Ozeanversauerung durch CO2-Emissionen Evangelische Akademie, Berlin 10. Mai 2013 Jeffrey H. Michel, MSc. Sommerhuder Straße 23 22769 Hamburg [email protected] Die Nutzung fossiler Energieträger übertrifft die Wachstumsraten aller erneuerbaren Energien. Die globale Nutzung aller Energieformen steigt weiter an. Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartete im Jahre 2011 eine Zunahme der energiebedingten CO2Emissionen von 31,2 Gt auf 37,0 Gt 2035. In Energieprognosen des Jahres 2007 stand die Kohlenutzung erst an zweiter Stelle. Die Kohle wird entgegen früheren Erwartungen zum wichtigsten Energieträger der Welt. Entgegen allen früheren Prognosen über die anhaltende Vorherrschaft von Erdöl im globalen Energiemix wird nun in diesem Jahr (2013) nach Erkenntnis von Wood Mckenzie Energy Service „die Kohle das Erdöl als wichtigste Energiequelle der Welt überholen“. Stein- und Braunkohlekraftwerke verursachen die höchsten CO2-Mengen pro kWh. Eine Tonne Braunkohle = eine Tonne CO2 Die globalen CO2-Emissionen steigen im Kohlensektor überproportional an. Bis 2015 werden die CO2-Emissionen aus der Kohleverbrennung in den Nicht-OECD-Staaten mit 8,9 Gt auf über das doppelte Niveau aller OECD-Länder (4.2 Gt) zugenommen haben. Die Internationale Energieagentur sieht ein „goldenes Zeitalter der Kohle“ für Europa voraus. Die in Südafrika, Kolumbien und Russland produzierte Kohle wird nach Asien exportiert. Die Bedarfslücke in Europa und Südamerika wird vornehmlich durch Kohlelieferungen aus dem amerikanischen Appalachen-Gebirge geschlossen. Das europäische Erdgas ist dagegen thermisch nicht konkurrenzfähig. Asiatische Kohlekraftwerke sind für die globale CO2-Trendentwicklung hauptverantwortlich. Die Gewinnung von Schiefergas ermöglicht eine erweiterte globale Erdgasinfrastruktur. BGRStellenausschreibungen weisen auf einen erhöhten SchiefergasErkundungsbedarf hin. Nach Angabe der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) werden früher erfasste Erdgasreserven nunmehr vom unkonventionellen Erdgas um das Siebenfache übertroffen. Die steigende Angebotslage für Erdgas erhöht die Abgabe von Kohlenstoff an die Biosphäre. • Nach Hans-Werner Sinn ist bei allen globalen Umweltzielen „die Nachfrageminderung der grünen Länder im Fall eines starren Angebots nutzlos“. • Die Förderung von Schiefergas und Schieferöl ergänzt das globale Angebot an Kohlenstoff. In China ist eine Steigerung des Erdölverbrauchs um 7,2% pro Jahr angezeigt. • Allein aus den ErdölVerbrennungsprodukten werden 2025 in China bei 0,4 t CO2 pro Barrel 3,7 Milliarden Tonnen Kohlendioxid emittiert. • Ab 2011 übertraf die Gesamtstreckenlänge des chinesischen Autobahnnetzes die der USA. Die deutschen CO2-Emissionssenkungen sind auf die ostdeutschen Bundesländer konzentriert. Die Kyoto-Zielerfüllung von 21% weniger Treibhausgasen bis 2012 ist vorwiegend das Ergebnis von stillgelegten und modernisierten Braunkohlekraftwerken, dem Bevölkerungsrückgang sowie vergleichsweise großen Flächen für Wind- und Solarparks in den neuen Bundesländern. Eine CO2-Kompensation durch die Photosynthese ist bei hohen Konzentrationen weniger wirksam. Schwingungen von Treibhausgasen im Infrarotbereich erwärmen die Erdatmosphäre. Gasmoleküle mit einem unsymmetrischen Dipolmoment strahlen unter Infrarotlicht die Hälfte ihrer Schwingungsenergie auf die Erdoberfläche zurück. Der Treibhauseffekt wird durch den Vergleich mit einem Gewächshaus veranschaulicht. Atmosphärische CO2-Konzentrationen sind mit dem globalen Temperaturanstieg gleichläufig. Über 40 % der CO2-Mengen für eine globale Erwärmung von 2 ºC sind bereits emittiert worden. Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung / Oxford University / Eidgenössische Technische Hochschule Zürich: Für eine 2-Grad-Klimaerwärmung sollten 2000 – 2050 max. 1.000 Milliarden Tonnen (Gt) CO2 emittiert werden. „Climate Change: Halving Carbon Dioxide Emissions By 2050 Could Stabilize Global Warming“, Science News, May 4, 2009, Washington. Bei der derzeitigen Trendentwicklung dürfte zur Einhaltung der 2ºCObergrenze nach 2030 kein weiteres CO2 ausgestoßen werden. Das 2-Grad-Erwärmungsziel der EU fordert zu negativen CO2-Emissionen heraus. Negative Emissionen werden durch Wiederaufforstung bzw. die Abscheidung- und Speicherung von CO2 (CCS) aus der Verfeuerung von Biomasse erzielt . CCS Treibhausgasemissionen wirken sich noch lange nach der Verbrennung fossiler Brennstoffe aus. Werden alle fossilen Brennstoffreserven bis 2300 aufgebraucht: • erhöht sich die DurchschnittsTemperatur auf der Erde um 7,8 ºC • erreicht der Temperaturzuwachs an den Polkappen teilweise 20 ºC. Quelle: Lawrence Livermore National Laboratory Durch die globale Erwärmung gehen Umwelt stabilisierende Eisdecken verloren. Die atmosphärischen CO2-Konzentrationen steigen um 3 ppm/a. Beim Negativurteil über den Klimawandel wird der historischen Vorlauf ausgeblendet. • • • • • • Hans-Werner Sinn, Das grüne Paradoxon. Plädoyer für eine illusionsfreie Klimapolitik, 2009, S. 376: Der Klimawandel stellt den „größten Marktfehler in der Geschichte der Menschheit“ dar. Historischer Vorlauf Jean-Baptiste Fourier, Mémoire sur les températures du globe terrestre et des espaces planétaires, 1824: Der Glashauseffekt (l'effet de serre) verlängert die Wachstumsperioden in Europa. Die Kohle verhindert im 19. Jahrhundert eine sonstige Entwaldung Europas und wird dadurch zum ökologisch bevorzugten Brennstoff. Das Petroleum rettet den Pottwal vor der Ausrottung. Die auf Braunkohle basierte Ammoniak-Synthese nach dem HaberBosch-Verfahren steigert die landwirtschaftliche Produktivität. Die Kraftstoff-Synthese mit Braunkohle nach dem Fischer-TropschVerfahren verlängert das für 2000 erwartete Ende des Ölzeitalters. Die atmosphärischen CO2-Konzentrationen werden durch die Meeresaufnahme gemäßigt. Wegen der Absorption von etwa der Hälfte aller CO2-Emissionen durch die Ozeane und durch die Vegetation sind die steigenden atmosphärischen CO2Konzentrationen weniger stark ausgeprägt, als die bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern ausgestoßenen Kohlenstoffmengen. Der pH-Wert ist das Maß für das Potential chemischer Aktivität. Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus (Zehnerlogarithmus) der Wasserstoffionen-Aktivität pH = - log10 (aH+) Je geringer der pH-Wert, desto mehr Wasserstoffionen gibt es zur Bildung chemischer Verbindungen. Der Meeres-pH-Wert sinkt spiegelbildlich mit den absorbierten CO2-Emissionsmengen. Die Geschwindigkeit der pH-Abnahme schreitet mit der 100fachen Geschwindigkeit natürlicher geophysikalischer Veränderungen voran. Die heutigen pH-Werte liegen auf dem niedrigsten Niveau seit über 4 Milliarden Jahren. Die pH-bedingten Versauerungsursachen sind weitestgehend ohne Ausgleichsmechanismen. Karbonat (CaCO3) ist der Ausgangstoff für kalkhaltige Skelette. Eine Versauerung löst die KarbonatBindung und verringert in der Folge die Überlebensraten von Korallen, Muscheln und Fischlarven bei zunehmender Meerestiefe. Der bisherige pH-Rückgang stellt erst den Anfang des Versauerungstrends dar. • • • • • Der vorindustrielle pH-Wert (Konzentration der H+-Ionen) in den Ozeanen betrug in etwa 8,16 (Umweltbundesamt: Klimawandel und marine Ökosysteme, Juni 2009, S. 24). Der durchschnittliche pH-Wert ist inzwischen um 0,11 Einheiten gefallen. Wegen des logarithmisch aufgeteilten pH-Werteverlaufs ist somit die H+-Ionenkonzentration in den Weltmeeren um ca. 30% gestiegen (100,11 = 1,288). Bei der derzeit angezeigten CO2-Emissionstrendentwicklung könnten die pH-Werte des Meereswassers bis zum Jahr 2100 um 0,17 bis 0,46 Einheiten und über drei Jahrhunderte um 1,4 Einheiten fallen. Alle pH-Veränderungen erreichen erst im Laufe von Jahrhunderten die unteren Meeresschichten und sind entsprechend dauerhaft. Die Versauerung der Ozeane ist ein kumulativer und tendenziell unumkehrbarer Vorgang. Eine auf 560 ppm erhöhte CO2Konzentration entspricht: • einer Erwärmung der Erdatmosphäre um mehr als 2 ºC • einer pH-Abnahme von 0,2 und damit • 58% mehr H+-Ionen Die Anwesenheit von Kohlendioxid hemmt die Wachstumsbildung von neuen Carbonat-Ionen. CO2 + H2O = H2CO3 (Kohlensäure) Gleichgewichtsrelation: mehr CO2 Ö mehr CaCO3 geht verloren Die sättingungsbedingte Kalkbildung im Meer ist pH-, temperatur- und tiefenabhängig. Kalkbildung unter der Meeresoberfläche Kalzit: Sättigungshorizont 1,5 - 5 km Aragonit: Sättigungshorizont 0,5 - 2,5 km Ö Korallen der südlichen Ozeane, Meeresschnecken Erwärmung des Meerwassers: Sättigungshorizont nach unten Versauerung des Meerwassers: Sättigungshorizont nach oben Temperatur CO2Emissionen pH & Tiefe Die pH-Abnahme ist in weitere wechselseitige Wirkungsmechanismen eingebunden. Die Versauerung (pH-Abnahme, Entalkalinisierung) des örtlich bestimmbaren Meereswassers wird durch mehrfach sich überlagernde Faktoren beeiflusst: • CO2-Eintrag aus der Luft • Meerespflanzenwachstum • Temperaturerhöhungen • thermische Schwankungsbreite Klimawirkungen • Lagen-, Schichtungs- und Strömungsveränderungen Eine pH-Abnahme (reduzierter Alkalisierungsgrad) führt zum unumkehrbaren Artenschwund. Der Abbau von Meeresnahrungsketten breitet sich von den oberflächennahen Bereichen des Ozeans im Verlauf von Jahrzehnten zunehmend auf die tieferen Schichten aus. Die Larvenbildung von Meereslebenswesen wird bei sinkenden pH-Werten erschwert. Der Einfluss niedriger pH-Werte auf die Kalkbildungsmechanismen von Seeigellarven kann zunächst durch einen entgegen gesetzten Ionenaustausch kompensiert werden. Der dafür erforderliche zusätzliche Energieaufwand führt jedoch zu Wachstumsstörungen und in der Folge zur verringerten Überlebensfähigkeit. Erhöhte CO2-Konzentrationen hemmen die Bildung von Kalkskeletten. • • • • Der Unterteil der Polypen scheidet Kalziumionen aus, die gemeinsam mit Karbonationen zu kristallinem Kalk werden und damit Skelettstrukturen bilden. Die Polypen einer Koralle sind über eine Gewebeschicht miteinander verbunden, um das Meerwasser von der Flüssigkeit zu trennen, in der das Kalkskelett gebildet wird. Am Zentrum für marine Tropenökologie konnte nachgewiesen werden, dass das CO2 die Gewebeschicht durchdringt, um somit die Kalkbildung zu hemmen. Trotz ständiger Regulierung ihres Stofftransportes fehlt Polypen die Fähigkeit, gegen die Diffusion von erhöhtem Kohlendioxid aus dem Meer anzugehen. Quelle: IFM-Geomar Die Symbiose von Korallen mit einzelligen Algen wird durch den Klimawandel gestört. Korallen leben zum Nährstoffaustausch mit einzelligen Algen – Zooxanthellen – in Symbiose. Erhöhte Seeoberflächentemperaturen (SST) verringern die Symbionten (die kleineren der daran beteiligten Arten). Die daraus resultierende Aufhellung der Korallenstrukturen – als "Bleichen“ bezeichnet – fängt in der Regel bei einer Temperaturerhöhung um 1 º C nach der Dauer von über vier Wochen. Das Ableben fängt vor der pH-bedingten Auflösung der Karbonatskelette an. Nur eine kurzfristige Reduzierung von CO2Emissionen kann die Meeresvielfalt sichern. Korallen weisen eine Regenerationsfähigkeit auf, wenn die pH-Absenkung nur vorübergehend ist. Korallenbauten stürzen zunehmend durch die Wirkung von Mikrobohrern ein. Nach Erkenntnis des ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies in Townsville/Australien drängen einzelne Arten von Algen, Blaualgen und Pilzen in die Skelette von Korallen ein. Die Verbreitung dieser „Mikrobohrer“ wird durch die Erwärmung und Versauerung des Meereswassers begünstigt. Ohne Abmilderung der derzeitigen CO2Trendentwicklung ist eine Verdopplung des Erosionsablaufs angezeigt. Der Verlust von Korallen als Lebensraum wird durch das Bleichen besiegelt. Biologische Abläufe treten - chemisch bedingt – in den Ozeanen regional unterschiedlich auf. Henri Le Chatelier (1850 – 1936): Prinzip des kleinsten Zwangs Jede Reaktion erreicht ihr Gleichgewicht mit dem geringsten physikalischen Aufwand. An der Insel Iwo-Torishima vor der südlichen Küste Japans: • kommt das pH-Niveau einer atmosphärischen CO2-Konzentration von 550 ppm gleich • gehen Steinkorallen zugunsten von Leder- und anderen Weichkorallen zurück • können deshalb in Zukunft weitere Korallenriffe nicht mehr gebildet werden Der Ausgang der Permokarbon-Epoche lässt den bevorstehenden Artenschwund abschätzen. Am Ende der Permokarbon-Eoche (vor 250 – 350 Millionen Jahren, bis zu 1.500 ppm) waren ausgestorben: • 85% aller Korallen und kalkhaltigen Armfüßer • 54% aller Schalenweichtierarten • 5 % aller Fische und sonstigen Arten mit anderweitigem Knochenmaterial Andrew H. Knoll et al.: „Paleophysiology and EndPermium Mass Extinction“ (Earth and Planetary Science Letters, S. 295 – 311, 2007) Die Konzentration von Carbonat-Ionen ist im Atlantik stark zurückgegangen. Die Korallenriffe sind vorwiegend in den tropischen Gebieten vertreten. In einer weltweiten Dimension ginge durch den Verlust der Korallenriffe das Habitat von ca. 25% aller Meereslebewesen, darunter 4.000 Fischspezies, verloren. Die Wassertemperatur vor Indonesien hat sich 2010 bereits um 4 ºC auf 34 ºC erwärmt. Künstliche Maßnahmen werden zum Ersatz von Korallenriffen ergriffen. Während vergeblich gegen die Gewinnung von fossilen Brennstoffen protestiert wird, bieten künstliche Riffe eine Beseitigungsmöglichkeit für zivilisatorischen Müll. Die eingetretenen pH-Veränderungen sind temperaturbedingt unterschiedlich. Der Lebensraum für irdische Organismen wird thermisch eingeschränkt. • • • • Intakte aquatische Lebensräume werden zunehmend nur in tiefen Meeresschichten beobachtet. Die aus der Erwärmung der Erdatmosphäre aufgenommene Energie wird in den oberen 700 Metern der Ozeane gespeichert. Diese thermische Pufferung hat seit 2000 die Auswirkungen der Erderwärmung abgemildert. Geben die Ozeane in Zukunft erhöhte Mengen gespeicherter Wärme an die Erdatmosphäre wieder ab, wird der Klimawandel zusätzlich verstärkt. Im Durchmischungsbereich finden starke organische Schwankungen statt. • • • • Die Vermehrungsraten einzelner Arten hängen von Sonnenlicht, CO2-Konzentrationen und dem damit einhergehenden Nahrungsangebot ab. Zooplankton ist im Frühjahr verstärkt vorhanden, im Sommer hingegen die Biomasse des Phytoplanktons (Chlorophyllerzeuger) Schwankungen des aquatischen pH-Werts werden durch veränderte Wassertemperaturen und Meeresströmungen beeinflusst und sind vom CO2-Verbrauch der Photosynthese an der Meeresoberfläche bzw. vom organischen Sauerstoffverbrauch in den Tiefenschichten abhängig. Im offenen Meer werden ±0.3 pH-Einheiten eingehalten, hingegen im Gewässer z. B. der amerikanischen Ostküste liegen die pH-Werte um bis zu +1,0 und -0,6 außerhalb dieses Equilibriumbereichs (Hinga, 2002). Zukünftige Temperaturschwankungen betreffen vor allem die Polarregionen. • • • Temperaturprognose 2250 aus dem Jahr 2005 und damit ohne Berücksichtigung von unkonventionellen fossilen Energieträgern Werden alle verfügbaren fossilen Brennstoffe verbraucht, steigt die Temperatur der Erdoberfläche bis 2300 auf durchschnittlich 8 ºC oberhalb des vorindustriellen Niveaus. In den Polarregionen treten Temperaturspitzen von über 20 ºC auf. Der Artenschwund wird in der Antarktis durch den Mangel an klimatischen Ausweichregionen besonders stark ausgeprägt sein. Der rapide Wandel der Meereschemie führt zur biologischen Verarmung. • • • • • Die anhaltende Versauerung der Ozeane ist „unumkehrbar über Zeiträume von mindestens Zehntausenden von Jahren.“ (UN Convention on Biological Diversity) Die „Oberflächenwasser des hochproduktiven Arktischen Ozeans wird in Bezug auf wesentliche Karbonatminerale bis zum Jahr 2032, und des Südlichen Ozeans bis 2050 untergesättigt.“ Mit einem atmosphärischen CO2-Konzentration von über 450 bis 500 ppm (April 2013: 397 ppm, > +2 ppm/a) können die Kalkskelette von Korallen nicht mehr gebildet werden. Meeresbiologen gehen bis 2100 von einem CO2-Gehalt von bis zu 1071 ppm aus. Viele Länder mit den größten CO2-Emissionen können auch durch die Verarmung der Meeresnahrungsketten besonders betroffen sein. Die Erde ist daher „längst auf dem Weg zum nächsten großen Artensterben.“ (Ove Hoegh-Guldberg, Global Change Institute) Der Zustand der Korallenriffe nördlich von Australien wird ständig überwacht. Die größten CO2-Verursacher werden von der Ozeanversauerung oft am stärksten betroffen. • • • • Großbritannien und Frankreich belegen den 8. und 16. Platz aller CO2-Emittenten, aber den 3. und 2. Platz unter den von der Ozeanversauerung betroffenen Ländern. Maritime Nationen vor allem in Asien werden sinkenden pHWerten besonders ausgesetzt. Island ist durch Versauerung des Nordatlantiks an 14. Stelle. Die Beherbergung von Fischen durch Korallen geht von heute 40% bis 2050 auf 10 - 20% zurück. Kontakt: Ing.-Büro Jeffrey H. Michel, MSc. Sommerhuder Straße 23 22769 Hamburg [email protected] Tel.: 040 – 51906826 Mobile: 0176 – 28061314