Geometrie Modul 4b

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Geometrie Modul 4b
WS 2015/16
Mi 10-12 HS 1
Benötigte Materialien: Geometrieheft – DIN-A-4 blanco weiß, quadratisches Faltpapier/Zettelblock,
rundes Faltpapier; Zirkel, Geometriedreieck, Klebstoff, Schere
•
•
28.10. V1
04.11. V2
Geometrische Grundbegriffe
Grundkonstruktionen und Bestimmungslinien
•
11.11. V3
•
18.11. V4
•
•
•
25.11. V5
02.12. V6
09.12. V7
Dreiecke und ihre Eigenschaften (Winkel, Kongruenzsätze,
Linien/Punkte, Typisierung, Symmetrien, Winkelsätze)
Vierecke und ihre Eigenschaften (Typisierung, besondere Vierecke,
Haus der Vierecke, Symmetrien)
Dreiecke (Flächensätze, Ähnlichkeit)
Vielecke (Sätze, Winkel, Symmetrien, Beziehungen zum Kreis)
Kreis (Geraden, Punkte, Typisierung, Symmetrien, Winkelsätze)
•
•
16.12. V8
13.01. V9
Kongruenzabbildungen - Symmetrie
Flächeninhalt und Umfang von Vielecken und Kreisen
•
20.01. V10
Typisierung von Körpern (Quader, Prismen, Spitzkörper, Platonische
Körper, Kugel)
•
27.01. V11
Rauminhalt von Körpern (Rauminhalt von Prismen und Spitzkörpern,
Rauminhalt und Oberfläche der Kugel)
•
03.02. V12
Zusammenfassung
•
12.02. (Freitag)
14-16 Uhr, Klausur (HS 1, HS 2)
1
V4 Vierecke und ihre Eigenschaften
• 1 Begriffe und Bezeichnungen
• 2 Vierecke und ihre Eigenschaften
• 3 Achsensymmetrische Vierecke
Quellen: Kusch/Glocke. Geometrie
und Trigonometrie 2008.
Krauter. Erlebnis
Elementargeometrie 2007.
Stein. Einführung in die
Mathematik II. 1997
2
1 Begriffe und Bezeichnungen
• Verbindet man vier Punkte A, B,
C, D einer Ebene, von denen
keine drei auf einer Geraden
liegen, „der Reihe nach“
miteinander, können
unterschiedliche Figuren
entstehen:
– ein konvexes Viereck – alle
Diagonalen verlaufen im Innern
der Figur (1. Figur)
– ein nicht-konvexes (konkaves)
Viereck – eine Diagonale verläuft
außerhalb der Figur (2. Figur)
– ein überschlagenes Viereck –
zwei der vier Strecken haben
einen gemeinsamen Punkt, der
nicht Endpunkt der Strecken ist
(3.Figur)
3
• Wenn vier Punkte A, B, C, D,
von denen nicht 3 auf einer
Geraden liegen, so in einer
Ebene liegen, dass die
Strecken AB, BC, CD, DA
außer ihren Endpunkten
keine weiteren
gemeinsamen Punkte
haben und die Diagonalen
mit Ausnahme ihrer
Endpunkte ganz im Innern
der Figur liegen, so bilden
die Punkte A, B, C, D und die
dazugehörigen Strecken ein
konvexes Viereck.
4
2 Vierecke und ihre Eigenschaften
Trapez, Parallelogramm, Raute,
Rechteck, Quadrat, Drachenviereck
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(1) Das Trapez und seine Eigenschaften
• Wenn in einem Viereck ein
Paar Gegenseiten parallel
ist, nennt man es ein
Trapez.
• Hat ein Trapez Gegenseiten,
die nicht parallel zueinander
sind, so nennt man diese
Schenkel. Sind die Schenkel
gleichlang, spricht man von
einem gleichschenkligen
Trapez.
• Die Höhe markiert den
Abstand der parallelen
Geraden voneinander.
6
Winkel im Trapez
• Entgegengesetzte Winkel
an geschnittenen
Parallelen ergänzen sich
zu 180°.
• Die einem Schenkel eines
Trapezes anliegenden
Innenwinkel
(entgegengesetzte
Winkel) ergänzen sich zu
180°.
-Stufenwinkel an geschnittenen
Parallelen
-Wechselwinkel an geschnittenen
Parallelen
-Wiederholung: entgegengesetzte
Winkel an geschnittenen Parallelen
(liegen auf der gleichen Seite der
schneidenden Gerade aber auf
verschiedenen Seiten der Parallelen)
Versuchen Sie diese Aussage zu begründen.
7
Die Mittellinie eines Trapezes
(s. auch Bestimmungslinie „Mittelparallele“)
c
d
b
m
a
• Die Länge m der
Mittelline eines
Trapezes berechnet sich
aus den Längen der
Seiten a und c zu:
m = ac
2
8
(2) Das Parallelogramm und seine Eigenschaften
• Wenn in einem Viereck
beide Gegenseiten-Paare
parallel sind, nennt man
es Parallelogramm.
• Die auf den Lotgeraden
von einer Seite auf die
dazu parallele Seite
liegenden Strecken
zwischen den Seiten sind
die Höhen.
9
• Benachbarte Winkel
ergänzen einander an
jeder Seite zu 180°.
• Das Ziel ist, zu begründen:
Gegenüberliegende Winkel
sind gleich groß.
10
Gegenseiten im Parallelogramm
• Gegenseiten im
Parallelogramm sind
gleich lang.
• Diesen Satz kann man mit
Hilfe der Kongruenz
geeigneter Teildreiecke
belegen.
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• Voraussetzung: AB und DC sowie AD und BC sind Seiten
eines Parallelogramms ABCD; AC ist Diagonale im
Viereck ABCD
• Behauptung: Gegenseiten im Parallelogramm sind
gleichlang.
• Beweis:
– Idee: ∆ ABC und ∆ ADC sind kongruent.
– Seite AC gemeinsam; anliegende Winkel Wechselwinkel an
geschnittenen Parallelen, also <BAC =<ACD und <CAD =
<BCA,
– daraus folgt ∆ ABC  ∆ ADC nach WSW.
– Gleichliegende Stücke in kongruenten Dreiecken sind
gleichlang, also AB = DC und AD = BC.
12
Anwendungen in der Mechanik
• Auch die Umkehrung des
Satzes gilt:
• Sind in einem Viereck die
Gegenseiten gleich lang, so
sind sie auch parallel.
• Diese Eigenschaft macht man
sich in der Praxis bei
sogenannten
Gelenkparallelogrammen zu
Nutze. Ihre Innenwinkel kann
man kontinuierlich verändern,
trotzdem bleiben die
Gegenseiten parallel, weil sie
gleichlang sind.
13
Diagonalen im Parallelogramm
• Vermutung: Die Diagonalen
halbieren einander.
• Beweisidee: Nachweis über
kongruente Dreiecke
• Man könnte z. B. die beiden
eingefärbten Dreiecke auf
Kongruenz untersuchen.
• Für diese Dreiecke gilt:
– a = c nach Voraussetzung
– < ECD = < EAB als
Wechselwinkel an
geschnittenen Parallelen
– < CDE = < ABE als
Wechselwinkel an
geschnittenen Parallelen
– …
14
(3) Die Raute (Rhombus) und ihre Eigenschaften
• Die Raute ist ein
spezielles
Parallelogramm. Nicht
nur ihre Gegenseiten,
sondern alle vier Seiten
sind gleich lang.
• Die Diagonalen einer
Raute
– halbieren einander,
– stehen senkrecht
aufeinander und
– halbieren die Innenwinkel.
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(4) Das Rechteck und seine Eigenschaften
• Auch das Rechteck ist ein
spezielles Parallelogramm.
Seine Gegenseiten sind
parallel und gleich lang,
aber nicht nur einander
gegenüberliegende Winkel
sind gleich groß, sondern
alle seine Innenwinkel sind
gleich groß, d. h. jeder von
ihnen muss 90° sein.
• Wie in jedem
Parallelogramm halbieren
die Diagonalen einander.
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Diagonalen im Rechteck sind
gleich lang.
• Vermutung: Diagonalen im
Rechteck sind gleich lang. Auch
dies kann man über geeignet
gewählte kongruente Dreiecke
beweisen.
• Man betrachtet im Rechteck
ABCD die Dreiecke ABC und CDB.
– Von ihnen ausgehend weiß man:
AB = CD; BC = BC; < ABC = < BCD
nach Voraussetzung
– Es gilt also: Dreieck ABC Dreieck
BCD nach SWS.
– Die Seiten AC und BD sind
gleichliegende Stücke in diesen
kongruenten Dreiecken und
deshalb gleich lang, was zu
beweisen war.

17
• In der Praxis werden
Diagonalen von
Rechtecken oft zur
Versteifung von Holzund
Eisenkonstruktionen
verwendet.
18
Zusammenfassend: Beweise zu Eigenschaften von Vierecken
erfolgen häufig auf der Grundlage kongruenter Teildreiecke, s.
vorige Folien:
Gegenseiten im
Parallelogramm sind
gleichlang: nach WSW
Diagonalen im
Parallelogramm halbieren
einander: nach WSW
Diagonalen im Rechteck sind
gleichlang: nach SWS
19
(5) Das Quadrat und seine Eigenschaften
• Das Quadrat ist eine spezielle
Raute – es hat nicht nur vier
gleich lange Seiten, sondern
auch vier gleich große
Innenwinkel von je 90°.
• Das Quadrat ist auch ein
spezielles Rechteck – es hat
nicht nur vier gleich große
Innenwinkel, sondern auch
gleich lange Seiten.
• Die Diagonalen des Quadrats
–
–
–
–
halbieren einander,
stehen senkrecht aufeinander,
halbieren die Innenwinkel,
sind gleich lang.
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Bei der Betrachtung von Vierecken kann man
von Paaren paralleler Seiten ausgehen.
• Ein Trapez hat 1 Paar paralleler
Gegenseiten.
• Ein Parallelogramm hat 2 Paar
paralleler Gegenseiten.
• Eine Raute hat 2 Paar paralleler
Gegenseiten und alle Seiten sind
gleich lang.
• Ein Rechteck hat zwei Paar
paralleler Gegenseiten, und alle
Innenwinkel sind gleich groß.
• Ein Quadrat hat 2 Paar paralleler
Gegenseiten und alle Seiten sind
gleich lang und alle Winkel sind
gleich groß. Ein Quadrat ist also
eine spezielle Raute, ein
spezielles Rechteck, damit auch
ein spezielles Parallelogramm.
Nur ein spezielles Viereck, lässt
sich in diese Übersicht nicht
einpassen: das Drachenviereck.
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(6) Das Drachenviereck und seine
Eigenschaften
• Man kann Vierecke auch
bezüglich der Länge der
Nachbarseiten unterscheiden.
• Das Drachenviereck hat genau
zwei Paar benachbarter gleich
langer Seiten.
• Im Drachenviereck stehen die
Diagonalen senkrecht
aufeinander.
• Die Diagonalen zerlegen das
Drachenviereck in zwei
gleichschenklige und zwei
kongruente Teildreiecke.
• Diejenige Diagonale, die Basis der
gleichschenkligen Teildreiecke ist,
wird von der anderen Diagonalen
halbiert.
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3 Symmetrische Vierecke
• Figuren, für die es (mindestens)
eine Gerade gibt so, dass
Teilfiguren aufeinander fallen,
wenn man die Figur entlang
dieser Geraden faltet, heißen
achsensymmetrische Figuren. Die
betreffende Gerade heißt
Symmetrieachse.
• Solche Figuren werden auch als
spiegelgleich (bezüglich einer
Geraden) bezeichnet. Denn,
wenn man auf ihre
Symmetrieachse einen Spiegel
stellt, fällt das Spiegelbild der
einen Teilfigur mit der anderen
Teilfigur zusammen. Für
Symmetrieachse wird auch der
Begriff „Spiegelachse“
verwendet.
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• Die Verwandtschaften
zwischen den
verschiedenen
Vierecksarten lassen
sich im Haus der
Vierecke
veranschaulichen.
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Studienaufgabe zur Vorbereitung auf die Übung
(Woche vom 23.11. – 27.11. 2015)
• Skizzieren Sie „das Haus der Vierecke“ und
interpretieren Sie die dort repräsentierte
Begriffshierarchie anhand unterschiedlicher
Eigenschaftsgruppen (Seitenlängen,
Parallelität, Diagonalen, Winkel, Symmetrie).
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