374 Bakterien. die Plattenmethode ermittelten Keimzahl wird größer

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Bakterien.
die Plattenmethode ermittelten Keimzahl wird größer mit dem Alter der
Kultur und steigender Keimzahl. Rein statistisch gesehen kann die Zähl­
methode nach B r e e d nur bei Milch der Standardisierungsgrade C und D
(erlaubtes Keimzahlmittel 600 000 bzw. 3 000 000) befriedigen.
Kattermann
(Weihenstephan).
Chalmers, C. H., The significance of true B. coli (B. coli communis) and
B. lactis aerogenes in samples of milk. Zentralbl. f. Bakt., Abt. II, 1934.
89, 459—474.
In der Arbeit werden drei Fragen behandelt, die mit dem Vorkommen
von B. lactis aerogenes in Markenmilch (certified milk) in Zusammenhang
stehen: 1. stammen diese Organismen aus fäkalischen Verunreinigungen
der Milch; 2. übt ihre Gegenwart auf den diätetischen Wert einen ungün­
stigen Einfluß aus und 3. läßt sich die Coli-Bestimmung so abändern, daß
zwischen B. coli und B. lactis aerogenes unterschieden werden kann? Die
daraufhin in einem mit B. lactis aerogenes verseuchten Stall angestellten
Versuche zeigten, daß die Bakterien teils aus den Zitzenkanälen, teils von
der Außenseite des Euters stammen mußten. Auch bei ganz reinlicher Milch­
gewinnung ließ sich eine Infektion der Milch während des Melkens nicht
vermeiden. Das Vorhandensein von B. lactis aerogenes in Milch kann nach
den Erfahrungen, die man mit Wasser usw. gemacht hat, nicht besonders
schädlich sein. Zur Differentialdiagnose von B. coli communis und B. lactis
aerogenes dürfte sich am besten das Verhalten beider Arten gegenüber Tellur­
säure und Brillantgrün bewähren. B. lactis aerogenes ist tolerant gegen
Brillantgrün und wird von Tellursäure gehemmt, während sich B. coli com­
munis gerade umgekehrt Verhält.
Kattermann
(Weihenstephan).
Korinok, J., und Babicka, J., Polarographische Analyse der Mikrobenflüssig­
keiten. Zentralbl. f. Bakt., Abt. II, 1934. 89, 497—501; 4 Textabb.
Die polarographische Methode von H e y r o v s k y gestattet den
Nachweis gewisser Stoffwechselprodukte bis zur Größenordnung 1 0 Gramm­
äquivalent im Liter mit 2—10% Fehlern. Die gewonnenen Kurven werden
als „Photographien der Tätigkeit der Mikroben unter gegebenen Bedin­
gungen" bezeichnet. Wie an Beispielen gezeigt wird, lassen sich mit dem
Verfahren Stoffwechselvorgänge in Rein- und Mischkulturen vergleichen
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Und besser beurteilen.
Kattermann
(Weihenstephan).
Borchert, A., Untersuchungen über die krankheitserregende Wirkung des
Bac. orpheus bei der Bienenbrut. Zentralbl. f. Bakt., Abt. II, 1934. 90,1—3.
Infektionsversuche mit Material aus Reinkulturen von Bac. orpheus,
die von kranken Bienenmaden isoliert worden waren, machen wahrscheinlich,
daß die „gutartige Faulbrut" der Honigbiene von diesem Erreger veranlaßt
wird.
Kattermann
(Weihenstephan).
Rudakow, K. J., Über den Entwicklungszyklus der Milchsäurebakterien.
Zentralbl. f. Bakt., Abt. II, 1934. 90, 67—73; 9 Textabb.
Bei Bact. casei soll die Vermehrung nicht durch Zellquerteilung, son­
dern durch Knospung vor sich gehen, wobei metachromatische Körnchen
(Gonidien im L ö h n i s sehen Sinn) polar oder etwas seitlich aus den Mutter­
zellen hervorsprossen und sich zur Tochterzelle vergrößern. Durch Behand­
lung von gewöhnlichen, körnchenreichen Zellen mit schwacher Perhydrollösung lassen sich Zellhüllen und Plasma zerstören und die Gonidien befreien.
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