Erdbeben und Tsunami – Infoblatt A 1 Der Aufbau der Erde Die Platten schrammen aneinander vorbei. Die Erde ist fast wie ein Pfirsich aufgebaut. Könnte man sie auseinanderschneiden, würde man wie bei einem Pfirsich drei Schichten erkennen: In der Mitte befindet sich der harte Erdkern. Darüber liegt der weichere Erdmantel. Der äußere Erdmantel besteht aus heißem, geschmolzenem Gestein. Dieses ist – ähnlich wie kochendes Wasser in einem Topf – immer in Bewegung. Ganz außen ist die feste Erdkruste. B Eine Platte schiebt sich unter eine andere Platte. Wie entstehen Erdbeben? Erdkruste Die Erdkruste besteht aus mehreren Platten. Durch die ständige Bewegung des weichen Erdmantels werden die Platten in unterschiedliche Richtungen verschoben. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Die Platten schrammen aneinander vorbei und verhängen sich. Eine Platte schiebt sich unter eine andere Platte und bleibt dabei hängen. In beiden Fällen stauen sich riesige Kräfte auf. Auf einmal entladen sie sich. Die Erdplatten bewegen sich dann ruckartig. Ein Erdbeben! Das können wir an der Erdoberfläche mehr oder weniger stark spüren. Die Stelle, an der ein Erdbeben entsteht, nennt man Erdbebenherd. Darüber befindet sich an der Erdoberfläche das Epizentrum. Erdmantel Die Bewegung der Erdplatten 1 ? Weißt du ... Etwa 90% aller Erdbeben treten an den Rändern der Erdplatten auf. Die Erde bebt bis zu 50 000-mal im Jahr. Nicht immer spüren das die Menschen. Im 20. Jahrhundert starben mehr als eine Million Menschen durch Erdbeben. Die Mercalli-Skala zeigt die Zerstörung durch Erdbeben an, die Richter-Skala die Stärke von Erdbeben. Stärke Folgen Das ist ein Seismograph. Der Seismograph zeichnet jede Bewegung des Bodens auf Papier auf. Das dabei entstehende Zickzack-Muster heißt Seismogramm. Je größer die Zacken sind, desto stärker hat die Erde gebebt. 2 Wie man Erdbeben messen kann 3 1 Nur mit Seismographen messbar. 2 Für empfindliche Menschen spürbar. 3 Mit Erschütterungen durch einen Lkw vergleichbar. 4 Stehende Gegenstände wackeln. 5 Glocken läuten; allgemein wahrnehmbar. 6 Alles, was frei hängt, schwingt; Bäume schwanken. 7 Mauern bekommen Risse; Putz fällt herunter. 8 Schlechte und alte Häuser bekommen Schäden. 9 Einige Häuser stürzen ein; Erdspalten brechen auf. 10 Häuser stürzen ein; große Erdspalten entstehen. 11 Nur wenige Häuser bleiben stehen; Brücken stürzen ein. 12 Völlige Zerstörung; die Erdoberfläche hebt und senkt sich wie eine Welle. Die Mercalli-Skala © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 | www.oebv.at Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Aus: unterwegs 1 (SBNR 1453175) Erdbeben und Tsunami – Infoblatt C Wann entsteht ein Tsunami? Tsunamis können durch Seebeben ausgelöst werden. Gewaltige Kräfte werden dabei freigesetzt und riesige Wassermengen verdrängt, die sich in Form von Wellen ausbreiten. Ähnliches passiert, wenn man ins Wasser springt. Dabei wird durch die Bewegung Wasser verdrängt und es entstehen Wellen. Mit hoher Geschwindigkeit rasen Wellen auf die Küste zu. In flachen Küstengebieten werden sie durch die Reibung am Meeresboden langsamer. Durch dieses Abbremsen türmen sich die Wassermassen zu einer riesigen Welle auf. Kurz bevor die Welle das Ufer erreicht, wird das Wasser viele Meter ins Meer zurückgezogen. Wenige Minuten später rast die Welle unaufhaltsam auf die Küste zu. Sie zerstört alles, was sich ihr in den Weg stellt. 2 ? Weißt du ... Wörtlich übersetzt bedeutet das Wort Tsunami „große Welle im Hafen“. Obwohl das Wort Tsunami ziemlich harmlos klingt, sind die Auswirkungen einer solchen Welle verheerend. Frühwarnsysteme sollen helfen, Tsunamis frühzeitig zu erkennen. • Genaue Messinstrumente am Meeresboden erkennen Seebeben. • Die Daten werden an die schwimmende Boje gesendet. • Ein Satellit übermittelt diese Daten an Kontrollstationen an Land. Durch dieses System können Menschen vor einem Tsunami gewarnt werden. Damit ein Tsunami entsteht, müssen folgende drei Bedingungen gegeben sein: Bei Verschiebungen der Erdplatten bleiben diese oft aneinander hängen. Wenn die Spannung zu groß wird, lösen sich die Erdplatten ruckartig voneinander. Ein Erdbeben entsteht. Die Erschütterung muss eine Stärke von 10 auf der Mercalli-Skala überschreiten. Der Erdbebenherd muss unter dem Meer liegen. © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 | www.oebv.at Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Aus: unterwegs 1 (SBNR 1453175)