesem
Grund darf nicht Jahr für Jahr auf der gleichen Fläche Gurken
angebaut werden. «Wir Bauern hier in der Region tauschen
uns die Anbauflächen aus, damit wir die Fruchtfolgen einhalten können», sagt Ferdinand Vogel. Zudem braucht die
Essiggurke viel Wasser. Ohne Bewässerung gehe gar nichts, so
der Essiggurkenproduzent.
der Erntephase beträgt die Ernteleistung pro Stunde 12 bis 15
Kilogramm Gurken. Während der Haupterntezeit sind es
30 Kilogramm pro Stunde. Die Gurken, die an Reitzel geliefert werden, müssen genauen Vorgaben entsprechen. Die
Hauptmenge der Gurken hat eine Grösse von 6 bis 10 Zentimeter aufzuweisen. 25 Prozent der Ernte darf zwischen 10 bis 12
Zentimeter lang sein. Dies aus einem ganz einfachen Grund:
Sind die Gurken länger, so passen sie nicht mehr ins Glas.
Arbeitsintensive Erntezeit
Der Landwirt erwirtschaftet auf seinem Betrieb 35 Tonnen
marktfähige Ware pro Hektare. Während der Erntezeit arbeiten um die 20 Erntehelfer aus Polen und Ungarn auf dem Hof.
Viele der Arbeiter kommen schon seit Jahren nach Kesswil.
«Dank dieser Konstanz wissen die Leute Bescheid und können
selbstständig arbeiten», sagt Ferdinand Vogel. Geerntet wird
liegend. Der Gurkenproduzent setzt für die Ernte einen sogenannten Flieger ein. Die Erntemaschine besteht aus einem
Traktor, der auf beiden Seiten mit einer Pritsche versehen ist.
«Dieses Jahr versuchen wir mit 16 Leuten zu ernten. Dadurch
erzielen wir eine höhere Ernteleistung», sagt der Gurkenspezialist. Die Erntezeit ist eine sehr arbeitsintensive Zeit.
Ist die Erntephase angelaufen, wachsen die Gurken sehr
schnell. Jeden dritten Tag wird gelesen. Zu Beginn und Ende
Die Ernte ist schon anstrengend genug. Da soll es so komfortabel wie möglich
sein, mit Sonnendach und gepolsterten Liegen.
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www.tante-anita.ch
www.hugoreitzel.com
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Saft
:
der Safte
TEXT Jörg Ruppelt BILDER Biotta
Biotta ist der schweizerische Biopionier schlechthin. Seit über
50 Jahren bietet die nachhaltige Saftmanufaktur gesundheitsbewussten
Kunden das Beste vom Besten, was Biogemüse und sonnengereifte
Biofrüchte zu bieten haben.
Neu: Biotta-Klassiker jetzt auch in Klein – die praktische 250-ml-Flasche
Tägerwilen, die für Biotta Früchte und Gemüse produzieren.
Wo immer möglich, legt Biotta Wert auf Schweizer Bioware.
Bei exotischen Säften setzt Biotta auf eine faire Partnerschaft
mit Bioproduzenten. So hat der Saftproduzent in Costa Rica
rund 30.000 Ananas-Setzlinge pflanzen lassen. Die ersten
Früchte können nächstes Jahr gepflückt und verarbeitet werden. Nur der reine, frische Ananassaft kommt in die Schweiz.
Am Anfang war das Rüebli. Genauer gesagt: der Rüeblisaft.
Damit legte Ende der 1950er-Jahre der Biopionier Dr. Hugo
Brandenberger den Grundstein für seinen «Saftladen» namens
Biotta. «Wir wollen mit biologisch angebauten Produkten von
höchster Qualität der Gesundheit und der Vitalität der
Menschen dienen», so das Credo des Saftfabrikanten. In der
Manufaktur am Südufer des Bodensees, mitten im Gemüseanbaugebiet, stellt Biotta bis heute seine berühmten Frucht-,
Misch- und Gemüsesäfte her. Vom bekömmlichen Randensaft
(ein Klassiker, der sich übrigens hervorragend auch zum Kochen
von Wildgerichten und Einfärben von Marzipan eignet!) über
vitalisierende Mischsäfte wie «Frühstück» oder «Powerberry»
bis zu trinkfertigen Gemüsedrinks mit Artischocken, Randen,
Sellerie oder Sauerkraut.
Mehr als 26 Säfte umfasst heute das Biotta-Sortiment, darunter drei Produkte, die neu in der 250-ml-Flasche zu haben
sind und einer Portion Power entsprechen. Zum Beispiel
«Biotta Vita 7» – ein Klassiker für die Wellnesswoche, eine
milde und harmonische Mischung aus sieben naturtrüben
Säften und Gemüsen mit Molke: Orangensaft, Karottensaft,
Bananenpüree, Apfelsaft, Ananassaft, Molke, Traubensaft,
Sanddornmark sowie Randen- und Zitronensaft. Diese
Mischung unterstützt eine ausgewogene Ernährung und
gesunde Lebensweise. Interessant ist das Getränk besonders
für Hotels der gehobenen Kategorien, die ihre Gäste mit
Wellnessdrinks überraschen wollen. Ebenfalls neu in der
250-ml-Flasche erhältlich, ist «Biotta Tomate» – ein kalorienarmer Apéro-Klassiker. «Biotta Tomate» ist ein reiner Saft-
genuss aus erntefrischen Tomaten, verfeinert mit frischem
Zitronendirektsaft und ein bisschen Meersalz. Perfekt für das
Frühstücksbuffet oder als Basis für einen Bloody-Mary-Long-
Biotta-Geschäftsführer Clemens Rüttimann fasst das aktuelle Selbstverständnis der Marke wie folgt zusammen: «Biotta
bietet mit jedem Schluck ein pures Stück gesunde Natur, die
exzellent schmeckt. Biotta steht für die zeitlosen Werte
Gesundheit, Vitalität, Wohlbefinden und Nachhaltigkeit.»
drink. Dritte Neuheit in der 250-ml-Flasche ist «Biotta Mango
Mix», ein Erfrischungscocktail aus erstklassigen, sonnen-
gereiften Früchten mit Fruchtpurée-Mischung aus Mango,
Guave und Maracuja, raffiniert verfeinert mit Traubensaft
sowie Birnen- und Apfelsaft aus der Schweiz.
Biotta-Getränke werden mittlerweile in 32 Länder exportiert. Alle Produkte enthalten zu 100 Prozent gepresste Säfte,
sind also im Vergleich zu vielen anderen Konkurrenzsäften
wirklich naturrein. Das heisst: kein Zuckerzusatz – nur gemüse-
und fruchteigener Zucker, keine rückverdünnten Konzentrate.
Keine Aromen, Farbstoffe, Emulgatoren, Stabilisatoren oder
Süssstoffe. Ausserdem werden den Säften weder zusätzliche
Vitamine noch Mineralstoffe oder künstliche Konservierungsstoffe beigefügt.
Jedes Jahr verarbeitet Biotta zwischen September und
Dezember rund 2.000 Tonnen Gemüse. Die Früchte kommen
ganz oder vorbereitet in die Produktion. Im Verarbeitungs-
betrieb in Tägerwilen werden sie nach der Anlieferung gewaschen und gepresst. Vor dem Abfüllen werden alle Getränke
schonend pasteurisiert, um eine längere Haltbarkeit der Säfte
zu gewährleisten. Sorgfältige Verarbeitung garantiert dafür,
dass die Säfte ihren vollen Geschmack behalten und die
Nährstoffe erhalten bleiben.
Kontakt
Alle Biotta-Säfte sind über Partner im nationalen
und regionalen Belieferungs- und Abholgrosshandel
erhältlich.
Biotta AG
Zu den Lieferanten aus der unmittelbaren Region gehört
Biolandwirt Martin Lussi. Er bewirtschaftet 32 Hektaren
Land. Für Biotta produziert er unter anderem Randen und
Saftrüebli. Jeweils im Frühjahr vereinbart er mit Biotta, wie
viele Tonnen Gemüse er liefern kann. Insgesamt sind es 32
Landwirte in einem Umkreis von 20 bis 30 Kilometer um
8274 Tägerwilen
Tel. 071 466 48 48
www.biotta.ch
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Gemüse
aus dem Meer
TEXT Riccarda Frei BILDER Algenfarm
Algen sind in der Schweiz als Gemüse oder Gewürz noch kaum verbreitet.
Dabei sind sie vielseitig einsetzbar, fett- und kalorienarm und reich an Vitalstoffen. der Kelp-Anbau noch relativ neu ist, wird Kombu in Nordostasien seit über 1.000 Jahren kultiviert. Die früheste Aufzeichnung stammt aus dem Jahr 797. Das Schriftstück dokumentiert, dass Kombu als Steuerabgabe an den Herrscherhof
in Nara geliefert werden musste. In dieser Zeit entstanden
auch die ersten Kombu-Handelshäuser und -Händlergilden.
Einige davon sind noch heute im Geschäft.
Algen sind nicht nur die ältesten Pflanzen der Welt; sie
gelten auch als Rohstoff der Zukunft. Als Lebensmittel sind
vor allem die Grün-, Braun- und Rotalgen von Bedeutung. Je
nach Algensorte wird das Meeresgemüse frisch oder getrocknet, roh oder gekocht genossen. Obschon der Nährstoff- und
Jodgehalt bei den diversen Algensorten unterschiedlich
hoch ist, kann man generell sagen: Speisealgen sind kalorienund fettarm sowie reich an Mineral- und Vitalstoffen. Vor
allem die Vitamine A, C, E und B12 sowie Eisen, Kalzium
und Phosphor sind in den meisten Algensorten reichlich vorhanden. Mit ihrem hohen Proteingehalt können es Algen
durchaus mit Hülsenfrüchten und Eiern aufnehmen. Daher
gewinnt das Meeresgemüse gerade in der makrobiotischen
und veganen Ernährung zunehmend an Bedeutung. Allerdings gilt es den Konsum der Speisealgen nicht zu übertreiben. Wegen ihres hohen Jodgehalts darf die empfohlene
Maximalmenge pro Tag nicht überschritten werden. Erhältlich sind Algen bei auf exotische Gemüse spezialisierten
Händlern, bei Fischhändlern, in Asia-Shops und neuerdings
auch im Detailhandel. In grösseren Manor-Food-Märkten
beispielsweise sind getrocknete, geröstete und eingesalzene
Speisealgen erhältlich. In der Fischabteilung frisch ange-
boten werden Wakame, Laitue de mer, Dulse, Haricot de mer
und Kombu royal. Zudem gibt es im Take-away-Sortiment
drei verschiedene Algensalate zur Auswahl.
Algen im Glas
Was wäre die japanische Küche ohne Speisealgen? Unvorstellbar! Ob Maki-Sushi oder Miso-Suppe, essbare Algen wie
Nori, Hijaki oder Wakame gehören in Japan und anderen asiatischen Ländern zur Grundnahrung wie bei uns Brot und Käse.
Doch nicht nur die Menschen auf der anderen Seite der
Erdkugel wissen das Gemüse aus dem Meer zu schätzen.
Auch die Irländer, Waliser und Bretonen bereichern ihren
Speiseplan seit über 1.000 Jahren mit Algen. Die erste schriftliche Erwähnung einer Speisealgen-Kultur erfolgte Anfang
des 17. Jahrhunderts in «Camden’s Britannia», einem Nachschlagewerk über Grossbritannien und Irland.
Im Mittelalter wurden Algen in Mitteleuropa auch zur
Lebensmittelverfälschung eingesetzt. Deshalb verbietet eine
mittelalterliche Marktverordnung es den Fischverkäufern
ihre Ware in Algen einzuwickeln, um sie frischer wirken zu
lassen, als sie tatsächlich ist. Zuwiderhandlung wurde mit
harten Strafen geahndet.
Während Algen früher eher von armen Bevölkerungsschichten zum Strecken ihrer kargen Mahlzeiten genutzt
wurden, erhält das Gemüse aus dem Meer heute DelikatessStatus. Nicht zuletzt auch bei uns, obwohl sich Herr und
Frau Schweizer erst zaghaft auf Meeressalat oder Haricot de
mer einlassen. Durch die wachsende Beliebtheit von Sushi
und anderen asiatischen Gerichten steigt jedoch die Bereitschaft, Algengerichte zu probieren.
Ebenfalls gestiegen ist das Interesse der nord- und westeuropäischen Fischer, Meeresgemüse zu ernten und zu kultivieren.
Statt die Meere in Küstennähe weiter leer zu fischen, satteln
Fischer um und werden Algenfarmer. Während ihre ehemaligen
Kollegen kaum noch rentable Fänge einbringen, erschliessen sie
einen neuen Wirtschaftszweig und schaffen neue Arbeitsplätze.
Ein Beispiel dafür ist das bretonische Küstenstädtchen Lesconil.
Hier werden von Mai bis Oktober Kombu breton geerntet. Um
das ökologische Gleichgewicht zu erhalten, ist die Erntemenge
auf vier Tonnen pro Tag beschränkt.
Algen auf dem Teller
Kombu, auch Kelp oder Tang genannt, gehört zur Gattung der Braunalgen. Diese rasch nachwachsende Speisealge
gedeiht in kühleren Gewässern und bildet ganze Tang-
wälder. Aufgrund seines hohen Jodgehalts sollten Mittel-
europäer Kombu massvoll geniessen. Während in Europa
Algen halten nicht nur in der Küche Einzug. Auch an der
Bar kann mit dem Meeresgemüse gearbeitet werden. In Spanien sollen Algen-Cocktails sehr angesagt sein. Unter anderem hat sich der Sternekoch Angél Léon in Zusammenarbeit
mit einem Sommelier mit dem «Sea & Tonic» einen algenhaltigen Signature Drink geschaffen. Der knallgrüne Cocktail
enthält neben Meeresspargel und Plankton auch Gin Mare,
einen aus mediterranen Zutaten gebrannten, preisgekrönten
spanischen Gin.
Während in Spanien extra an Algen-Cocktails getüfftelt
wird, hat man in Deutschland vor ein paar Jahren quasi durch
Zufall den «Algenwein» entdeckt. Die Firma O’Well – Ocean
Wellness GmbH betreibt bei Kiel eine kommerzielle Algenfarm. Aus der Ernte produziert sie in erster Linie Naturkosmetik aus Meeresalgen. Aus einem Fass mit Algenextrakt, an das
Sauerstoff gelangt war und das lange gelagert wurde, entströmte beim Öffnen plötzlich der Duft von Sherry. Auch hatte das Algenextrakt eine samtbraune Färbung erhalten. Das
war im Jahr 2006. «Inzwischen, nach dreijähriger Tüftelarbeit
sitzt jeder Handgriff der Weinherstellung», sagt Inez Linke,
Meeresbiologin und Geschäftsführerin der O’Well – Ocean
Wellness GmbH. Für das alkoholhaltige Getränk, das aus gesetzlichen Gründen nicht Wein genannt werden darf, wird
Zuckertang aus der eigenen Algenfarm fermentiert und eingemaischt. In grossen Tanks vergären die Algen bei Raumtem-
peratur mit Bakterien- und Hefekulturen. Nach vier Wochen
ist ein sherryartiges Getränk mit einem Alkoholgehalt von
rund 14 Prozent entstanden. Wegen des hohen Jodgehalts der
Algen sollte der Wein nur in kleinen Mengen genossen werden. «Ein bis zwei Schnapsgläschen am Tag dürfen sein», sagt
Inez Linke und fügt an: «Der Geschmack ist eher interessant
als lecker.» Dafür sei das Algengetränk Laminaria, unter diesem Namen wird der Wein vertrieben, reich an gesundheitsfördernden Substanzen. Und da Schönheit ja nicht nur von
aussen, sondern auch von innen kommt, passe Laminaria gut
in die Wellness- und Beautyproduktelinie ihrer Firma, findet
Inez Linke. Neben dem alkoholhaltigen Algengetränk stellt
sie auch einen Wellness-Algentee her. «Der schmeckt richtig
lecker! Er enthält Lemongras, Minze, Melisse und natürlich
Zuckertang.» Beide Getränke sind im Onlineshop, aber
auch in ausgewählten Kieler Hotels erhältlich. So zum Beispiel im Hotel Birke in Kiel. In der hoteleigenen Wellnessund Beautyanlage kommen Algenkosmetik und Algentee
zum Einsatz. Im «Fischers Fritz», dem Restaurant im Hotel
Birke, wird Laminaria gerne bei speziellen Anlässen als maritimer Aperitif gereicht.
Und in der Hotelküche verfeinert Küchenchef Pierre
Binder schon mal seine klare Fischsuppe mit Laminaria.
«Dieses Getränk setze ich aber nur sehr vorsichtig ein, da es
geschmacklich recht intensiv ist», erklärt der Küchenchef, der
seine Sporen auch in der Schweiz, bei Hans-Peter Hussong
im «Wiesengrund» in Uetikon, abverdient hat. In Kiel pflegt
Pierre Binder eine klassische Küche, die er aber immer wieder
gerne mal mit Algen ergänzt. «Getrocknete Algen geben einem
Salat eine extravagante Note, und zum Fischcarpaccio schmeckt
ein Wakame-Algensalat sehr gut.» Der Küchenchef probiert
gerne neue Kreationen mit den Algen aus. Meistens ist er mit
dem Ergebnis zufrieden, aber eben nicht immer: «Ich habe mal
Fisch in Algen gewickelt und diese Rollen geräuchert. Das
Ergebnis war zwar nett anzuschauen, die geräucherten Algen
schmeckten aber nicht wirklich lecker.»
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Algenarten:
Hijiki (Hizikia fusiformis)
Wakame (Undaria pinnatifida)
Verwendung:
Verwendung:
Hijiki hat eine feste Konsistenz und ist eine beliebte Beilage
zu Gemüse-, Tofu- oder Fischgerichten. Sie schmeckt gekocht,
gedämpft, gebacken und frittiert. Ihr Aroma besteht aus einer
intensiven Meer- und einer leichten Anisnote.
Wakame wird als Gewürz und als Zutat für die Miso-Suppe
und Salate genutzt.
Gattung: Braunalge
Besonderes:
Diese Alge wächst in den Küstenzonen von China, Korea und
Japan. Sie ist reich an Kalzium, Eisen und Magnesium. Neuerdings warnen die kanadischen, chinesischen, neuseeländischen
und britischen Gesundheitsbehörden vor einem übermässigen
Genuss von Hijiki. Die Alge soll im Vergleich mit anderen
Algen einen erhöhten Gehalt an anorganischem Arsen enthalten. Auch der Jodgehalt ist sehr hoch.
Arame (Eisenia bicylis)
Gattung: Braunalge
Kombu/Kelp (Laminaria japonica)
Verwendung:
Die Arame wird gegart gerne zum Verfeinern von Suppen,
Salaten und Eintöpfen verwendet. Ihr Aroma ist leicht süss
und angenehm mild, ihr Geruch erinnert an Fisch.
Besonderes:
Arame sind zäh und müssen rund sieben Stunden weich
gekocht werden bevor sie in der Sonne getrocknet werden.
Dulse (Palmaria palmata)
Gattung: Braunalge
Besonderes:
Wakame wird vor allem in Japan und in Korea kultiviert.
Neben Nori ist sie die wichtigste Speisealge Japans. Inzwischen
wird die jodreiche Braunalge auch in der Bretagne angebaut.
Zuckertang (Laminaria saccharina)
Gattung: Braunalge
Verwendung:
• Rotalgen haben im Allgemeinen einen weit niedrigeren
Zuckertang kann wie Kombu auf verschiedene Arten zubereitet werden. Zum Beispiel zum Einwickeln und Ausbacken
von Camembert.
Jodempfindlichkeit besser geeignet als Braunalgen.
Gattung: Braunalge
Besonderes:
Verwendung:
Kombu eignet sich zum Kochen, Sautieren und Frittieren.
In der japanischen Küche dient Kombu als Basis für die
Dashi-Brühe. Kelp schmeckt nach Fisch und Meer.
Zusatzinfos
Ansässig ist der Zuckertang im Nordatlantik, in der Ostsee und
im Nordpazifik. Er ist mit Kombu verwandt und kann bis zu
drei Meter lang werden. Wie es der Name Zuckertang schon
offenbart, hat diese Alge einen süsslichen Geschmack.
Jodgehalt als Braunalgen. Sie sind daher für Menschen mit • Algen haben eine positive Wirkung auf die Haut und
werden in der Kosmetik eingesetzt.
• Algen sollen in Zukunft zur Heilung von Krankheiten
wie Krebs oder bakteriellen Infektionskrankheiten
eingesetzt werden.
• In der Verordnung des EDI über Obst und Gemüse steht:
Besonderes:
«Gemüse sind auch Algen (Grün-, Braun- und Rotalgen),
Trocken gelagert ist Kombu quasi «ewig» haltbar.
welche üblicherweise wie Gemüse zubereitet oder als
solche verzehrt werden, ausgenommen Mikroalgen wie
Gattung: Rotalge
Spirulina oder Chlorella und kalziumhaltige Rotalgen.
Meeressalat (Ulva lactuca)
Gattung: Grünalge
Verwendung:
Die Dulse kann nach kurzem Einweichen ungekocht gegessen werden. Häufiger jedoch wird sie gegart. Frisch schmeckt
die Dulse mild-würzig, getrocknet salzig. Als Pulver oder als
Flocken wird sie als Gewürz genutzt.
www.berriag.ch
Verwendung:
www.mixology.eu
Wie der Name schon sagt, wird diese Alge gerne als Salat
genossen. Zudem wird sie als Zutat für pikante Backwaren
eingesetzt.
www.oceanbasis.de
Besonderes:
Diese Alge ist eines der wenigen Meeresgemüse, das in Nordund Westeuropa seit über 1.000 Jahren auf dem Speisezettel
steht. Es ist reich an Eisen, Fluor, Vitamin B6 und B12.
Besonderes:
Meeressalat hat einen angenehm milden, süsslichen Geschmack.
Optisch erinnert er an Spinat.
Haricot de mer (Himanthalia elongata) Nori (Porphyra tenera)
Gattung: Braunalge
Gattung: Rotalge
Verwendung:
Verwendung:
Haricot de mer können roh oder gegart gegessen werden. Sie
verfügen über ein mild-würziges Aroma mit einer leichten
Fischnote.
Nori-Blätter werden zum Einrollen der Maki-Sushi-Rollen
verwendet. Getrocknet und zerkrümelt ist Nori ein Gewürz
für Fisch- und Gemüsesuppen oder Salate. Man kann die
Nori-Blätter auch rösten und als Snack reichen.
Anzeige
Hero Fruchtkonserven –
im eigenen Saft oder Fruchtsaft
Hero fruits en conserve –
dans leur propre jus ou au jus de fruits
Besonderes:
Diese Algenart lässt sich nicht gut aufbewahren und sollte
möglichst frisch und rasch verbraucht werden.
Besonderes:
Nori ist eine der wichtigsten Speisealgen. Eine mit Nori
nah verwandte Porphyra-Art wird in Wales als traditionelles
«Laverbread» gegessen.
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www.gastro.hero.ch
Belieferung- und Abholgrosshandel
auf Frische-Kurs
TEXT & BILDER Howeg/Prodega/Growa
Howeg bietet gemeinsam mit Prodega/Growa ein grosses und frisches Früchte- und Gemüsesortiment
an. Je nach Saison finden sich hier bis zu 1.000 Produkte im Angebot. Dabei wird besonders Wert
auf Frische, Regionalität und Saisonalität gelegt. Pluspunkt für den Kunden: Dasselbe Sortiment kann
einerseits neu via Webshop bestellt und in den Betrieb ausgeliefert oder direkt in den 28 Prodega/
Growa-Märkten eingekauft werden. und erfüllen den ökologischen Leistungsnachweis. Dieser beinhaltet in der Schweiz
beispielsweise eine geregelte Fruchtfolge, eine ausgeglichene Düngerbilanz, regelmässige
Bodenanalysen und einen angemessenen Anteil an ökologischen Ausgleichsflächen.
Ab 1. Mai 2013 starten die beiden Unternehmen mit einem Biosortiment, welches an
die 50 Produkte wie beispielsweise Salate, Gemüse, Kartoffeln, Kern- und Steinobst sowie Agrumen beinhaltet. So können Gastronomiebetriebe dem steigenden Bedürfnis
ihrer Gäste nach Biolebensmitteln nachkommen und ein positives Zeichen in Sachen
Nachhaltigkeit setzen.
Das frische Früchte- und Gemüsesortiment von Prodega/Growa/Howeg:
• Je nach Saison bis zu 1.000 frische Früchte- und Gemüseartikel zur Auswahl
• Täglich aktualisierte Preise, jederzeit und bequem ersichtlich über den Howeg-Onlineshop
oder in 28 Prodega/Growa-Märkten erhältlich
Beeren, regionale Äpfel, exotische Ananas, Feigen, Granat-
äpfel, Kiwis, Mangos – das Früchte- und Gemüsesortiment
von Prodega/Growa/Howeg ist riesig. Hier findet sich praktisch alles, was man in der Küche braucht. Und nicht nur
Standardprodukte, sondern auch weniger verbreitete, für die
experimentelle, abwechslungsreiche Küche. Je nach Saison
sind weit über zwanzig Salatvariationen im Angebot, darunter beispielsweise auch Schweizer Kresse oder gebleichter
Löwenzahn. Oder über 30 Kräuter, von Basilikum über
Erbsenspargelsprossen bis hin zu verschieden farbigen Stief-
mütterchen oder in Zucker kandierte Blüten. Und auch die
breite Früchteauswahl kann sich sehen lassen, zum Beispiel
mit über 15 Apfelsorten.
Bei kaum einer anderen Produktegruppe ist Frische und
Qualität so entscheidend wie bei Früchten und Gemüse. Eine
grosse Herausforderung, wenn man im Bereich der Belieferung
tätig ist. Denn im Vergleich zum Detail- oder Abholgrosshandel
fällt ein zusätzlicher Weg an – von der Belieferungsplattform
hin zum Kunden. Wichtig: Ob bei der Anlieferung, Lagerung,
Beladung des Lastwagens oder Belieferung des Kunden, die
Kühlkette darf nie unterbrochen werden. Im vergangenen
Jahr wagte sich Howeg an diese Herausforderung und führte
schweizweit ein grosses Früchte- und Gemüsesortiment zur
Belieferung ein – mit grossem Erfolg.
Frische, grosse Auswahl
Salate, Tomaten, Peperoni, Karotten, Randen, Gurken,
Auberginen, Blumenkohl, Broccoli … aber auch verschiedenste
• Sie profitieren von den wöchentlichen, attraktiven Aktionsangeboten
• Elektronischer Versand des Howeg-Wochenaktionsflyers (bestellbar über E-Mail: [email protected])
• Dank einem ausgeklügelten Logistiknetzwerk können frische und qualitativ einwandfreie Lieferungen gewährleistet werden
• Frisches Gemüse und frische Früchte werden von Howeg gemäss Tourenplan von Montag bis Samstag ausgeliefert
• In den Prodega/Growa-Märkten bei Bestellung 2 x täglich frisch angeliefert
• Grosses Know-how dank bewährter Partner
Besonderen Wert legt Prodega/Growa/Howeg beim Früchte- und Gemüsesortiment auf Frische, Saisonalität und Nachhaltigkeit. So werden die Produkte, welche die Kunden bei
Howeg bis 17 Uhr am Vortag der Auslieferung bestellen können, erst Stunden vor der Kundenbelieferung durch den
Früchte- und Gemüselieferanten bei den Howeg-Plattformen
frisch angeliefert. Dies in fertig vorbereiteten Bestellungen pro
Kunde, so dass die Ware nicht unnötig oft herumgetragen und
umgepackt werden muss. Bereits die Anlieferung geschieht
natürlich in Kühlfahrzeugen, damit die Kühlkette nie unterbrochen wird. Zusätzlich schützt man die Früchte und das
Gemüse mit einer luftdurchlässigen Haube vor Temperaturschwankungen. Mit modernen Fahrzeugen werden die Bestellungen dann am Ausliefertag durch die Howeg-Chauffeure
von den regionalen Plattformen an die Kunden ausgeliefert, in
hervorragender Qualität und praktisch frisch von der Ernte.
Kontakt
Prodega/Growa/Howeg
Transgourmet Schweiz AG
Lochackerweg 5
«Suisse Garantie» – auch in der Gastronomie
3302 Moosseedorf
Um das nachhaltige Engagement zu unterstreichen, setzt
Prodega/Growa/Howeg bei Früchten und Gemüse unter anderem auch auf Label-Produkte wie beispielsweise «Suisse
Garantie». Diese Marke garantiert, dass in den Produkten
auch wirklich ausschliesslich Schweizer Rohstoffe drin sind
und diese auch in der Schweiz verarbeitet wurden. Die zertifizierten Betriebe produzieren dabei nach strengen Richtlinien
Telefon Winterthur 052 557 95 95
Howeg Kundencenter Winterthur
0848 000 501
www.prodega.ch
www.shop.howeg.ch
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Alte Sorten
neu entdeckt
Pro Specie Rara setzt sich für die Erhaltung und den Schutz
des genetischen und kulturhistorischen Erbes von Kulturpflanzen und Nutztierrassen in der Schweiz ein. Viele dieser
alten Sorten und Rassen sind vom Aussterben bedroht. Sie
wurden weniger angepflanzt, weil ihr Ertrag teils weniger
hoch ist oder sie vielleicht nicht so makellos aussehen wie die
Sorten des Supermarktes. Raritäten können auch durch Landflucht in Vergessenheit geraten. Es gibt verschiedene Gründe,
warum einheimische Lebensmittel verschwinden. Doch wer
einmal das Fleisch frei laufender Wollschweine gekostet hat,
den Geschmack von Stachys kennengelernt oder gelbe Randen
gesehen hat, findet Gefallen an den Pro-Specie-Rara-Sorten.
Hier einige der ganz Speziellen:
Der Knollenziest, auch unter Stachys bekannt, fällt besonders durch seine raupenähnliche Form auf. In China ist
die Art seit dem 14. Jahrhundert bekannt. In Asien wird der
Knollenziest auch chinesische Artischocke und japanische
Kartoffel genannt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde er in
Europa eingeführt. Gegessen werden die Knöllchen entweder
gebraten als Beilage, frittiert oder roh im Salat. Da seine Haut
sehr dünn ist, muss dieses Gemüse nicht geschält werden. Der
kräftige Geschmack des Stachys erinnert an Nuss und Artischocken. Er kommt am besten zur Geltung, wenn man das
Gemüse roh isst. Da sich der Knollen im Garten stark ausbreiten kann, muss er kontrolliert gepflanzt werden. Aus diesem
Grund ist er wohl auch heute noch wenig erhältlich.
Randen gehören zu den farbenfroheren Exemplaren der
Pro-Specie-Rara-Gemüse. Besonders die Chioggia- und die
gelben Randen stechen mit ihren auffälligen Farben ins Auge:
Vermutlich stammt die gelbe Variante von der sehr alten Sorte
Early Blood, die bereits im 18. Jahrhundert angebaut wurde.
Wer seine Gäste zum Staunen bringen will, bereitet den
Randensalat oder die Randensuppe mal in Gelb zu. Denn
auch gekocht schmeckt diese Rande bestens. Damit sie ihre
leuchtende Farbe behält, wird beim Kochen gegen das Ausbleichen etwas Essig beigegeben. Wunderschön anzusehen
ist die Chioggia-Rande. Sie stammt aus der gleichnamigen
Region im italienischen Veneto und ist mit dem Mangold und
der Zuckerrübe verwandt. Diese Rande überrascht durch ihre
abwechselnd roten und weissen Ringe, welche nur bei dieser
Sorte noch gut sichtbar sind. Bei allen anderen wurden sie fast
weggezüchtet. Diese Randen isst man am besten im jungen
Stadium roh oder nur leicht gekocht, da beim Erwärmen die
Ringmuster ausbleichen können. Zu Chips verarbeitet, ergeben sie eine äusserst dekorative Garnitur. Auch weissfleischige
Randen sind im Erhaltungsprogramm von Pro Specie Rara.
Sie stammen ursprünglich aus Indien und passen hervorragend zu Fischsalaten.
Der Meerkohl – «Spargel des armen Mannes»
TEXT Sarah Sidler BILDER Pro Specie Rara
Rüben können auch weiss oder rot sein, Randen gelb. Stachys sind gezwirbelt, und Meerkohl
wächst auf salzigem Boden. Willkommen im erstaunlichen Reich der Pro-Specie-Rara-Gemüse.
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Schweizer Produzent Zehnder
Rande Golden
Ein echter Überlebenskünstler ist der attraktive Meerkohl,
der auch als Ziergemüse dient. Das einstige Wildgemüse gedeiht
natürlich an den Stränden der Nord- und Ostsee sowie des
Schwarzen Meeres. Eine hohe Luftfeuchtigkeit sowie sandige
und geröllige Böden sind also Voraussetzung, damit der Meerkohl wächst. Von den 20 bekannten Arten werden etwa 10 auch
in Europa angepflanzt. Die «Spargel des armen Mannes» wurde
im 19. Jahrhundert kultiviert. Von der mehrjährigen, 30 bis 75
Zentimeter hohen Pflanze können die gebleichten Schösslinge,
aber auch die jungen Blätter und die Wurzeln gegessen werden.
Im Gegenteil zum wenig bekannten Meerkohl ist die
Pastinake derzeit der Renner in der Gastronomie. Das
Wurzelgemüse wird häufig zu Suppe verarbeitet, eignet sich
aber auch für Pürees und als Kochgemüse. Bereits im Altertum
war die Pastinake überall in Europa bekannt. Sie stand schon
bei den Pfahlbauern auf dem Speiseplan und gilt auch heute
noch dank ihrer Wirkstoffe als Heilmittel. Im 20. Jahrhundert
wurde die Pastinake, wie viele andere Wurzelgemüse auch,
weitgehend von der Karotte verdrängt. Die Karotte ist eines
der beliebtesten Gemüse in Europa, dabei verfügt die Pastinake
über fast so viel Süsse wie Karotten.
Auch verschiedene spezielle Karotten gelten heute als
selten und werden von Pro Specie Rara gefördert. So etwa
die Küttiger Rüebli. Die alte Landsorte wurde 1978 von
Bäuerinnen in Küttigen (AG) gerettet. Dies war wohl notwendig, weil weisse Karotten vom Markt verschwunden waren. Roh sind sie nicht sehr schmackhaft. Die Küttiger Rüebli
passen jedoch gekocht bestens zu währschaften Fleischgerichten und können gehobelt wie Sauerkraut eingemacht
werden. Erwähnenswert sind auch die Karottensorten Gniff
Savosa und die Violette Chantenay. Erstere ist aussen
violett und innen weiss. Der Name der zweiten trügt. Sie ist
aussen gar dreifarbig: Der Schulterdrittel ist tiefviolett, in der
Mitte ist sie blass violett, im unteren Drittel leuchtend orange
und innen vollständig orange. Bloss blassgelb hingegen ist die
Jaune longue du Doubs.
Beim Blauschocker ist nicht nur der Name, sondern auch
die Frucht speziell. In den violetten bis dunkelblauen Erbsenhüllen dieser Pflanze liegen hellgrüne Erbsen. Sie eignen
sich als Salaterbse, gekocht oder gedünstet als Gemüse,
können aber auch getrocknet werden. Die schöne, violette Hülle ist leider ungeniessbar. Unter den Hülsenfrüchten
ist die Erbse die älteste Nutzpflanze. Ihre Heimat liegt im
Orient. Den Römern waren Erbsen allgemein bekannt, sie
haben jedoch nur das reife Korn gegessen. Grüne Erbsen
werden erst seit dem Mittelalter verwendet.
Ist es bei dieser wunderbaren Vielfalt an Farben, Formen
und Geschmäcken nicht langweilig, immer dasselbe Gemüse
aus den Engrosmärkten zu verwenden? Vielfach findet man
alte und vom Aussterben bedrohte Pro-Specie-Rara-Sorten
auf Wochenmärkten. Auf der Website der Organisation sind
zudem Adressen von Produzenten aufgelistet, welche ProSpecie-Rara-Produkte anpflanzen und seltene Rassen halten.
Ebenfalls sind dort Restaurants zu finden, welche mit ProSpecie-Rara-Produkten kochen. Viel Spass auf einer wunderbaren Entdeckungsreise in die Welt fast vergessener Gemüse,
Früchte, Beeren und Tiere.
oben links Küttinger Rüebli oben rechts Pastinaken unten links Chioggia Rande unten rechts Stachy
Pro-Specie-Rara-Märkte
• Zusammen mit Bioterra organisiert Pro Specie Rara einen Tomatensetzlingsmarkt in
der Stadtgärtnerei Zürich. Dieser Markt bietet die Möglichkeit, sich für die kommende
Gartensaison mit speziellen Tomatensorten einzudecken.
Freitag, 26. April, 14 bis 19 Uhr, und Samstag, 27. April, 9 bis 13 Uhr
Stadtgärtnerei Zürich, Sackzeg 25/27, 8048 Zürich
• Am Setzlingsmarkt Wildegg wird Pflanzgut von über 500 traditionellen Gemüsesorten angeboten. Auf Führungen kann man die Gemüsevielfalt im Schlossgarten entdecken.
Samstag, 4. Mai und Sonntag, 5. Mai, 9 bis 17 Uhr, Schloss Wildegg, 5103 Wildegg.
Und Samstag, 11. Mai, 9 bis 17 Uhr, Gärtnerei der Psychiatrischen Klinik, 9500 Wil (SG)
• Am Zierpflanzenmarkt verkaufen an knapp 20 Ständen Gärtnereien aus der ganzen Schweiz historische Zierpflanzen, Heilpflanzen und Kräuter. In der Festwirtschaft
werden Pro-Specie-Rara-Menüs angeboten.
Sonntag, 19. Mai, 9 bis 17 Uhr, Stadtgärtnerei Bern
www.prospecierara.ch
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Die Ur-Konservendose – noch ungeöffnet
oben Inserat für Hero-Beerenfrüchte aus der
Gründerzeit
Mitte Das Hero-Werk in den 1920er-Jahren
rechts Werbung aus den 1960er-Jahren
Die erste
Konserven
dose
TEXT Jörg Ruppelt QUELLE «Hero — seit 1886 in aller Munde» von Isabell Koellreuter, Martin Lüpold und Franziska Schürch,
Tod. Dutzende englische Soldaten starben an schleichenden
Vergiftungen, weil die Blechbehälter mit gefährlichem Blei
verlötet waren.
Die wohl älteste Konservendose der Schweiz – ungeöffnet
und unverbleit – ist im Museum Burghalde in Lenzburg ausgestellt. Und zwar als eine von vielen Trouvaillen aus der HeroGeschichte. «Hero seit 1886 in aller Munde» lautet der Titel
einer vor zwei Jahren eröffneten Sonderausstellung, die nun bis
zum 24. November 2013 verlängert worden ist. Die mit Erbsen
gefüllte Dose ist eine Rarität und trägt die Handschrift eines
gewissen Gustav Henkell: «Diese Dose wurde am 17. Juni 1886,
dem ersten Tag unserer Fabrikation hergestellt», notierte der
damals 27-Jährige in eleganter Sütterlinschrift auf die Banderole. Die erste Abfüllung im aargauischen Lenzburg gilt als
Geburtsstunde einer der ältesten und erfolgreichsten Konservenfabriken der Schweiz.
Stiftung Museum Burghalde und Schweizer Wirtschaftsarchiv BILDER Hero
Luftdicht abgeschlossene und durch Erhitzen haltbar gemachte Speisen gehen seit den napoleonischen
Kriegen auf Reisen. Eine der ältesten, noch ungeöffneten Hero-Konservendosen der Schweiz steht in
Lenzburg und wurde 1886 mit Erbsen abgefüllt.
Der Franzose Nicolas Appert kam Ende des 18. Jahrhunderts als Erster auf die Idee, Lebensmittel luftdicht abzufüllen
und durch Erhitzen haltbar zu machen. Bis dahin war nur gesalzen, gepökelt und gedörrt worden, worunter aber stets der
Geschmack der Speisen litt. Der Koch und Feinbäcker experimentierte monatelang und kochte – zunächst in Champagnerflaschen – alle möglichen Lebensmittel ab. Dann stieg er auf
Glasbehälter um und schlug sein Verfahren Kaiser Napoleon
vor. Der schickte die Marine drei Monate lang mit Konservengläsern auf den Weg und war zufrieden, dass Fleisch und Gemüse frisch und genussfähig blieben. Die Konservierungsidee
sollte sich für Nicolas Appert im wahrsten Sinne des Worts
auszahlen. Napoleon hatte eine Belohnung von 12.000 Goldfranken ausgelobt für denjenigen, der ein Verfahren zum Haltbarmachen von Lebensmitteln erfindet. Der Kaiser benötigte
für seine Feldzüge eine bessere Verpflegung als die in Dörfern
geplünderten Kartoffeln und Brotkanten. Appertisieren heisst
es übrigens heute noch, wenn Speisen luftdicht abgefüllt und
durch Erhitzen haltbar gemacht werden.
Auf die Idee mit der Metalldose kam kurz darauf Apperts
Landsmann Peter Durand, der nach der Französischen Revolution 1789 nach England ausgewandert war. Er packte das
Essen in Blechkanister, bevor er es abkochte; die hielten mehr
aus und gingen auf Feldzügen nicht zu Bruch. Am 25. August
1810 meldete Durand seine Erfindung zum Patent an. Die
Konservendose war geboren.
Allerdings: Die ersten Dosen waren recht umständlich zu
öffnen, nämlich mit Hammer und Meissel. Und noch viel
schlimmer: Das Essen aus der Dose brachte regelrecht den
Ein halbes Jahr zuvor, im Herbst 1885, trifft der für den
Aussendienst einer damals bestehenden Konservenfabrik tätige Henkell zufällig seinen ehemaligen Mitschüler Adolf Zeiler. Dieser arbeitet als Obergärtner für eine Baumschule. Beide
schwelgen in Erinnerungen und entwickeln zu fortgeschrittener Stunde die Idee, eine Konservenfabrik zu gründen, da in
der Schweiz lediglich ein Fabrikant auf die Dose setzte. Zwei
Über Hero
Wochen später erhält Gustav Henkell von Adolf Zeiler einen
Brief und das Angebot, Teilhaber einer neuen Konservenfabrik
in Lenzburg zu werden. Am 1. Januar 1886 zieht Gustav Henkell nach Lenzburg. Mit seinem Partner plant er, in der Region
Gemüse und Obst anzupflanzen, zu verarbeiten, abzupacken
und zu vertreiben. Sie kaufen Ackerland, mieten eine Werkstatt für die Herstellung von Konservendosen und bauen ein
Fabrikationsgebäude inmitten der Plantagen in unmittelbarer
Nähe des Lenzburger Bahnhofs. Die Fabrik wird pünktlich im
Juni bezogen.
In den ersten Jahren verarbeiten Gustav Henkell und Adolf
Zeiler Erbsen in verschiedenen Qualitäten, verschiedene Bohnensorten, Karotten, Pilze, Tomatenpüree und Spargeln. Sie
werden in Büchsen zu einem oder einem halben Liter verkauft.
Die ersten Musterdosen mit Erbsen verschickt man an Zürcher
Lebensmittelläden, die ein paar Tage später von Gustav Henkell aufgesucht werden. Der frischgebackene Konservenfabrikant hofft auf Bestellungen, doch seine Ware stösst zunächst
auf wenig Interesse. Die schönen, grün gefärbten Erbsen aus
Frankreich scheinen für die Händler attraktiver als die naturbelassenen aus Lenzburg. Erst am Abend seines ersten Besuchstages in Zürich trifft er auf einen Ladeninhaber, der sich vom
Produkt begeistert zeigt und gleich 5.000 Kilogramm Erbsen
und andere Konserven bestellt. Beglückt reist Gustav Henkell
mit der Eisenbahn nach Wildegg und dann mit der Postkutsche weiter nach Lenzburg zurück, um die frohe Kunde
seinem Partner und dessen Frau mitzuteilen.
Auf den ersten Erfolg sollten indes sieben magere Jahre folgen, geprägt von Finanznöten und mühsamer Geldbeschaffung. 1889 stirbt Adolf Zeiler unerwartet. Neuer Partner wird
der bereits Ende 1886 in das Unternehmen eingetretene Karl
Roth, ein Lenzburger Kaufmann, der sich mit einer Kapitaleinlage am neuen Betrieb beteiligte. Beide gründen eine
neue Firma, die Henkel & Roth, aus der schliesslich Hero
wird, abgeleitet aus den Nachnamen der beiden. Vor allem
Karl Roth gelingt es, private Geldgeber und Banken für die
Hero-Konservenfabrik zu interessieren und zu Geldeinlagen
zu bewegen. Hero wächst und wird für Lenzburg ein Glücksfall. Aber das ist eine andere Geschichte.
Hero ist heute eine international agierende, auf Markenprodukte für den Endverbraucher fokussierte Nahrungsmittelgruppe mit den Kernkategorien Babynahrung und Frucht.
Hero ist vor allem in Europa, Nordamerika, dem Nahen Osten
und Afrika sowie jüngst auch in China tätig. 2011 erwirtschaftete die Gruppe mit mehr als 4.000 Mitarbeitenden in über
30 Ländern einen Umsatz von über 1,43 Mrd. Franken. Mehrheitsaktionär ist Dr. Arend Oetker. Am Konzernsitz in Lenzburg werden heute Portionenkonfitüren für den weltweiten
Vertrieb hergestellt.
www.hero.ch
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TOMATEN
SIND SEINE
LEIDENSCHAFT
TEXT Gabriel Tinguely BILDER Gerald Holliger
Gerald Holliger ist Gemüsebauer. In seinen Gewächshäusern in Unterentfelden (AG) baut er gut zwei
Dutzend Sorten Tomaten an. So unterschiedlich wie die Pflanzen und Früchte sind auch deren Geschmäcke.
gemüse. Erst gegen Ende der 1980er-Jahre bauten niederländische und südeuropäische Unternehmen Obst und Gemüse in
Glashauskomplexen an. Die Hors-sol-Technik begründete vor
etwas mehr als 20 Jahren die industrielle Produktion. Bis heute
werden Tomaten in Kokosfasern gepflanzt und mit Wasser und
Nährstoffen versorgt. Die Zucht von Normgrössen, festeren
Schalen und längerer Haltbarkeit hatte einen Aromenverlust
zur Folge. Diesen Mangel wollte die heute zu Monsanto gehörende Calgene Inc. beheben. Das Biotechnologie-Unternehmen meldete 1988 eine gentechnisch veränderte Tomate
beim kalifornischen Patentamt an. Ein eingebautes Enzym verhinderte den Abbau der Zellwände bei der Reifung. Die sogenannte Flavr-Savr-Tomate konnte, ohne zu verderben, länger
reifen und dadurch mehr Aromastoffe bilden. 1997 wurde sie
wieder vom Markt genommen.
Während die Saison für Schweizer Tomaten langsam anläuft, sind solche aus Italien, Spanien oder Marokko das ganze
Jahr über erhältlich. 8,5 Kilo hat jeder Schweizer 2012 gegessen. Damit verdrängten Tomaten erstmals die Karotten vom
Rang eins der beliebtesten Gemüsesorten. Tomaten sind nicht
nur beliebt, sie sind auch gesund. Bis zu 94 Prozent aus Wasser
bestehend, eignen sie sich mit nur 73 Kilojoule pro 100 Gramm
für eine leichte Küche. Trotz des zum Teil säuerlichen Geschmacks reagieren alle Tomaten im Körper alkalisch (basisch).
Zudem enthalten sie reichlich Vitamine, Mineralstoffe und
Spurenelemente. Besonders erwähnenswert ist Lycopin, das
in den Tomaten den roten Farbstoff bildet und das Risiko für
Prostatakrebs verringert und vor koronaren Herzkrankheiten
schützt. Anthocyane, die in lila, violetten und rotschwarzen
Sorten vorkommen, wirken antioxidativ, und seit längerem
sind sie für ihre krebsheilende Wirkung bekannt. Dass durch
gentechnische Manipulationen violette Tomatensorten zum
Geschäft gemacht werden, ist ein weiteres unrühmliches Kapitel in der Geschichte der Tomaten.
Die 25 Sorten, die in Unterentfelden in guter Erde wurzeln,
hat Gerald Holliger auf natürlichem Weg selektioniert. Reif geerntet glänzen die Früchte von hellgelb über dunkelrot bis hin
zu violett–schwarz. Und genauso vielfältig ist ihr Duft und Geschmack. Die Sensoriker Susi Wehrli, Önologin auf dem elterlichen Weingut in Küttigen (AG), und ihr Mann, Franz Steiger,
Koch, haben Holligers Tomaten nicht nur nach Aussehen und
Farbe unterschieden. Es interessierte sie auch die unterschiedlichen Düfte und Geschmäcke.
«Der Geruch einer Tomate reicht von krautig und grün
über fruchtig, süsslich, würzig oder stechend bis hin zu muffig,
modrig oder erinnert gar an Lösungsmittel», sagt Susi Wehrli.
«Der gleiche Geruch wird auch retronasal, wenn ein Stück Tomate gegessen wird und sich die Aromen durch den Rachen in
die Nase steigen, wahrgenommen», ergänzt Franz Steiger.
Dazu kommt der Geschmack, den wir als süss, sauer, bitter, salzig oder umami bezeichnen sowie das Mundgefühl. Bereits
beim ersten Biss unterscheiden wir, ob die Tomate wässrig
oder mehlig, fest oder weich, adstringierend oder brennend
ist. Wenn nun mehrere Testpersonen von der gleichen Tomate
probieren und diese nach dem vorgegebenen Schema bewerten, wird mit kleinen Abweichungen bei der wahrgenommenen Intensität ein ähnliches Bild entstehen (siehe Grafik).
Damit Tomaten ihre Aromen behalten, sollten sie nicht im
Kühlschrank gelagert werden.
Ein individuelles Aromennetz für Tomaten
Die flüchtigen Verbindungen, die wir als Duft wahrnehmen, übermitteln uns Menschen wichtige Informationen über die Qualität unserer
Nahrung. Vor allem in Bezug auf die Genuss- und Gesundheitswerte. Geruchs- und Geschmacksempfindung gelten als individuelle
Sinnesleistungen. Die Voraussetzungen sind bei jedem Menschen die gleichen: 1.000 Gene und 300 aktive Geruchsrezeptoren
können 10.000 Gerüche unterscheiden. Diese Fähigkeit der Geruchswahrnehmung wird bereits im Mutterleib geprägt. Dabei ist vor
allem die Vielfalt der Gerüche, Düfte und Aromen interessant. Denn im Gaumen nehmen wir süss, sauer, salzig, bitter und umami
wahr. Dazu kommt die Empfindung der Textur: wässrig, ölig, cremig oder mehlig. Bei Degustationen ist es oft so, dass man bestimmte
Aromen nicht benennen kann. Sobald der Referent diese erwähnt, ist dann alles klar. Hier gilt: Übung macht den Meister.
Tomaten Sensorik: auf Aromatik (Aromen)
Grundgeschmacksarten
Tomaten Sensorik Konsistenz (Biss)
Tomaten Schale (Haut)
dünn
Die Vielfalt ist enorm. Gelbe, rote und schwarze Kirschtomaten, Datteltomaten in ebenso vielen Variationen, klassische
Rispen- und Fleischtomaten sowie zahlreiche weitere Spezialitäten hat Gerald Holliger in seinen Gewächshäusern angepflanzt. Bereits sind erste Blüten befruchtet und kleine grüne
Tomätchen erkennbar. «Bis die Früchte reif sind und sie ihr
volles Aroma entfalten, wird es aber noch etwas dauern», sagt
Gerald Holliger. «Das ausgeklügelte Heiz- und Lüftungssystem
kann die Sonne nur bis zu einem gewissen Punkt ersetzen.»
Seine Kunden schätzen die am Strauch ausgereiften, aromatischen Tomaten. Sie warten geduldig, bis es so weit ist, und wir
werfen einen Blick in die Geschichte.
Von seiner zweiten Reise nach Amerika, brachte Christoph
Kolumbus im Jahr 1496 die Tomate mit nach Europa. Die neuartigen, gelb oder rot leuchtenden Früchte gefielen dem Adel.
Wie Kartoffeln und Tabak wurden auch Tomaten als Zierpflanzen angebaut. 1694 – rund 200 Jahre später – publizierte
Antonio Latini mit seiner «Spanish Tomato Sauce» das erste
Tomatenrezept. «Ab Mitte des 19. Jahrhunderts war die Tomate
dann auch in Deutschland, Frankreich und in der Schweiz als
Lebensmittel bekannt und wurde vor allem für Saucen, Suppen
und Salate verwendet», schreibt Andres Sprecher in seinem
grossen Buch der Tomaten (Fona Verlag AG, Lenzburg). Die
Tomate galt als begehrtes und leicht verderbliches Sommer-
10
10
8
8
6
6
4
4
2
2
0
0
Ramato
San Marzano
Cœur de Bœuf
Dattel Cherry
F R Ü C H TE & G E M Ü S E // To m at e n s i n d s e i n e L e i d e n s c h af t
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Aus über 12.000 weltweit angebauten Sorten Tomaten, und aus dem Angebot
von Gerald Holliger, haben wir hier eine kleine Auswahl zusammengestellt:
Zebra Cocktail
Fleischtomate
Die Fleischtomate könnte man als «gemeine
Gartentomate» bezeichnen. Sie ist sehr
weit verbreitet, kräftig im Wuchs und produziert zwischen 200 Gramm und 1,5 Kilo
schwere Früchte. Die meist ovale Form ist
am Stielansatz schwach gerippt. Um den
Tomate Grün
fleischigen Kern verteilen sich mehrere
Kammern, die viele Samen enthalten. Die
Unreife Früchte und immergrüne Sorten
dünne Schale und das zarte, leicht cremige
sind nicht zum rohen Verzehr geeignet. Sie
Fleisch macht sie zu einer beliebten Salat-
enthalten den giftigen Stoff Solanin, der
tomate. Ihr Geschmack ist intensiv, ausge-
während der Reifung abgebaut wird. Unreife
wogen, aromatisch und oft süss.
und grüne Tomaten sind eine Spezialität zum
Einkochen, Einlegen oder Konfitüre machen.
Rispentomate
Tomate Orange
Mehrfarbig gestreifte Tomaten sind meist
Wie die roten Tomaten gibt es fast alle
Kreuzungen verschiedener Tomaten. Die
Sorten auch in den Farbnuancen gelb und
Zebra Cocktail ist grün-rot gestreift mit
orange. Anders als Peperoni wechseln Toma-
dunkelroter Innenfärbung. Sie weist einen
ten mit zunehmender Reife nicht die Farbe
sehr hohen Lycopingehalt auf. Die Schale
von grün über rot nach gelb. Dass Kolumbus
ist extrem zäh, lederig und hart im Biss.
rote und gelbe Tomaten nach Europa ge-
Auch das Fleisch ist fest, griesig, körnig
bracht hatte, könnte von «Pomi d‘Oro», Gold-
und eher trocken. Der Duft nach frischer
äpfel, einer frühen Bezeichnung abgeleitet
Silage ist weniger angenehm. Beim Kauen
werden. Orange Tomaten zeichnen sich
entwickelt sie ein intensives Aroma. Dann
durch einen besonders hohen Gehalt an
Die auch Cœur de Bœuf oder Ochsenherz
kommt auch die spezielle Würze und das
Carotin (Vitamin A) aus. Gelbe und orange
genannte Tomate erlebt seit einigen Jahren
leichte Pfefferaroma hervor.
Tomaten sind sehr dekorativ. Muss eine
eine steigende Nachfrage. Angeboten wird
Tomatensuppe immer rot sein?
sie vor allem auf Wochenmärkten. Ochsen-
Ihre Schale ist dünn und geschmeidig. Das
herztomaten sind stark gerippt. Mit einem
butterweiche, cremige bis leicht ölige Fleisch
grossen Volumen bringen sie relativ wenig
duftet nach Tomatenblättern und hat einen
Gewicht auf die Waage. Denn ihre Kammern
an Zitrone erinnernden Geschmack.
sind gross und hohl. Hellrote Früchte haben
Die Datteltomate Orange duftet nach nicht
eine dicke und eher zähe Schale. Ihr Fleisch
ganz ausgereifter Honigmelone, ist frisch im
ist trocken und körnig bis mehlig. Der Duft
Geschmack und hat eine knackige Säure.
erinnert an Maggikraut, der Geschmack ist
Die Variante «Rosa» ist eine japanische
Von der Rispen- oder Strauchtomate kauft
man meist ganze Ästchen. Das ist ein
Marketing-Gag und freut den Produzenten,
der auch die Stiele verkaufen kann. Rispentomaten haben feste, gut durchgefärbte,
rote Früchte mit einer eher dünnen Schale.
Ihr Fleisch ist griesig bis leicht körnig und
duftet nach Zitrone, Kaki und Melone. Im
Züchtung. Ihre Schale ist sehr dünn, aber
elastisch und das Fleisch extrem saftig.
Der extrem blumige Duft erinnert an Honig.
Süss-säuerlich auf der Zunge mit retrona-
eher sauer und der Abgang bitter.
salem Duft von Gold- und Zitronenmelisse
Vollreife und dunkelrote Cœur de Bœuf
sowie einer obstigen Mischung aus Äpfeln
haben eine dünne, weiche Schale, geschmei-
und Birnen. Sehr würzig und geschmacksintensiv.
diges Fleisch und duften nach Provence
San Marzano
(Meersalzluft). Sie sind geschmacksintensiv
Auftakt ist der Geschmack eher süss, geht
und eher auf der süssen Seite.
über in einen pikanten Mittelteil und endet
Diese längliche Tomate wurde nach dem
leicht säuerlich.
Bauerndorf San Marzano am Fusse des
Von der Rispentomate gibt es mehrere Va-
Vulkans Vesuv in der Nähe von Neapel be-
riationen. Die dunkelrote Variante hat ei-
nannt. Sie hat ein ursprüngliches, intensi-
nen doppelt so hohen Lycopin-Gehalt wie
ves Aroma, das sich hervorragend konser-
normale Rispentomaten. Schale und Fleisch
vieren lässt. San-Marzano-Tomaten wurden
haben eine intensive, tiefrote Farbe. Auch
als Pelati, geschälte und in Dosen einge-
ihre Schale ist dünn, aber härter im Biss. Das
machte Tomaten, weltbekannt.
Die italienische Salattomate reift von innen
Fleisch ist stark saftig und gleichzeitig leicht
Knapp reif ist ihr Geschmack aromatisch
nach aussen. Die Italiener lieben sie knapp
mehlig. Sie duftet nach Mirabellen und Ap-
würzig, nach Mandeln oder Marzipan duf-
reif, also wenn ihre Schale noch einige
rikosen. Der Geschmack ist ausgewogen,
tend mit spritziger Säure im Kernenteil.
grüne Stellen aufweisen. Dann sind ihre
wenig säuerlich und fruchtig.
Die vollreifen Früchte haben eine sehr
Italienische Salattomate
(innen rot, aussen grün)
Cœur de Bœuf
Weitere Informationen
dünne Schale und zergehen fast auf der
Schale und ihr Biss eher hart, und das
Zunge. Ihr Fleisch schmilzt, ist saftig und
Fleisch ist knackig wie Peperoni. Der Duft
Von den meisten Tomatensorten gibt es
erinnert an frisch geschnittenen Rasen. Das
eine Miniaturzüchtung. Diese werden als
Fleisch ist dezent süss, der Kernenteil aber
Dattel-, Pflaumen- oder Kirschtomaten
Die Marmande-Tomate ist eine sehr
eher sauer. Im Geschmack erinnert sie an
bezeichnet.
bekannte Fleischtomate. Ihre Heimat ist
Das grosse Buch der Tomaten
Birnen (Gute Luise), der noch grüne Teil
die französische Region Aquitaine rund
Andres Sprecher, Markus Dlouhy
ganz leicht nach Rhabarber.
um Bordeaux. Sie hat eine schön gebuchte-
217 Seiten mit 160 Tomatensorten-
Rot und vollreif hat die italiensiche Salat-
te Form. Vollreif geerntet hat sie eine dün-
porträts und Rezepten
tomate eine dicke, harte, fast ledrige Schale.
ne, weiche Schale und extrem feinkörniges,
Fona Verlag AG, 44.90 Franken
Ihr Fleisch bleibt fest bis knackig. Der Duft
cremig schmelzendes Fleisch. Sie duftet
ISBN 978-3-03780-416-2
erinnert an Erdbeeren. Voll ausgereift wird
nach Veilchen und Rosen. Ihr Geschmack ist
auch der Kernenteil sehr süss.
fruchtig und hat nur wenig Säure.
Typ Marmande
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sehr feinkörnig. Das Verhältnis von Süsse
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und Säure ist sehr ausgewogen.
F R Ü C H TE & G E M Ü S E // To m at e n s i n d s e i n e L e i d e n s c h af t
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erdbeerig
schaumend
TEXT & BILDER Gabriel Tinguely, iStockphoto
Wein wird aus Trauben gekeltert. Meistens. Mathias Bechtel ist Winzer und experimentiert
nebenbei mit Erdbeeren. Das Ergebnis ist äusserst erfrischend.
Mathias Bechtel absolviert sein drittes Lehrjahr als Winzer
in einem Betrieb in Tegerfelden (AG). Dort bewirtschaftet
Markus Mühlebach Erdbeerfelder. Ihre Wege kreuzen sich,
und aus einer Idee entsteht im Jahr 2003 der erste Erdbeerlikör. Nach der Lehre arbeitet Mathias Bechtel bei der Winzergenossenschaft Spiez und studiert in Changins. Nebenbei experimentiert er weiterhin mit den Früchten aus Tegerfelden.
Und zum Likör gesellt sich ein Schaumwein. «Die ersten Versuche machte ich in Ballonflaschen aus Glas», sagt Mathias
Bechtel. Nach zwei Jahre Pröbeln, kann er mit dem 2009er
den ersten Erdbeerschaumwein präsentieren. Heute produziert
er etwas mehr als 1.000 Flaschen. «Mit Erdbeeren zu arbeiten, ist in vielen Punkten heikler als die Arbeit mit Trauben»,
sagt er. So ist der Zeitpunkt der Lese entscheidend.
Die Erdbeeren müssen voll ausgereift und absolut gesund
sein. «Ein Gewitter oder Regenschauer vor der Ernte machen
die Beeren unbrauchbar. Ich verwende nur erstklassige
Ware», so Mathias Bechtel. Weil sich die Lese über mehrere
Wochen erstreckt, wird ein Teil der Früchte tiefgekühlt und
ein anderer Teil zu Sirup eingekocht. TK-Früchte und Sirup
mischt er im Verhältnis eins zu vier mit frischen Beeren. Wie
beim Wein aus Trauben verwendet er für seinen Erdbeerschaumwein ausschliesslich Erdbeeren und etwas Zucker für
den Sirup. Ein Kilo Erdbeeren ergeben rund sieben Deziliter
Fruchtwein. «Beim ersten Versuch war die Ausbeute viel geringer», sagt Mathias Bechtel. «Doch mittlerweile habe ich
auch das Pressen im Griff. Die Erfahrung mit saftigen Erd-
beeren kann ich gut für das Pressen der weichen RäuschlingTrauben anwenden.» Für die Gärung verwendet er spezielle
Hefekulturen. «Genauso heikel wie die Lese ist die Gärung.
Da muss man gut aufpassen, dass die Aromen nicht verheizt
werden.» Der stille Erdbeerwein wird nur leicht filtriert, abgefüllt und mit Kohlensäure versetzt. Das ist für Schaumwein
eher verpönt. Doch Mathias Bechtel hat auch mit der traditionellen Flaschengärung experimentiert. Das Ergebnis war
jedoch nicht optimal. Denn die Gär- und Hefenoten haben
die frische Frucht der Erdbeeren überdeckt. Wie beim Wein
aus Trauben gibt es beim Erdbeerschaumwein Jahrgangsschwankungen. «Er hält sich aber sehr gut, und der 2009er
ist immer noch top», sagt Mathias Bechtel.
Seit sechs Jahren arbeitet Mathias Bechtel auf dem Weingut von Urs Pircher in Eglisau (ZH). Parallel dazu und zusätzlich zur Erdbeergeschichte hat er sich ohne Rebbesitz eine
eigene Weinlinie aufgebaut. Trauben für den Sauvignon blanc
und den Merlot kauft er in Hermance (GE). Aus Zürich stammen Chardonnay, den er im Barrique ausbaut, Räuschling und
Pinot gris, die er zu Schaumwein verarbeitet und Pinot noir,
der zu einem Vintage wird. Experimentierfreudig wie er ist,
hat Mathias Bechtel einen Zweigelt im Amarone-Stil – aber
trocken – vor Augen. Einen Traubenlieferanten hat er bereits
an der Hand. Nun sucht er ein Lokal, in dem er die reifen
Trauben antrocknen könnte.
Erdbeerschaumwein 2011
Erdbeerlikör 2012
Im Glas leuchtet der Wein intensiv rubinfarben. Aromen von reif
Für den Schaumwein und den Likör von Mathias Bechtel hat Land-
geernteten und mit Zucker bestreuten Erdbeeren betören die Sinne.
wirt Markus Mühlebach mittlerweile eine speziell farbintensive und
Der Wein duftet wie ein Parfüm und gibt einen süssen Eindruck.
aromatische Erdbeersorte angepflanzt. Daher kommt die natürlich
Das stiftet Verwirrung im Gaumen. Denn neben dem Prickeln auf
leuchtende rote Farbe. Für den Likör werden die Beeren mit Kirsch
der Zunge, scheint der Wein fein-säuerlich und trocken zu sein.
angesetzt. «Ich habe mehrere Dutzend Proben gemacht. Die Erd-
«Mit 10 Gramm Säure pro Liter braucht es einiges an Restsüsse um
beeraromen haben sich optimal mit den Mandelnoten des Kirschs
die Balance zu erhalten», erklärt Mathias Bechtel.
verbunden. Es sind sogar neue Blumendüfte und Vanilletöne ent-
Mit nur acht Volumenprozenten Alkohol ist der Erdbeerschaum-
standen», kommentiert Mathias Bechtel seinen Likör. Im Gaumen
wein ein erfrischender Aperitif. Er harmoniert mit rezenten Hart-
ist er vollmundig und hat viel Schmelz.
käsen und passt mit den angenehm bitteren Noten im Abgang zu
Das hat den Juroren des Schnapsforums gefallen, die den Jahrgang
Schokoladendesserts.
2006 mit einer Goldmedaille auszeichneten. Ein Schuss Erdbeerlikör mit Schaumwein aufgegossen ist ein hervorragender Aperitif.
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Postkarte an: Hotellerie et Gastronomie Verlag, Wettbewerb «früchte & gemüse»,
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