40 Gb/s optischer Empfänger in InP Wachsende Kommunikationsbedürfnisse erfordern immer höhere Datenraten in den Übertragungssystemen. Nicht nur der Übertragungskanal sondern auch die Sende- und Empfangselektronik muss in der Lage sein, die grossen Datenmengen zu verarbeiten. Daher sollen in den Kommunikationssystemen die Datenraten von bisher 2.5 bis 10 Gb/s auf 40 Gb/s erhöht werden. In diesem Projekt entwickelten Opto Speed und das IME einen integrierten optischen Empfänger für 40 Gb/s. Die Partner Opto Speed (OS), eine innovative Schweizer Firma im Gebiet von optischen und optoelektronischen Komponenten für Glasfaser-basierte optische Kommunikation, führte in ihrer Produktepalette z.B. Photodioden, Halbleiter-Laser, optische Verstärker und optische Empfänger. Mit dem vorliegenden Projekt sollten Komponenten für zukünftige 40 Gb/s Systeme (OC-768/STM256) entwickelt werden. Das Prinzip Der optische Empfänger dient zur Umwandlung der optischen Signale in elektrische und zu deren Aufbereitung für die weitere Verarbeitung. VPD Vin THC MEAN Photodiode OUTNDC Vref Die Technologie Um den hohen Geschwindigkeitsanforderungen zu genügen, wurde für die Realisierung der Schaltungen keine traditionelle SiliziumTransistortechnologie verwendet sondern eine, welche auf Indium-Phosphid (InP) basiert. Nebst dem guten Hochfrequenzverhalten dieser Halbleiter ermöglicht diese Technologie die Integration der Photodiode und der Transistoren auf demselben Chip. Dadurch kann die Länge der kritischen Verbindungsleitungen zwischen Photodiode und elektronischer Schaltung minimiert werden, und dazu wird die Verpackung der Schaltungen vereinfacht. OUTN OUTP OUTPDC Transimpedance Amplifier dererseits müssen die Technologien für die Herstellung und Verpackung der 40 Gb/s Schaltungen zur Verfügung stehen. Threshold Differential Control Circuit Post Amplifier Blockschaltbild eines optischen Empfängers Die Photodiode wandelt das Licht in einen elektrischen Strom um, welcher mit einem sogenannten Transimpedanz-Verstärker in eine Spannung transformiert wird. Die ThresholdControl Schaltung sorgt dafür, dass am Ausgang des Empfängers symmetrische, differentielle Signale zur Verfügung stehen. Mit dem Nachverstärker werden die Signalpegel für die nachfolgende Clock- und Datenregenerationsschaltung angepasst. Das Ziel Dieses KTI-Projekt hatte zum Ziel, optische Empfänger der nächsten Generation zu entwickeln. Dazu müssen einerseits die Schaltungen entworfen werden und an- Der Prototyp Da der Empfänger bei der vollen Datenrate arbeitet, müssen die Schaltungen bezüglich Geschwindigkeit optimiert werden. Eine wichtige Rolle spielt auch das Layout, das heisst, die Art und Weise, wie die einzelnen Schaltungskomponenten auf dem Chip angeordnet werden. Dies vor allem deshalb, weil schon Verbindungsleitungen von einigen 10 µm die Charakteristik der Schaltung beeinflussen. Chipfoto eines 40 Gb/s Empfängerchips Um den optischen Empfänger wirklich einsetzten zu können, muss er in ein hochfrequenztaugliches Gehäuse verpackt werden. Eine heikle Aufgabe ist die Ankoppelung der Glasfaser an die Schaltung: Um die volle Lichtleistung auf die Photodiode zu bringen, muss dies mit Toleranzen von wenigen Mikrometern geschehen. Aber auch die Steckverbinder für die 40Gb/s Signale stellen höchste Anforderungen. 40 Gb/s Empfängermodul Ergebnisse Die optischen Empfänger wurden mit einem Lightwave Component Analyzer charakterisiert. Sie erreichten Bandbreiten zwischen 33 und 40 GHz und Verstärkungen (Umwandlung von Lichtleistung in Spannung) zwischen 200 und 800 V/W. Das Augendiagramm zeigt die korrekte Funktionsweise bei 40 Gb/s. 40 Gb/s Augendiagramm Kontakt: Fachhochschule Nordwestschweiz Institut für Mikroelektronik IME Steinackerstrasse 1 CH-5210 Windisch T +41 56 462 46 11 F +41 56 462 46 15 [email protected] www.ime.technik.fhnw.ch Das Projekt Im Rahmen dieses zweijährigen KTI-Projekts wurde das 40 Gb/s optische Empfänger FrontEnd entwickelt, hergestellt und charakterisiert. Die Herstellung sowie die Weiterentwicklung der Transistor- und Packaging-Technologie und deren Qualifizierung waren Aufgaben von OS. Das IME beschäftigte sich mit dem Schaltungsentwurf. Dabei bestand die Hauptaufgabe in der Optimierung bezüglich des Hochfrequenzverhaltens. Auch die Charakterisierung der Chips und der verpackten Module wurde zum Teil vom IME durchgeführt. Das Projektvolumen betrug 1'237 kCHF, wovon der Bundesbeitrag der KTI in der Höhe von 380 kCHF an das IME ging. Erfahrungen Die KTI hat durch ihren Projektbeitrag die enge Zusammenarbeit zwischen Fachhochschule und Wirtschaft ermöglicht. OS hatte damit die Möglichkeit, dank der erhöhten Ressourcen die Entwicklung schneller voranzutreiben. Das IME erweitert sein Know-how sowohl im Entwurf von Schaltung bei höchsten Frequenzen als auch in der Halbleitertechnologie und setzt dieses unmittelbar um. Dies ermöglicht dem IME als kompetenter Partner im Bereich der High-Speed IC-Design auf dem Markt aufzutreten.