Gesundheit Auch Wenn die Muskeln dünner und der Bauch dicker werden: Hormon-Ersatztherapien für den Mann elten hat ein Thema solche Reaktionen bewirkt wie die Hormon-Ersatztherapie. Was früher ein Tabu-Thema war, scheint nicht nur die TOP Magazin-Leser mehr zu interessieren als vieles andere. Thesen werden zu Themen, sei es an Stammtischen, unter Freunden, im Familienkreis, z.B.: „Es ist nicht wichtig, wie alt wir werden, sondern wie wir alt werden!“ Kein Wunder, dass die Nachfrage nach Informationen steigt, wie wir unser Leben mit zunehmendem Alter sinnvoll ergänzen und verbessern können. Diesmal befasst sich Dr. Helmut Lacher vom Hormon Zentrum München (www.hormonzentrum-an-der-oper.de) mit seiner eigenen „Spezies“, den Männern: „Das Klimakterium des Mannes beginnt meist damit, dass die Muskeln abnehmen, der Bauch aber zunimmt. Für viele Männer ein Teufelskreis vor allem dann, wenn sie früher mal drahtig, sportlich, attraktiv(er) waren. Das ist aber keine Frage der Body-Performance und der Eitelkeit, sondern ein gesundheitlich weittragendes Problem, weil Männer und Frauen – hormonelle Zwitter – mit dem gleichen Hormonsystem ausgestattet sind. Aus Androgenen werden Östrogene. Die Frauen müssen aus wenig Androgenen viele Östrogene machen, aber die Männer müssen aus ihrem großen Depot von Androgenen ihr Päckchen Östrogene bilden. Die sind existenziell wichtig als Gefäßschutz-Faktoren für die Innenauskleidung der Blutgefäße – und damit für die Durchblutung nicht nur der Schwellkörper, sondern auch der Herzkranz- und der Hirnstromgefäße. Insofern hat die Hormon-Ersatztherapie des Mannes nicht nur mit Bodystyling und Potenz-Erhaltung zu tun, sondern v.a. mit der Erhaltung der Lebensqualität und der Risikominderung für Herzinfarkt und Schlaganfall. to p m aG a z i n Fotos: createve91, jinga80 - Fotolia.com, Günther Reisp S Männer haben Wechseljahre Gesundheit erfolgsquartett im hormon zentrum an der oper: V. l. dr. med. Jörg puchta, dr. med. silke isabel michna, dr. med. helmut Lacher und priv.-doz. dr. med. hans-ulrich pauer Alarmzeichen Erektionsstörungen Die Erektionsstörung als Störung der Durchblutung der Schwellkörper ist das erste Alarmsymptom für Herzinfarkt und Schlaganfall. Das kann bedingt sein durch latente Zuckererkrankung, Fettstoffwechselstörung oder eben durch einen Östrogenmangel, der aufgrund eines Androgen-Mangels entsteht. Die Quelle der Androgene ist der Hoden mit seiner Testosteronproduktion, aber auch – leider immer vernachlässigt – die Nebenniere, die mit ihrem DHEA eine wichtige Quelle der Androgene und damit der Östrogene darstellt. Zur Erklärung: DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist ein sogenanntes Vorläuferhormon und kann in Testosteron, aber auch in Östrogene umgewandelt werden. Ähnlich wie Testosteron baut es Muskeln auf und lässt Fett bis zu einem gewissen Grad schmelzen. DHEA wird oft als „Jungbrunnenhormon“ bezeichnet. Studien beweisen, dass durch einen Ausgleich eines DHEA-Mangels das Wohlbefinden gesteigert und die Leistungsfähigkeit erhöht werden kann. Hormone fallen bereits nach dem 25. Lebensjahr ab! Der Vorläufer des DHEA ist das für die kognitiven Fähigkeiten, also für die Hirnleistungen wichtige Pregnenolon. Es wird zu DHEA umgebaut, verbessert die Gedächtnisleistung und soll vor Altersdemenz und Alzheimer-Syndrom schützen. Dieses PregnenolonSulfat und das DHEA-Sulfat sind die im Körper vorkommenden Hormone mit der höchsten Konzentration und fallen ab dem 25. Lebensjahr sukzessive ab: Mit 40 Jahren sinken die Werte auf ein Drittel des Spiegels eines 30-Jährigen, mit 60 Jahren auf ein Neuntel. Dagegen bleibt das Cortisol als terminales Stresshormon bis zum Ende unserer Tage nahezu gleich hoch. Es entsteht also ein relatives Übergewicht des Cortisols, und dies reduziert die Immun- und Infektabwehr. Die Zuführung von Pregnenolon und DHEA ist also weder ein Anti-Aging-Hormon noch ein Aphrodisiakum per se, sondern eines der wichtigen Bilanzierungskonzepte des Gleichgewichts zwischen DHEA und Cortisol. Eine Substitution dieser Parameter in den Bereich eines 30-Jährigen ist weder unwirksam noch schädlich! Auswirkungen solcher Hormonmangelzustände greifen – ebenso wie bei der Frau – in den Kreislauf der Neurotransmitter ein und beeinflussen Serotonin und Melatonin. Dies kann beim „klimakterischen Mann“ zu depressiven Verstimmungen, Leistungsverlust und Schlafstörungen führen. Insofern ist hier bei Mann und Frau eine individuell angepasste und differenzierte Hormontherapie ein wichtiger Punkt für das gesunde und beschwerdefreie Altern. Hormone verursachen keinen Krebs! Ganz wichtig ist das Thema Krebs! Ängste vor Hormontherapien bezüglich ProstataKarzinom ebenso wie die Angst vor Brustkrebs der Frau sind ernstzunehmen, aber nicht berechtigt. Die Häufigkeit des Alterskarzinoms der Prostata steigt statistisch erst wenn die Androgene sinken! Die Subsitution, mit bio-identischen Hormonersatzpräparaten im kontrolliert physiologischen Bereich, verursacht keinen Krebs! Eine Subsitution mit den entsprechenden Hormonen hilft zudem auch unsere Zivilisationserkrankungen wie Übergewicht, Bluthochdruck, Erhöhung der Blutfette, Alters-Diabetes, das metabolische Syndrom, also die verschiedenen Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall, in Grenzen zu halten.“ www.hormonzentrum-an-der-oper.de to p m aG a z i n