Die verschobene Kantonsgrenze Die Hecke, die entlang der Kantonsgrenze auf der Burgmatte das Hochplateau trennt, ist geschichtsträchtig. Warum entstand gerade hier die Kantonsgrenze? Aus der Überlieferung kommt hier der Dreissigjährige Krieg (1618–1648) ins Spiel, der im Fricktal Angst und Schrecken verbreitete. Die Bevölkerung von Wölflinswil und Oberhof floh damals auf die Burgmatte. Um sich unter den Schutz der Neutralität zu stellen, den die benachbarte Eidgenossenschaft während dieser Zeit genoss, sollen die Geflohenen die Grenzmarken nach Süden gegen das Vorderösterreichische Hoheitsgebiet verschoben haben. Als sie diese Korrektur nach Kriegsende wieder rückgängig machen wollten, hätten die solothurnischen Nachbarn ihre Zustimmung verweigert. Geniessen Sie die grüne Schatzkammer Die grüne Schatzkammer vor den Toren Zürichs und Basels lädt ein zum Ausspannen, Geniessen und Bewegen. Als «Regionaler Naturpark von nationaler Bedeutung» ist der Jurapark Aargau nicht nur für die Menschen ein wichtiges Naherholungsgebiet, sondern auch für die Flora und Fauna ein wertvoller Lebensraum. Der Jurapark Aargau setzt sich ein für die Erhaltung und Aufwertung der Natur- und Kulturwerte und stärkt die nachhaltige Regionalwirtschaft. «Alles dasjenige Land nämlich, das die Wölflinswiler in den nachbarlichen Schweizerschutz gestellt hatten, gaben später die Kienberger nicht mehr heraus, sondern verleibten es ihrem eigenen Gemeindebann ein.» (Rochholz) Zwei-Dörfer Rundweg Basel Die Kantonsgrenze Aargau/Solothurn verläuft bis heute inmitten der Hecke. Aarau Direktverkauf von Regionalprodukten in der Umgebung 1 Demeter-Weingut Häfliger Oberhof, 062 877 17 09, www.haefliger-weine.ch 2 Geflügelfarm Fricker Moosstrasse 280, Oberhof, 062 877 14 86 3 Beerenhof Wölflinswil, 079 / 456 56 24, www.beerenhof.ch 4 Imkerei Lenzin Wölflinswil, 062 877 12 31 5 Imkerei Habermacher Wölflinswil, 062 877 13 46 oder 079 235 57 75 6 Obstbau Treier Birchhof 335, Wölflinswil, 062 877 11 64 Restaurants in der Umgebung 1 Gasthof Adler Oberhof, 062 877 11 22 2 Landgasthof Ochsen Wölflinswil, 062 877 11 06, www.ochsen-woelflinswil.ch Möchten Sie im Jurapark übernachten? Informationen finden Sie unter www.jurapark-aargau.ch > Angebote > Übernachten Geschäftsstelle Jurapark Aargau Linn 51, 5225 Bözberg Tel. +41 (0) 62 877 15 04 [email protected] www.jurapark-aargau.ch 5.14 – Druck: Sparn Druck + Verlag AG (FSC-Papier) – 2‘000 Ex. – Herausgeber: Jurapark Aargau – Fotos: P. Bircher, Jurapark Aargau Zürich Weitere Themenwege im Jurapark Aargau • Chriesiwäg • Eisenweg • Evolutionspfad • Flösserweg Laufenburg-Stilli • Geo-Wanderweg • Martinsweg Wittnau • Naturlehrpfade • Natur- und Kulturweg Linn • Perimukwege • Volg Sinnespfad Gipf-Oberfrick Entdecken Sie die grüne Schatzkammer. Bushaltestelle Parkplatz Standorttafel / Information Aussichtspunkt Feuerstelle Spielplatz Restaurant (siehe Rückseite) Direktvermarkter (siehe Rückseite) Routeninformationen Start- und Zielort Wölflinswil, Dorfplatz oder Oberhof, Adlerplatz Bushaltestelle Wölflinswil, Post oder Oberhof, Adlerplatz Routenlänge 7.7 km Zeit 2-4 h Am Weg Feuerstelle, Picknickplatz Saison ganzjährig (im Winter kann der Weg vereist sein) Botanik des Burg Die Dörfer am Weg Felswände und Felsschutt bieten den Pflanzen keine leichten Bedingungen. Nachfolgend ein paar wenige seltene Arten, durch die sich das Felsgebiet der Burgflue auszeichnet. Die genannten Arten sind Gebirgspflanzen. Sie haben den Schwerpunkt ihrer Verbreitung im alpinen Bereich. Sie wanderten nach der Eiszeit über den Jura ostwärts und konnten sich an für sie günstigen Stellen bis heute halten. Ihre Ansässigkeit in diesem Gebiet dürfte auf Jahrtausende zurückgehen. Wölflinswil Stationen am Zwei-Dörfer Rundweg 1 Info-Schopf Bühl 2 Bachfussbad Niedliche Glockenblume (Campanula cochleariifolia) N 0 0 200200 400400 600600 mm 1:20’000 Zwei-Dörfer-Rundweg Der Zwei-Dörfer-Rundweg bietet wunderschöne Aussichten, Informationen zu Natur und Kultur, Spielplätze, Freibad, Bachfussbad, Restaurants und eine Feuerstelle. Geniessen Sie den Rastplatz auf der Burgflue mit Panoramasicht - bei guter Witterung reicht die Sicht über das Tal hinaus bis in den Schwarzwald. Die Gemeinden Wölflinswil und Oberhof haben den Zwei-Dörfer-Rundweg in Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb von Werner Habermacher, den Aargauer Wanderwegen und dem Jurapark Aargau entwickelt. Start beim Info-Schopf Ab der Bushaltestelle in Oberhof folgen Sie den Wegweisern zum Info-Schopf Bühl. Hier können Sie sich über die verschiedenen Holzarten, Forstwirtschaft und Waldbau, Flora und Fauna, Besonderheiten des Tales und über den Jurapark Aargau erkundigen. Blick zum höchsten Aargauer Berg Nun geht es Richtung Burgwald aufwärts über die Krete. Direkt vor dem Waldsaum haben Sie einen schönen Rundblick auf die beiden Dörfer Wölflinswil und Oberhof liegt zuoberst im Talkessel, umschlossen von ausgedehnten Wäldern bis zur Wasserflue und zum Teil noch dichtem Streuobstbestand in der Flur. Kurzährige Segge (Carex brachystachys) 1993 wurde am Felsfuss der Burgflue die bisher unbekannte Kurzährige Segge entdeckt. Diese zarte Pflanze ist selten und spezialisiert auf feuchte Kalk-Felsspalten. Es handelt sich um das östlichste Vorkommen dieser Art im gesamten Jura. Oberhof. Der östliche Horizont wird durch den Strihen begrenzt. Dieser ist mit 866.7 m ü. M. der höchste Berg, der vollständig im Kanton Aargau liegt. Markanter Felsabbruch Ab hier wandern Sie in fast gerader Linie waldaufwärts zum Fuss der Burgflue. Über eine Länge von rund 800 Metern zieht sich ein markanter Felsabbruch von bis zu 60 Metern Höhe. An der steilen Wand sehen Sie vereinzelt Gämsen und unterhalb der Fluh befindet sich ein beliebter Wildsaupfad. «Juratritt» mit 100 Stufen Auf etwa hundert Stufen führt der «Juratritt» durch die steile Felspartie. Er folgt über weite Strecken der rinnenartigen Vertiefung, dem «Chlempen», wo von der Burgmatte her die Stämme zu Tale gelassen wurden. In kurzer Zeit erreichen Sie die Burgmatte, eine weite Hochfläche, die landwirtschaftlich genutzt wird. Fantastische Ausblicke Dem Wald entlang führt der Weg weiter bis zur Kantonsgrenze Aargau/Solothurn und zum schönsten © Jurapark Aargau, 2014 Reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BA140148) Reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BA14 0148 ) © Jurapark Aargau, 2014 Aussichtspunkt der gesamten Route. Von hier sehen Sie die dicht bewaldeten Hänge des Burg. Geologie des Burg Der Tafeljura besteht hier hauptsächlich aus den Gesteinen der Oberen Süsswassermolasse, welche ein Alter von ca. 12 Mio. Jahren aufweisen. Der Burg mit dem markanten Gipfel der Räbnen selbst besteht fast ausschliesslich aus den Gesteinen der Trias (ca. 230 Mio. Jahre alt). Unterhalb der weithin sichtbaren Felswand des Burg, die aus dem harten Hauptmuschelkalk besteht, sind die weichen Formationen der Trias (Keuper) aufgeschlossen. Die Fluh des Burg und der Gipfel der Räbnen gehören zum nördlichsten Teil des Faltenjura (Randüberschiebung), die hier in Form von «Schuppen» übereinander geschoben worden sind. In den weichen Anteilen der Gesteine der Trias sieht man häufig verfaltete und zerscherte Partien. Im anstehenden Hauptmuschelkalk, z. B. westlich der Räbnen, lassen sich häufig Einsturztrichter (Dolinen) beobachten. Diese sind durch Auflösung von Gips im Untergrund zu erklären. Sieht man im Aargauer Jura nur an wenigen Stellen und stets an schattigen JuraNordwänden und auf feuchtem Gestein. An der Burgflue ist sie nicht selten und bildet im Sommer mit ihren blauen Glöckchen einen hübschen Schmuck der Muschelkalkfelsen. Oberhof Wölflinswil liegt im Talgrund mit steilen Hanglagen. Im alten Dorfkern ist noch das typische Fricktaler Jura-Haufendorf zu erkennen. Die eindrückliche Schichtstufenlandschaft mit Tal, Tafeljura und Faltenjura ist sehr gut zu erkennen. Starke Landwirtschaft Das Dorf ist immer noch stark von der Landwirtschaft geprägt: auf den Hochflächen des Tafeljuras ist der Ackerbau mit Getreide, Mais und Hackfrüchten vorherrschend, aber auch Milchwirtschaft und Obstbau sind von Bedeutung. Obstbau und Landwirtschaft Neben dem Obstbau sind in der Landwirtschaft die Viehhaltung und die Spezialkulturen verbreitet. In den höheren Lagen ist der Weidebetrieb von Bedeutung. Das örtliche Gewerbe ist vor allem in den Baubereichen tätig. Wichtiger Strassenbau Von grosser Bedeutung für Oberhof war der Neubau der Benkenstrasse, die 1977 eröffnet wurde und die neue Busverbindungen direkt über das Benkerjoch nach Aarau ermöglichte. Siedlung aus der Bronzezeit Erste Besiedlungsspuren gehen auf die Bronzezeit (ca. 1200 v. Chr.) zurück und sind nördlich des heutigen Dorfes nachweisbar. Der erste Weiler hiess Nörikon. Der Ortsname Wölflinswil soll auf die Landnahme des alamannischen Sippenführers «Wulf» zurückgehen. Im 19. Jahrhundert spielte die Posamenterei eine grosse wirtschaftliche Rolle. Dominante Bauten, die die Brandschatzungen des Dreissigjährigen Krieges überstanden haben (auch Schwedenhäuser genannt) sind am Dorfplatz gut erhalten und geben ihm ein besonderes Gesicht. Berner hatten keine Chance Erstaunlicherweise wurde Oberhof von den Bernern nicht erobert, wie dies sonst an der gesamten Jura-Nordflanke mit Densbüren-Asp, dem Talkessel von Bözen und Hottwil der Fall ist. Bis 1803 bildete das Dorf einen Teil der Gesamtgemeinde Wölflinswil. Oberhof wurde dann in den Wirren der aargauischen Kantonsgründung zusammen mit dem Weiler Benken von Wölflinswil abgetrennt und somit politisch selbstständig. Gut zu wissen Wir danken den Sponsoren, den Gemeinden Wölflinswil und Oberhof, dem Forstbetrieb Werner Habermacher und den Aargauer Wanderwegen für die Unterstützung. Wald-Bärlapp (Lycopodium annotinum) Die volkstümlich auch «Schlangenmoos» genannte Pflanze ist eine Gefässsporenpflanze und bildet im Fichtenwald unterhalb der Burgflue schöne «Teppiche». Die kriechenden Sprossen können bis zu einen Meter lang werden. Aus diesen wachsen Triebe, deren Blätter den Nadelblättern der Nadelbäume ähneln. Sie können den Rundweg in Oberhof oder in Wölflinswil beginnen. Der Weg ist in Oberhof ab der Bushaltestelle Oberhof, Adlerplatz und in Wölflinswil ab der Bushaltestelle Wölflinswil, Post markiert. In Wölflinswil können Sie ebenfalls den Eisenweg und den Perimukweg zum Wald-Minigolfplatz besuchen. Informationen dazu finden Sie im Dispenser vor Ort.