ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Cytarabine Hospira Onco-Tain 1000 mg/10 ml, Infusionslösung
Cytarabine Hospira Onco-Tain 2000 mg/20 ml, Infusionslösung
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Durchstechflasche enthält 1000 mg oder 2000 mg Cytarabin
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Infusionslösung.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Akute Leukämien bei Erwachsenen und Kindern, Non-Hodgkin-Lymphome (im
Rahmen der hierbei erforderlichen Polychemotherapie).
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Die Verabreichung von Cytarabin muss im Krankenhausbereich erfolgen, um
die unerlässlichen klinischen und Labor-Kontrollen zu gewährleisten..
a. Remissionsinduktion:
100–200 mg/m2/Tag in Form einer schnellen, auf 2 Gaben aufgeteilten
Injektion, oder 100 mg/m2/Tag als i.v. Infusion.
Die Dauer der Behandlung ist abhängig von den klinischen und
morphologischen Befunden (Knochenmark). Als therapielimitierend ist das
Auftreten einer Knochenmarkhypoplasie anzusehen.
Vor einem erneuten Therapiezyklus sollte eine Erholungspause von mindestens
15 Tagen eingehalten werden, um die Regeneration des Knochenmarks zu
ermöglichen.
Konsolidierungszyklen werden häufig mit verminderter Behandlungsdauer
verabreicht.
Remissionsinduktion bei therapierefraktären Leukämien:
2–3 g/m2 als 1- bis 3-stündige Infusion alle 12 Stunden über 4–6 Tage.
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b. Remissionserhaltung:
75–100 mg/m2/Tag, einmal monatlich über 5 Tage oder einmal wöchentlich.
c. ZNS:
10–30 mg/m2 intrathekal, 3-mal wöchentlich.
d. Non-Hodgkin-Lymphome:
Diese werden in der Regel mit Polychemotherapie behandelt.
Cytarabin kann i.v., i.m., s.c., intrathekal und auch als Dauerinfusion
angewendet werden. Die Infusionslösung ist mit NaCl 0,9% oder Glucose 5%
Lösung zuzubereiten. Cytarabin kann mithilfe einer Infusionspumpe direkt
verabreicht werden.
Die Anwendung als i.m. oder s.c. Injektion ist im Allgemeinen der
Erhaltungstherapie vorbehalten. Eine intrakutane Injektion ist wegen der Gefahr
der Ödembildung zu vermeiden
Die Durchstechflaschen sind ausschließlich für den Einmalgebrauch
vorgesehen.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1
genannten sonstigen Bestandteile.
Anämie, Leukopenie und Thrombozytopenie nicht maligner Ätiologie
(z. B. Knochenmarkaplasie); es sein denn, der Arzt ist der Meinung, dass eine
Solche Behandlung die hoffnungsvollere Alternative für den Patienten darstellt.
Degenerative und toxische Enzephalopathien, vor allem nach Anwendung von
Methotrexat oder nach einer Behandlung mit ionisierenden Strahlen.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Allgemein: Cytarabin darf nur durch Ärzte angewendet werden, die Erfahrung in der
Krebsbehandlung haben.
Für eine Induktionstherapie wird empfohlen, die Patienten in einer Einrichtung zu behandeln,
die über ein Labor und die notwendige Infrastruktur verfügt, um die Toleranz des
Arzneimittels zu kontrollieren und um die Patienten bei Toxizitätserscheinungen zu schützen
und zu behandeln.
Die schwersten Nebenwirkungen von Cytarabin sind Knochenmarkdepression mit
Leukopenie, Thrombozytopenie und Anämie. Weniger schwerwiegende Nebenwirkungen
sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen, Mundgeschwüre und
Leberfunktionsstörungen.
Bevor eine Behandlung mit Cytarabin empfohlen wird, muss der Arzt die möglichen Vorteile
für den Patienten gegen die bekannte toxische Wirkung davon abwägen. Vor dieser
Abwägung oder dem Beginn der Behandlung muss der Arzt die unten stehende Tabelle zur
Kenntnis nehmen.
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Erkrankungen des Blutes: Cytarabin verursacht eine starke Knochenmarkdepression, deren
Schwere von der Dosis des Arzneimittels und vom Verabreichungsschema abhängt. Bei
Patienten mit vorbestehender arzneimittelgebundener Knochenmarkdepression muss die
Behandlung mit Vorsicht eingeleitet werden. Bei Patienten, die dieses Arzneimittel erhalten,
ist eine engmaschige medizinische Kontrolle erforderlich und müssen während der
Induktionstherapie täglich die Leukozyten- und Thrombozytenzahlen bestimmt werden. Nach
Verschwinden der Blasten aus dem peripheren Blut muss das Knochenmark häufig untersucht
werden. Die Behandlung wird am besten unterbrochen oder geändert, wenn die
arzneimittelgebundene Knochenmarkdepression die Thrombozyten auf weniger als 50.000
gesenkt hat oder die polymorphkernigen Granulozyten unter 1.000/mm³ liegen. Die
Thrombozytenzahl im peripheren Blut kann nach Absetzen des Arzneimittels weiter sinken
und die niedrigsten Werte nach arzneimittelfreien Pausen von 12 bis 24 Tagen erreichen.
Wenn die Wiederaufnahme der Behandlung angezeigt ist, darf diese erst wieder begonnen
werden, wenn während aufeinanderfolgender Knochenmarkuntersuchungen deutliche Zeichen
einer Regeneration des Knochenmarks festgestellt werden. Die Einrichtung muss über die
notwendige Ausrüstung für die Behandlung der möglicherweise tödlichen Komplikationen
einer Knochenmarkdepression verfügen (Infektion infolge einer Granulozytopenie und
anderer Störungen des Abwehrmechanismus, und Hämorrhagie infolge einer
Thrombozytopenie). Ein Abwarten der völligen hämatologischen Normalisierung bis zur
Wiederaufnahme der Therapie kann zu einer unkontrollierbaren Krankheitsprogression
führen.
Während der Behandlung mit Cytarabin traten anaphylaktische Reaktionen auf. Anaphylaxie,
die zu akutem Herz- und Atemstillstand führte und bei der Reanimation notwendig war,
wurde gemeldet. Dies war unmittelbar nach intravenöser Verabreichung von Cytarabin der
Fall.
Schemata mit hohen Dosen: Nach Verabreichung hoher Dosen Cytarabin (2-3 mg/m²) wurde
schwere und gelegentlich letale Toxizität für das ZNS, den Magen-Darm-Trakt und die
Atemwege festgestellt. Diese toxischen Reaktionen unterscheiden sich von jenen, die bei
Behandlungen mit den üblichen Dosen festgestellt werden, und umfassen folgende
Symptome:
− Corneale und konjunktivale Toxizität worunter reversible Läsionen der Cornea,
hämorrhagische Konjunktivitis, die durch eine prophylaktische lokale Behandlung mit
Kortikosteroid-Augentropfen vermieden oder vermindert werden können.
− Meist reversible zerebrale und zerebellare Dysfunktion mit unter anderem
Persönlichkeitsveränderungen, Lethargie, Schläfrigkeit, Konvulsionen und Koma.
− Schwere intestinale Ulzerationen, darunter Pneumatosis cystoides intestini, die zu
Peritonitis führen.
− Sepsis und Leberabszess.
− Lungenödem.
− Leberschädigung mit Hyperbilirubinämie.
− Darmnekrose und nekrotisierende Kolitis.
Eine schwere und gelegentlich letale Lungentoxizität, ADRS („adult respiratory distress
syndrome“) und ein Lungenödem wurden nach Applikationsschemata mit hohen Dosen
Cytarabin beobachtet.
Bei der Behandlung eines Leukämierezidivs wurde nach Verabreichung einer experimentellen
hohen Dosis Cytarabin ein ADRS („adult respiratory distress syndrome“) mit einer schnellen
Progression zum Lungenödem und einer in der Röntgenuntersuchung nachweisbaren
Kardiomegalie gemeldet.
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Bei Patienten, die mit einer experimentellen hohen Dosis Cytarabin und Cyclophosphamid
bei Knochenmarktransplantation behandelt wurden, wurde eine Verschlimmerung einer
Kardiomyopathie mit tödlichem Ausgang gemeldet. Das Schema kann dabei eine Rolle
spielen.
Nach Konsolidierung mit hohen Dosen Cytarabin, Daunorubicin und Asparaginase
entwickelten erwachsene Patienten mit akuter Non-Lymphoblastenleukämie eine periphere,
motorische und sensorielle Polyneuropathie. Daher müssen Anzeichen einer Neuropathie bei
Patienten, die mit hohen Dosen Cytarabin behandelt werden, aufgespürt werden. Eine
Dosisänderung ist manchmal notwendig, um diese seltene irreversible neurologische
Erkrankung zu vermeiden.
Bei hoher Dosierung, und bei Patienten die eine Kombinationsbehandlung erhalten die ZNStoxisch ist wie beispielsweise Strahlentherapie, oder bei Patienten die sich einer früheren
Behandlung des ZNS unterzogen aben, z.B. intrathekaler Chemotherapie.
Eine gleichzeitige Granulozytentransfusion sollte vermieden werden, da von schwerer
Ateminsuffizienz berichtet wurde.
Schwerer Hautausschlag mit darauf folgendem Abschuppen wurde selten gemeldet.
Vollständige Alopezie wird bei Behandlung mit hohen Dosen häufiger festgestellt, als
während einer normalen Behandlung mit Cytarabin.
Toxizität von Benzylalkohol
Bei der Verabreichung hoher Dosen dürfen keine Lösungsmittel mit Benzylalkohol
angewendet werden. Benzylalkohol wurde mit dem letalen „gasping syndrome“ bei
Frühgeborenen in Zusammenhang gebracht. Bei intrathekaler Anwendung dürfen keine
Lösungsmittel mit Benzylalkohol angewendet werden. Viele Ärzte nehmen die
Rekonstitution mit Natriumchlorid 0,9 % für Injektionszwecke ohne Konservierungsmittel
vor und verbrauchen die Lösung sofort.
Bei schneller Verabreichung beträchtlicher intravenöser Dosen wird den Patienten oft übel
und kommt es vor, dass sie während mehrerer Stunden nach der Injektion erbrechen. Bei
einer Infusion des Arzneimittels sind diese Symptome aber weniger schwer.
Schemata mit üblichen Dosen: Bauchschmerzen (Peritonitis) und eine guajakpositive Kolitis,
mit einer gleichzeitigen Neutropenie und Thrombozytopenie, wurden bei Patienten berichtet,
die mit den üblichen Dosen Cytarabin in Verbindung mit anderen Arzneimitteln behandelt
wurden. Eine nicht-operative medizinische Behandlung war bei diesen Patienten genug.
Kinder mit akuter myeloischer Leukämie, denen in Verbindung mit verschiedenen anderen
Arzneimitteln intrathekal und intravenös übliche Dosen Cytarabin verabreicht wurden, wiesen
in einem späteren Stadium eine progressive aufsteigende Lähmung auf.
Leber- und/oder Nierenfunktion: Die menschliche Leber nimmt anscheinend einer
beträchtlichen Menge der verabreichten Dosis die toxischen Eigenschaften ab. Patienten mit
Leber- und Niereninsuffizienz können nach einer Behandlung mit hohen Dosen Cytarabin
stärker für eine Toxizität für das ZNS prädestiniert sein. Bei Patienten mit Leberinsuffizienz
muss das Arzneimittel vorsichtig und mit geringeren Dosen angewendet werden.
Bei Patienten, die Cytarabin erhalten, müssen Knochenmark, Leber- und Nierenfunktion
regelmäßig kontrolliert werden.
Tumorlysesyndrom: Wie andere zytotoxische Mittel kann auch Cytarabin durch die schnelle
Lyse von neoplastischen Zellen zu Hyperurikämie führen. Der Arzt muss den
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Harnsäuregehalt im Blut genau kontrollieren und bei Bedarf unterstützende und
pharmakologische Maßnahmen ergreifen.
Akute Pankreatitis wurde bereits bei Patienten beschrieben, die zusammen mit Cytarabin
noch andere Arzneimittel erhalten haben.
Immunsuppressive Wirkungen/erhöhte Infektionsanfälligkeit: Die Verabreichung lebender
oder lebender abgeschwächter Impfstoffe an Patienten, die durch Chemotherapeutika wie
Cytarabin immunsupprimiert wurden, kann schwere oder letale Infektionen verursachen. Eine
Impfung mit einem Lebendimpfstoff muss bei Patienten, die mit Cytarabin behandelt werden,
vermieden werden. Abgetötete und inaktivierte Impfstoffe dürfen verabreicht werden; die
Reaktion auf diese Impfstoffe kann jedoch abgeschwächt sein.
Während der Zubereitung wurden keine Wirkungen nach Exposition beobachtet. Leichte
Augenreizung ist möglich. Wiederholter oder anhaltender Kontakt mit der Haut kann zu
Reizung führen. Nach versehentlichem Kontakt muss die betroffene Hautzone reichlich mit
Wasser und Seife gewaschen werden.
INTRATHEKALE ANWENDUNG
Bei intrathekaler Verabreichung kann Cytarabin systemische Toxizität verursachen und eine
sorgfältige Kontrolle des hämopoetischen Systems ist somit angezeigt. Eine Änderung der
Anti-Leukämiebehandlung kann notwendig sein.
Schwere Toxizität kommt selten vor.
Wenn Cytarabin innerhalb einiger Tage sowohl intrathekal als auch intravenös verabreicht
wird, besteht ein erhöhtes Risiko auf Rückenmarktoxizität. Bei schwerer lebensbedrohlicher
Erkrankung muss die eventuell gleichzeitige Verabreichung von Cytarabin auf intrathekalem
und intravenösem Weg dem sachkundigen Urteil des behandelnden Arztes überlassen werden.
Die gleichzeitige Anwendung von intravenösem Cytarabin und intrathekalem Methotrexat
kann, hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen, das Risiko auf schwerwiegende
neurologische Symptome, worunter Kopfschmerzen, Paralyse, Apoplexie-ähnliche Vorfälle
und Koma erhöhen.
KARZINOGENESE, MUTAGENESE, FERTILITÄTSSTÖRUNGEN
Cytarabin verursacht ausgedehnte chromosomale Schädigung einschließlich von
Chromatinbrüchen. Auch maligne Transformationen von Nagetierzellen in Kultur wurden
beschrieben.
Cytarabin erwies sich als karzinogen bei Tieren. Daher muss bei der Ausarbeitung einer
Langzeittherapie für Patienten mit einem gleichartigen Effekt Rechnung getragen werden.
Cytarabin Hospira darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn,
dies ist eindeutig erforderlich (vitale Indikation), wenn die Vorteile des Arzneimittels gröβer
sind als die möglichen Gefahren für den Fetus (siehe Abschnitt 4.6).
Pädiatrische Patienten
Die Unbedenklichkeit bei Kindern konnte nicht nachgewiesen werden.
4.5
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen
mit
anderen
Arzneimitteln
und
sonstige
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In manchen Fällen verstärkt die Kombination von Cytarabin mit anderen antineoplastischen
oder myelosuppressiven Arzneimitteln oder Strahlentherapie deren zytotoxische und
immunsuppressive Wirkung.
Digoxin: Bei Patienten, denen Beta-Acetyldigoxin zusammen mit einer Chemotherapie mit
Cyclophosphamid, Vincristin und Prednison, mit oder ohne Cytarabin oder Procarbazin,
verabreicht
wurde,
wurden
umkehrbare
Senkungen
der
Steady-StateDigoxinplasmakonzentrationen und der renalen Glykosidausscheidung festgestellt. Während
der Behandlung mit Zytostatika muss der Digoxinspiegel genau kontrolliert werden. Es wurde
keine Änderung der Steady-State-Digoxinplasmakonzentration festgestellt. Die Anwendung
von Digitoxin kann bei diesen Patienten als Alternative in Erwägung gezogen werden.
Gentamicin: In einer In-vitro-Interaktionsstudie mit Gentamicin und Cytarabin zeigte sich ein
Cytarabin-gebundener Antagonismus für die Sensibilität von K. pneumoniae-Stämmen.
Daher ist es manchmal notwendig, die antibakterielle Behandlung bei Patienten, die mit
Cytarabin behandelt werden und bei denen eine Infektion durch K. pneumoniae nicht auf eine
Behandlung mit Gentamicin anspricht, zu revidieren.
Fluorcytosin: 5-Fluorcytosin sollte nicht zusammen mit Cytarabin verabreicht werden, da
unter einer solchen Therapie ein Ausbleiben der therapeutischen Wirksamkeit von 5Fluorcytosin mit klinischen Daten nachgewiesen wurde. Dies kann die Folge einer
kompetitiven Inhibition der Aufnahme sein.
Immunsuppressiva: Aufgrund der immunsuppressiven Eigenschaften von Cytarabin können
Infektionen mit Viren, Bakterien, Pilzen, Parasiten oder saprophytischen Organismen an allen
Stellen des Körpers mit der Anwendung von Cytarabin allein oder in Kombination mit
anderen immunsuppressiven Wirkstoffen assoziiert sein, nach immunsuppressiven Dosen,
welche die zelluläre oder humorale Immunität beeinträchtigen. Diese Infektionen können
leicht sein, aber auch schwerwiegend mit gelegentlich tödlichem Ausgang.
Methotrexat: Die gleichzeitige Anwendung von intravenösem Cytarabin und intrathekalem
Methotrexat kann, hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen, das Risiko auf
schwerwiegende neurologische Symptome, worunter Kopfschmerzen, Paralyse,
Enzephalopathie, Apoplexie-ähnliche Vorfälle und Koma erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine Studien zur Anwendung von Cytarabin bei schwangeren Frauen vor. Bei
einigen Tiersorten wurde mit Cytarabin eine teratogene Wirkung nachgewiesen (siehe
Abschnitt 5.3).
Frauen, die schwanger sind oder schwanger werden können, darf dieses Produkt nur
verabreicht werden, nachdem die Vor- und Nachteile davon für Mutter und Kind sorgfältig
abgewogen wurden. Bei fruchtbaren Frauen muss von einer Schwangerschaft abgeraten
werden.
Männer und Frauen müssen während und bis zu 6 Monate nach der Therapie eine wirksame
Empfängnisverhütung anwenden.
Mütter, die während der Schwangerschaft Cytarabin (allein oder in Kombination mit anderen
Arzneimitteln) erhielten, haben normale Kinder zur Welt gebracht. Einige dieser Kinder
wurden zu früh geboren oder hatten ein niedriges Geburtsgewicht. Einige normale Kinder
wurden nach der Exposition während eines Zeitraums von 6 Wochen bis zu 7 Jahren
überwacht und wiesen keine weiteren Anomalien auf.
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Ein offensichtlich normales Kind starb 90 Tage nach der Geburt infolge einer Gastroenteritis.
Es wurden Fälle kongenitaler Abweichungen berichtet, insbesondere wenn der Fetus der
systemischen Cytarabintherapie während des ersten Trimesters ausgesetzt worden war. Sie
umfassten Defekte, distal an den unteren und oberen Gliedmaßen, und Missbildungen der
Extremitäten und der Ohren.
Fälle von Panzytopenie, Leukopenie, Anämie, Thrombozytopenie, Elektrolytstörungen,
vorübergehender Eosinophilie, erhöhten IgM-Spiegeln und Hyperpyrexie, Sepsis und Tod
wurden während der neonatalen Periode bei Kindern berichtet, auf die Cytarabin in utero
eingewirkt hatte. Einige dieser Kinder waren auch Frühgeborene.
Therapeutische Aborte wurden bei mit Cytarabin behandelten schwangeren Frauen
durchgeführt. Normale Feten wurden gemeldet, während ein anderer Bericht eine vergrößerte
Milz und eine chromosomale Abweichung (Trisomie-C) im Choriongewebe umfasste.
Während des ersten Trimenons der Schwangerschaft können bei Anwendung von Cytarabin
fetale Missbildungen auftreten. Daher muss jede Patientin, die schwanger ist oder während
der Behandlung mit Cytarabin schwanger werden könnte, vor dem möglichen Risiko für den
Fetus gewarnt werden. Ferner muss mit ihr besprochen werden, ob die Fortsetzung der
Schwangerschaft wünschenswert ist.
Wenn die Therapie während des zweiten oder dritten Trimesters der Schwangerschaft
gestartet wird, ist das Risiko bedeutend geringer. Obwohl Patientinnen, die während der drei
Schwangerschaftsperioden behandelt wurden, normale Kinder geboren haben, müssen solche
Kinder engmaschig überwacht werden.
Stillzeit
Es steht nicht fest, ob dieses Arzneimittel in die Milch übergeht. Da viele Arzneimittel in die
Muttermilch übergehen und Cytarabin bei Säuglingen schwere Nebenwirkungen verursachen
kann, muss entschieden werden, entweder abzustillen oder die Behandlung abzusetzen, wobei
die Bedeutung des Arzneimittels für die Mutter berücksichtigt werden muss.
Fertilität
Es wurden keine Fertilitätsstudien zur Reproduktionstoxizität von Cytarabin durchgeführt.
Gonadensuppression, die zu Amenorrhoe oder Azoospermie führt, kann bei Patienten
während der Cytarabin-Therapie auftreten, besonders in Kombination mit alkylierenden
Wirkstoffen. Im Allgemeinen scheinen diese Effekte abhängig von Dosis und Dauer der
Therapie zu sein und können sich als irreversibel erweisen. Wenn man das mutagene
Potenzial von Cytarabin in Betracht zieht, das chromosomale Schäden in den menschlichen
Samenzellen auslösen kann, muss Männern, die sich einer Behandlung mit Cytarabin
unterziehen, sowie ihren Partnerinnen angeraten werden, eine zuverlässige
Empfängnisverhütung anzuwenden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Cytarabin hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen
von Maschinen. Trotzdem kann eine Chemotherapie bei einigen Patienten allgemein die
Verkehrsfähigkeit oder das Bedienen von Maschinen beeinflussen. Diese Patienten sollten
daher auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht werden und, falls eine Einschränkung
dieser Fähigkeiten bemerkt werden, diese Tätigkeiten vermeiden.
4.8
Nebenwirkungen
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ÜBLICHE NEBENWIRKUNGEN (siehe auch Abschnitt 4.4)
Folgende Nebenwirkungen wurden in Verbindung mit einer Cytarabin-Therapie berichtet:
Die Häufigkeitsangaben entsprechen folgender Konvention:
Sehr häufig (≥1/10), Häufig (≥1/100, <1/10), Gelegentlich (≥ 1/1.000, <1/100), Selten (≥
1/10.000, <1/1.000), Sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Die Nebenwirkungen von Cytarabin sind dosisabhängig. Am häufigsten treten
Nebenwirkungen am Gastrointestinaltrakt auf. Cytarabin ist myelotoxisch und
verursacht hämatologische Nebenwirkungen.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Da Cytarabin das Knochenmark unterdrückt, kann dessen Verabreichung zu Anämie,
Leukopenie, Thrombozytopenie, Neutropenie, febrile Neutropenie, Megaloblastose und einer
Senkung der Anzahl der Retikulozyten führen. Die Schwere dieser Nebenwirkungen ist dosisund schemagebunden. Zelluläre Veränderungen in der Morphologie des Knochenmarks und
den peripheren Abstrichen können vorkommen.
Nach konstanten Infusionen oder akuten Injektionen von 50 mg/m² bis 600 mg/m² über 5
Tage folgt die Unterdrückung der weißen Blutkörperchen einem biphasischen Verlauf.
Ungeachtet des anfänglichen Gehalts, des Dosierungsniveaus oder -schemas tritt während der
ersten 24 Stunden eine anfängliche Senkung mit einem Nadir vom 7. bis zum 9. Tag ein.
Darauf folgt ein kurzer Anstieg mit einem Höhepunkt rund um den 12. Tag. Zwischen dem
15. und dem 24. Tag wird ein zweiter und noch niedrigerer Tiefpunkt beobachtet. Während
der darauffolgenden 10 Tage gibt es einen schnellen Anstieg bis über den ursprünglichen
Ausgangswert. Die Thrombozytendepression ist am 5. Tag wahrnehmbar, die stärkste
Depression tritt zwischen dem 12. und dem 15. Tag auf. Darauf folgt in den darauffolgenden
10 Tagen ein schneller Anstieg bis über den ursprünglichen Ausgangswert.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Virale, bakterielle, parasitäre, Schimmelpilz- und Saprophyteninfektionen an gleich welcher
Stelle am Körper können verbunden sein mit der Anwendung von Cytarabin, allein oder in
Kombination mit anderen Pharmaka mit immunsuppressiven Eigenschaften, nach der
Verabreichung von immunsuppressiven Dosen, die die zelluläre oder humorale Immunität
beeinflussen. Diese Infektionen können leicht sein, aber auch schwer und in einigen Fällen
letal.
Cytarabin-Syndrom
Ein Cytarabin-Syndrom (immunallergischer Effekt) wurde durch Castleberry beschrieben. Es
wird durch Fieber, Myalgie, Knochenschmerzen, gelegentlich Thorakodynie, Exantheme,
makulopapulösen Ausschlag, Konjunktivitis und Übelkeit gekennzeichnet. Dieses Syndrom
tritt meist 6 bis 12 Stunden nach der Verabreichung des Arzneimittels auf. Kortikosteroide
haben sich bei der Behandlung oder Prävention dieses Syndroms als wirksam erwiesen. Wenn
man denkt, dass die Symptome des Syndroms behandelt werden können, sollte die die
Anwendung von Kortikosteroiden in Erwägung gezogen werden. Wenn sie wirksam sind,
kann die Therapie mit Cytarabin fortgesetzt werden.
Weitere Nebenwirkungen sind:
Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Gelegentlich: Pneumonie, Sepsis (Immunsuppression)
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Häufig: Anämie, Megaloblastose, Leukopenie, Thrombozytopenie
Erkrankungen des Immunsystems:
Nicht bekannt: Anaphylaxie, allergisches Ödem
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Häufig: Anorexie, Hyperurikämie
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Bei hohen Dosen zerebellare und zerebrale Beeinträchtigung mit Eintrübung des
Bewusstseinszustands, Dysarthrie, Nystagmus
Gelegentlich: Kopfschmerzen, periphere Neuropathie, Paraplegie bei intrathekaler
Verabreichung
Nicht bekannt: Neurale Toxizität, Neuritis, Schwindel
Augenerkrankungen:
Häufig: Reversible hämorrhagische Konjunktivitis (Photophobie, Brennen, Sehstörungen,
vermehrte Tränenbildung), Keratitis
Nicht bekannt: Konjunktivitis (eventuell zusammen mit Ausschlag)
Herzerkrankungen:
Gelegentlich: Perikarditis
Sehr selten: Arrhythmie
Gefäßerkrankungen:
Nicht bekannt: Thrombophlebitis
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Gelegentlich: Dyspnoe, Halsschmerzen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Dysphagie, abdominale Schmerzen, Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, orale/anale
Entzündung oder Ulzeration
Gelegentlich: Ösophagitis, Ösophagusulzeration, Pneumatosis cystoides intestini,
nekrotisierende Kolitis, Peritonitis
Nicht bekannt: Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen:
Häufig: Reversible Nebenwirkungen auf die Leber mit erhöhten Leberenzymwerten
Nicht bekannt: Leberfunktionsstörung, Gelbsucht
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig: Reversible Nebenwirkungen der Haut, wie z. B. Erythem, Epidermolysis bullosa,
Urtikaria, Vaskulitis, Alopezie
Gelegentlich: Lentigo, Hautulzeration, Pruritus, Brennen der Handflächen und Fußsohlen
Sehr selten: Neutrophile ekkrine Hidradenitis
Nicht bekannt: Sommersprossenbildung, Hautausschlag
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Gelegentlich: Myalgie, Arthralgie
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Häufig: Niereninsuffizienz, Harnretention
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Nicht bekannt: Nierendysfunktion
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig: Fieber, Thrombophlebitis an der Injektionsstelle
Gelegentlich: Zellulitis an der Injektionsstelle
Nicht bekannt: Thoracodynie, Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen und
Entzündungen an der subkutanen Injektionsstelle)
SCHEMATA MIT HOHEN DOSEN (siehe auch Abschnitt 4.4)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen: Sepsis, Leberabszess
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Als profunde Panzytopenie, die 15–25 Tage andauern kann, neben einer schwerwiegenderen
Knochenmarkaplasie als bei konventionellen Dosen.
Erkrankungen des Nervensystems:
Nach der Behandlung mit hohen Cytarabindosen treten bei 8 bis 37 % der behandelten
Patienten Symptome einer zerebralen oder zerebellaren Beeinträchtigung auf wie
Persönlichkeitsveränderungen, Lethargie, verminderte Aufmerksamkeit, Dysarthrie, Ataxie,
Tremor, Nystagmus, Kopfschmerz, Verwirrung, Somnolenz, Schwindel, Koma und
Konvulsionen. Bei hochdosierter Therapie wurden auch periphere motorische und sensorische
Polyneuropathie berichtet.
Bei älteren Patienten (>55 Jahre) kann die Inzidenz noch höher sein. Andere prädisponierende
Faktoren sind Leber- und Nierenfunktionsstörungen, vorausgegangene Behandlungen des
ZNS (z. B. Strahlentherapie) und Alkoholmissbrauch. ZNS-Störungen sind in den meisten
Fällen reversibel.
Das Risiko einer ZNS-Toxizität ist erhöht, wenn die Cytarabintherapie (bei hochdosierter
intravenöser Gabe) in Kombination mit einer anderen ZNS-toxischen Therapie verabreicht
wird, z. B. Strahlentherapie oder zytotoxische Agentien in hoher Dosierung.
Augenerkrankungen:
Corneale Toxizität, hämorrhagische Konjunktivitis und reversible Läsionen der Hornhaut
sind beschrieben. Diese Phänomene können durch Corticosteroid-haltige Augentropfen
verhindert oder reduziert werden.
Herzerkrankungen: letale Kardiomyopathie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Es kann zu klinischen Anzeichen wie bei Lungenödem/Adult Respiratory Distress Syndrome
(ARDS) kommen, vor allem bei einer hochdosierten Therapie. Die Reaktion wird
wahrscheinlich durch eine Verletzung der alveolären Kapillaren verursacht. Eine
Einschätzung der Häufigkeit (die in verschiedenen Publikationen mit 10 bis 26 % angegeben
wird) ist schwierig, da es sich bei den Patienten meist um Rückfallpatienten handelt, wo
anderen Faktoren ebenfalls eine Rolle bei der Reaktion spielen könnten
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
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Besonders bei der Behandlung mit hohen Cytarabindosen können zusätzlich zu den häufig
vorkommenden Symptomen verstärkt schwerwiegende Reaktionen auftreten. Über
Darmperforation oder Nekrosen mit Ileus, nekrotisierende Kolitis, Darmulzera (worunter
Pneumatosis cystoides intestinalis die zu Peritonitis führt) wurde berichtet. Pankreatitis wurde
auch beobachtet nach hochdosierter Behandlung.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Leberschädigung mit Verstärkung einer Hyperbilirubinämie, Hepatomegalie, Budd-ChiariSyndrom (Verschluss der Lebervenen) wurden nach hochdosierter Behandlung beobachtet.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Hautausschlag mit Abschuppen,
Alopezie
Skelettmuskulatur-, und Bindegewebserkrankungen:
Nach Behandlung mit Cytarabin wurde Rhabdomyolyse beobachtet.
Erkrankungen der Fortpflanzungsorgane und der Brust:
Amenorrhö und Azoospermie
Weitere:
Die gastrointestinalen Nebenwirkungen sind geringer wenn Cytarabin in Form einer Infusion
verabreicht wird.
Eine diffuse interstitielle Pneumonie ohne deutlichen Hinweis auf einen Zusammenhang mit
Cytarabin wurde bei Patienten festgestellt, die mit mittleren experimentellen Dosen Cytarabin
(1 g/m²), eventuell in Kombination mit anderen Chemotherapeutika (Amsacrin,
Daunorubicin, Etoposid) behandelt wurden.
Bei der Behandlung eines Leukämierezidivs wurde nach der experimentellen Verabreichung
von hohen Dosen Cytarabin ein ADRS („adult respiratory distress syndrome“) mit einer
schnellen Progression zum Lungenödem und einer in der Röntgenuntersuchung
nachweisbaren Kardiomegalie gemeldet. Ein tödlicher Ausgang wurde berichtet.
INTRATHEKALE ANWENDUNG
Die häufigsten gemeldeten Reaktionen nach intrathekaler Verabreichung sind Übelkeit,
Erbrechen und Fieber. Diese Reaktionen sind nicht sehr schwer und verschwinden spontan. In
einer Studie wurde Paraplegie gemeldet. Es wurde nekrotisierende Leukenzephalopathie mit
und ohne Konvulsionen festgestellt. In einigen Fällen hatten diese Patienten auch intrathekal
Methotrexat und/oder Hydrocortison erhalten und eine Bestrahlung des Zentralnervensystems
absolviert. In einer bestimmten Studie wurde nur Neurotoxizität erwähnt. Bei zwei Patienten
in Remission, deren Behandlung eine kombinierte systemische Chemotherapie,
prophylaktische Bestrahlung des Zentralnervensystems und intrathekales Cytarabin umfasste,
wurde Blindheit festgestellt.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden
Verdachtsfall einer Nebenwirkung über Föderalagentur für Arzneimittel und
Gesundheitsprodukte, Abteilung Vigilanz, EUROSTATION II, Victor Hortaplein, 40/40, B1060 BRUSSEL, Website: www.fagg-afmps.be, E-Mail: [email protected] anzuzeigen.
4.9
Überdosierung
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Ein spezifisches Antidot gegen Cytarabin steht bei Überdosierungen nicht zur
Verfügung. Abbruch der Therapie mit anschließender Behandlung der resultierenden
Knochenmarkdepression, einschließlich Vollblut- oder Thrombozytentransfusion, und
gegebenenfalls Antibiotikagabe wird empfohlen.
Nach Gabe von 12 einstündigen i.v.-Infusionen von je 4,5 g/m 2 in Abständen
von 12 Stunden traten inakzeptable und irreversible ZNS-toxische Wirkungen
mit teilweise letalem Ausgang auf.
Cytarabin kann durch Hämodialyse eliminiert werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antineoplastische Mittel, ATC-Code: L01
BC01
Cytarabin ist ein antineoplastisches Arzneimittel aus der Gruppe der
Antimetabolite (Antagonisten von Pyrimidin- oder Purinbasen). Cytarabin
hemmt die DNA-Synthese, hat aber nur wenig Einfluss auf die Synthese von
RNA und Proteinen. Daneben besteht auch eine immunsuppressive Wirkung,
die dosisabhängig die humorale und/oder die Gewebeantwort betreffen kann.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Plasmahalbwertszeit beträgt ca. 2 Stunden. Eine Diffusion in den Liquor
findet nur sehr begrenzt statt. Cytarabin wird in Blut und Geweben rasch
metabolisiert: etwa 85% der applizierten Dosis werden innerhalb von 24
Stunden mit dem Urin ausgeschieden, 77% in Form von Metaboliten und 8% als
nicht metabolisiertes Cytarabin.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Nicht zutreffend.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Cytarabine Hospira Onco-Tain 1000 mg/10 ml
Natriumhydroxid – Salzsäure – Wasser für Injektionszwecke ad 10 ml
Cytarabine Hospira Onco-Tain 2000 mg/20 ml
Natriumhydroxid – Salzsäure – Wasser für Injektionszwecke ad 20 ml
6.2
Inkompatibilitäten
BEL 16H31
Cytarabine erwies sich als physikalisch inkompatibel mit Heparin, Insulin,
Methotrexat, 5-Fluoruracil, Nafcillin, Oxacillin, Penicillin G und
Hydrocortison-Natriumsuccinat.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
18 Monate.
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Aufbewahren bei Raumtemperatur (15-25°C), um den Inhalt vor licht zu schützen. Nicht im
Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Sollte sich infolge einer versehentlichen Einwirkung von Temperaturen unter 15 °C während
des Transports oder der Lagerung ein Niederschlag gebildet haben, kann dieser wieder
aufgelöst werden, indem das Produkt langsam auf 55 °C erwärmt für maximal 30 Minuten
und währenddessen adäquat geschüttelt wird. Produkt vor Gebrauch abkühlen lassen.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Cytarabine Hospira Onco-Tain 1000 mg/10 ml
1 Durchstechflasche mit 10 ml Inhalt zur Herstellung einer Infusionslösung mit
1 g Cytarabin.
Cytarabine Hospira Onco-Tain 2000 mg/20 ml
1 Durchstechflasche mit 20 ml Inhalt zur Herstellung einer Infusionslösung mit
2 g Cytarabin.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen
Anforderungen zu beseitigen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Hospira Benelux BVBA
Noorderplaats 9
2000 Antwerpen
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
Cytarabine Hospira Onco-Tain 1000 mg/10 ml
Cytarabine Hospira Onco-Tain 2000 mg/20 ml
Verschreibungspflichtig.
BE 189165
BE 189174
BEL 16H31
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
DER ZULASSUNG
08/09/1997
10.
STAND DER INFORMATION
07/2016
Genehmigungsdatum: 11/2016
BEL 16H31
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