Aujeszky´sche Krankheit Aujeszky´sche Krankheit Aujeszky´sche

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Aujeszky´sche Krankheit
Aujeszky´sche Krankheit
Steckbrief
Steckbrief
• Schwere wirtschaftliche Schäden
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90 % Verluste bei Saugferkeln
Wachstumsstillstand bei Absetzern
fieberhafte respiratorische Erkrankung in der Mast
Aborte bei tragenden Sauen
• Handelseinschränkungen
• Sanierungsprogramme
• AK-freie Regionen
• Anzeige/Meldepflicht: A
• Besonderheiten: Schwein einziger natürlicher Wirt
• Inkubationszeit: 1 d bis 3 w
• Morbidität: bis 100 %
• Mortalität: Saugferkel: 100 %
• Durchseuchung: akut bis völlig inapparent (Alter)
• Epidemiologie: epizootisch bis enzootisch
• Heilung: bei älteren Tieren nur „grippale Symptome“;
Latenz
• Bedeutung: große Bedeutung, z.Z. weitgehend unter
Kontrolle
Aujeszky´sche Krankheit
Aujeszky´sche Krankheit
Ätiologie
Pathogenese
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Klasse: α-Herpesviren
Aufbau: behülltes Nukleokapsid, lineare DNA, 145 kb
Serotypen: unterschiedlich virulente Stämme
Besonderheiten: Latenz in Tonsillen und sensorischen Ganglien!
Tenazität: relativ gering in Umwelt (Trockenheit, Sonne)
wochenlang in Kadavern und Sekreten
stabil zwischen pH 6 und 8, in feuchter und kühler Umgebung
Verbreitungswege: aerogen – Gebietssanierung!
Fäkalien, Nager, Tiertransporte, latente Tiere, diaplazentar, alle
Sekrete und Exkrete, ungekochte Abfälle, Tröpfcheninfektion
Reservoir: Latent infizierte Zuchtschweine
zentralnervöse Störungen - Tod
2. Vermehrung:
Ganglien- und
Gliazellen
lebenslange
Latenz
Aufnahme
oral
nasal
genital
Wunden
Nasen-Rachenraum:
erste Vermehrung
lymphoretikuläres Gewebe
Makrophagen/Nervenzellen
als Verbreiter
lympho-hämatogene
Verbreitung
neurogene
Verbreitung
Virämie + Fieber
Streß:
PRV: Pathogenese
PRV-Immunität
Transferasen
gD
2
IL1
m-RNA
PRR1/
PVR
NKC
IFNγ
PRR2
Y
?
Y
B-Zelle
+
Y
?
Schwannsche
Zelle
IL4
Proteine
Y
Y
Synapse
Y
Y
gE
APCs
Perforine
Opsinierung
Makrophage
Neuron
-
Ganglion
Thymidinkinase
Blutgefäß
Ganglienzelle
Th1
THC
MHCII
CD4+
Th2
IL2
IL4
Lympfoproliferation
B-Zell-Proliferation
Memory IFNγ
(CD8+/CD4+)
APCs
MHCII
Th0
CTL
(CD8+)
Protektive Immunität: CTL-vermittelt
Hohe Antikörperproduktion
aber unvollständiger Schutz
humorale Immunität
stabilisierende
Bindung
CTL
CD8+
MHC I
HEPARAN
SULFAT
zelluläre Immunität
1. Bindung
gC
Ausscheidung über alle Sekrete bis 30 Tage
AK - klinische Symptomatik
Saugferkel
Läufer
ältere Tiere
akut
Tod innerhalb 24-48
Stunden, ohne
charakteristische
Symptome
subakut
Fieber, Anorexie,
Erbrechen,
Durchfall,
Inkoordination,
Krämpfe
mäßiges
Fieber,Anorexie,
häufig
subklinischer
Verlauf,
leichtes Fieber,
respiratorische
Symptome,
bei tragenden
Sauen
Aborte,Fruchttod,
mumifizerte
Früchte
bei Ebern
Erbrechen,
respiratorische
Symptome, gering
ZNS – Symptome,
selten
subklinischer
Verlauf
Inhaltverzeichniss
Orchitis
Aujeszky´sche Krankheit
Aujeszky´sche Krankheit
Klinik
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Neugeborene:
Virämische Hyperthermie
Zentralnervöse Störungen
– unmotivierte Bewegungen
mit gleichzeitig gestörtem
Sensorium
– klonische Krämpfe, Ruderbewegungen in Seitenlage, Ophistotonus
– Krämpfe der Kaumuskulatur,
Schluckbeschwerden
starkes Speicheln
– Ausfallerscheinungen,
Ataxie, Paralysen Hintergldmße
– Tod nach wenigen Tagen
Plötzliche Todesfälle
Klinik
•
Ferkel > 4 Wochen:
– ähnliche Symptome
schwächerer und langsamerer
Verlauf
– geringere Mortalität
•
Mastschweine:
–
–
–
–
–
–
respiratorische Störungen
Niesen, Nasenausfluß, Husten
leichte Pneumonie, Dyspnoe
Anorexie, Fieber, Verstopfung
Hundesitz
ungeordnete Bewegungen,
Lähmungen, Schluckbeschwerden
– Teilnahmslosigkeit! (Schlafkrankheit)
•
Sauen:
– Aborte
– Totgeburten/Mumien
gleiches Entwicklungsstadium
– subklinisch bei nicht Tragenden
Aujeszky´sche Krankheit
Sektion
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•
minimale, oft unentdeckte Läsionen
nicht-eitrige Meningo-Encephalitis
seröse-fibronekrotische Rhinitis, Laryngitis, Tracheitis
nekrotische Tonsillitis mit Lymphadenitis
Lunge je nach Sek.Erreger
- Ödem, fokale Nekrosen
- Hämorrhagien
miliare Nekrosen (2-3 mm)
•
Endometritis, nekrotisierende Plazentitis
– Lunge, Leber, Milz
Aujeszky´sche Krankheit
Histologie
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•
Meningo-Panenzephalitis mit
perivaskulären mononukleären
(nicht-eitrigen) Infiltraten
Ganglienzelldegeneration
Einschlußkörperchen
•
•
Fokale Nekrosen
interstitielle Pneumonie
– Ganglien, Epithelien
Aujeszky´sche Krankheit
Diagnose
• rasche Ausbreitung+hohe Morbidität
• Klinik: Ataxie, Krämpfe, gestörtes Sensorium
• Sektion: fokale Nekrosen in Organen
– nicht-eitrige Meningo-Enzephalitis
• Serologie: ELISA
• Virusnachweis: zytopathogener Effekt
• Bestätigt:
– 1. Klinik + Serologie positiv
– 2. Virus- oder Ag-Nachweis
– 3. Histologie + Serologie
Labordiagnostik
Aujeszky´sche Krankheit
Erregernachweis
• Serologie: AK erst nach 10 Tagen
• Virusisolation:
–
–
–
–
–
2-3 akute Tiere
ZNS, Milz, Lunge, Nasentupfer
Zellkultur – zytopathischer Effekt –IFZ
Dauer: 2 – 5 d; 2 Blindpassagen für neg. Beweis
FATS: Dauer 1 h, Tonsillen-Sektion
AK-ELISA;
SNT
Feldvirusnegativ;
ungeimpft
Feldvirusnegativ;
gI- -geimpft
Feldviruspositiv;
ungeimpft
Feldviruspositiv;
gI- -geimpft
AK – Differentialdiagnose
+
+
+
AK gI-ELISA
+
+
Inhaltverzeichniss
AK – Differentialdiagnose
Schwein
Schwein
ZNS Störungen
Respiratorische Symptome
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•
•
•
• Influenza
• andere virale oder bakterielle Infektionen;
da die Vermehrung des AK-Virus in der
Lunge andere Infektionen begünstigt, ist AK
bei allen länger andauernden, schwer
therapierbaren respiratorischen
Erkrankungen grundsätzlich auszuschließen
KSP
Kolienterotoxämie
Kochsalzvergiftung
Enterovirus-Enzephalomyelitis (Teschen/Talfan)
Ferkelzittern
Streptokokkenmeningitis
4.2.2 AK – Differentialdiagnose III
Schwein
Differentialdiagnostik
• Sensorium meist ungestört:
Reproduktive Störungen
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Aujeszky´sche Krankheit
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KSP
PRRS
Parvo/Enterovirusinfektion
Influenza
Brucellose
Leptospirose
Zitterkrankheit der Ferkel
Streptokokkenmeningitis
Colienterotoxämie
atypische ESP: Paresen
Teschener Krankheit: Paresen Hi-Gldmße
• Sensorium gestört:
• Hypoglykämie der Saugferkel
• keine Ausbreitung im Bestand
• Kochsalzvergiftung
• auch adulte Tiere betroffen
• Fruchtbarkeitsstörungen:
• PRRS, Brucellose
• Leptospirose, Parvo- Enteroviren (SMEDI)
Inhaltverzeichniss
Aujeszky´sche Krankheit
Aujeszky´sche Krankheit
Therapie
Immunität und Impfung (Theorie!)
• keine Therapie möglich
• belastungsfähige Immunität in kleinen Beständen
• kolostrale AK schützen ca. 12w gegen Klinik
• markierter Impfstoff vorhanden
- zur Zeit nicht eingesetzt
- Impfung nur nach Anordnung durch Vet.Behörde
- Suvaxyn AujeszkyBartha
- Ingelvac Aujeszky MLV
• Schutzimpfung Ferkel erst ab 10. LW (Kolostrum)
Mastschweine bei Einstallung impfen
• Problem: Impfung kann Infektion kaschieren und
Latenz nicht dauerhaft unterdrücken
• Impfung verboten!!!
Aujeszky´sche Krankheit
Aujeszky´sche Krankheit
Sanierung
Sanierung
• 1980: AK wird anzeigepflichtig (VO zum Schutz gegen AK)
• 1993: 4. VO: Bundesweite Tilgung als Ziel
• Maßnahmen zum Erhalt der Artikel-10-Gebiete
• endemisch verseuchte Gebiete (Kategorie III): Sanierungsprogramm
• flächendeckende Schutzimpfung für 2 Jahre: alle Schweine ab 10. LW
• Sanierung unter Impfschutz (Impfen + Serologie + Ausmerzen)
• Merzung der letzten AK-positiven Tiere (ohne Impfung)
• Gebiete mit regionaler AK (Kategorie II):
Sanierung durch Merzung seropositiver Tiere
evtl. Impfung (Marker: gE)
• seuchenfreie Gebiete (Kategorie I): Schutz vor Einschleppung
keine Impfung
flächendeckende Kontrolluntersuchung
• Bei Freiheit (negative Serologie): Impfverbot + Serologie
1 Jahr Beobachtungszeit
• Anerkennung als AK-freie Region (Artikel 10 (RL 97/12 EU) :
seit April 2003 ganz Deutschland
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•
Keine Impfung erlaubt
Zukauf nur aus Artikel-10-Gebieten (RL 97/12 EU)
Lückenlose Bestandskontrolle (SHHVO)
Serumproben bei Verdacht
kein Zukauf geimpfter Tiere
• Hessen:
• Impfverbot seit 1.4.2000
• letzter positiver Reagent: 21.12.1999
• Serumkontrolluntersuchungen 1x/Jahr und Betrieb
(Hessen)
Aujeszky´sche Krankheit
Aujeszky´sche Krankheit
Probenschlüssel Zuchtbetriebe
Probenschlüssel Mastbetriebe
Betriebsgröße
1 - 20
21 - 25
26 - 100
>100
Betriebsgröße
Probenzahl
alle
20
25
30
1 – 10
Anzahl
Poben
alle, max. 8
11 – 20
10
21 – 30
11
31 – 60
12
61 – 200
13
>200
14
Aujeszky´sche Krankheit
Aujeszky´sche Krankheit
Sanierung
Sanierung
• 1. Warum mussten positive Sauen im Bestand gemerzt
werden, obwohl der Rest geimpft ist?
•
• Nein! Sehr gute aerogene Übertragbarkeit (mehrere km im Umkreis von
Mastställen. Ständige Neuinfektionen
• Impfung = Schutz vor Klinik, nicht vor Infektion!
• Spätere Ausscheidung des Feldvirus möglich!
• Streß, Krankheit
• intra-uterine Infektion: Vermehrung in Früchten, Latenz und
Dauerausscheidung der Ferkel
• das erklärt auch, daß in Impfbeständen immer wieder AK-positive Tiere
gefunden werden
• 2. Wie kann der AK-freie Status erhalten werden trotz
Zukauf?
• JS und JE nur aus amtlich anerkannten AK-freien, bzw. Art.10
Betrieben
3. Bringt die Sanierung von Einzelbeständen Erfolg?
• Gebietssanierung!
•
4. Problematik der Sanierung im geschlossenen System?
• Ständige Reinfektion der Sauen aus dem Mastbereich (JS, Verschleppung)
• Empfehlung: zeitweiliger Verkauf aller Ferkel
•
5. Nur noch wenige AK-positive Tiere im Betrieb – wie beendet man
Sanierung (15 % Marke)?
• am besten alle sofort merzen – teuer
• strikte Abtrennung der positiven und mit dem Absetzen abschaffen
• strikte Impfung so lange diese noch erlaubt ist schützt Restbestand vor
Ansteckung
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