www.gv-kompakt.de ISSN 1430-9238 · 11948 · huss · HUSS-MEDIEN GMBH · 10400 BERLIN 6 2015 Offizielles Organ Verband der Küchenleitung HACCP IN DER KÜCHE Hygiene braucht Köpfchen BESTELLEN & BEZAHLEN GEWÜRZE, ÖLE, DRESSINGS TAFELWASSERANLAGEN Alles jederzeit im Blick Abwechslung ist wichtig Immer frisches Wasser SPECIALS & AKTIONEN Pausenplatz mit Weitblick Ein futuristischer Solitärbau beherbergt seit 2008 die Betriebsgastronomie der Linde AG in Pullach vor den Toren Münchens. Die rund 3.000 Mitarbeiter am Standort können hier in Restaurant, Café, Lounge und Veranstaltungsräumen nicht nur ausgewogen und exquisit speisen. Sie genießen dabei auch einen wunderschönen Pausenplatz mit Weitblick. Nutzung modern, hell, einladend, großzügig und kein bisschen abgenutzt. Das liegt an der verblüffenden Architektur ebenso, wie an den verwendeten hochwertigen Materialien. Aus hellem Eichenholz sind beispielsweise die breiten, fein geschwungenen Treppen durch das Haus. In der Planungsphase noch heftig und kontrovers diskutiert, hat sich das robuste aber nicht ganz billige Naturmaterial längst bewährt und wirkt schön, wie am ersten Tag. Große, zumeist raumhohe Fenster lassen viel Licht in die einzelnen Ebenen und Räume des Gebäudes. Selbst die Küche ziert eine raumbreite Fensterfront. Kochen Text und Fotos: Birgit Lehmann BETRIEBSGA STRONOMIE LINDE AG D ie Wegbeschreibung war eindeutig: „Hinter der Schranke zur Betriebseinfahrt sehen Sie von Weitem schon ein futuristisches Gebäude. Dort finden Sie mich“, lotst Kurt Stümpfig mich per Telefon zu seiner Arbeitsstätte. Angekommen vor dem großen, stylischen Bau kommt trotzdem nochmal Ratlosigkeit auf. Wo bitte gehts zur Küche, zur Betriebsgastronomie? Eine junge Frau in Servicekleidung hilft weiter. Sie begleitet mich durch den Personaleingang ins Innere des Gebäudes. Im lichtdurch12 GV-kompakt 6⁄2015 fluteten loungeähnlichen Café Agora erwartet mich Küchenleiter Kurt Stümpfig und nach den ersten Fragen und Antworten, die wir austauschen, wird mir langsam klar: der gesamte, mehretagige Komplex ist sein Reich. Dieses architektonische Meisterwerk beherbergt die Betriebsgastronomie der Linde AG. Viel Tageslicht an jedem Platz Seit Oktober 2008 ist das Objekt in Betrieb. Und es wirkt auch nach fast siebenjähriger Obstkuchen krönt das vegane Bufett. TO P K Ü C H E D E S M O N AT S bei Tageslicht – in wie vielen Großküchen gelingt das schon? Am Tisch beisammen sitzen Kurt Stümpfig beginnt den Rundgang durch seinen Wirkungsbereich im Erdgeschoss. Hier erwartet nicht nur das Café Agora seine Gäste zu Kaffeespezialitäten, Kuchen, Torten, Desserts und Snacks. Auch ein neuer Softeisautomat freut sich auf den Ansturm. Zudem offeriert ein trendiger Shop Snacks und Getränke – viele davon in Bioqualität – neben nützlichen Kleinigkeiten. Und nicht zuletzt lädt die wunderschöne Terrasse vor dem Café zum Verweilen ein. Agora kommt aus dem Griechischen und bedeutet Ort der Kommunikation. „Den Rahmen und das kulinarische Angebot dafür bieten wir“, sagt Stümpfig zufrieden und ergänzt: „Die Gäste nehmen es an und nutzen es aus. Die meisten bleiben längere Zeit beisammen am Tisch sitzen und genießen die Atmosphäre – so lange es eben die Pause erlaubt.“ Von den 3.000 bis 3.400 Mitarbeitern, die hier am Standort in Verwaltung und Ingenieurwesen, in der sogenannten Engineering Division und Gase Division der Linde AG beschäftigt sind, nutzen montags bis freitags 2.600 bis 2.700 die Betriebsgastronomie. Allein mittags gehen 2.200 bis 2.300 Portionen über die Tresen. Selbst in den Ferienwochen werden bis zu 1.800 Essen täglich verkauft. Der Ausgaben- und Restaurantbereich für den Mittagstisch befindet sich in der Etage oberhalb von Café und Shop Agora. Mindestens zwölf Gerichte Schon der großzügige Ausgabenbereich fällt ins Auge. Er wirkt modern und edel durch die hellen, in cremeweiß und grau gehaltenen Moderne Technik für ein anspruchsvolles Pensum. Möbel, viel Glas und Edelstahl in den Theken und Tresen und eine attraktive Beleuchtung. Zwischen den einzelnen Bereichen haben die Planer viel Raum gelassen. So ist es beim besten Willen nicht vorstellbar, dass es hier selbst in Stoßzeiten zu Gedränge kommen kann. Der tatsächliche Clou ist jedoch das kulinarische Angebot. Mindestens zwölf verschiedene Gerichte stehen den Gästen täglich zur Auswahl. Die Bandbreite reicht von internationalen Speisen, über Grill- und Wokgerichte, Salate und Pasta bis hin zu vegetarischen und veganen Gerichten und Desserts. 32 Mitarbeiter in Küche und Service realisieren das anspruchsvolle Programm. Die sechs bis sieben Köche im Team produzieren die Speisen im Cook & Serve-Verfahren. Moderne Technik, wie Kombidämpfer und Multifunktionsgeräte ermöglichen das Fertigstellen etlicher Gerichte à la minute. Azubis hat Stümpfig derzeit nicht in der Truppe. Praktikanten ermöglicht er immer wieder gern den Einblick in den Großküchenalltag. Veränderungen Schritt für Schritt Kurt Stümpfig und Küchenleiter Maik Uster schreiben Abwechslung ganz groß auf der Speisenkarte für die Linde-Betriebsgastronomie. „Auch Gerichte, die auf der Beliebtheitsskala unserer Gäste obenan sind, also die Renner, sind nicht häufiger im Angebot als andere Speisen. Die Mischung machts“, sagt Stümpfig und will erreichen, dass jeder Gast für sich im Tagesangebot etwas findet. So hat er bereits vor gut 20 Jahren vegetarische Gerichte ins Angebot aufgenommen. Fast zeitgleich strich er sämtliche Fertigsuppen und -saucen von der Einkaufsliste, erweiterte stattdessen die Kooperation mit regionalen, später auch immer mehr biozertifizierten Lieferanten. „Wenn man Veränderungen in einer FAKTEN & ZAHLEN • • • • • Die Linde Group hat im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von rund 17 Milliarden Euro erzielt und ist damit das größte Gase- und Engineeringunternehmen der Welt. Mit rund 65.500 Mitarbeitern ist Linde in mehr als 100 Ländern vertreten. Gegründet wurde das Unternehmen als „Gesellschaft für Linde‘s Eismaschinen“ 1879 von Carl von Linde. Die Unternehmenszentrale befindet sich in München. Kerngeschäfte sind Gas und Engineering. Der Geschäftsbereich Gase ist einer der weltweit führenden Industriegasproduzenten, darunter Gase für Anwendungen in der Industrie, in der Medizin, beim Umweltschutz sowie in Forschung und Entwicklung. Linde Engineering wiederum ist auf Planung, Projektentwicklung und den Bau von schlüsselfertigen Industrieanlagen spezialisiert. Der Geschäftsbereich ist in den Segmenten Erdgas- und Olefinanlagen, Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff sowie Luftzerlegungsanlagen tätig. großen Küche mit unseren Dimensionen durchsetzen will, muss man Schritt für Schritt vorgehen“, sagt er. Und was noch viel wichtiger sei: Man müsse das Personal mitnehmen. Tolle Technik, motiviertes Team Seit 2005 ist die Betriebsgastronomie der Linde AG biozertifiziert. Stümpfig, der sich auch im bundesweiten Netzwerk der Biomentoren engagiert, sieht sich und sein Team damit aber noch lange nicht am Ziel. „Wir ent- Vegetarische Station mit Speisen à la minute. GV-kompakt 6⁄2015 13 SPECIALS & AKTIONEN wickeln uns weiter, jährlich, kontinuierlich“, sagt er. Aktuell liegt der Anteil von Bioprodukten in seiner Küche bei 70 bis 75 Prozent. Das funktioniere und rechne sich bei genau kalkuliertem Budget dank einer entscheidenden Präsmisse, gesteht der Chef: „Wir können kochen.“ Seine Mitarbeiter seien nicht nur motiviert und mit viel Spaß bei der Sache. Sie beherrschen auch die Technik. So können Gerichte auf den Punkt fertiggestellt und ausgegeben werden, vor den Augen des Gastes, mit direktem Feedback. Und die Köche gehen sehr achtsam mit allen Ressourcen um. „Wir kaufen hochwertige Erzeugnisse bei unseren Lieferanten ein. Wir verarbeiten sie fachgerecht und exakt, möglichst ohne oder nur mit geringstem Verlust. Sonst explodieren uns die Kosten.“ auch können“, fragt er rhetorisch. „Man muss gucken, beim Einkauf und in der Zubereitung“, erklärt der engagiert Biomentor den Weg, den er wählt. Rund 15 Bauern der Region zählt er zu den Lieferanten für Agora. Von ihnen bezieht die Betriebsgastronomie immer je nach Saison Obst, Gemüse, Fleisch. Den Löwenanteil des Geflügel- und Schweinefleischs kauft er von zertifizierten Biobetrieben. Fisch verarbeitet er möglichst nur aus MSC-zertifiziertem Fang, Pangasius ausschließlich aus biozertifizierter Kultur. Vom Tier kauft Stümpfig für die Großküche nicht nur Edelteile für Kurzgebratenes. „Wir verarbeiten das ganze Rind bzw. Kalb, von Zunge bis Lunge“, meint er schmunzelnd. Achtung vor Pflanzen und Tieren Um 11.30 Uhr beginnt der Mittagstisch für die Linde-Mitarbeiter der Engineering und Gase Division am Standort. Die Belegschaft ist relativ jung. Zwischen 30 und 45 Jahre ist das Gros. Ein wenig untypisch für Unternehmen achten hier die Männer stärker auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung als die Frauen. Typisch wiederum für einen weltweit agiernden Konzern sind die vielen multikulturellen Tischrunden; Mitarbeiter unterschiedlicher Nationalitäten, aus verschiedenen Religionen, Traditionen und Kulturkreisen essen gemeinsam. Doch nicht nur der Blick auf die Kosten motiviert den Küchenleiter bei der Wahl der Zutaten genauer hinzuschauen. „Ich bin so aufgewachsen und so erzogen worden“, erzählt Kurt Stümpfig. Seine Eltern hätten es ihm und seiner Schwester mit auf den Weg gegeben, Pflanzen und Tiere zu achten. „Was meine Schwester in dem von unseren Eltern übernommenen Biorestaurant umsetzen kann, warum sollte ich das in einer Großküche nicht Multikulturelle Tischrunden STECKBRIEF Betriebsrestaurant Agora Flächen: Kapazität, geplant: aktuelle Leistung: Mitarbeiter: Geschäftsleitung: Küchenleiter: Ausstatter + Partner: Produktionstechnik/ Kochapparate: Kombidämpfer: Kältetechnik: Lüftung: Fußböden: Spültechnik: Speisentransport: Speisenverteilung: Porzellan: Warenwirtschaftssystem: Hygiene: Lieferanten Lebensmittel: Besonderes: 14 GV-kompakt 6⁄2015 600 m² Küchen/Ausgabe, 480 m2 Marktbereich, 1.400 m² Restaurant, 225 m² Gallery, 210 m² Spülküche und 750 m² Terrasse 2.000 Essen pro Tag 2.500 Essen pro Tag im Cook & Serve-Verfahren, zwölf verschiedene Gerichte 32 Küche und Restaurant, gesamt 65 Kurt Stümpfig, Head of Catering Services Maik Uster Elro, MKN, Frima, Rational Rathke, Miesbach GIF ActiveVent Leonhard Weiss (Küche und Lager) Meiko, Winterhalter Rieber, Blanco Prisma (Italien) Tafelstern, Bauscher ROPit Witty Chemie EPOS Biopartner, Chefs Culinar, Bio-Metzgerei Packlhof, Lutz, Chiemgaukorn, Biohof Pfänder, Hela-Gewürzwerke, Freiland Puten Fahrenzhausen, Feinkost Kugler Bio-Zertifizierung seit 2005, Bio-Regionale-Frischküche Blick in die ofene Küche. „Und jeder sollte für sich in unserem Angebot etwas Schmackhaftes finden“, ist das erklärte Ziel von Stümpfig und seinem Team. Vegan ist keine Spinnerei Als kleinster gemeinsamer Nenner funktioniert meist die vegetarische Küche. Aktuell geht allerdings auch ein starker Trend hin zur veganen Ernährung. „Wir bieten dafür heute schon Abwechslung an und es wird immer mehr von den Gästen gewünscht, vor allem von Menschen, die an Milchunverträglichkeit leiden“, berichtet der Küchenchef. Anfangs habe er von seinem Team nur verständnisloses Kopfschütteln geerntet, als er neben bio, saisonal und regional nun auch noch vegan kochen wollte. „Jetzt spinnt der Chef“, haben sie gesagt, erzählt er lachend. Aber Stümpfig hat sich Partner mit ernährungswissenschaftlichem Hintergrundwissen gesucht und seine Leute schulen lassen. „Das geht nur über den Geschmack. Es muss schmecken, dann kochen Köche auch vegan“, ist seine Überzeugung und sie ist bei seiner Mannschaft angekommen. Stolz zeigt er eine Vitrine mit ausschließlich veganen Gerichten, darunter saftige Obstschnittchen. „Das ist unser Renner, der hausgemachte vegane Kuchen. Dank der glücklichen Fügung, dass einer unserer Köche auch Konditor ist, können wir dieses Highlight anbieten“, freut sich Stümpig. Transparente Küche Gegen 12 Uhr ist das Restaurant gut besetzt. Etwas mehr als fünf Euro zahlen die Mitarbeiter der Linde AG im Durchscnitt hier für das Mittagessen. Die Gäste genießen ihr Essen, scherzen und plaudern miteinander. Dennoch wirkt alles erstaunlich ruhig und leise. 600 Plätze stehen zur Verfügung, an großen, fest installierten Achtertischen sowie an kleineren flexibel verrückbaren Tischgruppen. TO P K Ü C H E D E S M O N AT S Der großzügige Ausgabenbereich erwartet die Gäste. Überall fällt viel Tageslicht durch die großen Fenster ein. Blicke können ungestört durch die hohen, ungewöhnlichen Räume schweifen. Selbst die Köche sind gut sichtbar und auch ansprechbar. Der Architekt hat bewusst auf eine Trennwand zwischen Küche und Ausgabebereich verzichtet. So kann sich der Kontakt zwischen Köchen und Gästen besser entwickeln. Es gibt direktes Feedback; Fragen nach Rezepturen, Lob und meist nur freundliche Kritik. Denn wer reklamiert schon gern mit spitzer Zunge und bösen Worten, wenn er dem Koch dabei direkt in die Augen schaut? Feiern mit Aussicht Ergänzt werden die Restaurantplätze durch zusätzliche Tische auf der etwas höher gelegenen Galerie. Hierhin ziehen sich Gruppen zurück, die ungestört beim Essen blei- Café Agora mit Außenterrasse. ben möchten und dafür reserviert haben. Eine Etage über dem Restaurant befindet sich der Tagungs- und Konferenzbereich des Unternehmens, dessen kulinarische Versorgung ebenfalls die Betriebsgastronomie verantwortet. Die oberste Etage des futuristischen Baus schließlich beherbergt die AgoraLounge. Hier finden Gäste- und Kundenessen, Feiern und festliche Events in ganz besonderer Atmosphäre statt. Küche und Service der Betriebsgastgronomie sorgen für das leibliche Wohl der Gäste. Ihnen steht dafür extra eine kleine eigene Küche mit Spültechnik zur Verfügung. Sowohl für Firmenfeiern also auch für persönliche Höhepunkte, wie etwa runde Firmenjubiläen bietet diese Location einen stilvollen Rahmen, der gern gemietet wird. Besonderes i-Tüpfelchen: Die Außenterrasse der Lounge gewährt einen herrlichen Blick auf das Alpenpanorama. Selbst die Bar verfügt noch über ein Fenster für den Blick ins Weite. Die Rückkehr von diesem idyllischen Fleckchen ins Erdgeschoss des Betriebsrestaurantes fällt leichter, als erwartet. Über eine separate Treppe führt der Weg vom Restaurant direkt ins Café. Es gibt keine Kreuzwege. Der Weg nach oben trifft den Weg nach unten nicht, dank einer weiteren schlauen Konstruktion des Architekten. Wer mag, kann also mit Kaffee, Eis und Dessert, bei schönem Wetter sogar unter Bäumen auf der Außenterasse, seine Mittagspause ausklingen lassen. Schulungen und Kochkurse „Wir haben hier eben nicht nur ein modernes Betriebsrestaurant“, fasst Hausherr Kurt Stümpig unseren Rundgang zusammen. „Der Solitärbau fürs Agora ist zugleich ein superschöner Pausenplatz.“ Dass dieses Gebäude einmal seine Wirkungsstätte sein würde, daran war bei Stümpigs Dienstbeginn bei der Linde AG noch nicht zu denken. Angefangen hat er im Unternehmen 1991. Fünf Jahre spä- ter übernahm er die volle Verantwortung für die Betriebsgastronomie. Damals stand noch die alte, inzwischen abgerissene Kantine, ein Bau aus dem Jahr 1925. Die Philosophie des Unternehmens habe ihn aber von Beginn an angesprochen: als Ingenieurbetrieb sucht Linde nach Lösungen, und findet sie. „Es ist toll hier zu arbeiten. Die Firma lässt dem Küchenteam Spielraum für neue Ideen und Wege – und unterstützt uns. Wir arbeiten auf Restaurantniveau, aber in geregeltem Rhythmus“, begründet der Küchenmeister seine Begeisterung. Abschließend erzählt er von den aktuellen Vorhaben seiner Crew und wie das Gesundheitsmanagement und die Personalabteilung die Pläne fördern. Stümpfig ist überzeugt davon, dass ehrliche Produkte nicht nur besser schmecken, sondern auch der Gesundheit dienlich sind. Um diese Gedanken weiterzugeben, geht er mit seinem Team Schritte, die über das Tagesgeschäft der Küche und ihren Verpflegungsauftrag hinausgehen. Seit einem Jahr informieren sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die gesunder Küche, natürliche Produkte, vegetarische Ernährung. Das Unternehmen unterstützt diese Infoveranstaltungen finanziell und durch die Möglichkeit, sie während der Arbeitszeit zu besuchen. Bislang blieben diese gut besuchten Kurse mit immerhin insgesamt rund 350 Teilnehmern theoretisch. Jetzt sollen sie ergänzt mit praktischen Elementen, z. B. Verkostungen, fortgeführt werden. Wer dann noch mehr wissen und es selbst ausprobieren möchte, könne in fernerer Zukunft Kochkurse besuchen. „Da wollen wir unsere Gäste darin schulen, wie sie die gesunde Küche zu Hause in der Familie praktisch umsetzen können“, stellt sich Stümpig vor. Ist das nicht ein bisschen viel des Guten? Der Küchenchef winkt ab. „Klar haben wir schon jetzt ein anstrengendes Pensum. Wir schwitzen alle. Aber es macht Spaß.“ GV-kompakt 6⁄2015 15