2.4 Ablenkung von Betastrahlen im Magnetfeld Aufgabe

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Naturwissenschaften - Physik - Radioaktivität - 2 Strahlenarten
und ihre Eigenschaften (P7300900)
2.4 Ablenkung von Betastrahlen im Magnetfeld
Experiment von: Phywe
Gedruckt: 16.10.2013 16:23:51
interTESS (Version 13.06 B200, Export 2000)
Aufgabe
Aufgabe
Wie verhalten sich β-Strahlen in einem Magnetfeld?
Untersuche, ob β-Strahlen in einem Magnetfeld abgelenkt werden.
Raum für Notizen
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Zusatzinformationen.
-1-
Zusätzliche Information
Auf β-Teilchen, die sich senkrecht zur Feldrichtung eines Magneten bewegen, wirkt
die Lorenzkraft. Bei konstanter Geschwindigkeit und Magnetfeldstärke bewegen sich
die β-Teilchen im Feldbereich auf einer Kreisbahn, deren Bahnradius von ihrer
Geschwindigkeit und der magnetischen Feldstärke abhängt.
Da die β-Teilchen ein kontinuierliches Energiespektrum aufweisen, werden sie durch
ein Magnetfeld unterschiedlich stark abgelenkt. Dadurch ist es möglich, die Anteile
der verschiedenen Energiewerte experimentell zu bestimmen, indem beispielsweise
die für vorgegebene Bahnradien bestimmten Zählraten Z als Funktion der magnetischen
Flussdichte B ausgewertet werden.
Mit der hier vorliegenden vereinfachten Versuchsanordnung lassen sich experimentell
folgende Erkenntnisse gewinnen:
1. β-Strahlen bestehen aus elektrisch geladenen Teilchen, weil sie von einem
Magneten abgelenkt werden.
2. Da die Richtung der Ablenkung entgegengesetzt zu der nach der Dreifingerregel
zu erwartenden Richtung erfolgt, haben β-Teilchen eine negative Ladung
3. Die Ablenkung ist umso größer, je stärker das magnetische Feld ist. Bei Änderung
der Feldrichtung erfolgt auch die Ablenkung in die entgegengesetzte Richtung.
4. Die β-Teilchen haben unterschiedliche Energiewerte, weil sie verschieden stark
abgelenkt werden.
Hinweise zu Aufbau und Durchführung
Bei diesen Versuch werden zufriedenstellende Ergebnisse nur erzielt, wenn bei Aufbau
und Durchführung recht sorgfältig vorgegangen wird. Auf folgende Bedingungen ist
besonders zu achten:
• Das Magnetfeld soll sich im Mittelpunkt der Winkeleinteilung befinden.
• Die Austrittsöffnung der Strahlenquelle soll vor den Magnetpolen liegen.
• Der Abstand zwischen Strahlenquelle und Zählrohrfenster darf sich bei der
Verschiebung des Zählrohres auf der Winkelskala auf keinen Fall verändern, weil
dies zu starken Abweichungen der Zählraten führen würde. Um auch eine
Verschiebung des Zählrohres im Zählrohrhalter zu vermeiden, sollte die Lage
des Zählrohres im Halter markiert werden.
• Die Zählrohrachse verläuft radial, wenn beide Marken des Zählrohrhalter auf die
gleiche Winkelmarkierung zeigen.
• Bei der vorgeschlagenen Messzeit von 60 s werden für eine Messreihe 19 Minuten
benötigt. Falls diese Zeit nicht zur Verfügung steht, kann auch eine kürzere
Torzeit von 10 Sekunden gewählt werden; es sollten dann jedoch wegen der
höheren statistischen Unsicherheit 3 Messungen für jede Winkeleinstellung
durchgeführt und die Mittelwerte ausgewertet werden.
• Es wird empfohlen diesen Versuch mit dem Geiger-Müller-Zählrohr, Typ B
(Bestell-Nr. 09005-00) durchzuführen. Das Geiger-Müller-Zählrohr,
45 mm(Bestell-Nr. 09007-00) detektiert auf Grund des großen Durchmessers
-2-
einen sehr großen Winkelbereich, sodass eine zufriedenstellendes Ergebnis nicht
erziehlt werden kann.
Achtung
• Bei dem Geiger-Müller-Zählrohr Typ B ist das Zählrohrfenster nicht geschützt.
Es sollte daher auf die Gefahr der Zerstörung des Zählrohrfensters bei Berührung
hingewiesen werden. Die Schüler sollten die Schutzkappe vom Zählrohr erst vor
Beginn der Messung abziehen und nach Beendigung wieder aufsetzen.
-3-
Material
Material
Material aus "TESS advanced Physik Set Radioaktivität, RE" (Bestellnr. 15260-88)
Position
Material
Bestellnr. Menge
1
Aufbauplatte zur Radioaktivität
09200-00
1
2
Cobra4 Mobile-Link 2
12620-10
1
3
Cobra4 Sensor-Unit Radioactivity
12665-00
1
4
Plattenhalter auf Haftmagnet
09203-00
1
5
Ablenkmagnete für Plattenhalter, 2 Stk 09203-02
2
Zusätzliches Material
6
Präparat Ra-226, 3 kBq
09041-00
1
7
Präparatehalter auf Haftmagnet
09202-00
1
8
Zählrohrhalter auf Haftmagnet
09201-00
1
9
Geiger-Müller Zählrohr, Typ B
09005-00
1
Für das Experiment benötigte Materialien
-4-
Aufbau
Aufbau
Achtung
• Die Aktivität der verwendeten Strahlenquelle ist mit 3 kBq recht gering, dennoch sollte
die Quelle nur für die Dauer der Versuchsdurchführung aus dem Aufbewahrungsbehälter
entnommen werden.
• Die allgemein gültigen Regeln zum Umgang mit radioaktiven Präparaten gemäß
Strahlenschutzverordnung müssen beachtet werden.
Aufbau
Befestige die Ablenkmagnete mit Hilfe der Rändelscharuben am Plattenhalter (Abb. 1-4). Der
Abstand der Magnete soll 2 cm betragen (Abb. 5).
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
-5-
Abb. 5
Setze den Plattenhalter auf die Aufbauplatte (Abb. 6). Der Mittelpunkt der Ablenkmagnete soll
sich genau über dem Mittelpunkt der Winkelskala befinden.
Abb. 6
Spanne die Strahlenquelle in den Präparatehalter ein (Abb. 7-8); setze den Präperatehalter vor
den Plattenhalter (Abb. 9) und verschiebe die Strahlenquelle, bis sich die Strahlenaustrittsöffnung
vor den Ablenkmagneten befindet (Abb. 10). Entferne nun den Plattenhalter von der Aufbauplatte
ohne die Strahlenquelle zu verschieben (Abb. 11).
-6-
Abb. 7
Abb. 8
Abb. 9
Abb. 10
Abb. 11
Setze den Zählrohrhalter auf die Aufbauplatte, seine Markierungsspitze soll auf den Schnittpunkt
der 0°-Winkelteilung und den Kreisbogen mit dem Radius r = 5 cm zeigen (Abb. 12).
-7-
Abb. 12
Spanne das Geiger-Müller-Zählrohr in den Zählrohrhalter und verschiebe es, bis das
Zählrohrfenster genau über der Markierungsspitze liegt (Abb. 13-14).
Abb. 13
Abb. 14
Verbinde den Mobile-Link mit der Sensoreinheit (Abb. 15).
Abb. 15
Verbinde das Zählrohr mit der Sensoreinheit (Abb. 16).
-8-
Abb. 16
Schalte den Mobile-Link ein und stelle im Menü unter dem Menüpunkt Sensor den Messbereich
auf Impulsrate pro Minte und die Torzeit auf 60 Sekunden sowie unter dem Menüpunkt
Datenlogger die Einzelwertmessung auf an.
Abb. 17
-9-
Durchführung
Durchführung
Entferne vorsichtig die Schutzkappe des Zählrohrs (Abb. 18-19). Starte die Messung durch
Drücken der Bestätigungstaste. Notiere den ersten Messwert in Tabelle 1 auf der Ergebnisseite.
Abb. 18
Abb. 19
Verschiebe den Zählrohrhalter auf die 10°-Teilung der Winkelskala; achte unbedingt darauf,
dass sich der Abstand des Zählrohrs zur Strahlenquelle nicht verändert und dass die
Zählrohrachse genau in der Richtung der Winkeleinteilung liegt. Starte die nächste Messung
und notiere die Zählrate in Tabelle 1.
Wiederhole diese Messungen für alle in der Tabelle angegebenen Winkelwerte zwischen +90°
und -90°.
Abb. 20
Setze den Plattenhalter mit den Ablenkmagneten vorsichtig auf den Mittelpunkt der Winkelskala.
Achte darauf, die Strahlenquelle und das Zählrohr nicht zu verschieben.
- 10 -
Abb. 21
Bestimme nun die Zählraten für alle vorherigen Winkelwerte unter dem Einfluss des
Ablenkmagneten (Abb. 22-23); trage auch diese Messwerte in Tabelle 1 ein .
Abb. 22
23
Abb.
Wiederhole die Messreihe, nachdem die Lage der beiden Magnete im Plattenhalter vertauscht
wurde (Abb. 24-26).
Abb. 24
- 11 -
Abb. 25
Abb. 26
Wiederhole die Messreihe für einen anderen Abstand der Ablenkmagnete (Abb. 27-28).
Abb. 27
28
Abb.
Setze nach Beendigung der Messungen die Schutzkappe wieder vorsichtig auf das Zählrohr
und lege die Strahlenquelle in den Aufbewahrungsbehälter zurück.
- 12 -
Ergebnisse
Ergebnisse
Tabelle 1
Winkel
ohne Magnet
mit Magnet
in Grad Z in Imp / 60 s Z in Imp / 60 s
Magnetpole vertauscht
Magnetabstand
verringert
Z in Imp / 60 s
Z in Imp / 60 s
+ 90
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
+ 80
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
+ 70
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
+ 60
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
+ 50
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
+ 40
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
+ 30
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
+ 20
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
+ 10
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
0
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
- 10
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
- 20
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
- 30
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
- 40
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
- 50
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
- 60
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
- 70
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
- 80
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
- 90
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
nnnnnnnnnn
Wenn du genau gemessen hast, solltest du ähnliche Werte erhalten haben.
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Winkel
ohne Magnet
mit Magnet
in Grad Z in Imp / 60 s Z in Imp / 60 s
Magnetpole
vertauscht
Magnetabstand
verringert
Z in Imp / 60 s
Z in Imp / 60 s
+ 90
149
370
112
183
+ 80
169
638
118
208
+ 70
184
970
131
226
+ 60
272
1434
137
335
+ 50
404
1714
146
497
+ 40
811
1721
168
998
+ 30
1180
1690
358
1451
+ 20
1464
1639
506
1801
+ 10
1519
1408
677
1869
0
1544
1192
881
1900
- 10
1534
1100
1241
1886
- 20
1474
848
1475
1813
- 30
1126
625
1559
1384
- 40
917
378
1798
1128
- 50
515
280
1793
633
- 60
275
191
1532
338
- 70
206
173
1027
254
- 80
170
161
632
210
- 90
145
142
353
179
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Auswertung
Auswertung
Frage 1
Klicke hier, um die Kopiervorlage mit dem Funktionspapier herunterzuladen.
Trage alle Messwerte in das Funktionspapier ein. Verwende für die Messpunkte der
Versuchsreihen ohne und mit Ablenkmagnet unterschiedliche Farbstifte oder Markierungen.
Verbinde die zu den verschiedenen Versuchsreihen gehörenden Messpunkte.
Siehe Abbildung 29.
Schwarz: ohne Magnet; Rot: mit Magnet; Blau; Magnetpole vertauscht; Grün:
Magnetabstand verringert.
Abb. 29
Frage 2
Zeichne in alle Messkurven die Richtung ein, in denen die größten Zählraten registriert wurden.
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Siehe Abbildung 14.
Frage 3
Welche Wirkung übt der Magnet auf die Bewegung der β-Strahlen aus?
Unter dem Einfluss des magnetischen Feldes werden die β-Teilchen aus ihrer
ursprünglichen Richtung abgelenkt.
Die Ablenkrichtung hängt von der Richtung des Magnetfeldes ab.
Die Intensität der β-Teilchen verteilt sich auf einen größeren Winkelbereich; die
β-Teilchen werden also verschieden stark abgelenkt. Das deutet darauf hin, dass sie
mit unterschiedlichen Energiewerten emittiert werden.
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Frage 4
Vergleiche das Versuchsergebnis mit dem Verhalten eines stromdurchflossenen Leiters im
Magnetfeld.
Die β-Teilchen verhalten sich in einem Magnetfeld ähnlich wie ein stromdurchflossener
Leiter, weil sie auch einen Strom geladener Teilchen darstellen.
Die Richtung der Ablenkung der β-Teilchen verläuft jedoch entgegengesetzt zu der
mit der Dreifingerregel bestimmbaren Ablenkung eines stromdurchflossenen Leiters,
weil sich diese Regel auf die technische Stromrichtung bezieht, β-Teilchen müssen
also eine negative Ladung haben.
Frage 5
Welchen Einfluss hat der Abstand der Magnete auf die Ablenkung der β-Strahlen? Erkläre die
Beobachtung.
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Wenn der Abstand der Ablenkungsmagente verringert wird, erhöht sich die
magnetische Flussdichte, d.h. die Stärke des magnetischen Feldes im Raum zwischen
den Magneten; dadurch werden die β-Teilchen stärker abgelenkt.
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