Rheuma - Hilfswerk

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RHEUMA. ERKENNEN.
VERSTEHEN. HANDELN.
Ein praktischer Ratgeber mit Informationen,
Tipps und Service.
Inhalt
4
Rheuma
Ursachen und Wirkungen
9
Diagnose und Therapie
Abklärung und Behandlung
13
Krankheit und Alltagsbewältigung
Die Diagnose „Rheuma“ im Alltag
19
Finanzen und Soziales
Welche Unterstützung gibt es?
22
Die Dienstleistungen des Hilfswerks
Mit freundlicher
Unterstützung von
ENB-101-11/1/30.03.2011
Impressum Hilfswerk Österreich, 1070 Wien, Apollogasse 4/5, Tel. 01/40442, Fax DW 20,
E-Mail: [email protected]; www.hilfswerk.at. Redaktion: Regina Gschwandtner, Elisabeth Anselm,
Monika Gugerell, Miriam Özalp. Grafikdesign: Willi Schmid; Fotos: Klaus Titzer, Abbé Libansky,
Joachim Haslinger, Pfizer. Druck: Kastelic GmbH, 1190 Wien.
Vorwort
Rheuma kann sich sehr komplex in vielen unterschiedlichen Ausprägungen
darstellen. Man kennt insgesamt 400 verschiedene Krankheitsbilder.
Gemeinsam ist ihnen allen, dass sie den menschlichen Bewegungs- und
Stützapparat, nämlich Knochen, Gelenken und Muskeln betreffen, einige
aber auch innere Organe. Die Folgen von rheumatischen Erkrankungen sind
meist Schmerzen und Funktionsverlust in den betroffenen Körperregionen.
Dass es sich um ein Problem handelt, mit dem sich nur ältere Menschen
auseinandersetzen müssen, ist ein großer Irrtum. Auch zahlreiche Kinder
und Jugendliche zählen zu den PatientInnen. Bei etlichen Erwachsenen tritt
die Erkrankung bereits im Alter zwischen 30 und 40 Jahren auf.
Umso wichtiger ist es, rheumatische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen
und dann richtig zu behandeln. Lernen Sie die Symptome der Krankheit
kennen und achten Sie auf die Warnsignale, die Ihr Körper aussendet.
Wenden Sie sich auf jeden Fall an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Sollten Sie an
einer rheumatischen Erkrankung leiden, so gibt es etliche Maßnahmen, die
Ihnen helfen können – nicht jede Erkrankung muss zu einer dauerhaften
Beeinträchtigung führen! Eine rechtzeitige – und das heißt vor allem
frühzeitige – Diagnose und Behandlung beim zuständigen Facharzt ist die
wichtigste Weichenstellung für einen positiven weiteren Verlauf der
Erkrankung. Mit der richtigen Therapie ist es möglich, die Lebensqualität
und Beweglichkeit trotz Rheuma bis ins hohe Alter zu erhalten – vorausgesetzt, man setzt zeitgerecht an und handelt konsequent.
Die vorliegende Broschüre widmet sich den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und soll einen Beitrag zur Früherkennung von
chronisch entzündlichen wie auch degenerativen Erkrankungen des
Bewegungsapparates leisten. Hier finden Sie wichtige Information rund um
rheumatische Erkrankungen – von den Hintergründen, Risikofaktoren und
Folgen der Erkrankung über Diagnose und Therapie bis hin zum Umgang
mit Rheuma im Alltag und Unterstützung für Betroffene. Im Rahmen des
Hilfswerk Fachschwerpunktes älterwerden in bewegung. können Sie nicht
nur diese, sondern auch noch weitere wertvolle Informationsmaterialien
erhalten. Nutzen Sie daher diese Broschüre sowie das Beratungs- und
Unterstützungsangebot des Hilfswerks für weiterführende Informationen!
Prim. Doz. Dr. Burkhard Leeb, Stockerau
3
Rheuma
Ursachen und Wirkungen
Was ist Rheuma? 1)
Wenn der Volksmund von „Rheuma“ spricht, ist damit im Allgemeinen das
Bild von älteren Personen verbunden, die ihre Hand-, Fuß- oder Kniegelenke
nicht mehr richtig bewegen können, oder dort zumindest Schmerzen haben.
Der Grund, so glaubt man, sei das hohe Alter und die damit verbundene
Abnutzung der Gelenke. Das ist zwar nicht völlig falsch, aber doch einigermaßen von der ganzen Wahrheit entfernt.
Tatsache ist: Unter „Rheuma“ werden rund 400 (!) verschiedene
Erkrankungen zusammengefasst, die den menschlichen Bewegungs- und
Stützapparat – also die Knochen, Gelenke und Muskeln – betreffen, und mit
Schmerzen oder Funktionsverlust einhergehen können. Zu den Betroffenen
zählen nicht nur ältere Menschen, sondern auch zahlreiche Kinder und
Jugendliche. Viele rheumatische Erkrankungen beginnen bereits im Alter
zwischen 30 und 40 Jahren.
Und: Wird Rheuma nicht frühzeitig und richtig behandelt, dann drohen
lebenslange Schmerzen, bleibende Schäden an den betroffenen Gelenken,
der Verlust von Lebensqualität oder sogar eine signifikante Verkürzung der
Lebenszeit.
Die verschiedenen rheumatischen Erkrankungen 2)
Für Erkrankungen des so genannten „rheumatischen Formenkreises“ gibt es
verschiedene Ursachen. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Arten:
■
■
■
■
Entzündungsrheumatismus (entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankung),
bspw. Rheumatoide Arthritis und Psoriasis-Arthritis
Verschleißrheumatismus (degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenveränderung), bspw. Arthrose
Weichteilrheumatismus (auch extraartikulärer Rheumatismus),
bspw. Fibromyalgie
Stoffwechselbedingte Gelenkerkrankungen (auch pararheumatische
Erkrankungen), bspw. Gicht
Auch Kinder können an Rheuma erkranken 3)
Rheuma ist keineswegs nur eine Erkrankung von Erwachsenen oder älteren
Menschen: In Österreich gibt es jährlich circa 140 neue Fälle von „Juveniler
4
idiopathischer Arthritis“. Auch kindliches Rheuma muss unbedingt behandelt werden. Mit der richtigen Therapie kann man die Krankheit aber meist
zum Stillstand zu bringen oder so stark verlangsamen, dass die Lebensqualität nicht erheblich verschlechtert wird. Gelenksschäden müssen
unbedingt verhindert werden, denn diese sind nicht mehr reversibel.
Welche möglichen ersten Symptome sollten Sie beachten? 4)
Bei einer chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankung:
■ Gelenkschmerzen und -schwellung ohne nachvollziehbaren Grund
an mehr als zwei Gelenksregionen
■ Müdigkeit
■ Nachtschweiß
■ Morgensteifigkeit in den Fingern, in den Händen oder auch in den
großen Gelenken
■ Kraftverlust in den betroffenen Gelenkregionen
Bei einer degenerativen Erkrankung:
■ Anlaufschmerzen, das sind Schmerzen, die bei einer körperlichen
Tätigkeit am Beginn auftreten und kurz danach wieder nachlassen
■ Spannungsgefühl in den Gelenken (insbesondere bei nasskaltem Wetter)
Bei Weichteilrheumatismus:
■ Bohrende Schmerzen in Muskeln und Bindegewebe
■ Schmerzattacken betreffen abwechselnd unterschiedliche Köperregionen
Bei Gicht (stoffwechselbedingte rheumatische Erkrankung):
■ Schmerzen, Druckempfindlichkeit und Schwellung über die Nacht
■ Intensiver Alkoholkonsum kann einem Gichtanfall vorangehen
5
Früherkennung ist extrem wichtig
Je länger rheumatische Erkrankungen von den Betroffenen verharmlost
oder übersehen werden, desto schwieriger wird die Behandlung und desto
gravierender können die Zerstörungen an den Gelenken ausfallen. Die
Folgen sind starke Schmerzen und massive Beeinträchtigungen bei der
Bewältigung des Alltags.
Unbehandelte rheumatische Erkrankungen können zu schweren gesundheitlichen Folgen (bis hin zu Verformungen und Verwachsungen der
Gelenke) führen. Und manche Krankheitsformen können die Lebenserwartung sogar um bis zu zehn
Jahre reduzieren, wenn nicht
rechtzeitig und wirksam behandelt
wird.
Fazit: Je früher die Diagnose
„Rheuma“ gestellt wird und
entsprechend behandelt werden
kann, desto größer sind die
Chancen auf eine gute Lebensqualität trotz Krankheit. Also bei
anhaltenden Gelenkproblemen
lieber früher als später zum Arzt
gehen, nur so kann man die Gefahr
von schwerwiegenden Folgeschäden reduzieren.
Die weiteren Informationen in der Broschüre beziehen sich vornehmlich
auf Erkrankungen, die dem Bereich des Entzündungsrheumatismus
(z.B. Rheumatische Arthritis) und des Verschleißrheumatismus (z.B. Arthrose)
zugeordnet werden können.
Testen Sie sich selbst
Egal wie alt Sie sind oder welchem Beruf Sie nachgehen: wenn Sie öfter
unter Schmerzen in den Händen, Hüften, Knien oder anderen Gelenken
leiden oder Probleme bei bestimmten Bewegungsabläufe haben, sollten Sie
sich die Frage stellen, ob eventuell eine rheumatische Erkrankung dahinter
stecken könnte. Die nun folgenden beiden Selbsttests (1. entzündliches
Rheuma, 2. Degeneratives Rheuma) können Ihnen dabei helfen, schon vor
einer Abklärung durch einen Facharzt Hinweise darauf zu erkennen.
6
Selbsttest zu entzündlichem Rheuma
Haben Sie zwei oder mehr Gelenkschwellungen an ihren Fingergrund oder
Fingermittelgelenken bzw. Zehengrund- oder Zehenmittelgelenken?
■ Ja ■ Nein
Leiden Sie seit mehr als sechs Wochen unter Gelenkschmerzen, die nicht von
einer Verletzung herrühren?
■ Ja ■ Nein
Sind Ihre Hände morgens so steif, dass Sie länger als eine Stunde Probleme
haben, eine Faust zu machen?
■ Ja ■ Nein
Verstärken sich Ihre Gelenkschmerzen, wenn Sie sich bewegen?
■ Ja ■ Nein
Haben Sie Schmerzen beim Stufensteigen bzw. Treppabgehen?
■ Ja ■ Nein
Können Sie in Gelenknähe oder bei Knochenvorsprüngen unter der Haut
liegende Knötchen ertasten?
■ Ja ■ Nein
Haben Sie Beschwerden in Gelenkregionen auf beiden Körperseiten
(beide Hände, beide Schultergelenke, beide Fußgelenke etc.) schon über
einen Zeitraum von sechs Wochen?
■ Ja ■ Nein
Hat Sie in der letzten Zeit einmal ein Arzt nach einer Blutuntersuchung
darauf hingewiesen, dass Ihre Entzündungswerte im Blut erhöht sind?
■ Ja ■ Nein
Haben Sie Schmerzen beim Händedruck?
■ Ja ■ Nein
Leiden ein Elternteil oder nahe Verwandte an entzündlichem Rheuma
(Veranlagung als Ursache)?
■ Ja ■ Nein
Wenn Sie Frage 1 mit „Ja“ oder von den restlichen Fragen mehr als drei mit „Ja“
beantwortet haben, sollten Sie umgehend eine/n Facharzt/-ärztin aufsuchen.
Aus dem Gesundheitsratgeber „Rheuma verstehen“, 2. Auflage, Seite 98.
7
Selbsttest zu degenerativem Rheuma – Arthrose
Sind sie älter als 40 Jahre?
■ Ja ■ Nein
Sind Sie übergewichtig?
■ Ja ■ Nein
Sind in Ihrer Familie Fälle von Gelenkerkrankungen, Fehlhaltungen oder
Arthrose bekannt?
■ Ja ■ Nein
Haben Sie einen Beruf, wo Sie oft schwer tragen müssen oder hauptsächlich
kniende Tätigkeiten ausführen?
■ Ja ■ Nein
Bewegen Sie sich täglich weniger als 30 min?
■ Ja ■ Nein
Leiden Sie unter Anlaufschmerzen, Druckschmerzen oder plötzlichem
Bewegungsausfall?
■ Ja ■ Nein
Haben Sie das Gefühl, Ihre Gelenke reiben aneinander oder „krachen“?
■ Ja ■ Nein
Schmerzen die Knie oder Hüftgelenke bei den ersten Schritten und
„gehen sich diese dann ein“?
■ Ja ■ Nein
Treten Ihre Beschwerden auch in Ruhepausen – sprich, ohne Bewegung – auf?
■ Ja ■ Nein
Hatten Sie bereits Gelenksverstauchungen oder Prellungen?
■ Ja ■ Nein
Wenn Sie mehr als drei Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, sollten Sie umgehend
eine/n Facharzt/-ärztin aufsuchen.
Aus dem Gesundheitsratgeber „Rheuma verstehen“, 2. Auflage, Seite 99.
Durch eine frühzeitig eingeleitete Behandlung mit modernen Rheuma-Medikamenten und begleitenden Therapiemaßnahmen können schwere Folgeschäden wie
zerstörte Gelenke und starke Schmerzen verhindert oder zumindest vermindert
werden.
8
Diagnose und Therapie
Abklärung und Behandlung
Zur genauen Abklärung zum Arzt gehen 5)
Die erste Adresse im Fall von Gelenkschmerzen oder anderen Symptomen,
die in den Tests auf den vorangegangenen Seiten erwähnt wurden, ist der
Hausarzt bzw. die Hausärztin. Diesen sollten Sie alle Wahrnehmungen
(Schmerzen und Schwellungen an den Gelenken, usw.) genau schildern.
Versuchen Sie, vor dem Arztbesuch folgende 3 Fragen zu beantworten:
■
■
■
Wann treten die Schmerzen auf (Tageszeit, Wetter etc.)?
Wo treten die Schmerzen auf (an welchen Gelenken)?
Wie ist die Schwellung zu bemerken (durch Steifigkeit am Morgen,
Gelenk wird warm etc.)?
Wenn die Befunde für Ihre/n Hausarzt/ärztin auf eine rheumatische
Erkrankung hinweisen, wird Sie diese/r an eine/n Facharzt/ärztin zuweisen
(RheumatologIn bzw. OrthopädIn). Ein sinnvoller Diagnoseverlauf könnte
wie folgt aussehen:
Betroffene/r
nimmt Gelenkschmerz oder
Schwellung
wahr
uf
a
ht
ac lic he
d
r
Ve zünd ung
t
k
e n k ra n
Er
RheumatologIn
Praktische/r
Arzt/Ärztin
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r th
ros ng
e)
Bildgebende
Verfahren
(Röntgen)
Labor
OrthopädIn
Endgültige
Diagnose
MRT,
hochauflösender
Ultraschall
9
Die Rheumatherapie
Das Ziel der Rheumatherapie ist die dauerhafte Abwesenheit von Krankheitszeichen und damit die Erhaltung der Beweglichkeit und Lebensqualität bis ins
hohe Alter. Für eine erfolgreiche Rheumabehandlung werden verschiedene
Methoden miteinander kombiniert. Für jede/n einzelne/n PatientIn muss
eine individuelle Therapiestrategie konzipiert werden.
Die Basis der richtigen Therapie ist die exakte Diagnose durch den Arzt/die
Ärztin. Eine Überweisung zum/r RheumatologIn ist umso essentieller, da
gewisse moderne und hochwirksame Therapieformen ausschließlich vom
Facharzt (= RheumatologIn) verordnet werden können. Wo in Ihrer Nähe Sie
eine/n RheumatologIn finden, können Sie auf www.netdoktor.at erfahren.
Einen Überblick über die medikamentösen Therapieformen für die unterschiedlichen rheumatischen Erkrankungen finden Sie in der nebenstehenden
Grafik. Darüber hinaus gibt es auch
ergänzende (nicht-medikamentöse)
Behandlungsmethoden (wie z.B.
physikalische Therapie, Akupunktur), die nach Rücksprache mit
Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin angewendet werden können. Auch
Homöopathie, gelenkschonende
Sportarten, psychologische
Betreuung und der Abbau von
Übergewicht können die Lebensqualität verbessern.
Komplementärmedizinische Maßnahmen 6)
In der Schmerzbehandlung haben sich in den letzten Jahrzehnten viele
„komplementäre“ Behandlungsmethoden etabliert, die zusätzlich zu einer
medikamentösen Therapie angewandt werden können.
■ Akupunktur wird bei manchen Patienten erfolgreich zur
Schmerzlinderung eingesetzt.
■ Manche Heilkräuter können entzündliche Prozesse positiv beeinflussen
und damit Schmerz lindern.
■ Manchen PatientInnen tut Wärme gut: warme Wickel, Bäder, Moor-, Fangooder Schlickpackungen (Achtung: Nicht bei entzündlichem Rheuma!).
■ Kälteanwendungen (kalte Moorpackungen, Eispackungen, Kältekammern,
usw.) wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und bewegungsfördernd.
10
Übersicht
Symptome
Therapie –
medikamentös
Therapie –
Nicht-medikamentös
1. Chronisch-entzündliche Erkrankungen
Rheumatoide Arthritis
(= CP; chronische
Polyarthritis
Gelenkschmerzen oder
-schwellungen,
Druckschmerz,
Morgensteifigkeit von
mindestens einer Stunde
NSAR (= nicht-steroidale
Antirheumatika),
Basistherapeutika (z.B.
Methotrexat, Sulfasalazin,
Leflunomid), Kortison,
Biologika (TNF-alphaBlocker, B-Zell-Antikörper,
T-Zellen-Hemmer,
Interleukin-1-RezeptorBlocker, Interleukin-6Rezeptor-Blocker)
Heilgymnastik
Ergotherapie
Thermotherapie
Elektrotherapie
Ultraschall
Homöopathie
Juvenile idiopathische
Arthritis (=JIA)
Schmerzen,
Schwellung/Überwärmung
der Gelenke,
Morgensteifigkeit,
Müdigkeit, Weinerlichkeit
NSAR, Kortison, Basisthera peutika (z.B. Methotrexat),
TNF-alpha-Blocker, T-ZellenHemmer
Physiotherapie
Ergotherapie, gelenkschonende Sportarten
Morbus Bechterew
tief sitzende Kreuzschmerzen, morgendliche
Steifigkeit der Wirbelsäule,
Brustkorb- oder
Rückenschmerzen,
Hüftschmerzen in der Leiste,
Versteifung der Wirbelsäule
NSAR, TNF-alpha-Blocker
tägliche Gymnastik,
Homöopathie,
Wärmetherapie
Kältetherapie, Massagen
Psoriasis-Arthritis
(= PsA; Schuppenflechte
mit Gelenkerkrankung)
strahlenförmige Entzündung
der Gelenke von Händen
und Zehen, einhergehende
Hautprobleme, Sehnenansatzentzündung mit
Schwellung
NSAR, Kortison bei
Schüben, Basistherapeutika,
TNF-alpha-Blocker
Physiotherapie
2. Nicht-entzündliche rheumatische Erkrankungen
Arthrose
(= Abnutzungserkrankung
der Gelenke)
Schmerzen bei Beginn
einer Bewegung,
Bewegungseinschränkungen,
Muskelverspannungen,
Gelenksverformungen
Rheumasalben/-gels,
NSAR (= nicht steroidale
Antirheumatika), Kortison,
SYSADOA (z.B. Diacerein,
Hyaluronsäure, Glucosamin,
Chondroitinsulfat)
ausreichend Bewegung,
Gelenkschutz, Abbau von
Übergewicht, Ergo-, Wärmeund Kältetherapie, Elektrotherapie, Aquatraining,
Alltagshilfen (Stöcke
oder festes Schuhwerk)
Fibromyalgie
(=„Weichteilrheumatismus“)
großflächige Muskelschmerzen von Kopf bis
Fuß, Schlaf- oder Angststörungen, chronische
Müdigkeit, Depressionen,
u.U. Schwellungsgefühle in
Händen, Füßen und
Gesicht, Geräusch-, Lichtund Kälteempfindlichkeit
Antidepressiva, Analgetika, muskelentspannende
Präparate, Substanzen
gegen neuropathischen
Schmerz
psychologische Betreuung,
Bewegungs- /
Trainingstherapie
NSAR (= nicht-steroidale Antirheumatika) Wirkung:
entzündungshemmend und schmerzstillend
Basistherapeutika (auch als „DMARDs“ bezeichnet ) wie z.B.
Methotrexat, Sulfasalazin, Leflunomid) – Wirkung: langjährige
Gabe / Verminderung der Krankheitsaktivität und der
Knochenzerstörung, Wirkungseintritt oft erst 2 bis 3 Monate
nach Therapiebeginn
Kortison – wird eingesetzt um den Zeitraum von Beginn der
Basistherapie bis Eintritt der Wirkung der Basistherapie zu
überbrücken; wird Kortison in Kombination mit NSAR
eingenommen, muss jedenfalls ein Magenschutzpräparat
gegeben werden
Biologika – kommen zum Einsatz, wenn die Behandlung mit
den herkömmlichen Mitteln nicht wirksam war, wirken am
besten in Kombination mit herkömmlicher Basistherapie;
Wirkung: Fortschreiten der entzündlichen Prozesse wird
gestoppt; TNF-alpha-Blocker und weitere immuntherapeutische Medikamente – B-Zell-Anti-körper, T-Zellen-Hemmer,
Interleukin-1-Rezeptor- Blocker, Interleukin-6-Rezeptor-Blocker
Diacerein – Wirkung: entzündungshemmend und
gegen Ödeme
Hyaluronsäure – Wirkung: Schmerzlinderung
Analgetika – Wirkung: Schmerzlinderung
Übersicht adaptiert nach dem Gesundheitsratgeber „Rheuma verstehen“, 2. Auflage, Seite 14.
11
Physikalische Maßnahmen
Maßnahmen, die auf die Beweglichkeit des Körpers abzielen, sind bei allen
Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates von großer Wichtigkeit.
Sie helfen dabei, die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern und zu
erhalten. Zu diesen „physikalischen“ Maßnahmen gehören:
■ Kranken- bzw. Heilgymnastik: kann einzeln oder in Gruppen durchgeführt
werden, als Trockentherapie und im Bewegungsbad
■ Ergotherapie: Training für die „richtige“ Belastung des Gelenkes; zur
dauerhaften Entlastung, Hilfe bei der Anpassung an die Anforderungen im
Haushalt, im Beruf und in der Freizeit, so genannte funktionelle Therapie
■ Physikalische Therapie (Wärme, Kälte, Massagen, Elektrotherapie)
Psychologische Maßnahmen
Die Intensität des gefühlten Schmerzes und der Grad der Lebensqualität
hängen auch mit der Wahrnehmung des PatientInnen zusammen. Durch
psychologische Schmerzbewältigung, das Erlernen von Entspannungstechniken, seelische Stützung und Begleitung sowie durch Sozialberatung
und soziale Unterstützung kann der Krankheitsverlauf verbessert werden.
Das trägt dazu bei, dass trotz der rheumatischen Erkrankung ein weitgehend
normales Leben möglich ist.
12
Krankheit und Alltagsbewältigung
Die Diagnose „Rheuma“ im Alltag
Welche Ernährung ist günstig bei Rheuma? 7)
Die Art der Ernährung hat Auswirkungen auf den Stoffwechsel und
Entzündungsneigungen, und damit auch auf rheumatische Erkrankungen.
Die Reaktionen und Verträglichkeiten sind unter den Betroffenen zwar unterschiedlich und es kann mit einer Ernährungsumstellung weder Rheuma
geheilt, noch die Medikamenteneinnahme ersetzt werden. Dennoch gibt es
einige Empfehlungen, die allgemein Gültigkeit haben.
Es wird generell empfohlen, Nahrung zu meiden, die viel Arachidonsäure
enthält (eine mehrfach ungesättigte Fettsäure; z. B. in Schweinefleisch,
Schmalz, Wurst, Leber, Eigelb, Käse), denn der Körper bildet daraus unter
anderem Entzündungsbotenstoffe wie Zytokine oder Prostaglandine. Diese
sind wiederum Auslöser von entzündlichen Reaktionen, Schwellungen und
Schmerzen. Tatsächlich gibt es in Ländern, wo mehr Fleisch gegessen wird,
mehr Menschen mit rheumatischen Erkrankungen. Insgesamt sollte die
Zufuhr von tierischem Eiweiß stark reduziert werden.
■
■ In fettreichen Kaltwasserfischen wie Lachs, Makrele oder Hering finden
sich Omega-3-Fettsäuren. Es gilt als gesichert, dass an Omega-3-Fettsäuren
reiche Lebensmittel den Arachidonsäurespiegel im Blut senken und so die
Bildung von (entzündungsfördernden) Prostaglandinen hemmen.
Empfehlenswert ist auch die regelmäßige Aufnahme von Alpha-Linolensäure, die sich in Lein-, Raps-, Walnuss- und Sojaöl findet.
■
PatientInnen mit entzündlichen rheumatischen Erkrankungen haben
häufig einen Mangel an den Vitaminen A, C und E, Beta-Carotin und Selen –
also an Antioxidantien, die als Radikalfänger schädliche Stoffe im Körper
binden und damit unschädlich machen. Deshalb sollte man bei der Ernährung auf entsprechende Auswahl achten: Die wichtigsten Lieferanten von
Antioxidantien sind Obst und Gemüse. Dunkelgrüne, rote und orangefarbene Früchte sind besonders reich an Carotinoiden – und damit erste Wahl.
■
Vollkorngetreide, Nüsse, Weizenkeime, Sonnenblumenkerne und
pflanzliche Öle liefern viel Vitamin E und Selen.
■
13
■ Hervorragende Lieferanten von Vitamin C sind frische Kräuter (reichlich
verwenden!), Zitrusfrüchte, Kiwis, schwarze Johannisbeeren, Sanddorn, aber
auch Gemüsesorten wie Paprika, Sauerkraut, Kohl oder Kartoffeln.
Karotten, Tomaten, Marillen und Kürbisse, und auch alle anderen intensiv
gelb bis rot leuchtenden Früchte und Gemüsesorten liefern den wichtigen
Stoff Beta-Carotin, der im Körper in Vitamin A umgewandelt wird.
■
Bei Gicht muss die Zufuhr von Purinen beschränkt werden, denn diese
fördern die Entstehung von Harnsäure, die sich wiederum in Form von
Kristallen in den Gelenken ablagert – und damit schmerzhafte Entzündungen provoziert. Purine sind zum Beispiel in Fleisch, Wurst, Kakao,
Erdnüssen und Bier reichlich enthalten.
■
Der Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln (in Pillen- oder Kapselform)
bei Rheuma wird seit Jahren kontrovers diskutiert, die entsprechenden
Studienergebnisse fallen unterschiedlich aus. Experten empfehlen daher,
vorwiegend auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, und Nahrungsergänzungsmittel nur nach Rücksprache mit dem Arzt einzunehmen. Die
Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren (Fischölkapseln) wird empfohlen, ebenso
eine regelmäßige Zufuhr von Vitamin D und Kalzium zur Vorbeugung von
Knochenschwund.
■
Wenn man Übergewicht hat, sollte dieses unbedingt reduziert werden,
denn jedes zusätzliche Kilo übt mehr Druck auf die Gelenke, Knorpel und
Knochen aus. Das verstärkt die Schmerzen in den Knien, Hüften oder der
Wirbelsäule. Geeignet ist eine Mischkost (unter Berücksichtigung der obigen
Empfehlungen), bei der die Energiezufuhr reduziert ist. Frauen sollten eine
Kaloriengrenze von 1.200 Kalorien nicht unterschreiten, Männer brauchen
mindestens 1.500 Kalorien.
■
14
Auch bei Rheuma in Bewegung bleiben 8)
Rheumatische Erkrankungen gehen leider meist mit Schmerzen einher –
und diese sorgen dafür, dass man sich eher „schont“ und weniger bewegt.
Dabei ist das ganz verkehrt: Wer Rheuma hat, sollte unbedingt in Bewegung
bleiben, denn das kräftigt die Muskulatur, verbessert die Nährstoffversorgung
der Gelenke, hält die Gelenkfunktionen aufrecht und vermindert Schmerzen.
Der entscheidende Punkt dabei sind die Art und die Intensität der Aktivitäten:
Jede Bewegung, die sanft zu den Gelenken ist, ist empfehlenswert – zum
Beispiel Radfahren, Schwimmen, Aqua-Gymnastik, Nordic Walking, Wandern,
Spazierengehen, aber auch Yoga, Tai Chi und Pilates.
Neben diesen Ausdauertrainingsarten ist auch Krafttraining für die
Muskulatur und den gesamten Bewegungsapparat wichtig. Gestärkte
Muskeln schützen zum Beispiel besser vor Stürzen, richtig ausgeführtes
Krafttraining wirkt dem Knorpelabbau entgegen, reduziert die
Entzündungsintensität und schützt
vor Knochenschwund (Osteoporose).
Weniger gut geeignet sind Sportarten, bei denen man springen
muss und die daher die Gelenke
stärker belasten.
Neben der medikamentösen
Therapie und Physiotherapie sind
Bewegungs- und Sportprogramme
somit wichtige Faktoren für eine
bessere Lebensqualität trotz der
Erkrankung.
Gift für den Körper
Alles, was schon einem gesunden Körper nicht zuträglich ist, ist bei
rheumatischen Erkrankungen noch mehr belastend:
■ Stress kann zum Auslöser einer Rheumaerkrankung werden. Außerdem
beeinflusst Stress das Immunsystem negativ und kann Entzündungsreaktionen verstärken. Deshalb ist es wichtig, belastende Situationen rasch
aufzuarbeiten oder wenn möglich, zu vermeiden.
■ Raucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern ein bis zu 12-faches
Risiko, an chronischer Polyarthritis zu erkranken. Deshalb sollte man das
Rauchen am besten ganz einstellen.
■ Zu viel Alkohol schadet dem Körper und ist bei regelmäßiger Zufuhr für
eine Reihe von körperlichen Schäden verantwortlich. Wer Rheuma hat,
sollte den Konsum von Alkohol deshalb einschränken. Bei Gicht ist Bier
besonders schädlich.
15
Tipps und Tricks für die leichtere Bewältigung des Alltags
Wenn eine rheumatoide Arthritis, eine Arthrose, Morbus Bechterew oder
auch Fibromyalgie die Gelenke oder Muskeln angreifen, sind Schmerzen
und Bewegungseinschränkungen die Folge. Vieles, was ein gesunder Mensch
im täglichen Leben tausendfach ohne die geringsten Probleme ausführt,
kann bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates zu einer
nahezu unüberwindlichen Hürde werden. Die Hände verlieren plötzlich ihre
Kraft, das Bücken fällt schwer, die Fähigkeit, die Schultern, Hüften und die
Wirbelsäule in alle Richtungen zu bewegen, kann langsam verloren gehen.
Da sich die Gelenke mit der Zeit verformen können, passen zum Beispiel die
Schuhe nicht mehr – und man braucht Hilfsmittel, um Alltagshandgriffe zu
erledigen.
Orthopädische Schuhe und Einlagen
Spezielle Schuhe oder Einlagen sorgen dafür, dass die Füße mehr Halt
haben, Fersenkeile stützen den verkürzten Fuß hinten ab, Sonderanfertigungen passen sich an die veränderte Fußform an und weiche Einlagen oder
Gehsohlen dämpfen Erschütterungen und schonen so die Gelenke.
16
Schienen und Bandagen
Diese sollen die Beweglichkeit des Gelenks erhalten, aber übermäßigen
Druck reduzieren. Spezielle „immobilisierende Schienen“ helfen dabei, ein
Gelenk über Nacht oder bei akuten Schmerzen ruhigzustellen.
Gehhilfen
Angegriffene Gelenke erschweren das Gehen erheblich. Gehstöcke (mit oder
ohne Spezialgriff), eine Unterarmgehstütze oder eine Achselkrücke geben
wieder mehr Sicherheit beim Gehen. Fällt das Gehen besonders schwer,
dann kann auch ein so genannter Rollator eingesetzt werden – ein rollendes
Gehgestell mit Bremsen, Sitzbrett und kleinem Stauraum, der längere Wege
oder einen selbständigen Einkauf ermöglicht.
Hilfe zum Drehen
Sind die Gelenke der Finger bzw. der Hand von Rheuma betroffen, fällt das
Zupacken immer schwerer – und damit auch das Drehen von Türknäufen,
Schlüsseln, Herd- oder Waschmaschinenreglern oder Radioknöpfen. Mit aufsteckbaren Drehhilfen kann man diese Hürden überwinden.
Griffverstärker
Spezielle Halterungen (erhältlich in orthopädischen Spezialgeschäften)
ermöglichen es, Stifte oder Essbesteck gut festzuhalten.
17
Küchenhilfe
Wenn die Fingergelenke schon sehr verformt sind, dann fällt auch das
Festhalten von Nahrungsmitteln schwer. Ein praktischer Trick ist ein
Schneidebrett mit herausragenden Stahlstiften: Es hilft dabei, zu schälendes
Obst oder Gemüse, oder auch ein Brot, das mit Aufstrich beschmiert werden
soll, festzuhalten.
Weitere Hilfsmittel
Strumpfanzieher, Toilettensitzerhöhung, Haltegriffe, Duschrollstuhl oder
Badewannenlift erleichtern auch bei starken Einschränkungen der
Beweglichkeit die gründliche Körperhygiene ohne fremde Hilfe.
18
Finanzen und Soziales
Welche Unterstützung gibt es?
Ansprechpartner in sozialen Fragen
Das Leben mit einer chronischen Erkrankung – wie eben auch Rheuma – hat
nicht nur gesundheitliche Konsequenzen, sondern auch Auswirkungen auf
die finanzielle Situation der Betroffenen.
Je nach Intensität der Krankheit und ihrer Auswirkungen auf Ihren Alltag,
können Sie Zuschüsse und Beihilfen beantragen. Die erste Anlaufstelle dafür
ist das Bundessozialamt. Im Zuge eines Feststellungsantrags wird Ihr derzeitiger Gesundheitszustand überprüft und der Grad Ihrer körperlichen
Einschränkung medizinisch festgestellt. Das Antragsformular sowie weitere
Formulare erhalten Sie beim Bundessozialamt. Je nach Grad der Feststellung
können Sie besonderen Schutz, finanzielle Förderungen sowie Erleichterungen in Anspruch nehmen.
Informationen über steuerliche Erleichterungen (z.B. außergewöhnliche
Belastungen) erhalten Sie bei Ihrem Finanzamt sowie auf der Website des
Finanzministeriums www.bmf.gv.at.
Wenn Sie mehr über Vorgehensweise bei Berufsunfähigkeit, Invalidität
oder erforderlicher Frühpensionierung erfahren möchten, informiert Sie
ebenfalls das Bundessozialamt.
Pflegegeld
Zögern Sie nicht, einen Antrag auf Pflegegeld zu stellen, wenn Sie aus
gesundheitlichen Gründen mehr Hilfe benötigen. Das Pflegegeld ist eine
zweckgebundene Leistung, die für die Abdeckung der pflegebedingten
Mehraufwendungen bestimmt ist. Es handelt sich um einen pauschalierten
Betrag, der keine Erhöhung des Einkommens darstellt und nicht versteuert
werden muss. Das Pflegegeld wird in sieben Stufen – je nach Pflegebedarf –
monatlich ausbezahlt. Ihr Einkommen bzw. Ihr Vermögen sowie die Ursache
der Pflegebedürftigkeit sind dabei nicht relevant.
Pflegebedarf besteht dann, wenn Sie sowohl auf Betreuungsmaßnahmen
(im persönlichen Bereich, u.a. beim Kochen, Essen, beim An- und Auskleiden,
bei der Medikamenteneinnahme) als auch bei Hilfsverrichtungen (u.a. bei der
Reinigung der Wohnung) auf die Unterstützung durch andere angewiesen sind.
Den Antrag auf Pflegegeld können Sie bei der pensionsauszahlenden
Stelle einbringen. Informationen erhalten Sie beim Pflegetelefon des Sozialministeriums unter 0800 20 16 11 oder [email protected].
19
Die Höhe des Pflegegeldes
Pflegebedarf *
Stufe
Betrag in Euro monatlich (ab 1.1.2011)
Mehr als 60 h
1
154,20
Mehr als 85 h
2
284,30
Mehr als 120 h
3
442,90
Mehr als 160 h
4
664,30
Mehr als 180 h**
5
902,30
Mehr als 180 h***
6
1260,00
Mehr als 180 h****
7
1655,80
* Pflegebedarf in Stunden pro Monat.
** Wenn ein außergewöhnlicher Pflegeaufwand erforderlich ist.
*** Wenn zeitlich unkoordinierbare Betreuungsmaßnahmen erforderlich sind und diese
regelmäßig während des Tages und der Nacht zu erbringen sind oder die
dauernde Anwesenheit einer Pflegeperson während des Tages und der Nacht
erforderlich ist, weil die Wahrscheinlichkeit einer Eigen- oder Fremdgefährdung
gegeben ist.
**** Wenn keine zielgerichteten Bewegungen der vier Extremitäten mit funktioneller
Umsetzung möglich sind oder ein gleichzuachtender Zustand vorliegt.
Unterstützung für die Pflege und Betreuung erhalten Sie durch das
Hilfswerk. Rufen Sie uns an unter 0800 800 820 oder informieren Sie sich
auf unserer Website www.hilfswerk.at. Unsere Angebote für Sie finden Sie auf
den Seiten 22 und 23 dieser Broschüre.
Referenzen: Gesundheitsratgeber „Rheuma verstehen“, 2. Auflage; 1) Seite 7, 2) Seite 7f, 3) Seite 8, 4) Seite 8f, 5) Seite 10ff,
6) Seite 67ff, 7) Seite 90ff, 8) Seite 87ff
20
Infos zu finanziellen und sozialen
Unterstützungsleistungen
Infos zu Selbsthilfegruppen
und Rheumaambulanzen
Bundessozialamt
Babenbergerstraße 5
1010 Wien
Tel. 05 99 88 (österreichweit
zum Ortstarif)
[email protected].
www.bundessozialamt.gv.at
Österreichische Rheumaliga
Dorfstraße 4
5761 Maria Alm
Tel. 0699 / 155 41 679
[email protected]
www.rheumaliga.at
Bundesministerium für Finanzen
Hintere Zollamtsstraße 2b
1030 Wien
Tel. 0810-001 228 (österreichweit
zum Ortstarif)
www.bmf.gv.at
Bundesministerium für Arbeit, Soziales
und Konsumentenschutz (BMASK)
Stubenring 1
1010 Wien
Pflegetelefon 0800 / 20 16 11
(gebührenfrei aus ganz Österreich)
www.bmask.gv.at
Behindertenanwaltschaft
Babenbergerstraße 5/4
1010 Wien
Fax: 01-71100/2237
[email protected]
Österreichische Gesellschaft für
Rheumathologie und Rehabilitation
c/0 Michaela Lederer
Borhaavegasse 3/1/2
1030 Wien
Tel. 01 / 803 98 80
[email protected]
www.rheumatologie.at
» Hier finden Sie die „Rheumalandkarte“, Ihren Wegweiser zu
RheumatologInnen, Rheumaambulanzen und auf Rheuma spezialisierte
Reha- und Kurzentren.
Österreichische Vereinigung
Morbus Bechterew
Obere Augartenstraße 26–28
1020 Wien
Tel. 0676 / 406 44 28
[email protected]
www.bechterew.at
Neuauflage des Gesundheitsratgebers
»Rheuma verstehen« ab September 2011
in Ihrer Apotheke.
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Diese Dienstleistungen
bietet Ihnen das
Hilfswerk
■ IN OBERÖSTERREICH
Oberösterreichisches Hilfswerk GmbH
Dametzstraße 6, 4010 Linz
Tel. 0732/77 51 11 Fax DW 200
E-Mail: [email protected]
Dienstleistungsangebote
Hauskrankenpflege • Mobile Betreuung und
Hilfe • Mobile Kinderkrankenpflege • Mobile
Frühförderung • Begleitung pflegender Angehöriger • Notruftelefon • 24-Stunden Betreuung •
Mobile Therapie (Logo/Ergo/Physio/Psycho) •
Tageszentrum Steyr • Tageszentrum
Oberneukirchen • Tageszentrum Leumühle •
„Mahlzeit“ Tiefkühlmenüservice • Haus- und
Heimservice • Betreubares Wohnen • Sozialberatung • Kindergärten • Kindernester •
Krabbelstuben • Horte • Sonderhort • Schülernachmittagsbetreuung • Altersgemischte
Kindergruppe • Spielgruppen • Vorkindergarten •
Sommerkindergärten • Lernbegleitung • Arbeitsbegleitung • Berufsausbildungsassistenz • Mobile
Nachhilfe • Leichter Lernen Wochen • Schülertreffs • flexible Angebote nach Bedarf • Institut
Legasthenie Linz • Institut Legasthenie Wels
■ IN WIEN
Wiener Hilfswerk
Schottenfeldgasse 29, 1072 Wien
Tel. 01/512 36 61 Fax DW 33
E-Mail: [email protected]
Dienstleistungsangebote
Heimhilfe • Hauskrankenpflege • Kinderhauskrankenpflege • Besuchsdienst • Reinigungsdienst •
Tageszentren für Senioren • Angehörigenberatung • Palliative Care / Mobiles Hospiz •
Notruftelefon • Haus- & Heimservice • Essen
auf Rädern • 24-Stunden Betreuung • Betreute
Senioren-Wohngemeinschaften • Betreute
Seniorenurlaube • Tagesmütter • Babysitting
professionell • Freizeiteinrichtungen für
Menschen mit Behinderung: Spielothek –
Zentrum für Kinder (bis 12 Jahre) mit
Entwicklungsverzögerung oder Behinderung
und deren Familien, Freizeit- und Aktionsraum
„Rampenlicht“ (12–18 Jahre), „Club 21“
(ab 18 Jahre), Sonnengarten Schreibersdorf •
10 Nachbarschaftszentren (u.a. Gesundheits22
beratung, Selbsthilfegruppen, Lernclubs,
Veranstaltungen und Kurse) • FreiwilligenManagement • Wissensbörse • Selbsthilfeplattform • Sozialberatung • Rechtsberatung •
Bürger in Not • Sozial betreute Wohnhäuser •
Übergangswohnungen für wohnungslose Frauen
& Familien • Karitative Hilfe („Guat beinand“,
Weihnachtsaktion) • soma-Sozialmarkt •
Veranstaltungs- und Eventcenter SkyDome
■ IM BURGENLAND
Hilfswerk Burgenland
Robert-Graf-Platz 1, 7000 Eisenstadt
Tel. 02682/651 50 Fax DW 10
E-Mail: [email protected]
Dienstleistungsangebote
Mobile Hauskrankenpflege • Alten- und
Heimhilfe • Seniorenpensionen • Seniorentagesbetreuung • Kurzzeit- und Urlaubspflege •
Überleitungspflege (vom Krankenhaus zur
Hauskrankenpflege) • Wundmanagement •
Schmerzmanagement • Palliativpflege • Kundenund Angehörigenbegleitung • Beratungen,
Schulungen und Stammtische für pflegende
Angehörige • Notruftelefon • Familienberatung
und Projekte (Familiero)
■ IN KÄRNTEN
Hilfswerk Kärnten
8.-Mai-Straße 47, 9020 Klagenfurt
Tel. 05 0544-00 Fax DW 5099
E-Mail: [email protected]
Dienstleistungsangebote
Hauskrankenpflege • Heimhilfe • Altenhilfe •
Unterstützung und Beratung von pflegenden
Angehörigen • Essen auf Rädern • Orthopädieund Rehatechnik • Notruftelefon • 24-Stunden
Betreuung • Mobile Kinderkrankenpflege •
Mobile Tagesmütter • Babysitter- und
Kinderbetreuungskurse • Kindergärten und
Kindergruppen • Nachmittags- und
Lernbetreuung • Hort • Kinderwerkstadt
Klagenfurt • Behindertentagesstätte •
Sozialservicestelle • Ehrenamtliche Projekte
■ IN DER STEIERMARK
Hilfswerk Steiermark GmbH
Herrgottwiesgasse 149, 8055 Graz
Tel. 0316/81 31 81–0, Fax DW 4098
E-Mail: [email protected]
Dienstleistungsangebote
Hilfe und Pflege daheim mit Hauskrankenpflege •
Pflegehilfe und Heimhilfe • 24-Stunden Betreuung •
Palliativ-Betreuung • mokidi Mobiler Kinderkrankenpflegedienst • Tagesmütter • Kinderkrippen •
Kinderhaus • Lernbetreuung • Psychosoziale und
sozialpsychiatrische Beratung, Behandlung und
Betreuung – Mobile sozialpsychiatrische Wohnbetreuung • Übergangswohnungen • Trainingswohnungen und Tagesstätten • Drogen- und
Suchtberatung • offene Jugendarbeit • Jugendkriseninterventionsstelle „Burg“ • Streetwork •
Behindertenbetreuung • „Bitte zu Tisch –
Menüservice“ • Notruftelefon
■ IN SALZBURG
Hilfswerk Salzburg
Kleßheimer Allee 45, 5020 Salzburg
Tel. 0662/43 47 02–0 Fax DW 9022
E-Mail: [email protected]
Dienstleistungsangebote
Hauskrankenpflege • Haushaltshilfe • Essen auf
Rädern • Notruftelefon • 24-Stunden Betreuung •
Pflegetelefon • Betreutes Wohnen • Seniorentageszentren • Seniorenheime • Unterstützung
für pflegende Angehörige (Beratung, Schulung,
Anleitung) • Sozialberatung vor Ort in den
Familien- und Sozialzentren • Vermittlung von
Pflegehilfsmitteln • Beratung in Sachwalterschaftsfragen • Mobile Kinderkrankenpflege •
Tagesmütter • Kindergruppen • Kindergärten •
Spielgruppen • Lernbetreuung • Jugendtreffs •
Jugendzentren • Ferienaktion
■ IN NIEDERÖSTERREICH
Niederösterreichisches Hilfswerk
Ferstlergasse 4, 3100 St. Pölten
Tel. 02742/249 Fax DW 1717
E-Mail: [email protected]
Dienstleistungsangebote
Physio/Logopädie) • Notruftelefon • Essen auf
Rädern • Menüservice „Essen à la carte“ •
Haus- und Wohnservice • Beratungen,
Schulungen und Gesprächsclubs für pflegende
Angehörige • mobile Pflegeberatung •
Wohnraumberatung • Tagesstätte für Senioren
in Mödling • Betreubares Wohnen • Verleih von
bzw. Beratung bei Pflegehilfsmitteln •
Ergänzungsnahrung, Produkte zur Hautpflege
und -reinigung, Großtastentelefone •
Ehrenamtlicher Besuchsdienst • Ehrenamtliche
Familienpatenschaften • Tagesmütter • Mobile
Mamis • Horte • Kindertreffs • Kleinkinderstuben •
Babysitterbörsen / Oma-Opa-Börsen • Ferienbetreuung • Spielgruppen • Eltern-Kind-Zentren •
Lernbegleitung • Nachhilfe • Hausaufgabenbetreuung • psychologische Diagnostik •
Legasthenie- und Dyskalkulietraining • Lernund Kreativwochen • School warm up • EnglishKiddy-Club • Arbeitsbegleitung für Jugendliche •
Familien-, Partner- und Jugendberatung •
Familienhilfe • Psychotherapie • Mediation •
NÖ Frauentelefon 0800 800 810 •
Unterstützung in Scheidungssituationen •
Mobile Frühförderung • Familienintensivbegleitung • NÖ Krisentelefon 0800 20 20 16 •
Deutschintegrationskurse und -prüfung •
Lernclubs für Kinder mit nicht deutscher
Muttersprache • Bildungsangebote
■ BUNDESGESCHÄFTSSTELLE
Hilfswerk Österreich
Apollogasse 4/5, 1070 Wien
Tel. 01/40 442 Fax DW 20
E-Mail: [email protected]
■ I N T E R N AT I O N A L E A R B E I T
Hilfswerk Austria International
Ebendorferstraße 6/5, 1010 Wien
Tel. 01/40 57 500 Fax DW 60
E-Mail: [email protected]
Humanitäre Hilfe nach Kriegen und Naturkatastrophen • kompetentes Projektmanagement
in der Entwicklungszusammenarbeit
www.hilfswerk.at
Hauskrankenpflege • Heimhilfe • Palliativpflege •
24-Stunden Betreuung • Mobile Therapie (Ergo/
23
COMEBACK INS LEBEN
ist eine Initiative von Pfizer Österreich.
Comeback ins Leben ist eine Informationsplattform
für Menschen mit rheumatoider Arthritis, Morbus
Bechterew, Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis, deren
Angehörige und Interessierte.
Was erwartet Sie auf
WWW.COMEBACKINSLEBEN.AT?
Umfangreiche Informationen zu
ENB-30-11/1/28.02.2011
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Rheumatoider Arthritis
Morbus Bechterew
Psoriasis
Psoriasis-Arthritis
RA Action Planner
Arztsuche
Broschürenservice
… und vieles mehr
INFORMIEREN SIE SICH AUF
WWW.COMEBACKINSLEBEN.AT
3¿]HU&RUSRUDWLRQ$XVWULD*HVPE+:LHQ
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