Dr. med. Anne Zaiß Dr. med. Francis Nauck Dr. med. Claudia Wegmann Dipl.-Psych. Pamela Edel Prof. Dr. med. habil. Uwe Köhler 30 Seltene gynäkologische Malignome Seltene gynäkologische Malignome Grün-gelbe Broschürenreihe 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 1 AUTOREN Dr. med. Anne Zaiß, Fachärztin Dr. med. Francis Nauck, Facharzt Dr. med. Claudia Wegmann, Fachärztin Dipl.-Psych. Pamela Edel, Psychoonkologin Prof. Dr. med. habil. Uwe Köhler, Chefarzt Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Klinikums St. Georg gGmbH, Leipzig ISSN 1869 – 5728 Bildnachweis: shutterstock.com, snapgalleria: Seite 5 MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DER DRV-BUND UND DES FREISTAATES SACHSEN 2 INHALT 1.Einleitung.................................................................... 4 2. Aufbau und Funktion der weiblichen Geschlechtsorgane..................................... 4 3.Sarkome...................................................................... 6 3.1. Postradiogenes Angiosarkom der Brust...........................6 3.2. Leiomyosarkom des Uterus..............................................7 3.3. Müller`scher Mischtumor (Karzinosarkom)......................9 4.Tubenkarzinom.......................................................... 10 5. Maligne Keimzelltumoren.......................................... 11 5.1. Teratome........................................................................13 5.2. Dysgerminome...............................................................14 5.3. Dottersacktumoren........................................................15 5.4. Nicht gestastionsbedingtes Chorionkarzinom................15 6. Gestationsbedingtes Chorionkarzinom...................... 16 7. Maligne Keimstrangtumoren des Ovars..................... 19 7.1. Granulosazelltumoren ...................................................20 7.2. Thekom..........................................................................21 7.3. Sertoli-Stromazelltumoren.............................................22 7.4. Gynandroblastom...........................................................22 8.Tumorklassifikationen................................................ 23 9. Mögliche Komplikationen und Spätfolgen einer Therapie.......................................... 25 10.Psychoonkologische Aspekte einer Krebserkrankung............................................... 28 11.Anschlussheilbehandlung (AHB)................................ 30 12.Tumornachsorge........................................................ 31 13.Leben mit Krebs – Tumorberatungsstellen in Sachsen............................. 32 14.Abkürzungsverzeichnis.............................................. 38 Das vollständige Literaturverzeichnis liegt bei den Autoren. 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 3 1.Einleitung Es gibt Tumorarten in der Gynäkologie, die äußerst selten sind und daher nur sehr wenige Patienten betreffen. Einige dieser seltenen gynäkologischen Malignome wurden für Sie in dieser Patientenbroschüre zusammengestellt, um Ihnen Informationen über die weiblichen Geschlechtsorgane und deren Funktion, die Risikofaktoren zur Entstehung von bestimmten Tumoren, deren Diagnostik, Stadieneinteilung und Behandlungsmöglichkeiten zu geben. Im Anhang sind Beratungsstellen der Sächsischen Krebsgesellschaft, Selbsthilfegruppen und fundierte Internetseiten zur Recherche aufgeführt. 2. Aufbau und Funktion der weiblichen Geschlechtsorgane Die inneren Geschlechtsorgane (innere Genitale) bestehen aus der Scheide (Vagina), der Gebärmutter (Uterus), den Eileitern (Tuben) und den Eierstöcken (Ovarien). Eileiter (Tube) Gebärmutterhöhle Eierstock Gebärmutter (Uterus) Scheide (Vagina) 4 Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) Gebärmutterkörper (Muskelschicht) Muttermund (Portio) Scheide (Vagina) Die Vagina ist ein mit Schleimhaut ausgekleidetes, muskulobindegewebiges schlauchartiges Organ, welches die Verbindung zwischen inneren und äußeren Geschlechtsorganen darstellt. Sie mündet unten in den Scheidenvorhof der Vulva und wird oberhalb durch den Gebärmutterhals (Zervix) abgeschlossen. Sie ist Kohabitationsorgan und Teil des Geburtskanals. Gebärmutter (Uterus) und Eileiter (Tuben) Die Gebärmutter ist ein dickwandiges muskelstarkes Hohlorgan, welches die Form einer Birne hat. Der Gebärmutterhals nimmt das untere Drittel der Gebärmutter ein und endet mit dem Muttermund (Portio), welcher in die Scheide hineinragt. Nachbarorgane der Gebärmutter sind die davor liegende Harnblase, der dahinter liegende Darm und die seitlich liegenden Eierstöcke und Eileiter. Ebenfalls seitlich der Gebärmutter liegen die Beckengefäße, unterhalb der Beckenboden. Der bindegewebige Halteapparat der Gebärmutter, Parametrium genannt, besteht aus mehreren Bändern und Bindegewebe. Bei einer nicht schwangeren Frau ist die Gebärmutter 7 – 9 cm lang und etwa 50 – 70 g schwer. Sie besteht aus dem Gebärmutterkörper (Corpus uteri), welcher an den oberen Ecken in die Eileiter (Tuben) übergeht, und dem Gebärmutterhals (Cervix uteri), der den Übergang in die Scheide darstellt. Die Gebärmutter ist, wie alle Hohlorgane, aus drei Schichten aufgebaut. Die Gebärmutterschleimhaut (die innere Auskleidung) wird im monatlichen Zyklus auf- und wieder abgebaut (Monatsblutung, auch Menstruation), wenn es nicht zur Befruchtung der Eizelle kommt. Die beiden etwa bleistiftdicken Eileiter dienen dem Transport der Eizellen. Die Enden der Eileiter sind trichterförmig und münden frei in die Bauchhöhle. Sie können sich während des Eisprunges über die Eierstöcke stülpen. Eierstöcke (Ovarien) Die Eierstöcke gehören zu den Fortpflanzungsorganen der Frau. Sie liegen als paariges Organ zu beiden Seiten der Gebärmutter und sind über einen Halte- bzw. Bindegewebsapparat zwischen Gebärmutter und Beckenwand befestigt. Die Eierstöcke sind etwa mandel- bis pflaumengroß und wiegen je 7 – 14 g. Neben der Produktion der Eizellen, die vom Eileiter aufgenommen und zur Gebärmutter geleitet werden, gehört auch die Bildung von Geschlechtshormonen (Östrogene und 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 5 Gestagene) zu den Aufgaben des Eierstocks. Diese Hormone regulieren unter anderem den Menstruationszyklus, die Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft und die Entwicklung der weiblichen Körpermerkmale. Bauchfell (Peritoneum) Das Bauchfell kleidet wie eine dünne Haut den Bauchraum aus und umgibt die meisten inneren Organe unterhalb des Zwerchfells bis zum Eingang des kleinen Beckens. Das Peritoneum ist sensibel innerviert, d. h. es ist empfindlich für Schmerzen – die z. B. bei einer Entzündung im Bauchraum auftreten können. Das Bauchfell produziert in geringen Mengen die so genannte Peritonealflüssigkeit, die die Bewegung der Bauchorgane gegeneinander ermöglicht (z. B. bei Magen- / Darmfüllung durch Nahrungsaufnahme oder bei Schwangerschaft). Eine übermäßige Menge an Bauchwasser (Aszites) wird im Rahmen unterschiedlicher Erkrankungen, wie Tumorleiden, Lebererkrankungen oder Entzündungen, gebildet. Viele Tumoren sind in der Lage, Tochtergeschwülste (Metastasen) auf dem Bauchfell zu platzieren, wo sie sich vermehren und für Beschwerden sorgen können. 3.Sarkome Sarkome sind bösartige Tumoren des Binde- und Stützgewebes, die an vielen Stellen des Körpers auftreten können. Sie gehen von Muskelzellen oder von Knochen-, Knorpel- oder Fettgeweben aus. Die WHO-Klassifikation teilt die Sarkome in etwa 100 verschiedene Arten ein. Allerdings sind Sarkome deutlich seltener als Tumoren des Deckgewebes (Karzinome), sie machen nur rund 1 % aller bösartigen Erkrankungen des Menschen aus. Ursachen zur Tumorentstehung oder Risikofaktoren sind weitgehend unbekannt. 3.1. Postradiogenes Angiosarkom der Brust Ein Angiosarkom ist eine seltene Tumorerkrankung der Weichteile (< 1 % aller Weichteilsarkome), im Speziellen der Blutgefäße. Nach einer Bestrahlung der Brust im Rahmen einer Brustkrebserkrankung kann, oft in Verbindung mit einem Lymphödem, eine Veränderung der Haut- und Unterhautgefäße im ehemaligen Bestrahlungsfeld auftreten. 6 Diagnostik Angiosarkome der Haut erscheinen zuerst als rötliche Flecken, die sich später ähnlich Blutergüssen bläulich verfärben und schließlich geschwürig zerfallen können. Mammographie und Ultraschall der Brust sind häufig nicht eindeutig, sodass bei bestehendem Verdacht auf ein Angiosarkom eine zeitnahe Probeentnahme erfolgen sollte. Häufig werden Angiosarkome spät erkannt und behandelt. Die Prognose ist ungünstig, da es frühzeitig zu einer Lungenmetastasierung kommt. Therapie Nach der Diagnosesicherung muss das Ziel einer Operation die Entfernung im Gesunden (R0) sein, da dieser Tumor eine hohe Rezidivneigung hat. Erreicht werden kann dies oft nur mit einer ausgedehnten Operation mittels plastischer Deckung (Verschiebelappenplastik). Als Chemotherapeutika sind pegyliertes liposomales Doxorubicin und Paclitaxel im Einsatz sowie der Antikörper Bevacizumab. Dieser ist gegen Faktoren der Gefäßneubildung gerichtet, was ihn zu einem wertvollen Chemotherapiebegleiter macht. Eine Bestrahlung des Tumorgebietes kommt nicht in Frage. 3.2. Leiomyosarkom des Uterus Das Leiomyosarkom geht von Zellen der glatten Muskulatur aus. Diese befinden sich an inneren Organen, wie z. B. dem Magen-Darm-Trakt, der Gebärmutter, dem Herzen oder dem Haarbalg. In der Frauenheilkunde macht das Leiomyomsarkom der Gebärmutter (Leiomyosarcoma uteri) etwa 1 % der bösartigen Gebärmuttertumoren aus. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr. Das Wachstum erfolgt hormonunabhängig. Es entsteht selten aus gutartigen Myomknoten der Gebärmutter oder direkt aus der Muskelschicht der Gebärmutter. Diagnostik Häufig treten zunächst kaum Beschwerden auf. Aufgrund des schnellen Wachstums des Tumors kommt es im Verlauf häufig zu Blutungsstörungen oder bei Frauen nach den Wechseljahren zum Wiederauftreten von vaginalen Blutungen. Unspezifische Symptome, wie Druckgefühl im Bauch 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 7 mit Beschwerden bei Wasserlassen und Stuhlgang, treten bei fortgeschrittenen Tumoren auf. Diese Symptome führen zur Vorstellung beim Arzt. Es wird eine gynäkologische Untersuchung und eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Bei Blutungen oder einem vermeintlich schnell wachsenden Myom sollte unverzüglich eine Ausschabung oder eine Gebärmutterspiegelung durchgeführt werden. Da das Sarkom in der Muskelschicht der Gebärmutter entsteht, kann eine Ausschabung unter Umständen ein falsch negatives Ergebnis erbringen. Engmaschige Kontrollen sind dann notwendig. Gegebenenfalls wird eine Gebärmutterentfernung zur endgültigen Diagnostik notwendig. Eine hämatogene Metastasierung nach Tumoreinbruch in Blutgefäße ist häufig. Nach Diagnosestellung sollte ein Röntgen oder CT der Lunge, sowie ein CT und / oder MRT des Bauchraums veranlasst werden, um Metastasierungen der Lunge, Leber oder Ausbreitungen in Nachbarorgane zu erkennen. Therapie Die Operation stellt die wichtigste Therapiesäule dar, da das Leiomyosarkom schlecht auf Chemotherapie und Bestrahlung anspricht. Der Tumor wird über einen Bauchschnitt entfernt. Es erfolgt die Gebärmutterentfernung ab dem Tumorstadium II mitsamt Eierstöcken und Eileitern. Bei jungen Frauen vor der Menopause mit einem frühen Tumorstadium kann eventuell die Entfernung der Eierstöcke unterbleiben. Zur Vervollständigung der Operation werden das große Netz (Omentum) und Lymphknoten im Bereich des Beckens mit entnommen. Auch in frühen Tumorstadien hat das Leiomyosarkom eine schlechte Prognose, da es mit einer hohen Rezidivneigung (im Tumorstadium I bis zu 50 %) einhergeht. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt im Tumorstadium I bei etwa 70 % und fällt je nach Tumorausbreitung stetig ab. In fortgeschrittenen Tumorstadien kommen trotz eingeschränkter Wirksamkeit in Absprache mit der Patientin Bestrahlung und Chemotherapie zum Einsatz. Die wirksamsten Zytostatika sind Ifosphamid, platinhaltige Substanzen, wie Cisplatin oder Carboplatin, sowie Doxorubicin. 8 FIGO- und TNM-Klassifikation von Tumoren der Gebärmutter siehe Kapitel 8. 3.3. Müller`scher Mischtumor (Karzinosarkom) Der Begriff Müller-Mischtumor ist eine alte Bezeichnung für sehr seltene bösartige Tumoren im Bereich des Uterus bzw. Ovars, die sowohl epitheliale (Karzinom) als auch mesodermale (Sarkom) Anteile enthalten. Diese Tumoren heißen nach neuerer Nomenklatur „Karzinosarkome“. Der Müller-Mischtumor nimmt seinen Ursprung in Zellen der embryonalen Müller-Gänge, nach denen er benannt wurde. Zellen des Müller-Ganges und der Gebärmutterschleimhaut entwickeln sich mit homologen und heterologen Komponenten. Bei ersterer Variante findet man in karzinomatösen Bereichen des Tumors Anteile von Plattenepithel- oder Adenokarzinomen zusätzlich zum atypischen Endometrium im Sarkomanteil. Dagegen enthalten die heterologen Formen Vorläuferzellen aus Knorpel-, Skelettmuskulatur-, Fett- oder Knochengewebe (Chondroblasten, Rhabdomyoblasten, Adipo- oder Osteoblasten) im Sarkomanteil. Eine Sonderform stellen die Adenosarkome dar. Etwa 40 – 60 % aller auftretenden Sarkome des Uterus entfallen auf die Müller-Mischtumore. Rund 2 % aller malignen Raumforderungen entfallen auf diesen Tumortyp. Sie treten überwiegend im Gebärmutterkörper und nur selten im Gebärmutterhals auf. Auch Erkrankungen der Eierstöcke, Eileiter und des Bauchfells wurden beschrieben. Das mittlere Erkrankungsalter liegt zwischen dem 60. und 65. Lebensjahr. Die Symptome und Diagnostik entsprechen dem Vorgehen beim Leiomyosarkom. Therapie Das therapeutische Vorgehen beim Müller-Mischtumor beschränkt sich fast ausschließlich auf die möglichst komplette Operation der Raumforderung, da Chemo- und Strahlentherapie kaum wirksam sind. Der Einsatz von Zytostatika ist 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 9 lediglich dann hilfreich, wenn der Primärtumor bereits metastasiert hat. Die am besten geeigneten Wirkstoffe sind Platinderivate wie Carboplatin und Docetaxel, Paclitaxel, Gemcitabin. Der rasche Einbruch in Lymph- und Blutgefäße führt zu einer frühen Metastasierung. In den Stadien I und II findet man in 17 – 35 % Lymphknotenmetastasen. Die Prognose ist insgesamt schlecht, im Stadium I beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate 40 – 50 %. Prognostische Faktoren sind Lymphknotenmetastasen, die Myometriuminfiltration, eine Ausbreitung in die Zervix sowie ein Einbruch in Blutgefäße. 4.Tubenkarzinom In ca. 20 % der Fälle finden sich zweiseitige Karzinome. Histologisch werden am häufigsten papilläre Adenokarzinome beschrieben, die den seröspapillären Ovarialkarzinomen vergleichbar sind. Darüber hinaus werden hellzellige, endometrioide, adenosquamöse und plattenepithelartige Tumoren unterschieden. Auch eine neuroendokrine Differenzierung ist möglich [Durson 2004]. Stadieneinteilung Seit 1992 gibt es eine eigene FIGO-Klassifikation für das Tubenkarzinom, die eng an die entsprechende FIGO-Klassifikation für das epitheliale Ovarialkarzinom angeglichen ist [Pettersson 1992, Wittekind 2003]. Therapie Die allgemeine Therapiestrategie entspricht dem Vorgehen beim epithelialen Ovarialkarzinom. In der adjuvanten und kurativen Intervention sollte die systemische Therapie (Chemotherapie) innerhalb von 10 – 28 Tagen nach der Primär­ operation begonnen werden. In der palliativen Situation kann der Therapiebeginn vom Allgemeinbefinden der Patientin und von der Beschwerdesymptomatik her bestimmt werden. 10 Adjuvante Therapie im Stadium I und II Es gibt keine Daten aus prospektiv angelegten klinischen Untersuchungen. Die Gabe von 6 Zyklen einer platinhaltigen Kombination ist die etablierte adjuvante Chemotherapie. Bei der Beratung der Patientin muss bewusst sein, dass vergleichsweise nur wenige zuverlässige Daten zum Tubenkarzinom vorliegen und viele Empfehlungen auf Analogieschlüssen zum Ovarialkarzinom beruhen. 5. Maligne Keimzelltumoren Keimzelltumoren umfassen eine Gruppe von Tumoren, die sich von den unreifen Keimzellen ableiten. Es gibt gut- oder bösartige Tumoren. Keimzelltumoren treten bei beiden Geschlechtern auf. Sie können gonadal (d. h. von den Eierstöcken oder Hoden) oder extragonadal (z. B. von der Scheide, dem Steißbein, dem Gehirn, dem Mittelfell des Brustraums (Mediastinum) oder dem Mittelfell des Bauchraums (Mesenterium) ausgehen. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Keimzelltumoren. Bei Mädchen und Frauen sind das: Teratome, Dottersacktumoren, Dysgerminome, Chorionkarzinome, embryonale Karzinome und Mischformen. Bösartige Keimzelltumoren können in Lymphknoten oder entfernte Organe, wie Lunge, Leber und Knochen, streuen. Insgesamt treten Keimzelltumoren selten auf. Sie können im frühen Säuglingsalter oder schon im Mutterleib bis hin ins hohe Alter entstehen. Bei Kindern unter 16 Jahren machen sie etwa 3 – 4 % der bösartigen Erkrankungen aus. Es gibt zwei Altersgipfel, diese liegen zwischen dem 1. und 4. Lebensjahr und nach dem 10. Lebensjahr. Bei Kleinkindern überwiegen die extragonadalen Keimzelltumoren, wie das Steißbeinteratom. Erwachsene bzw. geschlechtsreife Mädchen und Frauen erkranken dagegen häufiger an gonadalen Keimzelltumoren, wie dem Teratom oder dem Dysgerminom. Eine effiziente Vorsorge gibt es bei diesen seltenen Tumorarten nicht. Als Risikofaktoren zur Entstehung vom Keimzelltumoren gelten Gonadendysgenesien (genetische Erkrankungen), wie z. B. das Swyer-Syndrom oder das Turner-Syndrom mit Mosaikbildung, welche mit kaum funktionstüchtigen 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 11 strangförmigen Eierstöcken oder Hoden einhergehen. In diesen Fällen wird die Entfernung der so genannten „Streak­ gonaden“ häufig prophylaktisch empfohlen. Trotz invasiven und schnellen Tumorwachstums sind Keimzelltumoren in allen Stadien recht gut behandelbar und weisen eine gute Prognose auf. Symptome entstehen aufgrund des schnellen Wachstums häufig sehr früh und so können viele Keimzelltumoren bereits im Tumorstadium I festgestellt werden. Die Operation zur maximalen Tumorzellreduktion und eine wirksame Chemotherapie sind mitverantwortlich für die gute Prognose. Das Dysgerminom ist zudem noch mittels Strahlentherapie behandelbar. Die Keimzelltumoren werden analog den Ovarialkarzinomen in 4 Stadien nach FIGO und TNM eingeteilt (siehe Kapitel 8), die die Grundlage für den weiteren Therapieentscheid darstellen. Es ist zu beachten, dass 90 % der Rezidive nach erfolgreicher Ersttherapie innerhalb der ersten 2 Jahre auftreten. In der Nachsorge von Keimzelltumoren ist bei fertilitätserhaltenden Operationen vor allem auf den belassenen Eierstock zu achten. Die Nachsorge erfolgt ähnlich den Richtlinien beim Eierstockkrebs und sollte in den ersten 3 Jahren alle 3 Monate erfolgen, im Anschluss verlängern sich die Intervalle auf eine ½-jährliche Vorstellung. Es werden die speziellen Tumormarker α-Fetoprotein, LDH oder ß-HCG in der Nachsorge genutzt. Es existiert in Deutschland ein Register für maligne Keimzelltumoren (MAKEI). Hier werden die verschiedenen Tumorlokalisationen unabhängig von der Histologie mit folgenden Häufigkeiten angegeben: Ovar 26 %, Steißbein 24 %, Hoden 18 %, zentrales Nervensystem 18 %, andere 13 %. Mit abnehmendem Malignitätsgrad (Bösartigkeitsgrad) können Keimzelltumoren als folgende Typen in reiner Form oder als Mischtumoren auftreten: 1. Chorionkarzinome, 2. embryonale Karzinome, 3. Dottersacktumoren, 4. Dysgerminome (Ovar) bzw. Germinome (zentrales Nervensystem), 5. Teratome (unreif oder reif). 12 FIGO- und TNM-Klassifikation von Tumoren der Gebärmutter und des Ovars siehe Kapitel 8. 5.1.Teratome 95 % dieser Keimzelltumoren der Frau sind gutartige (so genannte reife) Teratome. Nur 5 % der Teratome werden als unreif und damit potentiell bösartig beschrieben. Insgesamt machen diese Tumoren 20 % aller Eierstocktumoren aus. In etwa 20 % der Fälle sind beide Eierstöcke befallen. Teratome treten zumeist zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahrzehnt auf. Eine bösartige Umwandlung von Teratomen ist selten und findet fast immer in der Menopause statt. Das besondere an Teratomen ist ihre Zellzusammensetzung. Sie können aus Zellen aller drei Keimblätter bestehen und enthalten in Abhängigkeit vom Differenzierungsgrad der Zellen unter Umständen Talg, seröse Flüssigkeiten, Haare, Zähne, Fettgewebe und Muskulatur. Seltener sind Knochen-, Knorpel-, Nerven-, Schleimhaut- oder Schilddrüsengewebe. Diagnostik Kleine Teratome können lange unentdeckt bleiben und sind häufig Zufallsbefunde bei der gynäkologischen Untersuchung. Je nach Tumorgröße können Beschwerden auftreten, die über ein Druckgefühl im Bauchraum, Druck auf Blase und / oder Darm bis hin zu einer Umfangszunahme des Bauches führen. Die häufigsten Probleme kommen bei einer Verdrehung der Tumoren vor, welche mit heftigen Unterleibsschmerzen einhergehen können. Enthält ein Teratom Schilddrüsenzellen, so ist es unter Umständen in der Lage, Schilddrüsenhormone zu produzieren und eine Schilddrüsenüberfunktion hervorzurufen. Der Tumormarker α-Fetoprotein ist beim Teratom häufig erhöht. Therapie Die Prognose der weiblichen Teratome ist insgesamt sehr gut. Sie sollten, sobald die Diagnose erfolgt ist, operativ entfernt werden. Die Operationsmethode hängt von der Größe des Tumors ab und kann von einer minimalinvasiven Operation bis hin zu einem Bauchschnitt reichen. Bei jüngeren Frauen erfolgt die komplette Entfernung des Tumors, wenn möglich unter Erhaltung des Eierstocks, bei Frauen nach der 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 13 Menopause erfolgt zumeist die komplette Entfernung des betroffenen Eierstocks sowie ggf. eine Probeentnahme oder eine Entfernung des zweiten Eierstocks. Bei bösartigen Teratomen sollte man eine maximale Tumorentfernung im Bauchraum, ggf. mit Lymphknotenentfernung, besprechen, da unreife Teratome früh metastasieren und auf Bestrahlung und Chemotherapie häufig schlecht ansprechen. 5.2.Dysgerminome Das Dysgerminom ist ein bösartiger Tumor des Eierstocks und leitet sich aus pluripotenten (teilungsfähigen) undifferenzierten Keimzellen ab. Es tritt häufig zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf, 90 % der Patientinnen sind jünger als 30 Jahre. Dysgerminome imponieren fast immer als solide, mehrknotige Tumoren und entsprechen mikroskopisch etwa dem Hodenkrebs des Mannes. Diagnostik Dieser Keimzelltumor ist schnell wachsend und es kommt im Verlauf zu unspezifischen Unterbauchschmerzen. Die Diagnose wird mittels gynäkologischer Untersuchung, Ultraschall und ggf. einer MRT des Abdomens gestellt und ein Übergriff auf Nachbarorgane beurteilt. Tumormarker, wie PLAP, LDH und CA-125, können erhöht sein, mit Ihnen kann der Therapieerfolg überprüft und die Nachbeobachtung gesteuert werden. Therapie 70 – 80 % der Dysgerminome sind auf einen Eierstock begrenzt, in 10 – 15 % sind beide Eierstöcke betroffen. Eine lymphogene Metastasierung ist häufig (> 30 %). Es wird mit der Patientin eine Operation geplant, diese hängt wesentlich vom Tumorstadium ab. In frühen Stadien kann, wenn nur ein Eierstock befallen ist und Kinderwunsch besteht, eine Entfernung der betreffenen Adnexe (Eierstock mit Eileiter) erwogen werden. In fortgeschritteneren Tumorstadien sollten eine Gebärmutterentfernung mit beidseitiger Adnexentfernung sowie eine Entfernung des großen Netzes erfolgen, aufgrund der lymphogenen Metastasierung ebenfalls eine Lymphonodektomie. 14 Dysgerminome sind strahlensensibel und betroffene Frauen sollten deshalb im Anschluss der Operation bestrahlt werden. Eine Chemotherapie ist ebenfalls häufig notwendig und wird z. B. mit einer Kombinationschemotherapie aus Bleomycin, Etoposid und Cisplatin (BEP) durchgeführt. In frühen Stadien (intakte Kapsel, < 10 cm, kein Aszites) hat der Tumor eine gute Prognose mit einer 10-Jahres-Überlebensrate von 75 – 90 %. Die Prognose über alle Tumorstadien ist ebenfalls gut, so liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei 70 – 75 %. 5.3.Dottersacktumoren Das Tumorgewebe dieses Keimzelltumors ähnelt histologisch frühem Embryonalgewebe oder dem Dottersack und hat deshalb seinen Namen erhalten. Diese Tumoren sind bösartig und recht aggressiv, sie zeichnen sich durch ein schnelles Wachstum und einen akuten Symptombeginn aus. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 20 Jahren. Die 5-JahresÜberlebensrate liegt nach Kombinationschemotherapie und radikaler Operation bei 50 – 80 %. Auch dieser Tumor produziert häufig den Tumormarker α-Fetoprotein. Dieser wird zur Überwachung der Therapie und in der Nachsorge genutzt. 5.4.Nicht gestastionsbedingtes Chorionkarzinom Das primäre Chorionkarzinom (unabhängig von einer Schwangerschaft) ist äußerst selten und kann als reiner oder gemischtzelliger Keimzelltumor auftreten. In gemischten Keimzelltumoren mit einer Chorionkarzinomkomponente ist diese prognosebestimmend. Chorionkarzinomzellen sind extrem schnell wachsend, aggressiv und bei Entdeckung zumeist metastasiert. Das Hormon ß-HCG (humanes Choriongonadotropin) gilt als Tumormarker. 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 15 6.Gestationsbedingtes Chorionkarzinom Das schwangerschaftsabhängige Chorionkarzinom (CCA) zählt zu den nichtvillösen Trophoblasterkrankungen und ist selten. Diese Gruppe macht nur 1 % aller gynäkologischen Malignome aus. Es tritt in Industriestaaten mit einer Häufigkeit von 1:20.000 – 40.000 Schwangerschaften auf. Die Inzidenz steigt nach dem 40. Lebensjahr an. In Asien ist es mit 2 Fällen : 1000 Geburten häufiger. Unbehandelt führt das CCA in mehr als 90 % der Fälle innerhalb eines Jahres zum Tode. Es ist eines der aggressivsten Neoplasien des Menschen, zeichnet sich aber durch eine hohe Chemosensibilität und damit hohe Heilungsraten (über 90 %) bei adäquater Therapie aus. Die Ursache ist eine Fehldifferenzierung und / oder Proliferation des Trophoplastepithels während der Embryonalentwicklung – damit kommt es vor allem in der Gebärmutter vor. Der Tumormarker ist das ß-HCG. Diagnostik Symptomatisch wird das CCA meistens durch eine anomale vaginale Blutung. Die Diagnosestellung erfolgt durch eine Ausschabung der Gebärmutter. Histologisch zeigt sich ein biphasisches Wachstum von Zyto- und Synzytiotrophoblast (dieser produziert das ß-HCG). Zusätzlich kennzeichnend ist ein ausgeprägter Gefäßeinbruch. Die ß-HCG-Werte sind meist stark erhöht (über 100.000 IU / l). Dadurch kann es zu unspezifischen Symptomen, wie Übelkeit und Erbrechen (Hyperemesis), einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder Symptomen einer speziellen Schwangerschaftserkrankung (Präeklampsie) kommen. In ca. 30 % treten Thekaluteinzysten im Eierstock auf. Eine lobuläre Hyperplasie des Brustgewebes ist selten. In der Hälfte der Fälle entsteht das CCA aus einer Blasenmole. In seltenen Fällen führt erst die Entfernung einer Metastase zur richtigen Diagnose. Die Risikoeinteilung des Chorionkarzinoms erfolgt mittels ­FIGO-Risiko-Score, in dem Alter, die Art der vorausgegangenen 16 Schwangerschaft, das Intervall zwischen der Schwangerschaft und Beginn der Chemotherapie, der ß-HCG-Wert, der größte Tumordurchmesser, die Lokalisation und Anzahl der Metastasen und die vorangegangene Chemotherapie berücksichtigt werden. Erreicht der Score einen Wert zwischen 0 und 6 Punkten gehört das CCA in die Niedrigrisikogruppe. Ab einem Punktwert von 7 bedeutet dies eine Einstufung in die Hochrisikogruppe. Die korrekte Einstufung ist essentiell für die adäquate Behandlung. FIGO-Risiko-Score: 0 1 2 4 ≤ 39 > 39 – – Blasenmole Abort Term-Gravidität < 4 4 – 6 7 – 12 > 12 < 103 103 – 104 104 – 105 > 105 – 3 – 4 cm 5 cm – Metastasen-Lokalisation Lunge, Vagina Milz GI-Trakt, Niere Gehirn, Leber Anzahl der Metastasen 0 1–4 4 – 8 > 8 Monotherapie 2 oder mehr Medikamente Alter (Jahre) vorausgegangene Schwangerschaft Monate zw. Schwangerschaft + Beginn der ChT β-HCG-Wert (IU / l) vor Therapiebeginn größter Tumordurchmesser (cm) vorausgegangene Chemotherapie – – Zur Metastasensuche sollten ein Röntgen der Lunge oder ein CT der Lunge, ein CT des Abdomens und ein MRT des Kop­ fes durchgeführt werden. Therapie Besteht der klinische Verdacht auf ein CCA, sollte eine Ausschabung zur Diagnosesicherung unter sonographischer Kontrolle erfolgen, da eine starke Blutungsneigung und hohe Perforationsgefahr (Verletzung der Gebärmutter) besteht. Nach Expertenmeinung ist von einer primären Entfernung der Gebärmutter abzuraten, da aufgrund der Manipulation Tumorzellen über die Blutbahn verteilt werden können, was zu einer extrem schnellen Metastasenbildung in der Lunge führt. Die Indikation zur Entfernung der Gebärmutter besteht in einer lebensbedrohlichen Blutung. 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 17 Die Chemotherapie ist die wichtigste Säule der Therapie. Die Wahl des Behandlungsschemas richtet sich nach der Risikoeinteilung des FIGO-Risiko-Scores und sollte schnellstmöglich beginnen. In der Niedrigrisikogruppe (low risk mit Score < 7 Punkte) ist Methotrexat das Medikament der 1. Wahl. Kommt es im Laufe der Behandlung zu einer Resistenzentwicklung, wird bei ß-HCG-Werten unter 100 IU / l Actinomycin D und bei Werten über 100 IU / l das EMA-CO-Schema (Kombination aus 5 Chemotherapeutika: Etoposid, Methotrexat, Actinomycin D, Cyclophosphamid und Vincristin) verabreicht. Bei Versagen dieser secondline-Therapie sind platinhaltige Schemata, wie EMA-EP oder BEP (3er Kombination aus Bleomycin, Etoposid und Cisplatin) wirksam. In Hochrisikofällen (Score ≥ 7 Punkte) wird als 1. Wahl bereits ­EMA-CO und bei Versagen EMA-EP oder BEP appliziert. Die Chemotherapie sollte erst bei negativem ß-HCG-Wert beendet werden. Ist das ß-HCG negativ, wird empfohlen, 3 weitere Chemotherapiezyklen zur Konsolidierung zu verabreichen. Eine inkomplette Chemotherapie birgt das Risiko einer Resistenzentstehung. Nach Abschluss der Therapie muss das ß-HCG alle 2 – 3 Wochen kontrolliert werden. Bleibt es negativ, erfolgen Kontrollen im ersten Jahr monatlich und ab dem zweiten Jahr aller 4 Monate. Bei persistierendem Tumor in der Gebärmutter oder einzelnen Lungenmetastasen ist die Möglichkeit einer chirurgischen Entfernung zu diskutieren. Zur Beurteilung der Tumorzellvitalität kann eine PET-CT eingesetzt werden. Oft sind Herde in der Lunge lange nach Therapieende noch nachweisbar – es handelt sich dabei aber um Nekroseherde, also ohne Nachweis von lebenden Tumorzellen. Eine PET-CT kann darüber Aufschluss bringen. Bei bestehendem Kinderwunsch muss eine orale Kontrazeption für mindestens ein Jahr erfolgen. Eine Verhütung mittels Spirale ist wegen der erhöhten Perforationsgefahr kontraindiziert. Das Wiederholungsrisiko einer schwangerschaftsassoziierten Trophoblasterkrankung ist in Europa gering. 18 7. Maligne Keimstrangtumoren des Ovars Die Keimstrangtumoren werden mit einer Häufigkeit von ca. 5 % unter allen malignen Ovarialtumoren angegeben. Sie entstehen aus Keimsträngen (Granulosa-Zellen, Sertoli-Zellen) und aus ovariellem Stroma (Theka-Zellen, Leydig-Zellen, Fibroblasten, Steroid-Zellen). Sie haben in der Mehrzahl der Fälle ein niedriges malignes Potenzial. Letale Verläufe sind selten. Mit Ausnahme der Fibrome sezernieren die meisten Keimstrangtumoren Steroide. Eine vermehrte Östrogenproduktion kann je nach Lebensalter zu einer Pseudopubertas praecox (verfrühte Pubertät), zu Zyklus- und Fertilitätsstörungen oder zu einer postmenopausalen Blutung führen. Am häufigsten sind die Granulosa-Stromazelltumoren, wobei diese Gruppe neben den eigentlichen Granulosazelltumoren auch Thekome und Fibrome beinhaltet. Aszites findet sich bei ca. 10 % der Patientinnen mit Granulosa-StromaZelltumoren und selten wird auch ein Pleuraerguss bei Fibromen (Meigs-Syndrom) beschrieben. Klassifikation von KeimstrangStroma-Tumoren des Ovars Gemäß WHO werden sie wie folgt eingeteilt: Granulosa-Stromazelltumor Granulosazelltumor • adulter Typ • juveniler Typ Tumor der Thekom-Fibrom-Gruppe • Thekom • Fibrom • Fibrosarkom Sertoli-Stromazelltumor • Sertolizelltumor • Sertoli-Leydig-Zelltumor • Leydig-Zelltumor Gynandroblastom • Steroidzelltumor 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 19 7.1.Granulosazelltumoren Sie machen 5 – 10 % der malignen Ovarialkarzinome aus und sind damit die häufigsten nicht epithelialen Tumoren. In nur 2 % findet sich ein bilateraler Befall. 95 % kommen im Erwachsenenalter, vor allem in der Postmenopause, vor. Man unterscheidet adulte Granulosazelltumoren (95 %), die eine erhöhte Rezidivrate bis zu 20 % aufweisen, von der viel selteneren, prognostisch günstigeren, juvenilen Form (5 %), welche in den ersten zwei Lebensdekaden auftritt und eine Rezidivrate von ca. 5 % ausweist. Treten Granulosazelltumoren vor der Pubertät auf, sind sie in 75 % der Fälle wegen der Östrogenproduktion mit einer Pseudopubertas praecox vergesellschaftet. Im Reproduktionsalter weisen die meisten Patientinnen vaginale Blutungsstörungen oder eine sekundäre Amenorrhoe auf. In der Postmenopause zeigt sich häufig eine vaginale Blutung als erstes Symptom der Erkrankung. Granulosazelltumoren finden sich in mindestens 5 % der Fälle in Kombination mit einem Endometriumkarzinom und in 25 – 50 % der Fälle sind sie mit einer Hyperplasie des Endometriums assoziiert. Im Gegensatz zum Ovarialkarzinom treten sie häufig im Stadium FIGO I auf [Zhang et al. 2007]. Sie können aber bis zu 30 Jahre nach der Diagnose noch rezidivieren. Die 10-Jahres-Überlebensrate beträgt für das Stadium FIGO I 90 %, hingegen für das Stadium FIGO III nur noch 0 – 22 %. Granulosazelltumoren wachsen häufig zu großen zystischen, oft eingebluteten Tumoren und zeigen nur selten eine hämatogene Metastasierung. Als ungünstige Progenosefaktoren bei Granulosazelltumoren gelten: 1. hohes FIGO-Stadium 2.Tumorgröße > 10 cm 3. postoperativer Resttumor 4. positiver Lymphknotenstatus Die Therapie besteht in der Operation, welche je nach Stadium mit einer zusätzlichen Chemotherapie ergänzt wird. Operative Therapie Bei einseitigem Ovarbefall wird eine Adnexektomie mit Schnellschnittuntersuchung durchgeführt. Bei einer postmenopausalen Patientin ist eine abdominale Hysterektomie mit bilateraler Adnexektomie und infrakolischer Omentektomie auch 20 Helfen Sie helfen! Information zu Mitgliedschaft und Spende www.skg-ev.de www.spenden-skg.de 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 1 Die Sächsische Krebsgesellschaft e.V. engagiert sich seit 1990 für Krebsbetroffene und deren Angehörige. Aktuell vereinen wir über 70 Selbsthilfegruppen unter unserem Dach. Unsere Psychosoziale Beratungsstelle in Zwickau und die Außenberatungsstellen in Glauchau und Dresden verzeichnen ca. 15.000 Beratungen und Kurzkontakte jährlich - Tendenz steigend! Die Sächsische Krebsgesellschaft e.V. hat zusätzlich ein Partnerschaftskonzept entwickelt, um Anlaufstellen für Krebspatienten - so genannte Krebsinformationspunkte - im ländlichen Raum zu errichten. Um die Arbeit zum Wohle der Betroffenen leisten zu können, sind wir als gemeinnütziger Verein auf die Hilfe von Spendern und auf Mitglieder angewiesen. Mitglied werden Als Mitglied leisten Sie einen wertvollen Beitrag zu unserer Arbeit. Sächsische Krebsgesellschaft e.V. Schlobigplatz 23 08056 Zwickau Jede Spende zählt Wir freuen uns über jede Spende. Nutzen Sie einfach den Überweisungsträger oder für Online-Überweisungen die folgenden Kontodaten: IBAN BIC DE87 8704 0000 0255 0671 01 COBADEFFXXX Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 0375 281405 oder im Internet unter www.skg-ev.de 2 SEPA-Überweisung/Zahlschein BIC Bankleitzahl des Kontoinhabers Unterschrift(en) Kontonummer (rechtsbündig ggf. mit Nullen auffüllen) I 13.11.13 16:54 06 Für Überweisungen in Deutschland und in andere EU-/EWRStaaten in Euro. K R E B S G E S E L L S C H A F T Angaben zum Zahlungsempfänger: Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen) Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts IBAN S Ä C H S . BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstleisters (8 oder 11 Stellen) ggf. Stichwort Betrag: Euro, Cent DE87870400000255067101 C O B A D E F F X X X Spenden-/Mitgliedsnummer oder Name des Spenders: (max. 27 Stellen) PLZ und Straße des Spenders: (max. 27 Stellen) Prüfzahl Angaben zum Kontoinhaber/Zahler: Name, Vorname/Firma, Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben) IBAN Datum Beleg/Quittung für den Kontoinhaber/Zahler Zahlungsempfänger IBAN Sächs. Krebsgesellschaft BIC DE87870400000255067101 bei (Kreditinstitut/Zahlungsdienstleister) C O B A D E F F X X X Euro, Cent Kunden-Referenznummer (nur für Zahlungsempfänger) SPENDE Kontoinhaber/Zahler: Name IBAN des Kontoinhabers (Quittung des Kreditinstituts bei Bareinzahlung) 2131534-satz.indd 1 3 SPENDE 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. I SPENDE Bele Zah IBA BIC bei Eu Ku Ko IBA (Qui Aufnahmeantrag Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Sächsischen Krebsgesellschaft e.V. Schlobigplatz 23 | 08056 Zwickau | Telefon: 0375-281403 | Fax: 0375-281404 | E-Mail: [email protected] Name: Vorname: akademischer Grad: Geburtsdatum: Straße / Nr. PLZ Ort: Telefon (privat): Telefon (dienstlich): E-Mail: Tätigkeit: SEPA-Lastschriftmandat Ich ermächtige Sie, den Jahresbeitrag von 25 € (Ärzte, Akademiker) 15 € (sonstige Berufe) 10 € (Rentner, Arbeitslose, u.a.) von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich meinen unten genannten Zahlungsdienstleister an, die von Ihnen auf mein/unser Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Gläubiger-ID (des Zahlungsempfängers): Mandatsreferenz: DE21ZZZ00000905959 entspricht der IBAN des Zahlers Name des Zahlungsdienstleisters/ Kreditinstitut: Kontoinhaber: BIC (Bank Identifier Code): IBAN (International Bank Account Number): Den Mitgliedsbeitrag ziehen wir nach der schriftlichen Bestätigung der Mitgliedschaft am 20. des Folgemonats und anschließend jährlich zu diesem Termin von Ihrem Konto ein. Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Zahlungsdienstleister vereinbarten Bedingungen. Überweisung Ich verpflichte mich zur regelmäßigen Zahlung des Beitrages laut den Festlegungen der Jahreshauptversammlung auf das Konto der Sächsischen Krebsgesellschaft e.V. Konto für Beitragszahlungen IBAN BIC DE87 8704 0000 0255 0671 01 C0BADEFFXXX 4 Datum Unterschrift Datenschutzerklärung Mit dem Beitritt zur Sächsischen Krebsgesellschaft e.V. nehmen wir persönliche Daten (Name, Kontaktdaten, Geburtsdatum, Beruf, Bankverbindung) auf. Diese werden bei uns elektronisch gespeichert. Die Sächsische Krebsgesellschaft verarbeitet die personenbezogenen Daten nur für Vereinszwecke (etwa für Postsendungen) und gibt sie nicht an Dritte weiter. Bei Beendigung der Mitgliedschaft löschen wir Ihre elektronisch gespeicherten Daten. Nicht elektronisch gespeicherte Daten werden entsprechend den gesetzlichen Regelungen archiviert. Wir bitten Sie, uns Adressänderungen stets anzuzeigen. Die aktuelle Satzung finden Sie unter www.skg-ev.de im Stadium FIGO Ia indiziert. Da bei Granulosazelltumoren oft Lymphknotenmetastasen auftreten, wird eine pelvine und paraaortale Lymphonodektomie empfohlen. Zusätzlich sollte man bei simultanen Blutungsstörungen eine diagnostische Hysteroskopie mit fraktionierter Abrasio zum Ausschluss eines Endometriumkarzinoms durchführen. Dies ist insbesondere bei einem fertilitätserhaltenden Vorgehen notwendig. Chemotherapie Ein positiver Effekt einer adjuvanten Chemotherapie im Stadium FIGO I ist beim Granulosazelltumor bisher nicht bewiesen, sodass deren Einsatz in der Regel nicht gerechtfertigt ist. In den Stadien II bis IV ist eine Chemotherapie indiziert, wobei ein Überlebensvorteil bisher nicht gesichert ist. Allerdings konnte in Studien mit kleiner Fallzahl eine gute Wirksamkeit für platinbasierte Kombinationen, wie z. B. dem BEP-Schema (Bleomycin, Etoposid, Cisplatin), gezeigt werden [Homesley HD, Bunby BN, Hurteau JA et al. 1999: Bleomycin, Etoposid and Cisplatin combination therapy of ovarian granulosa cell tumors and other stromal malignancies: A gynecologic oncology group study. Gynecol Oncol 72:131-137]. Der Nutzen einer adjuvanten Radiotherapie ist bislang ebenso unklar, obgleich in einigen Fallberichten eine Remission gezeigt werden konnte. Der Nutzen einer adjuvanten Strahlen- oder Chemotherapie bei kompletter Operation ist unklar. In der Rezidivsituation sollte, wenn möglich, eine erneute Operation, ggf. mit sequentieller Chemotherapie oder Radiatio, erfolgen. Als wirksame chemotherapeutische Regime im Rezidiv- bzw. im fortgeschrittenen Stadium haben sich PVB (Cisplatin, Vinblastin, Bleomycin), CAP (Cisplatin, Adriamycin, Cyclophosphamid), BEP- und paclitaxelhaltige Schemata erwiesen [Brown et al. 2004, Colombo et al. 2007]. 7.2.Thekom Diese Tumoren treten typischerweise bei der älteren Frau auf und sind fast immer benigne. Wegen der Östrogenproduktion kommen begleitende Endometriumhyperplasien bis hin zum Endometriumkarzinom vor. Therapie der Wahl ist die unilaterale Adnexexstirpation mit fraktionierter Abrasio bzw. Hysterektomie mit bilateraler Adnexexstirpation. 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 21 7.3.Sertoli-Stromazelltumoren Sertoli-Zelltumoren Sie sind sehr selten und fast immer benigne. Die Mehrzahl produziert Östrogene. Aufgrund ihrer Größe führen nicht selten abdominale Druckbeschwerden zur Diagnose. Selten ist die Produktion von Renin mit konsekutiver Hypertonie und Hypokaliämie. Therapie der Wahl ist eine unilaterale Adnexexstirpation und fraktionierte Kürettage. Leydig-Zelltumoren Sie kommen sehr selten vor und sind fast immer benigne. Ein Teil produziert Androgene. Bedingt durch eine periphere Aromatisierung können Endometriumpathologien vorkommen. Therapie der Wahl ist die unilaterale Adnexexstirpation und fraktionierte Kürettage. Sertoli-Leydig-Zelltumor (Androblastom) Er ist sehr selten. Typisch sind Zyklusstörungen und eine Androgenisierung (Vermännlichung). Bei ca. einem Drittel der Patientinnen besteht eine Virilisierung (männlicher Behaarungstyp). Die meisten Fälle werden im Stadium FIGO Ia diag­ nos­tiziert und zeigen ein Überleben von ca. 90 %. Bei den gut differenzierten Sertoli-Leydig-Zelltumoren ist eine alleinige Adnexexstirpation ausreichend. Bei mäßig und schlecht differenzierten wird ein umfangreiches operatives Staging mit Entnahme von Peritonealbiopsien, infrakolischer Omentektomie sowie pelviner und paraaortaler Lymphonodektomie empfohlen. Bei Patienten mit metastasierten Sertoli-LeydigZelltumoren wird eine platinhaltige Kombinations-Chemotherapie eingesetzt. 7.4.Gynandroblastom Es ist ein Tumor mit Sertoli-Leydig- und Granulosa-Zellanteilen, äußerst selten, wird meistens im FIGO I diagnostiziert und hat eine sehr gute Prognose. 22 8.Tumorklassifikationen Um einen Tumor einstufen zu können, klären Ärzte vor Behandlungsbeginn zunächst ab, wie weit sich die Krankheit im Körper bereits ausgebreitet hat. Dafür nutzen sie die gängigen und für die jeweilige Krebsart sinnvollen Untersuchungsverfahren. Das können körperliche Untersuchung, bildgebende Verfahren, Endoskopie, Probeentnahme oder chirurgische Exploration (Operation zu Untersuchungszwecken) und andere Untersuchungen sein. Die Stadieneinteilung vor einer Operation erfolgt klinisch nach der FIGO-Klassifikation oder anhand der klinischen TNM-Klassifikation (cTNM, c für engl. „clinical“). Nach einer operativen Behandlung erfolgt die Stadieneinteilung nach der pTNM-Klassifikation (p für engl. „pathological“), welche eine histologische Beurteilung durch einen Pathologen einschließt und in der Stadienbezeichnung durch ein vorangestelltes kleines p angezeigt wird. Die Abkürzung „TNM“ steht für die Kriterien, anhand derer sich die örtliche (lokale) Ausbreitung der Krebserkrankung und die eventuelle Ausdehnung auf weitere Körperregionen beschreiben lässt. TNM auf einen Blick T = Tumorausdehnung N = Lymphknotenbefall / -metastasen (Nodalbefall) M = Fernmetastasen G = Differenzierungsgrad der veränderten Zellen (Grading) R = Resttumorgewebe L = Befall des Lymphgefäßsystems V = Einbruch in die Venen X = keine Angaben möglich Stadien nach TNM-Klassifikation und FIGO (Fédération Internationale de Gynécologie et d‘Obstétrique) nach Organ des Tumorursprungs: 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 23 FIGO TNM Beschreibung - Tx Primärtumor kann nicht beurteilt werden ‑ T0 kein Anhalt für Primärtumor 0 Tis Carcinoma in situ I T1 Tumor begrenzt auf Corpus uteri Ia T1a Tumor infiltriert Endometrium bis innere Hälfte des Myometriums Ib T1b Tumor infiltriert äußere Hälfte des Myometriums II T2 Tumor infiltriert Zervix IIa T2a endozervikaler Drüsenbefall IIb T2b Invasion in das Stroma der Zervix III T3 lokale und / oder regionale Ausbreitung über den Uterus hinaus IIIa T3a Tumor befällt Serosa und / oder Adnexe (direkt oder Metastasierung) und / oder Tumorzellen in Aszites oder Peritoneallavage IIIb T3b Befall der Vagina (direkt oder Metastasierung) IIIc N1 Metastasen in Becken- und / oder paraaortalen Lymphknoten IV T4 Tumor über das kleine Becken ausgedehnt oder in angrenzende Organe eingebrochen IVa IVb Tumor infiltriert die Blasen- und / oder Darmschleimhaut M1 Fernmetastasen, z. B. peritoneale Metastasen – M1 (aber nicht: Metastasen in Vagina, Be­ckenserosa oder Adnexen, in Leistenlymphknoten und / oder anderen intraabdominalen sowie paraaortalen Lymphknoten) Quelle: www.awmf-leitlinien.de Gebärmutter Eierstock 24 TNM Beschreibung I T1 Tumor begrenzt auf Ovarien Ia T1a 1 Ovar befallen, Kapsel intakt Ib T1b beide Ovarien befallen, Kapsel intakt Ic T1c Kapselruptur / Tumor an Oberfläche des Ovars / maligne Zellen in Aszites oder Peritonealspülung II T2 Tumorbefall des Beckens IIa T2a Uterus / Tube(n) befallen IIb T2b anderes Beckengewebe befallen IIc T2c maligne Zellen in Aszites oder Peritonealspülung III T3 ± N1 Peritonealmetastasen jenseits des Beckens und / oder regionäre Lymphknotenmetastasen IIIa T3a mikroskopische Peritonealmetastase(n) IIIb T3b makroskopische Peritonelametastase(n) < 2 cm IIIc T3c ± N1 Peritonealmetastase(n) > 2 cm und / oder regionäre Lymphknotenmetastasen IV M1 Fernmetastasen außer Peritonealmetastasen Quelle: www.awmf-leitlinien.de FIGO FIGO TNM Beschreibung I T1 Tumorwachstum auf die Tuben begrenzt Ia T1a eine Tube befallen ohne Serosadurchbruch, kein Aszites Ib T1b beide Tuben befallen ohne Serosadurchbruch, kein Aszites Ic (Ia und / oder Ib) T1c mit Serosadurchbruch und/oder Aszites mit Tumorzellnachweis II T2 Tumorwachstum über die Tuben hinaus, aber auf das kleine Becken begrenzt IIa T2a Beteiligung von Uterus und / oder Ovarien IIb T2b Beteiligung anderer Organe des kleinen Beckens IIc (IIa und / oder IIb) T2c mit Aszites mit Tumorzellnachweis III T3 ± N1 Tumornachweis außerhalb des kleinen Beckens, auf die Peritonealhöhle beschränkt und / oder alle Stadien I und II mit Lymphknotenbefall IIIa T3a Tumor makroskopisch auf das kleine Becken beschränkt, mikroskopisch Peritonealkarzinose > kleines Becken, kein Lymphknotenbefall wie IIIa, Peritonealkarzinose < 2 cm IIIb T3b IIIc T3c ± N1 wie IIIa, Peritonealkarzinose > 2 cm, Lymphknotenbefall IV M1 Quelle: www.awmf-leitlinien.de Eileiter Fernmetastasen (z. B. auch maligne Pleuraergüsse) 9. Mögliche Komplikationen und Spätfolgen einer Therapie Eine ausgedehnte Operation zur Tumorbeseitigung kann zum Teil sehr belastend für die Patientin sein. Häufig handelt es sich um sehr lange Eingriffe, die eine tiefe Narkose voraussetzen. Zudem werden teils große Tumormassen und teils auch Aszites (Bauchwasser) entfernt, was sich auf den Kreislauf auswirken kann. In der Regel werden Patientinnen nach diesen Eingriffen zunächst für mehrere Tage auf einer Intensivstation betreut. Ihnen werden Infusionen zur Aufrechterhaltung des Kreislaufs, sowie häufig Blutkonserven verabreicht. Bei allen operativen Eingriffen können Blutungen eine Komplikation darstellen. Da Tumoren des Bauchraumes oder auch das Angiosarkom der Brust über eine eigene intensive Blutversorgung verfügen, ist das Risiko eines erhöhten Blutverlustes nicht zu unterschätzen. Im Vorfeld der Operation wird Ihnen deshalb 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 25 Blut abgenommen und es werden Blutkonserven Ihrer Blutgruppe zu Verfügung gestellt, um sie während oder nach der Operation bei Bedarf zu transfundieren. Etwa 10 % der Patienten haben Fieber nach einer großen Operation, dies muss nicht immer durch eine Infektion mit Bakterien verursacht sein, sondern kann auch an den Heilungsvorgängen im Körper liegen. Jedoch können auch Wundinfektionen auftreten, die eine Therapie mit Antibiotika notwendig machen. Thrombosen und Embolien (4 %) zählen ebenfalls zu den so genannten allgemeinen Operationsrisiken, das heißt, sie können nach jeder Operation auftreten. Prophylaktisch erhalten sie deshalb Anti-Thrombose-Strümpfe und eine Heparinisierung im Verlauf der stationären Betreuung. Postoperative Schmerzen können mittels Schmerztabletten, -infusionen oder aber mithilfe eines Pumpensystems, bei welchem sich der Patient die Schmerzmedikamente selbst verabreicht, z. B. über einen Venenkatheter oder über einen periduralen (rückenmarksnahen) Katheter, therapiert werden. Es kann bei Operationen im Bauchraum in bis zu 10 % der Fälle zu Problemen mit der Verdauung kommen, die mit einem Blähbauch, Bauchschmerzen, Durchfall oder keinem Stuhlgang bis hin zu Übelkeit und Erbrechen führen können. Diese Beschwerden sind in der Regel vorübergehend und lassen sich mit Medikamenten für die Anregung der Darmtätigkeit beheben. Sollte das nicht der Fall sein, muss – wenn auch selten – eine Operation erwogen werden, um eine mögliche Einklemmung des Darmes (Darmverschluss) oder eine Darmverletzung auszuschließen oder zu beheben. Auch die Blase kann zunächst irritiert sein und es kann zu Entleerungsstörungen kommen, die eine Katheterversorgung notwendig machen. Diese Symptome bessern sich meist spontan, können aber auch Wochen und Monate andauern. Wichtig ist es, die Funktion der Nieren zu beachten, da es während der Operation zu einer Verletzung der Harnleiter kommen kann. Um eine Stauung der Nieren auszuschließen, wird nach der Operation eine Ultraschalluntersuchung, ggf. eine Röntgenuntersuchung der Nieren durchgeführt, um frühzeitig eine Veränderung zu entdecken. 26 Weitere Folgen der Operation können Verwachsungen im Bauchraum sein, die beim Geschlechtsverkehr, beim Stuhlgang oder beim Wasserlassen unangenehme Empfindungen oder Schmerzen verursachen können. Wenn Sie unter solchen Beschwerden leiden, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt, damit eventuell Abhilfe geschaffen werden kann! Selten treten durch die Entfernung von Lymphknoten sogenannte Lymphzysten im Bauchraum auf, diese sollten zunächst beobachtet werden. Führen sie zu Komplikationen, ist eine Behandlung notwendig. Eine infizierte Zyste muss antibiotisch behandelt werden, eine zu große Zyste mit Druckschmerzen sollte punktiert werden. Beinschwellungen (Lymphödeme) können aufgrund einer Lymphknotenentfernung oder eines fortgeschrittenen Tumorbefalls des Lymphgewebes auftreten. Tritt eine Schwellung nach einer Operation auf, sollte zur Verbesserung des Lymphabflusses aus den Beinen eine konsequente physiotherapeutische Entstauungstherapie (Lymphdrainage) erfolgen. Bei jungen Frauen können durch die Entfernung der Eierstöcke Hormonmangelsymptome auftreten, wie Hitzewallungen, trockene Schleimhäute v.a. in der Scheide, oder es kann sich ein vorzeitiger Knochensubstanzabbau bemerkbar machen. In diesen Fällen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Gynäkologen, es gibt bei vielen Symptomen die Möglichkeit, Medikamente mit oder auch ohne Hormonzusätze zur Linderung der Beschwerden einzusetzen. Eine Chemotherapie wird leider auch immer gesunde Zellen, die sich rasch erneuern, in Mitleidenschaft ziehen. Dadurch kommen allgemeine Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall, Durchfall oder Verstopfung, zustande. Da sich Zellen des Blutes ebenfalls regelmäßig teilen und erneuern, kann es hier zu einer Anämie (Blutarmut), einer Infektanfälligkeit mit teils schweren Entzündungen (z. B. Blasen- oder Lungenentzündung) und einer Blutungsneigung kommen. Die allermeisten Nebenwirkungen sind heutzutage sehr gut behandelbar. Damit kann ein vorzeitiger Therapieabbruch vermieden werden. 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 27 Jedes Chemotherapeutikum hat auch ein eigenes Nebenwirkungsspektrum. Je nach Tumorart, -stadium, Risikoprofil und Ihren eigenen Voraussetzungen (Vorerkrankungen, Alter etc.) wird eine Therapie individuell für Sie zusammengestellt. Es erfolgt vor Therapiebeginn jeweils eine Aufklärung, bei der Sie Gelegenheit haben, sich über das ausgewählte Verfahren und spezifische Komplikationen einer Chemotherapie zu informieren. Der Antikörper Bevacizumab (= Avastin®), welcher gegen die Neubildung von Gefäßen gerichtet ist, kann zu erheblichen Blutdruckschwankungen und zu einer Schlaganfall begünstigenden Hypertonie führen. Sollte das der Fall sein, muss er eventuell trotz guter Wirksamkeit abgesetzt werden. 10.Psychoonkologische Aspekte einer Krebserkrankung Jedes Jahr werden über 400.000 Menschen in Deutschland mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Das Leben, wie es die Betroffenen bisher geführt haben, scheint von einem Moment zum anderen in Frage gestellt. Doch was kann man dagegen tun, damit der oder die Betroffene nicht ins Bodenlose fällt? Ziel der Psychoonkologie (Lehre von den psychosozialen Auswirkungen von Krebs) ist es, Krebspatienten bei der seelischen Bewältigung ihrer Krankheit beizustehen. Dazu gehören die Verarbeitung von Diagnoseschock und Todesangst, die Begleitung während der oft strapaziösen, meist mit Nebenwirkungen verbundenen Behandlung und die Unterstützung bei der Rückkehr in ein möglichst normales Leben. Heutzutage kann jeder zweite Krebspatient als geheilt entlassen werden. Doch durch die Erkrankung ist meist eine Neuorientierung im Alltag erforderlich. Auch dabei kann ein Psychoonkologe behilflich sein. Wenden sie sich an ihren behandelnden Arzt, um Kontakt zu einem Psychoonkologen herzustellen. Ängste und Depressionen erkennen und behandeln Es steht außer Frage: Ein Tumorleiden belastet nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Doch während einige Menschen recht gut mit der Erkrankung zu Rande kommen, 28 geraten andere regelrecht in eine schwere Krise, die ohne fremde Hilfe kaum zu bewältigen ist. Fast alle Krebspatienten reagieren im Verlauf ihrer Erkrankung mit Ängsten. Die Ängste sind sehr vielschichtig und können sich auf ganz unterschiedliche Bereiche beziehen: vor allem die Angst, an der Erkrankung sterben zu müssen, vor Wiederauftreten oder Voranschreiten der Erkrankung, aber auch Angst vor dem „Ausgeliefertsein“, vor entstellenden Eingriffen und sozialer Isolation, Angst vor Schmerzen und Leiden. Wird die Angst so stark, dass sie selbst zu einer großen Belastung wird, kann Unterstützung von außen behilflich sein. In Gesprächen und Therapien können Betroffene lernen, mit diesen Ängsten und Gefühlen umzugehen. Andere Patienten entwickeln im Verlauf ihrer Krebserkrankung eine Depression. Diese sollte keineswegs als „Befindlichkeitsstörung“ abgetan werden, sondern als Erkrankung ernst genommen und behandelt werden. Das kann einerseits durch eine Psychotherapie, zum anderen durch spezielle Medikamente – so genannte Antidepressiva – erfolgen. Angehörige einbeziehen und unterstützen Die Sächsische Krebsgesellschaft e. V. unterstützt die Arbeit und die Forschung auf dem Gebiet der psychosozialen Onkologie. Davon profitieren nicht nur die Patienten, sondern auch deren Angehörige. Diese sind oftmals von der Diagnose und den Folgen für die Angehörigen genauso überfordert und hilflos wie der Patient selbst. Auch hier liegt ein Aufgabengebiet des Psychoonkologen, der mit Beratungsgesprächen und Therapien Angehörige unterstützen kann. Ohne Frage: Die Diagnose Krebs ist meist mit vielen Veränderungen im Leben eines Menschen verbunden. Wer jedoch rechtzeitig professionelle Hilfe sucht, kann schweren seelischen Störungen vorbeugen und wertvolle Unterstützung finden, um die anstehenden Belastungen besser zu verkraften, an Lebensqualität gewinnen und so dem Krebs seinen Schrecken nehmen. Was können Sie selbst tun? Sie selbst können aktiv werden, um zur Verbesserung ihrer Lebenssituation beizutragen. Hier einige Tipps: 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 29 • Versuchen Sie die Krebserkrankung als schicksalhaftes Ereignis zu sehen und grübeln Sie nicht zu viel über die „Warum-gerade-ich?“-Frage. • Versuchen Sie Vertrauen zu den Ärzten und deren Behandlung aufzubauen. Falls Sie Fragen oder Unklarheiten haben, trauen Sie sich, alles für Sie Wichtige zu fragen, machen Sie sich vielleicht einen Stichpunktzettel oder nehmen Sie einen Angehörigen mit zum Gespräch. • Gehen Sie offen mit Ihrer Erkrankung, Ihren Sorgen und Ängsten um, vor allem innerhalb ihrer Partnerschaft. Im gemeinsamen Austausch trägt sich die Last leichter. Halten Sie ganz bewusst Kontakt zu ihrer Familie und ihren Freunden, das lenkt ab, gibt Ihnen Kraft, unterstützt sie und sie werden feststellen, dass Ihr Leben nicht ausschließlich aus einer Krebserkrankung und deren Behandlung besteht. • Treiben Sie, soweit es Ihnen möglich ist, Sport, gehen Sie regelmäßig spazieren, genießen Sie die Umwelt und die Natur. • Ernähren Sie sich gesund: Obst und Gemüse können ihre Abwehrkräfte stärken. • Wer sich mit Betroffenen austauschen möchte, sollte sich eine Selbsthilfegruppe suchen. Auch hier erfährt man Unterstützung und Hilfe. Sie werden erkennen, dass das Leben trotz schwieriger Zeiten lebenswert ist. 11.Anschlussheilbehandlung (AHB) Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus und Beendigung der Primärtherapie wird Ihnen häufig eine Anschlussheilbehandlung angeboten, um den Erholungs- und Genesungsprozess zu beschleunigen. Dafür gibt es speziell eingerichtete Nachsorgekliniken, in denen Sie wieder zu Kräften kommen 30 können und in denen ganz gezielt auf ihre Situation eingegangen wird. Sie erhalten dort auch Hilfestellung bei der Bewältigung psychischer oder sozialer Probleme. Die AHB ist in der Regel innerhalb von ca. 2 Wochen anzutreten. Alternativ kann auch zusätzlich eine so genannte Regelheilbehandlung innerhalb der ersten zwei Jahre über die gesetzliche Renten- oder Krankenversicherung beantragt und genehmigt werden. Hilfestellung beim Ausfüllen der Anträge erhalten Sie bei den Sozialdiensten des behandelnden Krankenhauses, über den behandelnden niedergelassenen Facharzt bzw. bei Tumorberatungsstellen. 12.Tumornachsorge Nachdem die medizinische Behandlung der Tumorerkrankung abgeschlossen ist, beginnt die Zeit, die als „Nachsorge“ bezeichnet wird. Die Nachsorge hat zur Aufgabe: • ein Wiederauftreten der Krebskrankheit rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln; • Begleiterkrankungen festzustellen, zu behandeln und gegebenenfalls zu lindern; • der Patientin bei körperlichen, seelischen und sozialen Problemen behilflich zu sein. Art und Intervalle der Nachsorgeuntersuchungen sind abhängig von der Primärtherapie, den Sekundärfolgen und Prognosefaktoren der Erkrankung. Bei symptomfreien Patientinnen finden in den ersten 3 Jahren in der Regel alle drei Monate, ab dem 4. Jahr alle sechs Monate und nach mehr als 6 Jahren einmal jährlich Kontroll-Untersuchungen statt. Bitte denken Sie daran, die vereinbarten Termine wahrzunehmen! Bei unklaren Beschwerden wenden Sie sich bitte jederzeit an Ihren behandelnden Arzt. Die regelmäßige Kontrolle gibt Ihnen die Sicherheit, dass bei einer erneuten Tumorbildung, aber auch bei Begleit- und Folgeerkrankungen schnell eingeschritten werden kann. 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 31 Auch Art und Umfang der Nachsorgeuntersuchungen stimmt die Ärztin bzw. der Arzt auf die individuelle Situation ab. Es wird dabei vor allem berücksichtigt, wie weit der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose bereits fortgeschritten war, welche Tumorart vorlag und welche Behandlung durchgeführt wurde. Im Mittelpunkt der Nachsorgeuntersuchungen stehen immer das Gespräch mit der Patientin, Fragen nach dem bisherigen Verlauf der Erkrankung und nach dem körperlichen Befinden (Anamnese). Die wichtigsten Nachsorgeuntersuchungen sind: • die umfassende körperliche Untersuchung (inklusive gynäkologische Tast- und Spekulumuntersuchung, rektale Untersuchung, vaginaler / abdominaler Ultraschall), • Bestimmung von Tumormarkern auch bei symptomfreien Patientinnen Weiterführende Untersuchungen, wie CT, MRT oder Darmspiegelung, sind meistens nur bei Patientinnen mit Symptomen erforderlich. Die Nachsorge soll außerdem helfen, die Krankheit zu verarbeiten und die vielfältigen Probleme, die im Zusammenhang mit einer Tumorerkrankung auftreten, zu bewältigen. Spätfolgen oder Nebenwirkungen von stattgehabten oder noch laufenden Therapien sollten ebenfalls in der Nachsorge angesprochen und bei Bedarf behandelt werden. 13.Leben mit Krebs – Tumorberatungsstellen in Sachsen Für manche Patientinnen ist es darüber hinaus hilfreich, sich über einen gewissen Zeitraum auch Unterstützung bei einer Beratungsstelle zu holen. Psychosoziale Beratungsstellen gibt es in vielen Städten und Gemeinden. Sie bieten Krebspatientinnen und ihren Angehörigen Information und Rat zu Nachsorge, Kur- und Rentenangelegenheiten. Auch der Kontakt zu ebenfalls Betroffenen, zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe, kann eine große Hilfe sein, da diese Menschen die Probleme aus eigener Erfahrung kennen und mit Rat und Tat helfen können. 32 Sachsenweite telefonische psychosoziale Beratung Sächsische Krebsgesellschaft e. V. Schlobigplatz 23, 08056 Zwickau 0375 / 281 405 Beratungszeiten: Mo bis Fr 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr Beratung außerhalb der Öffnungszeiten: Di / Do 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr Sa 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr Landkreis Bautzen Tumorberatung Bautzen Bahnhofstraße 5, 02625 Bautzen Ansprechpartner: Frau Kreher 03591 / 525 153 110 [email protected] Tumorberatung Hoyerswerda Schloßplatz 2, 02977 Hoyerswerda Ansprechpartner: Frau Kreher 03591 / 525 153 110 [email protected] Tumorberatung Kamenz Gesundheitsamt Macherstr. 55, 01917 Kamenz Ansprechpartner: Frau Vogel 03578 / 7871 - 53107 [email protected] Tumorberatung Radeberg Gesundheitsamt Heidestraße 5, 01454 Radeberg Ansprechpartner: Frau Vogel 03578 / 7871 - 53107 [email protected] Chemnitz Tumorberatung Chemnitz Gesundheitsamt Am Rathaus 8, 09111 Chemnitz Ansprechpartner: Frau Koch, Frau Trommer 0371 / 488 - 5385 oder - 5383 [email protected] Dresden Psychosoziale Beratungsstelle der Sächsischen Krebsgesellschaft Dr.-Friedrich-Wolf-Str. 2, 01097 Dresden 0351 / 279 597 01 [email protected] Psychosoziale Beratungsstelle am Tumorzentrum Dresden e. V. Löscherstraße 18, 01309 Dresden Ansprechpartner: Frau Kranz 0351 / 317 73 04 [email protected] 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. Psychosoziale Beratungsstelle im Gesundheitsamt Braunsdorfer Str. 13, 01159 Dresden Ansprechpartner: Frau Hübner, Frau Börner 0351 / 42 40 330 [email protected] [email protected] 33 Erzgebirgskreis Tumorberatung Annaberg Klosterstraße 7, 09456 Annaberg-Buchholz Ansprechpartner: Frau Richter 0 373 3 / 831 3224 [email protected] Tumorberatung Stollberg Gesundheitsamt Uhlmannstraße 1-3, 09366 Stollberg Frau Knietzsch 0 372 96 / 277 3260 [email protected] Tumorberatung Aue Gesundheitsamt Wettiner Straße 61, 08280 Aue Ansprechpartner: Frau Knietzsch 0 372 96 / 277 3260 [email protected] Tumorberatung Marienberg Gesundheitsamt Poststraße 6, 09496 Marienberg 03733 / 831 3224 Landkreis Görlitz Psychosoziale Beratungsstelle für Tumorerkrankte und Angehörige Reichertstraße 112, 02826 Görlitz Ansprechpartner: Frau Richter 03581 / 663 2609 [email protected] Leipzig Psychosoziale Beratungsstelle der Uni Leipzig Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103 Leipzig Ansprechpartner: Frau Liebing 0341 / 97 15 407 [email protected] Haus Leben Leipzig Friesenstr. 8, 04177 Leipzig 0341 / 444 23 16 [email protected] 34 Tumorberatungsstelle des Klinikums St. Georg gGmbH Haus 8 (Wartebereich Strahlentherapie) Delitzscher Str. 141, 04129 Leipzig Ansprechpartner: Frau Mimus 0341 / 90 92 850 [email protected] Landkreis Leipzig Tumorberatung Borna Stauffenbergstr. 4, 04552 Borna Ansprechpartner: Frau Severin 03433 / 241 24 66 [email protected] Tumorberatung Grimma Gesundheitsamt Leipziger Str. 42, 04668 Grimma Ansprechpartner: Frau Worm 03437 / 984 24 13 [email protected] Landkreis Meißen Tumorberatung Großenhain Hermannstr. 30 – 34, 01558 Großenhain Ansprechpartner: Frau Groß 03525 / 5175 3451 [email protected] Tumorberatung Riesa Heinrich-Heine-Str. 1, 01587 Riesa Ansprechpartner: Frau Groß 03525 / 5175 3451 [email protected] Tumorberatung Meißen Gesundheitsamt Dresdner Str. 25, 01662 Meißen Ansprechpartner: Frau Seifert 03521 / 725 3444 [email protected] Landkreis Mittelsachsen Tumorberatung Döbeln Mastener Str. 5, 04720 Döbeln Ansprechpartner: Frau Scharf 03731 / 799 6232 [email protected] Tumorberatung Mittweida Mastener Str. 5, 04720 Döbeln Ansprechpartner: Frau Thalheim 03727 / 950 62 52 [email protected] Tumorberatung Freiberg Frauensteiner Str. 43, 09599 Freiberg Ansprechpartner: Frau Richter 03731 / 799 38 40 [email protected] 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 35 Landkreis Nordsachsen Tumorberatung Delitzsch Richard-Wagner-Str. 7a, 04509 Delitzsch Ansprechpartner: Frau Nebel 034202 / 988 6321 [email protected] Tumorberatung Torgau Südring 17, 04860 Torgau Ansprechpartner: Frau Bößneck 03421 / 758 6414 [email protected] Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Tumorberatung Dippoldiswalde Weißeritzstraße 7, 01744 Dippoldiswalde Ansprechpartner: Frau Bretschneider [email protected] Tumorberatung Pirna Schloßhof 2/4, 01796 Pirna Ansprechpartner: Frau Schmidt-Wolf [email protected] Tumorberatung Freital Hüttenstraße 14, 01705 Freital Ansprechpartner: Frau Bretschneider 03501 / 515-2360 [email protected] Vogtlandkreis Tumorberatung Reichenbach Marienstraße 1, 08468 Reichenbach Ansprechpartner: Herr Kauerhof 03765 / 53 35 88 [email protected] Tumorberatung Plauen Gesundheitsamt Unterer Graben 1, 08523 Plauen Ansprechpartner: Frau Riedel, Frau Brückner 03741 / 392-3557 und -3594 [email protected] [email protected] Landkreis Zwickau Beratungsstelle Glauchau der Sächsischen Krebsgesellschaft Markt 1, 08371 Glauchau 0375 / 28 14 05 [email protected] 36 Beratungsstelle Zwickau der Sächsischen Krebsgesellschaft Haus der Vereine Schlobigplatz 23, 08056 Zwickau 0375 / 28 14 05 [email protected] Krebsselbsthilfegruppen in Sachsen Im Internet finden sich zahlreiche Möglichkeiten, mit Erkrankten in Kontakt zu treten und Rat zu finden. • Frauenselbsthilfe nach Krebs Adressen von Krebsberatungsstellen der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. www.frauenselbsthilfe.de • Deutsche Vereinigung der Stomaträger e. V. – www.ilco.de • Informationsnetz für Krebspatienten und Angehörige – www.inkanet.de • Informationen über Krebserkrankungen – www.krebs-kompass.de • Deutsche Krebsgesellschaft e. V. – www.krebsgesellschaft.de • Deutsche Krebshilfe – www.krebshilfe.de • Selbsthilfeseite für Frauen mit Genitaltumoren – www.Krebs-bei-Frauen-genitaltumoren.de • Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) Information zu aktuellen Studien, Patientenratgeber und Kontakt bei Fragen – www.ago-ovar.de, www.ago-mamma.de 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 37 14.Abkürzungsverzeichnis CTComputertomographie FIGO Fédération Internationale de Gynécologie et d’Obstétrique β-HCG Humanes Choriongonadotropin LDHLaktatdehydrogenase MRT Magnetresonanztomographie / Kernspintomographie PET-CTPositronenemissionstomographie 38 PLAP plazentare alkalische Phosphatase TNM Tumorausdehnung, Lymphknoten befall (Nodalbefall), Metastasen 2013 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 39 Telefon:03 75 - 28 14 03 Fax:03 75 - 28 14 04 E-Mail:[email protected] Internet:www.skg-ev.de Steuer-Nr.: 227 / 141 / 02471 ISSN 1869 – 5728 gedruckt 12 / 2013 Herausgeber und Verleger Sächsische Krebsgesellschaft e. V. Schlobigplatz 23 08056 Zwickau