V A R I A AUS UNTERNEHMEN Bronchialkarzinom Docetaxel verbessert Überlebensrate Bei Patienten mit fortgeschrittenem nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom lässt sich nach Versagen einer primären Chemotherapie die Überlebensrate durch eine Behandlung mit dem Zytostatikum Docetaxel deutlich verbessern. Dies belegen zwei Phase-III-Studien, deren Ergebnis anlässlich eines internationalen Symposiums in New York präsentiert wurde. In einer ersten Untersuchung wurde der Wirkstoff im Rahmen einer Monotherapie mit der bestmöglichen Supportivtherapie (BSC, Best support of Care) verglichen. 49 Patienten wurden zusätzlich zu BSC zunächst mit 100 mg/m2 Docetaxel behandelt, wohingegegen 51 Patienten nur die optimale supportive Therapie erhielten. In der zweiten Hälfte der Untersuchung wurde die Dosis wegen zu starker Toxizität reduziert, 55 Patienten wurden mit 75 mg/m2 Docetaxel behandelt, 49 Patienten verblieben in der BSC-Gruppe. „Doch zeigte sich unter der Chemotherapie ein deutlicher Überlebensvorteil“, berichtete Prof. Frances Shepherd KURZ INFORMIERT Weltweite Zulassung – Die Novartis Pharma AG hat die Zulassung für Zelmac® zur Behandlung des Reizdarmsyndroms in Amerika und in der Europäischen Union beantragt. Mit dem Wirkstoff Tegaserod wirkt Zelmac als selektiver partieller Agonist an 5-HT4-Rezeptoren, die im gesamten MagenDarm-Trakt vorhanden sind. Dadurch lindert es Bauchschmerzen, Unwohlsein und Blähungen und verbessert die (Toronto). So steigerte sich die mittlere Überlebenszeit von 4,6 Monaten in der BSCGruppe auf neun Monate unter Docetaxel (Taxotere®, Aventis Pharma), nur 16 Prozent überlebten unter BSC länger als ein Jahr, jedoch 40 Prozent der Patienten unter lerieren. Eine Anämie wurde bei sechs Prozent der Patienten, eine Neutropenie bei 67 Prozent beobachtet, eine Asthenie bei 18 Prozent. Die Patienten erlebten unter der Therapie jedoch keine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität. Eindeutig für eine sekundäre Chemotherapie spricht auch eine zweite in New York vorgestellte Phase-III-Studie mit Docetaxel, das im vergangenen Jahr als bislang einziges Zytostatikum mit dieser Indikation in den USA zugelassen wurde. In dieser von Docetaxel ist ein Arzneimittel, dessen zytostatischer Wirkstoff aus Eibenpflanzen gewonnen wird. Foto: Archiv Docetaxel. Diese Unterschiede sind statistisch signifikant. Während unter der hohen Dosierung erhebliche hämatologische Nebenwirkungen auftraten, waren diese bei Gabe von 75 mg/m2 nach Shepherd in aller Regel zu to- Prof. Frank V. Fossela (Houston) vorgestellten Untersuchung wurde die Wirkung von Docetaxel (75 oder 100 mg/m2 alle drei Wochen) mit derjenigen von Vinorelbin (30 mg/m2 wöchentlich) oder Ifosfamid (2 g/m2 alle drei Darmfunktion der Patienten. Der Reizdarm ist die häufigste chronisch-funktionelle Erkrankung des Magen-DarmTraktes, an ihr leiden 20 Prozent der westlichen Weltbevölkerung. metrische Testverfahren. Das Pharmaunternehmen Merz & Co. (Frankfurt) bietet nunmehr den „PSE-Syndromtest“ zur Erfassung und Objektivierung der minimalen hepatischen Enzephalopathie an. Der Test ist über den PharmaAußendienst des Unternehmens zu beziehen. Enzephalopathie – Die als subklinisch, minimal oder latent bezeichnete Form der hepatischen Enzephalopathie zu diagnostizieren ist problematisch. Zur Erfassung dieser meist psychomotorischen Einschränkungen eignen sich in erster Linie psycho- A-1478 Deutsches Ärzteblatt 97, Heft 21, 26. Mai 2000 Schizophrenie – AstraZeneca hat das neue atypische Neuroleptikum Seroquel® mit dem Wirkstoff Quetiapin auf den Markt gebracht. Klinische Studien haben er- Wochen für jeweils drei Tage) verglichen. Es zeigte sich eine deutliche Überlegenheit der beiden Docetaxel-Gruppen mit einer mit neun Monaten längeren mittleren Überlebenszeit gegenüber 5,9 Monaten unter Vinorelbin oder Ifosamid. Auch die Ein-Jahres-Überlebensrate war mit 32 versus 19 Prozent unter der Prüfmedikation signifikant höher. Insgesamt waren die Resultate in der Patientengruppe mit niedrigerer Wirkstoffdosis etwas günstiger, was daran liegen dürfte, dass bei der höheren Dosis die Behandlung infolge nicht tolerierbarer Toxizität in einigen Fällen vorzeitig abgebrochen werden musste. Fossella sprach sich deshalb bei der sekundären Therapie beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Bronchialkarzinom für eine Behandlung mit 75 mg/m2 Docetaxel aus. Auf Basis der bisherigen Studien ist bei einem solchen Vorgehen nach seinen Worten mit einer insgesamt längeren Überlebenszeit der Patienten zu rechnen sowie einer längeren Zeit bis zur Progression der Erkrankung und einer höheren Ein-Jahres-Überlebensrate. Die Lebensqualität der Patienten wird durch die Behandlung nicht reduziert; tendenziell fühlten sich die Patienten wohler, was wahrscheinlich auf die bessere Tumorkontrolle zurückzuführen ist. Christine Vetter geben, dass Quetiapin ebenso wirksam wie die Standardmedikamente zur Behandlung der Schizophrenie ist, jedoch ein verbessertes Nebenwirkungsprofil hat. Insbesondere extrapyramidalmotorische Symptome und die Folgen von Prolaktinspiegelerhöhungen treten nach Firmenangabe nicht häufiger als unter Placebo auf. In den Studien traten auch keine Agranulozytosen auf, routinemäßige Blutbildkontrollen sind daher bei Quetiapin nicht erforderlich. EB